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Der Burglstein ist ein dem Kapuzinerberg in sudlicher Richtung vorgelagerter sehr kleiner Stadtberg bzw ein Hugel in Salzburg Vom Kapuzinerberg ist er durch die Arenbergstrasse getrennt geologisch gehort der Burglstein mit zum Kapuzinerberg Mit 451 m Hohe wird er vereinzelt auch als kleinster Stadtberg betrachtet Auf dem heute mit Wald bewachsenen Hugel befinden sich noch Reste einer fruheren Gartenanlage BurglsteinBurglstein vom Nonnberg aus gesehenHohe 451 m u A Lage Salzburg OsterreichDominanz 0 16 km KapuzinerbergSchartenhohe 21 m Schloss ArenbergKoordinaten 47 47 59 N 13 3 31 O 47 799767 13 058699 451 Koordinaten 47 47 59 N 13 3 31 OBurglstein Salzburg Land Salzburg Gestein Dolomitpd2pd4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten urkundlichen Erwahnungen des Hugels stammen von 1167 und 1193 in der Form Pirgelin e sowie aus den Jahren 1230 38 verkurzt als Pirgel 1 Von 1432 ist die Form Pirgla uberliefert Die Bezeichnung geht zuruck auf das althochdeutsche Wort fur Berg in seiner Verkleinerungsform Endung lin lein als kleiner Berg Der Zusatz stein setzte sich im 15 Jahrhundert durch Mit Stein wurden damals vor allem Felsen und Felsabhange bezeichnet Solche Felsabhange fuhren in Salzburg vom Inneren Stein uber den Ausseren Stein bis zum Burglstein Nachst dem kleinen Hugel bestand im 14 Jahrhundert ein kleines Haus gleichen Namens das um 1600 als Schloss neu erbaut wurde 1814 brannte dieses Schloss mit seinem Haupttrakt und daneben stehenden Gesindetrakt ab und wurde auf den erhaltenen Mauerteilen danach neu aufgebaut Furstin Sophie Arenberg liess nach 1861 diese beiden Schlossteile durch die Anlage eines reprasentativen Mitteltraktes zusammenfugen So entstand das nunmehrige Schloss Arenberg 1791 kaufte der Kunstgartner Josef Rosenegger von Erzbischof Graf Colloredo das Gebiet des Burglsteins einschliesslich des Schlosses Burglstein heute Schloss Arenberg Sein Vater Johann Rosenegger hatte dort bereits eine kleine Gartnerei mit Glashausern betrieben in denen er Trauben und Sudfruchte zuchtete Josef Rosenegger war in Hellbrunn zum Landschaftsgartner ausgebildet worden und begann unmittelbar nach dem Kauf mit der Neugestaltung und Erweiterung einer Parkanlage Er errichtete auch ein Weinwirtshaus baute ein Museum fur seine romischen Funde und legte Spazierwege an die von Skulpturen und Ruheplatzen gesaumt waren Der Burglstein griff mit seinen steilen Abhangen in diesem Raum noch in das freie und breite Bett der nicht regulierten Salzach ein Dort war auch ein idyllischer Landeplatz fur die Boote an der Salzach angelegt Sein kunstvoller Lustgarten gehorte damals zum Pflichtprogramm jedes Salzburgreisenden Friedrich von Spaur schreibt in einem Brief vom 1803 Roseneggers vorzuglich auf dem Burgelstein angelegter Garten ist seines guten Obstes und Gemuses und der botanischen Anlagen wegen merkwurdig merkenswert die in jenem Bezirke der Kaufmann Ranftl fur die Freunde auslandischer Pflanzen zur Benutzung emporbrachte Reizend sind die schattigen Pfade die sich auf dem Gipfel des von den Fluthen der Salza trozenden Vorgeburges des Burgelsteins hinanschlangeln Stets verweile ich gern auf dessen Rucken in der dort erbauten Gloriette und bey den mannigfaltigen Ansichten der Gegend die sie darbietet Dieser wonnigte Platz ist eigens fur muntre Gesellschaften geschaffen die bey der Harmonie lieblicher Musik oder bey einem frohen Soupe die Plagen des Tages vergessen wollen 2 nbsp historische Gartenanlage Burglstein um 1830Bei Gartenarbeiten hatte Joseph Rosenegger schon 1791 ein Graberfeld und auch mehrere wohl erhaltene Aschentopfe und Lampen 3 entdeckt Von den ersten Funden schenkte er der Kaisergemahlin Maria Theresia als sie 1804 seinen Lustgarten besuchte einige Munzen und Schmuckstucke Bernhard Stark Konservator des Koniglichen Antiquariats in Munchen ersuchte Rosenegger um die Erlaubnis auf dem Gelande graben zu durfen und konnte tatsachlich einige Urnengraber freilegen Die Funde stiessen auf grosses offentliches Interesse Christian August Vulpius der Schwager Goethes widmete 1820 in der Zeitschrift Curiositaeten der physisch literarisch artistisch historischen Vor und Mitwelt zur angenehmen Unterhaltung fur gebildete Leser den Salzburger Funden einen langen Beitrag Rosenegger begann einen schwunghaften Handel mit den romischen Artefakten zu betreiben Um die starke Nachfrage zu befriedigen scheute er nicht davor zuruck zum Teil abenteuerliche Falschungen aus Ton wie auch aus Alabaster zu produzieren Als Kaiser Franz I 1816 den Burglstein besuchte war er skeptisch gegenuber der Echtheit der Funde Rosenegger konnte aber erreichen dass 1833 und 1837 Konig Ludwig I von Bayern die Funde aufkaufte was in Salzburg von vaterlandischen Kreisen sehr bedauert wurde In Munchen wurden die Falschungen zwar bald als solche identifiziert aus Rucksicht gegenuber dem Konig wurde dies aber erst nach dessen Ableben bekannt gemacht In den 1960er Jahren sind die Falschungen von einem Kustos der Munchner Staatssammlung vernichtet worden 1837 verkaufte Rosenegger den ganzen Besitz an den Kaufmann Wilhelm Balde Dieser setzte die Ausgrabungen fort und seine von Falschungen freie Sammlung wurde von Vinzenz Maria Suss 1852 fur das Salzburger Museum Carolino Augusteum angekauft wo sie sich weiterhin befindet Insgesamt sind uber 200 Bestattungen nachgewiesen 4 nbsp Fundament des Aussichtshauschens Gloriette links und Sockelrest auf dem BurglsteinHeute ist von den Gartenanlagen auf dem Burglstein nur wenig erhalten Auch dieser Berg ist durch mangelhafte oder fehlende Pflege immer mehr verwaldet Die einstigen Wege sind aber zum Teil noch gut erkennbar die einstigen Aussichtsterrassen sind ebenfalls erhalten wenngleich die Aussichten teilweise verwachsen sind Erhalten ist auch das Fundament des Aussichtshauschens Gloriette Man kann auf einem kleinen Steig ausgehend von der Burglsteinstrasse weiter auf das langgestreckte Plateau des Hugels steigen Einige erhaltene Sockel von Gelandern aus der fruhen Grunderzeit stammen wohl aus der Zeit von Furstin Arenberg Ein Weg fuhrt vom Plateau weiter in den Rasenpark von Schloss Arenberg der mit zahlreichen zeitgenossischen Kunstwerken ausgestaltet wird Literatur BearbeitenNorbert Heger Salzburg in romischer Zeit Salzburg Salzburger Museum Carolino Augusteum Jahresschrift 1973 Band 19 1973 S 94 97 Wilfried Schaber Ausgraber und Falscher am Burglstein In Eva Maria Feldinger Hrsg Scherben bringen Gluck Festschrift fur Fritz Moosleitner zum 70 Geburtstag o V Salzburg 2005 Reinhard Medicus Salzburgs Stadtberge und Stadtgarten im Wandel der Zeit Anton Pustet Verlag Salzburg 2021 ISBN 978 3 7025 1005 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burglstein Salzburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Zur Namensgeschichte vgl Franz Horburger Salzburger Ortsnamenbuch bearbeitet von Ingo Reiffenstein und Leopold Ziller hrsg von der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Salzburg 1982 S 23 32 und 109 Friedrich von Spaur Nachrichten Ueber das Erzstift Salzburg nach der Sakularisation Verlag Niklas Ambrosi Passau 1805 S 34f Google eBook vollstandige Ansicht Friedrich von Spaur Nachrichten Ueber das Erzstift Salzburg nach der Sakularisation Verlag Niklas Ambrosi Passau 1805 S 35 Google eBook vollstandige Ansicht Gunther E Thury Iuvavum das romische Salzburg die Vier Berge Stadt in Christian F Uhlir Hrsg Salzburger Stadtberge edition winterwork o O 2011 S 112 Salzburger Stadtberge Innenstadt Festungsberg mit Nonnberg Kapuzinerberg mit Burglstein Monchsberg mit Rainberg Weiteres Stadtgebiet Lieferinger Hugel Hellbrunner Berg Morzger Hugel Nussdorfer HugelStadtumrahmung Gaisberg mit Kuhberg Rauchenbuhel Heuberg Muhlstein Plainberg Sollheimerberg Untersberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burglstein Salzburg amp oldid 228108061