www.wikidata.de-de.nina.az
Ferdinand Keller 24 Dezember 1800 in Marthalen 21 Juli 1881 in Zurich war ein Schweizer Archaologe und Altertumsforscher Er begrundete die urgeschichtliche Forschung in der Schweiz Ferdinand KellerFerdinand Kellers Geburtsort im Schloss MarthalenFerdinand Kellers Planskizze der Pfahlfunde beim Grossen und Kleinen Hafner sowie der Siedlungsreste am Alpenquai und beim Bauschanzli um 1868 1869 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenFerdinand Keller war der Sohn des Goldschmieds Heinrich Keller und seiner Frau Anna geb Hablutzel Er studierte Theologie mit Ordination An der Sorbonne und am College Royal in Paris ging er 1826 naturwissenschaftlichen Studien nach 1826 1831 war er Privatlehrer in England und von 1831 bis 1834 war er Lehrer fur englische Sprache am Technischen Institut ab 1834 Industrieschule in Zurich Dann lebte er als Privatier Keller grundete 1832 die Gesellschaft fur vaterlandische Alterthumer in Zurich die spatere Antiquarische Gesellschaft in Zurich 1847 verlieh ihm die Universitat Zurich die Ehrendoktorwurde 1 Im Winter 1853 1854 wurden aufgrund des aussergewohnlich tiefen Wasserstandes an verschiedenen Seen des schweizerischen Mittellandes Hafenanlagen erweitert und Versuche zur Landgewinnung unternommen Bei diesen Arbeiten stiess man in Meilen Fundstatte Meilen Rorenhaab am Zurichsee auf Reste von Holzpfahlen Keramik Knochen und weiteren Siedlungsresten Ferdinand Keller entwickelte basierend auf diesen Funden seine Theorie von prahistorischen Pfahlbauten die im Wasser der Uferzonen standen Dies fuhrte zu einem eigentlichen Pfahlbaufieber und zur Entdeckung von Dutzenden Pfahlbausiedlungen an den Seen des Schweizer Mittellandes und am Bodensee in den folgenden Jahrzehnten Keller gab wesentliche Anregungen zu den Ausgrabungen in Vindonissa die unter anderem dazu fuhrten dass Heinrich Meyer im Jahr 1853 erstmals die Geschichte der 11 und 21 romischen Legion verfasste In den spaten 1860er Jahren wurden bei Ausbaggerungen im Zusammenhang mit dem Bau der Seequaianlagen verschiedene prahistorische Siedlungen in der Stadt Zurich Kleiner und Grosser Hafner sowie beim Bauschanzli und Alpenquai entdeckt und vermutlich 1868 1869 von Ferdinand Keller dokumentiert Er schreibt 1872 in seinem Bericht an die Antiquarische Gesellschaft in Zurich Als eine freundliche Vergunstigung betrachteten wir die Erlaubnis dass die Maschine Bagger etwa zwei Tage lang auf dem grossen Hafner sich bewegen durfte um daselbst tiefe Furchen zu ziehen Seine 1879 publizierte Profilskizze des Seegrundes zeigt von oben nach unten eine 45 Zentimeter dicke Steinschicht Kulturschicht 15 cm sowie Sand Schlamm und Lehm Keller verwies auf eine Vielzahl von im Seegrund liegenden Pfahlen Weitere Untersuchungen folgten in geringem Umfang um das Jahr 1883 wobei uber 50 Bronze und mehr als 100 Steinbeilklingen zum Vorschein gekommen sein sollen die Mehrzahl der Funde ging verloren 2 Mit seiner Pfahlbautheorie wurde Keller auf archaologischem Gebiet international beruhmt Seine ursprungliche Theorie mit ihren ausschliesslich auf Pfahlen im Wasser errichteten Bauten wurde inzwischen durch den Begriff der Feuchtbodensiedlungen erganzt Ferdinand Keller war Ehrenmitglied der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte sowie seit 1880 korrespondierendes Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften Er publizierte zahlreiche Schriften insbesondere in den Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zurich Schriften Auswahl BearbeitenDas Panorama von Zurich Schilderung der in Zurichs Umgebungen sichtbaren Gebirge nebst Beschreibung der im Jahr 1837 ausgefuhrten Ersteigung des Todiberges Orell Fussli und Compagnie Zurich 1840 Die keltischen Pfahlbauten in den Schweizerseen In Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zurich IX 1853 1856 S 65 113 online auf e rara ch Plattform fur digitalisierte Drucke aus Schweizer Bibliotheken Der Einfall der Sarazenen in die Schweiz um die Mitte des 10 Jahrhunderts In Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zurich XII 1856 1857 online auf e rara ch Archaologische Karten von Zurich und der Ostschweiz online auf e rara ch The Lake Dwellings of Switzerland and Other Parts of Europe London 1866 Digitalisat Literatur BearbeitenGerold Meyer von Knonau Keller Ferdinand In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 563 568 Emil Vogt Keller Ferdinand In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 430 f Digitalisat Bernhard von Arx Die versunkenen Dorfer Ferdinand Keller und die Erfindung der Pfahlbauer Unionsverlag Zurich 2004 Antiquarische Gesellschaft in Zurich Hrsg Pfahlbaufieber Von Antiquaren Pfahlbaufischern Altertumerhandlern und Pfahlbaumythen Beitrage zu 150 Jahre Pfahlbauforschung in der Schweiz Chronos Zurich 2004 Kurt Altorfer Ferdinand Keller In Historisches Lexikon der Schweiz 19 Mai 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Keller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ferdinand Keller Quellen und Volltexte Publikationen von und uber Ferdinand Keller Altertumsforscher im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Ferdinand Keller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ferdinand Keller in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Altorfer Ferdinand Keller In Historisches Lexikon der Schweiz 19 Mai 2006 abgerufen am 14 Juni 2019 Walter Drack Zurcher Denkmalpflege 6 Bericht 1968 1969 Direktion der offentlichen Bauten des Kantons Zurich Hrsg Zurich 1973 S Normdaten Person GND 100732917 lobid OGND AKS LCCN no2008162275 VIAF 32348689 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keller FerdinandKURZBESCHREIBUNG Schweizer Archaologe und AltertumsforscherGEBURTSDATUM 24 Dezember 1800GEBURTSORT MarthalenSTERBEDATUM 21 Juli 1881STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Keller Altertumsforscher amp oldid 238067618