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Dieser Artikel beschreibt die griechische Insel und Gemeinde Zu weiteren Bedeutungen siehe Aigina Begriffsklarung Agina neugriechisch Aigina Egina ˈɛʝina f sg altgriechisch Aἴgina Aigina deutsch Ziegeninsel lateinisch Aegina ist eine griechische Insel im Saronischen Golf im Westen der Agais der auch Golf von Agina genannt wird Die Insel liegt 25 km sudwestlich von Athen Die Gemeinde dhmos dimos Agina hat rund 13 500 Einwohner Der Hauptort der Insel mit knapp 8000 Einwohnern heisst ebenfalls Agina AginaLuftaufnahme von Agina 2014 Luftaufnahme von Agina 2014Gewasser Saronischer GolfInselgruppe Saronische InselnGeographische Lage 37 44 5 N 23 29 35 O 37 734722 23 493056 532Agina Griechenland Flache 87 km Hochste Erhebung Oros532 mGemeinde Agina Dhmos Aiginas Aigina Agina Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion AttikaRegionalbezirk InselnGeographische Koordinaten 37 44 N 23 30 O 37 734722222222 23 493055555556 Koordinaten 37 44 N 23 30 OFlache 88 833 km Einwohner 13 056 2011 1 Bevolkerungsdichte 147 Ew km Gemeindelogo Gemeindelogo von Gemeinde AginaSitz AginaLAU 1 Code Nr 5204Gemeindebezirke keinef7Lokale Selbstverwaltung f12 4 Stadtbezirke4 OrtsgemeinschaftenWebsite www discoveraegina grLage in der Region AttikaDatei 2011 Dimos Eginas pngf9f8 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Geologie 2 Klima 3 Geschichte 4 Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Personlichkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie und Geologie BearbeitenAgina gehort zu den Saronischen Inseln im gleichnamigen Golf der im Norden von Attika Umland von Athen und im Suden von der Argolis ostlicher Peloponnes begrenzt wird Die Insel hat eine Flache von etwa 87 km Die hochste Erhebung ist mit 532 m 2 der Berg Oros Geologisch ist Agina dreigeteilt Es besteht aus einem kretazischen Kalksteinsockel der sich als niedriges Faltengebirge von der Nachbarinsel Moni im Sudwesten bis zum Berg Parliagos im Nordosten zieht ferner einem quartaren Vulkankomplex und neogenen Flachwassersedimenten Die Insel bildet ungefahr die Form eines nach Suden spitz zulaufenden Dreiecks dessen sudliche Halfte mit hartem Lavagestein bedeckt ist Agina zahlt neben Methana Poros Milos Santorin Kos Giali und Nisyros zu den aktiven Vulkanen des Agaischen Inselbogens Die Vegetation und die Boden entsprechen den geologischen Verhaltnissen Der Suden ist steinig karg und wenig bewaldet der Norden weist eine relativ dichte Besiedlung und fruchtbare Boden auf In einigen kustennahen Talern auch im Sudteil werden Pistazien Oliven und Wein angebaut Ein fruchtbares Tal erstreckt sich von der Stadt Agina im Nordwesten gen Osten durch das Inland bis nach Mesagros Ein kleiner Bergzug trennt dieses Tal von einer sanft nach Norden zum Meer abfallenden fruchtbaren Ebene Agina hat kaum naturliche Frischwasservorkommen Klima BearbeitenDas Klima ist mild und es gibt wenig Niederschlage Im Sommer kann es teils sehr heiss werden im Winter fallt in manchen Jahren zum Beispiel 2015 vereinzelt in den Bergregionen Schnee Die klimatischen Bedingungen und die Nahe zum attischen Festland liessen die Insel zur Sommerresidenz wohlhabender Athener werden Geschichte BearbeitenDer Name der Insel soll auf die Sage von der Nymphe Aigina zuruckgehen die auf der Insel die damals Oinone oder Oinopia hiess ihren von Zeus gezeugten Sohn Aiakos zur Welt gebracht hat 3 Agina war seit dem 3 Jahrtausend v Chr bewohnt offenbar bestanden enge Beziehungen zur minoischen Kultur auf Kreta Zwischen dem 12 und dem 10 Jahrhundert v Chr wurde die Insel von der Bevolkerung aufgegeben um 950 v Chr aber vermutlich durch Siedler aus Epidauros wieder kolonisiert Sie entwickelte sich zum bedeutenden Handelsplatz Ihre Blutezeit hatte die Insel um 650 in der archaischen Epoche Griechenlands Damals pragte die Polis Agina als erste Stadt im griechischen Mutterland Munzen Dass diese den Handel erleichtern hatten die Agineten von den Ioniern gelernt Die Munzen wurden nach ihrem Motiv Schildkroten genannt sie waren bis 450 v Chr uber einen grossen Teil des Mittelmeerraums verbreitet aginetische Handelsschiffe kamen bis nach Spanien Agypten und zum Schwarzen Meer Nach Etrurien hatte im 6 Jahrhundert v Chr der von Herodot als besonders reicher aginetischer Handler erwahnte 4 Sostratos enge Verbindungen Moglicherweise hat er einst einen beim etruskischen Tarquinia gefundenen Marmoranker dem Apoll von Agina geweiht In Etrurien fand man zahlreiche Stucke attischer Keramik aus der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts mit der Signatur SO die vermutlich Handelsgut des Sostratos waren Ab 450 v Chr sank mit wachsender Macht Athens die Bedeutung der Insel im Seehandel und die Seeschildkrote auf den Munzen wurde 404 v Chr wegen dieser Entwicklung durch die Landschildkrote ersetzt nbsp Strasse in der Altstadt von AginaAngesichts der Bedrohung Griechenlands durch das sich immer mehr ausbreitende Perserreich im 5 Jahrhundert v Chr zeigte sich Agina im Interesse der eigenen Handelsposition der Grossmacht gegenuber konziliant Diese perserfreundliche Haltung die es in Gegensatz zu Athen brachte revidierte Agina nachdem die attische Stadt von den Persern besetzt worden war und stellte sich bei der Schlacht von Salamis auf die Seite der Griechen Aufgrund seiner Seeerfahrung trug es wesentlich zum Sieg uber die Perser bei Dennoch uberfiel Athen das der wirtschaftlichen Konkurrenz Aginas ein Ende setzen wollte um 460 v Chr seine Flotte und zwang die Insel 456 v Chr zur Kapitulation Agina wurde gezwungen dem Attischen Seebund beizutreten und musste hohe Tribute an Athen zahlen Der Dorn im Auge des Piraus wie Perikles den Inselrivalen nannte 5 war ausgerissen Mit Beginn des Peloponnesischen Krieges 431 v Chr wurden die meisten Einwohner vertrieben und durch attische Kolonisten ersetzt da Athen furchtete Agina konne die Spartaner unterstutzen Die ursprunglichen Bewohner konnten nach Ende des Krieges 404 v Chr zuruckkehren Agina erlangte aber nie mehr seine alte Bedeutung auch wenn die Insel spater wiederholt von romischen Kaisern besucht werden sollte 1537 traf Agina ein verheerender Schlag Der Pirat Khair ad Din Barbarossa zerstorte im turkisch venezianischen Krieg die Insel totete nahezu alle Manner und entfuhrte 6000 Frauen und Kinder um sie auf den Sklavenmarkten des Orients zu verkaufen Im Jahr 1828 am 26 Januar wurde Ioannis Kapodistrias der erste Prasident des freien Griechenlands auf Agina vereidigt Vom 12 Januar bis zum 3 Oktober 1828 war Agina Hauptstadt des neuen Staates dann ubernahm Nafplio diese Aufgabe In Agina wurden 1829 die ersten Munzen der Republik gepragt Viele Sieger sportlicher Wettkampfe des Altertums stammten aus Agina wie die Oden Pindars 6 und das Werk des Pausanias bezeugen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ruinen des Aphaia Tempels 2014 nbsp Markelos Turm erbaut um 1802Bekannteste Sehenswurdigkeit der Insel Agina ist der spatarchaische Tempel der Hauptgottin Aphaia der 13 km ostlich des Hauptorts auf einem Hugel steht Er wurde nur etwa 50 Jahre nach einem Vorgangerbau um 500 v Chr neu errichtet Seine Giebelfiguren in der Archaologie als Aigineten bekannt wurden 1812 an den bayerischen Kronprinzen Ludwig verkauft und befinden sich seitdem in der Glyptothek in Munchen Das Grabungsmuseum beim Aphaia Tempel enthalt die wichtigsten Funde der deutschen Ausgrabungen im Tempelgelande die 1988 abgeschlossen wurden Uberreste aus der Antike gibt es auch im Hauptort Agina Grabung Aigina Kolona prahistorische Siedlung mit machtiger Umfassungsmauer archaisch klassisches Heiligtum mit Saule eines Apollontempels Grabhugel aus dem 6 Jahrhundert v Chr und auf dem Gipfel des oros mykenische Stadtanlage Zeusheiligtum aus dem 5 Jahrhundert v Chr Im Grabungsgelande Aigina Kolona befindet sich auch ein Museum mit den dort gemachten vor allem prahistorischen Funden Hier befindet sich auch das Bodenmosaik der Synagoge von Agina Im Inselinneren an der Strasse von Agina nach Agia Marina liegt die neue Agios Nektarios Kuppelkirche 37 44 49 N 23 29 4 O 37 746944444444 23 484444444444 Sie wurde zu Ehren des jungsten orthodoxen Heiligen Nektarios von der Pentapolis errichtet Direkt hinter der Kirche liegt das Kloster Agios Nektarios in dem die Kammer die Nektarios seit seiner Pensionierung bis zu seinem Tod bewohnte besichtigt werden kann Etwa 500 m von der Agios Nektarios Kuppelkirche entfernt liegt der verlassene Ort Paleochora Paleochora war im Mittelalter die Hauptstadt von Agina die zum Schutz vor Piraten im Landesinneren lag Um 1800 wurde Paleochora verlassen Wahrend die Hauser des Ortes zerfielen blieben 32 Kirchen hauptsachlich aus dem 13 und 14 Jahrhundert erhalten Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Hafen von AginaSchwerpunkt der Landwirtschaft auf der Insel ist der Anbau von Pistazien 3 5 der Welternte stammen von Agina Daneben spielt der Tourismus eine zunehmende Rolle touristischer Hauptort ist Agia Marina Personlichkeiten BearbeitenAndrosthenes von Aigina 4 Jahrhundert v Chr kynischer Philosoph Paulos von Aigina vermutet wird 625 690 bekanntester griechischer Arzt des byzantinischen Reichs Athanasia von Agina um 790 um 860 heilige Nonne Nektarios von der Pentapolis 1846 1920 Monch und Heiliger der Griechisch Orthodoxen Kirche Ioannis Kapodistrias 1776 1831 erster Ministerprasident von Griechenland regierte Griechenland von seinem privaten Wohnhaus in der Inselhauptstadt aus von 1828 bis 1829 ehe die Hauptstadt nach Nafplio verlegt wurde Nikos Kazantzakis 1883 1957 der wohl bekannteste griechische Schriftsteller der Neuzeit lebte von 1936 bis 1948 in seinem Haus auf der Insel an der mittlerweile nach ihm benannten Kustenstrasse nur wenige hundert Meter vom Leuchtturm an der Nordwestecke der Insel und schrieb hier bekannte Werke wie Alexis Sorbas Siehe auch BearbeitenListe griechischer Inseln Liste der Gemeinden GriechenlandsLiteratur BearbeitenVolker Dietrich Panagiotis Gaitanakis Ivan Mercolli Roland Oberhaensli Geological map of Greece Aegina Island 1 25 000 Stiftung Vulkaninstitut Immanuel Friedlander Zurich 1991 mit ausfuhrlicher Beschreibung der geologischen Verhaltnisse auf der Ruckseite Klaus Hoffelner Das Apollon Heiligtum Tempel Altare Temenosmauer Thearion Verlag Philipp von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2030 2 Alt Agina hrsg von Hans Walter und Elena Walter Karydi Band I 3 J Lesley Fitton Hrsg The Aigina Treasure Aegean Bronze Age Jewelry and A Mystery Revisited The British Museum Press London 2008 ISBN 978 0 7141 2262 5 Gustav Hirschfeld Aigina 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 964 968 Anne Yannoulis Aegina Fuhrer durch die Insel P Kokkalis Athen 1992 ISBN 960 85262 1 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Agina Reisefuhrer nbsp Commons Agina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Computermodelle des Tempels Webseite des OAI zum Agina Projekt Website der Universitat Salzburg zum Agina ProjektEinzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands EL STAT Excel Dokument 2 6 MB Yannoulis 1992 S 58 Bibliotheke des Apollodor 3 12 6 Herodot Historien 4 152 Aristoteles Rhetorik 3 10 7 Plutarch Perikles 8 5 Plutarch Spruche von Konigen und Feldherrn 42 Pindar Olympische Oden 8 Pythische Oden 8 Nemeische Oden 3 4 5 6 7 8 Isthmische Oden 5 6 8Gemeinden in der Region Attika Regionalbezirk Athen Zentrum Athen Dafni Ymittos Nea Filadelfia Nea Chalkidona Galatsi Ilioupoli Kesariani Vyronas Zografos Regionalbezirk Athen Nord Agia Paraskevi Marousi Chalandri Iraklio Kifisia Lykovrysi Pefki Metamorfosi Nea Ionia Papagos Cholargos Pendeli Filothei Psychiko Vrilissia Regionalbezirk Athen Sud Agios Dimitrios Alimos Elliniko Argyroupoli Glyfada Kallithea Moschato Tavros Nea Smyrni Paleo Faliro Regionalbezirk Athen West Agia Varvara Agii Anargyri Kamatero Chaidari Egaleo Ilio Peristeri Petroupoli Regionalbezirk Piraus Keratsini Drapetsona Korydallos Nikea Agios Ioannis Rendis Perama Piraus 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