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Der Burgus Mariakalnok Orszaguti dulo Burgus Gahling Strassenacker war moglicherweise ein spatantiker romischer Landeburgus am Limes Pannonicus der zur Grenzsicherung an der Donau errichtet wurde Der Strom bildete in weiten Abschnitten die romische Reichsgrenze Die teilweise ergrabenen und in sehr geringen Resten erhaltenen Baustrukturen befinden sich heute in Ungarn nahe der Kleinen Donau auch Wieselburger Donauarm an einem Fischweiher im Ortsteil Orszaguti dulo in der Gemeinde Mariakalnok Gahling sudostlich der Stadt Mosonmagyarovar Wieselburg dem Standort des Kastells Ad Flexum 1 Mariakalnok Orszaguti dulo Burgus Ad Flexum 4 Limes Pannonischer LimesAbschnitt 1Datierung Belegung 4 Jahrhundert n Chr Typ Landeburgus Bauweise SteinErhaltungszustand Ein rund zwei Meter lange Abschnitt der Westmauer ist am Westufer eines Fischweihers erhalten Ort Mariakalnok Orszaguti duloGeographische Lage 47 52 1 7 N 17 17 16 4 O 47 86714 17 2879 119Hohe 119 mVorhergehend Kastell Ad Flexum nordwestlich Anschliessend Kastell Quadrata sudostlich Die Lage des Burgus zum Kastell Ad Flexum Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Forschungsgeschichte 2 Baugeschichte 3 Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 AnmerkungenLage und Forschungsgeschichte BearbeitenDie Landschaft am Burgus Ad Flexum hat sich sudlich von Mosonmagyarovar seit der Antike stetig verandert Die Ursache hierfur bildet die Donau die sich immer wieder neue Wege durch das Land gesucht hat und mit ihrem Geschiebe und den Hochwassern die Flora und Fauna durch die Auspragung immer neuer Flussschleifen beeinflusste 2 Spater hat der Mensch die naturliche Topographie stark uberpragt Die Baureste befinden sich an einem Fischweiher der nahe am linken Ufer der Kleinen Donau liegt Die Kleine Donau ist ein weitgehend naturlich verlaufender Nebenarm des nordostlich liegenden Hauptstroms Sie bildet weit ausladende Maander und umgrenzt mit dem Hauptstrom eine grosse von zahlreichen Altarmen durchzogene Flussinsel Der heute von Privathausern umstandene Weiher entstand durch Kiesabbau Erst im spaten 20 Jahrhundert wurde diese Kiesgrube geschlossen Unmittelbar nordlich der Fundstelle mundet die aus Nordwesten kommende Leitha in die Kleinen Donau 3 In den 1930er Jahren 4 wurden die Baureste erstmals bei Arbeiten in der Kiesgrube entdeckt 3 1970 wahrend der Zeit des Kiesabbaus durch die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Dozsa 5 untersuchte der Archaologe Rezso Pusztai 1926 2004 das Areal 6 Zu seinen Mitarbeitern zahlten Peter Tomka und Eszter Szony 5 Spater unternahm Geza Szabo eine unterwasserarchaologische Erkundung 3 Der Fundplatz lag in der historischen Flur Strassenacker heute Flur Orszagut 7 Ein rund zwei Meter langer machtiger Mauerabschnitt kann am Westufer des Fischteiches besichtigt werden 6 8 Weitere Mauerreste sind im klaren Wasser erkennbar 4 Baugeschichte Bearbeiten nbsp Nach Pusztai konnte der Burgus von Mariakalnok ahnlich wie der Burgus contra Florentiam ausgesehen haben Die von Pusztai ergrabenen Reste dreier romischer Mauersegmente waren zumindest teilweise bereits stark verlagert und standen nicht mehr an ihrem ursprunglichen Platz 6 Im Jahr 1937 wurde berichtet dass die Donau bereits den grossten Teil des Bauwerks fortgespult hatte Lediglich der starkste Turm wohl das Kernwerk der Anlage blieb erhalten und wurde von einer drei Meter starken Schicht aus Kies und Sand bedeckt 9 Offensichtlich hat sich der Flusslauf seit der Spatantike nach Westen verlagert da sich die Baureste heute rund 150 Meter vom Ufer entfernt befinden 2 Ein Mauerstumpf war sieben Meter lang 2 90 bis 3 30 Meter breit und noch 3 20 bis 3 50 Meter hoch Parallel zu diesem und lediglich 0 35 Meter entfernt verlief ein weiterer 0 80 Meter breiter und funf Meter langer Mauerabschnitt Von der Sudostecke des langeren Mauerabschnitts zweigte eine dritte Mauer ab 5 Sie lag bereits unter Wasser und war noch vier Meter lang und 1 10 Meter breit erhalten 6 Unter Wasser zeigten sich 1970 weitere Mauerfundamente 5 Eine Interpretation der monumentalen Baureste ist schwierig Fur die Zeitstellung und Nutzung konnten jedoch Anhaltspunkte entdeckt werden 6 So fanden sich in den Fundamenten bei den Tauchgangen durch Szabo 3 als Spolien wiederverwendete Grabsteine und fur die spatromische Zeit typisches Baumaterial Er brachte ausserdem vom Grund das Fragment einer Stele an die Oberflache 3 Die besondere Mauerstarke weist auf eine militarische Anlage hin Eine Hypothese spricht dafur in den Bauresten einen spatantiken Landeburgus zu sehen der hier an der Kleinen Donau gestanden haben konnte 6 Pusztai ging davon aus dass die rechteckige Anlage rund 130 bis 140 Meter umfasst haben konnte An ihren Ecken konnten Turme gestanden haben die ein Aufmass von rund 6 5 Meter besassen 10 Denkmalschutz BearbeitenDie Denkmaler Ungarns sind nach dem Gesetz Nr LXIV aus dem Jahr 2001 durch den Eintrag in das Denkmalregister unter Schutz gestellt Die genannten romischen Bauten sowie alle anderen Limesanlagen gehoren als archaologische Fundstatten nach 3 1 zum national wertvollen Kulturgut Alle Funde sind nach 2 1 Staatseigentum egal an welcher Stelle der Fundort liegt Verstosse gegen die Ausfuhrregelungen gelten als Straftat bzw Verbrechen und werden mit Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren bestraft Siehe auch BearbeitenListe der Limeskastelle in UngarnLiteratur BearbeitenDenes Gabler Mariakalnok Flur Orszagut In Jeno Fitz Hrsg Der Romische Limes in Ungarn Fejer Megyei Muzeumok Igazgatosaga 1976 S 17 Rezso Pusztai Romai kori epuletmaradvanyok a mariakalnoki kavicsbanyaban Romerzeitliche Gebaudereste in der Kiesgrube von Mariakalnok In A Hansagi Muzeum Evkonyve 3 2001 2002 S 45 55 Rezso Pusztai Mariakalnok Orszaguti dulo In Archaeologiai Ertesito 98 1971 S 272 Zsolt Visy The ripa Pannonica in Hungary Akademiai Kiado Budapest 2003 ISBN 963 05 7980 4 S 18 Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Theiss Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0488 8 S 42 Anmerkungen Bearbeiten Kastells Ad Flexum bei 47 52 10 N 17 16 33 56 O 47 869444444444 17 275988888889 a b Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Theiss Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0488 8 S 42 a b c d e Zsolt Visy The ripa Pannonica in Hungary Akademiai Kiado Budapest 2003 ISBN 963 05 7980 4 S 18 a b Robert Loki Mate Szabo Zsolt Visy A PTE kutatocsoportja altal felmert lelohelyek katalogusa In Zsolt Visy Hrsg A Danube Limes program regeszeti kutatasai 2008 2011 kozott Universitat Pec Pec 2011 ISBN 978 963 642 447 3 S 53 100 hier S 54 a b c d Rezso Pusztai Mariakalnok Orszaguti dulo In Archaeologiai Ertesito 98 1971 S 272 a b c d e f Zsolt Mate Hrsg Frontiers of the Roman Empire Ripa Pannonica in Hungary RPH Nomination Statement Vol 2 National Office of Cultural Heritage Budapest 2011 S 395 Denes Gabler Mariakalnok Flur Orszagut In Jeno Fitz Hrsg Der Romische Limes in Ungarn Fejer Megyei Muzeumok Igazgatosaga 1976 S 17 Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Theiss Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0488 8 S 42 und S 43 Photo der Baureste Zsolt Visy The ripa Pannonica in Hungary Akademiai Kiado Budapest 2003 ISBN 963 05 7980 4 S 18 Fussnote 35 Zsolt Visy Mosonmagyarovar In Acta Classica Universitatis Scientiarum Debreceniensis 30 1995 S 26 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Pannonischer Limes in Ungarn Strecke 1 Kastell Ad Flexum Burgus Mariakalnok Orszaguti dulo Kastell Quadrata Kastell Arrabona Kastell Ad Statuas Acs Vaspuszta Kastell Ad Mures Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgus Mariakalnok Orszaguti dulo amp oldid 238692014