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Iuvavum oder Juvavum war der romische Name fur die romische Stadt im Raum der heutigen Altstadt von Salzburg Die keltischen Siedlungen auf den Stadtbergen wurden um 15 v Chr von den Romern besetzt die Bewohner hatten darauf in die neu gegrundete Stadt zu ubersiedeln Nach der Erhebung zum municipium in der Provinz Noricum spater Ufernoricum unter Kaiser Claudius erlebte sie eine wirtschaftliche und kulturelle Blutezeit 171 wurde Iuvavum von germanischen Markomannen vollstandig zerstort und erst nach Jahrzehnten teilweise wieder aufgebaut Der in der Folge einsetzende schleichende Niedergang bedingt durch standige Sorge um den Einfall von Germanenstammen in die grenznahe Stadt wurde nur durch eine kurze Nachblute unter Konstantin dem Grossen unterbrochen Iuvavum im 2 Jahrhundert n Chr Iupiteraltar gefunden am ResidenzplatzRomische Mauerreste unter dem heutigen Residenzplatz Ausgrabungsarbeiten 2008Romische Mauerreste unter dem heutigen Residenzplatz Ausgrabungsarbeiten 2007Romischer Weihealtar fur Jupiter und alle Gotter in der Friedhofsmauer von Grodig Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Forschungsgeschichte 4 Entwicklung 5 Municipium 6 Denkmalschutz 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenLage BearbeitenDie Bedeutung von Iuvavum lag in seiner gunstigen Verkehrslage an der Kreuzung zweier grosser Fernstrassen nach Suden die uber die Radstadter Tauern und Teurnia fuhrten Zum Municipium Iuvavum gehorte ein politischer und administrativer Bezirk der wesentlich grosser war als das heutige Land Salzburg das im Westen auch den Chiemgau den Rupertiwinkel und das Inngebiet mit einschloss und bis zum Attersee reichte Aus dem romischen Verwaltungsbezirk sind etwa 250 Ortlichkeiten zzgl Gewasser und Raumnamen bekannt Etwa die Halfte davon liegt im Gebiet des heutigen Landes Salzburg 1 Name BearbeitenIn der Naturalis historia des alteren Plinius 23 24 79 n Chr und der Geographike hyphegesis um 150 des Claudius Ptolomaeus tauchte der Name Iuvavum erstmals als eine von funf norischen Munizipien auf Der Name blieb bis in das spate Mittelalter in Gebrauch in Urkunden scheinen Iuvavum und vor allem das Adjektiv Iuvavensis aber auch noch viel spater auf Zur Etymologie bestehen verschiedene Hypothesen Im Wesentlichen handelt es sich wohl um ein vorromisches Substratwort es ist also sehr wahrscheinlich keltischen Ursprungs und geht auf einen Begriff des Volkes der Alaunen ein Gau der Vindeliker zuruck das im Flachgau Tennengau und dem Rupertiwinkel siedelte In der Tabula Peutingeriana wird die Stadt als Iuavo bezeichnet womit ein wichtiger Strassenknotenpunkt am Fluss Iuaro Iuvarus Salzach zu verstehen ist an dem drei romische Fernstrassen zusammenliefen Ein Weihealtar der am Residenzplatz gefunden wurde war dem besten und grossten Iupiter und auch dem lokalen Stadtgott Iuvavus geweiht Dieser Stadtgott geht moglicherweise auf einen keltischen Flussgott der Salzach auch Igonta zuruck dessen Name dann latinisiert auf die spatere Romerstadt uberging Gunther Thury Das romische Salzburg 2013 erwagt nach Patrizia de Bernardi Stempel eine Ableitung von einem keltischen Wort fur die Eibe also etwa Ort im Eibenwald Seit dem 8 Jahrhundert trat in althochdeutschen Dokumenten das romische Iuvavum zugunsten der auf dem Reichenhaller Salzhandel beruhenden neuen deutschen Bezeichnung mehr und mehr in den Hintergrund Forschungsgeschichte BearbeitenDie Uberreste der romischen Stadt sind an zahlreichen Fundstellen untersucht in der Linken Altstadt ebenso wie am Bruckenkopf in der rechten und auf den Stadtbergen Auch im Umfeld finden sich etliche Nachweise so die Romische Villa Loig Meilensteine und ahnliches Die Antike ruckte am Beginn des 19 Jahrhunderts in den Blickpunkt des Interesses von aufgeklarten Burgern und Adeligen 1792 entdeckte Josef Rosenegger bei Grabungsarbeiten fur den neuen Park ein grosses romisches Graberfeld Der Burglstein wurde rasch zu einer uberregional bekannten Attraktion Allerdings begann Rosenegger bald auch Falschungen anzulegen 1815 wurde in Loig einem Ortsteil von Wals Siezenheim eine romische Villa entdeckt deren Hauptgebaude uber 220 Meter lang war Sie zahlt somit zu den grossten aller bisher bekannten romischen Landhauser Das dort gefundene Theseus Mosaik mit dem ursprunglichen Ausmass von 6 36 5 50 Meter befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien Antikensammlung Im gleichen Jahr legte der Geometer Ludwig Grenier zwischen Glas und Glasenbach ein weiteres romisches Landhaus frei Als 1841 die Stadt Salzburg dem Komponisten Wolfgang Amade Mozart ein Denkmal setzen wollte stiess man beim Ausheben des Fundaments auf die Uberreste von zwei romischen Villen Zusatzlich kamen drei ubereinander liegende Mosaikboden zum Vorschein Der oberste Mosaik aus dem 4 Jahrhundert n Chr trug eine nur zum Teil erhaltene Inschrift hic habitat felicitas nihil intret mali Hier wohnt das Gluck nichts Boses soll Zutritt finden Vom darunterliegenden Mosaik sind heute aufgrund seiner langen Vernachlassigung und nicht durchgefuhrten Nachrestaurierungen nur mehr einige Fragmente erhalten In seiner Gesamtheit ist es in einer kolorierten Zeichnung aus der Zeit seiner Auffindung uberliefert Uber die Zeichnung lasst sich ausserdem auch seine ehemalige Charakteristik erkennen Insgesamt sind neun Platten erhalten geblieben Als Acheloosmosaik bezeichnet man zwei noch heute im Original erhaltene auf Platten montierte Sechsecke die ober und unterhalb des zerstorten Mittelbildes lagen und auf weissem Grund die Kopfe des griechischen Flussgottes Acheloos zeigen Drei Athletenbilder von denen heute wiederum nur mehr zwei existieren wurden wohl im Rahmen einer spateren Restaurierung eingefugt und zeigen jeweils zwei Ring oder Faustkampfer 2 Am 21 Feber 1950 wurden bei Aushubarbeiten fur den Sparkassenneubau in der Altstadt Ecke Judengasse Brodgasse wieder romerzeitliche Funde entdeckt u a eine zwei Meter breite Gasse mit Steinkanalen sowie Reste von zwei Hausern mit Hypokaustenheizung Bei Bauarbeiten fur den Stubock schen Neubau Ecke Dreifaltigkeitsgasse Bergstrasse wurden weitere antike Mauerreste sowie ein mittelalterlicher Brunnenschacht aus Steinkonglomerat beobachtet Am 19 Juni 1951 wurden bei Kanalbauarbeiten in Maxglan Ganshofstrasse und Gartnerstrasse Reste eines romischen Hauses und diverse Gebrauchsgegenstande gefunden Bei der Neugestaltung des Residenzplatzes in der Salzburger Altstadt im Sommer 2008 fand Peter Hoglinger einen Weihealtar der dem Jupiter geweiht war Mit seinen 1 2 Meter Hohe zahlte er zu den seltenen Funden was Grosse und Qualitat anbelangt Der Altar stammt aus dem 2 oder 3 Jahrhundert nach Christus Entwicklung BearbeitenDas Salzburger Becken samt dem Raum Reichenhall war in keltischer Zeit vergleichsweise dicht besiedelt unmittelbar nach ihrer Machtubernahme in Noricum um 15 v Chr legten die Romer in der bis dahin unbewohnten Talebene zwischen den Stadtbergen eine neue Siedlung an die den Namen Iuvavum trug Keltische Hohensiedlungen existierten auf dem Rainberg dem Kapuzinerberg und dem Festungsberg Diese wurden jedoch 15 v Chr im Verlaufe eines romischen Feldzugs gegen die alpinen Kelten unter Tiberius und Drusus kampflos unterworfen In der Folge wurden die bisherigen Einwohner zwangsweise in den Talkessel am Ufer der Salzach umgesiedelt siehe Ambisonten Neben den verkehrstechnischen Vorteilen die Iuvavum bot konnten die Romer die Kelten so besser unter Kontrolle halten was die Gefahr eines Aufstandes verringerte Zudem waren die befestigten Hohensiedlungen nach der romischen Besetzung dank der Pax Romana der lang anhaltenden Friedensperiode die die romische Okkupation mit sich brachte bald nicht mehr notig 3 Die altesten romischen Siedlungsspuren wurden am Fuss des Festungsberges gefunden Bis 30 n Chr dehnte sich die Siedlungsflache bereits uber den ganzen Bereich der heutigen Altstadt aus 4 Iuvavum gehorte zum Regnum Noricum des Voccio der Gaius Iulius Caesar im romischen Burgerkrieg unterstutzte Noricum war innerhalb des Romischen Reiches einige Zeit nur als tributpflichtiges Furstentum eingestuft hatte also noch nicht den Status einer romischen Provinz Trotzdem expandierte Iuvavum in seiner Fruhphase rasch wozu vor allem die gunstige Lage an einem Verkehrsknotenpunkt im romischen Strassennetz und am Ufer der Salzach lat Iuvarus Ivarus beitrug Hier mundete die von Aquileia ausgehende transalpine Reichsstrasse in eine wichtige Ost West Verbindung ein die norisch ratische Voralpenstrasse Parallel zum Aufbau der Stadt erfolgte die Urbarmachung des umliegenden Landes durch Gutshofe villae rusticae Im rasch wachsenden Iuvavum herrschte bald grosser Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten Claudius 41 54 erklarte Noricum schliesslich auch zur romischen Provinz Iuvavum wurde zur autonomen Stadt municipium Claudium Iuvavum erhoben und war damit die erste stadtische Siedlung mit dem Recht zur Selbstverwaltung nordlich der Alpen Der zur Stadt gehorende Verwaltungsbezirk umfasste das Territorium des heutigen Bundeslandes Salzburg mit Ausnahme des Lungaus die bayerischen Gebiete ostlich des Inns sowie Teile des oberosterreichischen Innviertels und des Attergaus 171 n Chr sturmten germanische Stamme vor allem Markomannen und Quaden den romischen Limes und verwusteten grosse Teile Noricums bevor sie bis nach Oberitalien vordrangen Markomannenkriege Auch Iuvavum wurde dabei vollstandig zerstort viele seiner Bewohner getotet oder verschleppt Nach dem endgultigen Sieg des Kaisers Mark Aurel uber die Germanen 180 n Chr setzte der Wiederaufbau der Stadt nur langsam ein Zunachst verzogerte eine aus dem Osten eingeschleppte Seuche die Instandsetzungsarbeiten dann unter Kaiser Commodus 180 192 lahmte eine reichsweite Wirtschaftskrise die Provinz Unter Septimius Severus 193 211 konnte Iuvavum in grosserem Umfang wiederhergestellt werden erreichte aber nicht mehr die Ausmasse des alten Stadtgebiets 4 Die Stadt erholte sich nie wieder vollstandig von den Verwustungen der Markomannenkriege Einzelne Stadtteile wurden aufgegeben und verfielen endgultig In der Folgezeit litt Rom unter den Auswirkungen der Reichskrise des 3 Jahrhunderts Seit dieser Zeit bedeuteten germanische Stamme besonders die Alamannen eine standige Bedrohung fur die Provinzen an Rhein und Donau Etwa um 230 n Chr setzte eine langandauernde Periode des Niederganges ein deren Ursache in wiederholten Einfallen germanischer Wandervolker insbesondere der Alamannen war Zunachst wurden die Villen auf dem Lande aufgegeben um 241 n Chr fielen die Alamannen in Noricum ein und verwusteten grosse Gebiete Auch Iuvavum blieb davon nicht verschont Die durch standige Usurpationen geschwachte Zentralregierung konnte die Sicherheit der Grenzbewohner nicht mehr garantieren immer wieder uberschritten jetzt plundernde Germanenscharen ungestraft den Limes Erst Diokletian konnte ab 284 eine Wende zum Besseren herbeifuhren Er veranlasste unter anderem die territoriale Verkleinerung der Provinzen Noricum wurde entlang des Alpenhauptkammes in Noricum ripense Ufernorikum zu dem auch Iuvavum gehorte und Noricum mediterraneum Binnennoricum geteilt Dank der militarischen Reformen in der fruhen Spatantike insbesondere durch Diokletian und Konstantin konnte das Romische Reich noch einmal umfassend stabilisiert werden und die Stadt erlebte unter Konstantin dem Grossen 306 337 eine Nachblute Das Ende der romischen Herrschaft im Alpen und Donauraum hat sich uber einen langen Zeitraum hingezogen Bereits im 4 Jahrhundert n Chr ist ein starker Bevolkerungsruckgang zu verzeichnen Mit Beginn der Volkerwanderung ab ca 375 waren die romischen Grenzwachen Limitanei immer weniger in der Lage den norischen Limes dauerhaft zu sichern Barbareneinfalle waren bald wieder an der Tagesordnung immer wieder drangen germanische Stamme ungehindert uber die Donaugrenze und zogen plundernd durch die Provinzen Die Gutshofe des Voralpenlandes wurden zerstort und aufgegeben ihre Bewohner durften grossteils abgewandert sein sofern sie die Uberfalle uberlebt hatten Die Versorgung mit landwirtschaftlichen Gutern brach dadurch weitgehend zusammen Um 400 n Chr wiesen weite Bereiche des Alpenvorlandes keine nennenswerte Besiedlung mehr auf Nur einige Gutshofe in Stadtnahe waren im 5 Jahrhundert noch bewohnt Die Bewohner Iuvavums mussten sich schliesslich auf besser zu verteidigende Hohenlagen zuruckziehen Der Stadtbereich am linken Ufer der Salzach wurde grosstenteils aufgegeben und die noch verbliebene Bevolkerung siedelte sich grosstenteils auf dem Festungsberg an der zudem noch von einer kleinen Garnison bewacht wurde Ein weiteres spatantikes Refugium konnte auf den Nonnberg archaologisch bezeugt werden Im fruhen 5 Jahrhundert war die Stadt als Folge davon schon weitgehend verodet Der Untergang des Westromischen Reiches mit der Absetzung seines letzten Kaisers Romulus Augustulus 476 hatte auf die Einwohner Iuvavums wohl keine spurbaren Auswirkungen Als Severin von Noricum um 470 in die Salzachregion kam hatte sich auch die romanische Bevolkerung von Cucullis Kuchl wieder auf den Georgenberg zuruckgezogen Die spatantike Vita Sancti Severini eine vom Abt Eugippius verfasste Biographie des Heiligen Severins gibt u a auch Aufschluss uber die Anfange des Christentums in Iuvavum Sie erwahnt eine Kirche und ein Kloster die vermutlich am Rand der antiken Stadt lagen bald darauf aber wurden sie wieder aufgegeben 5 Die Machtubernahme des germanischen Heerfuhrers Odoaker in Ravenna war fur die Iuvavenser nur ein weiterer der zahlreichen Machtwechsel in einer politisch extrem instabilen Zeit und fand zudem im weit entfernten Italien statt Ein bedeutenderer Einschnitt war jedoch die Evakuierung eines Grossteils der romanischen Bevolkerung aus Ufernoricum die Odoaker im Jahr 488 nach der Vernichtung des Rugierreiches an der Donau veranlasste In Bereich von Salzburg insbesondere zwischen Iuvavum und dem Pass Lueg ist jedoch ein grosserer Teil der Romanen diesem Befehl offensichtlich nicht nachgekommen sondern blieb im Land Dass nicht alle von ihnen ihr norisches Stammland verlassen haben konnen lasst sich auch im Salzburger Verbruderungsbuch nachlesen dort sind die Mitglieder des Klosterkonvents aus der Zeit des Bischofs Virgil 700 784 aufgelistet der sich zum grossen Teil aus Romanen zusammensetzte was bedeutet dass der Katholizismus in diesem Teil Osterreichs auf die restromanische Bevolkerung zuruckgeht Die ehemaligen Stadtbewohner harrten weiter hinter ihren Befestigungsanlagen auf dem Nonn und Festungsberg aus wo sie die dunklen Jahrhunderte der Volkerwanderung uberdauerten die Romerstadt wurde danach wohl weitgehend zerstort Eine Siedlungskontinuitat im ganzen Salzburger Becken bis zur baiuwarische Landnahme im 6 7 Jahrhundert ist aber gut belegt 696 begrundet der Heilige Rupert schliesslich das Stift Sankt Peter das Stift Nonnberg und das Bistum Salzburg 6 Municipium BearbeitenTrotz langjahriger Grabungen ist nur wenig Genaues uber die baulichen Strukturen der antiken Stadt bekannt geworden Man nimmt an dass Iuvavum ursprunglich nach einem vorher festgelegten Plan erbaut wurde und somit auch die dafur erforderlichen Reprasentationsbauten einer klassischen Romerstadt wie zum Beispiel ein Forum Therme und eine Basilika besass Die Strassenzuge an der Peripherie verliefen wohl eher unregelmassig Im Zentrum vermutet man hingegen ein rasterartig angelegtes durch zwei Hauptstrassen decumani und cardines gegliedertes Strassennetz Uber Art und Aussehen der Wohngebaude liegen bisher ebenfalls nur wenige Befunde vor da keines der antiken Gebaude vollstandig freigelegt werden konnte Baureste aus der Zeit zwischen 1 und 4 Jahrhundert n Chr wurden nur am Rande oder durch Sondierungsschnitte erfasst nur wenige ihrer Raume konnten umfassend dokumentiert werden Naher bekannt sind nur das 1966 1967 am Domplatz untersuchte sogenannte Peristylhaus eine Stadtvilla mit strassenseitigen Portikus im Toskanatrakt der Alten Residenz zwei 1988 1989 entdeckte Hauser im Hof des Kapitelhauses und ein Gebaude im Nordtrakt der Neuen Residenz untersucht 1998 2000 und 2003 2004 7 Zur Blutezeit der Stadt zwischen dem 1 und 2 Jahrhundert n Chr lebten dort etwa 4000 Menschen Ihre Bevolkerung setzte sich uberwiegend aus einheimischen Kelten die rasch romanisiert wurden aus entlassenen Soldaten Veteranen und aus Einwanderern aus dem Suden zusammen Iuvavum verfugte uber einige grosszugig angelegte Platze und an der heutigen Kaigasse uber einen reprasentativen Tempelbau zu Ehren des Gottes Asklepios beim Areal des Hotels Kasererbrau Die gut ausgestatteten Wohnhauser im Bereich um den heutigen Dom waren mit qualitatvollen Mosaikboden ausgelegt sie verfugten teils uber Hypokaustheizungen und mehrraumige Badeanlagen Eine Amphore die auf dem Mozartplatz entdeckt wurde enthielt Reste von 24 verschiedenen Meeresfischen und einigen Krebsarten Grosse Mengen von Austernschalen die im Bereich der Altstadt gefunden wurden weisen auf gute und regelmassige Fernhandelsverbindungen hin Von der heutigen Bischofsresidenz bis zum Burgerspital St Blasius erstreckte sich ein ausgedehntes Handwerkerviertel in dem unter anderem Tongeschirr Ziegel und Mosaiken produziert wurden Dass auf dem Areal des Furtwanglergartens zur Romerzeit ein Handwerksviertel lag war bereits seit langem bekannt Seine damaligen Bewohner lebten direkt an ihrem Arbeitsplatz Auch dort wurden Reste von Wohnhausern mit Fussboden und Wandheizungen freigelegt dicht daneben Werkstatten und Feuerstellen Den gefundenen Resten nach zu urteilen durften hauptsachlich Metall Leder und Ton verarbeitet worden sein Der Festungsberg wurde vielleicht auch damals schon von einem Wehrbau oder Kastell gesichert Im Verlauf umfangreicher Grabungen konnte dort eine Mauer aus der Zeit des Kaisers Aurelian freigelegt werden Denkmalschutz BearbeitenIm Furtwanglergarten der Kaigasse der Franziskanergasse und am Max Reinhardt Platz beispielsweise sind Funde unter Denkmalschutz gestellt Municipium Iuvavum Literatur BearbeitenHeinz Dopsch Robert Hoffmann Geschichte der Stadt Salzburg Verlag Anton Pustet Salzburg Munchen 1996 ISBN 3 7025 0340 4 S 28 71 Johann Baptist Keune Iuvavum In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band X 2 Stuttgart 1919 Sp 1349 1355 Wilfried K Kovacsovics Romische Wohnhauser in Iuvavum Salzburg In Peter Scherrer Hrsg Domus das Haus in den Stadten der romischen Donauprovinzen Akten des 3 internationalen Symposiums uber romische Stadte in Noricum und Pannonien Osterreichisches Archaologisches Institut Sonderschriften Band 44 Wien 2008 ISBN 978 3 900305 52 9 S 31 52 Clemens Hutter Iuvavum Alltag im romischen Salzburg Verlag Anton Pustet Salzburg 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iuvavum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Steindenkmaler des romischen Salzburg Iuvavum in SalzburgwikiAnmerkungen Bearbeiten Hutter 2012 S 23 De Gruyter Namensforschung 2 Teilband Dopsch 1996 S 17 Salzburg Geschichte Kultur Dazu Dopsch Hoffmann Geschichte der Stadt Salzburg S 39 40 So auch allgemein der kurze Uberblick zum keltischen Stadtewesen bei Alexander Demandt Die Kelten Munchen 2007 S 68 72 hier S 70 a b Fritz Moosleitner Die Zeit der romischen Herrschaft In EuRegio Salzburg Berchtesgadner Land Traunstein Hrsg Heimat mit Geschichte und Zukunft Trostberg 2004 S 12 17 Eugippius Vita sancti Severini 13 14 Dazu Dopsch Hoffmann Geschichte der Stadt Salzburg S 66 68 Juvavum The Catholic encyclopedia Gerhard Hirtner Wie das Christentum nach Osterreich kam Vom Regenwunder bis zum Apostel der Deutschen Radioreihe Memo Ideen Mythen Feste O1 Sendung vom 24 Mai 2021 Wilfried K Kovascovics 2008 S 32 33 47 798425 13 046367 Koordinaten 47 47 54 3 N 13 2 46 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iuvavum amp oldid 236274748