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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Paris von Lodron Begriffsklarung aufgefuhrt Paris Graf von Lodron Paride Lodron 13 Februar 1586 auf Burg Noarna 15 Dezember 1653 in Salzburg aus dem Adelsgeschlecht der Lodron war romisch katholischer Erzbischof des Erzstiftes Salzburg zur Zeit des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 Wahrend der Krieg das Heilige Romische Reich Deutscher Nation verwustete und ein Drittel der Bevolkerung ausloschte konnte Paris Lodron durch eine geschickte Politik Salzburg den Frieden bewahren Paris von Lodron 1627Buste 092 in der WalhallaGrabstatte von Erzbischof LodronDenkmal von Erzbischof Lodron im Salzburger Dom Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Werk 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenParis Graf von Lodron stammt aus der ursprunglich italienischen Adelsfamilie Lodron aus dem Trentino die im 16 und 17 Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum Fuss fasste und zwar aus der Linie von Vallagarina deutsch Lagertal oder von Castelnuovo Castellano Er wurde auf der Burg Noarna Castelnuovo als Sohn des Grafen Nicolo Nikolaus von Lodron 1549 in Castelnuovo 10 November 1621 in Nogaredo kaiserlicher Obrist und Statthalter von Tirol der Castel Noarna zu einer barocken Adelsresidenz ausbaute und den 1553 erstmals erwahnten Palazzo Lodron in Nogaredo errichten liess und dessen erster Gemahlin seit 27 Mai 1585 Dorothea von Welsperg 1559 4 November 1615 geboren 1 Uber seinen Bruder Christoph Graf von Lodron 1660 war Paris Graf Lodron auch mit dem furstlichen Haus Liechtenstein verbunden da dessen Tochter Grafin Elisabeth von Lodron 1688 die Mutter der Grafin Eleonore Barbara von Thun und Hohenstein 1723 der Gemahlin des Fursten Anton Florian von Liechtenstein 1721 war der als erster das 1719 geschaffene Reichsfurstentum Liechtenstein regierte 2 Leben und Werk BearbeitenSchon als Elfjahriger begab er sich zum Studium der Theologie nach Trient spater auch nach Bologna Seine Studien beendete er bei den Jesuiten in Ingolstadt im Jahr 1604 Er wurde Maria Saaler Propst 1611 1616 und im Marz 1614 zum Priester geweiht Auf Wunsch von Erzbischof Markus Sittikus von Hohenems wurde Paris Lodron zum Dompropst und zum Prasidenten der erzbischoflichen Hofkammer und am 13 November 1619 als 33 Jahriger zum neuen Salzburger Erzbischof gewahlt Die Bischofsweihe empfing er am 23 Mai des folgenden Jahres Paris Lodron liess von seinem Baumeister Santino Solari modernste venezianische Befestigungen in Stadt und Land errichten In der Stadt wurde dabei ein wehrhafter Gurtel von funf grossen Bastionen um die Neustadt gezogen der sich von den Linzertoren uber den Raum der Franz Josef Strasse bis zum einstigen Mirabelltor und zum Kurgarten hinzog In der Altstadt wurden die Felsen des Monchsbergs rundum eskarpiert aufgesteilt und geglattet und so als naturliche Wehrmauern nutzbar gemacht Die Mullner Schanze bildete dabei im Norden den Abschluss der linksufrigen Altstadt Auch die Festung Hohensalzburg wurde der neuen Wehrtechnik entsprechend erheblich ausgebaut wobei vor allem die Vorwerke Nonnbergbasteien Hasengrabenbastei Katze verstarkt wurden Er grundete im Jahr 1622 die Universitat Salzburg die heute als Paris Lodron Universitat seinen Namen tragt Am 17 Dezember 1625 bestatigte Papst Urban VIII diese neue Hochschule Der Landesfurst begann das Itzlinger Moos zu entwassern und urbar zu machen Anlass dazu durfte vor allem die 1625 in Salzburg grassierende Pest gewesen sein deren Ursprung man damals in den Nebeln des Moors vermutete Trotz der militarischen und politischen Probleme seiner Zeit konnte Paris Lodron den Salzburger Dom fertigstellen und kunstlerisch ausstatten lassen Die Domweihe am 25 September 1628 war ein prunkvolles achttagiges Barockfest 3 Die Bautatigkeit Paris Lodrons in Salzburg ist durch das Familienwappen des Fursten dokumentiert das vor allem auf Befestigungsmauern zu finden ist Drei Kollegiatstifte wurden durch Paris von Lodron gegrundet 1618 bzw 1621 in Laufen 1633 in Tittmoning und 1631 das Schneeherrenstift bei der Domkirche Salzburg Erzbischof Paris Lodron starb 1653 im Alter von 67 Jahren Er wurde in der Krypta des Salzburger Doms beigesetzt Als einziger Salzburger Furst wurde Paris Lodron von Ludwig I von Bayern in der Walhalla bei Regensburg aufgenommen Zu seinen Ehren benannte die Stadt Salzburg die Paris Lodron Strasse Wappen BearbeitenCharakteristisch fur das Familienwappen des Fursten ist der Lowe mit dem Brezelschweif 4 nbsp Wappen als Hochrelief nbsp Wappen am Kapitelhaus in Maria Saal nbsp Wappen an einem Portal des Primogeniturpalastes in der Dreifaltigkeitsgasse nbsp Wappen an einem Tor des Sekundogeniturpalastes am MirabellplatzLiteratur BearbeitenReinhard Rudolf Heinisch Salzburg im Dreissigjahrigen Krieg Notring Wien 1968 zugleich Dissertationen der Universitat Wien Reinhard Rudolf Heinisch Paris Graf Lodron Reichsfurst und Erzbischof von Salzburg Amalthea Wien u a 1991 ISBN 3 85002 312 5 Artikel in Lexika Constantin von Wurzbach Lodron Paris Graf X auch XI In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 15 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1866 S 378 380 Digitalisat Franz Valentin Zillner Lodron Paris Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 80 83 Franz Ortner Paris Graf von Lodron In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 67 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paris Lodron Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Paris Graf Lodron Salzburg Coins Interactive Eintrag zu Paris von Lodron auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten Konrad Falko Wutscher Die lodronischen Schlosser im Lagertal in Welschtirol In Sudtiroler Burgeninstitut Hrsg Burgen Perspektiven 50 Jahre Sudtiroler Burgeninstitut 1961 2013 Universitatsverlag Wagner Innsbruck ISBN 978 3 7030 0838 2 S 387 399 Genealogie Liechtensteins Friederike Zaisberger Das Fest zur Weihe des Salzburger Domes 1628 In Peter Keller Johannes Neuhardt Hrsg Erzbischof Paris Lodron 1619 1653 Staatsmann zwischen Krieg und Frieden Schnell und Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 1872 0 S 84 87 Der Brezelschweif ist auf dieser Detailfotografie des Wappens an einem Portal des Primogeniturpalastes Memento des Originals vom 21 August 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rechenauer architekten de gut zu erkennen Erzbischofe von Salzburg seit 1403 Vorganger Gregor Schenk von Osterwitz Erzbischofe und FursterzbischofeEberhard III von Neuhaus Berthold von Wehingen ernannter Gegenerzb Eberhard IV von Starhemberg Johann II von Reisberg Friedrich IV Truchsess von Emmerberg Sigismund I von Volkersdorf Burkhard II von Weisspriach Bernhard von Rohr Johann III Beckenschlager Christoph Ebran von Wildenberg letzter gewahlter Gegenerzbischof Friedrich V Graf von Schaunberg Sigmund II von Hollenegg Leonhard von Keutschach Matthaus Lang von Wellenburg Ernst Herzog von Bayern Administrator Michael von Kuenburg Johann Jakob Khuen von Belasi Georg von Kuenburg Wolf Dietrich von Raitenau Markus Sittikus Graf von Hohenems Paris Graf von Lodron Guidobald Graf von Thun und Hohenstein Max Gandolf von Kuenburg Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein Franz Anton Furst von Harrach Leopold Anton Freiherr von Firmian Jakob Ernst Graf von Liechtenstein Kastelkorn Andreas Jakob Graf von Dietrichstein Sigismund III Christoph Graf von Schrattenbach Hieronymus Graf von Colloredo letzter regierender Fursterzbischof Sigmund Christoph Graf von Waldburg zu Zeil und Trauchburg Administrator Leopold Maximilian Graf von Firmian Administrator Augustin Johann Joseph Gruber Friedrich Johannes Furst zu Schwarzenberg Maximilian Joseph von Tarnoczy Franz Albert Eder Johannes Evangelist Haller Johannes Baptist Katschthaler Balthasar Kaltner Ignatius Rieder Sigismund Waitz Andreas Rohracher letzter titul FursterzbischofErzbischofeEduard Macheiner Karl Berg Georg Eder Alois Kothgasser Franz Lackner VorgangerAmtNachfolgerMarkus Sittikus von HohenemsErzbischof von Salzburg 1619 1653Guidobald von ThunNormdaten Person GND 11873931X lobid OGND AKS LCCN n92116121 VIAF 20475700 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lodron Paris vonALTERNATIVNAMEN Lodron Paris Graf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Erzbischof von SalzburgGEBURTSDATUM 13 Februar 1586GEBURTSORT Schloss Castelnuovo di NoarnaSTERBEDATUM 15 Dezember 1653STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paris von Lodron amp oldid 237662777