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Das Kleinkastell Schaan war Bestandteil der Festungskette des spatantiken Donau Iller Rhein Limes der Provinz Raetia prima und befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Schaan in der Region Oberland des Furstentums Liechtenstein Kastell SchaanAlternativname unbekanntLimes Donau Iller Rhein Limes DIRL Raetia IDatierung Belegung valentinianisch 4 5 Jahrhundert n Chr Typ a Strassenkastellb Nachschubdepot Einheit unbekanntGrosse 60 59 m 0 38 haBauweise SteinbauweiseErhaltungszustand quadratische Anlage mit vorkragendenRechteckturmen Fundamente der Nordmauer und des Torturmes tw sichtbarOrt SchaanGeographische Lage 756969 225689 47 163527777778 9 5090277777778 450 Koordinaten 47 9 48 7 N 9 30 32 5 O CH1903 756969 225689Hohe 450 m u M Vorgelagert BrigantiumIm 1 Jahrhundert n Chr wurde von den Romern die Militarstrasse Mailand Bregenz angelegt die auch durch das Gebiet des heutigen Schaan fuhrte Mitte des 4 Jahrhunderts n Chr entstand an dieser Strasse ein kleines Kastell zum Schutz des Rheintals gegen Einfalle der Alamannen Bis heute haben sich die Fundamente der nordlichen Mauer und des Torturmes erhalten Das Areal um das ehemalige Kastell bildete spater den mittelalterlichen Siedlungskern von Schaan Ein Baptisterium aus dem 5 Jahrhundert das bei Grabungen in der Peterskirche gefunden wurde lasst auf eine fruhe Christianisierung der Region schliessen Nachgewiesen sind fur Schaan auch Graberfelder der Alamannen und Ratoromanen und eine spatantike Hohensiedlung auf Kruppel 1 Inhaltsverzeichnis 1 Name und Lage 2 Funktion 3 Forschungsgeschichte 3 1 Fundspektrum 4 Entwicklung 5 Kastell 5 1 Kastellmauer 5 2 Torturm Nord 5 3 Eckturm Nordost 5 4 Eckturm Sudost 5 5 Mittelturm Sud 5 6 Pratorium 5 7 Kasernen 5 8 Lagertherme 5 9 Werkstatten 5 10 Horreum 6 Baptisterium und fruhchristliche Kirche 6 1 Graber 7 Konservierung 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 Einzelnachweise und AnmerkungenName und Lage Bearbeiten nbsp Das Kastell mit der PeterskircheDer romische Name des Kastells wird in antiken Schriftquellen nicht erwahnt Auch eine diesbezugliche antike Inschrift wurde bislang nicht gefunden Der heute gebrauchliche Ortsname leitet sich wohl von den topographischen Gegebenheiten ab Schaan scheint in einem Reichsurbar des 9 Jahrhunderts als Scana auf Dieser Name stammt vermutlich von Esca Escan ab die keltische Bezeichnung fur Wasser Vielleicht breitete sich in prahistorischer Zeit zwischen Schaan und Eschen ein See aus Es konnte aber auch fur die Esche oder einen Bach stehen der heute noch durch das Eschnerried fliesst und in den Rhein mundet 2 Schaan befindet sich etwa 3 km von Buchs im schweizerischen Kanton St Gallen und 3 km von der liechtensteinischen Landeshauptstadt Vaduz entfernt Der Ortskern liegt auf einem Hugel am Ostufer des Rheins der so genannte Buhel Er wurde einst von Wildbachen den sogenannten Rufen aufgeschuttet die schon seit Jahrtausenden ihr Geschiebe von den Dolomitfelsen des Dreischwesternmassivs ins Rheintal hinab transportieren Westlich der Peterskirche wurde er im Laufe der Zeit abgetragen bzw planiert und uberbaut Dabei wurde auch die Westhalfte des Kastells vollkommen zerstort Von hier aus kann man nach Norden bis in die Gegend von Feldkirch nach Suden zum Passubergang Luzisteig und den Talkessel von Sargans sehen nbsp Die Schweiz und Liechtenstein zur Romerzeit um 284 n Chr Die Region um Schaan gehorte in der Spatantike zur Provinz Raetia prima die von einem Statthalter praeses mit Sitz in Curia Raetorum Chur verwaltet wurde Dieser war wiederum einem Prafekten unterstellt der in Mediolanum Mailand seine Residenz hatte Das Kastell stand direkt an der rechtsrheinischen romischen Strasse die an der Westmauer des Lagers vorbei in Richtung der heutigen Landstrasse verlief Ferdinand Keller fand den Standort des Kastells insofern bemerkenswert da es offensichtlich nicht an einem strategisch wichtigen Punkt errichtet worden war Es lag ziemlich genau in der Mitte des Streckenabschnittes zwischen Brigantium Bregenz und Curia um so wohl auch die Alpenpasse besser zu schutzen Auf der Tabula Peutingeriana der mittelalterlichen Kopie einer romischen Strassenkarte des 4 Jahrhunderts und einer der wichtigsten Quellen fur romische Ortsnamen sind hier allerdings nur die Etappenstationen Clunia Feldkirch und Magia Maienfeld angefuhrt 3 Funktion BearbeitenDie Lage an einer stark frequentierten romischen Heer und Handelsstrasse die von Mediolanum Mailand uber die Bundner Passe nach Augusta Vindelicorum Augsburg fuhrte war wohl der Grund dass hier ein Kastell errichtet wurde Hauptaufgabe der Besatzung war die Nachrichtenweitergabe die Sicherung und Uberwachung des Verkehrs auf der Rheintalstrasse im Abschnitt Clunia Magia und des Passubergangs Bei Barbareneinfallen sollten seine Soldaten die Strasse sperren und das Vordringen der Invasoren nach Suden aufhalten oder zumindest versuchen sie zu behindern Spater wurden hier wahrscheinlich auch Nachschubguter fur die Garnisonen am Rheinlimes zwischengelagert Das Kastell von Schaan wird in der Notitia Dignitatum nicht genannt Man vermutet dass es als Getreidespeicher horreum der Zivilverwaltung Praeses provinciae Raetia I und II unterstand und deshalb dort nicht angegeben wird 4 Welche Einheit der romischen Armee im Kastell von Schaan stationiert war ist mangels schriftlicher Quellen unbekannt Diesbezugliche Funde wie z B Munzen kerbschnittverzierte Gurtelgarnituren und Waffen belegen die Anwesenheit von Soldaten im Kastell Die Truppen der Provinzen Raetia I und II standen unter dem Oberbefehl eines Dux Raetiae 5 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Plan des Kastells von 1864 nach Paul ImmlerDer Standort des Kastells ist schon lange bekannt 1847 erwahnt Peter Kaiser in seiner Geschichte des Furstentums Liechtenstein die Spuren eines alten Gebaudes das sehr geraumig war und ein langliches Viereck bildete Die Mauern sind von ungewohnlicher Dicke und Festigkeit Johann Baptist Buchel war der Ansicht dass die in Schaan aufgefundenen Mauern zu einem Konigs oder Fronhof curtis dominica gehorten der in einem Reichsurbar von 830 831 erwahnt wird Etwas genauere Angaben uber das Kastell machte im Jahre 1853 Joseph von Bergmann Er berief sich dabei auf einen Bericht des furstlichen Hofkaplans Johann Franz Fetz Nach einer Brandkatastrophe im Jahr 1849 stiess man erneut auf die Uberreste des romischen Lagers Da das Feuer fast die gesamte Ortschaft eingeaschert hatte konnte es bei den Aufraumarbeiten teilweise freigelegt werden Fetz informierte Bergmann auch uber die hierbei geborgenen Artefakte 1864 fertigte Ferdinand Keller nach den Vorstellungen Paul Immlers einen fehlerhaften Kastellplan an und veroffentlichte ihn in den Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zurich Keller hielt die Kastellruine fur das antike Magia Dreissig Jahre nach Kellers Veroffentlichung regte der k k Konservator von Bregenz Samuel Jenny eine neuerliche Ausgrabung des Kastells an die 1893 in Angriff genommen wurde Sie wurde vom Landesverweser Friedrich Stellwag von Carion und dem Leiter des Bauamtes einem gewissen Ingenieur Mathausch geleitet und konzentrierte sich auf das Areal ostlich des Stallgebaudes des Grundbesitzers Hilti Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen wurden jedoch nie publiziert Hauptsachlich wurde dabei wohl das Gelande westlich des Kastellbades nach antiken Artefakten durchsucht bzw nur reine Schatzgraberei betrieben 1909 veroffentlichte Albert Schadler einen Aufsatz uber prahistorische und romische Funde in Liechtenstein Uber das Kastell in Schaan fasste er im Wesentlichen die Erkenntnisse von Bergmann und Keller zusammen Von 1956 bis 1958 untersuchten David Beck und Bernhard Marxer von Mauren im Auftrag des Historischen Vereines fur das Furstentum Liechtenstein das Kastell Sie gruben hierbei die gesamte Ostmauer das Lagerbad Teile der Mannschaftsunterkunfte den sudostlichen Eckturm und fruhmittelalterliche Graber aus Die Ostmauer und das Haupttor konnten fast vollstandig aufgedeckt werden Die Sudmauer des Kastells wurde westlich vom Sudostturm bis an den Holzschopf ostlich der Sennerei und danach auch noch ein Teil im Konrad Prossenschen Garten ca 5 m freigelegt Ausgedehntere Flachengrabungen im Kastellinnern konnten nicht ausgefuhrt werden da der Grundbesitzer wegen der dort stehenden Obstbaume hierzu seine Erlaubnis verweigerte Es konnten deshalb nur kleinere Flachen bis auf den gewachsenen Boden untersucht werden In den meisten Fallen musste man sich mit sehr schmalen Suchschnitten begnugen Im Laufe der Grabung kristallisierte sich heraus dass die Peterskirche direkt auf den spatromischen Mauern stand Da ohnehin eine grundliche Renovierung des Gotteshauses geplant war erteilten Pfarramt und Gemeinde den Archaologen die Erlaubnis auch im Innern der Kirche Grabungen durchzufuhren Diese begannen im Sommer 1958 Sie sollten sowohl die Kastellgrabung erganzen als auch die fruheste Baugeschichte von St Peter klaren Nach Entfernung der Fussboden kamen sowohl romerzeitliche Mauern als auch Reste des Vorgangerbaus der Kirche ans Tageslicht 1960 wurden auf Kruppel die Reste einer zwischen 260 und 270 n Chr errichteten stark befestigten Hohensiedlung entdeckt Beim Bau eines Mehrfamilienhauses in der Reberastrasse 2006 konnten die Mitarbeiter der Landesarchaologie Liechtenstein bei einer Notgrabung einige fruhmittelalterliche Graber untersuchen 6 Fundspektrum Bearbeiten In Schaan wurden schon im 19 Jahrhundert mehrmals romische Zufallsfunde gemacht 1887 wurden etwas oberhalb des Dorfes im Ortsteil Dux zwei romische Legionarshelme des Typs Hagenau aus dem 1 Jahrhundert n Chr entdeckt Vermutlich wurden sie einst als Opfergaben dort zuruckgelassen Sudlich des Kastellareals wurden bei Baufundamentierungen immer wieder Einzelfunde gemacht und dabei vermutlich auch die Trasse der romischen Rheintalstrasse angeschnitten Von den hier gefundenen romischen Munzen stammt die fruheste aus der Zeit des Augustus alle anderen sind nur sehr schlecht erhaltene Pragungen des 3 und 4 Jahrhunderts die zwischen 1956 und 1957 ans Tageslicht kamen Sie wurden in der Zeit der Kaiser Constans Constantius II Theodosius I Valentinian II und Arcadius gepragt In Suchschnitt 13 konnte aus einer romischen Schicht eine Anzahl vorromische Keramikfragmente und ein Dolch aus stark kupferhaltiger Bronze geborgen werden Sie stammten aus der fruhen Bronzezeit Die ubrigen Funde wie z B Keramik Werkzeuge oder Gurtelbeschlage gehoren alle dem 4 Jahrhundert an Vor dem Portal der Peterskirche barg man den Stosszahn eines Elefanten der spater vom Landvogt Pokorny zur Aufbewahrung nach Wien geschickt wurde An der Nord und Sudmauer der Kirche entdeckte man zwolf fruhmittelalterliche Graber Einige der untersuchten Skelette waren von ungewohnlicher Grosse Die im Kastell aufgefundenen Ziegel waren bedauerlicherweise ohne Inschriften An der Westmauer der Kirche stiess man auf einige angesagte bzw handwerklich bearbeitete Hirschgeweihgriffe An Funden aus dem Innenbereich sind noch Gefassscherben Terra sigillata und Lavez einige Bronzegegenstande sowie Knochen und Geweihstucke mit Bearbeitungsspuren erwahnenswert Das Keramikspektrum umfasste Fragmente vom Typ der Argonnenware und nordafrikanischer Sigillata ferner Gefasse mit grunlicher oder braunlicher Glasur darunter viele Reibschalen Der uberwiegende Teil waren Lavezbehaltnisse die u a als Kochgefasse verwendet wurden 7 Uber die Nahrungsquellen der Kastellbewohner gaben Tierknochen Auskunft Es wurden Haus und Nutztiere wie Schafe Ziegen Schweine und Rinderknochen identifiziert An Wild standen Hirsche Gamsen Steinbocke Wildschweine und Elche auf dem Speiseplan Bisher einzigartig fur Liechtenstein konnte auch eine Katze im Kastell nachgewiesen werden Hauskatzen wurden erst mit Ankunft der Romer in diesen Breiten heimisch Im Lagerbad fand man einen reich verzierten Kamm aus Bein 8 Entwicklung Bearbeiten nbsp Rekonstruktionsversuch des Kastells Zustand im letzten Drittel des 4 Jahrhunderts Blick aus OstBronze und eisenzeitliche Funde auf dem Kruppel belegen eine fruhe Besiedlung der Region um Schaan Im Jahr 15 v Chr nahmen die Romer das Gebiet des heutigen Liechtenstein in Besitz und gliederten es spater in die Provinz Raetia ein Im 1 Jahrhundert n Chr wurde zur besseren Erschliessung des neu eroberten Territoriums die Heeresstrasse Mediolanum Mailand Brigantium Bregenz angelegt In der mittleren Kaiserzeit befanden sich in der Gegend um Schaan mehrere Gutshofe villa rustica Nach Aufgabe des Obergermanisch ratischen Limes siehe auch Limesfall und Reichskrise des 3 Jahrhunderts im 3 Jahrhundert zogen sich die Romer wieder auf die alte Grenzlinie an den Ufern von Rhein und Donau zuruck Der obergermanisch ratische Limes war im Laufe des 3 Jahrhunderts mehrfach von den Alamannen uberrannt worden ihnen gelang es dabei immer wieder sehr tief ins romische Reich vorzudringen Auch auf dem Gebiet der heutigen Schweiz und Liechtensteins gab es auf dem flachen Land nur wenige Siedlungen oder Villen an denen diese Einfalle spurlos vorbeigegangen waren Viele von ihnen wurden danach aufgegeben Das Leben in unbefestigten Siedlungen war zu gefahrlich geworden Wie schon in vorromischer Zeit wurden wieder befestigte Hohensiedlungen angelegt in denen man sich in Gefahrenzeiten zuruckziehen konnte Etwas oberhalb von Schaan am Berghang der Dreischwestern Kette Auf Kruppel war in der Reichskrise des 3 Jahrhunderts ebenfalls so ein Refugium angelegt worden Schliesslich konnte das Militar unter Diokletian im ausgehenden 3 Jahrhundert die Grenzen wieder sichern Der Bau des Strassenkastells konnte mit dem Ende der Besiedlung auf dem Kruppel zusammenhangen der wohl um 352 wieder aufgegeben wurde Nordlich von Schaan verlief der Limes vom Bodensee nach Osten bis zur Iller und an dieser und der Donau entlang bis Castra Regina Regensburg 9 Unter den Kaisern Valentinian I 364 375 und Gratian 367 383 wurde in einer zweiten Ausbauphase ein grossangelegtes Festungsbauprogramm an der oberen Donau Hochrhein und Bodensee in Gang gesetzt Ammian XXVIII 2 1 Diese neue Festungskette sollte den Germanenstammen Einfalle ins Reichsgebiet erheblich erschweren bzw unmoglich machen Besonders gefahrdete Grenzabschnitte am Hochrhein und zwischen Bregenz und Iller wurden im 4 Jahrhundert massiv mit neuen Kastellen und zahlreichen Wachturmen Kleinfestungen turres oder burgi gesichert In der Raetia secunda wurden hauptsachlich 10 12 m hohe rechteckige Wachturme und Lagerhauser horrea errichtet Sie wurden nach wiederholten Versorgungsengpassen um 370 noch zusatzlich durch eine Reihe ruckwartiger Kastelle erganzt deren Besatzungen vor allem die Anmarsch und Nachschubstrassen zum Limes sichern sollten Eines davon war das Lager in Schaan Wahrscheinlich wurde das Kastell noch im 4 Jahrhundert wieder niedergebrannt durfte aber den Munzfunden nach zu urteilen noch bis ins spate 4 oder fruhe 5 Jahrhundert von romischen Soldaten oder germanischen Foederaten belegt gewesen bzw wiederaufgebaut worden sein Das Bestehen eines fruhchristlichen Kultraumes innerhalb des Kastells zu dieser Zeit ist wahrscheinlich doch hatten die Grabungen diesbezuglich keine Hinweise erbracht Nach dem Abzug der romischen Armee entstand im 5 Jahrhundert in der Kastellruine eine kleine Saalkirche In ihrem Umkreis wurden Graber angelegt Mit dem allma hlichen Zerfall des romischen Weltreiches setzte eine massive Zuwanderung von alamannischen Stammen ein Im Zusammenhang mit der im 5 Jahrhundert in der Nordostecke des Kastells errichteten Taufkirche Baptisterium steht ein ausgedehntes Graberfeld der ratoromanischen Bevolkerung Es zeugt vom Weiterbestehen der fruhchristlichen Gemeinden im nun von den Germanen beherrschten Ratien Im 8 Jahrhundert fiel Ratien an das Frankische Reich und wurde im 10 Jahrhundert in das alemannische Herzogtum Schwaben eingebunden In dieser Zeit wurde die Peterskirche umgebaut bzw erweitert und erhielt ihre heutige Gestalt Im fruhen Mittelalter existierten in Schaan zwei Kirchen St Peter fur die ratoromanische und St Laurenz fur die alamannische Bevolkerungsgruppe 10 Kastell Bearbeiten nbsp Befundskizze 1864 1958 nbsp Konservierte Reste der Nordmauer an der St Peter Kapelle nbsp Konservierte Reste der OstmauerDie regelmassige Vierseitanlage mit vorspringenden Eck und Zwischenturmen ist typisch fur eine Reihe von Festungsbauten aus der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts die im Zuge des valentinianischen Limesbauprogramms etwa ab 369 entstanden Der Grundriss des Kastells ist nicht exakt quadratisch und an den Ecken besonders in der Sudostecke etwas verschoben Winkel in der Nordostecke 88 in der Sudostecke 93 Die Festung mass 60 59 m und war an ihren Ecken mit weit vorkragenden rechteckigen Turmen verstarkt Umfassungsmauer und Turme durften in einem Zug entstanden sein wahrend an den Innenbauten im Laufe der Zeit immer wieder Veranderungen durchgefuhrt wurden Insgesamt konnten zwei Bauphasen unterschieden werden Die Wehranlage hatte eine grosse Ahnlichkeit mit den zeitgleich entstandenen Kastellen in Bregenz Irgenhausen Aying in Bayern und Innsbruck Wilten Schaan zahlt zusammen mit noch einigen anderen Limeskastellen in Syrien Arabien und Nordafrika aber noch zum sogenannten diokletianischen Typus 284 305 Es fallt aber auf dass es trotz seiner geringen Grosse es ist noch etwas kleiner dimensioniert als das Lager von Irgenhausen an seinen Kurtinen eine wesentlich grossere Mauerstarke aufweist Abmessungen Ostseite 57 5 m Nordseite 60 5 m Westseite 59 0 m Sudseite 60 5 m Die Turme und die Ringmauer sind aus Kalksteinen wie sie in der naheren Umgebung z B in den Schwemmkegeln der Rufen reichlich vorhanden sind hochgezogen Ihre Aussenseiten bestanden aus einer sorgfaltig vermortelten Kalksteinverblendung Den Kern bildete eine vermortelte Bruchsteinfullung Gussmauerwerk Die Turmecken bestanden aus behauenen Tuffsteinquadern Fur den Mortel wurde neben Kalk auch Sand vom Rheinufer verwendet In ihm fanden sich haufig auch Rollsteine aus dem Rheinfluss Wie bei zahlreichen anderen spatantiken Limeskastellen z B in Arbon waren hier jedoch keine wiederverwendeten Architekturfragmente Spolien im Mauerwerk nachweisbar Eine Beimengung von Dachziegelbruch konnte nur bei einigen Innengebauden festgestellt werden An der rechten und linken Seite des Haupttors standen vermutlich Kasernenbauten Gegenuber fand man Reste von Werkstatten die spater im Suden einem Lagerhaus Horreum weichen mussten Am besten erhalten war das Kastellbad zu dem wohl ein weiteres Gebaude Gebaude E gehorte dessen Reste ostlich der Kasernen gefunden wurden Das mutmassliche Wohnhaus des Lagerkommandanten stand westlich des Kastellbades Sie alle waren mit ihrer Ruckseite an die Wehrmauern angebaut worden Die Boden in den Gebauden bestanden aus einem Kalkmortelstrich Die Wasserversorgung fur Kastell und Badehaus erfolgte durch einen Kanal in der Ostmauer 30 30 cm Vermutlich floss das Wasser hier durch Holzdeuchel doch wurden auch Bleirohrenfragmente gefunden An der Innenseite vor der Kanalmundung wurde eine Grube freigelegt die hier eingeschlemmte feine Erde die nur wenig Steine enthielt konnte auf ein ehemaliges Sammelbecken hindeuten 11 Kastellmauer Bearbeiten Die Ostmauer hatte eine Starke von ca 3 6 m An der Aussenseite und mittig war sie noch 1 5 bis 2 4 m hoch erhalten Sie erstreckte sich von der Sakristei der Peterskirche bis an den Sudostturm und wurde auf ihrer ganzen Lange freigelegt Die Aussenseite war im Laufe der Jahrhunderte grosstenteils abgetragen worden Der Rest wurde als Wand stehen gelassen und grob verputzt Der Gussmortelkern der Mauer war hier besonders gut zu beobachten Die Sudmauer hingegen wurde vom Sud Ost Turm aus Richtung Westen nur auf einer Lange von 5 m ausgegraben In ihrem weiteren Verlauf war sie uberbaut und dabei auch zum Teil zerstort worden An ihr konnte dieselbe Breite wie an der Ostmauer festgestellt werden Westlich des Torturms war von der Kastellmauer nur mehr ein Ansatz vorhanden der Rest war vollstandig verschwunden 12 Torturm Nord Bearbeiten nbsp Befundskizze des Kastells Stand 1957Im Zentrum der Nordmauer stand ein rechteckiger nach innen und aussen vorspringender Torturm Er mass inkl Fundament 7 6 8 5 Meter Die Durchfahrt hatte eine Breite von 2 9 m ihre flankierenden Mauern waren 2 35 m stark Die Ecken und die Torwangen bestanden aus behauenen Tuffsteinquadern In den Mauerwangen des Aussentores befanden sich zwei eingemeisselte Locher 30 30 cm die zur Aufnahme des Schliessbalkens fur die Torflugel dienten Der Mittelteil der Durchfahrt erweiterte sich zu einer 4 1 4 2 m grossen Torkammer Die dahinter befindlichen Wangen des Innentores wurden ebenfalls mit Tuffsteinquadern aufgefuhrt Dass auch ein Innentor vorhanden war bezeugen zwei an den Ecken in situ aufgefundene eiserne Rundscheiben Durchmesser 12 cm die wohl als Drehlager fur das Tor fungierten Ein ebenfalls dort aufgefundener Sandstein der starke Abnutzungsspuren aufwies durfte denselben Zweck gehabt haben Wahrend der Toreingang an seiner Vorderseite nur mehr 10 bis 20 cm hoch erhalten war standen die inneren Mauern bei ihrer Ausgrabung noch bis in eine Hohe von 1 2 m 13 Eckturm Nordost Bearbeiten Von ihm konnte nur eine Ecke freigelegt werden Samtliche Tuffsteinquader waren hier herausgebrochen worden Im Keller des Hauses Nr 34 stiess man auf weitere Fundamentreste auch ein Teil der Sakristei der Peterskirche steht auf seinen Mauern Eckturm Sudost Bearbeiten Er mass 7 9 7 9 m seine Fundamente sprangen nicht uberall gleich weit vor durchschnittlich etwa 30 cm Sie wurden an mehreren Stellen untersucht und reichten nur etwa 30 bis 40 cm in die Tiefe Die Starke der Turmwande betrug 1 9 m die des Innenraums 4 4 m Der Eingang durfte sich in etwas erhohter Lage 1 5 m uber der ermittelten durchschnittlichen Hohe der Estrichboden im Kastellinnern befunden haben An den oberirdisch sichtbaren Teilen war der Mortel in den Mauerfugen schon stark verwittert in den tieferen Lagen aber noch gut erhalten Etwas ausserhalb des Turms fanden die Archaologen Reste von verkohlten Balken was auf eine gewaltsame Zerstorung zumindest fur das Dachgebalks dieses Turmes durch ein Feuer hindeutete 14 Mittelturm Sud Bearbeiten Die letzten Reste des Turms wurden 1868 beim Bau einer Sennerei abgetragen Pratorium Bearbeiten Westlich des Kastellbades an der Sudmauer der Kirche lagen weitere Gebaudefundamente sie waren aber teilweise durch Abtragung schon so stark zerstort dass keine vollstandigen Grundrisse mehr zu ermitteln waren An manchen Stellen waren noch einige Uberreste von einem Kalkmortelboden zu beobachten Noch relativ gut erhalten waren zwei von Ost nach West verlaufende Langsmauern die am Kastelltor nach Norden bzw nach Suden abknickten Die sudliche der beiden Mauern brach dort ab da sie beim Bau eines Getreidesilos zerstort wurde Ihre nordliche Fortsetzung mundete in einem kleinen Kellerraum der mit Brandschutt und Eisengeratschaften jungerer Herkunft ausgefullt war Diese Mauerzuge Raume G und H im Plan konnten eventuell zum Quartier des Lagerkommandanten gehort haben 15 Kasernen Bearbeiten Ihre Position war schon seit 1893 bekannt Reste dieser Gebaude wurden vor allem sudlich der Kirche beobachtet Sie waren nur noch schlecht erhalten vereinzelt fanden sich darin noch Spuren von Fussboden Die Breite der Kasernenmauern betrug 0 7 bis 1 0 m 16 Lagertherme Bearbeiten Das 15 5 m grosse zweiphasige Lagerbad Raume A B C D E im Plan stand an der Ostmauer nahe der Kirche und des nordostlichen Eckturmes Raum A Der Heizraum prafurnium befand sich sudlich der Sakristei der St Peter Kirche Sein Mortelboden lag 30 cm tiefer als der Plattenboden der Sakristei Er wurde von den Archaologen teilweise entfernt Etwa 45 cm unter ihm stiess man auf einen zweiten Boden Er war hier also mindestens einmal erneuert worden Der Feuerungskanal war z T von zwei jungeren Mauern uberbaut Die Wande waren mit Lehm gemortelt die sudliche der beiden Mauern gehorte zu ersten Bauphase des Kastells Raum B Der sudlich an A angrenzende Raum diente als Warmbad caldarium Die den erhohten Boden suspensura tragenden Hypokaustpfeiler waren bei ihrer Aufdeckung noch sehr gut erhalten Sie bestanden aus Ziegelplatten und Tuffstein An der Innenwand von B verlief eine Reihe von Abzugsrohren tubuli Da auch Ziegelplatten gefunden wurden die an ihren Ecken Vorsprunge hatten tegulae mammatae wurden sie vermutlich z T anstatt der Tubuli verwendet Sie liessen Hohlraume an der Wand frei durch welche die Heissluft zirkulieren konnte Die Platten hatten 6 7 cm lange Zapfen und zeigten keine Spuren von Nagellochern Sie wurden wie aus den noch anhaftenden Mortelresten ersichtlich war zur Befestigung einfach in den noch feuchten Wandverputz gedruckt Raum C Die Warmluft aus B wurde durch Kanale in C das Laubad tepidarium weitergeleitet Die zum Teil nur mehr in Resten vorhandenen Hypokaustenpfeiler bestanden aus Ziegelplatten In der Sudwestecke war noch ein Teil des Terrazzobodens zu sehen in dem drei Tubuli steckten Die Heizungsanlage lag etwas tiefer als die Fundamente der ostlichen Umfassungsmauer Die Ruckwand darunter war mit Mauerwerk und Ziegelstucken verblendet Raum D Das Kaltbad frigidarium schloss sich sudlich an das Laubad an Hier fand sich ebenfalls ein Mortelfussboden Dieser lag auf einer Steinunterlage auf der der Mortel vermengt mit Kalk mit Ziegelbruch aufgegossen worden war Er musste hier also ebenfalls einmal erneuert worden sein Die Ostwand Kastellmauer war verputzt Dem Verputz war auch Hackselmaterial beigemischt worden Von der Verbindungsture zum Heissbad war noch die Schwelle erhalten die Tur im Osten zwischen Laubad und Kaltbad war von Tuffsteinquadern flankiert Sie war schon in der Spatantike wieder zugemauert worden Unter den Resten eines Kalkofens stand in der Sudwestecke ein mit Ziegelplatten ausgelegtes Wasserbecken das mit einem Uberlauf und einem Abfluss versehen war Abgedichtet war es mit Viertelrundstaben aus Mortel von denen noch Reste vorhanden waren Die Einlaufe waren sternformig aus Sandstein gehauen und durch einen Entwasserungskanal verbunden der sudlich den Raum verlassend in einen mit Dachziegeln ausgelegten Kanal ablief Raum E Vielleicht die Vorhalle oder der Umkleideraum des Badegebaudes apodyterium Er war ebenfalls mit einem noch gut erhaltenen Mortelboden ausgestattet Mittig lag eine mit Ziegelplatten ausgelegte Feuerstelle In der Sudostecke mundete das Abwasser aus dem Wasserbecken des Kaltbades in eine Sickergrube Solche Durchlasse befanden sich auch weiter nordlich und ebenso einer im Sudwestteil der Westmauer 17 Werkstatten Bearbeiten Im Suden des umwehrten Areals entstanden in der Fruhzeit des Lagers einige Holzbauten mit Feuerstellen Im Suchfeld sudlich des Kastellbades fanden die Ausgraber gemauerte Pfostenbettungen und funf Feuerstellen David Beck hielt sie fur den Bestandteil eines gedeckten Hallenbaus Die Pfostenbettungen aus deren Anordnung allerdings keine Grundrisse rekonstruiert werden konnten stutzen wohl tatsachlich einfache Stander oder Hallenbauten Die Pfeilerbettungen ca 70 cm Durchmesser bestanden aus vermortelten Steinen die Kantholzer von etwa 25 25 cm Starke aufnehmen konnten Sie befanden sich in je 4 5 m Abstand vor der Ostmauer Im Kastell Veldidena Wilten Innsbruck wurden ahnliche Bettungen beobachtet Da sie sich unter einem spater aufgetragenen Estrichboden befanden mussten sie zu einer alteren Bauphase gehoren Problematisch war allerdings dass sie sich genau im Bereich der Werkstatten der ersten Bauphase befanden und das zeitliche Verhaltnis zu diesen aus dem Grabungsbericht nicht hervorging Die vier kleineren Feuerstellen waren mit Ziegelplatten ausgelegt Die grosse Feuerstelle hatte einen rotgebrannten Mortel oder Lehmboden und war halbkreisformig mit Ziegelstucken und Steinen umrandet vielleicht die Reste eines Backofens Ahnlich denen wie sie auch in Kastell Saalburg gefunden wurden An der ostlichsten Feuerstelle fanden sich auffallend viele Geweihstucke die entweder angesagt oder schon zu Messer Werkzeuggriffstucken oder Kamme zurechtgearbeitet worden waren In der Nahe der beiden weiter westlich gelegenen Feuerstellen stiess man auf Eisenreste Messer Nagel usw Es wird daher vermutet dass hier kurz nach Fertigstellung des Kastells fur einige Zeit Werkstatten betrieben wurden 18 19 Horreum Bearbeiten Die Pfeilerbettungen die eventuell auch zu einem fruheren Horreum gehort haben konnten wurden spater von einem in Stein ausgefuhrten hallenartigen Gebaude uberbaut Davon erhalten war nur mehr eine von Ost nach West verlaufende Langsmauer von 0 9 bis 1 m Dicke Sie war junger als die Pfeilerbettungen und stiess an die ostliche Kastellmauer an In ihrem westlichen Teil war sie schon vollkommen zerstort Man vermutet dass sie zu einem nachtraglich eingebauten Speichergebaude gehort haben konnte Die 23 m lange Mauer verfugte an der Nordseite uber drei Verstarkungen Pilaster im Abstand von 6 m Da vermutlich die Ostmauer des Kastells die Ruckwand des Horreums bildete hatte es eine lichte Weite von 13 bis 15 m Aufgrund seiner Lage zur Kastellmauer handelte es sich wohl um ein Horreum des Typs A Spuren von Substruktionen konnten nicht beobachtet werden Im Innenbereich stiess man nur auf einen Mortelestrich 20 Baptisterium und fruhchristliche Kirche Bearbeiten nbsp Befundskizze Bauphasen Stand 1958Die auf den Mauern des spatromischen Kastells erbaute St Peter Kirche ist das fruheste Zeugnis der Christianisierung in Liechtenstein Der erste archaologisch fassbare Kirchenbau aus dem 5 Jahrhundert besass ungefahr die Ausmasse der heutigen Kirche Zu diesem Bau durfte auch ein Baptisterium gehoren dessen Reste bei den Grabungen im Jahre 1958 im westlichen Teil des Raumes entdeckt worden waren Wie die im Kastell Zurzach nachgewiesene Kirche diente sie ursprunglich wohl nur als Taufkirche Da die Kirche auf einst romischen Staatsgut stand fiel sie spater an das Frankenreich Im Ratischen Urbar von 842 43 wird eine Kirche als Konigsgut angefuhrt mit ziemlicher Sicherheit ist damit St Peter gemeint die erste schriftliche Erwahnung eines Gotteshauses in Schaan Das alteste Mauerwerk von St Peter stammt aus dem 5 oder 6 Jahrhundert Funde die die Entstehungszeit des Baptisteriums zweifelsfrei klaren konnten kamen jedoch nicht zum Vorschein Das Baptisterium mit seinem runden Taufbecken Piscina befindet sich unter dem heutigen Kirchenschiff Es war bei seiner Auffindung noch 30 40 cm hoch erhalten hatte einen Durchmesser von 1 10 m und war mit rotem Ziegelmortel verputzt Das Baptisterium wurde spater im Innenbereich abgeteilt und seine sudliche Halfte als Begrabnisstatte genutzt Uber der Piscina diese teilweise uberlagernd wurde zu einem spateren Zeitpunkt ein Mauerklotz ca 90 60 cm eingesetzt Moglicherweise das Fundament eines Altars stipes oder der Unterbau fur ein transportables Taufbecken da in spaterer Zeit die Immersion ausser Gebrauch kam und stattdessen die Infusionstaufe praktiziert wurde Ostlich des Baptisteriums schloss sich die spatantike Kirche an Es handelte sich um eine Saalkirche mit kurzem breitrechteckigem Schiff die auf den Grundmauern des Nordostturms und des Nordtors des damals wohl schon weitgehend verfallenen Kastells erbaut wurde Zum karolingischen Nachfolgebau gehorten drei Altarfundamente von denen zwei unter der heutigen Sakristei und einer sudlich davon schon ausserhalb des Bereiches der heutigen Kirche entdeckt wurden Im 9 oder 10 Jahrhundert wurde das Kirchenschiff durch Verkleinerung der Taufkapelle erweitert und die Sakristei sudlich des Chors hinzugefugt Das Baptisterium durfte auch zu dieser Zeit noch fur Taufen verwendet worden sein Das Gebaude diente wohl speziell der romanischen Bevolkerungsgruppe als Andachts und Versammlungsort 21 Graber Bearbeiten Im sudlichen Raum des Baptisteriums fanden sich 1958 zum Teil in den romerzeitlichen Boden eingetieft vier noch sehr gut erhaltene Skelette darunter das eines Kindes Weiters kamen auch viele durcheinanderliegende Knochenfragmente zum Vorschein was darauf schliessen lasst dass hier uber einen langeren Zeitraum Bestattungen durchgefuhrt wurden Die erhaltenen Skelette lagen in Richtung West Ost und waren ohne jede Beigabe 22 Fruhmittelalterliche Bestattungen befanden sich auch auf den Fluren Im Reberle und Im Winkel 2006 kamen in der Reberastrasse sechs Bestattungen gleicher Zeitstellung ein Neugeborenes zwei Kinder und drei Erwachsene zum Vorschein Das alteste Skelett lag mit dem Kopf im Westen und den Beinen im Osten in seinem Grab Die restlichen funf waren in Richtung Nord Sud oder Sud Nord orientiert Die Grabgruben waren an ihren Randern sorgfaltig mit Steinen ausgekleidet Die Bestattungen waren beigabenlos sie konnten daher zeitlich nicht exakt eingeordnet werden Die Nahe zum Kastell und zu St Peter ca 80 Meter lassen den Schluss zu dass hier die Angehorigen der romanischen Bevolkerungsgruppe ihre Toten bestatteten 23 Konservierung Bearbeiten nbsp Die konservierten Mauern des ostlichen TorturmsDie Baureste aus romischer Zeit das Baptisterium und die Altarfundamente der spatantiken bzw fruhmittelalterlichen Kirchen wurden konserviert Ihre Besichtigung ist jedoch nicht moglich Die Mauern des Torturms wurden ebenfalls konserviert und teilweise wieder auf eine Hohe von ca 2 m aufgebaut Auch die Nordmauer des Kastells unter der Kirche ist von aussen sichtbar Die ubrigen durch die Ausgrabungen freigelegten Teile des Kastells wurden nach Abschluss der Untersuchungen wieder zugeschuttet Die wichtigsten Funde aus den Grabungen in Schaan konnen im Liechtensteinischen Landesmuseum in Vaduz besichtigt werden Aufgrund des Denkmalschutzgesetzes von 1977 besteht die Meldepflicht fur das Auffinden kulturgeschichtlicher Relikte Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle des Donau Iller Rhein LimesLiteratur BearbeitenDavid Beck Das Kastell Schaan In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein 57 1957 S 233 272 Digitalisat David Beck Das spatromische Kastell und die St Peterskirche in Schaan In Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte 49 1962 S 24 37 doi 10 5169 seals 114799 David Beck Ausgrabungen St Peter in Schaan 1958 In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein 1958 58 Band Selbstverlag des Vereins Vaduz 1958 S 284 293 Georg Malin Das Gebiet Liechtensteins unter romischer Herrschaft In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein 58 1958 S 9 89 Digitalisat Elisabeth Ettlinger Die Kleinfunde aus dem spatromischen Kastell Schaan In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein 59 1959 S 225 299 Digitalisat Hans Jorg Kellner Die Romer in Bayern 2 erg Aufl Suddeutscher Verlag Munchen 1972 ISBN 3 7991 5676 3 Bernhard Overbeck Geschichte des Alpenrheintals in romischer Zeit auf Grund der archaologischen Zeugnisse Beck Munchen 1973 1982 Ulrike Mayr Das spatantike Kastell Schaan an der romischen Strasse von Chur Curia nach Bregenz Brigantium In Norbert Hasler Jorg Heiligmann Markus Honeisen Urs Leutzinger Helmut Swozilek Im Schutze machtiger Mauern Spatromische Kastelle im Bodenseeraum Hrsg vom Archaologischen Landesmuseum Baden Wurttemberg Frauenfeld 2005 ISBN 3 9522941 1 X S 64 66 Michael Mackensen Die Provinz Ratien in der Spatantike in Ludwig Wamser Hrsg Die Romer zwischen Alpen und Nordmeer Zivilisatorisches Erbe einer europaischen Militarmacht Schriftenreihe der Archaologischen Staatssammlung Munchen 2000 S 213 218 Jordis Fuchs Spatantike militarische horrea an Rhein und Donau Eine Untersuchung der romischen Militaranlagen in den Provinzen Maxima Sequanorum Raetia I Raetia II Noricum Ripense und Valeria Diplomarbeit Wien 2011 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMapWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kastell Schaan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judith Niederklopfer Wurtinger Romisches Kastell In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Arthur Brunhart Schaan In Historisches Lexikon der Schweiz Abbildung der konservierten Reste des Torturmes Lage des Kastells auf Vici orgEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Elisabeth Ettlinger 1959 S 230 David Beck 1957 S 242 David Beck 1957 S 242 243 Ulrike Mayer 2005 S 64 65 Jordis Fuchs 2011 S 80 Hans Jorg Kellner 1972 S 179 David Beck 1957 S Notitia Dignitatum occ XXXV Ulrike Mayer 2005 S 66 Ulrike Mayer 2005 S 64 65 Elisabeth Ettlinger 1959 S 230 Bernhard Overbeck 1982 S 108 und 110 David Beck 1957 S 233 234 245 251 David Beck 1962 S 34 Ulrike Mayer 2005 S 65 Elisabeth Ettlinger 1959 S 231 232 Jordis Fuchs 2011 S 82 Georg Malin 1958 S 22 Hans Jorg Kellner 1972 S 174 Bernhard Overbeck 1982 S 110 und 222 David Beck 1957 S 229 272 David Beck 1962 S 38 Michael Mackensen 2000 S 214 Hans Jorg Kellner 1972 S 174 David Beck 1957 S 244 252 Jordis Fuchs 2011 S 80 David Beck 1957 S 254 Ulrike Mayer 2005 S 64 64 David Beck 1957 S 254 David Beck 1957 S 255 Ulrike Mayer 2005 S 65 David Beck 1957 S 255 David Beck 1957 S 245 248 256 258 David Beck 1957 S 259 Ulrike Mayer 2005 S 65 Bernhard Overbeck 1982 S 108 109 David Beck 1957 S 259 Ulrike Mayer 2005 S 65 Jordis Fuchs 2011 S 60 David Beck 1962 S 38 Ulrike Mayer 2005 S 65 Sennhauser Hrsg 2003 S 172 173 David Beck 1958 S 289 Aus einer Pressemitteilung des Hochbauamt Archaologie Abt Denkmalpflege und Archaologie vom 16 17 August 2006 VKleinkastelle Burgi und Wachturme des spatantiken Rhein Donau Limes Westen Deutschland Germania II Burgus AsperdenDeutschland Germania I Burgus Kreuznach Burgus Neuwied Engers Landeburgus Burgus Niederlahnstein Landeburgus Burgus Wiesbaden Biebrich Burgus Zullestein Landeburgus Burgus Eisenberg Burgus Bad Durkheim Ungstein Burgus Ladenburg Landeburgus Burgus Altrip Inselburgus Burgus Mannheim Neckarau Landeburgus Schweiz Maxima Sequanorum Burgus Kembs Bruckenkopf Burgus Basel Kleinbasel Bruckenkopf Burgus Sternenfeld Burgus Au Hard Burgus Grenzach Wyhlen Bruckenkopf Burgus Burgstell Inselburgus Burgus Pferrichgraben Burgus Heimenholz Burgus Riburg Wachturm Mohlin Fahrgraben Burgus Untere Wehren Burgus Stelli Burgus Unter der Halde Burgus Wallbach Burgus Wittnauer Horn Kleinkastell Mumpf Burgus Stein Burgus Sackingen Burgus Salmenwaage Burgus Sisslen Burgus Kaisterbach Burgus Laufenburg Schlossberg Burgus Rheinsulz Burgus Sandruti Burgus Hauensteiner Fahre Burgus Rote Waag Burgus Unteres Burgli Schwaderloch Burgus Oberes Burgli Schwaderloch Burgus Bernau Burgus Juppe Burgus Im Sand Felsenau Burgus Frittelholzli Burgus Rutenen Burgus Kleiner Laufen Kleinkastell Frick Kirchhugel Ferraricia Kleinkastell Altenburg bei Brugg AG Burgus Rheinheim Burgus Oberfeld Burgus Rekingen Burgus Rheinzelg Burgus Tagerbach Burgus Rumikon Sandgraben Burgus Bleiche Burgus Weiach Leebern Burgus Weiach Untere Hard Burgus Rheinsfelden Schlossbuck Burgus Eglisau Burgus Tossriedern Rhischberg Burgus Teufen Tossegg Schlossacher Burgus Radegg Ratich Burgus Berg am Irchel Ebersberg Burgus Kopferplatz Strickboden Burgus Ruedifahr Burgus Rheinau Burgus Mannhausen Burgus Laufen Uhwiesen Burgus Allenwinden Burgus Schutzenhalde Burgus Schlatt Schaarenwiese ruckwartig Burgus Langriet Galgenholz Burgus Ratihard Burgus Sankt Katharinental Burgus Schupfi Burgus Burstel Burgus Rhihalden Burgus Rutenen Wagenhausen Burgus Stein am Rhein Kleinkastell Pfaffikon Irgenhausen ruckwartig Osterreich Liechtenstein Raetia I Burgus Horbranz Burgus Gwiggen Burgus Hohenweiler Burgus Burgstall Burgus Waldburg Burgus Umgangs Burgus Opfenbach Burgus Mellatz Burgus Heimenkirch Burgus Dreiheiligen Burgus Oberhauser Kleinkastell Schaan ruckwartig Deutschland Raetia II Burgus Nellenbruck Burgus Wenk Burgus Buchenberg Burgus Ahegg Burgus Stielings Burgus Heising Burgus Oberried Burgus Horensberg Burgus Waldegg Burgus Raupolz Burgus Woringen Burgus Dickenreis Burgus Memmingen Burgus Sennhof Burgus Bellenberg Burgus Finningen Burgus Strass Burgus Nersingen Burgus Faimingen Burgus Unterthurheim Burgus Lauterbach Burgus Donauworth Burgus Oberpeiching Burgus Muhlhart Burgus Kreut Burgus Neuburg Burgus Weichering Burgus Zuchering Seehof Burgus Bad Gogging Kleinkastell Weltenburg Frauenberg Burgus Thaldorf Burgus Untersaal Burgus Alkoven Burgus Oberndorf Burgus Unterirading Burgus Regensburg GrossprufeningOsterreich Noricum ripense Kleinkastell Boiotro Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Wachturm Kobling Rossgraben Wachturm Kobling See Wachturm Hirschleitengraben Burgus Wallsee Nordhang Burgus Sommerau Burgus Au Rotte Hof Burgus Melk Spielberg Burgus Aggsbach Dorf Blashauskapelle Wachturme Ybbs Ybbs Neumarkt a d Ybbs Limesturme in der Wachau St Johann Rossatz St Lorenz Bacharnsdorf Burgus HollenburgOsterreich Slowakei Pannonia I Burgus Oberdobling und Nussdorf Kleinkastell Hoflein Kleinkastell Stopfenreuth Wachturm Devin Burgus Gerulata 1 4Ungarn Pannonia I Burgus Mariakalnok Orszaguti dulo Burgus Gyor Likocs Burgus Gyorszentivan Esztergeto Burgus Gyorszentivan Burgus Gyorszentivan Ujmajor Burgus Gyorszentivan Karolyhaza Veneki csarda Burgus Gyor Gonyu Burgus Gonyu Iranyi Daniel utca Burgus Bakonyerbach Gonyu Proletarieracker Burgus NagyszentjanosUngarn Valeria ripense Burgus Hatvan Gombospuszta Vorposten Burgus Acs Felsoszolnok Burgus Koppanymonostor Milch Burgus Burgus Koppanymonostor Gyurky Burgus Koppanymonostor Kovari Burgus Burgus Komarom Kurucdomb Burgus Almasfuzito Perjespuszta Burgus Brigetio Burgus Iza Leanyvar Burgus Neszmely Kalinhegy Burgus Neszmely Burgus Nyergesujfalu Burgus Esztergom Zsidodi dulo Burgus Esztergom Szentkiraly Burgus Esztergom Duna sziget Kleinkastell Gyor Esztergeto Burgus Esztergom Szentgyorgymezo 1 4 Burgus Esztergom Esztergom Deda Esztergom Bubanatvolgy Burgus Helemba Hellenbach Burgus Pilismarot Basaharc Solva 9 11 Burgus Szob Bruckenkopf Burgus Pilismarot Szob Fahre Burgus Pilismarot Basaharc Pilismarot Duna melleke dulo 1 3 Burgus Pilismarot Schiffsstation Burgus Pilismarot Malompatak Burgus Domos Kovespatak Burgus Domos Fahre Kleinkastell Visegrad Gizellamajor Burgus Visegrad Lepence Burgus Visegrad Steinbruch Burgus Visegrad Fahre Burgus Visegrad Sibrik Burgus Visegrad Szentgyorgypuszta Burgus Solva 28 29 Kleinkastell Kisoroszi Burgus Kisoroszi Pusztatemplom Burgus Kisoroszi Hosszu ret Burgus Veroce Burgus Verocemaros Dunamezo Burgus Dunabogdany Vadasztanya Burgus Dunabogdany Koszegto Burgus Dunabogdany Burgus Tahitotfalu Szentpeter Burgus Tahitotfalu Nyulasi Burgus Leanyfalu Burgus Tahitotfalu Balhavar Landeburgus Burgus Szigetmonostor Fahre von God Burgus Szigetmonostor Horany Burgus Szentendre Hunka Burgus Szigetmonostor Horany Landeburgus Burgus Dunakeszi Landeburgus Burgus Szentendre Dera Landeburgus Burgus Budakalasz Luppa csarda Burgus Budakalasz Barat patak Burgus Budapest Csillaghegy 85 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Csillaghegy 59 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Romaifurdo Romerbad 21 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Nanasi ut 3 Burgus Budapest Homokos dulo Burgus Szentendre Insel Burgus Budapest Kaposztasmegyer Burgus Budapest Ujpest Sas Csarda Burgus Budapest Ujpest Nepsziget Burgus Szigetmonostor Facanos Kleinkastell Transaquincum Bruckenkopf Kleinkastell Contra Aquincum Bruckenkopf Burgus Budapest Attilastrasse Burgus Budapest Gellert Platz Burgus Budapest Roosevelt Platz Bruckenkopf Burgus Budapest Jozsef Nador Garten Burgus Budapest Budafok Strasse Burgus Szigetujfalu Burgus Sinatelep Burgus Szalma csarda Burgus Adony Sud Vetus Salina 1 und 11 Burgus Dunaujvaros Pentele Burgus Dunaujvaros Burgus Dunaujvaros Beke ter Burgus Dunaujvaros Donau Stahlwerke Burgus Intercisa 3 und 15 Burgus Dunaujvaros Farkastanya Burgus Dunaujvaros Kisapostag Tankstelle Burgus Dunaujvaros Kisapostag Burgus Dunaujvaros Kisapostag Tankstelle Burgus Kisapostag Burgus Kisapostag Plateau Intercisia 6 7 18 Burgus Baracs Burgus Baracs Burgus Landstrasse 6 Kilometerstein 95 Burgus Torokhanyas Burgus Annamatia 14 15 Burgus Bolcske Leanyvar Burgus Landstrasse 6 Kilometerstein 98 Burgus Madai Hadai Hugel Burgus Bolcske Burgus Bolcske Landeburgus Landeburgus Harta Kali major Burgus Annamatia 17 Landeburgus Burgus Dunakomlod Lussonium 1 und 7 Burgus Dunakomlod Burgus Fadd Bodzas dulo Bolha ut Burgus Fadd Cseri dulo Haris Burgus Mozs Turkisches Wirtshaus Burgus Mozsi dulo Burgus Szekszard Baranyfok Burgus Ocseny Sovanytelek Burgus Bataszek Burgus Bata Burgus Burgus Ad Statuas 3 Burgus contra Florentiam Landeburgus Burgus Satorhely Torok dombSerbien Pannonia II Burgus Bac Bacs Landeburgus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinkastell Schaan amp oldid 239117231