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Auf dem Hugel von Duel nahe Feistritz an der Drau Marktgemeinde Paternion Karnten wurde zwischen 1928 und 1931 ein spatantikes Kastell ausgegraben Fundamente der fruhchristlichen KircheDer Hugel fallt allseits recht steil ab das Plateau ist rund 230 Meter lang und bis 110 Meter breit Hier wurde in der Spatantike ca 400 n Chr eine befestigte Hohensiedlung angelegt die die im Talboden der Drau gelegene Siedlung bei Nikelsdorf ersetzte Die Befestigung kontrollierte den Zugang zu einem Handelsweg der hier vom Drautal ins Gailtal und weiter nach Oberitalien fuhrte Die Anlage wurde Ende des 6 Jahrhunderts wohl durch die einwandernden Slawen zerstort Inhaltsverzeichnis 1 Befestigungen 2 Fruhchristliche Kirche 3 Weitere Bauten 4 Einzelfunde 5 Literatur 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBefestigungen BearbeitenDas ganze Gipfelplateau ist von einer rund 90 Zentimeter starken Mauer umgeben Sie ersetzte eine altere teilweise zerstorte Mauer Diese Umfassungsmauer ist an mehreren Stellen durch Turme und Bastionen verstarkt An der Nordseite befindet sich der Zugang der durch eine Toranlage gesichert war uber eine gemauerte Rampe gelangt man zum Eingang mit seitlichem Torturm Entlang der Innenseite der Mauer befindet sich eine fast durchgehende Reihe von kleinen Gebauden Besonders an der Nord Ost und Westseite sind die Gebaude an die Mauer angebaut Einige der Raume sind mit Fussbodenheizungen ausgestattet wobei es sich um einfache Schlauchheizungen handelt Durch die Lagen an der Mauer lagen die Hauser im toten Winkel feindlicher Katapulte Nur im Suden reichen sie weiter ins Gelande Die Gebaude durften uberwiegend Unterkunfte Wohnraume und Speicher gewesen sein Im Sudteil des Plateaus auf dessen hochster Stelle befinden sich zwei grossere Bauten eine Kirche und ein als Pfarrhaus gedeutetes Gebaude Fruhchristliche Kirche BearbeitenDie Fundamente der fruhchristlichen Kirche wurden nach den Ausgrabungen konserviert und sind als einziges Bauwerk sichtbar geblieben Die Kirche ist im Grundriss 21 Meter lang und 14 5 Meter breit Sie ist eine nach Osten ausgerichtete Saalkirche Sie besteht aus einem 7 15 Meter breiten Hauptschiff mit Apsis und zwei seitliche ungleich breiten Seitenschiffen Im Hauptschiff befindet sich die Klerusbank bzw die erhaltenen Fundamente etwas von der Apsiswand abgesetzt Hier sassen wahrend der Eucharistiefeier Priester Diakone usw In der Mittelachse vor der Priesterbank befindet sich im Fels eine kunstliche Grube die einst das Reliquiar beinhaltete Uber dem Reliquiar ist der Altar anzunehmen der nicht erhalten ist Vom Hauptschiff fuhren vier Zugange in die Seitenschiffe Im nordlichen Seitenschiff befand sich der Eingang in die Kirche der uber einige Stufen fuhrte Aus diesem Grund wird das nordliche Seitenschiff als Narthex interpretiert der Vorraum fur die Ungetauften Das Hauptschiff besass verglaste Fenster Der Fussboden bestand uberwiegend aus dem anstehenden Fels Die Wande waren mit Malereien versehen von denen jedoch nur einzelne Verputzstucke erhalten sind Weitere Bauten BearbeitenWestlich der Kirche befanden sich einige Bauten Einer davon besass einen eingetieften abgeschragten Boden der als Zisterne gedeutet wird Auf dem Plateau gibt es keine Quelle Ostlich der Kirche befindet sich ein grosseres Gebaude das als Wohnhaus oder Pfarrhaus gedeutet wird In der Nordwestecke des Gebaudes ist ein eigener Raum als Baptisterium abgetrennt Das Becken ist aus Bruchsteinen gemauert und hat die Form eines Vierblattes Es ist eines von nur drei erhaltenen fruhchristlichen Baptisterien im heutigen Osterreich 1 Ein kleineres Gebaude sudlich des Pfarrhauses wird als Badehaus oder Spital gedeutet der grossere Raum verfugte uber eine Fussbodenheizung Einzelfunde BearbeitenAuf dem Plateau wurden etliche Gegenstande aus dem 5 und 6 Jahrhundert gefunden Es uberwiegen Tongefasse und Eisengerate Als einzige Munze wurde ein Sesterz des Kaisers Severus Alexander 222 235 gefunden Im Mauerwerk wurden etliche Bruchstucke von Denkmalern aus der mittleren Kaiserzeit eingebaut Einige befinden sich heute im Museum Teurnia Am Nordfuss des Hugels wurden 14 Graber ergraben Literatur BearbeitenGernot Piccottini Die Romer in Karnten Universitatsverlag Carinthia Klagenfurt 1989 S 32 37 ISBN 3 85378 333 3 Franz Glaser Teurnia Romerstadt und Bischofssitz Ein Fuhrer zu den Ausgrabungen und zum Museum in St Peter in Holz sowie zu den Fundorten im Stadtgebiet von Teurnia Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 1992 S 136 140 ohne ISBN Einzelnachweise Bearbeiten Glaser Teurnia 1992 S 139Weblinks BearbeitenEintrag zu Kastell Duel im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon 46 698611111111 13 648333333333 Koordinaten 46 41 55 N 13 38 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Duel amp oldid 212670422