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Rudolf Noll 17 April 1906 in Ganserndorf 27 April 1990 in Wien war ein osterreichischer Archaologe Der Sohn eines Bezirksleiters der Niederosterreichischen Landesbahnen besuchte das Akademische Gymnasium Salzburg und legte dort die Matura ab Hans Oellacher war dort sein Lehrer und war entscheidend fur Nolls Studienwahl Er studierte an der Universitat Wien die Facher Klassische Philologie Klassische Archaologie und Alte Geschichte Seine akademischen Lehrer waren Emil Reisch Emanuel Loewy Arnold Schober und insbesondere Rudolf Egger Fur Egger nahm Noll an Grabungen in Virunum Duel und Carnuntum teil Er wurde 1930 promoviert Anschliessend arbeitete er fur drei Jahre in einem schlecht bezahlten Probedienst in der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums Ab 1938 bearbeitete er dort den Hortfund aus dem Iupiter Dolichenus Heiligtum des Romerlagers Locus Felicis den sogenannten Dolichenusfund von Mauer an der Url Von der Gauleitung wurde er im Marz 1938 zum Zellenleiter im Kunsthistorischen Museum ernannt Er beantragte am 4 Juni 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai aufgenommen Mitgliedsnummer 6 127 590 1 Auf Anregung Nolls fand am Tag der Volksabstimmung uber den Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich im Kunsthistorischen Museum die Propagandaausstellung Zum 10 April 1938 statt 2 Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Noll dem Luftschutz Referat zugeteilt und hatte wesentlichen Anteil daran dass das Museum ohne gravierenden Schaden den Krieg uberstand Ab 1940 leistete er Kriegsdienst bei der Luftnachrichtentruppe Zum Ende des Krieges war er Feldwebel Noll kehrte 1947 aus jugoslawischer Kriegsgefangenschaft nach Wien zuruck Den Lebensunterhalt fur seine Familie musste er teilweise als Kinobilleteur verdienen Er war ab 1951 Herausgeber des Nachrichtenblattes Pro Austria Romana PAR Damit begrundete er eines der wichtigsten Publikationsorgane fur die Erforschung der romischen Epoche in Osterreich Er trat 1952 als Vertragsbediensteter in das Kunsthistorische Museum ein Noll wurde 1958 Leiter und 1963 Direktor der Antikenabteilung Er machte das Heroon von Trysa erstmals der Offentlichkeit zuganglich Nolls Hauptwerke sind die 1947 erschienene Ausgabe der Vita Sancti Severini des Eugippius Er veroffentlichte 1949 die Darstellung Kunst der Romerzeit in Osterreich die als eines der besten Bucher zum Thema gilt Ausserdem verfasste er 1954 das Buch Fruhes Christentum in Osterreich Ihm wurden fur seine Forschungen zahlreiche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen Er war Mitglied des Osterreichischen Archaologischen Instituts 1955 und des Deutschen Archaologischen Instituts 1961 Er wurde 1963 Honorarprofessor an der Universitat Wien Er war ab 1966 korrespondierendes und ab 1970 wirkliches Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Das Land Niederosterreich verlieh ihm 1972 den Wurdigungspreis fur Wissenschaft Ebenfalls 1972 wurde er Ehrenmitglied der Osterreichischen Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte Noll wurde mit dem Wilhelm Hartel Preis geehrt Am Bahnhof Ganserndorf wurde 1996 eine Gedenktafel fur ihn angebracht Noll hatte 1933 geheiratet Aus der Ehe ging ein Sohn hervor 3 In Ganserndorf wurde die Dr Rudolf Noll Gasse 48 3363 16 7252 nach ihm benannt Schriften Auswahl BearbeitenEin Schriftenverzeichnis erschien in Hermann Vetters Rudolf Noll In Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften fur das Jahr 1989 90 140 Jahrgang Wien 1990 S 365 379 hier S 370 379 Das Leben des Heiligen Severin Lateinisch und deutsch Schriften und Quellen der alten Welt Bd 11 Akademie Verlag Berlin 1963 Das romerzeitliche Graberfeld von Salurn Archaologische Forschungen in Tirol Bd 2 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 1963 Fruhes Christentum in Osterreich Von den Anfangen bis um 600 nach Chr Deuticke Wien 1954 Kunst der Romerzeit in Osterreich Akademischer Gemeinschaftsverlag Salzburg 1949 Literatur BearbeitenHermann Vetters Rudolf Noll In Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften fur das Jahr 1989 90 140 Jahrgang Wien 1990 S 365 379 Manfred Kandler Noll Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 462 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Noll im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 30800597 Susanne Hehenberger Monika Loscher Akteurinnen und Akteure im Kunsthistorischen Museum Wien Personelle Kontinuitaten und Bruche 1933 34 1938 1945 In Tanja Baensch Kristina Kratz Kessemeier Dorothee Wimmer Hrsg Museen im Nationalsozialismus Akteure Orte Politik Koln u a 2016 S 129 146 hier S 131 Herbert Haupt Das Kunsthistorische Museum Die Geschichte des Hauses am Ring Hundert Jahre im Spiegel historischer Ereignisse Wien 1991 S 128 und 156 Hermann Vetters Rudolf Noll In Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften fur das Jahr 1989 90 140 Jahrgang Wien 1990 S 365 379 hier S 366 Normdaten Person GND 119491869 lobid OGND AKS LCCN n81089738 VIAF 115556379 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Noll RudolfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer ArchaologeGEBURTSDATUM 17 April 1906GEBURTSORT GanserndorfSTERBEDATUM 27 April 1990STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Noll amp oldid 224911253