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Arnold Dietrich Schaefer 16 Oktober 1819 in Seehausen heute zu Bremen 19 November 1883 in Bonn auch Arnold Schaefer war ein deutscher Althistoriker der als Professor an den Universitaten Greifswald 1857 1865 und Bonn 1865 1883 wirkte Arnold SchaeferArnold Dietrich Schaefer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch der Gelehrtenschule Bremen 1833 1838 studierte Schaefer an der Universitat Leipzig Klassische Philologie und Geschichte Zu seinen akademischen Lehrern zahlten Moriz Haupt Gottfried Hermann und Wilhelm Wachsmuth Nach der Promotion wandte sich Schaefer zunachst einem althochdeutschen Habilitationsprojekt zu angeregt durch Moriz Haupt Durch ein gunstiges Stellenangebot des Geheimen Schulrats Karl Justus Blochmann wandte er sich jedoch dem Schulamt zu und ging als Lehrer der Alten Sprachen und der Geschichte an das Vitzthumsche Gymnasium zu Dresden Bereits in dieser Zeit trat Schaefer durch zahlreiche Publikationen hervor darunter das Schulprogramm Commentatio de libro vitarum decem oratorum Dresden 1844 und Geschichtstabellen zum Auswendiglernen Leipzig 1847 ein praktisches Handbuch fur Schuler Das Werk enthalt wichtige Daten der Weltgeschichte vom Altertum bis zur Gegenwart die in drei Kurse geteilt sind Allgemeine Geschichte epochale Geschichte und Kulturgeschichte Bis 1888 erschienen 17 aktualisierte Neuauflagen die letzten zwei 1885 und 1888 wurden von Schaefers Kollegen Julius Asbach besorgt Zum 15 Oktober 1851 wechselte Schaefer als Gymnasialprofessor an die koniglich sachsische Landesschule in Grimma Hier stellte er die ersten zwei Bande seines dreibandigen Werkes Demosthenes und seine Zeit Leipzig 1856 1858 fertig an dem er zehn Jahre lang gearbeitet hatte Seine Abschiedsrede an der Schule hielt er uber die Kranzrede des Demosthenes Am 30 November 1857 folgte Schaefer einem Ruf an die Universitat Greifswald als ordentlicher Professor der Geschichte In seinen Vorlesungen und Seminarveranstaltungen fur die er 1863 das Historische Seminar begrundete 1 behandelte Schaefer alle Epochen und Felder der Geschichte vorrangig las er Romische Geschichte und die Neuere Geschichte Preussens Er stand mit Kollegen verschiedener Facher in freundschaftlicher Verbindung darunter der Kameralist Eduard Baumstark der Archaologe Adolf Michaelis und die Philologen Martin Hertz Georg Friedrich Schomann und Hermann Usener Einen Ruf an die Universitat Konigsberg der 1863 nach Wilhelm von Giesebrechts Weggang an Schaefer ergangen war lehnte er ab Zum Sommersemester 1865 wurde Schaefer an die Universitat Bonn versetzt wo er bis zu seinem Tode den Lehrstuhl fur Geschichte insbesondere Alte Geschichte am gleichzeitig gegrundeten Historischen Seminar innehatte 2 Er war der erste Geschichtsprofessor der sein Fach unabhangig vom Philologischen Seminar lehrte Im akademischen Jahr 1871 72 bekleidete Schaefer das Rektorat der Universitat In Bonn setzte Schaefer seine Vorlesungen aus Greifswald fort Wie dort bildete die griechische und romische Quellenkunde einen wichtigen Teil seiner Lehre so dass er schliesslich 1867 als Grundlage seiner Vorlesung einen Abriss der Quellenkunde der griechischen Geschichte bis auf Polybios veroffentlichte Eine zweite Abteilung des Werks veroffentlichte er kurz vor seinem Tod unter dem Titel Abriss der Quellenkunde der griechischen und romischen Geschichte Leipzig 1883 Sein Nachfolger Heinrich Nissen gab dieses Werk 1885 in einer zweiten Auflage heraus die 1967 nachgedruckt wurde Schon aus Greifswald ruhrte seine intensive Beschaftigung mit der preussischen Geschichte her In seiner Bonner Zeit veroffentlichte er die Geschichte des siebenjahrigen Kriegs in drei Banden Berlin 1867 1874 Das Werk wurde von der inlandischen wie auslandischen Presse fur seine neuartige Darstellung der Vorgange gelobt Kurz nach der Fertigstellung des letzten Bandes unternahm Schaefer eine ausgedehnte Bildungsreise durch Griechenland Kleinasien Syrien und Italien 1879 besuchte er das Fest zum funfzigjahrigen Stiftungsjubilaum des Deutschen Archaologischen Instituts in Rom 1880 bereiste er die Peloponnes und insbesondere Olympia Auf der Ruckreise zog er sich ein schweres Rheumaleiden zu von dem er sich auf Kurreisen erholte Wenige Wochen nach der Ruckkehr von einem Kuraufenthalt erlag Schaefer am 19 November 1883 mitten in der Arbeit uberraschend einem Schlaganfall Sein Grab liegt auf dem Alten Friedhof In seinen letzten Lebensjahren bereitete Schaefer auch eine Neuauflage seines Demosthenes Werks vor die er nach zahlreichen Papyrusfunden und Emendationen in den vergangenen dreissig Jahren auf den neusten Stand stellte Sie erschien kurz nach seinem Tod in drei Banden Leipzig 1885 1887 vollendet von Max Hoffmann Seine Witwe Eugenie Schaefer geb Grossmann eine Tochter des Theologen Christian Gottlob Grossmann grundete 1894 mit 100 000 Mark die Arnold Schafer Stiftung aus deren Mitteln bis heute Studenten und junge Wissenschaftler an der Universitat Bonn gefordert werden nbsp Grabstein von Arnold SchaeferSchriften Auswahl BearbeitenCommentatio de libro vitarum decem oratorum Schulprogramm Dresden 1844 Digitalisat Demosthenes und seine Zeit Drei Bande Leipzig 1856 1858 2 revidierte Auflage Leipzig 1885 1887 Nachdruck Hildesheim 1966 CD ROM Ausgabe Duehrkohp und Radicke Gottingen 2001 ISBN 3 89744 021 0 Digitalisat De ephoris Lacedaemoniis Leipzig 1863 Digitalisat Disputatio de rerum post bellum Persicum usque ad tricennale foedus in Graecia gestarum temporibus Bonn 1865 Digitalisat Geschichte des Siebenjahrigen Krieges 3 Bande Berlin 1867 1874 Digitalisate Geschichtstabellen zum Auswendiglernen 15 Aufl Arnoldi Leipzig 1880 Digitalisat Literatur BearbeitenJulius Asbach Schaefer Arnold Dietrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 521 524 Julius Asbach Zur Erinnerung an Arnold Dietrich Schaefer Leipzig 1895 Johannes Poeschel Das Kollegium der Fursten und Landesschule Grimma von 1849 bis 1900 Grimma 1901 S 29 32 Roderich Schmidt Arnold Schaefer 1819 1883 In Ders Fundatio et confirmatio universitatis Von den Anfangen deutscher Universitaten Bibliotheca Eruditorum Internationale Bibliothek der Wissenschaften Bd 13 Goldbach 1998 zuerst erschienen 1968 S 349 368 Michael Czolkoss Studien zur Geschichte der Geschichtswissenschaft Die Universitat Greifswald in der preussischen Hochschullandschaft 1830 1865 Tectum Marburg 2015 ISBN 978 3 8288 3515 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arnold Dietrich Schaefer Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Arnold Dietrich Schaefer Quellen und Volltexte Literatur von und uber Arnold Dietrich Schaefer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Arnold Dietrich Schaefer in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Zur Geschichte des Historischen Instituts siehe den folgenden Band in dem auch an verschiedenen Stellen auf Schaefer eingegangen wird Niels Hegewisch Karl Heinz Spiess Thomas Stamm Kuhlmann Geschichtswissenschaft in Greifswald Festschrift zum 150jahrigen Bestehen des Historischen Instituts der Universitat Greifswald Beitrage zur Geschichte der Universitat Greifswald Bd 11 Steiner Stuttgart 2015 ISBN 978 3 515 10946 8 Zu Schaefers akademischem Werdegang und seinen verschiedenen Lehrstuhlberufungen vgl Michael Czolkoss Studien zur Geschichte der Geschichtswissenschaft Die Universitat Greifswald in der preussischen Hochschullandschaft 1830 1865 Marburg 2015 Zu Schaefers Wirken in Bonn siehe Paul Egon Hubinger Das Historische Seminar der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn Bonner Historische Forschungen Bd 20 Bonn 1963 Inhaber der Lehrstuhle fur Alte Geschichte an der Universitat Bonn Erster Lehrstuhl Arnold Dietrich Schaefer 1865 1883 Heinrich Nissen 1884 1911 Ulrich Wilcken 1912 1915 Conrad Cichorius 1916 1928 Friedrich Oertel 1929 1952 Johannes Straub 1953 1982 Klaus Rosen 1982 2002 Winfried Schmitz seit 2003 Zweiter Lehrstuhl Hatto H Schmitt 1965 1978 Gerhard Wirth 1979 1991 Hartmut Galsterer 1992 2004 Konrad Vossing seit 2005 Inhaber des Lehrstuhls fur Alte Geschichte an der Universitat Greifswald Arnold Dietrich Schaefer 1857 1865 Theodor Hirsch 1865 1881 Otto Seeck 1881 1907 Walter Otto 1907 1914 Matthias Gelzer 1915 1918 Walther Kolbe 1919 1927 Josef Keil 1927 1936 Hans Volkmann 1937 1945 Karl Joachim Holkeskamp 1994 1995 Egon Flaig 1998 2008 Normdaten Person GND 121780988 lobid OGND AKS LCCN no2002106438 VIAF 59948975 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaefer Arnold DietrichALTERNATIVNAMEN Schaefer ArnoldKURZBESCHREIBUNG deutscher AlthistorikerGEBURTSDATUM 16 Oktober 1819GEBURTSORT Seehausen Bremen STERBEDATUM 19 November 1883STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnold Dietrich Schaefer amp oldid 237675600