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Alfred Wendehorst 29 Marz 1927 in Breyell 3 September 2014 in Fulda war ein deutscher Historiker Von 1972 bis 1994 war er Inhaber des Lehrstuhls fur Bayerische und Frankische Landesgeschichte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Verdienste erwarb er sich in der Fachwelt vor allem durch die Erforschung der Frankischen Landesgeschichte besonders der Geschichte von Bistum und Hochstift Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Bankdirektors besuchte von 1933 bis 1937 die Elementarschule und dann das humanistische Gymnasium in Monchengladbach Mit 16 Jahren wurde er als Flakhelfer im Westen eingezogen In Monchengladbach legte er das Abitur Anfang Mai 1946 in einem Kriegsteilnehmerkurs ab Ab dem Sommersemester 1947 studierte er Geschichte Philosophie und Sprachwissenschaft an den Universitaten Wurzburg und Koln Im Jahr 1951 wurde er bei Otto Meyer an der Universitat Wurzburg mit einer Arbeit uber den Kolner Dominikaner Albertus Magnus promoviert Von 1953 bis 1956 absolvierte er den Kurs des Instituts fur osterreichische Geschichtsforschung in Wien wo er 1956 die Staatsprufung fur den hoheren Archivdienst ablegte Besonders pragend fur Wendehorst wurde in Wien die Begegnung mit Alfons Lhotsky 1 Im Jahr 1956 57 war Wendehorst Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts Rom Die Arbeit in der dortigen Bibliothek im Vatikanischen Archiv und in der Vatikanischen Bibliothek verstarkten die Neigung sich der Geschichte der mittelalterlichen Kirche zu widmen 2 Im Jahre 1957 trat er in den Archivdienst in Wurzburg ein und ubernahm die Leitung des Diozesanarchivs Im Jahre 1964 erfolgte die Habilitation in Erlangen und 1965 die Ernennung zum ausserordentlichen Professor fur frankische Kirchengeschichte in Wurzburg Als Nachfolger von Gerhard Pfeiffer hatte er von Wintersemester 1972 73 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 den Lehrstuhl fur Bayerische und Frankische Landesgeschichte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg inne Seit 1975 war Wendehorst ausserdem als Universitatsarchivar tatig In der Nachfolge Pfeiffers ubernahm er 1976 auch die wissenschaftliche Leitung der Gesellschaft fur frankische Geschichte und ubte diese Funktion bis 1996 aus Von 1972 bis 1994 war er Herausgeber des Jahrbuchs fur Frankische Landesforschung Von 1957 bis 2007 war er Mitarbeiter des Max Planck Instituts fur Geschichte Zu seinen akademischen Schulern gehorten Gerhard Rechter Dieter J Weiss und Stefan Benz Seine von 1962 bis 2006 veroffentlichten acht Bande zur Reihe Germania Sacra fur die Bistumer Wurzburg und Eichstatt brachten neue Erkenntnisse fur die frankische Landesgeschichte Wendehorst veroffentlichte zahlreiche einschlagige Arbeiten zur Wurzburger Bistumsgeschichte darunter zur Pfarreiorganisation und zur Diozesangeschichte der neuesten Zeit Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Siedlungsgeschichte die Universitatsgeschichte und die Geschichte der alten Reichskirche in Franken Zum Jubilaum der Friedrich Alexander Universitat veroffentlichte er 1993 ein Werk das 250 Jahre Universitatsgeschichte umfasst 3 Wendehorst veroffentlichte mehrere grossere Quelleneditionen darunter das Formelbuch der Wurzburger Bischofe aus dem fruhen 14 Jahrhundert und das Urkundenbuch der Wurzburger Marienkapelle Er gab die Bande 6 bis 17 der Frankischen Lebensbilder heraus Wendehorst hatte von 1958 bis 1974 die Schriftleitung der Wurzburger Diozesangeschichtsblatter inne Ab 1972 war er Schriftleiter des Jahrbuchs fur frankische Landesforschung Fur seine Forschungen wurden Wendehorst zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen Er war Mitglied des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg und der Bayerischen Benediktinerakademie Wendehorst war Trager des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse und des Bayerischen Verdienstordens Die Diozese Wurzburg wurdigte seine Arbeiten 1987 mit der Sankt Bruno Medaille Ihm wurde 1993 die Aventinus Medaille des Verbandes bayerischer Geschichtsvereine verliehen 4 Wendehorst siedelte mit seiner Frau im Sommer 2014 nach Fulda uber Dort starb er wenige Monate spater Er ist auf dem Friedhof in Fulda Neuenberg begraben 5 Schriften Auswahl BearbeitenDie Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Wurzburg De Gruyter Berlin u a 1962 2001 Teil 1 Die Bischofsreihe bis 1254 Germania Sacra Neue Folge 1 1962 Digitalisat Teil 2 Die Bischofsreihe 1254 bis 1455 Germania Sacra Neue Folge 4 1969 Digitalisat Teil 3 Die Bischofsreihe 1455 bis 1617 Germania Sacra Neue Folge 13 1978 ISBN 3 11 007475 3 Digitalisat Teil 4 Das Stift Neumunster in Wurzburg Germania Sacra Neue Folge 26 1989 ISBN 3 11 012057 7 Digitalisat Teil 5 Die Stifte in Schmalkalden und Romhild Germania Sacra Neue Folge 36 1996 ISBN 3 11 015280 0 Digitalisat Teil 6 Die Benediktinerabtei und das Adelige Sakularkanonikerstift St Burkard in Wurzburg Germania Sacra Neue Folge 40 2001 ISBN 3 11 017075 2 Digitalisat Das Wurzburger Landkapitel Coburg zur Zeit der Reformation Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 13 Studien zur Germania Sacra Band 3 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1964 Das Bistum Wurzburg 1803 1957 Sturtz Wurzburg 1965 mit Erich von Guttenberg Das Bistum Bamberg Teil 2 Die Pfarrorganisation Germania Sacra Alte Folge Abteilung 2 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Band 1 2 De Gruyter Berlin u a 1966 Die Juliusspitalpfarrei und ihre Bedeutung fur die Gegenreformation In Friedrich Merzbacher Hrsg Julius Echter und seine Zeit Gedenkschrift zum Anlass des 400 Jahrestages der Wahl des Stifters der Alma Julia zum Furstbischof von Wurzburg am 1 Dezember 1673 im Auftrag der Bayerischen Julius Maximilians Universitat Echter Wurzburg 1973 S 349 374 Das Juliusspital in Wurzburg Band I Kulturgeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 400jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Frankische Gesellschaftsdruckerei Wurzburg Wurzburg 1976 Geschichte der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 1743 1993 Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37704 1 mit Stefan Benz Verzeichnis der Sakularkanonikerstifte der Reichskirche In Jahrbuch fur Frankische Landesforschung Band 54 1994 S 1 174 Digitalisat Selbstandig Schriften des Zentralinstituts fur Frankische Landeskunde und Allgemeine Regionalforschung an der Universitat Erlangen Nurnberg Band 35 2 verbesserte Auflage Degener Neustadt an der Aisch 1997 ISBN 3 7686 9146 2 mit Stefan Benz Verzeichnis der Stifte der Augustiner Chorherren und Chorfrauen In Jahrbuch fur frankische Landesforschung Band 56 1996 S 1 110 Digitalisat Das Bistum Eichstatt Band 1 Die Bischofsreihe bis 1535 Germania Sacra Neue Folge 45 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Band 1 De Gruyter Berlin 2006 ISBN 3 11 018971 2 Digitalisat Literatur BearbeitenWerner K Blessing Alfred Wendehorst 1927 2014 Ein Nachruf In Jahrbuch fur Frankische Landesforschung Band 74 2014 S V XVIII online Enno Bunz Alfred Wendehorst 1927 2014 In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Band 150 2014 S 579 585 Alfred Wendehorst Siedlungsgeschichte und Pfarreiorganisation im mittelalterlichen Franken Ausgewahlte Untersuchungen Festgabe der Gesellschaft fur Frankische Geschichte zum 80 Geburtstag des Verfassers Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Reihe 9 Darstellungen aus der frankischen Geschichte Band 54 Gesellschaft fur Frankische Geschichte Stegaurach 2007 ISBN 978 3 86652 954 0 Peter Johanek Alfred Wendehorst In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Band 124 2016 S 260 265 Rudolf Schieffer In Memoriam Prof Dr Alfred Wendehorst In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Band 125 2014 S 303 304 Jurgen Schneider Gerhard Rechter Hrsg Festschrift Alfred Wendehorst Zum 65 Geburtstag gewidmet von Kollegen Freunden Schulern Jahrbuch fur Frankische Landesforschung Band 52 2 Bande Degener in Kommission Neustadt Aisch 1992 ISBN 3 7686 9118 7 Dieter J Weiss Alfred Wendehorst 1927 2014 In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Band 77 2014 S 963 967 online Wendehorst Alfred In Friedhelm Golucke Verfasserlexikon zur Studenten und Hochschulgeschichte SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 130 X S 346 347 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Wendehorst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Alfred Wendehorst im Opac der Regesta Imperii Pressemitteilung der Universitat Erlangen zum 75 Geburtstag von Alfred WendehorstAnmerkungen Bearbeiten Enno Bunz Alfred Wendehorst 1927 2014 In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Band 150 2014 S 579 585 hier S 579 Werner K Blessing Alfred Wendehorst 1927 2014 Ein Nachruf In Jahrbuch fur Frankische Landesforschung Band 74 2014 S V XVIII hier S VIII online Werner K Blessing Alfred Wendehorst 1927 2014 Ein Nachruf In Jahrbuch fur Frankische Landesforschung Band 74 2014 S V XVIII hier S VIII online Vgl dazu die Besprechung von Notker Hammerstein in Historische Zeitschrift Band 260 1995 S 805 806 Die Aventinus Medaille Verband bayerischer Geschichtsvereine abgerufen am 11 Dezember 2022 Enno Bunz Alfred Wendehorst 1927 2014 In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Band 150 2014 S 579 585 hier S 585 Normdaten Person GND 119078422 lobid OGND AKS LCCN n81104181 VIAF 68942499 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wendehorst AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 29 Marz 1927GEBURTSORT BreyellSTERBEDATUM 3 September 2014STERBEORT Fulda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Wendehorst amp oldid 236823024