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Der Limes Noricus Ripa Danuvi Provinciae Norici war eine Grenzverteidigungszone bzw Militarbezirk zum Schutz der romischen Provinz Noricum Seine Kastellkette zahlte zum mittleren Teil des Donaulimes Die Grenzlinie verlief vom heutigen Freistaat Bayern bis ins Bundesland Niederosterreich und war vom 1 bis zum 5 Jahrhundert n Chr durchgehend mit romischen Soldaten besetzt 1 Der Limes in Noricum und OberpannonienDie Donau bildete fur mehr als 400 Jahre die nordliche Grenze des Romischen Reiches Der Norische Limes schliesst im Osten an den Pannonischen Limes im heutigen Ungarn an Eine durchgehende Sperranlage wie zum Beispiel in Nordengland oder Raetien war dort uberflussig da Flussufer mit weniger Aufwand an Menschen und Material gesichert werden konnten In dieser Zeit entstanden am sudostbayerischen osterreichischen Grenzabschnitt zahlreiche Befestigungsanlagen ebenso wie zivile Siedlungen und Verwaltungszentren Diese bildeten oft die Keimzellen heutiger Stadte und Dorfer Ihre Gebaudeanordnung werden mitunter noch heute von romischen Gebauderesten und Strassenverlaufen bestimmt Die Provinz Noricum war der Ausgangspunkt bzw Etappe von Handels und Verkehrsrouten die in alle Grossregionen des Romischen Reichs fuhrten Diese sollten von den dort stationierten Armee und Flotteneinheiten freigehalten und kontrolliert werden Die Mehrzahl der Besatzungstruppen lag in Kastellen Kleinkastellen und Wachturmen die in regelmassigen Abstanden entlang des Flussufers errichtet worden waren Auch auf das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Zivilbevolkerung hatte der Limes grossen Einfluss da sein Hinterland eines der wichtigsten Nachschubgebiete fur die Grenztruppen und diese die Garanten fur eine tiefgreifende und nachhaltige Romanisierung der Provinz waren Noricum spielte im Gegensatz zum benachbarten Pannonien bis zur Spatantike keine herausragende Rolle in der Reichspolitik Die norische Ripa ist heute vor allem aufgrund ihrer gut erhaltenen Reste spatantiker Festungsanlagen und der Lebensbeschreibung des Severin von Noricum die ein wenig Licht auf die schwierigen Lebensumstande der Provinzialen zur Zeit der Volkerwanderung und dem Untergang des Westromischen Reichs wirft uberregional bekannt geworden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 1 1 Topographie 1 2 Geographie 1 3 Verkehrswege 2 Verwaltung 3 Ripa 4 Entwicklung 4 1 Vorromische Periode bis Zeitenwende 4 2 1 Jahrhundert 4 3 2 Jahrhundert 4 4 3 Jahrhundert 4 5 4 Jahrhundert 4 6 5 Jahrhundert 4 7 Das Ende des norischen Limes 4 8 Postromische Zeit 5 Truppen 5 1 Oberkommando 5 2 Legionen 5 3 Hilfstruppen 5 4 Flotte 5 5 Die Auflosung der Provinzarmee 6 Militarische Infrastruktur 6 1 Kastelle 6 2 Klein und Restkastelle 6 3 Wachturme und Burgi 7 Stadte 8 Kastellsiedlungen 9 Wirtschaft 10 Bevolkerung 11 Zeittafel 12 Literatur 13 Einzelnachweise und Anmerkungen 14 WeblinksLage BearbeitenDer gesamte osterreichische Limesabschnitt Noricum und Oberpannonien ist ungefahr 357 5 km lang und verlauft entlang der Donau von der deutschen Grenze bei Passau durch Oberosterreich Niederosterreich und Wien bis knapp ostlich von Hainburg Wolfsthal das sich an der slowakischen Grenze und nahe der Hauptstadt Bratislava befindet Der Limes Noricus liegt auf den Staatsgebieten des heutigen Deutschland und Osterreich In der Antike gehorten sie zur Provinz Noricum Provincia Noricum Aus der Grossprovinz entstanden in der Spatantike zwei neue Verwaltungseinheiten Noricum ripense Ufernorikum und Noricum mediterraneum Binnenorikum Das Provinzterritorium reichte von Tirol bis nach Niederosterreich im Wesentlichen das Gebiet zwischen Donau Wienerwald Ostgrenze der Steiermark Save Eisack bis an den Inn und umfasste damit einen Grossteil des heutigen Osterreich Auch Carnuntum wird vom romischen Chronisten Velleius Paterculus im 1 Jahrhundert noch als norische Stadt bezeichnet Mit der Umwandlung in eine romische Verwaltungseinheit verlor Noricum einige Gebietsstreifen im aussersten Osten an die Pannonia so auch die Siedlungen entlang der Bernsteinstrasse Nur Binnennorikum erfuhr spater im Sudosten noch eine Gebietserweiterung indem das bislang pannonische Poetovio der neuen Provinz zufiel Der Wienerwald markierte die Provinzgrenze im Osten die Donau die Nordgrenze und der Inn die Westgrenze zur Provinz Raetia 2 Topographie Bearbeiten nbsp Naturbelassener Auwald an der Donau Melk NO Die Einrichtung der Grenzanlagen wurden vor allem durch die Topographie beiderseits der Donau vorgegeben einerseits durch geographische Merkmale andererseits von der Notwendigkeit die alten Verkehrswege uber die Alpen und ostlich davon zu kontrollieren die norische Handelsroute ins Bohmische Becken und die Bernsteinstrasse in das Baltikum Die romische Armee sah sich mit einer Landschaft konfrontiert die durch enge Flusstaler zum Beispiel im Bereich um die Schlogener Schlinge in Oberosterreich oder in der Wachau in Niederosterreich und durch weite Beckenlandschaften wie zum Beispiel im Linzer Feld und dem Tullnerfeld gepragt ist 3 Aufgrund ihres stark bewaldeten versumpften und verastelten Ufers war die Donau Danuvius nur an wenigen Stellen problemlos zu uberwinden Weite Ebenen und Flussniederungen wechselten sich mit engen Durchbruchen ab Diese Engtaler waren mit ihren tuckischen Strudeln fur die damalige Schifffahrt noch sehr gefahrliche Gewasser In den Ebenen war der Strom hingegen ein stark maandernder an manchen Stellen bis zu 4 km breites Gewasser mit zahlreichen Nebenarmen und Inseln Das machte die Donau nicht zu einer Grenzlinie sondern eher zu einer Pufferzone Auch das fur die Germanenstamme geltende Ansiedlungsverbot in einem Gurtel von 14 km vor dem Nordufer hatte hier keine Bedeutung da dort kaum jemand leben wollte nbsp Zwentendorf Asturis Befundskizze der spatromischen Steinperiode II mit Zubauten des Oppidums rechts das Areal der mittelalterlichen Turmburg Krottenturm Im Laufe der Jahrhunderte hat der Strom auch oftmals seinen Lauf geandert Um 300 verursachte noch dazu ein markanter klimatologischer Umbruch eine spurbare Veranderung der Naturlandschaft im Donautal Bis dahin war das Klima warm und trocken gewesen romisches Optimum Danach begann eine spurbar kuhlere und niederschlagsreichere Periode das sogenannte Pessimum der Volkerwanderungszeit Diese hielt bis ca 800 n Chr an was sich auch stratigraphisch nachweisen lasst Sie wird als eine der Ursachen angesehen warum bis dahin weit im Norden ansassige Stamme plotzlich nach Suden zu wandern begannen Hochwasserereignisse nahmen nun ebenfalls zu und waren meist verheerender als die vorangegangenen Dies war auch ein Grund dafur dass einige norische Kastelle im Laufe der Jahrhunderte zum grossten Teil abgeschwemmt wurden Pochlarn Tulln Zwentendorf Burgus Zeiselmauer Feuchtgebiete und Walder dehnten sich wieder aus was die Landwirtschaft Acker und Weinbau erheblich erschwerte und den Lebensraum der Menschen mehr und mehr einengte 4 Geographie Bearbeiten nbsp Der ostliche Eingang zur Wachau Blick von Westen nbsp Wallsee Ad Iuvense Befundskizze des Kastell II 1924 2013 Die Grenze zwischen den Provinzen Noricum und Pannonia verlauft entlang eines Gebirgszuges der in der Antike mons Cetius hiess und sich vom Wienerwald in Richtung Suden erstreckt 5 Bei der Wiener Pforte betritt die Donau das Wiener Becken Zwischen Dunkelsteiner und Wienerwald liegt das Tullnerfeld Beidseitig der Donau erstrecken sich ausgedehnte Schotterterrassen von Krems bis zur Wiener Pforte die dann in fruchtbare Lossboden ubergehen Bei Traismauer und Tulln war eine Uberquerung des Stromes durch Furten moglich Auch am Ausgang des Engtales der Wachau Mautern errichteten die romischen Soldaten ein Kastell Von ihm aus konnte ein weiterer Flussubergang kontrolliert werden Im Nibelungengau durchfliesst die Donau auf ca 30 km eine hugelige Landschaft unterbrochen von kleinraumigen Flussniederungen bei Ybbs Pochlarn und Melk Diese ermoglichten die Stationierung von Garnisonen um den Handelsverkehr auf der Donau zu kontrollieren und das nordliche Barbaricum im Auge behalten zu konnen In der Hugellandschaft des Mostviertels errichtete man auch bei Wallsee ein Kastell die Lage auf einen Felssporn war hervorragend zur Kontrolle des Verkehrs auf dem Strom geeignet Die ergiebigen Lehmvorkommen bildeten die Voraussetzungen fur Ziegeleien im Raum St Marienkirchen St Pantaleon Erla und Wilhering von dort wurden Ziegel jeglicher Art bis zu den pannonischen Donaukastellen verschifft Die obere Donau fliesst durch ein tief eingeschnittenes damals dicht bewaldetes Tal fur dessen Verteidigung nur wenige Befestigungen erforderlich waren Viel aufwendiger zu sichern war der Limes ab Lauriacum Enns OO wo die Strasse nach Ovilava Wels ausging und sich dort mit den Fernstrassen nach Binnen Noricum vereinigte In der unwegsamen Region des Sauwaldes und im oberen Donautal sind erst nach der Errichtung des Legionslagers in Enns romische Truppen nachgewiesen Ostlich von Wilhering fliesst die Donau in die weite Beckenlandschaft um Linz Hier existierte schon seit vorromischer Zeit eine Furt durch die Donau die von der norischen Hauptstrasse die von Karnten und dem Gebiet um den Magdalensberg bis ins Zentrum von Bohmen fuhrte gekreuzt wurde Ein spatantiker Quadriburgus in Oberranna und ein Kleinkastell in Schlogen sicherten die tief eingeschnittene Schlogener Schlinge Nahe diesem Lager wurden Reste einer Hafenanlage gefunden moglicherweise wurden sie auch genutzt um Nachschub und wertvolles Handelsgut vom Fluss auf die Strasse umzuladen die sudlich am Kastell vorbei nach Eferding fuhrte Die Topographie bei Passau wird durch das Aufeinandertreffen dreier Flusse gepragt Der aus den Ostalpen kommende Inn Aenus die von Westen heranstromende dabei den ganzen sudbayrischen Raum durchquerende Donau und die von Norden aus dem Bayerischen Wald einmundende Ilz Die Donau durchbricht von West nach Ost die Urgesteinplatte des Bohmischen und Bayerischen Waldes und bildete dort im Laufe der Zeit ein tief eingeschnittenes Durchbruchstal Genau an dieser Stelle trifft von Suden her der Inn fast senkrecht auf den Donaustrom Vor seiner Mundung in die Donau durchschneidet der Inn einen kristallinen Bergauslaufer und wird von einem Gneisblock dem linken Donauhochufer vom direkten Zusammenfluss abgelenkt Deshalb schwenkt der Innverlauf dort nach Osten ab und fliesst noch zwei Kilometer parallel zur Donau bis sich beide schliesslich in einem 400 m breiten Mundungssee vereinigen Der genaue Verlauf der Westgrenze bis zum Inn ist unsicher jedoch ist die Linie von der Mittenwalder Klause uber die Zillertaler Alpen bis nach Kufstein wahrscheinlich 6 Verkehrswege Bearbeiten nbsp Reste einer Romerstrasse im Dunkelsteiner Wald bei MauternbachDie Schaffung eines ausgedehnten und leistungsfahigen Strassennetzes gehorte zu den wichtigsten Errungenschaften des romischen Reiches Nach der Besetzung durch die Armee begann auch die systematische Vermessung und wirtschaftliche Erschliessung der eroberten Gebiete Dies war auch eine militarische Notwendigkeit damit die Truppen im Ernstfall rasch und sicher verlegt und an den Brennpunkten effektiv eingesetzt werden konnten Hierzu mussten vor allem regional und lokal die Strassen und Siedlungen entlang des sudlichen Donauufers auf bzw ausgebaut werden Ihre Anlage initiierte auch eine bis dato nicht mogliche Land und Ressourcenerschliessung Fast alle Strassen in Noricum vor allem aber die sogenannte Limesstrasse wurden daher von der Armee geplant und terrassiert Der Strassenbau bzw deren Sanierung wurde besonders unter den Severern gefordert wie mehrere Meilensteine in der Region bezeugen Die Reisenden orientierten sich an den Entfernungsangaben der Meilensteine wie sie in Wels Mosendorf bei Vocklamarkt Weiterschwang bei Gampern Timelkam Gemeinlebarn und Nietzing noch heute zu sehen sind nbsp Scheibenfibel mit Darstellung des Flussgottes Danuvius 150 250 n Chr Romermuseum Wien Die Donau bildete eine naturliche und gut befahrbare West Ost Verbindung sie wurde wohl schon seit der romischen Okkupation bzw der Eingliederung als Provinz im 1 Jahrhundert n Chr genutzt Die zwischen Alpen und Donau gelegenen Fluss und Beckenlandschaften stellten keine nennenswerten Verkehrshindernisse dar Als Bindeglied zwischen den Rhein und Donauprovinzen inkl der Fernverbindungen uber die Alpenpasse sass die Provinz somit an einer Schlusselposition Der Strom und noch einige andere schiffbare Flusse erlaubten den schnellen und sicheren Transport von Massengutern und empfindlicherer Ware Mit Errichtung der ersten Hilfstruppenlager geht auch die Anlage der Limesstrasse via iuxta amnem Danuvium entlang des neuen Limes einher in diese munden die Handelsrouten aus dem Suden des Reiches Sie war die Hauptverbindung zwischen den Uferfestungen und fuhrte zum grossten Teil immer entlang der Donau vom pannonischen Vindobona uber Aelium Cetium Lauriacum nach Boiodurum und weiter nach Augusta Vindelicum Der Vollausbau erfolgte erst am Beginn des 3 Jahrhunderts Unter Caracalla 211 217 wurde unter anderem der Abschnitt von Batavis nach Lauriacum saniert bzw noch weiter ausgebaut als die strategische Lage eine rasche Verbindung zwischen den Truppen an Rhein und Donau notwendig machte viam iuxta amnem Danuvium fueri iussit In Ovilavis schloss die Limesstrasse an der von Aquileia ausgehenden Sud Nord Route der norischen Hauptstrasse an die von der Adria uber das Kanaltal Pontebba das Klagenfurter Becken vorbei an Virunum uber den Katschberg Radstatter Tauern und Juvavum bis an die Donau und schliesslich Ovilava fuhrte Ein weiterer Strang zweigte bei Lauriacum ins Provinzhinterland zum Pyhrnpass und Neumarkter Sattel ab 7 Verwaltung Bearbeiten nbsp Die norischen Provinzen um 400 n Chr Unter der Herrschaft des Claudius wurde der Besatzungszustand beendet und die neue Provinz direkt dem Imperator in Rom unterstellt Die Verwaltung wurde in die Hande von Prokuratoren gelegt Administriert und regiert wurde Noricum zunachst vom Statthaltersitz in Virunum aus das am Zollfeld bei Klagenfurt lag Unter Caracalla 211 217 wurde die Provinz und Militarverwaltung nach Lauriacum und Ovilava verlegt Die Finanzprokuratur Post Zoll und Bergbauadministration verblieben in Virunum Lauriacum war als Hauptquartier der Legion wichtigster militarischer Stutzpunkt an der Donaugrenze zwischen Passau und Wienerwald und damit auch Residenz des Oberbefehlshabers aller in Noricum stationierten Truppenverbande Durch die Reichsreformen des Diokletian 284 305 wurden die Zahl der Provinzen annahernd verdoppelt und die zivile von der militarischen Verwaltung getrennt Dies fuhrte im 3 Jahrhundert zur Teilung der Provinz entlang des Tauernkamms in Ufernoricum Noricum ripense mit den urbanen Zentren Lauriacum Militar und Ovilava Zivilverwaltung und Binnennoricum Noricum mediterraneum mit der alten Hauptstadt Virunum spater Teurnia Damals wurde Ovilava oder im 4 Jahrhundert vielleicht Cetium zur neuen Hauptstadt der Provinz Ufernoricum Diese neue Verwaltungseinteilung war im Jahr 304 305 bereits in Kraft wie aus der Passio Floriani ersichtlich ist Wie Pannonien gehorte Noricum ab da zur Dioecesis Illyrici occidentale mit dem Verwaltungszentrum in Sirmium 8 Siehe auch Liste der Statthalter von NoricumRipa BearbeitenAnfanglich stand das lateinische Wort limes fur eine an den Feind fuhrende Strasse iuxta ripam Danuvii oder Patrouillenweg Der Begriff wandelte und erweiterte sich im Laufe der Zeit Er bezeichnete letztendlich eine von den romischen Truppen besetzt gehaltene Grenzzone Dieses Sicherungssystem bildete fast 450 Jahre die Aussengrenze des Romischen Reiches und schutzte es vor den nordlich der Donau lebenden Barbarenstammen Von den Gebieten nordlich der norischen Donau ging eine eher geringe Bedrohung aus Die germanische Besiedlung reichte nur im Osten bis an die Reichsgrenze heran Auch dem Abschnitt bei Krems kam eine gewisse strategische Bedeutung zu Die unbewohnten Regionen des Bayerischen Waldes und des Bohmerwaldes waren kaum einer Gefahr durch Einfalle feindlicher Stamme ausgesetzt Es handelte sich in Noricum nicht um einen mit Wall Graben Palisade bzw Mauer befestigten Limes denn hier war ein Fluss als Grenzmarkierung vorhanden Er war fur Invasoren ein zusatzliches Hindernis diente aber auch als Kommunikations Nachschub und Handelsroute Fur solche Abschnitte wurde von den Romern die Bezeichnung ripa Ufer verwendet In Noricum war dies die ripa Danuvii provinciae Norici Diese war kein starres Verteidigungssystem an dem sich gleich modernen Festungsgurteln die Angriffswellen von Eindringlingen brechen sollten Sie diente in erster Linie dazu den taglichen Grenzverkehr sowie Verkehrswege bzw Versorgungslinien zu kontrollieren und vor allem Abgaben von den Durchreisenden zu erheben Die Besatzungen der Kastelle und Wachturme sollten nur das Eindringen kleinerer Rauberbanden latruncili verhindern das Grenzland ausspahen und Invasionen mittels Meldereitern oder Signalen moglichst rasch an die anderen Festungen und das Oberkommando weitermelden Grossere Angriffe mussten dann durch einen Gegenschlag der Legionen und Reitertruppen abgewehrt werden die entweder aus dem Inneren der Provinz oder von anderen Grenzabschnitten herangefuhrt wurden Flusslimites waren einfacher zu verteidigen besonders wenn es sich um einen so breiten Strom wie die Donau handelte Allerdings spielten naturliche Gegebenheiten eine nicht zu unterschatzende Rolle den im Winter konnte sie entweder Niedrigwasser haben und auch zufrieren Auch maandrierte die Donau damals viel starker wodurch sich auch zahlreiche Inseln bildeten daraus resultierte eine geringere Fliessgeschwindigkeit die die Eisbildung noch begunstigte Man versuchte vereinzelt jenseits des Limes romische Legionare anzusiedeln oder sehr viel haufiger Auxiliarsoldaten anzuwerben Damit reichte die Romanisierung der Bevolkerung auch uber den Limes hinaus 9 Entwicklung BearbeitenVorromische Periode bis Zeitenwende Bearbeiten Um etwa 200 v Chr schlossen sich dreizehn keltische Stamme zum Konigreich Noricum Regnum Noricum vermutlich nach der Gottin Noreia zusammen Sein Territorium erstreckte sich im Norden bis zur Donau im Osten bildete entlang der Ostalpen die Bernsteinstrasse die Grenze im Westen der Inn Aenus im Suden die Karnischen Alpen Sein Zentrum und Herrschaftssitz war der Magdalensberg in Karnten Die norischen Kelten unterhielten wegen ihrer reichen Bodenschatze der bereits in der Antike hoch geschatzten Pferdezucht Rotschimmel und den hervorragenden Handwerkern seit Alters her intensive Kontakte nach Suden wie auch in den Norden des Kontinents Durch die Handelswege vom Mittelmeer uber die Alpen in das Elbegebiet von Pannonien nach Iuvavum und weiter nach Gallien war besonders der oberosterreichische Zentralraum bereits in prahistorischer Zeit stark frequentiert Die Beziehungen mit Rom waren daher schon vor der romischen Expansion von einer engen Zusammenarbeit gepragt Dies hatte zur Folge dass die Noriker bald hochst angetan von der romischen Lebensart und Kultur schon lange vor ihrer Assimilation anfingen sich zu romanisieren 113 v Chr kamen die Romer unter dem Konsul Papirius Carbo den Norikern gegen die Kimbern zu Hilfe wurden von ihnen aber bei der Stadt Noreia vernichtend geschlagen Im Jahre 170 v Chr schloss Konig Cincibilus mit Rom einen Freundschaftsvertrag hospitium publicum um 50 v Chr wurde auf dem Magdalensberg ein romischer Handelsposten emporium eingerichtet Auch die militarischen Kontakte zu den Romern blieben eng unter anderem stellte Konig Voccio ein Schwager des Germanenkonigs Ariovist Gaius Iulius Caesar Reiter fur den Kampf gegen seine Widersacher im romischen Burgerkrieg zur Verfugung sie kamen 49 v Chr bei Corfinium gegen Pompejus Armee zum Einsatz Voccio der sich trotz seiner Verwandtschaft zum erbittertsten Gegner Casars dennoch auf seine Seite stellte hebt die schwierige Lage Noricums zwischen den machtigsten Kontrahenten seiner Zeit besonders hervor Ein Blick auf die Karte zeigt weiters dass eine baldige Eingliederung des Bundesgenossen in den Reichsverband fur Rom zwingend war da sich gegen Ende der Romischen Republik die freien keltischen Stammesterritorien in Ratien und Noricum wie ein Keil zwischen den von Casar neu hinzugewonnenen Gallien und Italien schoben Im Jahre 6 n Chr marschierten mehrere Legionen unter Fuhrung des Tiberius auf der Bernsteinstrasse in das Territorium der germanischen Markomannen ein und uberwinterten an dem Platz an dem wenige Jahre spater das Legionslager von Carnuntum entstehen sollte 15 v Chr wurde die Nordgrenze des romischen Reiches auf Anordnung des Augustus vom sudlichen Alpenfuss bis an die Donau vorgezogen die von den Romern im Oberlauf mit Anlehnung an ihren keltischen Namen Danuvius und als zusammenhangender Strom mit ihrem griechischen Namen Ister oder Hister genannt wurde Rom musste dabei auch sichergehen dass Noricum wahrend dieser Kampagne nicht doch noch zu Gunsten der Bergvolker intervenierte Man traute einer vertraglichen Zusicherung zur Neutralitat wohl nicht und besetzte das keltische Konigreich sicherheitshalber gleich mit Die beiden Stiefsohne des Kaisers wurden mit dem hierzu erforderlichen abschliessenden Eroberungszug beauftragt der als Alpenfeldzug in die Geschichte einging Der Feldzug erfolgte in einem grossangelegten Zangenangriff von Suden und von Westen her Drusus fuhrte seine Armee von Italien uber die Alpenpasse nach Raetien bis ins heutige Nordtirol Tiberius ruckte aus Gallien vor und lieferte sich auf dem Bodensee Lacus Brigantinus mit einheimischen Stammen ein Seegefecht Hierbei wurden auch strategisch wichtige Orte im Donauraum und Verkehrswege uber die Alpenpasse bzw die von der Ostsee nach Aquileia in Oberitalien verlaufende Bernsteinstrasse besetzt und gesichert In Noricum verlief die Annexion weitgehend friedlich Einer der wenigen Chronisten die einen Kampf gegen Noriker erwahnen ist Velleius Paterculus in seiner Historia Romana Er berichtet darin dass Tiberius nicht nur die Rater Vindeliker Pannonier und Scordiscer sondern auch die Noriker mit Waffengewalt unterworfen habe Das Voralpenland bis zur Donau das noch zum nordostlichen Einflussbereich des Regnum gehorte scheint zu dieser Zeit bis auf die Tieflandregionen um das heutige Linz Lentia und Wien Vindobona noch nicht sehr dicht besiedelt gewesen zu sein Das ostliche Niederosterreich bzw das Nordburgenland wird in den antiken Quellen daher als Gebiet der deserta Boiorum dunn besiedeltes Gebiet der keltischen Boier bezeichnet Die Eroberung des Alpenraumes diente wohl primar der Sicherung der Wege uber das Gebirge nach Gallien bzw als Verbindung nach dem Osten des Reiches sowie moglicherweise zur Sicherung der Aufmarsch und Versorgungsroute fur die kommenden Feldzuge ins freie Germanien Der Versuch mit einem Feldzug gegen die suebischen Volksstamme Markomannen das romische Reich uber die Donau hinaus Richtung Norden bzw ins freie Germanien auszudehnen musste 6 n Chr wegen des Pannonischen Aufstands abgebrochen werden Nach der blutigen Niederschlagung der Rebellion verzichtete Rom auf die Besetzung der nordlichen Gebiete Noricums und Bohmens und begannen mit dem Ausbau einer Grenzverteidigung an der Donau 10 1 Jahrhundert Bearbeiten Im Laufe des Jahrhunderts wurden an der norischen Donaugrenze Hilfstruppeneinheiten stationiert und feste Lager errichtet Die Grenze zwischen Noricum und Pannonien verlief jetzt westlich von Klosterneuburg Der Bau des ersten standigen Legionslagers in dieser Region erfolgte in spattiberisch claudischer Zeit am Waffenplatz Carnuntum das damals noch zu Noricum zahlte Ausschlaggebend fur diesen Standort war die Uberwachung der Bernsteinstrasse des wichtigsten von Nord Sud verlaufenden Handels und Verkehrsweges ostlich der Alpen bzw die standige Bedrohung durch die germanischen Stamme der suebischen Quaden und Markomannen die im nordlichen Niederosterreich Weinviertel und Marchfeld ansassig waren Im Jahr 45 wurde Noricum unter der Herrschaft des Claudius 41 54 als prokuratorische Provinz offiziell ins Romische Reich eingegliedert Ob es schon unter Claudius oder Nero 54 68 zum Bau erster Hilfstruppenlager an der Donau kam ist nicht gesichert Dementsprechende Befunde aus Tulln sprechen aber dafur Der claudischen Herrschaft folgte eine mehr als hundertjahrige Periode friedlicher Entwicklung Dies fuhrte zu einer okonomischen Blute bei gleichzeitiger massiver Veranderung des sozialen Lebens in Stadt und Land die mit einer zunehmenden Romanisierung einherging Auch die Etablierung eines Systems von Klientelstaaten im Vorfeld der Ripa half mit den Frieden zu sichern Im Burgerkrieg von 69 stellte sich der norische Prokurator Petronius Urbicus gemeinsam mit dem pannonischen Statthalter Tampius Flavianus auf die Seite des nur kurzzeitig an der Macht befindlichen Otho 69 Als Caecina Alienus von dem von den Rheinlegionen ausgerufenen Gegenkaiser Vitellius 69 mit seinem 70 000 Mann starken Heer nach Italien in Marsch gesetzt wurde zog der norische Prokurator seine Auxiliaren am Inn zusammen und liess die Brucken abbrechen Bevor es allerdings zu Kampfen kam hatte sich Caecina schon nach Italien zuruckgezogen Danach wurden die norischen Hilfstruppen vermutlich in die Armee des Vespasian 69 79 eingereiht und marschierten mit ihr in Italien ein Die archaologischen Befunde lassen erkennen dass sich unter den flavischen Kaisern in der 2 Halfte des 1 Jahrhunderts nach und nach ein lineares Verteidigungskonzept herauskristallisierte Vielleicht deswegen da Kaiser Domitian 81 96 aufgrund seiner Erfahrungen bei den Feldzugen in Germanien und Raetien eine erste befestigte Grenze anlegen liess deren Kastelle durch eine Militarstrasse verbunden waren Gegen Ende des 1 Jahrhunderts waren alle in Noricum stationierten Einheiten an die Donau vorgeschoben und die Kastellkette geschlossen worden 95 nahmen norische Einheiten an den Daker und Germanenkriegen an der unteren Donau teil In den letzten Regierungsjahren des Domitian wurde das norische Heer vermutlich weiter verstarkt 11 2 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte des romischen TullnKaiser Trajan 98 117 und vor allem sein Nachfolger Hadrian 117 138 bereisten wahrend ihrer Herrschaft die Donauprovinzen und reorganisierten die Grenzverteidigung Trajan begann um 100 mit der systematischen Befestigung des Donaulimes Die norische Festungskette wurde durch die Anlage weiterer Kastelle Wallsee Zeiselmauer bzw Neubau der ersten Lager in Steinbauweise zum Beispiel Tulln verstarkt Norische Auxiliaren nahmen auch an Trajans Dakerkriegen teil Unter Hadrian wurden alle Lager im Inneren der Provinzen aufgegeben und ihre Besatzungen entlang des Sudufers der Donau konzentriert Die Anlage und Bauweise dieser Militarbauten am Donaulimes lassen erkennen dass es Rom mit der Demonstration seiner Heeresmacht vor allem um eine klare Abgrenzung ihrer Gebiete gegenuber den freien Stammesterritorien ankam bzw unkontrollierte Grenzubergange erschwert werden sollten Zudem war der Limes auch eine Grenze zwischen zwei vollig kontraren Wirtschafts und Kulturraumen Der Kaiser veranlasste auch die Stationierung vier neuer Hilfstruppeneinheiten in Noricum die hiefur aus Britannien abgezogen worden waren vermutlich nach der Fertigstellung des Hadrianswalls Erste Grenzprobleme gab es wahrend der Regierung von Antoninus Pius 138 161 der versuchte in die germanische Innenpolitik durch die Einsetzung eines romtreuen Quadenkonigs einzugreifen Zwischen 144 und 150 nahmen norische Truppen an der Niederschlagung eines Aufstandes der Mauren in Nordafrika teil nbsp Replik einer Reiterstatue des Mark Aurel Donauufer in TullnDie Grenzverteidigung wurde in der zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts durch die Markomannenkriege hart auf die Probe gestellt Bis dahin hatte man mit den benachbarten Germanen vor allem die Handelskontakte gepflegt wozu nicht zuletzt auch die romische Klientelpolitik beitrug die teilweise massiv in die Fuhrungsebene der Quaden und Markomannenstamme eingriff 167 ubersturzten sich jedoch die Ereignisse Die Markomannen sickerten zuerst in kleineren Gruppen in Noricum und Westpannonien ein bevor sie schliesslich gemeinsam mit den Quaden die westlichen Donauprovinzen uberrannten und dabei bis nach Oberitalien vordrangen Obwohl Noricum niemals ein Brennpunkt der Kampfe war trug es doch einige Schaden davon wie vor allem aus Munzfunden Inschriften und archaologischen Funden ersichtlich ist Den Ausloser fur diese Einfalle sieht die heutige Forschung in grossen Populationsverschiebungen die von Volkern in Skandinavien und dem Weichselgebiet im heutigen Polen ihren Ausgang nahmen Diese Stamme drangten immer weiter nach Suden vor und beanspruchten dort neuen Siedlungsraum Brand und Zerstorungsspuren an zahlreichen vor allem unbefestigten Siedlungen in der Limeszone bezeugen dass die Raubzuge der Invasoren besonders in Raetien Noricum und Pannonien spurbar gewesen sein durften Die norischen Soldaten durften gemeinsam mit den Truppen in Raetien hauptsachlich diese Provinz von eingedrungenen Plunderern gesaubert haben nbsp Schlogen Ioviacum Befundskizze Kleinkastell und Vicus 1838 bis 2015 Im letzten Drittel des Jahrhunderts wurde die ripa zwischen Passau und Linz durch eine Reihe neuer Wachturme Hirschleitenbach und dem Kleinkastell in der Schlogener Schlinge verstarkt Letzteres wurde schon in seiner ersten Bauphase aus Stein erbaut Im Zuge der 169 geschaffenen praetentura Italiae et Alpium Sonderkommando zum Schutz von Italien und der Reichsgrenze wurde die in Italien ausgehobene Legio II Italica in das sudliche Noricum verlegt Sie errichtete nach 171 zunachst in der Nahe von Celeia Lotschitz ein Lager um die Ubergange der Julischen Alpen zu sichern In den Jahren um 170 wurde auch norisches Territorium wieder zunehmend in Mitleidenschaft gezogen und Iuvavum Salzburg sowie Flavia Solva Leibnitz verheert In der Folge wurde Noricum neben Pannonien zum Aufmarschgebiet gegen die Invasoren Die Massnahmen zur Errichtung einer nordlich der Donau gelegenen Provinz Marcomannia scheiterten schon im Anfangsstadium Mit den zwei neu in Oberitalien ausgehobenen Legionen die II und III Italica versuchte man der prekaren Lage an der Grenze wieder Herr zu werden Zusatzlich fuhrte Mark Aurel 161 180 ab 172 von Pannonien aus personlich mehrere erfolgreiche Feldzuge gegen die Invasoren wobei romische Truppen weit uber die Donau hinaus ins Barbaricum vordrangen Nordlich des Stromes wurde ein etw 10 km breiter Korridor geschaffen in dem die Stamme nicht siedeln und der nur an Markttagen betreten werden durfte Nach dem Tod Mark Aurels im Jahr 180 ubernahm sein Sohn und Nachfolger Commodus 180 192 die Kriegsleitung Dieser verzichtete bald auf eine offensive Politik beendete die Kampfe zwischen 182 und 183 und raumte alle Vorpostenkastelle nordlich der Donau zum Beispiel Stillfried Oberleiserberg Auch die Zerstorungen an den Kastellen und Siedlungen im Hinterland erforderten umfangreiche Wiederaufbauarbeiten Vor allem hatte dieser Krieg gezeigt dass der norische Limesabschnitt mit seinem teilweise recht unubersichtlichen Gelande ohne eine zusatzliche Legionsbesatzung nicht effektiv verteidigt werden konnte Daher errichtete die Legio II Italica zunachst in Albing danach in Enns Lauriacum ihr neues Hauptquartier Auch die Grenze zwischen Passau Batavis und Linz Lentia wurde mit einem Kleinkastell in Schlogen siehe auch Ioviacum und vermutlich einer Reihe von neuen Wachtturmen zum Beispiel Hirschleitengraben I besser abgesichert Vermehrt wurden nun auch Germanen ins Heer aufgenommen weiters wurden einzelnen Stammesgruppen gestattet sich auf von Pest und Krieg entvolkerten Landstrichen innerhalb des Reiches anzusiedeln Die Jahre nach den Markomannenkriegen waren dennoch ein unruhiger Zeitabschnitt in dem Noricum mehrmals wieder zum Schauplatz militarischer Auseinandersetzungen wurde und im Zuge dessen das Gefuhl der Securitas Romana fur immer verloren ging 12 3 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Mauer an der Url Locus Felicis Grabungsplan der befestigten Siedlung 1906 bis 1910 nbsp Linz Lentia Lage der Kastelle in der Altstadt nbsp Rest der romischen Stadtmauer von Wels in der SchubertstrasseIn diesem Jahrhundert brach fur Rom ein desastroses Zeitalter grosser politischer und militarischer Krisen an Das trifft jedoch nur teilweise auf den hier zu behandelnden Raum zu 199 sympathisierte die Bevolkerung von Noricum und Raetien mit dem Usurpator Clodius Albinus 195 197 und wurden kurzerhand zu Staatsfeinden erklart rebelles hostes publicos Noricae und von dem mit einem Sonderkommando betrauten Tiberius Claudius Candidus dux terra marique bestraft Die Truppen blieben hingegen dem Septimius Severus 193 211 treu Im Zuge der Herrschaft des Severus der nach reichsinternen Wirren von der Donauarmee in Carnuntum zum neuen Kaiser ausgerufen wurde bauten die Romer auch die letzten der Grenzbefestigungsanlagen in Stein neu aus Um 200 wurde in Lentia das Holz Erde Kastell eingeebnet und wich einem Steinbau Die verheerenden Markomannenkriege durften auch der ausschlaggebende Grund fur die Umwehrung von ruckwartigen Stadten und Siedlungen wie Wels Ovilava und Mauer an der Url Locus Felicis mit massiven Steinwallen gewesen sein Septimius Severus bezeugte ausserdem dem Donauheer seine Dankbarkeit mit ausserst grosszugigen Donativen die noch einmal eine Periode wirtschaftlicher und kultureller Blute am Limes einleitete Diese letzte Glanzzeit der Provinz unter den Severerkaisern 193 235 zeigt sich vor allem im raschen Wiederaufbau der durch die Markomannenkriege zerstorten Stadte Caracalla 211 217 setzte die Ausbauarbeiten fort indem er die Reparatur und den Ausbau des Strassensystems im norisch pannonischen Grenzgebiet forderte wie mehrere Meilensteine aus dieser Zeit beweisen Die Zivilstadt von Lauriacum wurde in dieser Zeit vielleicht zum Municipium erhoben Damit wurde auch deren Wichtigkeit als norisches Militarzentrum und Donauhafen fur die pannonische Flotte Rechnung getragen 213 erschien an der oberen Donau jedoch ein neuer gefahrlicher Feind fur die Romer die Alamannen Von Ratien ausgehend bedrohten sie bald auch Noricum Die Zeit danach war mehr oder minder friedlich bis es unter Severus Alexander 222 235 und besonders Gallienus 253 268 wieder zu schweren Auseinandersetzungen mit feindlichen Stammen kam Ihre Raubzuge wiederholten sich in der Zeit der Reichskrise des 3 Jahrhunderts mehrmals und dauerten bis in die zweite Halfte des 3 Jahrhunderts an In den niederosterreichischen Kastellorten sind nach dem derzeitigen Forschungsstand archaologisch kaum Zerstorungen infolge der Kriegsereignisse nachweisbar auch wenn aus den antiken Quellen Plunderungen durch Germanen in Ratien Noricum und Pannonien nach ihrem Durchbruch bis in den oberitalischen Raum belegt sind Im Friedensvertrag mit den Markomannen und Quaden wurde den Germanenstammen unter anderem untersagt in einem 8 km breiten Streifen entlang des nordlichen Donauufers zu siedeln Die katastrophalen Auswirkungen der Markomannenkriege initiierten im Lauf des 3 Jahrhunderts eine bereits unter Severus begonnene Armeereform die einige Veranderungen und Verbesserungen fur die Soldaten mit sich brachte Sie durften jetzt unter anderem wahrend ihrer Dienstzeit eine rechtsgultige Ehe schliessen und ausserhalb im Lagerdorf bei ihren Familien wohnen Dadurch bildete sich bald eine selbstbewusste Schicht von Heeresangehorigen und Veteranen die nun jedoch eine wesentlich engere Loyalitat zu ihren Heimatprovinzen als zum Imperium Romanum entwickelten Obwohl Noricum unter den Soldatenkaisern im Gegensatz zu den benachbarten Provinzen Germania und Raetia eine weniger turbulente Periode durchlief lassen Brandschichten und Hortfunde zum Beispiel in Enns Lauriacum darauf schliessen dass es auch an der norischen Ripa zu Einfallen feindlicher Stamme gekommen ist die sich allerdings nicht zu einem Flachenbrand ausdehnen konnten Die damaligen Verhaltnisse an der norischen Donau lassen sich nur schwer fassen doch es gibt Hinweise auf eine zunehmend instabilere Lage an dieser Grenze wodurch sich die Bevolkerung von Enns zum Teil aus der Zivilstadt in das castrum Lauriacense zuruckgezogen hat In einzelnen mittelkaiserzeitlichen Stadtvierteln wurden nun Graber angelegt was nach romischem Recht innerhalb einer bestehenden Siedlung undenkbar war Wahrscheinlich kamen auch Wirtschaft und Handel arg in Bedrangnis aber sicher noch nicht vollig zum Erliegen Um 280 wurde im Auftrag von Kaiser Probus 276 282 der Donaulimes verstarkt Mit dem Beginn der Herrschaft des Diokletian 284 305 wurden umfangreiche Reformmassnahmen eingeleitet die auch die Heeres und Verwaltungsstrukturen der Donauprovinzen betrafen Die bestehenden Provinzen wurden in kleinere Gebiete aufgespalten diese zu 12 grosseren Verwaltungseinheiten Diozesen zusammengefasst sowie eine strikte Trennung von militarischer und ziviler Administration eingefuhrt Die neuen Militarsprengel wurden mit je zwei Legionen besetzt die Truppen wurden zudem aus zentralen Waffendepots versorgt In Lauriacum wurde hierfur eine fabrica scutaria Schildfabrik eingerichtet Die bestandigen Bedrohungen durch die Germanen veranlasste den Kaiser die Claustra Alpium Iuliarum als Sperrriegel zum Schutz Oberitaliens zu errichten Zentrum dieses Verteidigungssystems war die Festung Ad Pirum Birnbaumer Wald im Nordwesten des heutigen Slowenien Der Oberbefehlshaber der Provinzarmee der seinen Sitz im pannonischen Carnuntum hatte war als Dux von Oberpannonien und Noricum nun fur die militarischen Belange beider Provinzen zustandig Die schon von Gallienus eingeleitete Trennung der Armee in stationare Grenzwachter und mobiles Feldheer war damit abgeschlossen Die das Alpenvorland und die Donauregion umfassende Grenzprovinz Noricum ripense wurde neben der Stammlegion in Enns zusatzlich eine neu aufgestellte Legio stationiert Deren Soldaten sollten den ostnorischen Limesabschnitt bis an die Grenze zur Pannonia prima sichern Ein Teil dieser Legion stellte die Besatzung von Mautern Kastell Favianis Nach Noricum mediteraneum hingegen wurden keine Truppen verlegt 13 4 Jahrhundert Bearbeiten Um diese Zeit war in Mautern archaologisch ein vermehrter Zuzug von Sudostnorikern und wohl auch Pannoniern in der Grenzregion festzustellen Diese Neusiedler kamen vermehrt aus dem Umland von Celeia Das Militarische tritt in der Kultur dieser Gruppe stark hervor Dieser Umstand durfte mit der Stationierung der Legio I Noricorum seit der Regierungszeit des Diokletian in Zusammenhang stehen 341 besuchte Kaiser Constantius II 337 361 Lauriacum Als die Einfalle feindlicher Stamme nach der Mitte des 4 Jahrhunderts wieder massiv zunahmen musste Kaiser Valentinian I 364 375 im Jahr 375 personlich eingreifen und fuhrte in Pannonien einen Feldzug gegen die Quaden Der Kaiser ordnete auch die letzten grossen Umbau und Verstarkungsmassnmahmen am norischen Limes an Die Grenze wurde durch einen dichten Kordon neuer Burgi und Kleinfestungen verstarkt Vor allem Ziegelstempel des Ursicinus dux bzw des Ursicinus magister aber auch eine Bauinschrift aus Ybbs belegen an der gesamten norischen Ripa die umfangreiche Bautatigkeit in dieser Epoche 378 hielt sich auch Gratian 375 383 in der Stadt auf als er sich auf dem Weg nach Thrakien befand um Kaiser Valens Regent im Osten von 364 378 n Chr bei Adrianopel gegen die Visigoten und Alanen zur Hilfe zu kommen Valens wurde jedoch noch vor Eintreffen der westlichen Hilfstruppen vernichtend geschlagen und sein Nachfolger sah sich gezwungen die beiden Volker als Foederaten in Pannonien und Thrakien anzusiedeln Damit wurde jedoch der noch halbwegs intakte mittlere Donaulimes enorm geschwacht den an seiner Ostflanke sassen nun mehrheitlich unzuverlassige Germanen unter ihren eigenen Befehlshabern als Grenzwachter 14 Unter Kaiser Theodosius I 379 395 wurden aus Mangel an romischen Soldaten immer mehr Germanen als Foederaten angeworben die nun ihrerseits den Grenzschutz ubernehmen sollten Diese mussten sich zunehmend mit ihren nachdrangenden Stammesgenossen auseinandersetzen und gingen mangels Unterstutzung vom Kaiserhof in Ravenna aber bald politisch und militarisch eigene Wege 395 fallen Markomannen Quaden Goten und Alanen ins Westreich ein Markomanenverbande dringen wieder bis nach Italien vor Dadurch spitzte sich die prekare politische Lage im Reich immer mehr zu Stilicho der Regent des Westens gelang es nicht mehr sie zuruckzuwerfen Damit brach auch die Grenzsicherung an der Donau grosstenteils zusammen Im gleichen Jahr wurde Flavius Honorius 395 423 im Westen des Reiches Kaiser womit die endgultige Teilung des romischen Imperiums besiegelt war Die Provinz Noricum wurde Westrom zugeschlagen Vor allem der durch die endlosen Thronwirren hervorgerufene Abzug der zahlungskraftigen Soldaten brachte die Provinzialen wirtschaftlich immer mehr unter Druck Diese Zeit war daher von einem massiven Niedergang der Stadte und Lagerdorfer am Limes gepragt Der Chronist Ammianus Marcellinus bezeichnete sogar die Metropole der Pannonia I Carnuntum als verlassenes und schmutziges Nest Um 400 waren schon zahlreiche grenznahe Siedlungen und Stadte in Noricum wie zum Beispiel Cetium von ihrer Bevolkerung verlassen worden der wohlhabendere Teil war wohl in noch sichere Regionen abgewandert der Rest suchte Schutz in den von der Armee grosstenteils geraumten Kastellen und lebte nun dort zusammen mit den Familien der noch vor Ort verbliebenen Grenzsoldaten Die Dorfer rund um die Lager wurden vollstandig aufgegeben und verfielen Im Landesinneren zogen sich die Provinzialen meist auf leichter zu verteidigende Hohensiedlungen zuruck die oft schon in vorromischer Zeit als Fluchtpunkte oder Siedlungen gedient hatten Die Benutzung der Strassen war offenbar wegen Wegelagerern zu einem grossen Risiko geworden Eine gefahrlose Versorgung der Kastellsiedlungen war wohl nur noch uber den Wasserweg moglich Gleichzeitig bildete die Donau aber auch eine Kontaktmoglichkeit zu den Germanen jenseits des Flusses die im Laufe des 4 Jahrhunderts nicht nur zu einem immer wichtigeren politischen und wirtschaftlichen Faktor an der norischen Ripa wurden 15 5 Jahrhundert Bearbeiten nbsp In der ND Occ uberliefertes Schildzeichen der Secundani Italiciani 16 nbsp In der ND Occ uberliefertes Schildzeichen der Lanciarii Comaginenses nbsp In der ND Occ uberliefertes Schildzeichen der Lanciarii LauriacensesDie allgemeinen Lebensumstande an der Donaugrenze waren bis zum Ende des 4 Jahrhunderts zwar noch ertraglich geblieben aber die kontinuierliche Reduzierung der Grenzeinheiten aufgrund standig aufflammender innerromischer Auseinandersetzungen oder Abwehrkampfe gegen die transdanubischen Einwanderer liess schliesslich uberall den Fernhandel und den Munzgeldumlauf zusammenbrechen Es gibt dennoch einige klare Hinweise dafur dass die romische Donauarmee erst fruhestens nach dem Ende der Hunnenbedrohung rapide an Substanz verlor Der Grossteil der Provinzialen darunter viele Veteranen lebte nun fast ausschliesslich von der Landwirtschaft sie verelendeten im Laufe des 5 Jahrhunderts immer mehr Im Laufe dieses Jahrhunderts war Noricum wiederholt Schauplatz von Volkerbewegungen und den damit verbundenen Kampfhandlungen die schliesslich zum volligen Kollaps der romischen Herrschaft uber den Ostalpenraum fuhrten Zwischen 400 und 476 wechselten sich insgesamt 23 Kaiser und Usurpatoren auf dem westromischen Kaiserthron ab in diesem Chaos konnten sich am Ende nur zwei Machthaber langer in Italien behaupten Odoaker 476 493 und sein Nachfolger Theoderich 493 526 nach ihrer Machtubernahme kam es jeweils zu einer langerfristigen Stabilisierung des spatantiken Herrschaftssystems Die Machtubernahme durch weniger integrierte und militarisch aktivere Bewohner der Peripherie stehen oft am Ende vieler Imperien Im ersten Viertel des 5 Jahrhunderts dehnten die Hunnen zunachst ihren Machtbereich bis an die Grenze von Noricum aus Archaologische Untersuchungen in norischen Kastellen brachten unter anderem zutage dass der Munzumlauf schon kurz nach 400 fast uberall mit Ausnahme Lauriacums abbrach Vermutlich konnte der kaiserliche Hof in Ravenna ab diesem Zeitpunkt seine Grenzsoldaten nicht mehr regelmassig bezahlen Im gleichen Jahr zerstorten westwarts ziehende Vandalen Alanen und Markomannen mehrere Stadte der Donauprovinzen wovon Brandschichten in Lauriacum und Iuvavum zeugen Nur ein Jahr spater zogen die Visigoten unter Alarich durch Pannonien und Noricum und fielen in Italien ein Sie forderten von Kaiser Honorius 395 423 das standig bedrohte und an Steuerertrag geringe Noricum und Pannonien als Siedlungsland Honorius lehnte ab Alarich zog deshalb nach 412 nach Gallien weiter wo sie schliesslich ihr eigenes Reich grundeten In den Jahren zwischen 430 und 431 brach in Noricum ein Aufstand aus der vom westromischen Regenten dem Magister militum Aetius 435 454 blutig niedergeschlagen wurde Ausloser war die viel zu hohe Steuerbelastung die den Provinzialen trotz vorangegangener Plunderungen durch die Alamannen auferlegt worden war In der Regierungszeit von Valentinian III 425 455 wurden die Donauprovinzen neuerlich zum Aufmarschgebiet von Goten Hunnen und Vandalen In den Fundspektren dieser Provinzen lassen sich deswegen ab 433 vermehrt fremde Trachtbestandteile und nichtromische Keramik nachweisen Der Verlust des reichen Nordafrika an die Vandalen unter Geiserich im Jahr 439 zwang Aetius aus Geldmangel weitere Limitanei von der Nordgrenze zum Schutz Italiens abzuziehen Da dadurch die Provinz und Militarverwaltung nicht mehr funktionierte und somit auch Nachschub sowie Sold ausblieben war der norische Limes obsolet geworden Nach einer Niederlage gegen eine Koalition aus Foederaten und Romern in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern Gallien im Jahr 451 zog Attila zunachst nach Norditalien entschloss sich aber bald zur Ruckkehr nach Pannonien Er starb 453 woraufhin sein Machtbereich rasch zerfiel Noricum ripense blieb zwar im Gegensatz zu Pannonien und Ratien formal noch romisch die dort noch ansassigen Provinzialen hatte aber standig Repressionen und Uberfalle von Ostgoten Herulern und Sueben zu erdulden Nur zu den im nordlichen Niederosterreich vermutlich seit 400 als Foederati angesiedelten Rugiern hatte man ein etwas besseres Verhaltnis Im Allgemeinen herrschten aber auch dort fur die Romanen hochst unbefriedigende Zustande res ambiguae da die Rugier regelmassig hohe Tributzahlungen von ihnen einforderten Verwaltung Heeresorganisation und Disziplin verfielen nun auch im ubrigen Westreich sehr schnell denn die Kassen Ravennas blieben weiterhin leer Trotzdem hielten bis zu dieser Zeit sicher noch einige regulare Grenzeinheiten ihre Stellungen Ihre Zahl reichte aber wohl nicht einmal annahernd an die in der Notitia dignitatum Occ angegebenen Einheiten des norisch pannonischen Dux heran Nur eine Handvoll versprengter Soldaten wohl meist germanische foederati versahen am Ende noch ihren Dienst in einigen norischen und ratischen Kastellen in Favianis Comagena Lauriacum und Batavis nachweislich bis zur Mitte des 5 Jahrhunderts Mit dem Verschwinden des romischen Grenzheeres konnte aber auch Noricum ripense nicht weiter als territoriale Einheit bestehen 17 Das Ende des norischen Limes Bearbeiten Nach dem Tod des Hunnenkonigs befanden sich die beiden pannonischen Provinzen und die ubrigen Lander an der Donau in einem Zustand standiger Unsicherheit Mit diesem Satz beginnt die mit Abstand wichtigste Schriftquelle fur die Endzeit der romischen Herrschaft in Osterreich Um die Mitte des 5 Jahrhunderts 453 tauchte ein Kleriker vermutlich adeliger Abstammung namens Severin in Noricum auf Er liess sich in Favianis nieder grundete vor dessen Mauern ein Kloster und in einem von der Armee aufgegebenen Burgus Ad Vineas an den Weinbergen eine Einsiedelei Durch seine von Eugippius verfasste Lebensbeschreibung Vita Sancti Severini ca 465 ca 533 n Chr ist man trotz der oft legendenhaft uberhohten Ausschmuckung seiner Taten doch recht gut uber die politischen Vorgange aber auch uber die damalige soziale und wirtschaftliche Situation in Noricum und dem ostlichen Ratien unterrichtet Die Schaden durch die standigen Plunderungen und Verwustungen konnten schlussendlich nicht mehr wettgemacht werden was einen wirtschaftlichen Zusammenbruch zur Folge hatte da der romische Staat eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der damaligen okonomischen Strukturen einnahm Severin nahm sich nicht nur der Linderung der Alltagsprobleme der hiesigen Romanen an sondern war auch bei Verhandlungen mit den Germanen hier vor allem mit den Rugierherrschern federfuhrend Besonders die Bewohner der romischen Siedlungen in der ostlichen Raetia prima und dem westlichen Noricum ripense waren damals fast standigen Ubergriffen plundernder Germanenstamme Alamannen Thuringer Heruler ausgesetzt Severin organisierte daraufhin die geordnete Abwanderung fast der gesamten romanischen Bevolkerungsgruppe zwischen Quintanis Kunzig Batavis Passau und Lauriacum Enns in die letzte verbliebene romische Enklave um Favianis Nur unter dem Schutz der unzuverlassigen Rugier konnten die Provinzialen dort noch relativ unbehelligt leben Nach dem offiziellen Ende Westroms 476 wurde das von Flaccitheus gegrundete Rugierreich vom neuen Machthaber in Italien Odoaker zwischen 487 und 488 in zwei Feldzugen zerschlagen Durch Vertrage und Kriege konnte Odoaker seinen Machtbereich noch weiter ausdehnen Daraufhin ermutigte Konstantinopel den Konig der Rugier Feletheus zu einem Feldzug gegen Odoaker doch bevor das Vorhaben ausgefuhrt werden konnte ruckte der Comes Pierius im Winter 487 in Rugiland ein Feletheus und seine ostgotische Gemahlin Giso eine Amalerin und Cousine Konig Theoderichs wurden gefangen genommen und 487 in Ravenna enthauptet Im darauffolgenden Jahr unterwarf Odoakers Bruder Hunulf auch die Rugier in Noricum Die sich nicht beugen wollten unter ihnen Fredericus der Sohn des rugischen Konigspaars flohen nach Mosien zu den Ostgoten Theoderichs Damit war auch die Zeit fur einige der norischen Romanen gekommen die die Rugier bis zuletzt unterstutzt hatten Die norischen Provinzialen waren fur die hier um die Vorherrschaft ringenden Regionalmachte eine zu wertvolle Arbeitskraft und Handwerkerressource um sie einfach sich selbst zu uberlassen Daher befahl Odoaker 488 ihre Evakuierung nach Italien um so vor allem einer neuen germanischen Reichsbildung die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen und um sie dort in weitgehend entvolkerten Regionen neu anzusiedeln Viele von ihnen leisteten seiner Anordnung wohl Folge und fanden in Suditalien im Umland der Stadt Neapel eine neue Heimat 18 Postromische Zeit Bearbeiten Nach ihrem Abzug kam es auf dem Gebiet des heutigen Osterreich zu einem Kulturbruch Einige der Romani blieben jedoch zuruck und hielten weiter an ihren christlich romischen Traditionen fest haben jedoch kaum archaologische Spuren hinterlassen Noch in karolingischen Urkunden werden sie unter diesem Namen in den Donaulandern erwahnt Die romisch katholische Kirche avancierte im Westen zum Kulturtrager zwischen den Zeitaltern sie rettete die Schriftlichkeit und stadtische Lebensgewohnheiten ins anbrechende Mittelalter und stellte die Kontinuitat der kirchlichen Einrichtungen sicher Seit 468 hielten sich die Ostgoten im Suden Noricums auf Sie wurden vom ostromischen Kaiser Zenon in Marsch gesetzt um die Herrschaft Odoakers zu beenden 473 belagerten sie zunachst Teurnia das sich aber freikaufen konnte Der Abzug der Ostgoten verringerte jedoch den intensiven Kontakt mit Italien Binnennoricum erlebte unter Konig Theoderich nach 493 noch einmal eine kurze Blutezeit Als im Laufe dieses Jahrhunderts erst die Bajuwaren von Westen und spater die Awaren und Slawen aus dem Osten in das Gebiet der ehemaligen Provinz einwanderten fielen diesen Kampfen auch die letzten bewohnten Romerstadte im heutigen Osterreich zum Opfer Das Mostviertel geriet in den Einfluss des Langobardenreiches und wurde auch zum Aufmarschgebiet fur andere gentile Verbande Um 630 gehorte das westliche Niederosterreich zum kurzlebigen Slawenreich des Samo Die Awaren standen ziemlich sicher noch nicht im heutigen Mostviertel betrachten aber das Gebiet wohl als ihrem Machtbereich Zwischen 711 und 712 verwusteten sie Lorch und sein Umland In diesem Zusammenhang folgt die erstmalige Erwahnung der Enns als Westgrenze des Awarenreiches 782 erscheinen erneut awarische Reiter am Ufer der Enns richten aber keine nennenswerten Schaden an Das Gebiet ostlich des Flusses war damals wohl eine weitgehend menschenleere Pufferzone Die baierisch karolingischen Machthaber sahen es als limes certus sichere Grenze an und bezeichneten das ehemals norische Gebiet zwischen Enns und Wienerwald als Awarenland avaria Ab dem spaten 8 Jahrhundert etablieren sich Herrschaftsverbande aus Adeligen und kirchlichen Gefolgschaften nun waren personelle und nicht mehr institutionelle Bindungen vorrangig Dass im 5 Jahrhundert nicht alle Romanen Noricum verlassen haben konnen lasst sich auch im Salzburger Verbruderungsbuch nachlesen dort sind die Mitglieder des Klosterconvents aus der Zeit des Bischofs Virgil 700 784 aufgelistet der sich zum grossen Teil aus Romanen zusammensetzte was bedeutet dass der Katholizismus in diesem Teil Osterreichs wohl noch auf die restromanische Bevolkerung zuruckgeht Im Mittelalter mussen zudem noch zahlreiche gut erhaltene Uberreste der romischen Bauwerke sichtbar gewesen sein Darauf deuten auch Flurnamen die mit ihnen in Zusammenhang stehen oder auch in offiziellen Urkunden Erwahnung finden Es wurde dort unter anderem vermerkt dass etliche romische Relief und Grabsteine in den Kirchenwanden eingemauert wurden Chronisten erwahnen Uberreste des Limes seit dem 13 Jahrhundert in ihren Aufzeichnungen Die ersten antiquarischen Sammlungen die zumeist Inschriftensteine umfassten wurden im 15 Jahrhundert zusammengetragen 19 Truppen Bearbeiten nbsp Grabstein des Titus Flavius Bassus Hilfstruppenreiter der Ala Noricorum 70 96 n Chr Romisch Germanisches Museum Koln nbsp Ausrustung eines Auxiliarsoldaten im 3 Jahrhundert Figur im Kastell Saalburg Soldaten der romischen Armee kamen nicht nur fur den Wachdienst sondern auch beim Grossteil der offentlichen Bautatigkeiten zum Beispiel Errichtung von Strassen und Brucken Ziegelproduktion zum Einsatz Reiter und Fusssoldaten Veteranen und die Angehorigen der diversen Einheiten sind in vielen Fallen inschriftlich durch Militardiplome Weih Bauinschriften und Grabsteine am norischen Donaulimes nachzuweisen In der Fruhzeit der romischen Herrschaft waren in Noricum noch keine Legionen stationiert provincia inermis Der Statthalter verfugte nur uber Auxiliareinheiten die wohl anfangs auch noch norische Kavallerie umfasste Exercitus Noricus Diese Bezeichnung findet sich erstmals als Reverslegende auf einem Sesterz aus der Zeit Hadrians Die illyrische Heeresleitung stationierte ihre Truppenkontingente anfangs hauptsachlich im Provinzhinterland hier vor allem entlang der Fernstrassen die zur Donau fuhrten Dadurch konnten sowohl rebellische Stamme kontrolliert als auch die Einfallsrouten fur potentielle Invasoren abgesichert werden So wird eine Cohors I Montanorum im fruhen 1 Jahrhunderts am Magdalensberg angenommen Einige dieser Einheiten die spater in allen Teilen des Romischen Reiches auftauchen deuten auf eine ursprungliche Aufstellung romischer Hilfstruppen im alpinen bzw norischen Raum hin wie eben verschiedene cohortes montanorum oder sowohl eine Ala als auch eine Cohors I Noricorum sowie eine Reihe von Cohortes Alpinorum Diese setzten sich aus Provinzbewohnern ohne Burgerrecht zusammen Fur das Vierkaiserjahr 69 uberliefert Tacitus fur Noricum neun Auxiliareinheiten davon acht Kohorten und die Reiter der Ala I Hispanorum Auriana Seit der Mitte des 1 Jahrhunderts wurden die Truppen schrittweise an den Limes abkommandiert Ab der flavischen Zeit kann man von einer ersten Verteidigungslinie sprechen die bis zur Regierungszeit Hadrians massiv ausgebaut wurde Die schlagkraftigsten Grenztruppen wurden aber zum grossten Teil in der mehr exponierten Nachbarprovinz Pannonien konzentriert Norische Soldaten taten auch nachweislich bei der Pratorianergarde in Rom Dienst In der Verteilung der Streitkrafte auf die zwolf norischen Lager spielten hauptsachlich strategische Uberlegungen eine Rolle Als besonders gefahrdet wurden offensichtlich das Linzer Feld das Tullnerfeld und das Wiener Becken angesehen hier war etwa die Halfte aller romischen Stutzpunkte am osterreichischen Donaulimes und mit einer Sollstarke von etwa 17 000 Mann auch ein Grossteil der norischen Grenztruppen versammelt In unubersichtlichem schwierigem Gelande setzte man bevorzugt Infanteriekohorten Cohors ein die Ebenen sowie die Stutzpunkte an den bedeutenden Strassenverbindungen weisen eine hohe Konzentration von Reitertruppen Alae oder von gemischten Einheiten Cohors equitata auf Da es als Quelle nur drei relevante Militardiplome gibt gestaltet sich die Zusammensetzung der Provinzarmee etwas unubersichtlich Insgesamt sind aus ihnen zehn Auxiliareinheiten fur Noricum bekannt geworden 69 bestand der exercitus aus einer Ala und acht Kohorten Ab 106 durften in Noricum zwei oder drei Alen und sechs bis neun Kohorten mit insgesamt 5000 Mann gestanden haben darunter sicher schon die Ala I Commagenorum wahrscheinlich auch die Ala I Augusta Thracum Wahrend der Zeit des Hadrian wurde das Provinzheer wieder umorganisiert und bestand jetzt aus drei Alen aus Britannien wurde zwischen 131 134 n Chr die Ala I Pannoniorum Tampiana millaria hierher verlegt und funf Kohorten Cohors I Asturum Cohors II Batavorum miliaria Cohors V Breucorum Cohors I Aelia Brittonum miliaria und Cohors I Flavia Brittonum miliaria Mit der unter Hadrian eingefuhrten Praxis der Erganzung der Soldaten miles gregarius aus ihrer Provinz konnten sie nicht nur durch Jungmannerbunde collegium iuventutis auf den Militardienst bereits vorbereitete Rekruten zuruckgreifen sondern spater auch zur neuen Heimat fur deren Veteranen werden Damit entstanden Familien mit langer militarischer Tradition die sich auf Grabsteinen oft uber vier oder funf Generationen nachverfolgen lassen 20 Als strategische Reserven dienten ab dem 3 und 4 Jahrhundert zwei Legionen Legions Flotten und Hilfstruppeneinheiten wurden von den jeweiligen Statthaltern befehligt Im 3 Jahrhundert durften die Provinzstreitkrafte noch aus einer Legion drei Alen und wahrscheinlich bis zu sieben Kohorten bestanden haben darunter moglicherweise auch eine Cohors Maurorum Einschneidende Veranderungen brachten die Markomannenkriege von 166 bis 180 n Chr Kurzfristig sind zwei weitere Reitertruppen die Ala Antoniana und die Ala celerum nach Noricum versetzt worden Danach wurden sie mehr und mehr durch Abkommandierungen von Vexillationen seiner besten Soldaten und Reiter an andere Kriegsschauplatze verringert Diese kehrten danach meistens nicht mehr in ihre fruheren Garnisonen zuruck Gallienus 259 268 zog schliesslich alle Reiterverbande ab darunter die Ala Commagenorum millaria sagittaria aus Tulln um mit ihnen bei Mediolanum Mailand eine mobile Kriseninterventionsarmee aufzustellen Damit beraubte er die Limestruppen ihrer Offensivkrafte und degradierte sie zu reinen Grenzwachen Die Reiter wurden spater unter Diokletian 284 305 als equites promoti zuruck an den Limes beordert der das alte Konzept der Provinzheere wiederaufleben liess Er stationierte dort auch neu aufgestellte allerdings personell stark verkleinerte Legionen nbsp Ziegelstempel in Form einer Tabula ansata der OFARN Gruppe OFARNMAXENTIARP gefunden im Kreuzgang des Stiftes geliefert moglicherweise von den Norischen Hilfstruppen hergestellt unter Aufsicht des Maxentius kurz nach Mitte des 4 Jahrhunderts n Chr Nach den Militar und Verwaltungsreformen im 3 Jahrhundert wurden die Grenztruppen in kleinere bewegliche Truppeneinheiten im Hinterland Comitatenses und stationare Einheiten am Limes Limitanei bzw Ripenses geteilt Im Ernstfall wurden aber immer wieder die besten Kampfer der Ripenses als Pseudocomitatenses der mobilen Feldarmee zugeteilt und das Grenzheer damit weiter geschwacht Die alten Alen und Kohortennamen verschwinden grossteils zu diesem Zeitpunkt und die stark reduzierten Legionsbesatzungen werden auf mehrere Kastelle verteilt Ein Dux befehligte in Personalunion nun auch die vorher eigenstandigen Einheiten des oberpannonischen Heeres In aussergewohnlichen Krisenfallen wurde ein Comes zum Oberbefehlshaber aller an der oberen und mittleren Donau stationierten Truppen ernannt Diese Heerfuhrer werden samt ihren Einheiten und Stationierungsorten in der Truppenliste eines Staatsalmanaches vom Ende des 3 Jahrhunderts n Chr der Notitia dignitatum uberliefert die norisch pannonische Liste gibt wahrscheinlich den Stand der Jahre zwischen 375 und 378 wider Sie sind der letzte schriftliche Nachweis fur die am norischen Limes stationierten Truppen Auch die Barbarisierung des romischen Heeres schritt immer weiter voran Das Militar alter Pragung verschwand An seine Stelle traten nun verschiedene durch Bundnisvertrage verpflichtete gentile Gemeinschaften Foederati die nun fur Rom die Grenze verteidigen sollten Ihre Ernahrung Gebrauchsguter des tgl Bedarfs und teilweise auch die Besoldung mussten von der Zivilverwaltung aufgebracht werden In Traismauer gemachte Befunde lassen annehmen dass dort im 5 Jahrhundert germanische Foederaten siedelten und gegen Ende des Jahrhunderts wieder abwanderten In Klosterneuburg wurden zahlreiche spatantike Ziegelstempel der OFARN Gruppe OF ficinia A uxiliares R ipenses N orica Verwaltung der Norischen Grenztruppen gefunden Die OFARN Stempel lassen sich in die Zeit der Herrschaft der Kaiser Constantius II 337 361 und Valentinian I 364 375 datieren Da sich die Stempelabkurzungen AR ARN bzw ARAN einstweilen jedoch nicht eindeutig erklaren lassen bleiben die bisherigen Ubersetzungsvorschlage spekulativ Noricum mediterraneum scheint ausser den Wachen Vigiles in den grosseren Stadten und an Strassenposten Benefiziarier uber keine stehenden Truppen verfugt zu haben Militaria sind dort vor allem aus dem Heiligtum am Frauenberg bei Leibnitz bekannt geworden Fur die spatantike Siedlung auf dem wenige Kilometer westlich von Flavia Solva gelegenen Berg wird daher eine kleinere militarische Besatzung angenommen 21 22 Oberkommando Bearbeiten Als Statthalter oder Procurator welcher die hochste militarische zivile und richterliche Instanz in Noricum verkorperte wurden im 1 Jahrhundert Angehorige aus dem Ritterstand equites zum procurator Augustorum provinciae Noricae eingesetzt Deren Titulatur wurde aber spater noch ofters abgeandert Sie gehorten der Rangklasse der ducenarii an Es ist wahrscheinlich dass in der Fruhzeit der Provinz ein hoher Offizier die norischen Truppen befehligte der noch dem Legionslegaten in Carnuntum unterstellt war Mit Verlegung der Legio II Italica in die Provinz richtete auch der Statthalter im 3 Jahrhundert seinen Sitz in das Lager von Lauriacum ein Die Prokuratoren wurden nun durch die dem Senatorenstand entstammenden Legati ersetzt Diese ubernahmen fur gewohnlich in denjenigen Provinzen in denen eine Legion stationiert war auch die Agenden der Zivilverwaltung Ihre Amtsbezeichnung lautete legatus Augustorum auch Augusti pro praetore provinicae Noricae Ihnen standen sechs Stabsoffiziere zur Seite die Tribunen funf aus dem Ritter einer aus dem Senatorenstand Kaiser Gallienus 259 268 entfernte im Zuge seiner Militar und Verwaltungsreformen die Senatoren aus der Kommandoebene der Legionen Die neuen nun wieder dem Ritterstand entstammenden Statthalter amtierten als agentes vices praesidis Sie waren ursprunglich die Stellvertreter der senatorischen legatii gewesen und fuhrten das Rangpradikat vir perfectissimus Das Kommando uber die norische Legion wurde von einem Praefectus ubernommen praefectus legionis 23 nbsp Befehlshaber der Comitatenses und Limitanei im 5 JahrhundertDas Provinzheer stand im fruhen 4 Jahrhundert zunachst noch unter dem Kommando des Statthalters des Praeses provinciae Norici ripensis nur wenig spater ging es aber wohl auf eines hiefur neu ernannten Abschnittsgeneral dem Dux provinciae Norici ripense uber Ab den 390er Jahren wurde ein neues provinzubergreifendes Dukat geschaffen und duces spater auch comites Rangpradikat vir spectabilis zu Befehlshabern der norischen und oberpannonischen Provinzstreitkrafte ernannt Die Comitatenses Ripenses und Liburnari in Noricum ripense und der Pannonia prima standen jetzt unter dem Befehl eines gemeinsamen Heerfuhrers dem Dux Pannoniae Primae et Norici Ripensis Seine Titulatur berucksichtigte wohl die lange Eigenstandigkeit der norischen Truppen Die meisten der unter Diokletian neu geschaffenen Provinzen waren zu klein um genugend grosse Einheiten aufstellen und auch unterhalten zu konnen Sie verloren damit auch als Militarsprengel an Bedeutung da die neuen mobilen Feldarmeen uberregional operierten Die militarisch zunehmend prekarer werdende Situation im Alpen und Donauraum erforderte im fruhen 5 Jahrhundert zeitweise auch die Einsetzung eines Comes Illyrici und damit die Ausweitung des Oberkommandos auf ganz Illyrien Dalmatien Noricum Ratien und die pannonischen Provinzen nbsp Figur eines spatromischen Offiziers des 5 Jahrhunderts Museum LauriacumDer ostromische Geschichtsschreiber Priskos berichtet um die Mitte des 5 Jahrhunderts 448 449 von einer Gesandtschaft norischer Wurdentrager am Hof des Hunnenkonigs Attila die vom Magister militum und Regenten im Westen Aetius dorthin beordert worden waren Einer von ihnen Promutus auch Primotus wird als Leiter des Landes der Noriker noricae regionis praefectus bezeichnet der andere Romanus als Anfuhrer der Heerschar militaris ordinis ductor Interpretiert man Priskos richtig so muss Promotus ein Praeses Binnen oder Ufernorikum und Romanus dann folgerichtig der Dux der ufernorischen Grenztruppen gewesen sein Da anzunehmen ist dass Aetius alle hohen norischen Amtsinhaber zu Attila befohlen hatte war das Amt des ufernorischen Praeses zu dieser Zeit entweder vakant oder schon obsolet Auch in der unterpannonischen Provinz Valeria hatte der dortige Dux in den Krisen des spaten 4 Jahrhunderts die Zivilverwaltung ubernommen was wiederum ein Indiz dafur sein konnte dass Romanus als Befehlshaber in Ufernorikum eingesetzt war Priskos reiht Romanus in seiner Aufzahlung nach traditioneller Rangordnung hinter Promotus Romanus konnte demnach auch kein Comes vir spectabilis gewesen sein Die Nennung von Romanus Namen nach dem des norischen Praeses disqualifiziert ihn laut des Rangschemas der Notitia dignitatum aber auch als Dux da die zivilen Statthalter am Kaiserhof als viri perfectissimi eingestuft waren und daher einem Dux vir spectabilis nachgeordnet waren Romanus war also moglicherweise der im Status herabgesetzte und wohl auch in seinem Amtsbereich schon stark eingeschrankte Nachfolger des Dux Pannoniae I et Norici Ripensis der wie es scheint nur mehr in Teilen von Ufernoricum das Sagen hatte Aetius hatte das weitgehend entvolkerte Oberpannonien 433 an die Hunnen abgetreten Dies ist auch die letzte schriftliche Erwahnung norischer Amtstrager 24 Legionen Bearbeiten nbsp Ziegelstempel der Legio II Italica gefunden in Wien nbsp Albing Befundskizze des Legionslagers 1904 bis 2007 Da im Osten neben Vindobona auch im nahegelegenen Carnuntum ab dem 1 Jahrhundert ein Legionslager stand wurde es fur Noricum lange nicht fur notig befunden dort ebenfalls eine Legion zu stationieren Deshalb verfugte die Provinz bis 200 uber keine eigene Legionsbesatzung 25 Ruckgrat der Provinzarmee war die von Mark Aurel um 165 aufgestellte rund 6000 Mann starke Legio secunda Italica die zuerst in Lotschitz bei Celeia Cluj dann nach 170 im Lager von Albing lag und 205 unter Septimius Severus nach Lauriacum verlegt wurde Die Legion stellte zusammen mit den Alen und Kohorten der Grenztruppen auch die Leibgarde des Statthalters die singulares stationiert in Lauriacum und Ovilava Aber auch noch in anderen Teilen der Provinz waren ihre Angehorigen in Logistik Verwaltungs und Kontrollamtern tatig Durch den Zuzug von mehr als 6000 romischen Burgern trug sie auch wesentlich zur Romanisierung der Provinz bei Sie sicherten auch mit Hilfe von Marineinfanteristen die Ripa im westlichen Teil der norischen Donau Die Legion war in der Spatantike laut der Notitia dignitatum auf drei Standorte aufgeteilt worden Das Hauptquartier durfte sich aber immer noch in Lauriacum befunden haben Eine weitere Abteilung Soldaten stand in Lentia Linz und die Marineinfanterie in Ioviacum Praefectus legionis secundae Italicae militum liburnariorum Ioviaco moglicherweise das Kleinkastell Schlogen Ihre Spur verliert sich im spaten 5 Jahrhundert 26 Die Alamanneneinfalle zur Zeit Aurelians 270 275 veranlassten Kaiser Diokletian die Truppen am Donaulimes massiv zu verstarken Damit einher ging unter anderem die Stationierung der neu ausgehobenen Legio prima Noricorum in Ufernoricum Diese rund 2000 Mann starke Legio zahlte zu den Ripenses bestand wahrscheinlich zum grossten Teil aus Germanen bzw Provinzialen und sollte den ostlichen Teil des norischen Donaulimes partis superioris sichern Ihre Soldaten wurden hauptsachlich als milites liburnarii Marineinfanterie eingesetzt Diese Manner waren speziell fur den Einsatz auf Liburnen leichte Flusspatrouillenschiffe ausgebildet Sie war ab dem 4 Jahrhundert laut der Notitia in Favianis und in Ad Iuvense stationiert Ihr Aufenthalt in Mautern gilt nach heutigem Wissensstand zumindest bis zur Herrschaft Valentinians I 364 375 als halbwegs gesichert Die Legion bestand wohl ebenfalls bis ins fruhe 5 Jahrhundert 27 Hilfstruppen Bearbeiten Den taglichen Wach und Kontrolldienst an den Grenzen ubernahmen Einheiten minderen Ranges die in den entlang der Grenze aufgereihten Kastellen untergebracht waren Bis zur Stationierung der beiden Legionen setzte sich die Provinzarmee ausschliesslich aus Reitereinheiten Alae und Cohors der Hilfstruppen Auxilia zusammen Ihre Kohorten Starke 500 quinquenaria oder 1000 Mann millaria bestanden entweder nur aus Infanterie cohors peditata oder waren gemischt also aus Infanterie und Reitern zusammengesetzt cohors equitata Spezialeinheiten wie zum Beispiel berittene Bogenschutzen sagittari in Tulln und die Reiterei in Traismauer sicherten die Ebene des Tullnerfeldes Ab dem 2 Jahrhundert kamen auch die sogenannten Numerieinheiten hinzu Die Cohors quinquenaria und Reiteralen wurden in der Regel von einem Prafekten kommandiert Cohors millaria von einem Tribunen Als Stellvertreter eines Reiterprafekten fungierte ein Dekurio Aus den Auxiliaren wurden im 4 Jahrhundert die Ripenses Uferwachter gebildet Sie konnen erstmals fur das Jahr 325 nachgewiesen werden Es ist jedoch nicht klar wann diese neue Begriff fur die an den grossen Flussen stationierten Grenztruppen tatsachlich aufkam Sie mussen schon einige Zeit vorher im romischen Heer eingefuhrt worden sein 28 Flotte Bearbeiten nbsp Rekonstruktion eines spatromischen Patrouillenschiffs Navis lusoria im Museum fur Antike Schifffahrt Mainz nbsp Pochlarn Arelape Befundskizze des Kastell II 1982 bis 2009 Eine weitere wichtige Teilstreitkraft fur die Grenzuberwachung war die Classis Pannonica die unter den flavischen Kaisern 69 96 gegrundet worden war und mit veranderter Organisationsstruktur noch bis in das 5 Jahrhundert bestand Die Flotte war nicht ausschliesslich fur die militarische Sicherung im Grenzgebiet tatig Als Verkehrs und Einfallsrouten eigneten sich auch viele der in die Donau mundenden Nebenflusse die es ebenfalls streng zu uberwachen galt Sie hatte daher auch diese schiffbaren Nebenflusse freizuhalten und sollte garantieren dass die Handelsrouten auf dem Wasser gefahrlos passierbar blieben Daneben war sie noch fur Transport und Logistikaufgaben zustandig die im Auftrag des Militars durchgefuhrt wurden Dazu zahlte vor allem die Verschiffung von Baumaterial und Nachschubgutern In Krisenzeiten hatten die Flottensoldaten als Bruckenbaupioniere fur einen sicheren Ubergang der Landtruppen uber die Donau zu sorgen Es wird vermutet dass ab der Mitte des 1 Jahrhunderts die gesamte Donaustrecke von Noricum Pannonien und Moesien von ihren Patouillenschiffen Liburnen kontrolliert wurde doch sind die diesbezuglichen Flottenstationen bisher wenig bekannt und untersucht Die in Noricum und Pannonien stationierten Legionen verfugten ab der Spatantike offensichtlich uber eigene Flottenabteilungen Die Bestatigung hierfur liefert einmal mehr die Notitia dignitatum Darin werden unter anderem fur die Spatantike Legionen und ihre Garnisonsstandorte aufgelistet die unter dem Oberkommando des norischen Dux standen Bei einigen dieser Einheiten werden auch Liburnarii angegeben Diese Marinesoldaten wurden nach ihren zillenartigen Booten Liburnae benannt Ab dieser Zeit ubernahmen wohl drei nun den norischen Legionen unterstellte Flottillen jeweils befehligt von einem Prafekten diese Aufgaben Dies waren die Classis Co Maginensis in Tulln Classis Arlapensis in Pochlarn und die Classis Lauriacensis in Enns Enghagen Den Einheiten in Pochlarn und Tulln fielen im Wesentlichen wohl der Schutz der Mundungen von Ybbs Erlauf und Pielach sowie die Durchfuhrung regelmassiger Patrouillenfahrten auf der Donau zu Moglicherweise wurde auch die Marineeinheit aus Tulln spater ins gunstiger gelegene Pochlarn verlegt Die in Enghagen stationierten Flottenangehorigen liburnari erfullten wohl vorwiegend die Aufgaben von Pionieren und wurden ebenfalls fur Patrouillen auf der Donau eingesetzt 29 Siehe auch Romische Streitkrafte in Noricum Die Auflosung der Provinzarmee Bearbeiten Als Ursache dafur wird vom Chronisten der Severinsvita folgendes angefuhrt Zur Zeit als das romische Reich noch bestand wurden die Soldaten vieler Stadte fur die Bewachung des Limes aus offentlichen Mitteln besoldet publicis stipendiis alebantur Als diese Regelung aufhorte zerfielen sogleich mit dem Limes auch die militarischen Einheiten In der Spatzeit ihrer Herrschaft waren die westromischen Regenten gezwungen einige der eingefallenen Barbarenstamme als Foederaten in den Reichsverband aufzunehmen Nach dem Tod von Theodosius I 379 395 wurden sie fur ihre Dienste scheinbar nicht mehr mit Munzgeld entlohnt sondern meist mit Siedlungsland in entvolkerten Landstrichen an der Grenze abgefunden die sie dafur auch fur Rom zu sichern hatten In Ufernoricum wurden kaum Munzen des 5 Jahrhunderts zutage gefordert auch dort nicht wo die Garnison oder Besiedlung nachweislich mindestens bis in die Zeit Severins anhielt Das Ende der romischen Munzreihen meist bis Theodosius oder seinen Sohnen um 400 bedeutet vielleicht nur dass die Soldaten nicht mehr mit neuen Pragungen in Kupfer oder Silber entlohnt sondern wenn uberhaupt mit Goldmunzen bezahlt wurden die aus dem Steueraufkommen der Provinz stammten Sie wurden danach wohl im lokalen Munzumlauf eingewechselt 30 Im Zuge der verheerenden Barbareneinfalle am Ende des 4 Jahrhunderts zieht der Heermeister des Westens Stilicho aber einen Grossteil der Limitanei nach Italien ab um mit ihnen seine stark dezimierte Feldarmee aufzufullen Der romanische Bevolkerungsteil wurde dazu angehalten ihre Verteidigung zum Teil selbst in die Hand zu nehmen In den norischen Limeskastellen kam es daher bald zu einer Vermischung der Romanen mit den neuen Zuwanderern In der Vita Sancti Severini gibt es bis auf eine Ausnahme keine klaren Hinweise auf regulare Besatzungstruppen in den von ihm in der Mitte des 5 Jahrhunderts aufgesuchten norischen Oppida Ein ubergeordneter Dux oder Comes wird dort ebenfalls nicht mehr erwahnt Die Grenzarmee und ihre Verwaltungsorganisation durften sich bis spatestens 476 restlos aufgelost haben Mangels Alternativen traten wohl viele der ehemaligen Soldaten in den Dienst germanischer Kriegsherren So zum Beispiel ein Mann namens Avitianus der im Gefolge des Rugierkonigs Feva diente und nach Severins Tod die Klosterkirche in Favianis ausplunderte Der Vita ist allerdings auch zu entnehmen dass einige von ihnen weiter auf ihren alten Posten ausharrten Laut einer Passage der Vita beschlossen die Soldaten im ratischen Batavis die zuletzt fur ihren Dienst wohl hauptsachlich mit Naturalien entlohnt worden waren eine Abteilung nach Italien in Marsch zu setzen um dort den langst uberfalligen Sold extremum stipendium einzufordern Auf dem Weg dorthin geriet sie jedoch in einen feindlichen Hinterhalt und wurde bis auf den letzten Mann niedergemacht Eine andere Resttruppe lag im Kastell Favianis befehligt von einem Tribunen namens Mamertinus Dessen armselige Soldaten paucissimi milites waren offenbar auf sich allein gestellt demoralisiert und nur mangelhaft ausgerustet Severin musste sie erst eindringlich dazu ermutigen sich Waffen und Nachschub durch einen Uberfall auf germanische Plunderer latrones an der Tiguntia Fladnitzbach zu besorgen Die Besatzung des offensichtlich von ihnen sehr streng bewachten Comagena Tulln bestand im zweiten Drittel des 5 Jahrhunderts laut der Vita aus germanischen Foederaten wahrscheinlich ein Gentilverband aus Sueben oder Markomannen diese Annahme wird auch durch Keramikfunde gestutzt Sie behandelten die Bewohner wie ihre Gefangenen flohen aber nach einem von Severin herbeigeflehten Erdbeben mit anschliessender Mondfinsternis Hals uber Kopf aus der Stadt und schlachteten sich in der Dunkelheit gegenseitig ab In der Vita ist auch noch von vigiles Wachter und exploratores Spaher in Lauriacum die Rede vielleicht eine aus Armeeveteranen bzw deren Nachkommen gebildete Burgerwehr Offenbar leitete der dort residierende Bischof Constantius die Verteidigung des romanischen Oppidums Auch Rajko Bratoz nimmt an dass es sich bei den Wachtrupps in Favianis Comagena und im ratischen Batavis nicht um Wehrbauern oder Milizionare sondern noch um regulare Soldaten der westromischen Armee gehandelt hat Germanische Soldner wurden anscheinend nicht mehr im grossen Stil angeworben 31 Militarische Infrastruktur Bearbeiten nbsp Passau Innstadt Rosenau Boiodurum Befundskizze des Kastells und des Vicus 1 bis 3 Jahrhundert n Chr In der Entwicklung des norischen Limes konnen mehrere Funktionsphasen unterschieden werden In seiner Fruhzeit hatte das Grenzschutzsystem wie auch die Politik Roms noch einen offensiven Charakter Die Besatzungen der Holz Erde Kastelle sollten die neu eroberten Gebiete ausreichend absichern bzw stabilisieren um ein sicheres Sprungbrett fur die weitere Expansion des Reiches zu schaffen Schon ab dem 2 Jahrhundert n Chr nahm die Reichspolitik aber immer mehr defensivere Zuge an Die Romer gruben sich an der Donau ein und versuchten ihr wirtschaftlich und kulturell schon weit entwickeltes Territorium so gut wie moglich abzusichern Wenn die Auwalder saisonal uberschwemmt wurden waren sie nur per Schiff passierbar Deshalb errichtete man die romischen Befestigungen hochwassergeschutzt auf erhohten Lagen oder Flussschotterterrassen etwa 180 288 Meter uA Entlang der Donauauen sicherten an besonders unwegsamen Stellen nur Wachturme das Stromufer Mit dem Ausbau der Grenzbefestigungen wurde ein starres lineares Sicherungssystem geschaffen das keinerlei Tiefengliederung aufwies Gelang den Angreifern ein Durchbruch konnten sie anschliessend fast ungehindert ins Innere der Provinzen vordringen und dort fur eine langere Zeit ungestort plundern Einige der romischen Befestigungen in Osterreich wurden im Mittelalter wieder verwendet und haben sich so bis in die heutige Zeit relativ gut erhalten An keinem anderen Grenzabschnitt des Donau oder Rheinlimes gibt es so vollstandig erhaltene Uberreste von Turmen und Toren Ihre Reste ermoglichen es insbesondere die Konstruktionsdetails die Umbauten der Festungsanlagen in spatromischer Zeit zu analysieren Die norischen Grenzbefestigungsanlagen umfassten hauptsachlich Kohortenkastelle deren Hafenanlagen sowie einzelstehende Wach und Signalturme aber auch eine Zollstation in Passau Innstadt Boiodurum die den Handels und Reiseverkehr kontrollierte bzw kanalisierte Das rasche Verschieben von Truppen und Nachschubgutern ermoglichte die Limesstrasse oder der Transport zu Wasser Die Kastellkette verlief immer nahe der Donau entlang von Passau Boiodurum im Westen uber Enns Lauriacum bis Zeiselmauer Cannabiaca im Osten Eine Flussgrenze konnte relativ einfach gesichert werden Bei einem nassen Limes situierte man unterschiedliche Arten von Militarstutzpunkten in geringer oder grosserer Entfernung zum Ufer Zwischen den Lagern standen an strategisch gunstigen Platzen oder Aussichtspunkten Wachturme Jedes Kastell verfugte uber einen eigenen Hafen oder zumindest eine Anlegestelle bzw Stapelplatz da die Donau nicht nur Grenzzone sondern auch die wichtigste Transport und Handelsroute in der Region war Jenseits der Grenze im Barbaricum lagen vor allem im Vorfeld des ostlichen Grenzabschnitts weitere aber nur kurzfristig genutzte romische Befestigungen wie bzw Marschlager Plank am Kamp Fels am Wagram Poysdorf Bernhardsthal Niederleis Kollnbrunn Stillfried a d March Wahrend die Kastelle im ostlichen Flachland Niederosterreich etwa alle 15 bis 20 km angeordnet sind blieb der westliche Abschnitt Oberosterreich bis nach der Mitte des 2 Jahrhunderts n Chr nahezu unbefestigt Das lag auch daran dass sich nordlich dieses Abschnitts ein unwegsames nur dunn besiedeltes und dicht bewaldetes Gebiet erstreckte nbsp Passau Innstadt Boiotro Befundskizze des Kleinkastells Stand 1987 Im 3 und besonders im 4 Jahrhundert n Chr lebte daher die Bautatigkeit auch aufgrund der veranderten machtpolitischen und militarischen Lage am Pannonischen Limes noch einmal auf In der Spatantike wurde das norische Uberwachungsgebiet organisatorisch in zwei Teile partis superioris und partis inferioris aufgespalten Die Militaranlagen dieser Zeit weisen trotz grosser Typenvielfalt einige Gemeinsamkeiten auf Sie entstehen bevorzugt auf Hugeln oder Plateaus mit steilen Abhangen unter weitestgehender Ausnutzung aller Gelandevorteile Daher weisen diese Art von Festungen uberwiegend unregelmassige Grundrisse auf die der Topographie vor Ort angepasst sind Noricum ist in dieser Hinsicht aber untypisch Am norischen Limes sind keine Hohenbefestigungen ausgegraben worden zwei der drei bekannten spatantiken Befestigungen Oberranna und Mauer an der Url weisen zudem regelmassige Grundrisse auf Nur die Kleinfestung Boiotro in Passau Innstadt ist polygonal angelegt Von solchen Kleinkastellen und Strassenstationen aus wurden das Hinterland und die Anmarsch und Nachschubwege kontrolliert Die vorrangige Aufgabe des Limes Kontrolle des Grenzverkehrs und die Beobachtung und Abwehr von Invasoren anderte sich dadurch nicht Vermutlich wurden damals auch eine ruckwartige Verteidigungslinie angelegt und zu diesem Zweck grossere Siedlungen und Stadte befestigt zum Beispiel Ovilava und Locus Felicis 32 Kastelle Bearbeiten Die Grundungszeiten der norischen Donaukastelle sind nur sehr schwer archaologisch und historisch genauer einzugrenzen Das Kastell von Traismauer durfte als fruheste Grundung einzuordnen sein und konnte schon wahrend des Vierkaiserjahres bestanden haben Etwas spater folgten dann wohl die Lager von Linz und Mautern Spatestens zu Beginn des 2 Jahrhunderts sind dann bis auf Mauer an der Url und dem Legionslager Albing alle bekannten norischen Donaukastelle fertiggestellt und vollstandig bemannt Dazu gehoren die Lager von St Pantaleon Stein Wallsee Pochlarn Zwentendorf Tulln und Zeiselmauer Die Soldaten errichteten sie an geeigneter Stelle loca opportuna das heisst an Flussmundungen und dort wo wichtige Verkehrswege aus dem Norden die Donau erreichten zunachst in der bewahrten Holz Erde Bauweise mit quadratischen Grundriss und abgerundeten Ecken wie es seit der ersten Halfte des 1 Jahrhunderts ublich war Archaologische Spuren von Palisaden Wallen Graben und Innenbauten waren noch in Linz Traismauer Mautern Tulln und Zwentendorf vorhanden Mauern aus getrockneten Lehmziegeln wie in Tulln kamen nur ausserst selten vor Angelegt wurden Reiter oder Alenlager Linz Traismauer Tulln und Infanterie oder Kohortenlager erstere benotigten etwas mehr Flache da auch die Pferde darin untergebracht werden mussten 33 Die Kastelle der fruhen und mittleren Kaiserzeit waren nicht als Festungen gedacht in denen sich auch eine zahlenmassig unterlegene Garnison gegen die Angreifer uber eine langere Zeit behaupten konnte Vielmehr dienten sie nur als eine Art umwehrter Kaserne von denen aus man offensiv gegen Eindringlinge operieren sollte Die zahlreichen Uberfalle fuhrten immer wieder zu Zerstorungen denen danach meist ein rascher Wiederaufbau folgte Von einer 500 Mann starken Infanterieeinheit cohors quingenaria bis zur 1000 Mann starken Reitertruppe ala milliaria betrug die dafur notwendige umwehrte Flache zwischen ca 1 5 und ca 6 ha Allerdings wird die herkommliche Praxis von der Lagergrosse auf die Garnisonseinheit zu schliessen immer mehr in Frage gestellt In solchen Kastellen waren auch oft nur vorubergehend zusatzlich andere Einheiten untergebracht Die Lager verfugten auch uber die standardmassigen vier Tore die jeweils mit zwei Turmen flankiert waren Sie hatten ein oder zwei Durchfahrten daruber spannte sich entweder ein abgedeckter oder mit Zinnen bewehrter Ubergang Die beiden Tore an den Langseiten lagen meist nicht zentral sondern waren leicht zur Nordseite hin versetzt Die holzernen Exemplare bei denen bei ihrer Aufdeckung nur noch die Locher der Stutzpfosten zu sehen waren sprangen demnach nur leicht vor die Mauer vor und waren einfache oder doppelte Vier oder Sechspfostenkonstruktionen Bei den nachfolgenden Steinbauten wurden dieses Schema im Wesentlichen beibehalten Bei den Limeskastellen fallt weiters die Tendenz auf dass die Tore der Reiterlager mit zwei Durchfahrten versehen waren Uber den Torbogen liess man nach ihrer Fertigstellung oft auch Bauinschriften anbringen Verstarkt wurden die Mauern zusatzlich mit quadratischen Zwischen und Eckturmen Von den holzernen Exemplaren waren bei ihrer Aufdeckung ebenfalls nur noch die Locher ihrer Stutzbalken zu sehen vier fur Zwischenturme sechs bei Eckturmen Rekonstruiert werden sie meist als offene Geruste mit ungedeckten Plattformen die in die Mauer eingebunden waren Aufgrund der strengeren klimatischen Bedingungen in Noricum waren sie dort aber mit ziemlicher Sicherheit mit Brettern oder Lehmfachwerk verschalt und mit Pult oder Satteldachern abgedeckt worden Alle wurden ab dem 2 Jahrhundert durch Steinbauten gleicher Konstruktion ersetzt Der Fund von Werksteinen lasst auf Bogenfenster Schiessscharten und ziegelgedeckte Dacher schliessen Bei den Innenbauten herrschte zunachst ebenfalls die Lehmfachwerktechnik vor Spater wurden auch sie nach und nach durch langlebigere Gebaude mit Bruchsteinmauern ersetzt In den norischen Gebieten wo es vorher nur wenige Steinbauten gab stand erst nach Konsolidierung der romischen Herrschaft die geeignete Infrastruktur und Knowhow fur ihre Errichtung zur Verfugung Dazu zahlten Steinbruche Kalkofen und gut ausgebaute Transportwege Daher dauerte es eine gewisse Zeit bis auch Kastelle mit vermortelten Bruchsteinmauern befestigt wurden nbsp Traismauer Augustianis Lageskizze des Steinkastell II in der Altstadt nbsp Traismauer Wiener oder Romertor das ehemalige Osttor des Kastells von Osten nbsp Mautern Donau Favianis Bauphasenskizze des Kastells 1 bis 5 Jh nbsp St Pantaleon Stein Befundskizze des Kastells 2017 2018 Obwohl die verheerenden Markomannenkriege gezeigt hatten dass die Verteidigungsanlagen der Kastelle bei massiven Angriffen vollig unzureichend waren veranderte sich die Festungsarchitektur abgesehen von einem dichteren Netz an Befestigungen bzw deren rudimentare Verstarkung auch danach kaum Eine ganze Reihe norischer Kastelle wurde daher erst zwischen dem 3 und 4 Jahrhundert an die neuen fortifikationstechnischen Entwicklungen angepasst Traismauer Tulln Zwentendorf Zeiselmauer und waren nun fur langere Belagerungen wesentlich besser gerustet Die Mauern wurden dafur entweder erhoht oder verbreitert neben der Adaptierung der Graben kommt es nun auch zum Bau von weit nach aussen kragenden Zwischenturmen mit abgerundeter Front die Lagerecken werden mit facherformigen bastionsartigen Turmen verstarkt Toroffnungen werden zum Teil wieder zugemauert Diese im Gegensatz zu ihren Vorgangern weitaus massiver konstruierten Bauten sollten den Verlust an Mannschaftsstarke die nicht mehr ersetzt werden konnte und daher wesentlich kleinere Garnisonen zur Folge hatte kompensieren Die Facherturme dienten meist auch als Plattformen fur schwere Torsionsgeschutze Bemerkenswerterweise waren bei den norischen Hufeisenturmen Pochlarn Zwentendorf Tulln Traismauer Mautern Donau Zeiselmauer die Breite der Mauer an der abgerundeten stark gedruckten Vorderseite Korbbogen starker als an den Seiten und der ruckwartigen Wand nbsp Zeiselmauer Cannabiaca Befundskizze des Steinkastell II 4 bis 5 Jh nbsp Mautern Donau Ruine des westlichen Hufeisenturmes von Westen nbsp Mautern Donau Rekonstruktionsversuch des westlichen Hufeisenturmes nbsp Tulln Comagena Lageskizze des Steinkastell II 3 bis 5 Jahrhundert nbsp Tulln Romer oder Salzturm fast vollstandig erhaltener Hufeisenturm der Westmauer des spatantiken Kastells nbsp Traismauer Reck oder Hungerturm ein spatantiker Hufeisenturm an der Nordmauer des Kastells von Nordosten nbsp Zeiselmauer NO Facherturm Blick aus Nord OstenDie Zeit Valentinians I 364 375 ist durch Bauinschriften an Kastellen und Wachtturmen des raetischen norischen und pannonischen Limes einigermassen gut dokumentiert Unter seiner Agide fand der letzte umfassende Um und Ausbau der Limesanlagen in Noricum statt In Mautern wurden die Kastellmauern bis zum Donauufer vorgezogen um einen gesicherten Zugang zum Strom zu gewahrleisten In die Ecken der grosseren Lager baute man sogenannte Restkastelle ein die notfalls auch mit nur wenigen Soldaten verteidigt werden konnten Wallsee Traismauer Mautern Zeiselmauer Die Kastelle verloren aber schon kurz darauf zur Ganze ihre militarische Bedeutung und wandelten sich ab dem 4 Jahrhundert durch die Evakuierung der Zivilbevolkerung hinter die Lagermauern in umwehrte Kleinstadte In der Vita Sancti Severini des 5 Jahrhunderts werden sie als Oppida bezeichnet 34 Bislang sind fur Noricum die Standorte von zwei Legions und dreizehn Kohortenkastellen bekannt Legionslager Enns Lauriacum Legionslager Albing Kastell Passau Innstadt Rosenau Boiodurum Kastell Schlogen Ioviacum Kastell Eferding Ad Mauros Kastell Linz Lentia Kastell St Pantaleon Stein Kastell Wallsee Ad Iuvense Kastell Mauer an der Url Locus Felicis Kastell Pochlarn Arelape Kastell Mautern Favianis Kastell Traismauer Augustianis Kastell Zwentendorf Asturis Kastell Tulln Comagena Kastell Zeiselmauer Cannabiaca Klein und Restkastelle Bearbeiten nbsp Wallsee Rekonstruktionsversuch des spatromischen Restkastells Ansicht von Nord nbsp Traismauer Mauerwerk des Restkastells im Stadtschloss nbsp Zeiselmauer Kornerkasten das in der Spatantike zu einer Kleinfestung ausgebaute Osttor Blick aus SudMit dem Bau quadratischer Kleinfestungen Besatzung rund 50 Mann in einer der Lagerecken wurde versucht den ab dem 3 Jahrhundert einsetzenden Mangel an Soldaten etwas auszugleichen Die ubrige Lagerflache wurde wohl wie auch bei zahlreichen anderen Limeskastellen in Europa der Zivilbevolkerung als Siedlungsplatz uberlassen Ihre wesentlichen Konstruktionsmerkmale die etwa zur Zeit der Tetrarchie eingefuhrt wurden hielten sich bis weit in die Spatantike trotz Abweichen von dem die fruhe und mittlere Kaiserzeit pragenden Prinzip der streng gegliederten Innenbebauung Dazu gehort auch die sich schon im spaten Prinzipat abzeichnende Tendenz zu immer weiter aus den Kurtinen hervorspringenden mehreckigen runden oder auch nur halbrunden Turme die das Verteidigen der Festung fur Bogenschutzen sagitarii und Torsionsgeschutze balliste wesentlich vereinfachte Bislang sind am norischen Limes acht Festungswerke dieser Art nachgewiesen worden Zeiselmauer Der sogenannte Kornerkasten hier wurde das Osttor mit seinen beiden Flankenturmen in einen rechteckigen turmartigen Bau sog Kastentor mit abgerundeten Ecken umgebaut Zeiselmauer Bis in die 1970er Jahre war die Ruine eines Burgus Restkastells in die Gebaude eines Bauernhofes integriert und deswegen in ihrem vollen Umfang nicht erkennbar Nach einer Untersuchung des Mauerwerkes konnte es zweifelsfrei als spatromisch identifiziert werden Traismauer Beim Umbau der Stadtburg zum Museum und bei Sondierungen in den 1980er Jahren konnte dort eine umfangreiche romische Bausubstanz nachgewiesen werden die offensichtlich ebenfalls Teil eines quadratischen spatantiken Burgus bzw Restkastells waren Mautern Donau Ein Neubau ermoglichte 1982 sudlich der Agapitkapelle eine Ausgrabung Dabei stellte sich heraus dass die Nordmauer des Schuttkastens auf romerzeitlichem Mauerwerk aufsitzt das an den Ecken gerundet war Die Rekonstruktion ergab ein 30 21 m grosses Gebaude das von den Ausgrabern als das spatantike Restkastell von Favianis angesehen wurde Wallsee Fur die dort noch verbliebene Besatzung wohl um die 50 Mann erbaute man in spatromischer Zeit in der Sud Ost Lagerecke ein turmartiges Reduktions oder Restkastell Das Steinkastell II war zuvor entweder von seinen Bewohnern abgetragen oder bei einem feindlichen Angriff zerstort worden Schlogen Das Kleinkastell war vermutlich vom 1 bis ins 5 Jahrhundert mit romischen Truppen belegt diente als Auxiliarlager und eventuell auch als Marinebasis der Classis Histriae Das erste Kastell wurde zwischen den letzten Regierungsjahren Hadrians oder wahrend der Markomannenkriege erbaut und endet nach einem mehr als hundertjahrigen Bestand um 300 In einer zweiten Bauperiode entstand dann das spatantike Kastell gleichen Mauerumfangs und seltsamerweise auch Baustils Oberranna Am norischen Limes wurden in seiner Endphase im spaten 4 Jahrhundert der bestehenden Kastellkette noch zusatzlich Kleinkastelle vom Typ quadriburgi oder centenaria hinzugefugt Diese hatten aber nur eine kurze Lebensdauer und wurden grosstenteils schon im fruhen 5 Jahrhundert wieder aufgegeben bzw niedergebrannt Auch der Quadriburgus von Oberranna wurde noch in spatromischer Zeit durch ein Feuer zerstort Passau Innstadt Die mehrphasige Befestigungsanlage aus dem 4 Jahrhundert hatte einen unregelmassigen stark nach Sud Ost verzogenen trapezformigen Grundriss An beiden sudlichen und vielleicht auch an den beiden nordlichen Ecken war sie durch weit vorkragende Facherturme verstarkt Im 5 Jahrhundert liess Severin dort ein Kloster einrichten Wachturme und Burgi Bearbeiten nbsp Abbildungen von Wachturmen an der Trajanssaule nbsp Oberranna Stanacum Befundskizze des Quadriburgus Stand 2017 nbsp Burgus Oberranna RekonstruktionsmodellWach und Signalturme wurde entweder am Rand einer Strasse in erhohter Lage oder direkt am Donauufer errichtet Wachturm Hirschleitengraben Burgus Hollenburg und Burgus Passau Haibach Von ihnen aus hatte die Besatzung Sichtverbindung zum benachbarten Turm Kastell oder Siedlung Diese turres oder burgi speculae sollten vor allem die Wege Strassen oder Flussmundungen zwischen den Kastellen und Legionslagern sichern und ihre Besatzungen speculatores konnten bei feindlichen Angriffen Horn Licht oder Rauchsignale weitergeben um damit die nachstgelegenen Garnisonen zu alarmieren Fur Noricum gibt es erste Hinweise fur derartige Turme ab der Regierungszeit des Commodus 180 192 vermutlich gab es aber schon seit der Fruhzeit des Limes Holzturme entlang seiner Uberwachungslinie Solche und die Mehrzahl der ihnen nachfolgenden Steinturme sind noch nicht entdeckt worden Die wenigen die man heute kennt stammen aus dem spaten 2 Jahrhundert und wurden wohl nach den Markomannenkriegen errichtet Auf der Trajanssaule in Rom 2 Jahrhundert werden sie entweder als oben offen und mit zinnenbewehrten Plattformen oder mit Dach und umlaufenden Balkon versehen dargestellt Aufgrund der rauen klimatischen Bedingungen in den Nord West Provinzen kann man fur Noricum von einer geschlossenen Bauweise abgedeckt mit einem Sattel oder Pultdach ausgehen Sie waren in der uberwiegenden Mehrzahl mit quadratischen Grundriss errichtet worden Umgeben waren sie zusatzlich noch von einem kreisrunden Graben und Palisaden Wachturme Maria Ponsee Entlang der Donauauen im Mostviertel sicherten Turme wie zum Beispiel der bei Au Rotte Hof das unwegsame Gelande 35 Die meisten der norischen Burgi stammen aus dem 4 Jahrhundert Sie waren sehr massiv konstruiert verfugten uber drei Geschosse und waren rund 10 Meter hoch Vier von ihnen standen im unuberschaubaren und engen Flusstal der Wachau bei St Johann im Mauertale St Lorenz Bacharnsdorf und am Ende des Windstalgrabens nahe Mautern Auf einem Felssporn in Spielberg bei Melk kam beim Bau der Donaubrucke ein weiterer spatantiker Turm zutage Aus Ybbs an der Donau ist eine Inschrift uber den Neubau eines spatromischen Burgus durch Soldaten aus Lauriacum Milites auxiliares Lauriacenses bekannt Wachturme wurden auch in Neumarkt an der Ybbs zur Sicherung des Flussuberganges und bei St Veit Sarling und Sommerau entdeckt Landeburgi wie am pannonischen Limes konnten bislang nicht nachgewiesen werden 36 Fur Noricum sind bislang 23 Turmstellen bekannt bzw werden solche dort vermutet Aggsbach Au Engelbachmuhle Rotte Hof Burgus Ertlbauer Linden Burgus Kurzeneck Burgus Achleiten Burgus Gauning Sommerau Schweinberg Burgus Leitzing Burgus Albersberg Burgus Pichl Empfing Bacharnsdorf Greifenstein Hirschleitengraben Hollenburg Kleinkastell Kobling Rossgraben Kobling See Maria Ponsee West Maria Ponsee Ost Neumarkt an der Ybbs Passau Haibach Rossatz Windstallgraben Sankt Lorenz Sankt Johann im Mauerthale Sarling SausensteinSpielberg Pielamund Wallsee Nordhang Ybbs an der Donau Kleinkastell nbsp Zeiselmauer Schaugelande des NW Burgus nbsp Passau Haibach Befundskizze des Burgus Stand 1991 nbsp Burgus Hirschleitengraben Befundskizze Turm I und II nbsp Bacharnsdorf Wachau Reste der Sudmauer des spatantiken Burgus Blick aus NO nbsp Bacharnsdorf Wachau Rekonstruktionsversuch des Burgus Stand 1985 Ansicht von Nord Ost nbsp St Johann im Mauertale Wachau Befundskizze des Burgus 2015 Stadte Bearbeiten nbsp Enns Lauriacum Lageskizze Legionslager und Zivilstadt 3 Jahrhundert n Chr nbsp Enns Rekonstruktionsversuch des Legionslagers und der Zivilstadt auf einer Infotafel am Erlebnisweg Enns die Zivilstadt ist im Norden gegen oberen Bildrand inzwischen viel ausgiebiger befundet Im unmittelbaren Hinterland des Limes wurden nach dessen Konsolidierung auch planmassig in verkehrsgunstiger Lage Stadte gegrundet Die Lager bildeten zusammen mit den Zivilsiedlungen und befestigten Stadten das Verteidigungs und Versorgungsnetz der neuen Provinz Die wichtigsten Stadte im Norden Noricums waren Ovilava Wels Aelium Cetium Cetium St Polten und Lauriacum Enns Der Landstreifen zwischen den Alpen und dem Donautal war nicht allzu dicht besiedelt Stadte wie Ovilava und Cetium die spater eine wichtige Rolle als Versorgungs Produktions und Handwerkszentren fur die Grenzzone gespielt haben wurden auf unberuhrtem Boden also nicht uber keltischen Vorgangersiedlungen errichtet Die Grenze lag von Cetium ungefahr einen Tagesmarsch entfernt Ihr vordringlicher Zweck war die nahegelegenen sechs Hilfstruppenlager mit Nahrung und anderem Nachschubgutern zu versorgen In den Schmiedewerkstatten Aelium Cetiums in dem nie regulare Truppen stationiert waren wurde auch militarische Ausrustung hergestellt Die Grenzstadte waren indirekt Grundungen Aquileias bei Triest dessen Handelshauser wie etwa das der Barbii dort Kontore unterhielten Lauriacum das an der Mundung der Enns in die Donau lag diente bereits seit der Mitte des 1 Jahrhunderts als Hafen fur Eisenerze aus dem heute als Eisenwurzen bekannten Umland des Enns Steyr Fluss Systems Sie war einer der grossten und wichtigsten Handels und Militarstutzpunkte an der norischen Grenze Seine Bedeutung erlangte es durch die Stationierung der Legio II Italica In seiner Blutezeit lebten dort ca 25 000 Menschen Romer Einheimische und Zuwanderer aus allen Teilen des Reichs Samtliche Fernverkehrsstrassen Richtung Suden fuhrten uber Emona Ljubljana im Nordosten und Iulium Carnicum in Norditalien direkt zu dieser wichtigen Handels und Hafenstadt wo auch ein Ast der uber Dalmatien bis nach Griechenland fuhrenden Bernsteinstrasse endete Unter Hadrian 117 138 wurden die Stadte Ovilava Municipium Aelium Ovilava und Cetium zu Municipien mit der Aufwertung der ersteren zur Colonia Aurelia Antoniniana Ovilava unter Caracalla 211 217 waren die Stadtgrundungen in Noricum abgeschlossen Die Lagerstadt von Lauriacum cannabae legionis unterstand dem amtierenden Legaten genoss aber wohl ebenfalls bald eine eingeschrankte Selbstverwaltung und wurde im 3 Jahrhundert moglicherweise ebenfalls zu einem Municipium erhoben Cetiums Rang als autonome Stadt ihre gunstige Lage an der Traisen Tragisamus und das fruchtbare Umland durften die Romer veranlasst haben dort ein regionales Verwaltungszentrum einzurichten Es handelte sich dabei um ein Selbstverwaltungsterritorium das auch die Dorfer und Gutshofe Villa rustica der Umgebung miteinschloss und von zwei Ratsvorstehern duumviri regiert wurde Die Grundflachen ihrer Areale umfassten zwischen 25 ha und 1 km was in ihrer Blutezeit auf ca 2 500 bis 10 000 Bewohner schliessen lasst Da eine vorromische Steinbautradition fehlte waren weder in der Planung und Struktur der norischen Stadte noch in der Form ihrer offentlichen und privaten Bauten lokale Besonderheiten zu erkennen fast alles an deren Infrastruktur lasst sich meist von oberitalienischen Vorbildern ableiten Cetium als eine im zweiten Viertel des 2 Jahrhunderts angelegte Planstadt verfugte deswegen uber ein an den Haupthimmelsrichtungen orientiertes streng rechtwinkeliges Strassennetz das durch Hauserblocks insulae unterteilt war In Ovilava durfte nach den bisherigen Befunden ebenfalls ein mehr oder weniger rechtwinkeliges Strassensystem vorgeherrscht haben das aber der vorstadtischen Bebauung und einen Flusslauf Muhlbach angepasst war Eine innere Einteilung ohne streng rechtwinkeliges Strassensystem entstand nur in Lauriacum aufgrund der vorhandenen Strassen mit Ausrichtung zum alteren Legionslager nbsp Rekonstruktion eines Streifenhauses der Lagervorstadt von Aquincum 2 3 Jahrhundert Bei den Ausgrabungen wurden in den Limesstadten mehr oder weniger im ganzen Stadtgebiet verteilt Wohnbauten aufgedeckt die auch fur kommerzielle Zwecke genutzt wurden Hauser auf Grundstucken von 300 bis 600 m Grosse die einer Mischform aus Wohnen Produzieren und Verkaufen dienten mit einem oder mehreren Hofen kleinen Gartenarealen und einem Wohntrakt von drei bis funf Raumen pro Stockwerk reprasentieren in Noricum den Grossteil der Hauser Besonders im 1 und 2 Jahrhundert sind an den Stadtrandern landwirtschaftliche Strukturen und Bauformen die eher an Bauern als an Stadthauser erinnerten keine Seltenheit Besonders verbreitet waren auch dort wieder die klassischen einraumigen Streifenhauser die frei innerhalb eines Grundstucks standen In Cetium besassen sie Breiten von durchschnittlich 7 Meter und Langen von 22 Meter In Lauriacum waren hingegen einige der Stadthauser mit allem Komfort ausgestattet Sie hatten Innenhofe mit Garten Heizungsanlagen und die Raume waren zum Teil mit Wandmalereien und Mosaikboden dekoriert Andere Teile der Siedlung weisen ganz ahnliche Strukturen auf wie alle bekannten Kastellvici am Limes dort reihten sich Streifenhauser Werkstatten und kleine Garten im hinteren Bereich auf An Thermengebauden kommt in den Stadten am norischen Limes ausschliesslich der Reihentypus mit einer linien oder ringformig angelegten Abfolge der Funktions und Baderaume vor Eine davon wurde in der Zivilstadt von Lauriacum ausgegraben In Ovilava wurden mittels Rohrleitungen Fischwasserquellen aus dem naheren Umland fur die stadtische Wasserversorgung genutzt Eine Wallanlage konnte bisher nur in Ovilava sicher nachgewiesen werden Es wurde gegen Ende des 2 oder Anfang des 3 Jahrhunderts n Chr mit einer mit Turmen bewehrten Mauer und bis zu vier vorgelegten Spitzgraben befestigt zweitlangste nordlich der Alpen Fur Cetium liegen Indizien fur eine Umwehrung mit Graben vor deren Alter und Funktion aber noch nicht exakt bestimmt werden konnte 37 Kastellsiedlungen BearbeitenAnders als bei den Kelten deren Zentralorte zugleich militarische und wirtschaftliche wie auch kulturelle und kultische Zentren waren sind die romischen Kastellsiedlungen auf ihre Grundfunktion als Versorger des ortlichen Militarapparates beschrankt Fur die meisten Kastellvici an der norischen Ripa ist auch eine Kontinuitat seit vorromischer Zeit nicht feststellbar Ausschliesslich die Kastelle Boiodurum Passau und Linz ein fruher Handelsplatz weisen Bezuge zu Siedlungen auf die schon seit keltischer Zeit bestanden Das Vorhandensein von Vici ab flavischer Zeit oder spater bis in die Spatantike gilt fur alle Kastelle am norischen Donaulimes als erwiesen Nach Abzug des Grossteils der regularen Armee im 4 Jahrhundert wurden auch die letzten Kastellsiedlungen aufgegeben In den Zerstorungsschichten der Hauser konnten ab dieser Zeit immer mehr Bestattungen nachgewiesen werden Diese waren offenbar nicht mehr bewohnt da die Anlage von Graberfeldern in den Siedlungen streng verboten war Die Gutshofe Villa rustica wurden sofern sie nicht in der Nahe der Grenze lagen bis ins 5 Jahrhundert genutzt Uber die Verwaltungsstrukturen der landlichen Siedlungen liegen fur Noricum keine Quellen vor die wenigen Inschriftenfunde die Beamte nennen beziehen sich auf die Stadte Nur eine Inschrift aus St Margarethen im Lavanttal nennt einen pagi magistri Romische vici besassen fur gewohnlich keinen eigenen Verwaltungsapparat und Rechtsstatus und waren der Gebietskorperschaft einer civitas zugeordnet Oft wurde ihnen bald nach der Grundung die Selbstverwaltung gewahrt Die Lagerdorfer unterstanden der Militarverwaltung bzw dem Standortkommandanten nbsp Skizzen von GrubenhausernEs handelte sich dabei um mehrzeilige Strassendorfer ihre Gebaude waren also beiderseits der Haupt und den Nebenstrassen aufgereiht Fur gewohnlich erfolgte die Parzellierung und Zuteilung durch die Armee Dort standen die Wohnquartiere der Angehorigen der Soldaten von Veteranen Handwerker Handler Schankwirte Prostituierten und noch anderer Dienstleister Das dominierende Gebaude ist in der Regel das quadratische oder langrechteckige romische Streifenhaus Durch Anbauten konnte es zu einem Mehrraumhaus erweitert werden Ausgestattet waren sie manchmal auch mit Fussbodenheizungen und Wandmalereien Diese Hauser waren auch haufig unterkellert eine Neuerung die erst in romischer Zeit in Noricum eingefuhrt wurde Auf den eisenzeitlichen Traditionen fusste hingegen die Errichtung von einfachen Grubenhutten Mautern Andere Hausformen konnten bislang nicht beobachtet werden Boiodurum Passau Linz Mautern Traismauer Tulln Streifenhauser welche strassenseitig einen Keller aufweisen wurden ausschliesslich in Linz Hahnengasse festgestellt in allen anderen Kastellsiedlungen lasst sich eine bedarfsorientierte Nutzung mit unterschiedlichen Strukturen beobachten Die fruhen Holzgebaude wurden im Verlauf des 2 Jahrhunderts in der Mehrzahl durch Gebaude in Holz Steinbauweise seltener durch reine Steinbauten ersetzt In Mautern ist hingegen festzustellen dass die Veranderungen der Bauweisen keiner linearen Entwicklung entsprachen Hier wurden die Streifenhauser des spaten 1 Jahrhunderts im fruhen 2 Jahrhundert in den vorgegebenen Streifenparzellen erstaunlicherweise von einfachen Grubenhutten abgelost Die in Boiodurum Passau und Schlogen ausgegrabenen Badehauser Balineum durften hauptsachlich vom Militar errichtet und genutzt worden sein In Mautern gefundene Tonmasken konnten ein Hinweis auf ein dort befindliches Amphitheater sein in dem theatralische oder kultische Inszenierungen aufgefuhrt oder Tierhetzen veranstaltet wurden 38 Wirtschaft BearbeitenDas Imperium dehnte durch seine Wirtschaftspolitik seinen Einflussbereich weit in den Norden aus Die Grenzubergange wurden zwar von romischen Soldaten gesichert ermoglichten aber dennoch einen regen wirtschaftlichen Austausch mit dem freien Germanien Die meisten in den norischen Stadten erzeugten Waren und Lebensmittel dienten der Deckung des lokalen oder regionalen Marktes und des tgl Bedarfs der Grenztruppen An naturlichen Ressourcen besass Noricum ausgedehnte Walder Bodenschatze und Viehweiden Gefordert wurden Eisen Kupfer Blei Gold Silber sowie Salz Die massive Zunahme der Bevolkerung nach der romischen Okkupation schuf neue Markte fur die lokalen Produkte und brachte vor allem fur diejenigen Einheimischen die als Heereslieferanten mit den Romern ins Geschaft kamen eine deutliche Anhebung des Wohlstandes Aus Italien und den ubrigen Provinzen bezog man hauptsachlich Wein Ol Glas und Keramikprodukte darunter Terra Sigillata von Rhein und aus Gallien In den norischen Kastellsiedlungen ist daher eine Verdichtung verschiedener Produktionsformen festzustellen wobei einmal mehr das Metallhandwerk eine ganz besondere Rolle spielt Die Stationierung der Legio II Italica in Lauriacum und die damit verbundene Verlegung der meisten Regierungs und Verwaltungsstellen an die Donau kehrten den binnennorischen Wirtschaftskreislauf um War bisher fast der gesamte Handel uber Oberitalien vor allem Aquileia gelaufen so sassen nun tausende zahlungskraftige Soldaten als neue Privatkonsumenten in den norischen Kastellen Die in Noricum ansassigen Handelsherren konnten sich mit dem nun hauptsachlich auf die Grenzarmee ausgerichteten Handel aus der einseitigen Bindung zu den oberitalischen Stadten befreien Aquileia verlor damit eine seiner lukrativsten Einnahmequellen Eine in Passau vermutete mittelkaiserzeitliche Zollstation statio Boiodurensis des Publicum portorii Illyrici die bislang nur durch Inschriften bekannt ist stand wahrscheinlich im Nahbereich des spatantiken Kastells Boiotro Bei der Einfuhr von Gutern aus den gallischen Zollsprengeln quadragesima XXXX Galliarum wurde ein Zoll in Hohe von 2 5 des Warenwerts eingehoben Die Einhebung des an den Grenzen zu entrichtenden Warenumsatzzolles wurde durch Pachter publicani erledigt Noricum gehorte damals zusammen mit den Balkanprovinzen zum Zollbezirk des vectigal Illyricum er erstreckte sich bis zum Schwarzen Meer Die Zeit der grossten wirtschaftlichen Blute Noricums setzt im 2 Jahrhundert n Chr im Gleichklang mit der umfassenden militarischen Sicherung des Donaulimes ein Die Bedeutung der Siedlungen an den Haupthandelsrouten bzw bei den Kastellen als Warenumschlagplatze ist durch die gute Versorgung der Siedler mit Importwaren nachgewiesen Ihr Vorkommen nimmt abseits dieser gut erschlossenen Regionen deutlich ab Vielleicht infolge des Abwehrkampfes gegen die Germanen eher aber aus vorausschauenden wirtschaftsstrategischen Uberlegungen wurde um 170 der sudnorische Eisenbergbau unter Aufsicht eines procurator ferrariarum gestellt Einen spurbarer Ruckgang der Wirtschaftsentwicklung wahrscheinlich bedingt durch germanische Invasoren erfolgte gegen Mitte des 3 Jahrhunderts n Chr worauf spatestens in tetrarchisch constantinischer Zeit im Zuge der Neuorganisation der Provinz ein kurzer Wiederaufschwung folgte Ab dem 4 Jahrhundert nahm der Munzumlauf deutlich ab und spielte ab dem 5 Jahrhundert im Handel wohl nur mehr eine unwesentliche Rolle Das Wirtschaftssystem der neuen Foederatengesellschaften gestaltete sich vollig anders als das der Romer Fur die Produktion und Vorratshaltung hatte derjenige zu sorgen dessen Schutz man ubernahm Landzuteilungen waren fur sie daher nur lukrativ wenn genugend Provinzialen darauf arbeiteten und so die geforderten Steuerabgaben annona militaris an ihre neuen Herren entrichten konnten 39 An Bodenschatzen waren vor allem die Eisen Blei Zink und Goldvorkommen die grosstentreils schon unter der Herrschaft der Kelten erschlossen wurden von grosser Bedeutung Wie die Archaologin Brigitte Cech erkannte schurften die Romer jedoch nicht am Erzberg wohl aber bei Huttenberg Das begehrte ferrum Noricum erreichte Stahlqualitat und wurde bis in das 5 Jahrhundert am Huttenberger Erzberg im heutigen Karnten erzeugt Um die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr hatten romische Mineneigentumer auch die Edelmetallforderung schon derart forciert dass zeitweise der Goldmarkt in Italien zusammenbrach und es deswegen zu Unruhen kam Metallverarbeitung Schlackenfunde konnte in Kastellsiedlungen von Linz Wallsee Mautern und Traismauer nachgewiesen werden Besonders ausgepragt war die Verarbeitung verschiedener Metalle und Legierungen vor allem von Eisen Bronze und Blei aus denen neben Bau und Agrarwerkzeugen auch Schmuck und Trachtbestandteile hergestellt werden konnten 40 Des Weiteren ist in einigen Fallen eine Spezialisierung auf die Topferei mit mehreren gleichzeitig arbeitenden Werkstatten an einem Standort belegt so zum Beispiel in Mautern An neuen von den Romern eingefuhrten Produktionstechniken ist die Herstellung von Lampen und Terrakotten zu nennen Nur selten und wohl auch nur kurzfristig kam es zum Versuch neben dem Gebrauchs und besseren Tafelgeschirr auch Qualitatsprodukte wie Terra Sigillata herzustellen Textilerzeugung ist wesentlich schwerer meist nur durch beschriftete Warenetiketten aus Blei nachweisbar spielte aber fur die norischen Exporte ebenfalls eine wichtige Rolle Lodenstoffe und Gewandfibeln wurden unter anderem in den Norden ins freie Germanien geliefert Diese Stoffe dienten der Herstellung verschiedener dem Wetterfleck oder Poncho ahnlicher Kapuzenmantel paenulae die Bestandteil der Armeekleidung waren Neuere Forschungen zeigten dass im ersten Viertel des 3 Jahrhunderts ein sogenanntes collegium centonariorum in Flavia Solva eine Vereinigung der dort ansassigen Textilerzeuger und handler uberwiegend fur die Versorgung des an den Grenzen stationierten Heeres produzierte Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor fur die binnenorische Stadt benotigte doch das Provinzmilitar geschatzte 400 000 Kleidungsstucke pro Jahr Rinder und Pferdezucht waren weitverbreitet Hingegen gab es im Norden nur wenig nutzbares Ackerland Die Provinz wurde in einer romischen Quelle als kalt und wenig fruchtbar beschrieben Die Bedurfnisse der Armee haben dennoch auch die Prosperitat der Landwirtschaft gefordert Naturalabgaben die in Form von Wein Getreide und Ol zu erbringen waren schafften einen Anreiz fur die Spezialisierung und grosstmogliche Steigerung der Produktion Hinsichtlich der Lebensmittelproduktion ist in romischer Zeit auch ein markanter Zuwachs des Ernteertrages festzustellen verdeutlicht durch die Lagerung von Getreide in Darren und die Verarbeitung in Grosskuchen und Backereien Werkstucke belegen die Verarbeitung von Bein in Linz Wallsee und Mautern Den Abfall einer Beinschnitzerei darunter auch eine Nadel fand man in Tulln sowie eine Gerberei in Mautern 41 Bevolkerung BearbeitenBesonders das Militar hatte in den Grenzprovinzen grossen Einfluss auf die Bevolkerungszusammensetzung und vermischung sowie die Binnenwanderung und Mobilitat der Zivilbevolkerung Fur Noricum kann man in romischer Zeit eine ethnische Teilung der Provinzbewohner annehmen In den alpinen Hochlagen bildeten wohl noch fur lange Zeit die keltisch autochtthonen Stamme die Mehrheit In den Ebenen Voralpen Talern und der Donauregion wurden diese aber bald von Zuwanderern Italikern und noch anderen Menschen aus allen Teilen des Reiches dominiert die als Soldaten Handler oder Kolonisten hierherkamen Eine Analyse der Namen stadtischer Amtstrager und Ratsmitglieder duumviri iure dicundo aediles quaestores decuriones lasst fur mindestens 70 eine Verbindung dieser honestiores zu Einwanderern aus Italien bzw dem mediterranen Raum vor allem den in Aquileia Iulium Carnicum oder Tergeste bezeugten Familien erkennen Vereinzelt kommen in dieser Bevolkerungsschicht aber auch keltische Namen vor Erst in den Stadten Ovilavis und Cetium treten die Ulpii und Aelii sowie Grossgrundbesitzer keltischer Abstammung deutlicher hervor Ahnlich verhalt es sich mit den italischen Gentilnamen auf Grab und Weihinschriften die haufig in den stadtischen Ballungszentren und entlang der Hauptverkehrswege auftreten wahrend die keltischen Namen typisch fur Bewohner von Einzelgehoften oder Streusiedlungen sind Die Urbanisierungspolitik in den Grenzprovinzen zeigt dass Soldaten und Veteranen eine bevorzugte Bevolkerungsgruppe waren Die Privilegierung des Militars ab dem 3 Jahrhundert fuhrte am Limes zur Bildung einer neuen sozial in sich geschlossenen Gesellschaft deren Lebensmittelpunkt die Armee war Die Provinzbewohner der Spatzeit waren nur mehr zu einem geringen Teil romische Burger im herkommlichen Sinn Orientalen Germanen Menschen aus allen Teilen des Reiches die es hierher verschlagen hatte darunter auch die ersten ostgermanischen und hunnischen Einwanderer lebten hier gleichsam als Schicksalsgemeinschaft zusammen So entstand im Laufe der romischen Herrschaft eine Mischbevolkerung mit eigenstandiger Kultur deren Trager in der Spatantike als Romani bezeichnet wurden Auch nach 488 lebten hier noch Romanen eine Namenskontinuitat in Ortsnamen sowie eine Fulle archaologischer Funde belegen ihre Anwesenheit bis ins Fruhmittelalter Der Sudwesten des Pusta und Eisacktales wird spatestens seit dem 7 Jahrhundert auch als Vallis Norica bezeichnet und durfte ein Ruckzugsgebiet der Romanen vor der slawischen Expansion gewesen sein 42 Zeittafel Bearbeiten180 v Chr Mehrere Keltenstamme schliessen sich zum Regnum Noricum zusammen Mit den Romern werden Bundnisvertrage abgeschlossen Diese sind vor allem an den Bodenschatzen des Landes interessiert begehrt sind vor allem die Eisen und Goldvorkommen Am Magdalensberg entsteht im 1 Jahrhundert v Chr ein erstes bedeutendes Handelszentrum 15 v Chr Unter Augustus 27 v Chr 14 n Chr wird das norische Konigreich in das romische Imperium integriert An Noricum schliesst westlich die Provinz Raetien ostlich die Provinz Pannonien und sudlich Italien an Im Norden bildet nun die Donau die Grenze obwohl das keltische Noricum vorher bis uber den Strom reichte Viele der romischen Ortsnamen gehen auf keltische Wurzeln zuruck Die indigenen Kelten ubernehmen rasch die Errungenschaften der Romer dies fuhrt zu einer spurbaren Anhebung ihrer Lebensqualitat Trotzdem halten sich auch weiter viele Elemente der keltischen Religion Kunst und Tracht Es entsteht nach und nach eine provinzialromische Mischkultur Neben den Verbesserungen im Bau und Strassenwesen erfahrt auch die landwirtschaftliche Produktion einen enormen Aufschwung 50 Noricum wird unter Kaiser Claudius 41 54 offiziell zu einer Provinz des romischen Reiches Salzburg Iuvavum erhalt vorerst als einziger Ort nordlich der Alpen das Stadtrecht zweiter Ordnung municipia Um das Jahr 138 erhalt auch Wels das Municipalrecht Bis zum Einfall der Markomannen gestaltet sich das Leben in der Provinz grosstenteils storungsfrei und friedlich Auch die wirtschaftliche Blute halt bis zum spaten 2 Jahrhundert an 170 Die Markomannen und Quaden fallen wahrend der Regierungszeit des Mark Aurel 161 180 in die Provinz ein und richten schwere Schaden im Alpenvorland an Sie dringen spater sogar bis nach Norditalien vor Erst nach langen und verlustreichen Kampfen gelingt es der romischen Armee die germanischen Stamme wieder uber die Donau zuruckzuwerfen 180 Der Markomannensturm hat zur Folge dass eine neu aufgestellte Legion aus Italien an die norische Donau verlegt werden muss Befindet sich ihr Legionslager vorerst rechts der Enns Albing wird es um 190 links der Enns in Lauriacum Lorch Enns neu angelegt Grund fur die Verlegung durfte die andauernde Gefahrdung durch Hochwasser gewesen sein Damit verlagert sich auch die Provinzverwaltung grosstenteils an die nordliche Grenze Noricums der wegen der unruhigen Germanenstamme damit eine verstarkte Bedeutung zukam An der Spitze der Provinz steht nun der jeweils amtierende Legionskommandant Teile der zivilen Verwaltung werden nach Ovilavis verlegt Eine aus dem Osten eingeschleppte Pestepidemie setzt den Soldaten und der Bevolkerung stark zu 200 Unter Septimius Severus 193 211 wird das Strassennetz saniert und hierzu auch neue Meilensteine aufgestellt 211 217 Die gleichzeitig mit dem Lager errichtete Zivilstadt von Lauriacum erhalt unter Caracalla 211 217 das Stadtrecht Ovilavis wird in den Rang einer Colonia erhoben Wegen der zunehmenden Bedrohung durch die Alamannen und Juthungen wird die Heeresstrasse entlang des Donauufers repariert und weiter ausgebaut Eine Sicherheit und Prosperitat wie in der Zeit vor den Markomannenkriegen kann nicht mehr erreicht werden 213 234 Die Alamannen und Juthungen verwusten Lauriacum Ovilavis wird von einer Mauer umgeben Nach dem Wiederaufbau von Lauriacum wird es bald danach neuerlich durch die Germanen zerstort Unter Aurelian 270 275 setzt um 275 der Wiederaufbau ein 284 305 Unter Diokletian 284 305 wird die Provinz im Rahmen einer Erneuerung der gesamten Reichsverwaltung in zwei Verwaltungskorper geteilt Ovilavis wird Metropole von Ufernoricum Andere Quellen und archaologische Befunde sprechen auch fur Lauriacum oder Aelium Cetium als Hauptstadt oder Sitz der Zivilverwaltung 304 Florian von Lorch wird wahrend der Christenverfolgung unter Diokletian 284 305 am 4 Mai 304 hingerichtet Das Christentum wurde vorher durch die Romer in der Provinz Noricum verbreitet Kaiser Konstantin I 306 337 verfugte 313 die Religionsfreiheit im gesamten Reich Zur Staatsreligion wird das Christentum aber erst unter Theodosius 379 395 im Jahr 380 Lauriacum wird zur Bischofsresidenz 364 375 Unter Valentinian I 364 375 werden die Limesbefestigungen noch einmal repariert bzw verstarkt Hierfur werden auch einige neue Wachturme und Kleinkastelle angelegt Mit dem Jahr 375 Einfall der Hunnen in Sudrussland bricht das Zeitalter der Volkerwanderung an wahrend der es zu bedeutenden politischen Umwalzungen in Europa kommt 5 Jahrhundert Zu dieser Zeit verschlechtert sich die Situation auch durch den Abzug eines Grossteils der Grenzsoldaten fur die romanischen Provinzialen dramatisch Die alten Militarlager dienen nun als Fluchtburgen und Siedlungsraum fur die Bevolkerung die Lagerdorfer und die meisten Gutshofe villa rustica auf dem flachen Land werden aufgegeben Der Bevolkerungsruckgang in den Stadten setzt schon am Ende des 4 Jahrhunderts ein vor allem die romanische Oberschicht verlasst die Provinz 451 Der Hunnenherrscher Attila 434 453 zerstort auf seinen Heerzug nach Gallien Wels und Lorch Enns Das Leben in Ufernoricum gestaltet sich fur die Romanen immer schwieriger 456 Der Prediger Severin 410 482 erreicht Ufernoricum um den dortigen Provinzialen beizustehen und ihre Evakuierung in den rugischen Machtbereich um Mautern Favianis zu organisieren 476 losen sich mit der Absetzung des letzten Kaisers Romulus Augustulus auch die letzten Institutionen des westromischen Staates auf 488 Odoaker germanischer Herkunft Konig von Italien 476 493 befiehlt den Abzug der romanischen Provinzialen Damit endet die Romerzeit in Noricum Viele von ihnen harren hier aber weiter aus und gehen schliesslich in den spater einwandernden Baiern und Slawen auf Auch einige Orts und Namensbezeichnungen deuten auf eine romanische Restbevolkerung hin Literatur BearbeitenRene Ployer Der norische Limes in Osterreich Osterreichische Denkmaltopographie Band 1 Verlag Berger Horn 2018 Verena Gassner Andreas Pulz Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern OAW Wien 2015 Gerhard Winkler Die Reichsbeamten von Noricum und ihr Personal bis zum Ende der romischen Herrschaft Osterr Akad d Wiss Sitzber 261 2 Wien 1969 Gerhard Winkler Die Verwaltung in der romischen Provinz Noricum in Worauf wir stehen Archaologie in Oberosterreich Katalog zu einem Ausstellungsprojekt der Oberosterreichischen Landesmuseen Hrsg Jutta Leskovar u a Kataloge des Oberosterreichischen Landesmuseums N F 195 Weitra 2003 Gerhard Winkler Die romischen Strassen und Meilensteine in Noricum Osterreich Stuttgart Itinera Romana 6 Schriften des Limesmuseums Aalen 35 Aalen 1985 Christine Schwanzar Der Donaulimes in Oberosterreich in Worauf wir stehen Archaologie in Oberosterreich Katalog zu einem Ausstellungsprojekt der Oberosterreichischen Landesmuseen Hrsg Jutta Leskovar u a Kataloge des Oberosterreichischen Landesmuseums N F 195 Weitra 2003 Geza Alfoldy Noricum 1974 Herwig Friesinger Brigitte Vacha Die vielen Vater Osterreichs Romer Germanen Slawen Eine Spurensuche Compress Verlag Wien 1987 ISBN 3 900607 03 6 Peter Pleyel Das Romische Osterreich 1994 Verena Gassner Sonja Jilek Sabine Ladstatter Am Rande des Reiches Die Romer in Osterreich in Herwig Wolfram Osterreichische Geschichte 15 v Chr 378 n Chr Ueberreuter Verlag Wien 2002 Thomas Fischer Noricum Orbis Provinciarum Zaberns Bildbande zur Archaologie Sonderbande der antiken Welt Philipp von Zabern Verlag Mainz 2002 Ausstellungskatalog Die Romer an der Donau Noricum und Pannonien Katalog des niederosterreichischen Landesmuseums Nr 54 Wien 1973 Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Der romische Limes in Osterreich 33 Wien 1986 Johannes Hoops Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Naualia Ostfold Noricum Walter de Gruyter 2002 S 324 338 Severin Zwischen Romerzeit und Volkerwanderung Hrsg von Dietmar Straub Linz 1982 Richard Hubl Romisches Tulln Das antike Comagenis Heimatkundl Arbeitskreis fur d Stadt u d Bezirk Tulln Mitteilungen XIX Tulln 2004 Rajko Bratoz Severinus von Noricum und seine Zeit Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien 1983 Philosophisch Historische Klasse Denkschriften ISBN 3 7001 0584 3 Herbert Grassl Noricum im Burgerkrieg des Jahres 196 197 n Chr In Romisches Osterreich Band 2 1974 S 7 10 Manfred Hainzmann Fragen der Militar und Zivilverwaltung Ufer Norikums In Spezima Nova Universitatis Quinqueecclesiensis Band 11 1995 S 59 70 Norbert Hanel Cathy Schucany Hrsg Colonia municipium vicus Struktur und Entwicklung stadtischer Siedlungen in Noricum Raetien und Obergermanien 1999 Peter Heather Der Untergang des Westromischen Reiches Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2011 Johanna Haberl Favianis Vindobona und Wien Eine Archaologisch Historische Illustration zur Vita S Severini des Eugippius Brill Academic Pub Leiden 1976 ISBN 90 04 04548 1 Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 21 de Gruyter ISBN 978 3 11 017272 0 Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire 284 602 A Social Economic and Administrative Survey Band 1 Oxford University Press Oxford 1964 Sonja Jilek Zur Truppengeschichte von Mautern In Das Kastell Mautern Favianis Der Romische Limes in Osterreich Band 39 Wien 2000 Dieter Geuenich Die Franken und die Alemannen bis zur Schlacht bei Zulpich 496 97 darin Matthias Springer Riparii 3 Walter de Gruyter 1998 Paul Karnitsch Die Linzer Altstadt LAF 1 1962 Erwin Ruprechtsberger Neue Beitrage zum romischen Kastell von Lentia Linz LAF 36 2005 H Sedlmayer Vici der fruhen und mittleren Kaiserzeit in Noricum Stand der Forschung 2005 in Sedlmayer Tiefengraber Forschungen im sudostnorischen Vicus am Saazkogel Steiermark SoSchrOAI 41 2006 Stefan Groh H Sedlmayer Forschungen im Vicus Ost von Mautern Favianis Die Grabungen der Jahre 1997 1999 RLO 44 2006 Stefan Groh mit Beitragen von A G Heiss M Popovtschak U Schachinger und U Thanheiser Ager Solvensis Noricum oppidum municipium sepulcra territorium opes naturales Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 92 Graz 2021 Heimo Dolenz Die Stadt auf dem Magdalensberg das romische Zentrum Noricums in Franz Humer Hrsg Legionsadler und Druidenstab Vom Legionslager zur Donaumetropole Sonderausstellung aus Anlass des Jubilaums 2000 Jahre Carnuntum Textband Horn 2006 Thomas Fischer Beispiele zur Entstehung romischer Stadte in den Nordwestprovinzen in Genese Struktur und Entwicklung romischer Stadte im 1 Jahrhundert n Chr in Nieder und Obergermanien hrsg v G Precht Xantener Berichte 9 2001 Thomas Fischer Die Armee der Caesaren Archaologie und Geschichte Pustet Regensburg 2012 ISBN 978 3 7917 2413 3 M Harding G Jacobsen Die Bedeutung der zivilen Zuwanderung aus Norditalien fur die Entwicklung der Stadte in Noricum und Pannonia Classica et Mediaevalia 39 1988 P Jablonka Die Siedlung auf der Gurina Karnten Veneter Kelten Romer in Die Kelten in den Alpen und an der Donau Akten des 1 Internat Symp St Polten 14 18 Okt 1992 hrsg von E Jerem A Krenn Leeb J W Neugebauer O H Urban Archaeolingua Studien zur Eisenzeit im Ostalpenraum 1 1996 Gernot Piccottini Zu den augusteischen Ehreninschriften vom Magdalensberg in Eine ganz normale Inschrift und ahnliches zum Geburtstag von Ekkehard Weber hrsg v F Beutler und W Hameter Althistorisch Epigraphische Studien 5 Wien 2005 Peter Scherrer Vom regnum Noricum zur romischen Provinz Grundlagen und Mechanismen der Urbanisierung in M Sasel Kos P Scherrer Hrsg The Autonomous Towns in Noricum and Pannonia Die autonomen Stadte in Noricum und Pannonien Noricum Situla 40 2002 H Deringer Die romischen Meilensteine der Provinz Noricum In Beitrage zur alteren europaischen Kulturgeschichte Festschrift R Egger Band 2 Klagenfurt 1953 Herma Stiglitz Romische Lager und fruhmittelalterliche Siedlungen am norischen Limes OJh 46 1961 63 Beibl 143 ff Hans Jorg Ubl Der osterreichische Abschnitt des Donaulimes Ein Forschungsbericht 1970 1979 In W S Hanson L J F Keppie Hrsg Roman Frontier Studies 1979 BAR Inst Ser 71 1980 S 587 ff Hans Jorg Ubl Das norische Provinzheer der Prinzipatszeit im Spiegel neuer Diplom und Inschriftenfunde In Visy Zsolt Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIXth International Congress of Roman Frontier Studies Universitat Pecs Pecs 2003 Renate Lafer Barbaren in der Grenzverteidigung des mittleren Donauabschnittes Das Beispiel von Noricum und Pannonien In Visy Zsolt Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIXth International Congress of Roman Frontier Studies Universitat Pecs Pecs 2003 Gertrud Pascher Romische Siedlungen und Strassen im Limesgebiet zwischen Enns und Leitha RLO 19 1949 Markus Handy Die Severer und das Heer Verlag Antike 2009 Jorg Scheuerbrandt Exercitus Aufgaben Organisation und Befehlsstruktur romischer Armeen wahrend der Kaiserzeit Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde der Philosophischen Fakultat der Albert Ludwigs Universitat in Freiburg Breisgau 2003 2004 Oliver Stoll Romisches Heer und Gesellschaft gesammelte Beitrage 1991 1999 Franz Steiner Verlag 2001 Karl Strobel Militar und Bevolkerungsstruktur in den nordwestlichen Provinzen des Romischen Reichs In W Eck H Galsterer Die Stadt in Oberitalien und in den nordwestlichen Provinzen des Romischen Reiches Mainz 1991 Bela Miklos Szoke Die Donau und die letzten Tage des awarischen Khaganats In Ten Thousand Years along the Middle Danube Archaeolingua Budapest 2011 Walter Pohl Die Awaren Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 578 822 n Chr Munchen 1988 Helmut Castritius Die Grenzverteidigung in Ratien und Noricum im 5 Jahrhundert n Chr Ein Beitrag zum Ende der Antike In H Wolfram A Schwarcz eds Die Bayern und ihre Nachbarn Teil 1 Wien 1985 S 17 28 Theodor Meysels Auf Romerstrassen durch Osterreich Von Aguntum nach Carnuntum Verlag Herder Wien 1960 Brigitte Cech Die Produktion von Ferrum Noricum am Huttenberger Erzberg Interdisziplinare Forschungen bei Semlach Eisner 2003 2005 Osterr Ges f Archaologie 2008 Orsolya Heinrich Tamaska Hrsgb Keszthely Fenekpuszta im Kontext Spatantiker Kontunitarsforschung Zwischen Noricum Und Moesia Castellum Pannonicum Pelsonense Vol 2 Archaologisches Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e V Balatoni Muzeum Balatoni Museum Verlag Marie Leidorf GmbH Budapest Leipzig Keszthely Rahden Westf 2011 Darin Peter Scherrer Noricum in der Spatantike Zu den Forschungen des vergangenen Jahrzehnts mit einem Beitrag von Bernhard Schrettle David J Breeze Sonja Jilek Andreas Thiel Frontiers of the Roman Empire Grenzen des Romischen Reiches The Danube Limes in Austria Der Donaulimes in Osterreich Central Europe Project Danube Limes UNESCO World Heritage FRE booklet by the Austrian Institute for Historical Research Wien 2011 PDFEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Fischer 2012 S 307 Vell 2 109 5 Fischer 2012 S 307 Hubner 2004 S 14 Susanne Lamm Der Cetius Mons ist nicht der Wienerwald Die Berichtigung eines popularen Irrtums In Renate Lafer Karl Strobel Hrsg Antike Lebenswelten Althistorische und papyrologische Studien Altertumswissenschaftliche Studien Klagenfurt Band 4 Walter de Gruyter Berlin Boston 2015 ISBN 978 3 11 035941 1 S 238 252 Meysels 1960 S 214 Hubl 2004 S 10 Deringer 1953 S 286 ff Carinthia 143 1953 736 ff Winkler 2003 S 113 114 Gassner Pulz 2015 S 26 Meysels 1960 S 12 14 Hubl 2004 S 7 Ubl 2003 S 115 Fischer 2012 S 307 Ubl 2003 S 117f Meysels 1960 S 22 Candidusinschrift CIL 2 4114 Meysels 1960 S 32 33 Amm 30 5 2 Hoops 2002 S 333 Friesinger Vacha 1987 S 53 ND occ V Friesinger Vlacha 1987 S 69 Pohl 2011 S 53 Heather 2011 S 471 473 S 476 Hoops 2002 S 333 Pohl 1988 S 308 Szoke 2011 S 265 294 Gerhard Hirtner Wie das Christentum nach Osterreich kam Vom Regenwunder bis zum Apostel der Deutschen Radioreihe Memo Ideen Mythen Feste O1 Sendung vom 24 Mai 2021 Ubl 2003 S 107ff Militardiplom Wels CIL 16 52 Militardiplom Mautern CIL 16 174 Diplome Stein 4 und 5 Scheuerbrandt 2004 S 88 Friesinger Vacha 1987 S 53 Hubl 2004 S 10 11 Lafer 2003 S 267 Orsolya Heinrich Tamaska Hrsgb Keszthely Fenekpuszta im Kontext Spatantiker Kontunitarsforschung Zwischen Noricum Und Moesia Castellum Pannonicum Pelsonense Vol 2 Archaologisches Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e V Balatoni Muzeum Balatoni Museum Verlag Marie Leidorf GmbH Budapest Leipzig Keszthely Rahden Westf 2011 Darin Peter Scherrer Noricum in der Spatantike Zu den Forschungen des vergangenen Jahrzehnts mit einem Beitrag von Bernhard Schrettle S 116 Meysels 1960 S 17 ND occ XXXIV 13 Hops 2002 S 332 Priskos Fragment 8 S 84 und 89 11 2 S 262 und 276 Edition von Roger C Blockley John Martindale u a Prosopography of the Later Roman Empire 2 926 Promothus 1 946 947 Romanus 2 und 949 950 Romulus 2 und 4 zu den Amtstragern siehe Ammianus Marcellinus 31 16 1 2 allgemein siehe Jones 1964 S 142 143 Schwanzar 2003 S 101ff Fischer 2012 S 308 ND Occidentis XXXIV Beck Geuenich Steuer Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 21 S 332 Haberl 1976 S 75 Gassner Pulz 2015 S 26 Hubl 2004 S 18 19 Springer 1998 S 213 Genser 1986 S 247 Orsolya Heinrich Tamaska Hrsgb Keszthely Fenekpuszta im Kontext Spatantiker Kontunitarsforschung Zwischen Noricum Und Moesia Castellum Pannonicum Pelsonense Vol 2 Archaologisches Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e V Balatoni Muzeum Balatoni Museum Verlag Marie Leidorf GmbH Budapest Leipzig Keszthely Rahden Westf 2011 Darin Peter Scherrer Noricum in der Spatantike Zu den Forschungen des vergangenen Jahrzehnts mit einem Beitrag von Bernhard Schrettle S 106 Jilek 2000 S 353 362 Eugippius Vita Sancti Severini Kap 1 2 3 4 20 Rajko Bratoz 1983 Lafer 2003 S 267 269 ND occ XXXIV Fischer 2012 S 308 Gassner Pulz 2015 S 26f Hubl 2004 S 8 9 11 Fischer 2012 S 308 Gassner Pulz 2015 S 27 und 34 Hubl 2004 S 21 22 Dolenz 2006 S 122 129 Fischer 2001 S 11 16 Harding Jacobsen 1988 S 117 206 Jablonka 1996 S 267 281 Piccottini 2005 S 389 402 Scherrer 2002 S 11 70 Pascher 1949 S 188 ff Hubl 2004 S 15 Pascher 1949 S 188 ff Inschrift St Margarethen L Maromogio pag i mag istri v otum s olverunt l ibentes m erito Friesinger Vacha 1987 S 53 Meysels 1960 S 18 Cech 2008 Strobl 2001 S 21 Stefan Groh ARCHAOLOGIEBLOG Flavia Solva Steueroase im Schatten von Grabhugeln Wie eine kaiserliche Inschrift und archaologische Befunde Steuerfluchtlinge nach uber 1 800 Jahren uberfuhren Der Standard Wissenschaft Artikel vom 1 Juli 2021 Groh 2021 Friesinger Vacha 1987 S 53 Hubl 2004 S 26 Handy 2009 S 230 Stoll 2001 S 6 Weblinks BearbeitenDer Romische Limes in Osterreich Stadtische Siedlungen in Noricum Entstehung von Strassen Gewerbe und Kastellsiedlungen Noricum Kastelle des Norischen Limes Kastell Boiotro Kastell Boiodurum Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Kastell Eferding Burgus Hirschleitengraben Kastell Lentia Legionslager Lauriacum Legionslager Albing Kastell St Pantaleon Stein Kastell Wallsee Kastell Mauer bei Amstetten Wachturme Ybbs Kastell Arelape Kastell Melk Limesturme in der Wachau Kastell Favianis Burgus Hollenburg Kastell Traismauer Kastell Zwentendorf Kastell Comagena Kastell Zeiselmauer VKleinkastelle Burgi und Wachturme des spatantiken Rhein Donau Limes Westen Deutschland Germania II Burgus AsperdenDeutschland Germania I Burgus Kreuznach Burgus Neuwied Engers Landeburgus Burgus Niederlahnstein Landeburgus Burgus Wiesbaden Biebrich Burgus Zullestein Landeburgus Burgus Eisenberg Burgus Bad Durkheim Ungstein Burgus Ladenburg Landeburgus Burgus Altrip Inselburgus Burgus Mannheim Neckarau Landeburgus Schweiz Maxima Sequanorum Burgus Kembs Bruckenkopf Burgus Basel Kleinbasel Bruckenkopf Burgus Sternenfeld Burgus Au Hard Burgus Grenzach Wyhlen Bruckenkopf Burgus Burgstell Inselburgus Burgus Pferrichgraben Burgus Heimenholz Burgus Riburg Wachturm Mohlin Fahrgraben Burgus Untere Wehren Burgus Stelli Burgus Unter der Halde Burgus Wallbach Burgus Wittnauer Horn Kleinkastell Mumpf Burgus Stein Burgus Sackingen Burgus Salmenwaage Burgus Sisslen Burgus Kaisterbach Burgus Laufenburg Schlossberg Burgus Rheinsulz Burgus Sandruti Burgus Hauensteiner Fahre Burgus Rote Waag Burgus Unteres Burgli Schwaderloch 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