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Friedrich Oertel 21 Mai 1884 in Leipzig 15 Januar 1975 in Bonn war ein deutscher Althistoriker Friedrich Oertel besuchte von September 1895 bis Ostern 1903 das Konig Albert Gymnasium seiner Vaterstadt das er mit dem Reifezeugnis verliess Anschliessend studierte er zunachst in Leipzig klassische Philologie Neuere Geschichte und Nationalokonomie Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied beim Verein Deutscher Studenten Leipzig 1 Er war ausserdem auch journalistisch tatig bis er sich durch das von Ulrich Wilcken geweckte Interesse an griechischen Papyri ganz dem Studium der Altertumswissenschaften zuwendete Seine akademischen Lehrer waren unter anderem Karl Bucher Otto Immisch Karl Lamprecht und Franz Studniczka Im Jahr 1911 wurde er mit dem ersten Teil der Liturgie promoviert die nach ihrem Erscheinen die Grundlage fur die 1920 erfolgte Habilitation bildete Das Werk wurde grundlegend fur die Kenntnis der Verwaltung Agyptens und fur dessen politische sowie soziale Entwicklung in den Jahrhunderten der ptolemaischen und romischen Herrschaft Nach der Promotion wurde Oertel zunachst bei Karl Julius Beloch Assistent und nach seiner Ruckkehr aus dem Ersten Weltkrieg bei Johannes Kromayer Wahrend der Weimarer Republik war Oertel Mitglied der DNVP Im Jahr 1922 erfolgte der Ruf an die Universitat Graz Berufungen nach Koln und Freiburg im Breisgau 1926 lehnte er ab 1929 trat er die Nachfolge von Conrad Cichorius in Bonn an Oertel war von 1930 bis 1932 Vorsitzender des Deutschen Historikerverbandes Im Nationalsozialismus wurde er 1936 als Dekan seines Amtes enthoben Von 1945 bis 1947 half er erneut als Dekan bei dem Neubeginn der Universitat entscheidend mit 1952 wurde er emeritiert 1964 wurde Oertel das Grosse Bundesverdienstkreuz verliehen Oertels Forschungsschwerpunkte waren die antike Wirtschaftsgeschichte die Papyrologie Alexander der Grosse sowie die Fragen nach der Ordnung der Gesellschaft und nach den sozialen Voraussetzungen staatlicher Ordnungen Schriften Auswahl BearbeitenDie Liturgie Studien zur ptolemaischen und kaiserlichen Verwaltung Agyptens Teubner Leipzig 1917 Neudruck Scientia Aalen 1965 Robert von Pohlmann Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt 2 Bande 3 Auflage durchgesehen und um einen Anhang vermehrt von Friedrich Oertel C H Beck Munchen 1925 Reprografischer Nachdruck Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1984 ISBN 3 534 08587 6 The Economic Unification of the Mediterranean Region Industry Trade and Commerce In John B Bury u a Hrsg The Augustan Empire 44 B C A D 70 The Cambridge Ancient History Vol 10 Cambridge University Press Cambridge u a 1934 S 382 424 The Economic Life of the Empire In Stanley Arthur Cook u a Hrsg The Imperial Crisis and Recovery A D 193 324 The Cambridge Ancient History Vol 12 Cambridge University Press Cambridge u a 1939 S 232 282 Klassenkampf Sozialismus und organischer Staat im alten Griechenland Kriegsvortrage der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn am Rhein H 55 ZDB ID 966203 0 Bonner Universitats Buchdruckerei Bonn 1942 Alexander der Grosse Kriegsvortrage der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn am Rhein H 107 Bonner Universitats Buchdruckerei Bonn 1943 Aus der Vortragsreihe Das Mittelmeer als europaischer Schicksalsraum Herodots agyptischer Logos und die Glaubwurdigkeit Herodots Antiquitas Reihe 1 Abhandlungen zur alten Geschichte Bd 18 Mit einem metrologischen Beitrag und Anhang Habelt Bonn 1970 Literatur BearbeitenHorst Braunert Friedrich Oertel In Gnomon Bd 48 1976 S 97 100 Horst Braunert Hrsg Studien zur Papyrologie und antiken Wirtschaftsgeschichte Friedrich Oertel zum 80 Geburtstag gewidmet Habelt Bonn 1964 Hans Paul Hopfner Die Universitat Bonn im Dritten Reich Akademische Biographien unter nationalsozialistischer Herrschaft Academica Bonnensia Bd 12 Bouvier Bonn 1999 ISBN 3 416 02904 6 S 385 ff Bernhard Palme Oertel Friedrich In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 899 900 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Oertel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Louis Lange Hrsg Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten Anschriftenbuch 1931 Berlin 1931 S 163 Ordinarien fur Alte Geschichte an der Universitat Graz Alte Geschichte und Altertumskunde Adolf Bauer 1884 1916 Rudolf von Scala 1917 1919 Friedrich Oertel 1922 1929 Wilhelm Ensslin 1930 1936 Franz Schehl 1936 1938 Fritz Schachermeyr 1941 1945 Erich Swoboda 1947 1964 Viktor Burr 1968 1973 Gerhard Dobesch 1973 1975 Ingomar Weiler 1976 2002 Wolfgang Spickermann seit 2013 Romische Altertumskunde Wilhelm Kubitschek 1896 1897 Otto Cuntz 1898 1932 Balduin Saria 1942 1945 Inhaber der Lehrstuhle fur Alte Geschichte an der Universitat Bonn Erster Lehrstuhl Arnold Dietrich Schaefer 1865 1883 Heinrich Nissen 1884 1911 Ulrich Wilcken 1912 1915 Conrad Cichorius 1916 1928 Friedrich Oertel 1929 1952 Johannes Straub 1953 1982 Klaus Rosen 1982 2002 Winfried Schmitz seit 2003 Zweiter Lehrstuhl Hatto H Schmitt 1965 1978 Gerhard Wirth 1979 1991 Hartmut Galsterer 1992 2004 Konrad Vossing seit 2005 Normdaten Person GND 118736035 lobid OGND AKS LCCN n91030525 VIAF 34539727 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oertel FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher AlthistorikerGEBURTSDATUM 21 Mai 1884GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 15 Januar 1975STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Oertel Althistoriker amp oldid 214408586