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Sigismund Waitz 29 Mai 1864 in Brixen Sudtirol 30 Oktober 1941 in Salzburg war von 1934 bis 1941 Erzbischof von Salzburg Erzbischof Dr Sigismund Waitz Portrat von Peter Thaler zwischen 1935 und 1941 Sigismund Waitz als Bischof von Brixen 1913 Unterstutzung des Anschlusses Osterreichs 1938 Graber der Erzbischofe Rieder und Waitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Seelsorger Journalist und Kommunalpolitiker 1 2 Theologieprofessor und Landtagsabgeordneter 1 3 Generalvikar Weihbischof und Apostolischer Legat 1 4 Apostolischer Administrator von Innsbruck Feldkirch 1 5 Erzbischof von Salzburg 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSigismund Waitz war der Sohn einer wohlhabenden in Brixen alteingesessenen Kaufmannsfamilie Ab 1874 besuchte er als Internatsschuler des Knabenseminars Cassianeum in Neustift das dortige Gymnasium der Augustiner Chorherren an dem er 1882 die Matura ablegte 1 Anschliessend studierte er Theologie in Innsbruck und in Brixen Am 29 Mai 1886 wurde er zum Priester geweiht Seelsorger Journalist und Kommunalpolitiker Bearbeiten 13 Jahre wirkte er in der Pfarrseelsorge im Bistum Brixen als Aushilfspriester in Weerberg als Kooperator und Provisor in Trins als Kooperator in Innichen und als Administrator in Dietenheim 2 Neben diesen Aufgaben fand er Kraft fur ein weiterfuhrendes Studium 1890 wurde er von der Universitat Innsbruck zum Dr theol promoviert Zudem war er von 1891 bis 1898 Redakteur der Brixener Chronik zuletzt deren Chefredakteur 1 und engagierte sich in den Kommunalpolitik 3 Er war Mitglied des Brixner Burgerausschusses 4 Er veroffentlichte wiederholt uber Therese von Konnersreuth 5 Sein Buchlein Die Botschaft von Konnersreuth hat mindestens funf Auflagen und einen Gesamtdruck von uber 50 000 Exemplaren erlebt 6 Theologieprofessor und Landtagsabgeordneter Bearbeiten 1899 berief ihn Furstbischof Simon Aichner zum Professor fur Moraltheologie und Soziologie am Priesterseminar Brixen Zwischenzeitlich 1904 1905 war er zum Religionslehrer von Erzherzog Karl bestellt dem er zeitlebens verbunden blieb 7 Von 1909 bis 1914 gehorte er mit Virilstimme dem Tiroler Landtag an 8 Generalvikar Weihbischof und Apostolischer Legat Bearbeiten Am 24 April 1913 wurde Waitz als Nachfolger von Franz Egger zum Generalvikar fur Vorarlberg mit Sitz in Feldkirch ernannt zwei Wochen darauf am 9 Mai 1913 zum Weihbischof in Brixen und Titularbischof von Cibyra Am 8 Juni 1913 wurde er durch Franz Egger den Bischof von Brixen zum Bischof geweiht Mitkonsekrator war der Bischof von Trient Celestino Endrici Am Ende des Ersten Weltkrieges als die Gefahr einer Teilung Tirols wuchs wurde Waitz zum Apostolischen Legaten fur Nord und Osttirol bestellt 9 Apostolischer Administrator von Innsbruck Feldkirch Bearbeiten Nach der Teilung Tirols 1920 infolge des Vertrags von Saint Germain setzte sich Weihbischof Waitz energisch und letztlich erfolgreich dafur ein dass fur den bei Osterreich verbliebenen Teil Tirols ein neuer Sprengel geschaffen wurde die Apostolische Administratur Innsbruck Feldkirch zu deren Apostolischem Administrator er zunachst provisorisch am 9 April 1921 ernannt wurde 10 In gewisser Weise hat er sich somit selbst eine Diozese geschaffen 11 1925 ubertrug die Konsistorial Kongregation die in der Romischen Kurie fur die Bischofe zustandig war 12 ihm die uneingeschrankten bischoflichen Rechte 13 Das Amt des Apostolischen Administrators von Innsbruck Feldkirch hatte Waitz bis 1938 inne das Amt des Generalvikars von Vorarlberg bis zu seinem Tod Auch nach dem Untergang der Monarchie blieb er sozialpolitisch ruhrig Mit seinem Sozialhirtenbrief Lehren und Weisungen der osterreichischen Bischofe uber soziale Fragen der Gegenwart von 1925 wurde Waitz zu einem Wegbereiter der Enzyklika Quadragesimo anno von Papst Pius XI Er befurwortete den Aufbau eines Standestaates in Osterreich und die Einrichtung einer paramilitarischen christlichsozialen Heimwehr als Gegenpol zum paramilitarischen republikanischen Schutzbund Die Pfarrer beauftragte er die Pfarrseelsorge nach den vier Naturstanden fur Vater fur Mutter fur Jungmanner und fur Jungfrauen und als Teil der Katholischen Aktion einzurichten Erzbischof von Salzburg Bearbeiten Am 10 Dezember 1934 wahlte das Salzburger Domkapitel Waitz zum Erzbischof von Salzburg die Ernennung durch den Papst folgte am 27 Janner 1935 Waitz trug als vorletzter Salzburger Bischof den personlichen Titel Fursterzbischof sein Nachfolger Andreas Rohracher verzichtete 1951 auf diesen weltlichen Titel Als Erzbischof von Salzburg widmete sich Waitz den Fragen des sozialen Elends und der hohen Arbeitslosigkeit Gegenuber dem aufkommenden Nationalsozialismus nahm er eine ablehnende Haltung ein und blieb auch wahrend der Herrschaft des Nationalsozialismus in Osterreich betont distanziert 14 Nach dem Anschluss Osterreichs stellten die Nationalsozialisten ihn zeitweise unter Hausarrest 15 Wieder und wieder protestierte er bei den Behorden gegen Rechtsbruche des NS Regimes 15 Waitz war in verschiedenen Studentenverbindungen aktiv So war ab 1923 Ehrenmitglied in der damals noch verbandsfreien Studentenverbindung Vindelicia in Hall in Tirol spater in Innsbruck s AV Vindelicia Innsbruck 16 sowie auch Ehrenmitglied bei AV Austria Innsbruck ab Juni 1924 im CV und KStV Rhenania Innsbruck im KV OKV 1934 war er Grundungsmitglied der K O L Austria Salzburg im Akademischen Bund Katholisch Osterreichischer Landsmannschaften 17 Erzbischof Sigismund Waitz wurde in der Krypta des Salzburger Doms beigesetzt Auszeichnungen Bearbeiten1910 Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens 1936 Grosskreuz des osterreichischen VerdienstordensLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Hans Jablonka Waitz Bischof unter Kaiser und Hitler Wiener Dom Verlag Wien 1971 Art Waitz Sigismund In Erwin Gatz Hrsg Die Bischofe der deutschsprachigen Lander 1785 1803 bis 1945 Ein biographisches Lexikon Duncker amp Humblot Berlin 1983 ISBN 3 428 05447 4 S 787 791 Christoph Vallaster Die Bischofe Vorarlbergs Vorarlberger Verlagsanstalt Dornbirn 1988 ISBN 3 85430 095 6 Ekkart Sauser Waitz Sigismund In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 160 163 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Helmut Alexander Hrsg Sigismund Waitz Seelsorger Theologe und Kirchenfurst Tyrolia Verlag Innsbruck 2010 ISBN 978 3 7022 3070 8 Michaela Sohn Kronthaler Art Waitz Sigismund Fursterzbischof In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 Bd 15 Tumlirz Karl Warchalowski August 2018 S 430 431 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sigismund Waitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Sigismund Waitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Waitz Sigismund Dr theol Generalvikar im Landesportal Vorarlberg Eintrag zu Sigismund Waitz auf catholic hierarchy org Eine Bischofsvilla in St Andra Biografie von Sigismund Waitz auf der Website des Vorarlberger Landtags Einzelnachweise Bearbeiten a b Nachruf im Schematismus des Erzbistums Salzburg fur das Jahr 1942 Salzburg 1942 S 123 Josef Gelmi Sigismund Waitz als Seelsorger und Theologieprofessor 1886 1913 In Helmut Alexander Hrsg Sigismund Waitz Seelsorger Theologe und Kirchenfurst Tyrolia Verlag Innsbruck 2010 S 59 100 hier S 60 78 Bericht uber Waitz in der Sendung Unser Land auf RAI Sudtirol vom 29 Mai 2014 Hans Heiss Heimat und Erprobungsfeld Sigismund Waitz in Brixen 1864 1913 In Helmut Alexander Hrsg Sigismund Waitz Seelsorger Theologe und Kirchenfurst Tyrolia Verlag Innsbruck 2010 S 17 58 hier S 42 47 Sigismund Waitz Golgathavision der Therese Neumann In Benediktus Bote Band 5 Nr 7 Salzburg 1931 S 214 217 Sigismund Waitz Die Botschaft von Konnersreuth Abgerufen am 16 September 2023 Josef Gelmi Sigismund Waitz als Seelsorger und Theologieprofessor 1886 1913 In Helmut Alexander Hrsg Sigismund Waitz Seelsorger Theologe und Kirchenfurst Tyrolia Verlag Innsbruck 2010 S 83 Waitz Sigismund Dr theol Generalvikar abgerufen am 8 Februar 2022 Sigismund Waitz Diozesanbericht fur die Apostolische Administratur Innsbruck Feldkirch Tirol Vorarlberg Osterreich fur das Jahr 1928 S 2 Annotierte Ubersetzung ins Deutsche im Editionsprojekt Pius XI und Osterreich Universitat Wien Katholisch Theologische Fakultat Institut fur Historische Theologie Kirchengeschichte abgerufen am 8 Februar 2022 Helmut Alexander Sigismund Waitz Vom Brixner Weihbischof und Generalvikar von Vorarlberg zum Apostolischen Administrator von Innsbruck Feldkirch In ders Hrsg Sigismund Waitz Seelsorger Theologe und Kirchenfurst Tyrolia Verlag Innsbruck 2010 S 173 224 hier S 176 196 Rupert Klieber Rezension von Helmut Alexander Hrsg Sigismund Waitz Seelsorger Theologe und Kirchenfurst In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Jg 121 2013 S 546 547 Zitat S 547 Josef Lenzenweger Das Vatikanische Archiv unter besonderer Berucksichtigung seiner spatmittelalterlichen Bestande In Erwin Gatz Hrsg Romische Kurie kirchliche Finanzen Vatikanisches Archiv Studien zu Ehren von Hermann Hoberg 2 Bande Miscellanea Historiae Pontificiae Bd 45 Editrice Pontificia Universita Gregoriana Rom 1979 Bd 1 S 444 458 hier S 455 Sigismund Waitz Diozesanbericht fur die Apostolische Administratur Innsbruck Feldkirch Tirol Vorarlberg Osterreich fur das Jahr 1928 S 1 Andreas Gottsmann Ludwig von Pastor und Enrico Sibilia Diplomatie im Dienste des katholischen Osterreich In Maddalena Guiotto Wolfgang Wohnout Hrsg Italien und Osterreich im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit Italia e Austria nella Mitteleuropa tra le due guerre mondiali Bohlau Wien 2018 ISBN 978 3 205 20269 1 S 292 a b Michaela Sohn Kronthaler Art Waitz Sigismund Fursterzbischof In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 Bd 15 S 431 Fritz Aldefeld Hrsg Gesamt Verzeichnis des R K D B Neuss 1931 Carl Pramassing Bundesbruder im Bischofsamt In Dem Glauben Treu dem Kaiser und dem Lande 80 Jahre Akademischer Bund Katholisch Osterreichischer Landsmannschaften Hrsg Gregor Gatscher Riedl Eigenverlag Wien 2013 S 23 24 VorgangerAmtNachfolgerIgnatius RiederErzbischof von Salzburg 1934 1941Andreas RohracherIgnatius RiederPrimas Germaniae 1934 1941Andreas Rohracher Apostolischer Administrator von Innsbruck Feldkirch 1921 1938Paulus RuschFranz EggerGeneralvikar von Feldkirch 1913 1921 Erzbischofe von Salzburg seit 1403 Vorganger Gregor Schenk von Osterwitz Erzbischofe und FursterzbischofeEberhard III von Neuhaus Berthold von Wehingen ernannter Gegenerzb Eberhard IV von Starhemberg Johann II von Reisberg Friedrich IV Truchsess von Emmerberg Sigismund I von Volkersdorf Burkhard II von Weisspriach Bernhard von Rohr Johann III Beckenschlager Christoph Ebran von Wildenberg letzter gewahlter Gegenerzbischof Friedrich V Graf von Schaunberg Sigmund II von Hollenegg Leonhard von Keutschach Matthaus Lang von Wellenburg Ernst Herzog von Bayern Administrator Michael von Kuenburg Johann Jakob Khuen von Belasi Georg von Kuenburg Wolf Dietrich von Raitenau Markus Sittikus Graf von Hohenems Paris Graf von Lodron Guidobald Graf von Thun und Hohenstein Max Gandolf von Kuenburg Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein Franz Anton Furst von Harrach Leopold Anton Freiherr von Firmian Jakob Ernst Graf von Liechtenstein Kastelkorn Andreas Jakob Graf von Dietrichstein Sigismund III Christoph Graf von Schrattenbach Hieronymus Graf von Colloredo letzter regierender Fursterzbischof Sigmund Christoph Graf von Waldburg zu Zeil und Trauchburg Administrator Leopold Maximilian Graf von Firmian Administrator Augustin Johann Joseph Gruber Friedrich Johannes Furst zu Schwarzenberg Maximilian Joseph von Tarnoczy Franz Albert Eder Johannes Evangelist Haller Johannes Baptist Katschthaler Balthasar Kaltner Ignatius Rieder Sigismund Waitz Andreas Rohracher letzter titul FursterzbischofErzbischofeEduard Macheiner Karl Berg Georg Eder Alois Kothgasser Franz LacknerBischofe Weihbischofe und Generalvikare von Feldkirch seit 1820 Weihbischofe und Generalvikare von Feldkirch 1820 bis 1921 Bernhard Galura Johann Joseph Stey provisorisch Johann Nepomuk von Tschiderer Georg Prunster Joseph Fessler Johann Nepomuk Amberg Simon Aichner Johann Nepomuk Zobl Franz Egger Sigismund WaitzAdministrator von Innsbruck Feldkirch 1921 bis 1964 Sigismund Waitz Paulus RuschBischof von Innsbruck Feldkirch 1964 bis 1968 Paulus RuschBischof von Feldkirch seit 1968 Bruno Wechner Klaus Kung Elmar Fischer Benno Elbs Weihbischofe und Generalvikare von Feldkirch 1936 bis 1964 Franz Tschann Bruno Wechner Normdaten Person GND 120645599 lobid OGND AKS LCCN no92004666 VIAF 27170420 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waitz SigismundKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von SalzburgGEBURTSDATUM 29 Mai 1864GEBURTSORT Brixen SudtirolSTERBEDATUM 30 Oktober 1941STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigismund Waitz amp oldid 237399144