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Friedrich Carl von Duhn 17 April 1851 in Lubeck 5 Februar 1930 in Heidelberg war ein deutscher Klassischer Archaologe und von 1880 bis 1920 Professor am Archaologischen Institut der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Fotografie von Friedrich von Duhn Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Herkunft 2 Akademische Laufbahn 3 Ehrungen 4 Forschungen 5 Letzte Ruhe 6 Schriften 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamilie und Herkunft BearbeitenFriedrich von Duhn stammte aus einer alten Schiffer und Kaufmannsfamilie Sein Vater Carl Alexander von Duhn 1815 1904 war Richter am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg seine Mutter war Anna Margaretha Heineken 1821 1901 der vaterliche Grossvater Johann Hermann von Duhn war Senator der Hansestadt Lubeck der mutterlicherseits Friedrich Wilhelm Heineken Senator und Syndicus der Freien Hansestadt Bremen Sein Taufpate war der Rechtsgelehrte Friedrich Carl von Savigny 1880 heiratete er in Neapel Florence Wolffson 1860 in Bradford 1881 Der gemeinsame Sohn August Wilhelm fiel am 24 September 1914 bei Douai 1882 heiratete er in zweiter Ehe Marie Babette Josefine Anna von Boeckmann 25 Januar 1857 in Baden Baden 7 Mai 1928 in Heidelberg Das Paar hatte zwei Sohne und zwei Tochter 1 Carl Christian Waldemar 1883 1884 Carl Hans Waldemar 9 Februar 1885 16 Februar 1951 20 Mai 1914 Magda Hansine Petersen 24 September 1890 18 Februar 1947 Anna Antonie Clara 1886 1902 Fritz Burger 1877 1916 Kunsthistoriker Carola Maria Mia Frieda Elisabeth 1896 13 Juni 1966 Akademische Laufbahn BearbeitenSchon der Vater der bei Jacob Grimm und Karl Otfried Muller studiert hatte hatte Neigungen zur Altertumswissenschaft gezeigt Friedrich von Duhn studierte dieses Fach nach dem Abitur am Katharineum zu Lubeck zu Ostern 1870 2 seit dem Sommersemester 1870 an der Universitat Bonn bei Hermann Usener Reinhard Kekule und Franz Bucheler Am 6 August 1874 wurde er mit der Dissertation De Menelai itinere Aegyptio Odysseae carminis IV episodio quaestiones criticae promoviert und reiste 1875 bis 1877 mit dem Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts durch Italien Sizilien und Griechenland 1879 wurde er zum Privatdozenten an der Universitat Gottingen ernannt 1880 wurde er ordentlicher Professor der Klassischen Archaologie an der Universitat Heidelberg Er war der erste deutsche Gelehrte der Heinrich Schliemann und Wilhelm Dorpfeld in Troja besuchte an den dortigen Ausgrabungen ausserte und sich positiv zu deren Interpretation ausserte 1911 1912 war er Prorektor der Universitat Heidelberg 1886 1887 1895 1896 und 1915 1916 Mitglied des Engeren Senats und Dekan der Philosophischen Fakultat 1920 wurde er emeritiert Er erweiterte die Gipsabgusssammlung an der Universitat Heidelberg von rund 500 auf rund 700 Exemplare darunter Abgusse des Parthenonfrieses Friedrich von Duhn gehorte zu den Unterzeichnern des Manifest der 93 worin 93 prominente Deutsche 1914 den Aufruf An die Kulturwelt unterzeichneten der die Alleinschuld Deutschlands am Ersten Weltkrieg verneinte Zum Sommersemester 1919 wurde er emeritiert und gleichzeitig zum Honorarprofessor ernannt Ehrungen Bearbeiten1889 wurde er als Ritter 1 Klasse in den Orden vom Zahringer Lowen aufgenommen und erhielt im Folgejahr das Offizierskreuz des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus 1907 wurde er in die Russische Archaologische Gesellschaft 1908 in die Accademia Nazionale dei Lincei in Rom und 1909 als ordentliches Mitglied in die Heidelberger Akademie der Wissenschaften aufgenommen 3 1910 erhielt er den griechischen Erloser Orden Von Duhn war auswartiges Mitglied der Accademia dei Lincei in Rom Forschungen BearbeitenVon Duhn beschaftigte sich zeitlebens mit romischen Reliefs und anderen Uberresten Grossen Verdienst erwarb er als er als erster erkannte dass einige romische Relieffragmente der Ara Pacis zuzuordnen waren Seine Aufarbeitung der zahlreichen Funde der Region lieferten die Arbeitsgrundlage fur die Forschung des 20 Jahrhunderts Fur Max Eberts Reallexikon der Vorgeschichte 1924 ff lieferte er alle Italien betreffenden Artikel Die archaologischen Sammlungen der Heidelberger Universitat und hierbei insbesondere die Sammlung antiker Kleinkunst sowohl bei den Originalen als auch bei den Abgussen erfuhren wahrend der vier Jahrzehnte die Friedrich von Duhn das Archaologische Institut leitete und der Sammlung vorstand 1880 1920 den grossten Zuwachs ihrer Geschichte Er war es der durch Neuerwerbungen die Heidelberger Sammlung antiker Kleinkunst zu einer der bedeutendsten Lehrsammlungen an deutschen Universitaten ausgebaut hat Die Abguss Sammlung mittlerweile auf fast 500 Exponate angewachsen wurde durch ihn 1887 erstmals durch einen Katalog erschlossen der bis 1913 in sechs aktualisierten Auflagen erschien Zu seinen bedeutenden Schulern zahlten Rudolf Pagenstecher Friedrich Pfister Carl Schuchhardt Bernhard Schweitzer Ernst Wahle Wilhelm Weber Otto Weinreich und Robert Zahn Letzte Ruhe BearbeitenFriedrich von Duhn fand seine letzte Ruhe auf dem Bergfriedhof in Heidelberg in der Abteilung O Die Grabstatte wird von einem Findling geschmuckt Ursprunglich stand auf dem Grab eine antikisierende Reliefstele Die Stele aus Paros Marmor zeigte die Darstellung eines Madchens mit zwei Tauben Diese fur die erste Frau Duhns Florence Wolffson errichtete Stele geschaffen von Constantin Daub einem mit Duhn befreundeten Bildhauer in Rom war die Kopie eines 1875 auf Paros gefundenen antiken Werks aus der Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr das man fruher fur eine Schopfung des grossen griechischen Bildhauers Phidias hielt Bedauerlicher Weise ist die originale Stele in den 1960er Jahren irrtumlicherweise abgeraumt worden und abhanden gekommen das vorzufindende Grabmal ist ein von der Friedhofsverwaltung gestellter Ersatzstein 4 Schriften BearbeitenAntike Bildwerke in Rom Karl W Hiersemann Leipzig 1881 1882 Pompeji eine hellenistische Stadt in Italien Teubner Leipzig 1906 2 Auflage ebd 1910 3 Auflage ebd 1918 Italische Graberkunde 2 Bande Carl Winter Heidelberg 1924 Literatur BearbeitenOtto Wilhelm von Vacano Duhn Friedrich von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 180 Digitalisat Dagmar Dull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 Springer Berlin u a 1986 ISBN 3 540 15856 1 S 53 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich von Duhn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich von Duhn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Duhn Friedrich von In Dictionary of Art Historians Abgerufen am 25 Juni 2018 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Familie von Duhn private genealogische Webseite Hermann Genzken Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck Gymnasium und Realgymnasium von Ostern 1807 bis 1907 Borchers Lubeck 1907 Beilage zum Schulprogramm 1907 Nr 670 Mitglieder der HAdW seit ihrer Grundung 1909 Friedrich von Duhn Heidelberger Akademie der Wissenschaften abgerufen am 13 Juli 2016 Zitiert aus Leena Ruuskanen Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit 2008 ISBN 978 3 89735 518 7 S Normdaten Person GND 116243163 lobid OGND AKS LCCN no2007049606 VIAF 14848517 Wikipedia Personensuche Inhaber der Professuren fur Klassische Archaologie an der Universitat Heidelberg Erste Professur Friedrich Creuzer 1804 1845 Karl Zell 1847 1855 Karl Bernhard Stark 1855 1879 Friedrich von Duhn 1880 1919 Ludwig Curtius 1920 1928 Arnold von Salis 1929 1940 Reinhard Herbig 1941 1956 Roland Hampe 1957 1975 Tonio Holscher 1975 2010 Nikolaus Dietrich seit 2015 Zweite Professur Jorg Schafer 1968 1991 Wolf Dietrich Niemeier 1991 2001 Diamantis Panagiotopoulos seit 2003 Dritte Professur Reinhard Stupperich 2002 2019 PersonendatenNAME Duhn Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Duhn Friedrich Carl von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 17 April 1851GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 5 Februar 1930STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Duhn amp oldid 227639868