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Bistum Salzburg ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum historischen Kirchenstaat siehe Erzstift Salzburg Die Erzdiozese Salzburg lat Archidioecesis Salisburgensis ist eine Diozese der romisch katholischen Kirche in Osterreich Sie umfasst die Stadt und das Land Salzburg sowie den Nordosten Tirols und ist heute nach dem Erzbistum Koln die alteste noch bestehende Erzdiozese im deutschen Sprachraum Die Diozese entstand im Jahr 739 als Bistum Salzburg wurde 798 zu einem Erzbistum und in den Jahren nach 1328 zum Erzstift Salzburg das 1803 sakularisiert wurde womit sich Seelsorge und politisches Territorium trennten Als Metropolitandiozese schliesst die Kirchenprovinz Salzburg welche den Salzburger Erzbischofen unterstellt ist West und Sudosterreich Diozesen Feldkirch Graz Seckau Gurk und Innsbruck mit ein Erzdiozese SalzburgKarte Erzdiozese SalzburgBasisdatenStaat OsterreichDiozesanbischof Franz Lackner OFMWeihbischof Hansjorg HoferEmeritierter Diozesanbischof Alois Kothgasser SDBEmeritierter Weihbischof Andreas Laun OSFSGeneralvikar Roland RasserGrundung 798Flache 9715 km Dekanate 17 2020 AP 2021 Pfarreien 210 2020 AP 2021 Einwohner 746 515 2020 AP 2021 Katholiken 460 106 2020 AP 2021 Anteil 61 6 Diozesanpriester 196 2020 AP 2021 Ordenspriester 97 2020 AP 2021 Katholiken je Priester 1570Standige Diakone 54 2020 AP 2021 Ordensbruder 143 2020 AP 2021 Ordensschwestern 262 2020 AP 2021 Ritus Romischer RitusLiturgiesprache DeutschKathedrale Salzburger DomAnschrift Kapitelplatz 25020 SalzburgWebsite www eds atSuffraganbistumer FeldkirchGraz SeckauGurkInnsbruckKirchenprovinzKarte der Kirchenprovinz Kirchenprovinz Das Bistum ist in 17 Dekanate unterteilt Im Bundesland Salzburg liegen Altenmarkt Bergheim Hallein Kostendorf Saalfelden Stadt Salzburg St Georgen St Johann im Pongau Stuhlfelden Tamsweg Taxenbach Thalgau im Bundesland Tirol liegen Brixen im Thale Kufstein Reith im Alpbachtal St Johann in Tirol und Zell am Ziller Wappen der Erzdiozese SalzburgInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sonderrechte der Salzburger Erzbischofe 3 Domkapitel 4 Gliederung 5 Bistumsheilige 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten siehe auch politische Geschichte des Erzstifts Salzburg nbsp Salzburg sogenanntes Rom des Nordens von Maria Plain gesehenDie Vita Sancti Severini berichtet dass es um 450 im romischen Iuvavum eine Christengemeinde mit zwei Kirchen und einem Kloster gegeben habe Nach dem Abzug des romischen Militars im Jahr 488 wurde die Stadt in der Zeit der Volkerwanderung aufgegeben und moglicherweise zerstort 696 kam der heilige Rupert und grundete das Stift Sankt Peter und das Frauenkloster auf dem Nonnberg Er liess wahrscheinlich um 700 eine grosse Kirche zu Ehren des Hl Petrus bauen und errichtete dort eine Gemeinschaft von Weltpriestern Kanonikern aus denen sich spater das Domkapitel entwickelte Bonifatius brachte 739 die papstliche Bestatigung fur das neu gegrundete Bistum und legte die Diozesangrenzen fest Der aus Irland stammende Monch und Bischof Virgil liessen in Salzburg einen dreischiffigen Dom bauen und am 24 September 774 die Reliquien Ruperts dort beisetzen was damals eine Heiligsprechung bedeutete Von Papst Leo III wurde es am 20 April 798 auf Bitten des Frankenkonigs Karl des Grossen zum Erzbistum erhoben dem die bairischen Suffraganbistumer Freising Neuburg Passau Regensburg und Saben unterstanden Diese Kirchenprovinz umfasste zeitweise das gesamte altbairische Stammesgebiet also den Grossteil des heutigen Osterreich und Bayern ausser Franken und Schwaben das heutige Sudtirol und Trentino weite Teile Ungarns Tschechiens Sloweniens und der Slowakei Damit war Salzburg einmal die zweitgrosste Diozese der Welt 1 Arno war der erste Erzbischof Die Schaffung der Kirchenprovinz steht im Zusammenhang mit den Bemuhungen um eine bairische Staatskirche Von Salzburg aus wurde in der Folgezeit vor allem Karantanien christianisiert Als Stutzpunkte wurden dort zahlreiche Kloster gegrundet Im Jahr 796 erhielt Salzburg das Gebiet um den Plattensee Ungarn siehe auch Plattensee Furstentum bis an die Donau und Drau zur Mission zugeteilt Durch Grundung des Erzbistums Gran im Jahr 1001 wurde das heutige Burgenland zur Grenze der Kirchenprovinz Im Investiturstreit standen die Salzburger Erzbischofe auf der Seite des Papstes Unter Gebhard wurde die Stadt Salzburg mehrmals von Anhangern des Kaisers verwustet Zum Schutz liess Gebhard daher 1077 die Festung Hohensalzburg errichten Kaiser Friedrich Barbarossa verhangte 1166 uber Erzbischof Konrad II die Reichsacht Im folgenden Jahr brannte bei einem Stadtbrand auch der Dom ab der Domschatz wurde vernichtet Konrad III der erste Salzburger Kardinal konnte nach dem Friedensschluss 1177 mit dem Wiederaufbau beginnen und errichtete einen prachtigen dreischiffigen romanischen Dom Auf dem Salzburger Diozesangebiet wurden die Eigenbistumer Gurk 1072 Chiemsee 1215 Seckau 1218 und Lavant 1228 errichtet Spatestens 1455 gelang es dem Stift Berchtesgaden ab 1559 Furstpropstei Berchtesgaden als direktem Nachbarn Salzburgs sich von der Metropolitangewalt Salzburgs zu befreien somit war das Berchtesgadener Land in geistlichen Belangen allein dem Papst unterstellt 2 3 nbsp Karte des heutigen Osterreich mit Diozesangrenzen der Zeit um 1250 u a ohne heute zu Bayern gehorende Gebiete wie der damals geschlossene Waldbezirk des Klosterstifts Berchtesgaden und das Kloster St Zeno Bad Reichenhall Erzbischof Eberhard II einem entschiedenen Parteiganger der Staufer gelang es 1200 bis 1246 aus Grafschaften Gerichten und Vogteien ein geschlossenes erzbischofliches Herrschaftsgebiet aufzubauen Ab 1275 begann die letzte Phase der Loslosung des Landes Salzburg vom Mutterland Baiern 1328 erhielt das Hochstift Salzburg eine eigene Landesordnung Da die Salzburger Erzbischofe bis 1803 auch Fursten innerhalb des Heiligen Romischen Reiches waren fuhrten sie den Titel Fursterzbischof Der Salzburger Dom wurde als erste Salzburger Kirche im Barockstil umgebaut und 1628 eingeweiht Zahlreiche weitere Barockbauten pragen das heutige Aussehen Salzburgs Joseph II errichtete um 1785 die Diozese Leoben und vergrosserte die Diozesen Seckau und Gurk auf Kosten der Salzburger Erzdiozese In den Jahren zwischen 1675 und 1690 liess der Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg uber 150 Personen wegen angeblicher Hexerei in den Zauberbubenprozessen hinrichten Nach der Sakularisation 1803 waren die Salzburger Erzbischofe keine Landesherren mehr Als Kurfurstentum Salzburg fiel es zusammen mit den ehemaligen Hochstiften Berchtesgaden Passau und Eichstatt an den Grossherzog Ferdinand III von Toskana 1805 kam es mit dem Berchtesgadener Land an Osterreich 1809 10 nunmehr als Salzachkreis an Bayern 1816 kam der Grossteil Salzburgs als Salzburgkreis endgultig zu Osterreich Das Berchtesgadener Land und der Rupertiwinkel verblieben jedoch im Konigreich Bayern 1818 wurde das Bistum Chiemsee aufgehoben und die Erzdiozese erhielt ihre heutige Ausdehnung Nach dem Untergang der Monarchie Osterreich Ungarn und sechs Jahre nach der Ausrufung der Zweiten Republik legte Erzbischof Rohracher im Jahr 1951 den Titel Fursterzbischof fur sich und seine Nachfolger ab Sonderrechte der Salzburger Erzbischofe Bearbeiten nbsp Wappenvorlage fur einen Erzbischof von Salzburg mit Rangzeichen und der Farbe rot als Privileg des Legatus natusDer Erzbischof von Salzburg fuhrt die Titel Legatus natus Standiger Legat des Papstes seit 1179 Primas Germaniae siehe unten Bereits ab 1027 konnten die Salzburger Erzbischofe in ihrer Kirchenprovinz in dringenden Fallen anstelle des Papstes Entscheidungen treffen auch den Kirchenbann verhangen und losen Von 1072 bis zum Konkordat von 1934 hatten sie das Recht die Bischofe in den Eigenbistumern Chiemsee Seckau Gurk und Lavant selbst d h ohne papstliche Zustimmung zu ernennen Noch beim Ersten Vatikanischen Konzil begrusste 1869 Papst Pius IX den Salzburger Erzbischof Maximilian Joseph von Tarnoczy mit den geflugelten Worten Seht da kommt der halbe Papst der selbst Bischofe machen kann nbsp Detail vom Denkmal fur Erzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein im Salzburger DomLaut einer Inschrift auf dem Denkmal fur Andreas Jakob von Dietrichstein im Salzburger Dom war er der erste Salzburger Erzbischof der den Titel Primas Germaniae formell vom romisch deutschen Kaiser erhielt Die Salzburger Erzbischofe fuhren wie die Erzbischofe von Gniezno Gnesen Gran Esztergom Budapest Koln und Prag den Ehrentitel des geborenen Legaten lateinisch legatus natus Als ausseres Zeichen dieser Stellung durfen sie in ihrer Erzdiozese den Legatenpurpur eine feierliche Kleidung die wesentlich alter ist als das Purpurgewand der Kardinale tragen Als einzige Erzbischofe durfen die Erzbischofe von Salzburg seit 1854 den Legatenpurpur auch an der Romischen Kurie tragen Das Salzburger Domkapitel geniesst anders als die Domkapitel in den ubrigen osterreichischen Diozesen das Recht den zukunftigen Erzbischof aus einem Dreiervorschlag des Papstes auswahlen zu konnen Art IV 1 S 3 des Konkordats zwischen dem Heiligen Stuhle und der Republik Osterreich vom 5 Juni 1933 Domkapitel Bearbeiten nbsp Salzburger DomDas Domkapitel zu den Heiligen Rupert und Virgil an der Metropolitankirche in Salzburg besteht derzeit aus folgenden Geistlichen 4 Hansjorg Hofer Weihbischof Dompropst Raimund Sagmeister OStR Rektor des katechetischen Amtes und Professor an der Padagogischen Hochschule Johann Reissmeier Pralat Offizial des Metropolitan und Diozesangerichtes Pfarrprovisor in Siezenheim Domkustos Roland Rasser Generalvikar Stadtdechant der Stadt Salzburg Dompfarrer der Stadt Salzburg Gottfried Laireiter Bischofsvikar fur die Orden Pfarrer in Neumarkt a W Roland Kerschbaum Diozesankonservator Pfarrer in Elsbethen Josef Zauner Regionaldechant fur den Flachgau und Tennengau Dechant in Thalgau Tobias Giglmayr Regens des Priesterseminars der Erzdiozese SalzburgEhren Domkapitulare sind Peter Hofer Alois Weidlinger Martin WimmerEmeritierte Domkapitulare sind Johannes Neuhardt Apostolischer Protonotar Matthaus Appesbacher Apostolischer Protonotar Egon Katinsky Pralat Sebastian Manzl Pralat Balthasar Sieberer Pralat Franz Padinger Konsistorialrat Andreas Laun OSFS em Weihbischof Martin Walchhofer Pralat Diozesandirektor der Papstlichen Missionswerke Bischofsvikar fur Weltkirche Pfarrer in Salzburg Gnigl Hans Walter Vavrovsky PralatSiehe auch Liste der Salzburger DompredigerGliederung BearbeitenDie Erzdiozese Salzburg besteht aus 17 Dekanaten Liste der Dekanate der Erzdiozese SalzburgAls Suffraganbistumer unterstehen der Erzdiozese Salzburg Diozese Feldkirch Diozese Graz Seckau Diozese Gurk Diozese InnsbruckBistumsheilige BearbeitenDie Bistumsheilige sind Rupert von Salzburg Virgil von Salzburg Erentrudis von Salzburg und seliger Engelbert Kolland 5 Siehe auch BearbeitenGeschichte des Christentums in Osterreich Liste der Erzbischofe von Salzburg Bundesland Salzburg Stadt Salzburg Kardinal Konig Kunstpreis alle zwei Jahre von der Erzdiozese verliehen Literatur BearbeitenKorbinian Birnbacher OSB Die Erzbischofe von Salzburg und das Monchtum zur Zeit des Investiturstreites 1060 1164 Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige Erganzungsband 41 EOS Verlag St Ottilien 2001 Rudolf Leeb u a Geschichte des Christentums in Osterreich Von der Antike bis zur Gegenwart Ueberreuter Wien 2003 ISBN 3 8000 3914 1 Franz Ortner Aus der Geschichte der Erzdiozese Salzburg In Jahrbuch der Katholischen Kirche in Osterreich 1998 Wien 1998 ISBN 3 9500963 0 2 Franz Ortner Salzburger Kirchengeschichte Von den Anfangen bis zur Gegenwart Anton Pustet Salzburg 1988 ISBN 3 7025 0252 1 Franz Ortner Reformation katholische Reform und Gegenreformation im Erzstift Salzburg Anton Pustet Salzburg 1981 ISBN 3 7025 0185 1 Ernst Tomek Kirchengeschichte Osterreichs Tyrolia Innsbruck Wien Munchen 1935 59 Josef Wodka Kirche in Osterreich Wegweiser durch ihre Geschichte Herder Wien 1959 Colestin Wolfsgruber Kirchengeschichte Osterreich Ungarns Kirsch Wien 1909 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erzdiozese Salzburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Archiv der Erzdiozese Salzburg Fond Salzburg Erzstift 798 1806 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Erzdiozese Salzburg unter osterreichische pfarreien atEinzelnachweise Bearbeiten Neuer Erzbischof ubergab Ernennungsdekret In kirchen net 12 Januar 2014 abgerufen am 5 Juni 2023 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner Berchtesgaden 1985 4 Auflage 2002 ISBN 3 925647 30 9 S 50 51 Laut A Helm sind die nach ihm bereits 1254 erhaltenen bischoflichen Insignien schon Zeichen einer direkten papstlichen Oberhoheit der das Stift seitdem allein unterstellt gewesen ware Siehe A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 109 http www kirchen net organisation domkapitel Diozesanheilige In eds at Abgerufen am 23 November 2022 Katholische Diozesen in Osterreich Zusammenschluss Osterreichische Bischofskonferenz Erzdiozesen Salzburg WienDiozesen Eisenstadt Feldkirch Graz Seckau Gurk Innsbruck Linz St PoltenImmediat Militardiozese Ordinariat fur die Glaubigen der katholischen Ostkirchen Territorialabtei Wettingen Mehrerau Titulardiozesen Aguntum Lauriacum Tiburnia Virunum Wiener NeustadtDekanate der Erzdiozese Salzburg Altenmarkt Bergheim Brixen im Thale Hallein Kostendorf Kufstein Reith im Alpbachtal Saalfelden Salzburg St Georgen St Johann im Pongau St Johann in Tirol Stuhlfelden Tamsweg Taxenbach Thalgau Zell am Ziller Normdaten Korperschaft GND 1084354624 lobid OGND AKS LCCN n80152844 VIAF 142517598 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erzdiozese Salzburg amp oldid 236592462