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Ludwig Michael Curtius 13 Dezember 1874 in Augsburg 10 April 1954 in Rom war ein deutscher Klassischer Archaologe Grabstatte des Archaologen Ludwig Curtius Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig Curtius war der Sohn des Augsburger Arztes Ferdinand Curtius 1844 1919 und dessen Ehefrau Therese geb Gohl aus Hindelang 1855 1939 1 Er studierte nach dem Abitur am Augsburger Gymnasium bei Sankt Stephan zunachst Philosophie Rechtswissenschaften und Nationalokonomie an den Universitaten Munchen und Berlin ehe er durch eine Vorlesung Adolf Furtwanglers die Archaologie fur sich entdeckte und 1896 in Munchen bei Furtwangler das Studium dieses Faches aufnahm 1899 wurde er Privatlehrer fur dessen Sohn den spateren Dirigenten Wilhelm Furtwangler 1901 wurde Curtius Assistent am Koniglichen Antiquarium in Munchen im Folgejahr erfolgte die Promotion Von 1904 05 erhielt er das Reisestipendium des Archaologischen Instituts des Deutschen Reichs und nahm bis 1907 an den deutschen Ausgrabungen auf Agina und im turkischen Bogazkoy teil Nach seiner Habilitation in Munchen im Jahr 1907 wurde er am 7 Juli 1908 ausserordentlicher Professor am 2 Januar 1913 schliesslich Ordinarius an der Universitat Erlangen Den Ersten Weltkrieg begann er obwohl schon Professor als einfacher Soldat an der Westfront wurde aber im Verlaufe des Krieges bis zum Leutnant befordert und diente als Nachrichtenoffizier auf dem Balkan wo ihm seine Kenntnisse des Griechischen beim Kontakt mit Partisanengruppen zugutekamen Im Anschluss wurde er am 1 August 1918 Professor und Direktor des Archaologischen Instituts der Universitat Freiburg im Breisgau bis er 1920 als Nachfolger von Friedrich von Duhn an das Archaologische Institut der Universitat Heidelberg ging Dort erweiterte er die Gipsabguss Sammlung um zahlreiche teilweise sehr kostspielige Stucke konzentrierte sich daneben aber besonders auf den Ausbau der Institutsbibliothek und der Phototek Diasammlung Am 11 Juni 1921 heiratete er in Heidelberg Edith von Fransecky geborene Wyneken 1885 1932 die zwei Tochter aus erster Ehe hatte 2 1924 1925 war Curtius Mitglied des Engeren Senats und Dekan der Philosophischen Fakultat der Universitat Heidelberg 1925 lehnte er einen Ruf an die Universitat zu Koln ab Im Jahr 1928 wurde er wissenschaftlicher Direktor der Abteilung Rom des Archaologischen Instituts des Deutschen Reichs blieb aber Honorarprofessor der Universitat Heidelberg Mit seiner Einwilligung fand er auch einen Eintrag im deutschen Fuhrerlexikon 1934 1935 3 Im Jahr 1937 versetzten die Nationalsozialisten Curtius in den vorzeitigen Ruhestand Im selben Jahr erschien mit zweijahriger Verspatung eine Festschrift zum sechzigsten Geburtstag in zwei Banden beim Verlag W Kohlhammer Stuttgart 4 Rom blieb gleichwohl bis zu seinem Tode seine zweite Heimat Das Grab von Ludwig Curtius befindet sich auf dem Campo Santo Teutonico in Rom 1952 wurde er Mitglied des Ordens Pour le Merite und erhielt das Grosse Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland verliehen Er war Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts des Osterreichischen Archaologischen Instituts der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ab 1935 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ab 1921 der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen sowie der Accademia Nazionale dei Lincei Zu seinen Schulerinnen gehorte unter anderem Hermine Speier 1898 1989 die er im Jahr 1928 mit nach Rom an das Archaologische Institut nahm Schriften Auswahl BearbeitenSiehe Schriften von Ludwig Curtius 1874 1954 Eine Bibliographie Zusammengestellt und mit einem Vorwort versehen von Reinhard Lullies Zabern Mainz 1979 Seine Arbeiten uber Das antike Rom und Die antike Kunst Die klassische Kunst Griechenlands 2 Bande sind pragend fur das Verstandnis antiker Kunst in seiner Zeit In Die Wandmalerei Pompejis verbreitet Curtius grundlegende Erkenntnisse Die antike Kunst 2 Bande Berlin 1923 1938 3 Auflage Darmstadt 1959 Das antike Rom Aufnahmen von Alfred Nawrath Schroll Wien 1944 Die Wandmalerei Pompejis Leipzig 1929 Nachdruck Darmstadt 1972 Deutsche und antike Welt Lebenserinnerungen Stuttgart 1950 Autobiografie Literatur BearbeitenHeinrich Bulle Herausgeber Corolla Curtius Zum sechzigsten Geburtstag dargebracht Text und Tafelband W Kohlhammer Stuttgart 1937 Reinhard Herbig Ludwig Curtius 1874 1954 zum Gedachtnis In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 62 1955 S 185 200 Robert Heidenreich Curtius Ludwig Michael In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 449 Digitalisat Guido Kaschnitz von Weinberg Ludwig Curtius Das wissenschaftliche Werk Baden Baden 1958 Festreden zur Feier des 100 Geburtstages von Ludwig Curtius Gehalten in der Winckelmann Adunanz am 13 Dezember 1974 im Deutschen Archaologischen Institut in Rom In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 82 1975 S 3 20 Dagmar Dull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 Springer Berlin u a 1986 ISBN 3 540 15856 1 S 42 Sylvia Diebner Christian Jansen Ludwig Curtius In Gunnar Brands Martin Maischberger Hrsg Lebensbilder Klassische Archaologen und der Nationalsozialismus Band 2 Menschen Kulturen Traditionen ForschungsCluster 5 Geschichte des Deutschen Archaologischen Instituts im 20 Jahrhundert Band 2 2 Marie Leidorf Rahden 2016 ISBN 978 3 86757 394 8 S 79 111 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Curtius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag im Augsburger Stadtlexikon mit Bild Eintrag im Dictionary of Art Historians Nachlass Bundesarchiv N 1304 Eintrag beim Orden Pour le MeriteEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Curtius Hindelang und die Grossmutter Mit einem Essay von Toni Gassner Wechs Ursus Verlag Hindelang 2009 ISBN 978 3 9812493 7 8 S 3 Bis zu ihrer Scheidung im Marz 1921 Kaestner amp von Urach s Genealogische Adelsdatenbank Stammblatt Rudolf von Fransecky Memento vom 30 Januar 2018 im Internet Archive war die Tochter des preussischen Generalleutnants Otto Wyneken mit dem Generalmajor Rudolf von Fransecky 1870 1930 verheiratet Stammtafel Wyneken GmbH Verlagsanstalt Otto Stollberg Das Deutsche Fuhrerlexikon 1934 1935 1934 S 89 archive org abgerufen am 26 August 2023 S unten Literatur Inhaber des Lehrstuhls fur Klassische Archaologie an der Universitat Erlangen Lehrstuhl Adam Flasch 1882 1902 Heinrich Bulle 1902 1908 Ludwig Curtius 1908 1918 Georg Lippold 1920 1953 Wolfgang Zuchner 1953 1971 Klaus Parlasca 1971 1990 Peter Kranz 1991 2006 Stefan Ritter 2007 2008 Gunther Schorner 2010 2011 Andreas Gruner seit 2013 Professur Christoph Borker 1980 2001 Hartmut Matthaus 2001 2016 Corinna Reinhardt 2017 2023 Juniorprofessorin Inhaber der Professuren fur Klassische Archaologie an der Universitat Freiburg Erste Professur Lehrstuhl W3 Franz Studniczka 1889 1896 Otto Puchstein 1896 1905 Hermann Thiersch 1905 1917 Ludwig Curtius 1918 1920 Ernst Buschor 1920 1921 Hans Dragendorff 1921 1936 Walter Herwig Schuchhardt 1937 1968 Hans Weber 1968 1980 Volker Michael Strocka 1981 2005 Ralf von den Hoff seit 2006 Zweite Professur Felix Eckstein 1965 1988 Wolf Dietrich Niemeier 1986 1991 Luca Giuliani 1992 1998 Inhaber der Professuren fur Klassische Archaologie an der Universitat Heidelberg Erste Professur Friedrich Creuzer 1804 1845 Karl Zell 1847 1855 Karl Bernhard Stark 1855 1879 Friedrich von Duhn 1880 1919 Ludwig Curtius 1920 1928 Arnold von Salis 1929 1940 Reinhard Herbig 1941 1956 Roland Hampe 1957 1975 Tonio Holscher 1975 2010 Nikolaus Dietrich seit 2015 Zweite Professur Jorg Schafer 1968 1991 Wolf Dietrich Niemeier 1991 2001 Diamantis Panagiotopoulos seit 2003 Dritte Professur Reinhard Stupperich 2002 2019 Sekretare und Direktoren des Deutschen Archaologischen Instituts Rom Sekretare Eduard Gerhard 1829 1832 Emil Braun 1835 1856 Wilhelm Henzen 1856 1887 Eugen Petersen 1887 1905 Gustav Korte 1905 1907 Richard Delbrueck 1908 1915 Direktoren Walter Amelung 1921 1927 Ludwig Curtius 1928 1937 Armin von Gerkan 1937 1944 Guido Kaschnitz von Weinberg 1952 1956 Reinhard Herbig 1956 1961 Theodor Kraus 1961 1984 Bernard Andreae 1984 1995 Paul Zanker 1995 2001 Dieter Mertens 2001 2006 Henner von Hesberg 2006 2014 Ortwin Dally seit 2014 Normdaten Person GND 118523066 lobid OGND AKS LCCN n85012468 NDL 01102636 VIAF 61636574 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Curtius LudwigALTERNATIVNAMEN Curtius Ludwig Michael vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 13 Dezember 1874GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 10 April 1954STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Curtius amp oldid 236773067