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Der Burgus Oberranna vermutlich identisch mit dem antiken Stanacum liegt auf dem Gebiet der Marktgemeinde Engelhartszell Ortsteil Oberranna im Bezirk Scharding Innviertel Bundesland Oberosterreich Burgus OberrannaAlternativname Stanacum Limes Limes NoricusAbschnitt Strecke 1Datierung Belegung spates 3 Jahrhundert n Chr bis 5 Jahrhundert n Chr Typ QuadriburgiumEinheit UnbekanntGrosse 12 5 17 mBauweise SteinbauweiseErhaltungszustand Kernwerk mit vier Rundturmen oberirdisch sichtbar Untergeschoss des Nordwestturms und ubrige Fundamente und einige Lagen des Aufgehenden Mauerwerks fast vollstandig erhalten Sudostturm nicht ergraben Ruine wurde mit einem Schutzbau uberbautOrt Engelhartszell OberrannaGeographische Lage 48 28 17 4 N 13 46 25 2 O 48 471511111111 13 773669444444 302 Koordinaten 48 28 17 4 N 13 46 25 2 OHohe 302 m u A Vorhergehend Burgus Passau Haibach nordwestlich Anschliessend Kleinkastell Schlogen sudostlich KarteGrabungsskizze Stand 2017Mitarbeiter der Grabungsfirma Archeonova bei der Freilegung des NordwestturmsDie fast vollstandig freigelegte und konservierte RuineRekonstruktionsmodellBefundskizze der Badeanlage im NordwestturmNordwestturm mit BadeanlagePutzreste der BadeanlageUntergeschoss des NordostturmsFundamente des SudwestturmsMit Kiesbestreuung markierte Position des SudostturmsFundamentvorsprung an der WestmauerEines der vier Pfeilerfundamente im InnenhofSudfassade des 2018 fertiggestellten SchutzbauesDie aus der Spatantike stammende Kleinfestung wird in der Forschung mehrheitlich als romischer Hilfstruppenstutzpunkt und Bestandteil der Festungskette des Donaulimes in der Provinz Noricum angesehen Sie lag direkt an der Limesstrasse und war bis 2007 von einem Gasthaus uberbaut Die Interpretation als Wehrbau war bis 2017 umstritten da einige namhafte Forscher es fur eine Thermenanlage hielten 1 2 Uber die historische Entwicklung und die Besatzungseinheiten dieses Stutzpunktes ist nichts bekannt Es gilt heute als das am besten erhaltene romische Bauwerk in Oberosterreich Der Burgus ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Funktion 2 Name 3 Forschungsgeschichte 4 Entwicklung 5 Burgus 5 1 Nordostturm 5 2 Sudostturm 5 3 Nordwestturm 5 4 Sudwestturm 5 5 Kasernen 6 Vorgangergebaude 7 Meilenstein 8 Hinweis 9 Denkmalschutz 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 Einzelnachweise und AnmerkungenLage und Funktion BearbeitenDie Fundstelle liegt etwa elf Kilometer flussaufwarts von Schlogen wo sich das Donautal wieder weitet Die Lage des Burgus an der via iuxta Danuvium der heute die Bundesstrasse 130 folgt am rechten Donauufer ermoglichte die Kontrolle der gegenuberliegenden Mundung der Ranna und der durch Niederterrassen gebildeten Flussniederungen Hans Jungling Etwa 100 Meter stromaufwarts bot ein Seitenarm eine geschutzte Anlegemoglickeit fur Schiffe 3 Richard Trampler hielt es fur den westlichen Flankenschutz des Kleinkastells Schlogen Iovacum Der durch die Wachmannschaft zu sichernde Limesabschnitt zahlte zur Provinz Noricum ripense Name BearbeitenDie Identifizierung mit Stanacum das nur im Itinerarium Antonini 249 4 einem Reisehandbuch aus dem 3 Jahrhundert uberliefert ist ist nicht ganzlich gesichert aber doch sehr wahrscheinlich Laut diesem Verzeichnis war diese Strassenstation 20 Meilen 29 6 km von Boiodurum Passau und 18 Meilen 26 7 km von Iovacum Schlogen entfernt Diese Entfernungsangaben treffen genau auf Oberranna zu 4 In den beiden anderen Hauptquellen fur den spatantiken Donaulimes Notitia Dignitatum und Tabula Peutingeriana wird der Standort nicht erwahnt Forschungsgeschichte Bearbeiten1840 wurden die romischen Mauern vom Schlogener Grabungsverein entdeckt und zwischen 1840 und 1842 unter der Leitung Josef Gaisbergers 1792 1871 freigelegt Man erkannte sie damals schon als Sudostmauer mit zwei runden Eckturmen eines Kleinkastells Der Ablauf und die Befunde der Grabung blieben allerdings undokumentiert es existieren nur zwei zeitgenossische Federzeichnungen der Sudfront mit den beiden Rundbauten an den Ecken 5 Bei Nachgrabungen im Jahre 1842 wurden weitere Kleinfunde wie Keramikgefasse Varia Metall Fragmente von eisernen Sporen rothirdene Geschirre und Mauerbekleidung geborgen Hans Jungling berichtete 1953 vom Fund eines Kellers Ziegel und Keramik Mitteilung von Rudolf Fattinger Das Fundmaterial wurde 1958 von Rudolf Noll katalogisiert In einer in aller Eile durchgefuhrten Notgrabung anlasslich der Erweiterung der Bundesstrasse wurde 1960 erneut die sudwestliche Aussenmauer zwischen Haus Oberranna Nr 5 und der 13 m sudlich davon verlaufenden Bundesstrasse 130 Nibelungenstrasse freigelegt die dem Verlauf der antiken Limesstrasse entsprach Der Ostturm konnte nicht untersucht werden Bei Baggerarbeiten an einer Gelandestufe stiess man erneut auf eine massive Mauerkonstruktion die dabei teilweise zerstort bzw ausgerissen wurde Die verbliebenen Reste des rund 1 6 m hohen aufgehenden Mauerwerks wurden von Lothar Eckhart Oberosterreichische Landesmuseen untersucht und konserviert stellenweise wurden auch noch Nachuntersuchungen vorgenommen An Kleinfunden wurden Keramikgefasse und Ziegel sichergestellt Einige der Fundobjekte waren jedoch viel alter als der Burgus Fur den Archaologen Thomas Fischer lag bei diesen Mauerresten kein Festungsbau vor sondern die Therme eines nahegelegenen Kastells Das stark baufallige Wirtshaus wurde zwischen 2006 und 2007 abgerissen Eine weitere Grabung fand im gleichen Jahr auf Initiative des Bundesdenkmalamtes Leitung Andrzej Karbinski statt Anlass war die Errichtung eines Neubaus auf dem Nachbargrundstuck Die Parzelle umgibt die unter Denkmalschutz stehende Parzelle 135 1 den Standort des Burgus Insgesamt wurden vier Suchschnitte angelegt im Westteil des Grundstucks kam in 0 6 m Tiefe eine Steinlage zutage die als mittelkaiserzeitlich datiert wurde weiters konnten Planierschichten in 0 4 m bis 0 5 m Tiefe festgestellt werden die Fragmente von romischen Dachziegeln tegulae und Keramik enthielten Nach jahrelangen Verhandlungen konnte die Gemeinde mit Unterstutzung des Landes Oberosterreich dem Eigentumer das Grundstuck 2017 abkaufen Seit Marz 2017 legt ein vierkopfiges Archaologenteam der Grabungsfirma Archeonova im Auftrag des OO Landesmuseums Leitung Stefan Traxler und Wolfgang Klimesch die Reste des Burgus frei Hierfur wurde auch die Trasse der direkt am Grabungsgelande vorbeifuhrenden Bundesstrasse etwas nach Westen versetzt Entwicklung BearbeitenAm Limes fanden seit Konstantin I und letztmals unter Valentinian I umfangreiche Um und Neubauten statt die aufgrund des Mangels an Soldaten vor allem die Befestigungen modernisierten und verstarken sollten Zwischen den etablierten Kastellen wurden zusatzlich Kleinkastelle quadriburgi oder centenaria eingefugt Diese hauptsachlich zur Zeit Valentinians oft unter grossen Anstrengungen errichteten Wehrbauten hatten nur eine kurze Lebensdauer und wurden grosstenteils schon im fruhen 5 Jahrhundert wieder aufgegeben Auch der Burgus von Oberranna wurde noch in spatromischer Zeit durch einen Brand zerstort Bisher konnte noch nicht geklart werden wodurch das Feuer ausgelost wurde Um 1500 erfolgte eine erneute Besiedelung des exponierten und hochwassersicheren Areals das durch den Schuttkegel des Burgus noch mehr herausgehoben wurde Das noch vollstandig erhaltene Untergeschoss des Nordturms wurde in das Fundament des neuen Gebaudes miteinbezogen Dieser Umstand hat sich im Nachhinein als besonderer Glucksfall erwiesen und die romische Bausubstanz vor der volligen Zerstorung bewahrt Drei der Turme wurden im Jahr 1960 jedoch durch Baggerarbeiten fur die Errichtung einer Tankstelle schwer beschadigt Von der Mauersubstanz des Sudturms und von Teilen des Westturms wurden dabei ca 1 Meter abgetragen Bis ins 20 Jahrhundert wurde das Gebaude als Wirtshaus gefuhrt und das Untergeschoss des Nordturms als Weinkeller genutzt 2007 wurde das ruinose Gebaude komplett abgetragen seine Bodenplatte blieb aber zum Schutz der archaologischen Substanz zunachst noch unberuhrt Bis 2016 war das Areal wieder vollkommen verbuscht und wurde u a als Schrottplatz genutzt Die Verwurzelung des Pflanzenbewuchses gefahrdete jedoch zunehmend die romischen Mauerreste 2017 wurde daher auch der Pflanzenbewuchs beseitigt Die anschliessend durchgefuhrten geophysikalischen Untersuchungen enthullten den bemerkenswert guten Erhaltungszustand der romischen Festung Nach Abschluss der Ausgrabungen wurde 2018 ein Holz Stahl Schutzbau Grundflache ca 1000 m uber der Grabungsstatte errichtet um langfristig den Schutz vor Witterungseinflussen gewahrleisten zu konnen 6 Burgus BearbeitenLaut den jungsten Befunden handelt es sich wie schon lange vermutet um die Reste eines spatantiken Quadriburgus wahrscheinlich aus dem 4 Jahrhundert Die Kleinfestung Zentralraum ca 15 17 Meter Aussenmasse ca 28 29 Meter war mit ihrer Schmalseite von NO nach SW orientiert Betreten werden konnte es durch ein Tor zwischen dem Nord und dem Ostturm eine der Torwangen konnte 2018 freigelegt werden Seine Besatzung zahlte vermutlich um die 30 Mann Das fast vollstandig freigelegte Mauerwerk erreichte abschnittsweise noch eine Hohe von mehr als zwei Metern die Fundamente waren bis zu 1 5 Meter tief Das Kernwerk war an den Ecken zusatzlich mit Rundturmen Durchmesser etwa 8 10 Meter verstarkt Diese verfugten vermutlich uber drei Stockwerke und konnten bis zu 10 Meter hoch gewesen sein Die in den 1960er Jahren freigelegte 9 75 m lange SW Mauer war noch ca 1 60 m hoch erhalten und mass in der Mitte 1 50 m Sie bestand aus heissvermortelten Bruchsteinen Die Wehranlage lasst sich noch am ehesten mit dem allerdings erheblich grosseren pannonischen Kleinkastell von Visegrad Gizellamajor vergleichen In dessen NW Turm war ebenfalls ein Heissbad eingebaut Nordostturm Bearbeiten Seine Mauern stehen noch bis zu einer Hohe von 2 5 Meter aufrecht Fundamenttiefe 1 5 Meter Dieser Teil des Burgus wurde vom Gasthof Wagner uberlagert in dessen Keller sich das Untergeschoss des Turms erhalten hat und als Weinlager genutzt wurde Im 4 Jahrhundert befand er sich noch auf ebenerdigem Niveau Im Lauf der Jahrhunderte sank er immer weiter ab Im Spatmittelalter wurde unmittelbar an die romischen Mauern ein zweiter Mauerkranz hinzugefugt der das heutige Gewolbe des Kellers tragt Die romische Mauersubstanz wurde im 20 Jahrhundert bei Anlage eines zweiten Kellereingangs teilweise zerstort Sudostturm Bearbeiten Der Turm hatte einen Durchmesser von 4 80 m die Mauer war 1 60 m breit die hier ansetzende SO Mauer gleich stark wie ihr sudwestliches Gegenstuck Er wurde 1840 teilweise freigelegt Man entschied sich in vorerst als archaologisches Reservat fur kunftige Untersuchungen noch unter der Erde zu belassen Seine Position Ausmasse sind durch eine graue Kiesbestreuung markiert Nordwestturm Bearbeiten Er war aufgrund seiner zusatzlichen Funktion als Badehaus etwas grosser dimensioniert und durch eine 7 80 m lange und 0 75 m breite Mauer in zwei Raume abgetrennt Dort befand sich der beheizbare Raum caldarium mit Hypocaustum und Hohlziegelwanden Zwei Mauerzungen des aussen an der Sudseite liegenden Praefurniums Heizraum sind teilweise noch erhalten der Rest wurde 1960 zerstort Auch das Wasserbecken piscina im benachbarten Kaltraum frigidarium war noch vollstandig vorhanden Hier fanden sich in situ noch Reste des antiken sehr harten und wasserdichten Wandverputzes In ihm sind noch Fingerabdrucke zu erkennen Um seine Erhaltung zu gewahrleisten wird er im Winter abgedeckt und im Bedarfsfall auch beheizt Der Raum verfugte weiters uber drei steinerne Sitzbanke Die Wanne ist direkt in den Mauerring gesetzt was bedeutet dass das Bad schon von Anfang an ein fixer Bestandteil des Wehrbaues war Das Badewasser wurde wahrscheinlich in einem Kessel ausserhalb des Turmes erhitzt Das Brauchwasser konnte uber ein heute noch erhaltenes Bleirohr wieder abgelassen werden Der Boden der Baderaume bestand aus verschieden grossen Ziegeln die vermutlich von einem abgerissenen Gebaude stammten Die Beschickung des Praefurniums erfolgte uber einen teilweise mit Ziegeln ausgelegten Kanal Beide Baderaume waren durch eine 1 5 m breite Ture verbunden In der SW Mauer ist eine kleine 1 5 m breite Nische ausgespart die ursprunglich entweder eine Kaiser oder Gotterstatue aufnahm oder aber als Aussparung zur Verlegung von Hohlziegeln tubuli diente Durch einen Heizkanal wurde die Heissluft in den Hypokaust des Baderaumes und der Wanne geleitet und erwarmte durch die Tubuli auch ihre Wande Sie wurde danach weiter in die daruberliegenden Raume geleitet und stromte wohl uber kaminartige Dachoffnungen ins Freie Sudwestturm Bearbeiten Dieser Turm wurde bei Anlage einer Tankstelle 1960 fast vollkommen zerstort und wurde 2018 freigelegt Er wurde in den fruheren Grabungsplanen nur aufgrund von Vermutungen zeichnerisch erganzt Er besass im Norden einen 1 50 m breiten Durchlass der in sein Untergeschoss fuhrte Aufgrund des Nachweises von wasserbestandigen Mortelresten konnte sich dort ein Schwitzbad laconicum oder sudatorium befunden haben Kasernen Bearbeiten Die Mannschaftsunterkunfte contubernia waren typisch fur spatantike Befestigungen an der Ruckseite direkt an die Wehrmauern angebaut mittig des Kernwerkes wurde zur besseren Beleuchtung und Beluftung ein kleiner Hof ausgespart Die Konstruktion ruhte an der Vorderseite auf vier Pfeilern deren quadratische Fundamente bei den Grabungen nachgewiesen werden konnten vgl hierzu auch Burgus Zeiselmauer Ob die Unterkunfte tw aus Stein oder zur Ganze aus Holz bestanden ist unklar 2 7 Vorgangergebaude BearbeitenUnter dem heutigen Befund konnten noch die Reste eines etwas alteren mehrphasigen Gebaudes nachgewiesen werden dessen Ausmasse und Funktion aber bislang ungeklart blieb Das sparliche Fundmaterial lasst keine eindeutige Datierung zu jedoch eine Nutzung in der Zeit vor 300 n Chr annehmen Auch uber seine Entstehungszeit lasst sich aufgrund der nur durftigen Fundlage nichts Genaues aussagen Vermutlich wurde es grosstenteils in der Spatantike errichtet oder modernisiert 8 Meilenstein BearbeitenVon den zahlreichen romischen Meilensteinen die fur Oberosterreich vorauszusetzen sind haben nur sechs bekannte Exemplare Wels Mosendorf bei Vocklamarkt Vocklabruck Weiterschwang bei Gampern Timelkam die Jahrhunderte uberdauert Gerhard Winkler Einer davon wurde in der Nahe des Kleinkastells beim Jochenstein gefunden Er konnte in die Regierungszeit des Kaisers Caracalla datiert werden Der seit der Uberschwemmung von 1845 verschollene Meilenstein stand nordwestlich von Engelhartszell Bei Grenzstreitigkeiten zwischen dem Hochstift Passau und dem Kloster Engelszell 1590 und 1591 spielte der Stein eine wichtige Rolle Eines seiner Fragmente soll im Backofen des Edtbauern dessen Hof durch den Ruckstau des Kraftwerkes Jochenstein in den 1950er Jahren uberflutet wurde eingemauert gewesen sein Eine Replik steht heute am Donau Radweg am Isaplatz in der Nahe des Kraftwerks Auf seiner Inschrift war als caput viae lateinisch Kopf Ausgangspunkt Boiodurum Passau angegeben Der Name des von Boiodorum nachstgelegenen Ortes war nicht mehr identifizierbar Saloato Er lag 15 milia passum ca 22 5 km entfernt Dort teilt der Jochenstein ein Granitfelsen den Strom Wo die Trasse der Limesstrasse verlaufen ist liess sich nicht mehr ermitteln 9 Die Formulierung viam iuxta amnem Danuvium fieri iussit bedeutet dass die Strasse zu Beginn des 3 Jahrhunderts nicht vollig neu errichtet sondern dieser Abschnitt zur Vorbereitung eines Feldzuges gegen die Alamannen 213 n Chr saniert wurde Von ihrem Ausgangspunkt Boiodurum verlief dieser Abschnitt der Limesstrasse uber Stanacum nach Ioviacum Ad Mauros und Ovilavis Wels Die Inschrift lautet nach Gerhard Winkler wie folgt 10 Imp erator Caesar M arcus Aureliu s Antoni nus Pius Fe lix Aug ustus Par t hicus maximus Brit annicus maxim us tr ibunicia p otestate X V imp erator III co n s ul design atus IIII viam iuxta amnem Da nuvium fi eri iussit a Boiioduru in SALOATO m ilia p assuum XVUbersetzung Imperator Caesar Marcus Aurelius Antoninus der fromme und gluckliche Augustus grosster Sieger uber die Parther grosster Sieger uber die Britannier Inhaber der tribunizischen Gewalt zum 15 Male dreimal zum Imperator ausgerufen vierten Mal zum Konsul designiert liess eine Strasse entlang der Donau anlegen von Boiodurum nach 15 romische Meilen 11 Hinweis BearbeitenDie Anreise erfolgt uber die Bundesstrasse 130 Nibelungenstrasse der Fundort liegt am ostlichen Ortsausgang zwischen dem Donauufer und der Bundesstrasse Das konservierte Mauerwerk ragt noch etwa 1 6 m aus dem Erdboden Das Kleinkastell wurde fur die OO Landesausstellung 2018 konserviert und daruber hinaus zum Schutz mit einer Stahl Holz Konstruktion uberdacht Das Bodendenkmal ist heute eine Aussenstelle des Oberosterreichischen Landesmuseums Im Oberen Donautal sind Oberranna und Schlogen im Zuge der Landesausstellung als Ausstellungsorte mit speziellen Themenschwerpunkten vorgesehen Im Inneren des Schutzbaus fuhrt eine zum Teil schwebende Steganlage aus Stahl die Besucher uber die romische Ruine Von dort eroffnet sich auch guter Blick auf das Donautal und macht die strategische Lage und die Funktion des romischen Burgus besser nachvollziehbar Denkmalschutz BearbeitenDie Anlage ist seit 1985 Bodendenkmaler im Sinne des Osterreichischen Denkmalschutzgesetzes Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar Zufallige Funde archaologischer Objekte sowie alle in den Boden eingreifenden Massnahmen sind dem Bundesdenkmalamt Abteilung fur Bodendenkmale zu melden Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle in Noricum und OberpannonienLiteratur BearbeitenThomas Fischer Noricum Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2829 X Orbis Provinciarum Zaberns Bildbande der Archaologie Christine Schwanzar Der romische Grenzabschnitt zwischen Passau und Linz Oberosterreich Grenzland des Romischen Reiches Sonderausstellung des OO Landesmuseums im Linzer Schloss 1986 Christine Schwanzar Oberranna Stanacum Kleinkastell In Herwig Friesinger Fritz Krinzinger Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Wien 1997 Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Wien 1986 Der romische Limes in Osterreich Nr 33 Manfred Kandler Hermann Vetters Hrsg Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer Wien 1989 Rene Ployer Oberanna Stanacum Kleinkastell In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 138 139 Rene Ployer Der norische Limes in Osterreich Fundberichte aus Osterreich Materialhefte Reihe B 3 Osterr Bundesdenkmalamt Wien 2013 Die Ruckkehr der Legion Romisches Erbe in OO Katalog zur OO Landesausstellung 2018 Amt der OO Landesregierung Direktion Kultur Trauner Verlag Buchservice GmbH Linz 2018 Darin Stefan Traxler Wolfgang Klimesch Vom romischen Kleinkastell zum Weinkeller Der Quadriburgus von Oberranna Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMapWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleinkastell Oberranna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lage des Kastells auf Vici org Kleinkastell Oberranna Der Romische Limes in Osterreich Engelhartszell Jochenstein Der Romische Limes in Osterreich Kleinkastell Oberranna Memento vom 18 August 2013 im Internet Archive auf AIS OOE Archaologisches Informationssystem fur Oberosterreich OO Landesausstellung 2018 Romerburgus Oberranna Romischer Grenzposten am Donaulimes Geophysik Drohne Laserscan mit Hightech den Romern auf der Spur mit Visualisierung des Burgus OberrannaEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Christine Schwanzar 1997 S 158 a b Thomas Fischer 2002 S 27 Rudolf Noll Franz Pfeffer und Richard Trampler lehnen diese Ansicht ab da es sich in diesem Fall um eine vom Rannafluss tief eingekerbte und dicht bewaldete Schlucht handelt die fur germanische Angreifer nur schwer als Sammelraum oder Zugangsweg zur Flussmundung genutzt werden konnte Kurt Genser 1986 S 39 Christine Schwanzar 1997 S 157 Onlineinformation zur Pressekonferenz in Oberranna am 1 August 2017 OO Landesausstellung 2018 Der romische Burgus von Oberranna Archaologie Denkmalpflege Kulturtourismus Kurt Genser 1986 S 41 Christine Schwanzar 1997 S 158 159 Christine Schwanzar 1997 S 159 milia passus 1000 Doppelschritte 1 48176 km CIL 3 5755 Christine Schwanzar 1997 S 159 160 Kastelle des Norischen Limes Kastell Boiotro Kastell Boiodurum Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Kastell Eferding Burgus Hirschleitengraben Kastell Lentia Legionslager Lauriacum Legionslager Albing Kastell St Pantaleon Stein Kastell Wallsee Kastell Mauer bei Amstetten Wachturme Ybbs Kastell Arelape Kastell Melk Limesturme in der Wachau Kastell Favianis Burgus Hollenburg Kastell Traismauer Kastell Zwentendorf Kastell Comagena Kastell ZeiselmauerVKleinkastelle Burgi und Wachturme des spatantiken Rhein Donau Limes Westen Deutschland Germania II Burgus AsperdenDeutschland Germania I Burgus Kreuznach Burgus Neuwied Engers Landeburgus Burgus Niederlahnstein Landeburgus Burgus Wiesbaden Biebrich Burgus Zullestein Landeburgus Burgus Eisenberg Burgus Bad Durkheim Ungstein Burgus Ladenburg Landeburgus Burgus Altrip Inselburgus Burgus Mannheim Neckarau Landeburgus Schweiz Maxima Sequanorum Burgus Kembs Bruckenkopf Burgus Basel Kleinbasel Bruckenkopf Burgus Sternenfeld Burgus Au Hard Burgus Grenzach Wyhlen Bruckenkopf Burgus Burgstell Inselburgus Burgus Pferrichgraben Burgus Heimenholz Burgus Riburg Wachturm Mohlin Fahrgraben Burgus Untere Wehren Burgus Stelli Burgus Unter der Halde Burgus Wallbach Burgus Wittnauer Horn Kleinkastell Mumpf Burgus Stein Burgus Sackingen Burgus Salmenwaage Burgus Sisslen Burgus Kaisterbach Burgus Laufenburg Schlossberg Burgus Rheinsulz Burgus Sandruti Burgus Hauensteiner Fahre Burgus Rote Waag Burgus Unteres Burgli Schwaderloch Burgus Oberes Burgli Schwaderloch Burgus Bernau Burgus Juppe Burgus Im Sand Felsenau Burgus Frittelholzli Burgus Rutenen Burgus Kleiner Laufen Kleinkastell Frick Kirchhugel Ferraricia Kleinkastell Altenburg bei Brugg AG Burgus Rheinheim Burgus Oberfeld Burgus Rekingen Burgus Rheinzelg Burgus Tagerbach Burgus Rumikon Sandgraben Burgus Bleiche Burgus Weiach Leebern Burgus Weiach Untere Hard Burgus Rheinsfelden Schlossbuck Burgus Eglisau Burgus Tossriedern Rhischberg Burgus Teufen Tossegg Schlossacher Burgus Radegg Ratich Burgus Berg am Irchel Ebersberg Burgus Kopferplatz Strickboden Burgus Ruedifahr Burgus Rheinau Burgus Mannhausen Burgus Laufen Uhwiesen Burgus Allenwinden Burgus Schutzenhalde Burgus Schlatt Schaarenwiese ruckwartig Burgus Langriet Galgenholz Burgus Ratihard Burgus Sankt Katharinental Burgus Schupfi Burgus Burstel Burgus Rhihalden Burgus Rutenen Wagenhausen Burgus Stein am Rhein Kleinkastell Pfaffikon Irgenhausen ruckwartig Osterreich Liechtenstein Raetia I Burgus Horbranz Burgus Gwiggen Burgus Hohenweiler Burgus Burgstall Burgus Waldburg Burgus Umgangs Burgus Opfenbach Burgus Mellatz Burgus Heimenkirch Burgus Dreiheiligen Burgus Oberhauser Kleinkastell Schaan ruckwartig Deutschland Raetia II Burgus Nellenbruck Burgus Wenk Burgus Buchenberg Burgus Ahegg Burgus Stielings Burgus Heising Burgus Oberried Burgus Horensberg Burgus Waldegg Burgus Raupolz Burgus Woringen Burgus Dickenreis Burgus Memmingen Burgus Sennhof Burgus Bellenberg Burgus Finningen Burgus Strass Burgus Nersingen Burgus Faimingen Burgus Unterthurheim Burgus Lauterbach Burgus Donauworth Burgus Oberpeiching Burgus Muhlhart Burgus Kreut Burgus Neuburg Burgus Weichering Burgus Zuchering Seehof Burgus Bad Gogging Kleinkastell Weltenburg Frauenberg Burgus Thaldorf Burgus Untersaal Burgus Alkoven Burgus Oberndorf Burgus Unterirading Burgus Regensburg GrossprufeningOsterreich Noricum ripense Kleinkastell Boiotro Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Wachturm Kobling Rossgraben Wachturm Kobling See Wachturm Hirschleitengraben Burgus Wallsee Nordhang Burgus Sommerau Burgus Au Rotte Hof Burgus Melk Spielberg Burgus Aggsbach Dorf Blashauskapelle Wachturme Ybbs Ybbs Neumarkt a d Ybbs Limesturme in der Wachau St Johann Rossatz St Lorenz Bacharnsdorf Burgus HollenburgOsterreich Slowakei Pannonia I Burgus Oberdobling und Nussdorf Kleinkastell Hoflein Kleinkastell Stopfenreuth Wachturm Devin Burgus Gerulata 1 4Ungarn Pannonia I Burgus Mariakalnok Orszaguti dulo Burgus Gyor Likocs Burgus Gyorszentivan Esztergeto Burgus Gyorszentivan Burgus Gyorszentivan Ujmajor Burgus Gyorszentivan Karolyhaza Veneki csarda Burgus Gyor Gonyu Burgus Gonyu Iranyi Daniel utca Burgus Bakonyerbach Gonyu Proletarieracker Burgus NagyszentjanosUngarn Valeria ripense Burgus Hatvan Gombospuszta Vorposten Burgus Acs Felsoszolnok Burgus Koppanymonostor Milch Burgus Burgus Koppanymonostor Gyurky Burgus Koppanymonostor Kovari Burgus Burgus Komarom Kurucdomb Burgus Almasfuzito Perjespuszta Burgus Brigetio Burgus Iza Leanyvar Burgus Neszmely Kalinhegy Burgus Neszmely Burgus Nyergesujfalu Burgus Esztergom Zsidodi dulo Burgus Esztergom Szentkiraly Burgus Esztergom Duna sziget Kleinkastell Gyor Esztergeto Burgus Esztergom Szentgyorgymezo 1 4 Burgus Esztergom Esztergom Deda Esztergom Bubanatvolgy Burgus Helemba Hellenbach Burgus Pilismarot Basaharc Solva 9 11 Burgus Szob Bruckenkopf Burgus Pilismarot Szob Fahre Burgus Pilismarot Basaharc Pilismarot Duna melleke dulo 1 3 Burgus Pilismarot Schiffsstation Burgus Pilismarot Malompatak Burgus Domos Kovespatak Burgus Domos Fahre Kleinkastell Visegrad Gizellamajor Burgus Visegrad Lepence Burgus Visegrad Steinbruch Burgus Visegrad Fahre Burgus Visegrad Sibrik Burgus Visegrad Szentgyorgypuszta Burgus Solva 28 29 Kleinkastell Kisoroszi Burgus Kisoroszi Pusztatemplom Burgus Kisoroszi Hosszu ret Burgus Veroce Burgus Verocemaros Dunamezo Burgus Dunabogdany Vadasztanya Burgus Dunabogdany Koszegto Burgus Dunabogdany Burgus Tahitotfalu Szentpeter Burgus Tahitotfalu Nyulasi Burgus Leanyfalu Burgus Tahitotfalu Balhavar Landeburgus Burgus Szigetmonostor Fahre von God Burgus Szigetmonostor Horany Burgus Szentendre Hunka Burgus Szigetmonostor Horany Landeburgus Burgus Dunakeszi Landeburgus Burgus Szentendre Dera Landeburgus Burgus Budakalasz Luppa csarda Burgus Budakalasz Barat patak Burgus Budapest Csillaghegy 85 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Csillaghegy 59 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Romaifurdo Romerbad 21 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Nanasi ut 3 Burgus Budapest Homokos dulo Burgus Szentendre Insel Burgus Budapest Kaposztasmegyer Burgus Budapest Ujpest Sas Csarda Burgus Budapest Ujpest Nepsziget Burgus Szigetmonostor Facanos Kleinkastell Transaquincum Bruckenkopf Kleinkastell Contra Aquincum Bruckenkopf Burgus Budapest Attilastrasse Burgus Budapest Gellert Platz Burgus Budapest Roosevelt Platz Bruckenkopf Burgus Budapest Jozsef Nador Garten Burgus Budapest Budafok Strasse Burgus Szigetujfalu Burgus Sinatelep Burgus Szalma csarda Burgus Adony Sud Vetus Salina 1 und 11 Burgus Dunaujvaros Pentele Burgus Dunaujvaros Burgus Dunaujvaros Beke ter Burgus Dunaujvaros Donau Stahlwerke Burgus Intercisa 3 und 15 Burgus Dunaujvaros Farkastanya Burgus Dunaujvaros Kisapostag Tankstelle Burgus Dunaujvaros Kisapostag Burgus Dunaujvaros Kisapostag Tankstelle Burgus Kisapostag Burgus Kisapostag Plateau Intercisia 6 7 18 Burgus Baracs Burgus Baracs Burgus Landstrasse 6 Kilometerstein 95 Burgus Torokhanyas Burgus Annamatia 14 15 Burgus Bolcske Leanyvar Burgus Landstrasse 6 Kilometerstein 98 Burgus Madai Hadai Hugel Burgus Bolcske Burgus Bolcske Landeburgus Landeburgus Harta Kali major Burgus Annamatia 17 Landeburgus Burgus Dunakomlod Lussonium 1 und 7 Burgus Dunakomlod Burgus Fadd Bodzas dulo Bolha ut Burgus Fadd Cseri dulo Haris Burgus Mozs Turkisches Wirtshaus Burgus Mozsi dulo Burgus Szekszard Baranyfok Burgus Ocseny Sovanytelek Burgus Bataszek Burgus Bata Burgus Burgus Ad Statuas 3 Burgus contra Florentiam Landeburgus Burgus Satorhely Torok dombSerbien Pannonia II Burgus Bac Bacs Landeburgus Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Engelhartszell Filialkirche Stadl Kicking Kleinkastell Oberranna Pfarrkirche Engelhartszell Stift EngelszellAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Engelhartszell Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgus Oberranna amp oldid 239117038