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Georg Lippold 21 Februar 1885 in Mainz 23 Juli 1954 in Erlangen war ein deutscher Klassischer Archaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistungen 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Leistungen BearbeitenLippold wurde als Sohn des Oberlandesgerichtsprasidenten Adolf Lippold und dessen Frau Nelly Arnoldi geboren Er studierte von 1903 bis 1907 an der Universitat Munchen und zwischenzeitlich auch kurz an der Berliner Universitat Klassische Archaologie Klassische Philologie und Alte Geschichte Lippold war einer der letzten Studenten von Adolf Furtwangler der ihn nachhaltig pragte Bei ihm wurde er im Sommersemester 1907 mit der Dissertation Zu den Schildformen der Alten promoviert Noch wahrend seiner Studienzeit freundete er sich mit dem Privatgelehrten Paul Arndt an der ihn fur sein Sammelwerk Corpus statuarum gewinnen konnte Die Freundschaft sollte bis zu Arndts Tod anhalten Nach seiner Promotion arbeitete er 1908 als Volontar am Romisch Germanischen Zentralmuseum in Mainz Fur das Jahr 1909 10 erhielt er vom Deutschen Archaologischen Institut das Reisestipendium zugesprochen Mit Margarete Bieber und Gerhart Rodenwaldt erhielten in diesem Jahr auch zwei weitere Archaologen von nachhaltiger Bedeutung ein Reisestipendium mit dem der Mittelmeerraum bereist werden konnte Nach seiner Ruckkehr arbeitete Lippold von 1910 bis 1911 als Volontar an der Antikensammlung des Martin von Wagner Museums in Wurzburg Mit der viel beachteten Arbeit Griechische Portratstatuen habilitierte er sich 1912 in Munchen und lehrte anschliessend dort als Privatdozent Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde auch Lippold wehrpflichtig aufgrund seiner eingeschrankten Gesundheit war er zeitweise vom Militardienst zuruckgestellt Zum Wintersemester 1920 21 erfolgte die Berufung auf die ausserordentliche Professur an die Universitat Erlangen wo er von 1925 bis zu seiner Emeritierung 1953 in Nachfolge von Ernst Buschor ordentlicher Professor fur Archaologie war Der allgemein gebildete Lippold galt als einer der besten Kenner der antiken Plastik und des Portrats sowie der grossen Malerei aber auch der Glyptik sowohl des Altertums wie der Neuzeit seiner Generation Daneben beschaftigte er sich auch mit den Mosaiken der Keramik und zeitweise auch mit der provinzialromischen Kunst Sein Hauptwerk ist das Handbuch Griechische Plastik das 1950 im Rahmen des Handbuchs der Archaologie erschien Es gilt noch heute als das beste Handbuch der antiken Plastik wenn auch spatere Forscher andere Akzente setzen Auf dem Gebiet der Glyptik ging seine Bearbeitung der Arndt schen Privatsammlung Gemmen und Kameen des Altertums und der Neuzeit vor allem bei der Bebilderung neue Wege Schon 1923 prasentierte er erstmals eine umfassende Darstellung der Uberlieferungsgeschichte der griechischen Plastik in seiner Schrift Kopien und Umbildungen griechischer Statuen Es wurde noch im selben Jahr mit dem Zographos Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet und war lange Zeit ein Standardwerk zur Kopienkritik 1936 fuhrte er Walter Amelungs Katalog der Skulpturen der Vatikanischen Museen fort ein weiterer Band der vorbildlichen Bearbeitung erschien 1956 In beiden Banden stellte er mehr als 1 000 Marmorskulpturen nach eigenen Forschungsergebnissen vor Nachdem sein Freund Arndt 1937 verstorben war wurde er als dessen Nachfolger bis 1947 Herausgeber der Serienwerke Brunn Bruckmann s Denkmaler griechischer und romischer Sculptur Arndt Bruckmann s griechische und romische Portrats sowie Arndts und Amelungs Photographische Einzelaufnahmen antiker Skulpturen Neben diversen anderen Schriften verfasste Lippold viele Artikel uber Bildhauer und Maler in Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft und dem Allgemeinen Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Lippold entwickelte mit Unterstutzung Arndts die Methoden seines Lehrers Furtwangler weiter und erzielte dabei richtungsweisende Ergebnisse Seit 1933 lehnte Lippold die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland ab 1 und fur die lobende Erwahnung der Schliemann Biographie von Emil Ludwig 2 erhielt er 1937 einen formlichen Verweis 3 Er war Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Deutschen Archaologischen Instituts Sein Sohn war der Althistoriker Adolf Lippold Schriften Auswahl BearbeitenZu den Schildformen der Alten Dissertation Munchen 1907 Griechische Portratstatuen Munchen 1912 Kopien und Umbildungen griechischer Statuen Munchen 1923 Griechische Plastik Handbuch der Archaologie Bd 3 Munchen 1950 Literatur BearbeitenWilhelm Grunhagen Lippold Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 668 f Digitalisat Reinhard Lullies Georg Lippold 1885 1954 In Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Hrsg Archaologenbildnisse Portrats und Kurzbiographien von Klassischen Archaologen deutscher Sprache Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 S 228 229 Clemens Wachter Die Professoren und Dozenten der Friedrich Alexander Universitat Erlangen 1743 1960 Teil 3 Philosophische Fakultat Naturwissenschaftliche Fakultat Erlangen 2009 S 126 Digitalisat Detlev Kreikenbom Lippold Georg In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 744 746 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Lippold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Georg Lippold im Dictionary of Art HistoriansAnmerkungen Bearbeiten Peter Zazoff Hilde Zazoff Gemmensammler und Gemmenforscher Von einer noblen Passion zur Wissenschaft C H Beck Munchen 1983 S 239 Stefan Altekamp Klassische Archaologie und Nationalsozialismus In Jurgen Elvert Jurgen Sikora Herausgeber Kulturwissenschaften und Nationalsozialismus Steiner Stuttgart 2008 S 168 209 hier S 203 f Emil Ludwig Schliemann Geschichte eines Goldsuchers Paul Zsolnay Berlin 1932 Alfred Wendehorst Geschichte der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 1743 1993 C H Beck Munchen 1993 S 188 Christoph Friederich Herausgeber Die Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 1743 1993 Geschichte einer deutschen Hochschule Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Erlangen 28 Oktober 1993 27 Februar 1994 Stadtmuseum Erlangen 1993 S 108 Inhaber des Lehrstuhls fur Klassische Archaologie an der Universitat Erlangen Lehrstuhl Adam Flasch 1882 1902 Heinrich Bulle 1902 1908 Ludwig Curtius 1908 1918 Georg Lippold 1920 1953 Wolfgang Zuchner 1953 1971 Klaus Parlasca 1971 1990 Peter Kranz 1991 2006 Stefan Ritter 2007 2008 Gunther Schorner 2010 2011 Andreas Gruner seit 2013 Professur Christoph Borker 1980 2001 Hartmut Matthaus 2001 2016 Corinna Reinhardt 2017 2023 Juniorprofessorin Normdaten Person GND 117057274 lobid OGND AKS LCCN n93060003 VIAF 89145857807523021043 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lippold GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 21 Februar 1885GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 23 Juli 1954STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Lippold amp oldid 237078377