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Rudolf Egger 11 April 1882 in Bruck an der Mur 7 Mai 1969 in Wien war ein osterreichischer Althistoriker Epigraphiker und Archaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Forschungen 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Forschungen BearbeitenDer aus einer alten Karntner Familie stammende Rudolf Egger besuchte von 1892 bis 1900 das Villacher Gymnasium wo der spatere Volkskundler Ivan Grafenauer sein Klassenkamerad war Nach Absolvierung des Gymnasiums studierte Egger seit 1900 an der Universitat Wien Klassische Philologie und Altertumswissenschaft Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied des ATV Wien 1 Bei seinem Studium hatte der Epigraphiker Eugen Bormann entscheidenden Einfluss auf ihn Bei Bormann wurde er im Juni 1905 promoviert mit der Arbeit Die Exkurse in den Parallelbiographien Ein Beitrag zur Arbeitsweise des Plutarch Ein Jahr spater erfolgte die Lehramtsprufung fur Gymnasien in den Fachern Klassische Philologie und Deutsch Nach Lehrtatigkeiten an den Gymnasien von Pola und Klagenfurt wurde er 1912 Sekretar des Osterreichischen Archaologischen Institutes Er habilitierte sich im Juli 1917 an der Universitat Wien im Fach der romischen Geschichte Altertumskunde und Epigraphik mit einer Arbeit uber die fruhchristlichen Kirchenbauten im sudlichen Noricum Fur seine Lehrtatigkeit wurde er im April 1923 zum ausserordentlichen Professor ernannt Nach dem Abgang vom Wilhelm Kubitschek erhielt er im Oktober 1929 die Stelle seines einstigen Lehrers Eugen Bormann als ordentlicher Professor an der Universitat Wien Gemeinsam mit Camillo Praschniker war Egger ab 1935 auch Leiter des Osterreichischen Archaologischen Instituts Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus trat er Anfang 1938 zuerst dem NS Lehrerbund bei beantragte dann am 21 Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 6 125 243 2 Ab Juli 1938 war er Mitglied des Reichsluftschutzbundes und ab Dezember des NS Altherrenbundes 3 Im Jahr 1945 beteiligte Egger sich an einer Tagung im Rahmen des Kriegseinsatzes der Geisteswissenschaften uber das Thema Probleme der Siedlungs und Verfassungsgeschichte der baierischen Stammesgebiete Dabei hielt er den Vortrag uber den Ubergang von der Antike zum Mittelalter 4 Nach Ursula Wolf gehorte Egger in die Reihe der politisch massig engagierten Historiker in der NS Zeit 5 Im Jahre 1946 wurde er wegen seiner Mitgliedschaften in der NSDAP und im NS Lehrerbund vorzeitig aus seinem Dienstverhaltnis entlassen und im Oktober 1947 dauerhaft in den Ruhestand versetzt 6 Zu seinen bedeutendsten akademischen Schulern gehorten Hermann Vetters und Hedwig Kenner Er ist vor allem durch seine archaologischen Ausgrabungen sowohl im Inland insbesondere in Karnten wie auch im Ausland Jugoslawien Bulgarien als auch durch die von ihm ab 1948 mehr als 20 Jahre lang geleiteten Ausgrabungen auf dem Magdalensberg in Karnten bekannt geworden Seine Interessensgebiete waren neben Dalmatien die romischen Provinzen Noricum und Pannonien Fur seine Forschungen wurden Egger zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen Seit 1937 war Egger wirkliches Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Im Jahr 1952 wurde er Ehrenmitglied des Osterreichischen Archaologischen Instituts Im Jahr 1962 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1964 in die Koninklijke Vlaamse Academie van Belgie voor Wetenschappen Letteren en Schone Kunsten van Belgie in Brussel aufgenommen Seit 1966 war er Ehrenmitglied der Im Jahr 1957 erhielt er als Erster den mit 30 000 Schilling dotierten Wilhelm Hartel Preis 1958 erhielt er das Grosse Silberne Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1960 den Ehrenring der Stadt Villach 1963 den Preis der Stadt Wien fur Geisteswissenschaften 1967 den Ehrenring der Stadt Wien und 1968 die Goldene Medaille der Landeshauptstadt Klagenfurt 7 nbsp GrabstatteEgger verstarb 1969 Wien im Alter von 87 Jahren Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt 8 Schriften Auswahl BearbeitenFruhchristliche Kirchenbauten im sudlichen Norikum Sonderschriften des Osterreichischen Archaologischen Instituts in Wien Band 9 Holder Wien 1916 ISSN 1012 5728 Fuhrer durch die Antiken Sammlung des Landesmuseums in Klagenfurt Holder Wien 1921 Teurnia Die romischen und fruhchristlichen Altertumer Oberkarntens Holder Pichler Tempsky Wien u a 1924 8 erweiterte Auflage Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 1979 Der altchristliche Friedhof Manastirine Nach dem Materiale Fr Bulic Forschungen in Salona Band 2 Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien 1926 Hrsg Santonino in Karnten Aus seinen Reisetagebuchern 1485 1486 Kleinmayr Klagenfurt 1947 Reprint Kleine Karnten Bibliothek Band 10 Carinthia Klagenfurt 1978 ISBN 3 85378 118 7 mit Hans Dolens Fuhrer durch die Ausgrabungen und das Museum auf dem Magdalensberg Landesmuseum fur Karnten Landesmuseum fur Karnten Klagenfurt 1953 20 unveranderte Auflage Mit einem Resumee in englischer franzosischer italienischer und slowenischer Sprache Klagenfurt 1977 Funf Bleietiketten und eine Gussform Die neuesten Magdalensbergfunde In Osterreichische Akademie der Wissenschaften phil hist Klasse Anzeiger Jg 1967 ZDB ID 1181472 x S 195 210 Griechische Tempelbilder germanisch benannt In Osterreichische Akademie der Wissenschaften phil hist Klasse Anzeiger Jg 1968 S 98 112 Literatur BearbeitenBalduin Saria Rudolf Egger 1882 1969 In Sudost Forschungen Band 28 1969 S 290 293 Andras Mocsy Rudolf Egger 1882 1969 In Archaeologiai Ertesito Band 96 1969 S 247 Martina Pesditschek Wien war anders Das Fach Alte Geschichte und Altertumskunde In Mitchell G Ash Wolfram Niess Ramon Pils Hrsg Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus Das Beispiel der Universitat Wien V amp R Unipress Gottingen 2010 ISBN 978 3 89971 568 2 S 287 316 zu Rudolf Egger besonders S 290 307 Martina Pesditschek Egger Rudolf In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 349 350 Roman Pfefferle Hans Pfefferle Glimpflich entnazifiziert Die Professorenschaft der Universitat Wien von 1944 in den Nachkriegsjahren Schriften des Archivs der Universitat Wien Band 18 V amp R Unipress Gottingen 2014 ISBN 978 3 8471 0275 5 S 287 Joachim Werner Rudolf Egger 11 4 1882 7 5 1969 In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1964 S 225 230 Hermann Vetters Rudolf Egger In Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 119 1969 S 363 382 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Egger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Altherrenbund des ATB Hrsg 100 Jahre Akademischer Turnbund 1883 1983 Melsungen 1983 S 189 190 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7370498 Martina Pesditschek Wien war anders Das Fach Alte Geschichte und Altertumskunde In Mitchell G Ash Wolfram Niess Ramon Pils Hrsg Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus Das Beispiel der Universitat Wien Gottingen 2010 S 287 316 hier S 306 Martina Pesditschek Wien war anders Das Fach Alte Geschichte und Altertumskunde In Mitchell G Ash Wolfram Niess Ramon Pils Hrsg Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus Das Beispiel der Universitat Wien Gottingen 2010 S 287 316 hier S 292 Martina Pesditschek Wien war anders Das Fach Alte Geschichte und Altertumskunde In Mitchell G Ash Wolfram Niess Ramon Pils Hrsg Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus Das Beispiel der Universitat Wien Gottingen 2010 S 287 316 hier S 294 Ursula Wolf Litteris et Patriae Das Janusgesicht der Historie Stuttgart 1996 S 93 Martina Pesditschek Wien war anders Das Fach Alte Geschichte und Altertumskunde In Mitchell G Ash Wolfram Niess Ramon Pils Hrsg Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus Das Beispiel der Universitat Wien Gottingen 2010 S 287 316 hier S 300 Martina Pesditschek Wien war anders Das Fach Alte Geschichte und Altertumskunde In Mitchell G Ash Wolfram Niess Ramon Pils Hrsg Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus Das Beispiel der Universitat Wien Gottingen 2010 S 287 316 hier S 303f Martina Pesditschek Wien war anders Das Fach Alte Geschichte und Altertumskunde In Mitchell G Ash Wolfram Niess Ramon Pils Hrsg Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus Das Beispiel der Universitat Wien Gottingen 2010 S 287 316 hier S 304 Inhaber der Lehrstuhle und Professuren fur Alte Geschichte an der Universitat Wien Erster Lehrstuhl Professur Otto Hirschfeld 1876 1885 Eugen Bormann 1885 1914 Wilhelm Kubitschek 1916 1929 Rudolf Egger 1929 1945 Artur Betz 1946 1975 Gerhard Dobesch 1976 2007 Fritz Mitthof seit 2008 Zweiter Lehrstuhl Professur Emil Szanto 1901 1904 Adolf Wilhelm 1905 1933 Josef Keil 1936 1950 Fritz Schachermeyr 1952 1963 70 Ernst Kirsten 1970 1981 Peter Siewert 1983 2005 Thomas Corsten seit 2010 Dritter Lehrstuhl Professur Adolf Bauer 1916 1919 Ekkehard Weber 1980 2007 Bernhard Palme seit 2004 Weitere Stellen Roman Stiglitz 1973 1987 Professur fur Etruskologie und Italische Altertumskunde Luciana Aigner Foresti 1994 2001 Petra Amann seit 2013 Direktoren des Osterreichischen Archaologischen Instituts Otto Benndorf 1898 1907 Robert von Schneider 1907 1909 Emil Reisch 1910 1933 Camillo Praschniker 1935 1949 Rudolf Egger 1935 1945 Josef Keil 1949 1956 Otto Walter 1951 1953 Fritz Eichler 1953 1969 Hermann Vetters 1969 1985 Gerhard Langmann 1986 1994 Friedrich Krinzinger 1994 2006 Sabine Ladstatter seit 2009 Normdaten Person GND 116366036 lobid OGND AKS LCCN n83300936 VIAF 25351956 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Egger RudolfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Althistoriker Epigraphiker und ArchaologeGEBURTSDATUM 11 April 1882GEBURTSORT Bruck an der MurSTERBEDATUM 7 Mai 1969STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Egger Historiker amp oldid 236962440