www.wikidata.de-de.nina.az
Balduin Saria 5 Juni 1893 in Pettau Untersteiermark 3 Juni 1974 in Graz war ein osterreichischer Althistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBalduin Saria wurde in der untersteirischen Stadt Pettau heute Ptuj in Slowenien geboren Dort verbrachte er seine Kindheit besuchte die Volksschule und ab 1903 das Gymnasium Bereits wahrend seiner Gymnasialzeit befasste er sich als Mitglied des Pettauer Museumsvereins intensiv mit der romischen Epoche seiner Geburtsstadt und beteiligte sich eifrig an archaologischen Grabungen und Konservierungen von Fundstucken des alten Poetovio Im Juli 1912 legte Saria die Reifeprufung ab und ubersiedelte nach Wien um an der Universitat Archaologie und Alte Geschichte zu studieren Dort hatte er das Gluck so bedeutende Lehrer wie Eugen Bormann Wilhelm Kubitschek Emil Reisch und Emanuel Loewy horen zu konnen Im Jahre 1921 promovierte er alsdann mit der Dissertation Zur Entwicklung des mithrischen Kultbildes Anschliessend begann Saria seine berufliche Laufbahn zunachst am neugeschaffenen Jugoslawischen Nationalmuseum heute wieder Serbisches Nationalmuseum in Belgrad wo er bald mit der Leitung der archaologischen und numismatischen Abteilung betraut wurde und ab 1923 in Sudserbien die bedeutenden Ausgrabungen der antiken Stadt Stobi heute Nordmazedonien durchfuhren konnte Danach wechselte er 1925 als Dozent an die Universitat Belgrad wo er Archaologie und Epigraphik lehrte Im Jahre 1926 wechselte Saria an die Universitat Ljubljana Laibach Dort wirkte er vorerst als ausserordentlicher Professor dann ab 1937 als Ordinarius der Altertumskunde und Alten Geschichte Auch in Ljubljana konnte er sich neben seiner Lehrtatigkeit zahlreichen Grabungsprojekten im Bereich des damaligen Draubanats heute Slowenien widmen und Forschungsergebnisse veroffentlichen Insbesondere initiierte er 1927 die Ausgrabungen der spatantiken Ringwallsiedlung auf dem Gradisce bei Velike Malence Burgstall bei Gross Malenitz Nach der Besetzung der Stadt Laibach durch italienische Truppen im April 1941 und der nachfolgenden Annexion der Provinz Laibach durch das Konigreich Italien konnte Saria mit seiner Familie aufgrund des deutsch italienischen Umsiedlungsvertrages vom 31 August 1941 als volksdeutsche Optanten ins Deutsche Reich auswandern Im Jahre 1942 erfolgte dann seine Berufung an die Reichsuniversitat Graz wo er bis zum Kriegsende die Professur fur Romische Altertumskunde und Epigraphik innehatte Am 24 Juni 1944 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde am 1 November aufgenommen Mitgliedsnummer 10 161 666 1 Nach Auflassung des Lehrstuhls wurde Saria im Jahre 1946 emeritiert Wirken BearbeitenSarias Forschungsschwerpunkt war die Geschichte Sudosteuropas seit der Antike Er untersuchte insbesondere romische Spuren in der Steiermark und die Auswirkungen der romischen Kultur Verwaltung und Sprache auf die Balkanvolker Seine Forschungsergebnisse veroffentlichte er in mehreren Monografien und zahlreichen Aufsatzen die meisten davon in der Zeitschrift Sudostforschungen bei der er seit 1954 Mitherausgeber war 1957 war er ein Grundungsmitglied der Sudostdeutschen Historischen Kommission Er gehorte dem Deutschen Archaologischen Institut und dem Osterreichischen Archaologischen Institut an Schriften Auswahl BearbeitenArchaologische Funde aus Poetovio in Blatter zur Geschichte und Heimatkunde der Alpenlander Band IV 1914 Archaeologische Karte von Jugoslavien Blatt Ptuj zusammen mit J Klemenc Beograd Zagreb 1936 Archaeologische Karte von Jugoslavien Blatt Rogatec zusammen mit J Klemenc Zagreb 1939 1941 Geschichte der sudostdeutschen Volksgruppen Der Gottinger Arbeitskreis Hrsg Schriftenreihe Heft 42 Holzner Kitzingen Main 1954 Die mittelalterliche deutsche Besiedlung in Krain In Gedenkschrift fur Harold Steinacker Buchreihe der Sudostdeutschen Historischen Kommission Band 16 Oldenbourg Verlag Munchen 1966 Literatur BearbeitenFestschrift fur Balduin Saria zum 70 Geburtstag Munchen 1964 mit Bildnis Balduin Saria In Werner Schuder Hrsg Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender Begrundet von Joseph Kurschner 10 Auflage De Gruyter Berlin 1966 OCLC 257208474 S 2081 Erna Diez Balduin Saria 1893 1974 In Sudostforschungen 33 1974 S 319 320 Felix von Schroeder Balduin Saria 5 6 1893 3 6 1974 In Sudostdeutsches Archiv 17 18 1974 1975 S 5 8 Rudolf Pertassek Pettau Die alteste steirische Stadt Graz Wien 1992 ISBN 3 900526 57 5 Janez Mlinar Balduin Saria 1893 1974 Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark In Karel Hruza Hrsg Osterreichische Historiker Lebenslaufe und Karrieren 1900 1945 Band 3 Bohlau Wien u a 2019 ISBN 978 3 205 20801 3 S 379 404 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Balduin Saria im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 36390566 Siehe auch Janez Mlinar Balduin Saria 1893 1974 Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark In Karel Hruza Hrsg Osterreichische Historiker Lebenslaufe und Karrieren 1900 1945 Band 3 Bohlau Wien 2019 S 379 403 online Ordinarien fur Alte Geschichte an der Universitat Graz Alte Geschichte und Altertumskunde Adolf Bauer 1884 1916 Rudolf von Scala 1917 1919 Friedrich Oertel 1922 1929 Wilhelm Ensslin 1930 1936 Franz Schehl 1936 1938 Fritz Schachermeyr 1941 1945 Erich Swoboda 1947 1964 Viktor Burr 1968 1973 Gerhard Dobesch 1973 1975 Ingomar Weiler 1976 2002 Wolfgang Spickermann seit 2013 Romische Altertumskunde Wilhelm Kubitschek 1896 1897 Otto Cuntz 1898 1932 Balduin Saria 1942 1945 Normdaten Person GND 118751301 lobid OGND AKS LCCN no2003008081 VIAF 77111254 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Saria BalduinKURZBESCHREIBUNG osterreichischer AlthistorikerGEBURTSDATUM 5 Juni 1893GEBURTSORT PettauSTERBEDATUM 3 Juni 1974STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balduin Saria amp oldid 232076242