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Robert von Schneider 17 November 1854 in Wien 24 Oktober 1909 daselbst war ein osterreichischer Klassischer Archaologe Professor und Direktor der Antikensammlung in Wien sowie von 1907 bis 1909 zweiter Direktor des Osterreichischen Archaologischen Instituts Portrat und Signatur SchneidersRobert von Schneider kam als Sohn des k k Ministerialrats Sanitatsreferenten und Chemikers Franz Schneider zur Welt Unter dem Einfluss seines Vaters begann Schneider zunachst mit einem Studium der Medizin Nach mehreren Semestern wechselte er 1874 zur Altertumswissenschaft an der Universitat Wien wo Alexander Conze sein Lehrer wurde 1880 wurde er mit der Arbeit Die Geburt der Athena bei Otto Benndorf promoviert Anschliessend wurde er zunachst Kustosadjunkt drei Jahre spater Kustos und 1899 Direktor der Antikensammlung des 1891 eroffneten Kunsthistorischen Hofmuseums in Wien 1882 war er an der Verbringung des Heroons von Trysa aus Gjolbaschi nach Wien beteiligt obwohl er nie einen personlich warmen Bezug zu den Reliefs des Bauwerkes herstellen konnte Seit Mitte der 1890er Jahre sah sich Schneider mit immer grosseren Problemen durch die zunehmende Zahl von Antiken konfrontiert 1895 begannen die osterreichischen Ausgrabungen in Ephesos und schon 1896 trafen als Geschenk des Sultans an Franz Joseph I erste Stucke in Wien ein In kurzer Zeit folgten immer mehr Stucke darunter eine grossere Zahl von Skulpturen aber auch tonnenschwere Reliefblocke des Partherdenkmals Das Kunstmuseum konnte eine so grosse Zahl neuer Stucke nicht aufnehmen Schneider liess deshalb 1901 als Notlosung im Theseustempel im Wiener Volksgarten und seit 1905 zusatzlich im Unteren Belvedere eine Ausstellung von Fundstucken aus Ephesos einrichten In zwei kleinen Katalogen stellte er die Stucke zudem zusammen Auf Drangen Benndorfs habilitierte sich Schneider 1894 und wurde im Jahr darauf ausserordentlicher Professor 1898 ordentlicher Professor Seine Vorlesungen hielt er zumeist im Museum ab 1898 wurde er Vizedirektor des nur wenig zuvor gegrundeten Osterreichischen Archaologischen Instituts nach Benndorfs Tod 1907 wurde er Direktor Schneider gelang es als Kustos und Direktor der Wiener Antikensammlung diese in angemessener Form im neuen musealen Prunkbau zu prasentieren was vor allem bei vermeintlich weniger prunkvollen Stucken und Exponaten der Kleinkunst nicht immer leichtfiel Die Balance aus wissenschaftlichem Erschliessen der archaologischen Artefakte und deren Prasentation fur eine breitere Offentlichkeit war eines der Hauptanliegen Schneiders Dabei war nicht das Erarbeiten von Katalogen eine seiner Starken sondern die Prasentation herausragender Einzelstucke die er in einem grosseren Zusammenhang einzuordnen wusste Hierfur gibt seine als Schneiders Hauptwerk geltende Schrift Album auserlesener Gegenstande der Antiken Sammlung des Allerhochsten Kaiserhauses beredtes Zeugnis Dabei nutzte er eine klare und sachliche aber dennoch gepflegte Sprache die noch heute vielfach als vorbildlich angesehen wird Schneider war in seiner Arbeit Die Erzstatue vom Helenenberge 1893 der erste Wissenschaftler der die heute als Jungling vom Magdalensberg bekannte Statue angemessen wurdigte Sein wissenschaftlich literarisches Werk ist wegen der intensiven Beschaftigung mit den Fundstucken aus Kleinasien der musealen Tatigkeit diverser zusatzlicher Verpflichtungen als Professor und OAI Funktionar und des fruhen Todes nicht sehr umfangreich Auch die Beschaftigung mit den romischen Hinterlassenschaften auf dem Gebiet Osterreichs die Schneider schon seit fruhester Jugend in den Bann zog musste deshalb zu kurz kommen wiewohl es ein Teil der Wiener archaologischen Schule und auch Bestrebung Schneiders selbst war Er verstarb im Alter von nur 54 Jahren Ludwig Curtius beschrieb ihn in seinen Lebenserinnerungen als kleinen zierlich gebauten Mann von aristokratisch gepflegtem Ausseren als in sich ruhende Personlichkeit voller liebenswurdiger und hilfreicher Gute fur andere und ganz im Dienst des Schonen stehend das er in der Antike fand 1 Schneider war daruber hinaus vielseitig gebildet und den schonen Kunsten zugetan Robert von Schneider war seit 1889 ordentliches Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts 1908 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preussische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 2 Er wurde auf dem Weidlinger Friedhof bei Wien bestattet 3 Schriften BearbeitenDie Geburt der Athena Ein Beitrag zur Wiederherstellung der oestlichen Giebelgruppe des Parthenon Gerold Wien 1880 Digitalisat Die Erzstatue vom Helenenberge Holzhausen Wien 1893 Digitalisat Album auserlesener Gegenstande der Antiken Sammlung des Allerhochsten Kaiserhauses Gerold Wien 1895 Digitalisat Literatur BearbeitenRudolf Noll Robert von Schneider 1854 1909 In Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Hrsg Archaologenbildnisse Portrats und Kurzbiographien von Klassischen Archaologen deutscher Sprache Von Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 S 114 115 Belege Bearbeiten Ludwig Curtius Deutsche und antike Welt Lebenserinnerungen Stuttgart 1950 S 291 Mitglieder der Vorgangerakademien Robert Ritter von Schneider Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 13 Juni 2015 Friedhofsbuch der Pfarre Weidling PDF Pfarre Weidling 25 Dezember 2018 abgerufen am 22 Marz 2020 Direktoren des Osterreichischen Archaologischen Instituts Otto Benndorf 1898 1907 Robert von Schneider 1907 1909 Emil Reisch 1910 1933 Camillo Praschniker 1935 1949 Rudolf Egger 1935 1945 Josef Keil 1949 1956 Otto Walter 1951 1953 Fritz Eichler 1953 1969 Hermann Vetters 1969 1985 Gerhard Langmann 1986 1994 Friedrich Krinzinger 1994 2006 Sabine Ladstatter seit 2009 Normdaten Person GND 101110774 lobid OGND AKS VIAF 61910360 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schneider Robert vonALTERNATIVNAMEN Schneider RobertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 17 November 1854GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 24 Oktober 1909STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert von Schneider amp oldid 236958508