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Als Reichskrise des 3 Jahrhunderts bezeichnet die moderne Geschichtswissenschaft den Zeitraum von 235 bis 284 85 n Chr im Romischen Reich als das Imperium mit einer Reihe von inneren und ausseren Krisen konfrontiert wurde Diese Periode die auch oft als Zeit der Soldatenkaiser bezeichnet wird folgte im Anschluss an das Ende der Kaiserdynastie der Severer die sich noch einmal als ein stabilisierender Faktor im Reich erwiesen hatte Maximinus Thrax der erste Soldatenkaiser Mehrere neue germanische Grossverbande sowie das in Mesopotamien aggressiv auftretende neupersische Sasanidenreich bedrohten das Imperium Romanum das dadurch zeitweise gleichzeitig Invasionen im Norden und Osten abwehren musste und damit an die Grenzen seiner militarischen Leistungsfahigkeit gelangte Zahlreiche Usurpationen und Burgerkriege die temporare Abspaltung von Reichsgebieten Gallisches Sonderreich und das Teilreich von Palmyra sowie regionale wirtschaftliche Probleme belasteten das Imperium zusatzlich das um 260 den Hohepunkt der Krise durchlief Durch mehrere tiefgreifende Reformen im administrativen und militarischen Bereich konnte der romische Staat aber schliesslich ebenso wie das Kaisertum wieder stabilisiert werden Diese Endphase des Prinzipats endete mit dem Regierungsantritt Kaiser Diokletians im Jahr 284 dem eine Stabilisierung des Kaisertums gelang und mit dem in der Regel der Beginn der Spatantike verknupft wird Die romische Geschichte des 3 Jahrhunderts ist seit Jahren Gegenstand einer lebhaften Forschungsdiskussion Manche Forscher folgen der traditionellen Sichtweise und gehen davon aus dass es zu einem vollstandigen Niedergang und einer Systemkrise des Reiches kam die alle Lebensbereiche tangierte Andere sind wesentlich vorsichtiger und stellen zwar die diversen Krisenerscheinungen besonders fur die Jahre um 260 nicht in Frage sehen den Zeitraum aber eher als eine Transformationsphase der antiken Welt hin zur Spatantike in der es auch vielversprechende Ansatze zur Bewaltigung der Krise gegeben habe zudem hatten mehrere Provinzen des Imperiums in dieser Zeit sogar eine regelrechte Blute erlebt Einige Forscher wiederum bezweifeln grundsatzlich die Anwendbarkeit des Begriffes Krise auf die Zustande des 3 Jahrhunderts Umstritten ist aufgrund der engen Verzahnung innen und aussenpolitischer Probleme auch ob die Krisenphase durch interne Entwicklungen oder externe Faktoren ausgelost worden war Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Reichskrise 1 1 Von Maximinus Thrax bis Valerian 1 1 1 Der erste Soldatenkaiser Maximinus und das Sechskaiserjahr 1 1 2 Rom in der Defensive Die ersten Angriffe der Skythai und der Aufstieg des Sasanidenreichs 1 2 Von Valerian zu Claudius Gothicus Aussere Bedrohung und innere Unruhe 1 2 1 Valerian und Gallienus Der vergebliche Versuch einer Stabilisierung des Reichs 1 2 2 Die Alleinherrschaft des Gallienus Der Hohepunkt der Reichskrise 1 3 Die Uberwindung der Krise 1 3 1 Claudius Gothicus Erste Ansatze der Stabilisierung 1 3 2 Aurelian 1 3 3 Die letzten Soldatenkaiser Von Tacitus zu Carinus 2 Zeitleiste 3 Charakteristika der Epoche 4 Quellen 5 Forschungsgeschichte 6 Literatur 7 AnmerkungenGeschichte der Reichskrise BearbeitenVon Maximinus Thrax bis Valerian Bearbeiten Der erste Soldatenkaiser Maximinus und das Sechskaiserjahr Bearbeiten nbsp Die Expansion des Romischen Reiches bis zum Ende des 2 Jahrhunderts n Chr Nachdem das Imperium Romanum nach den Wirren des zweiten Vierkaiserjahres 193 in der Regierungszeit des Septimius Severus noch einmal stabilisiert worden war entglitt den spateren Severern immer mehr die Kontrolle 1 Das Heer verwohnt durch hohe Donative wurde fur die Kaiser immer schwerer kontrollierbar Der junge unerfahrene und eher schwache Kaiser Severus Alexander wurde im Jahr 235 bei Mogontiacum Mainz durch aufstandische Truppen ermordet An seiner Stelle wurde der Offizier Maximinus Thrax zum neuen Imperator ausgerufen 2 Mit ihm beginnt in der Forschung traditionell die Reihe der sogenannten Soldatenkaiser 3 Mehrere Details in Bezug auf Maximinus sind unklar da die Quellen parteiisch gefarbt sind 4 Er war offenbar kein Senator sondern gehorte nur wie schon Macrinus dem Ritterstand an Zudem stammte er aus einer Familie die wohl erst seit relativ kurzer Zeit das romische Burgerrecht besass wenngleich seine Frau offenbar der Nobilitat angehorte 5 Sein Verhaltnis zum Senat war schlecht da er darauf verzichtete nach Rom zu ziehen und dem Organ mehr als nur oberflachlichen Respekt zu zeigen Obwohl der Senat in der Kaiserzeit faktisch machtlos war genoss er noch immer einen hohen symbolischen Stellenwert Aber auch im Heer herrschte teils offenbar einige Unruhe denn die Quellen berichten von Umsturzversuchen durch bei Mainz stationierte Truppen sowie im Osten wenngleich beide Versuche wenn sie uberhaupt historisch sind fehlschlugen Maximinus konnte seine Macht erst nach und nach sichern und vergab Geldgeschenke an die Soldaten sowie an die Stadtbevolkerung von Rom 235 36 fuhrte er schliesslich mehrere erfolgreiche recht brutal gefuhrte Feldzuge gegen die Germanen am Rhein durch 6 In diesen Kontext ist wahrscheinlich ein 2008 entdecktes antikes Schlachtfeld bei Kalefeld in Niedersachsen einzuordnen 7 trifft dies zu so stiessen Maximinus Truppen fast bis an die Elbe vor Gegen Maximinus dessen Verhaltnis zu vielen Senatoren sich auch in der Folgezeit offenbar nicht entspannt hatte kam es 238 zu einer Revolte in der Provinz Africa Offenbar hatte Maximinus notgedrungen den Steuerdruck weiter erhoht um die Legionen bezahlen zu konnen wodurch in den Provinzen Unruhe entstand Auch der Senat bezog gegen den Kaiser Stellung zumal der in Africa ausgerufene Gegenkaiser Gordian I uber gute Kontakte nach Rom verfugte und Maximinus dortige Anhanger so den Pratorianer und den Stadtprafekten ermorden liess Auch etwa die Halfte der Provinzen fiel vom Kaiser ab Gordian ernannte seinen gleichnamigen Sohn zum Mitkaiser doch dieser unterlag im Fruhjahr 238 loyalen Truppen und wurde getotet kurz darauf beging der verzweifelte Gordian I Suizid Der Senat der mit Strafmassnahmen des bereits auf dem Vormarsch befindlichen Maximinus rechnen musste ernannte daraufhin mit den angesehenen Senatoren Pupienus und Balbinus zwei eigene Senatskaiser ein mehr als ungewohnlicher Vorgang Allerdings kam es in Rom daraufhin zu Unruhen deren Ziel die Erhebung eines Kaisers war der mit den Gordiani verwandt war Notgedrungen erhob man den sehr jungen Gordian III den Enkel Gordians I zum Caesar wahrend Pupienus und Balbinus die Regierungsgeschafte leiten sollten 8 Pupienus marschierte nun gegen Maximinus der bei der Belagerung von Aquileia festsass und schliesslich von unzufriedenen Soldaten zusammen mit seinem Sohn ermordet wurde Aber auch nach dem Tod des Maximinus kehrte keine Ruhe ein vielmehr kam es nun zu Streitigkeiten zwischen Pupienus und Balbinus Die Pratorianergarde ein wichtiger Machtfaktor in Rom bedrohte zusatzlich die Autoritat der neuen Regierung Die Garde war offenbar mit der Erhebung der neuen Senatskaiser nicht einverstanden eventuell furchtete man auch die Ersetzung durch eine neue Gardeeinheit Noch im Jahr 238 verubten Pratorianer daher ein erfolgreiches Attentat auf Pupienus und Balbinus im Anschluss daran erhoben sie Gordian III zum neuen Kaiser Augustus Dieser ein blutjunger Mann aus senatorischem Adel orientierte sich in seiner Herrschaftspraxis wieder starker am severischen Prinzipat Rom in der Defensive Die ersten Angriffe der Skythai und der Aufstieg des Sasanidenreichs Bearbeiten Auch nach dem Ende der Wirren des Sechskaiserjahres 238 stabilisierte sich die Lage nur vorubergehend Die wirtschaftliche Situation war durch die hohen Ausgaben fur den Krieg gegen Maximinus angespannt hinzu kam die Bedrohung von aussen Am Rhein ubten vor allem die Alamannen Druck aus wahrend an der Donau die Goten aufgetaucht waren und dort fur Unruhe sorgten Zwar waren diese Gebiete schon seit langer Zeit bedroht im Grunde war die Situation also nicht neu aber die Intensitat der Angriffe nahm offenbar zu Vor allem bildeten sich nun grossere Stammeskonfoderationen gentes wie die Alamannen und Franken deren Schlagkraft betrachtlich war und deren Ethnogenese wohl auch durch die Auseinandersetzung mit Rom vorangetrieben wurde 9 238 brach der sogenannte Gotensturm los Die Goten begannen erste Angriffe auf romisches Gebiet und eroberten die sudlich der Donau gelegene Stadt Histros wahrend die Karpen in die Provinz Moesia inferior Niedermosien einfielen 10 Die Geschichte der Kampfe gegen diese germanischen Invasoren die von den klassizistisch orientierten griechischen Autoren im Ruckgriff auf die traditionelle Ethnographie als Skythai bezeichnet wurden 11 schilderte der Geschichtsschreiber Dexippos in seinem nur fragmentarisch erhaltenen Werk Skythika Fur Dexippos soll das Jahr 238 den Beginn des skythischen Krieges markiert haben 12 Bis 248 verhielten sich die Goten wieder ruhig wahrend die Karpen ihre Angriffe fortsetzten Die Abwehrkampfe die Rom seit den 30er Jahren des 3 Jahrhunderts an der Donau zu bestehen hatte waren jedoch nicht vergleichbar mit einer anderen Bedrohung die dem Imperium fast zeitgleich im Osten erwuchs Dort stellte das neupersische Sasanidenreich eine weitaus grossere Gefahr fur Rom dar als es die wenigstens zunachst vereinzelten Vorstosse germanischer Stamme waren 13 Die Sasaniden hatten 224 bzw 226 die Arsakiden gesturzt Das Sasanidenreich das auch auf ein altes kulturelles Erbe zuruckblicken konnte sollte 400 Jahre lang der grosse Rivale Roms im Osten sein zu den diesbezuglichen Kampfhandlungen siehe Romisch Persische Kriege Der persische Konig Ardaschir I der durch militarische Erfolge wohl auch seine Legitimation unter Beweis stellen wollte war bereits zur Zeit des Severus Alexander auf romisches Gebiet vorgestossen wohl 236 fielen die strategisch wichtigen Stadte Nisibis und Karrhai an die Perser 14 Gemeinhin wird angenommen dass die Grundung des Neupersischen Reiches fur die Romer weitreichende Konsequenzen gehabt habe doch ist diese Ansicht jungst bezweifelt worden da die Aggression zumindest spater oftmals eher von romischer Seite als von den Sasaniden ausgegangen ist 15 nbsp Gordian III Gordian III bemuhte sich offenbar um ein gutes Verhaltnis zum Senat sowie um das Wohlwollen der stadtromischen Bevolkerung 16 Er erhob 241 Timesitheus zum Pratorianerprafekten dieser dominierte fortan die Regierungsgeschafte Gordian heiratete auch im selben Jahr dessen Tochter Aussenpolitisch blieb die Ostgrenze Roms ein Brennpunkt Den Sasaniden war es 240 41 gelungen die bedeutende Stadt Hatra zu erobern Hauptstadt des gleichnamigen Konigreichs 17 Ob die Sasaniden wirklich wie von westlichen Quellen unterstellt 18 Anspruche auf Territorien des alten Achamenidenreichs erhoben haben ist jedoch fraglich und in der Forschung sehr umstritten Genauere Kenntnisse der alteren Geschichte konnen bei den Sasaniden nicht zwingend vorausgesetzt werden Es konnte sich daher auch um eine romische Interpretation handeln 19 Der Untergang des Konigreichs Hatra das als ein wichtiger Pufferstaat in der romisch persischen Grenzzone fungiert hatte war der Grund fur den Ausbruch neuer Kampfhandlungen zwischen Rom und Persien die mit viel Symbolik verbunden waren Gordian liess die Tore des Janustempels in Rom offnen um zu unterstreichen dass sich Rom im Krieg befand Er bat zudem um den Beistand der Gottin Athene die den Griechen in den Perserkriegen beigestanden habe indem er in Rom einen Kult fur die mit Athena identifizierte Gottin Minerva stiftete Schliesslich begab er sich 243 mit Timesitheus in den Osten des Reiches Nach ersten Erfolgen in deren Verlauf jedoch Timesitheus verstarb erlitten die Romer in der Schlacht von Mesiche wohl im Februar 244 eine schwere Niederlage gegen die Perser unter ihrem neuen Konig Schapur I Entweder infolge der Kampfe oder aufgrund einer Intrige des neuen Pratorianerprafekten Philippus Arabs kam Gordian ums Leben 20 Philippus der arabischer Herkunft und Sohn eines Scheichs war trat die Nachfolge Gordians an Eine seiner ersten Massnahmen war es Frieden mit Persien zu schliessen offenbar erkauft mit hohen Geldzahlungen 21 Philippus war sehr auf die Legitimierung seiner Herrschaft bedacht und pflegte zum Senat anscheinend ein gutes Verhaltnis Den verstorbenen Gordian liess er zum divus erheben und er knupfte wie dieser demonstrativ an severische Traditionen an Dennoch kam es im Verlauf seiner Regierungszeit zu mehreren Erhebungen die zwar bis auf die letzte 249 relativ rasch niedergeschlagen werden konnten aber doch einige Krafte banden 248 beging Philippus mit grossem Aufwand die 1000 Jahr Feier Roms die nicht zuletzt propagandistischen Wert hatte Vermutlich in diesem Zusammenhang fertigte Asinius Quadratus eine 1000 Jahr Geschichte Roms an die aber bis auf wenige Fragmente nicht erhalten ist Die aussenpolitische Lage blieb weiter angespannt aber noch kontrollierbar 245 46 fuhrte Philippus erfolgreich Krieg gegen die Karpen im Donauraum die schliesslich Frieden schliessen mussten Die Donaugrenze blieb auch weiterhin eine der am meisten gefahrdeten Grenzregionen denn nach den Karpen griffen 248 auch die Skythai also die Goten wieder an und fielen in Thrakien ein 22 Sie belagerten auch die Stadt Marcianopolis zogen aber schliesslich ab 23 249 kam es dann zur Usurpation eines Heerfuhrers Decius der wohl erfolgreich gegen Germanen an der Donau vorgegangen war liess sich von seinen Truppen zum Kaiser ausrufen Philippus fiel kurz darauf im Kampf gegen Decius nbsp Aureus des Decius auf dem dessen Siege gefeiert werdenDecius der sich als Kaiser den programmatischen Beinamen Traianus zulegte stammte aus der senatorischen Oberschicht 24 Offenbar war er recht traditionalistisch veranlagt denn er bemuhte sich sehr um die Pflege der traditionellen Gotterkulte und ging rigoros gegen Christen vor Ein von ihm 250 erlassenes Opferedikt sollte alle Reichsbewohner zur Loyalitatskundgebung durch ein Gotteropfer vor einer Kommission zwingen Bei Widerspruch kam es zu Verhaftungen und Besitzkonfiszierungen und es entwickelte sich faktisch die erste reichsweite Christenverfolgung Wenig realistisch erscheint in der neueren Forschung dass die Anwendung des Edikts gegen das Christentum von vornherein intendiert war vielmehr scheint sich diese Lesart erst mit der Opferverweigerung erster Christen ergeben zu haben Eine Religion wie das Christentum die im Gegensatz zu den traditionellen Gotterkulten stand musste dem Traditionalisten Decius als Provokation erscheinen kam doch den Gottern als Beschutzern Roms eine wichtige Funktion im romischen Staat zu Die Christen waren zunachst vollig uberrascht Wahrend eine grosse Anzahl von ihnen sich mit der Situation arrangierten und entweder das Opfer darbrachten oder sich durch Bestechung davon befreien liessen lapsi erlitten auch mehrere den Tod oder starben infolge der Haftbedingungen darunter der bedeutende Gelehrte Origenes Entscheidend getroffen wurde das Christentum kaum schon allein wegen der Kurze der Aktion Decius sah sich aufgrund der Lage im Donauraum bald gezwungen gegen die dortigen Goten vorzugehen die bereits unter einem gewissen Ostrogotha romisches Gebiet uberfallen hatten 251 unternahm Decius einen Feldzug gegen sie wurde aber von deren Konig Kniva geschlagen und kam zusammen mit seinem Sohn Herennius Etruscus ums Leben Nachfolger des Decius wurde Trebonianus Gallus einer der wenigen Soldatenkaiser die aus Italien stammten 25 Er musste den Goten sehr weitreichende Zugestandnisse machen Gallus sah sich auch mit weiteren Problemen konfrontiert Die Cyprianische Pest eine Seuche die ihren Ursprung wohl im heutigen Athiopien hatte breitete sich bis nach Nordafrika aus und scheint auch auf weiter nordlich gelegene Regionen ubergegriffen zu haben Im Osten setzten die Sasaniden ihre Angriffe auf die romischen Orientprovinzen fort persische Truppen stiessen 252 in das romische Mesopotamien vor und besetzten Armenien Wahrenddessen scheinen im Norden die Alamannen aktiv geworden zu sein Gallus blieb nicht mehr die Zeit auf diese Bedrohungen zu reagieren denn er wurde bereits 253 infolge der Usurpation des Aemilianus getotet Aemilianus konnte sich nur wenige Wochen an der Macht halten ihm trat der Befehlshaber Valerian den noch Trebonianus Gallus zur Hilfe gerufen hatte in Italien entgegen und Aemilianus wurde von seinen eigenen Truppen ermordet Mit dem neuen Kaiser Valerian stabilisierte sich die Lage zwar vorlaufig jedoch sollte das Reich erst wahrend seiner Regierungszeit eine massive Eskalation der Probleme und die eigentliche Krisenzeit erleben Von Valerian zu Claudius Gothicus Aussere Bedrohung und innere Unruhe Bearbeiten Valerian und Gallienus Der vergebliche Versuch einer Stabilisierung des Reichs Bearbeiten nbsp Valerian auf einem Aureus mit der Gottin Fortuna Der 253 an die Macht gekommene Valerian stammte wohl aus einer angesehenen senatorischen Familie doch ist uber sein Verhaltnis zum Senat kaum etwas bekannt 26 Er hielt sich auch kaum in Rom auf sondern wandte seine Aufmerksamkeit sofort der Bedrohung an den Grenzen zu die nach Ansicht mancher Forscher sogar den eigentlichen Ausloser fur die Krise darstellte Einen besonders bedrohten Teil der Reichsgrenze stellte weiterhin der Balkanraum dar Die Goten versuchten sich zunachst zusammen mit dem Stamm der Boraner operierend nun sogar als Seerauber 254 tauchten sie in der Agais auf und landeten bei Thessalonike Nachdem Pityus im Pontos schon 254 55 erfolglos von den Boranern angegriffen worden war fiel die Stadt 256 in die Hande der angreifenden Boraner und Goten was sich stark demoralisierend auf die romischen Truppen in Kleinasien auswirkte sogar Trapezunt wurde von gotischen Seeraubern geplundert Stadte die aufgrund der Pax Romana seit Jahrhunderten keine Mauern gebraucht hatten mussten nun notdurftig befestigt werden Noch bedrohlicher war die Lage im Osten Die Sasaniden die schon in den 30er Jahren des 3 Jahrhunderts mehrere Offensiven gegen die Romer unternommen hatten begannen unter Schapur I 253 oder vielleicht schon 252 offenbar die Wirren im Imperium nutzend eine Grossoffensive Nachdem die Euphratlinie gesichert war besiegte Schapur bei Barbalissos ein grosses romisches Heer und stiess nach Syrien vor Uber diese Vorgange informiert vor allem der dreisprachige Tatenbericht Schapurs die sogenannten res gestae divi Saporis 27 der durch westliche Quellen erganzt wird Persischen Truppen gelang es sogar Antiochia eine der bedeutendsten und grossten Stadte des Imperiums kurzzeitig zu erobern bald darauf zog Schapur vorerst wieder ab 28 Die persische Offensive hatte zum weitgehenden Zusammenbruch der romischen Orientverteidigung gefuhrt Anscheinend waren die romischen Truppen zu keiner koordinierten Abwehr mehr in der Lage denn der lokale Machthaber Uranius Antoninus der Priesterkonig von Emesa organisierte nun die Verteidigung gegen die Perser wobei er in eine mehr oder weniger offene Konkurrenz zum legitimen Kaiser trat 29 Durch den fruhen Tod des Priesterkonigs blieb dies zwar ohne Auswirkung doch weist dieses Ereignis auf die folgende Entwicklung hin die zur Bildung des Teilreichs von Palmyra fuhrte 256 im selben Jahr in dem die Goten die Kuste Kleinasiens heimsuchten fiel erneut ein persisches Heer in Mesopotamien ein Den Persern gelang nicht nur die Besetzung der Festung Circesium sondern vor allem die Eroberung und Zerstorung der Festung Dura Europos die eine Schlusselrolle in der romischen Orientverteidigung spielte Ein weiteres Vordringen der Sasaniden konnte zwar von romischen Truppen verhindert werden die wohl die Perser zum Ruckzug zwangen Dennoch hinterliess der aussere Druck deutliche Spuren Mehrere Legionen wurden formlich an den Fronten im Norden und Osten aufgerieben auch wenn es zu einigen Losungsansatzen kam wie der Bildung einer berittenen Eingreifreserve die an Brennpunkten eingesetzt werden konnte 30 257 waren die Grenzen noch einmal kurzfristig stabilisiert worden Dennoch befand sich das Reich in einer prekaren Lage denn weder an Rhein und Donau noch im Osten war die aussere Bedrohung beseitigt Im Sommer 257 leitete Valerian wohl aus Sorge um den gottlichen Schutz Roms und in Anknupfung an die Politik des Decius eine neue Christenverfolgung ein Es kam zu einer ganzen Reihe von Todesurteilen aber auch zu Verbannungen und Konfiszierungen Daher wurden in der Forschung oft auch fiskalische Motive vermutet Der teils sehr blutigen valerianischen Verfolgung fiel unter anderem Cyprian von Karthago zum Opfer eine Zuruckdrangung der christlichen Gemeinden wurde aber nicht erreicht Die Verfolgung wurde erst 260 von Valerians Sohn Gallienus beendet 31 Gallienus seit 253 Mitkaiser war von Valerian die Aufgabe ubertragen worden sich um die Verteidigung des Westens zu kummern Auch dort blieb die Lage weiter angespannt wie ein Einbruch germanischer Stamme nur allzu deutlich zeigte Die Franken drangen 257 oder 259 am Oberrhein auf romisches Gebiet vor und gelangten bis nach Hispanien wahrend die Alamannen 259 60 im Rahmen des sogenannten Limesfall den obergermanisch raetischen Limes uberwanden nachdem die dort stationierten romischen Truppen aufgrund der inneren Konflikte wohl schon vorher weitgehend abgezogen worden waren Die Alamannen stiessen bis nach Oberitalien vor wo Gallienus sie wohl Mittsommer 260 in der Nahe von Mailand besiegte In der Folgezeit mussten die Romer jedoch das sogenannte Dekumatland raumen Auch eine grossere Gruppe Juthungen uberwand die romische Grenzverteidigung bevor sie in der Nahe von Augsburg geschlagen wurde wie der sogenannte Augsburger Siegesaltar beweist 32 In Kleinasien ruhrten sich zudem wieder die Goten 258 griffen sie mehrere kleinasiatische Stadte an und plunderten die eroberten Stadte 33 unter anderem fielen ihnen Chalkedon Nikaia und Nikomedia zum Opfer 259 trat ihnen Valerian im Norden Kleinasiens entgegen doch hatten sie sich da schon zuruckgezogen Derweil plante Valerian im Osten das weitere Vorgehen gegen die Perser doch kam ihm Schapur mit einer Offensive im Jahr 260 zuvor Im Fruhsommer 260 wurde die romische Armee die Valerian personlich ins Feld gefuhrt hatte in der Schlacht von Edessa vernichtend geschlagen und Valerian geriet in persische Gefangenschaft aus der er nicht mehr freikommen sollte Im Tatenbericht Schapurs ist zur Gefangennahme Valerians ein einmaliger und fur die Romer zutiefst demutigender Vorgang vermerkt Im dritten Feldzug als wir gegen Karrhai und Edessa vorstiessen und Karrhai und Edessa belagerten da marschierte Kaiser Valerian gegen uns und es war mit ihm eine Heeresmacht von 70 000 Mann Und auf der jenseitigen Seite von Karrhai und Edessa hat mit Kaiser Valerian eine grosse Schlacht fur Uns stattgefunden und Wir nahmen Kaiser Valerian mit eigenen Handen gefangen und die Ubrigen den Pratorianerprafekten und Senatoren und Offiziere alle welche auch immer Fuhrer jener Heeresmacht waren alle diese ergriffen Wir mit den Handen und deportierten sie in die Persis 34 Valerian wurde zusammen mit mehreren anderen romischen Gefangenen nach Persien deportiert und starb in der Gefangenschaft Die katastrophale Niederlage Valerians hatte noch weiterreichende Konsequenzen da den Persern nun faktisch keine romische Armee mehr in Mesopotamien gegenuberstand von kleineren Verbanden abgesehen Die romischen Orientprovinzen standen den Persern offen Offensichtlich verlor Rom kurzzeitig die Kontrolle uber einen nicht geringen Teil dieser Grenzzone 35 In mehreren spatantiken Quellen freilich nicht in der senatsfreundlichen Historia Augusta wurden denn auch Valerian schwere Vorwurfe gemacht Sein Nachfolger Gallienus stand vor einer grossen Herausforderung Die Alleinherrschaft des Gallienus Der Hohepunkt der Reichskrise Bearbeiten nbsp Buste des GallienusAls die Alleinherrschaft des Gallienus 260 bis 268 begann erreichte die Krise ihren Hohepunkt Seine Handlungsmoglichkeiten waren begrenzt denn fast zeitgleich wurden die Grenzen im Westen wie im Osten von Feinden bedrangt 36 Infolge der Gefangennahme Valerians kollabierte die restliche romische Grenzverteidigung im Orient weitgehend Es kam zu einigen allerdings nur kurzzeitigen Usurpationen im Osten so wurde Macrianus Minor zum Kaiser erhoben doch unterlag er bereits 261 einem loyalen Heer Gallienus unternahm soweit aus den Quellen erkennbar nichts um seinen Vater frei zu bekommen Valerian wurde wie ein toter Kaiser behandelt Die Christenverfolgung wurde beendet und Gallienus kehrte zur alten Rechtspraxis zuruck die seit Trajan galt und trotz prinzipieller Strafbarkeit keine gezielte Verfolgung der Christen vorsah Im Inneren kam das Reich nicht zur Ruhe denn es erfolgten mehrere Usurpationsversuche 260 erhoben sich Ingenuus auf dem Balkan und Regalianus im Donauraum beide Usurpationen wurden niedergeschlagen Diese und weitere lokal begrenzte Erhebungsversuche die weitere Krafte banden zeigen ein fundamentales Problem der Soldatenkaiserzeit besonders ab den 50er Jahren des 3 Jahrhunderts Schon in den ersten Jahren der Soldatenkaiserzeit war es in oft schneller Folge immer wieder zum Wechsel der Herrscher gekommen von denen kaum einer eines naturlichen Todes starb Vor allem offenbarte sich zunehmend die inharente Problematik des Akzeptanzsystems des Prinzipats Da die Position des Monarchen staatsrechtlich nicht vorgesehen war ruhte die Legitimitat jedes princeps grundsatzlich nur auf der Zustimmung von Heer Senat und Bevolkerung von Rom 37 Verliess den Herrscher der Erfolg musste er damit rechnen von einem Gegenkaiser herausgefordert zu werden Nun aber wurden die Kaiser meist alleine von Heeresgruppen bestimmt die miteinander rivalisierten und daher oft unterschiedliche Kandidaten bevorzugten Zugleich strebten gerade die romischen Truppen in Kampfzonen nach Kaisernahe 38 Wenn der princeps gerade an anderer Stelle gebunden war neigten sie dazu erfolgreiche Feldherren zu Kaisern auszurufen was zu Burgerkriegen fuhrte die wiederum die Abwehrkraft gegen aussere Feinde verringerten Der jeweilige Sieger im Burgerkrieg konnte sich dann wieder nur um eine Front gleichzeitig kummern und musste daher erneut Feldherren entsenden die im Erfolgsfall wiederum nur allzu leicht nach der Macht greifen konnten 39 Daher drohte besonders von den drei grossen Heeresverbanden an Rhein Donau und Euphrat teils auch in Britannien jederzeit eine Usurpation Diese direkte und potentiell existentielle Bedrohung des Kaisertums erschwerte es Gallienus erheblich seine Herrschaft zu stabilisieren Die romischen Abwehrbemuhungen gegen die Perser die 260 Antiochia ein zweites Mal eingenommen hatten erwiesen sich als recht ineffektiv bis der Exarch und spatere Konig von Palmyra Septimius Odaenathus faktisch den Oberbefehl im Orient ubernahm Dieser hatte vorher wohl versucht mit Schapur eine Ubereinkunft zu erzielen was aber scheiterte 40 Gallienus versah ihn nun mit dem imperium maius fur den Osten und machte ihn als corrector totius Orientis zu seinem faktischen Stellvertreter dort 41 Gallienus blieb kaum eine andere Wahl denn die Machtstellung des Odaenathus war ein unausweichliches Faktum und die romischen Ressourcen reichten nicht aus um gleichzeitig gegen die Germanen das gallische Sonderreich siehe unten und die Perser vorzugehen Tatsachlich gelang es den palmyrenischen Truppen die Perser die durch die vorangegangenen Kampfe geschwacht waren und nicht mit einem Angriff aus dieser Richtung gerechnet hatten zuruckzuwerfen 262 63 stiess Odaenathus bis zur persischen Hauptresidenz Ktesiphon vor Offenbar unterstellten sich wahrend dieses Feldzugs der vor allem dem Zweck diente die 260 verlorenen Provinzen wieder fur Rom zu sichern auch regulare romische Truppen seinem Kommando Tatsachlich mussten sich die Perser zuruckziehen Damit wurde der bedeutende Handelsort Palmyra zum einzigen stabilisierenden Faktor an Roms Ostgrenze und letztendlich auch zu einem Rivalen Roms Odaenathus sah sich durch seine Erfolge gegen die Perser anscheinend in seiner Machtstellung bestarkt denn er nannte sich nun rex regum Konig der Konige eine offensichtliche Anlehnung an den Titel der Sasaniden Shahan shah dem Konig der Konige von Eran und Aneran was wohl die Erfolge des Palmyreners uber deren Konig Schapur unterstreichen sollte Gleichzeitig sank die Autoritat der romischen Zentralregierung vor Ort immer mehr ab 267 unternahm Odaenathus einen weiteren Persienfeldzug brach diesen jedoch ab nachdem Goten ins nordliche Kleinasien eingefallen waren Im selben Jahr fiel Odaenathus wohl einem Verwandtenmord zum Opfer moglicherweise wurde er aber auch im Auftrag des Gallienus der die wachsende Macht des Odaenathus furchtete ermordet 42 Nach seinem Tod ubernahm seine Witwe Zenobia die Regentschaft und nutzte die Schwache Roms im Osten aus 43 in rascher Folge fielen grosse Teile der romischen Orientprovinzen kurzzeitig an Palmyra darunter Syrien und allerdings erst 269 70 die reiche Provinz Agypten So entstand das Teilreich von Palmyra das sich fur die Grenzverteidigung gegen die Perser als stabilisierender Faktor erwies 44 und in dieser Situation eine Alternative zum offenbar uberforderten romischen Staat darstellte Dabei wurde der romische Herrschaftsanspruch offiziell nicht in Frage gestellt Diese Entwicklung wurde von manchem im Osten wohl sogar begrusst Der Grieche Nikostratos von Trapezunt verfasste ein nicht erhaltenes Geschichtswerk uber diese Zeit welches wohl die Taten des Odaenathus verherrlichte 45 Der Rhetor und Geschichtsschreiber Kallinikos von Petra hat zudem moglicherweise seine Geschichte Alexandrias Zenobia gewidmet Bereits 260 war es zur Loslosung von grossen Teilen des westlichen Reichsteils und zur Bildung des gallischen Sonderreichs Imperium Galliarum gekommen das zeitweilig neben Gallien auch Hispanien und Britannien umfasste 46 Dem Militarkommandeur Postumus war im Sommer 260 ein Sieg uber einige Germanen gelungen doch kam es bezuglich der Beuteverteilung zum Streit zwischen ihm und dem Caesar Saloninus einem Sohn des Gallienus der vom Kaiser in Gallien als Stellvertreter zuruckgelassen worden war Postumus belagerte daraufhin Koln wo sich Saloninus aufhielt Dieser wurde zusammen mit seinem Berater Silvanus schliesslich ausgeliefert und beide wurden kurz darauf hingerichtet Postumus selbst wurde von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen er residierte entweder in Koln oder Trier Postumus und seine Nachfolger behaupteten bis 274 einen nicht geringen Teil des Westens und konnten einige Erfolge bei der Grenzverteidigung verbuchen Gallienus konnte aufgrund der verschiedenen anderen Krisenherde erst relativ spat gegen Postumus aktiv werden 265 manche Forscher nehmen auch 266 67 an scheiterte eine Offensive gegen das gallische Sonderreich 269 wurde aber auch zunehmend die Autoritat des Postumus im Sonderreich in Frage gestellt und er wurde kurz nachdem er eine Usurpation niedergeschlagen hatte ermordet Auch seine Nachfolger blieben von Usurpationsversuchen nicht verschont wobei auch wirtschaftliche Probleme eine Rolle spielten so sank etwa der Edelmetallanteil in den Munzpragungen merklich Durch die Bildung des Imperium Galliarum sowie durch die spater erfolgte Errichtung des Teilreichs von Palmyra unterstanden um 267 68 lediglich Italien der Balkanraum einschliesslich Griechenlands die Provinz Africa sowie Teile Kleinasiens der direkten Kontrolle von Gallienus Diese zentrifugalen Tendenzen im Reich waren wohl auch eine direkte Folge der ungenugenden Verwaltungseffizienz was spater zu einer deutlich starkeren Zentralisierung der Verwaltung fuhrte sowie der Uberbeanspruchung des Heeres Immer wieder mussten Truppen von der einen Grenzzone abgezogen werden die damit teils entblosst wurde um feindliche Einbruche an anderer Stelle zu bekampfen die zum Teil fast gleichzeitig stattfanden Das Militar war mit der Verteidigung der Grenzen derart uberfordert dass es bisweilen regionalen Milizen oblag diese Aufgabe zu ubernehmen Dies war bereits im Osten nach der Gefangennahme Valerians geschehen Ein anderes Beispiel ereignete sich wahrend des Herulereinfalls in Griechenland 267 68 47 Nachdem bereits 262 Goten wieder die Donau uberschritten hatten und anschliessend sogar uber den Hellespont nach Kleinasien ubergesetzt hatten wobei sie mehrere kleinasiatische Stadte uberfielen griffen die Skythai 267 erneut an und plunderten an der Nordkuste Kleinasiens Ebenfalls 267 fielen die Heruler mit Schiffen uber das Marmarameer in die Agais und schliesslich nach Griechenland ein Es gelang ihnen eine ganze Reihe von Stadten zu erobern und zu plundern darunter Byzantion Argos und Athen Bei ihrem Ruckmarsch aus Attika wurden sie von einer ortlichen Miliztruppe besiegt Wahrend dieser Kampfe soll sich der Geschichtsschreiber Dexippos ausgezeichnet haben in neuerer Zeit wird aufgrund eines neuen Quellenfunds seine Teilnahme aber wieder stark bezweifelt und es eher fur wahrscheinlich gehalten dass ein anderer Mann namens Dexippos an den Kampfen teilnahm 48 Ein Fragment aus den Skythika des Dexippos das sich auf dieses Ereignis bezieht ist erhalten geblieben Es stellt eine der wenigen zeitgenossischen Quellenaussagen dar und ist inhaltlich aufschlussreich denn hier wird auch ein starker griechischer Lokalpatriotismus und eine Ruckbesinnung auf die griechische Geschichte greifbar und durch Standhaftigkeit werden Kriege eher entschieden als durch numerische Starke Wir aber haben keine verachtliche Streitmacht Zweitausend von uns haben sich insgesamt zusammengefunden und unser Standort ist stark befestigt Von ihm mussen wir hervorbrechen und unsere Feinde schadigen indem wir kleine Gruppen angreifen und Hinterhalte legen wenn sie voruberziehen Der Tod sucht namlich alle Menschen heim das Leben aber im Kampf um das Vaterland zu lassen bringt die grosste Auszeichnung ein ewigen Ruhm Solches nun sprach er Die Athener aber schopften aus den Worten viel Kraft und forderten daraufhin in den Krieg gefuhrt zu werden 49 Gallienus der einen Feldzug gegen Postumus geplant und sich deshalb in Italien aufgehalten hatte zog Truppen zusammen sobald er Nachricht von dem Einfall der Heruler erhalten hatte und besiegte sie im Fruhjahr des Jahres 268 in einer grossen Schlacht am Fluss Nestos auf dem Balkan Faktisch war das Romische Reich zu dieser Zeit also dreigeteilt wobei jedem Reichsteil die Verteidigung jeweils einer Flussgrenze Rhein Donau Euphrat oblag Neben den militarischen Problemen ergaben sich auch eine ganze Reihe von Strukturproblemen Der rasche Wechsel der Herrscher verhinderte eine kontinuierliche Reichspolitik Zudem hingen die Soldatenkaiser so weitgehend von der Gunst ihrer Truppen ab dass sie diese nicht mehr disziplinieren konnten Nicht wenige der spateren Soldatenkaiser seit 268 stammten aus dem Illyricum welches vor allem als Rekrutierungsgebiet von grosser Bedeutung war und kamen aus einfachsten Verhaltnissen Auch wandelten sich seit etwa 260 die Strukturen in der kaiserlichen Administration dem Heer und der Provinzialverwaltung wie es auch teils zu einem wirtschaftlichen Verfall kam Bereits gegen Kaiser Gordian III kam es in den Randgebieten des Imperiums wie in Africa zu Aufstanden wahrend sich in Senat und Armee eine gegenseitige Abneigung breit machte und die Ritter die Senatoren in der Verwaltung immer mehr verdrangten Dennoch brach das Reich nicht dauerhaft auseinander und das Grundgerust von Verwaltung und Herrschaftspraxis blieb im Wesentlichen intakt Die Wirtschaft des Reiches stand dennoch wenigstens zeit und gebietsweise am Rande des Zusammenbruchs Es kam zu einer starken Geldentwertung da die Ressourcen zur Finanzierung des Heeres und der Verwaltung kaum noch ausreichten Seit etwa 270 begann die Inflation zu eskalieren Zur Losung dieser Schwierigkeiten nahm Gallienus offenbar Reformen in Angriff die Aspekte der spatantiken Verwaltung unter Diokletian und Konstantin vorwegnahmen zugleich aber mit vielem brachen was in den vergangenen drei Jahrhunderten das Imperium gepragt hatte So schloss er obwohl selbst als einer der letzten Kaiser der alten Oberschicht Nobilitat entstammend Senatoren vom Militardienst und dem Kommando der Legionen aus Stattdessen wurde Rittern und Militars der Zugang zu hoheren Posten ermoglicht darunter auch zu solchen die bisher Senatoren vorbehalten gewesen waren Gallienus spekulierte offenbar darauf dass sich Personen die ihm ihren Aufstieg verdankten loyaler verhalten wurden als ehrgeizige Senatoren zudem wollte er offensichtlich lieber Berufssoldaten das Kommando ubertragen Faktisch besiegelte seine Massnahme aber die Machterosion des Senats Auch nach dem Ende der Republik war der Senat als Versammlung der zivilen und militarischen Reichselite immer wichtig geblieben diese Zeit endete nun Um 260 schuf Gallienus zudem eine berittene Eingreifreserve die wohl das Vorbild fur das spatere Bewegungsheer darstellte Vor allem die Bedeutung der Donaulegionen auf die sich der Kaiser stutzte nahm immer mehr zu Trotz all dieser Reformmassnahmen konnte sich Gallienus nicht mehr reichsweit als Kaiser durchsetzen 267 oder 268 hatte sich Aureolus ein Befehlshaber des Gallienus in Oberitalien gegen den Kaiser erhoben wahrend der Belagerung Mailands fiel Gallienus im August September 268 einem Mordkomplott zum Opfer 50 Die Bilanz der Regierungszeit des Gallienus des am langsten regierenden Soldatenkaisers fallt gemischt aus was von den Quellen reflektiert wird In der lateinischen Uberlieferung wird Gallienus negativ in der griechischen hingegen eher positiv bewertet wobei sicherlich eine Rolle gespielt hat dass sich Gallienus sehr fur die griechische Kultur interessierte und diese forderte Gallienus gelangen trotz der schwierigen Lage auch militarische Erfolge und einige wichtige innere Reformen die den Weg aus der Krise wiesen auch wenn es ihnen noch an Systematik fehlte Dennoch erlebte das Reich unter seiner Herrschaft die vollen Auswirkungen der Reichskrise die freilich vor allem auf Faktoren wie Invasionen und Usurpationen zuruckzufuhren ist die vom Kaiser nicht beeinflusst werden konnten Die Uberwindung der Krise Bearbeiten Claudius Gothicus Erste Ansatze der Stabilisierung Bearbeiten nbsp Angriffe der Goten im Schwarzen Meer und der Agais im 3 JahrhundertClaudius Gothicus der Nachfolger des Gallienus sah sich mit den weiterhin ungelosten Problemen an den Grenzen konfrontiert 51 Seine Regierungszeit und die seines Nachfolgers Aurelian beide werden zu den illyrischen Kaisern gezahlt war militarisch ein Wendepunkt der Soldatenkaiserzeit War das Reich vorher fast ausschliesslich in der Defensive gelang es diesen Kaisern die Gefahr durch die Germanen einzudammen und die verlorenen Gebiete im Osten und Westen zuruckzugewinnen Noch 268 stiessen die Alamannen uber die Donau vor offenbar in der Absicht in Italien einzufallen Claudius gelang es jedoch die Invasoren am Gardasee zu besiegen Im Fruhjahr 269 unternahmen dann die Skythai gemeint sind Goten Heruler und andere Gruppen eine grossangelegte seegestutzte Offensive 52 Die Flotte segelte vom Schwarzen Meer in die Agais ein Teil der Truppen landete dann bei Thessalonike das vergeblich belagert wurde Diese Invasion scheint auf erhebliche Gegenwehr gestossen zu sein es gelang den Angreifern nicht die inzwischen weitgehend befestigten Stadte einzunehmen Als Claudius den Invasoren entgegentreten wollte zogen sie ab Sie wurden dann aber von den Romern im Sommer 269 bei Naissus gestellt Hier besiegte Claudius der vor allem seine Reiterei geschickt einsetzte das feindliche Heer was ihm den Beinamen Gothicus Gotensieger einbrachte Die zweite Gruppe der Invasoren wurde im Sommer 270 in mehreren Seegefechten besiegt Innenpolitisch forderte Claudius Militars aus dem Ritterstand mehrere Illyrer verdankten ihm ihren Aufstieg Waren bis 268 die meisten Herrscher Senatoren gewesen anderte sich dies jetzt Auch auf die formelle Verleihung der traditionellen kaiserlichen Vollmachten imperium proconsulare maius und tribunicia potestas durch den Senat scheinen Claudius und die meisten seiner Nachfolger verzichtet zu haben die Ausrufung durch die Truppen genugte nun Er scheint die beiden Sonderreiche das gallische und das palmyrenische ignoriert zu haben wohl auch deshalb weil beide die Grenzverteidigung gegen aussere Feinde gewahrleisteten und er nicht durch Offensiven gegen sie Ressourcen verschwenden wollte Allerdings schloss er Hispanien das sich nach dem Tod des Postumus wieder der Zentralregierung unterwarf seinem Herrschaftsbereich an Ansonsten konzentrierte er sich auf die Verteidigung des Donauraums Als 270 eine Pest auf dem Balkan ausbrach erkrankte auch Claudius daran und verstarb bald darauf Sein Verhaltnis zum Senat der ihm umfangreiche Ehrungen zuteilwerden liess scheint trotz allem gut gewesen zu sein In der senatorischen Geschichtsschreibung wurde er heroisiert was mit ein Grund fur die fiktive genealogische Anknupfung Konstantins des Grossen an Claudius gewesen sein durfte 53 Seine kurze Regierung gehorte offenbar zu den erfolgreichsten der Soldatenkaiserzeit Aurelian Bearbeiten nbsp AurelianNach dem Tod des Claudius wurde zunachst dessen jungerer Bruder Quintillus zum Kaiser erhoben Im September 270 54 erhoben jedoch in Sirmium die Donaulegionen Aurelian einen erfahrenen Kommandeur der Reiterei zum Kaiser Bald brach Aurelian nach Italien auf Quintillus den seine Truppen im Stich liessen beging Selbstmord oder wurde von Soldaten ermordet Es gelang Aurelian die Krise zumindest teilweise zu uberwinden wobei er auf die Vorarbeit durch Kaiser wie Gallienus der eine Professionalisierung der Armee eingeleitet hatte zuruckgreifen konnte 55 Aurelian musste eine Reihe von schweren Barbareneinfallen abwehren Die Juthungen die im Sommer 270 uber die Donau ins Reich eingebrochen waren konnte er im Herbst desselben Jahres besiegen Im Fruhjahr 271 wehrte er einen Vorstoss der Vandalen nach Pannonien ab sie schlossen Frieden und zogen ab Kurz darauf konnte Aurelian einen Angriff der Juthungen und Alamannen in Italien abwehren wenn auch nur mit Muhe Erhebungen zweier Usurpatoren namens Septimius und Urbanus wurden rasch niedergeworfen 56 Eine Revolte in Rom die wohl durch das Vorrucken der Juthungen ausgelost wurde schlug der Kaiser blutig nieder was manche Geschichtsschreiber spater zu deutlicher Kritik veranlasste Spater war Aurelian um gute Beziehungen zum Senat bemuht Er errichtete zum Schutz Roms die Aurelianische Mauer womit erstmals eine mogliche militarische Bedrohung der Hauptstadt durch aussere Feinde in Betracht gezogen wurde Im Donauraum blieb die Lage weiter unruhig In der zweiten Jahreshalfte 271 zog Aurelian nach Osten und besiegte ein gotisches Aufgebot Die allzu exponierte Provinz Dakien nordlich der Donau gab er auf 272 wandte Aurelian seine Aufmerksamkeit dem Osten zu Im Fruhjahr begann er einen Feldzug gegen Palmyra dessen Regierung sich 270 vergeblich um die Anerkennung Roms bemuht hatte Erst jetzt nahm Zenobias Sohn Vaballathus den Kaisertitel an und betrieb damit die offene Usurpation Das Heer Palmyras wurde im Juni Juli 272 geschlagen im August desselben Jahres zog Aurelian kampflos in Palmyra ein Eine Belagerung wie in der Historia Augusta dargestellt fand wohl nicht statt sehr wahrscheinlich hatte in der Oasenstadt eine Friedenspartei die Oberhand gewonnen Zenobia geriet in Gefangenschaft Gegenuber den einheimischen Eliten setzte der Kaiser demonstrativ auf eine Politik der Milde clementia womit er offenbar deren Kooperation erreichte Hinrichtungen wie die des Philosophen Longinos der als Berater Zenobias fungiert hatte waren die Ausnahme So brachte Aurelian ohne grossere Schwierigkeiten den Ostteil des Reiches wieder unter die Kontrolle der Zentralregierung Ein Aufstand in Palmyra im Fruhjahr 273 wurde rasch niedergeschlagen Kurz darauf nahm Aurelian auch die Ruckeroberung des gallischen Sonderreichs in Angriff Im Fruhjahr 274 wurden die gallischen Truppen bei Catalaunum geschlagen worauf das gallische Sonderreich rasch zusammenbrach Die abtrunnigen Provinzen unterstellten sich wieder der Zentralregierung nbsp Romisches Reich im Jahre 271Aurelian kehrte im Spatsommer 274 im Triumphzug nach Rom zuruck und wandte sich inneren Reformen zu 57 Er fuhrte einen neuen Staatskult ein den des Sonnengotts Sol Invictus den er als Herrn des Romischen Reichs und seinen personlichen Beschutzer betrachtete 58 Unverkennbar war eine Tendenz zu einer theokratischen Herrschaftslegitimation Aurelian soll als erster Kaiser ein Diadem und ein goldenes Kleid getragen haben Seine religiosen Massnahmen spiegelten den in der Zeit der Reichskrise deutlich hervortretenden Trend zum Monotheismus oder Henotheismus der auch vor allem im Osten das Vordringen des Christentums begunstigte In den letzten Monaten seiner Herrschaft ging Aurelian gegen die Christen vor nachdem er zuvor sogar eine Anfrage von Christen entgegengenommen hatte siehe Paul von Samosata Die Wirtschaft erholte sich spurbar zumal das Imperium nun wieder uber die West und Ostprovinzen verfugte Eine Munzreform des Kaisers scheiterte jedoch Im September Oktober 275 fiel Aurelian der sich zu dieser Zeit in Thrakien aufhielt einer Verschworung zum Opfer die der kaiserliche Sekretar Eros dem wegen Fehlverhaltens eine Bestrafung drohte organisiert hatte Aber auch nach der Ermordung Aurelians wurde dessen eingeschlagener Konsolidierungskurs der langsam Wirkung zeigte beibehalten Die Leistung Aurelians bestand vor allem in der Ruckgewinnung der verlorenen Provinzen im Westen und Osten sowie der Stabilisierung der Grenzen In der spatantiken Epitome de Caesaribus wurden seine Leistungen sogar mit denen Alexanders und Caesars verglichen 59 Die letzten Soldatenkaiser Von Tacitus zu Carinus Bearbeiten Die Nachfolge Aurelians trat der wohl aus der senatorischen Oberschicht stammende Tacitus an 60 Uber seine Regierungszeit liegen nur wenige teils unglaubwurdige Informationen vor Dazu zahlt die Behauptung in der Historia Augusta der Kaiser sei mit dem gleichnamigen Geschichtsschreiber verwandt gewesen und habe Abschriften von dessen Werken anfertigen lassen Die meisten mehr oder weniger zuverlassigen Informationen in den Quellen gehen auf eine gemeinsame senatsfreundliche Quelle zuruck die sogenannte Enmannsche Kaisergeschichte Tacitus der in hohem Alter zum Kaiser erhoben wurde war vermutlich eher ein Verlegenheitskandidat Er bemuhte sich seine Stellung durch die Verteilung von Geldgeschenken und andere Massnahmen zu festigen Vor allem war er darauf bedacht sich das Wohlwollen des Senats zu sichern Auf Munzen wurde er als restitutor rei publicae gefeiert als Wiederhersteller der senatorischen Adels Republik Auch wenn davon zweifellos nicht die Rede sein konnte so kann Tacitus doch durchaus als Senatskaiser bezeichnet werden der auf eine enge Kooperation Wert legte dies erklart auch seinen guten Ruf in den pro senatorischen Quellen Doch kurz nachdem Tacitus einen Sieg uber gotische und herulische Invasoren errungen hatte verstarb er Mitte 276 Moglicherweise fiel er einem Anschlag zum Opfer nbsp ProbusNachfolger des Tacitus wurde zunachst dessen Bruder Florianus gegen den sich jedoch bald im Osten des Reiches Widerstand formierte Der erfahrene aus Sirmium stammende Offizier Probus wurde von seinen Truppen zum neuen Kaiser erhoben 61 Florianus marschierte Probus mit starken Truppenverbanden entgegen dieser konnte sich jedoch behaupten Florianus wurde in Tarsos im Sudosten Kleinasiens getotet August 276 woraufhin Probus seine Nachfolge antrat 62 Probus blieb nicht viel Zeit seine Macht zu festigen denn er musste sich wie alle Soldatenkaiser den Problemen an den Grenzen widmen In Gallien hatten Alamannen und Franken die Rheinbefestigungen durchbrochen und hatten teils weitreichende Plunderungszuge unternommen Probus fuhrte daher in den Jahren 277 78 Feldzuge in Gallien durch und konnte einige Erfolge verbuchen Auch wenn die Berichte in den Quellen wohl ubertrieben sind so gelang es doch die Rheingrenze wieder zu stabilisieren 63 Im Fruhjahr 278 brach Probus zur Donau auf um auch dort die Lage unter Kontrolle zu bringen Auf dem Weg dorthin besiegte er Burgunden und Vandalen Seine Erfolge liess der Kaiser durch neue Munzpragungen feiern Fast gleichzeitig konnten in Agypten die Blemmyer die die Sudgrenze des Nillandes wiederholt bedroht hatten geschlagen werden womit die Grenze wieder gesichert wurde Die Beziehungen zum Sasanidenreich hingegen scheinen zwar angespannt gewesen zu sein es kam jedoch zu keinen ernsthaften Kampfhandlungen 64 In Kleinasien konnte eine Rebellion die von einem gewissen Lydius angefuhrt wurde geschlagen werden wobei der Kaiser aber wie auch in Agypten nicht selbst vor Ort war Moglicherweise hatte sich Probus im Sommer 279 nach Rom begeben 65 In der Regierungszeit des Probus kam es zu mehreren erfolglosen Usurpationsversuchen In Britannien erhob sich 280 oder 281 ein namentlich nicht bekannter Usurpator 66 ebenfalls 280 281 kam es zu den Usurpationen des Proculus und des Bonosus in Gallien bzw in Koln sowie schliesslich zu der des Julius Saturninus in Syrien 67 Alle vier fanden ein schnelles Ende wobei Saturninus von eigenen Truppen ermordet wurde ohne dass Probus eingreifen musste 281 liess Probus einen Triumphzug organisieren und Spenden an das Volk verteilen um seinen Sieg uber Blemmyer und Germanen zu feiern Moglicherweise wahrend der Planungen zu einem Persienfeldzug wurde Probus im September Oktober 282 von unzufriedenen Soldaten in Sirmium ermordet 68 Ein Grund fur diese Unruhen war moglicherweise die harte Disziplin die Probus seinen Soldaten abverlangte Probus scheint ein guter Administrator und Militar gewesen zu sein Seine Regierungszeit wird in den Quellen uberwiegend positiv bewertet und er wird als gerechter Herrscher beschrieben der den von Aurelian eingeschlagenen Konsolidierungskurs systematisch weiterverfolgte Neuer Kaiser wurde 282 der aus Sudgallien stammende Carus der noch wahrend der Regierungszeit des Probus von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen worden war und nun allgemeine Anerkennung fand 69 Bald darauf erhob Carus seine beiden Sohne Carinus und Numerianus zu Mitkaisern Uber Sarmaten die uber die Donau ins Reich eingebrochen waren errang Carus Anfang 283 einen Sieg Danach setzte er Carinus als Herrscher im Westen ein wahrend er selbst mit Numerianus nach Osten aufbrach um gegen die Sasaniden in den Krieg zu ziehen Der Grund fur diesen Persienfeldzug ist unbekannt uber eine vorhergehende persische Aggression ist nichts uberliefert wenngleich kleinere persische Raubzuge moglich sind Jedenfalls zeigt die Invasion dass sich die militarische Schlagkraft des Reichs so weit gebessert hatte dass man nun glaubte gegen den grossen Feind Roms im Osten wieder offensiv vorgehen zu konnen Ein Motiv neben Beute und kaiserlichen Ruhm im Falle eines Sieges wird zudem sehr wahrscheinlich Rache fur die demutigende Niederlage Valerians gewesen sein Die Gelegenheit schien zudem besonders gunstig zu sein Der persische Konig Bahram II war durch die Rebellion seines Verwandten Hormizd im Osten des Reiches beschaftigt und wurde von dem raschen romischen Vorstoss wohl vollig uberrascht Die romischen Truppen drangen bis in die Hauptresidenz der Sasaniden Seleukeia Ktesiphon vor Sie nahmen die Stadt zwar ein weitere romische Offensiven hatten aber keinen Erfolg Bei Ktesiphon verstarb Carus Ende Juli 283 uberraschend Unklar ist ob es ein gewaltsamer Tod war Die Behauptung in manchen Quellen er sei vom Blitz getroffen worden spiegelt moglicherweise die Uberraschung uber seinen unerwarteten Tod der auf ein plotzliches gottliches Eingreifen zuruckgefuhrt wurde 70 Wahrscheinlicher ist aber dass so ein Attentat vertuscht werden sollte 71 Das Heer forderte nach dem Tod des Carus den Ruckzug und Numerianus stimmte notgedrungen zu Auf dem Ruckweg in den Westen verstarb im November 284 auch Numerianus unter unklaren Umstanden Das Heer rief daraufhin den Gardeoffizier Diocles zum neuen Kaiser aus der sich nun Diokletian Diocletianus nannte Im Weg stand ihm noch Carinus der in der Zwischenzeit im Westen erfolgreich gegen Germanen gekampft hatte und sich Diokletian auf dem Balkan entgegenstellte In mehreren Kampfen konnte sich Carinus behaupten doch er fiel schliesslich wohl im Spatsommer Anfang Herbst 285 einer Intrige zum Opfer wobei die Verschworer wohl von Diokletian unterstutzt wurden Diokletian trat nun die uneingeschrankte Herrschaft an und betrieb in der Folgezeit weitreichende in vielen Details in der Forschung aber umstrittene Reformen wodurch das Reich grundlegend umgestaltet wurde 72 Diokletian fuhrte ein neues Steuersystem Capitatio Iugatio ein und ordnete das Heer durch Aufteilung in Comitatenses als mobiles Feldheer und Limitanei als Grenztruppen neu Das Reich uberwand endgultig die Zeit der sogenannten Reichskrise doch knupften viele Reformen in der Spatantike an Massnahmen an die schon von einigen Soldatenkaisern unter anderem Gallienus und Aurelian eingeleitet worden waren Zeitleiste BearbeitenSiehe auch Liste der Soldatenkaiser 235 Tod des Kaisers Severus Alexander damit Ende der Severerdynastie Regierungsbeginn des ersten Soldatenkaisers Maximinus Thrax 238 Sechskaiserjahr und Beginn der Angriffe der Skythai Goten und andere germanische Stamme im Donaugebiet und im Schwarzmeerraum 244 Erfolgloser Persienfeldzug des Kaisers Gordian III Niederlage der Romer in der Schlacht von Mesiche und Tod des Kaisers 257 Beginn der Christenverfolgung Valerians die erst 260 endet 259 60 Erfolgreiche Vorstosse der Alamannen auf romisches Gebiet Eine Gruppe Juthungen wird aber auf ihrem Ruckmarsch von romischen Truppen beim heutigen Augsburg geschlagen Augsburger Siegesaltar 260 Gefangennahme Valerians durch die Sasaniden die Krise erreicht in der folgenden Zeit den Hohepunkt In den 60er Jahren bilden sich das Teilreich von Palmyra und das gallische Sonderreich 267 Plunderungszuge der Heruler und anderer Germanenstamme in der Agais Unter anderem wird Athen verwustet 268 69 Den Romern gelingen Siege uber Alamannen und Goten 270 Aurelian wird zum Kaiser ausgerufen Es gelingt ihm in den folgenden Jahren sowohl Palmyra als auch das gallische Sonderreich wieder in das Imperium einzugliedern Dakien hingegen gibt der Kaiser aufgrund der ungunstigen strategischen Lage auf 285 Kaiser Carinus fallt einer Verschworung zum Opfer Der Ende 284 zum Kaiser ausgerufene Offizier Diokletian erlangt die Alleinherrschaft und strebt umfassende Reformen im Reich an Charakteristika der Epoche BearbeitenAls in der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts lateinische Geschichtsschreiber die Geschichte des 3 Jahrhunderts schilderten fiel ihr Urteil einhellig negativ aus Besonders kritisch wurde die Zeit der Kaiser Valerian und Gallienus betrachtet Eutropius bezeichnete sie sogar als die Zeit als das romische Reich fast vernichtet war 73 Nicht viel anders ausserten sich Aurelius Victor und der anonyme Verfasser der Historia Augusta In der senatorischen Geschichtsschreibung haben die Ereignisse um die Mitte des 3 Jahrhunderts als das Imperium faktisch an allen Grenzen zu kampfen hatte und im Inneren sich Teile des Reichs loslosten sowie zahlreiche Usurpatoren die herrschenden Kaiser herausforderten tiefe Spuren hinterlassen Das uberwiegend negative Bild das die altere Forschung von den Verhaltnissen im 3 Jahrhundert zeichnete ist denn auch zu einem nicht geringen Teil auf Wertungen in den Quellen zuruckzufuhren Die heutige Forschung urteilt dagegen differenzierter und hat mehrere fruher vorherrschende Ansichten revidiert 74 Ein Charakteristikum der Reichskrise ist der oft rasche Herrscherwechsel 75 Zwar erhoben sich schon unter den Severern und auch in der Spatantike immer wieder Usurpatoren doch im Gegensatz zur Soldatenkaiserzeit blieben in diesen Epochen die Rebellionen gewohnlich erfolglos Ein weiteres Merkmal der Reichskrisenzeit ist dass viele Kaiser aber keineswegs alle was leicht ubersehen wird nicht der senatorischen Oberschicht entstammten Mehrere Soldatenkaiser waren reine Militars relativ ungebildet und von niedriger Herkunft Dies war aber ein Effekt der sich verscharfenden Krisensymptome und dem gleichzeitigen Verfall des Akzeptanzsystems der fruhen Prinzipatszeit wahrend gleichzeitig die Heeresverbande in West und Ost die entscheidenden politischen Machtfaktoren wurden Ein markantes Beispiel hierfur ist der erste von ihnen Maximinus dessen Machtubernahme daher besonders Anstoss erregte und insofern eine Zasur darstellt Doch leisteten diese Kaiser in Anbetracht der Umstande durchaus Beachtliches Dass der Senat immer weiter marginalisiert wurde und manche Kaiser kaum Wert auf ein gutes Verhaltnis zu ihm legten wurde aber von den Geschichtsschreibern die zumeist senatorischen Kreisen angehorten negativ vermerkt Der Senat spielte bei der Regierungsfuhrung nun endgultig keine Rolle mehr und auch das Akzeptanzsystem des Prinzipats brach schliesslich zusammen 37 Allerdings litt darunter auch die Stabilitat der Kaiserherrschaft insgesamt Fur die Zeit der Soldatenkaiser ist eine institutionelle Krise auszumachen der manche Kaiser durch ein religioses Fundament ihrer Herrschaft etwa Aurelians Sonnenkult oder durch Herrschaftsteilung entgegenzuwirken versuchten die aber erst in diokletianisch konstantinischer Zeit uberwunden werden konnte 76 Allen Soldatenkaisern ist gemeinsam dass sie ihre Macht auf das Militar stutzten und zwar auf die Soldaten der Feldheere nicht auf die Pratorianer in Rom Dazu passt dass Rom seine Rolle als politisches Zentrum des Imperiums im Laufe des 3 Jahrhunderts stark einbusste wenngleich es freilich ideell weiterhin von grosser Bedeutung war Zur Legitimation und Sicherung ihrer Herrschaft bedurften die Kaiser des 3 Jahrhunderts vor allem militarischer Erfolge Einen einheitlichen Typus eines Soldatenkaisers gab es aber nicht zumal die Kaiser zum Teil nicht von Truppen erhoben wurden sondern ihren Herrschaftsantritt einer dynastischen Erbfolge verdankten 77 Ein weiteres Merkmal der Epoche ist die dramatische Verschlechterung der ausseren Bedrohungslage Sie ergab sich insbesondere auch aus einer betrachtlichen inneren Starkung der Gegner An Rhein und Donau hatten sich neue tribale germanische Grossverbande formiert die uber eine erheblich grossere Schlagkraft verfugten Im Osten trat mit dem Sasanidenreich ein Gegner auf der Rom in vielerlei Hinsicht durchaus ebenburtig war und eine aggressive Expansionspolitik betrieb Daher nahm um die Mitte des 3 Jahrhunderts der Druck an den Grenzen zu und das Reich musste eine Reihe von Ruckschlagen verkraften Die Gefangennahme Valerians durch die Perser im Jahr 260 und die darauffolgenden Ereignisse zunehmende Angriffe der Skythai sowie Formierung des Gallischen Sonderreichs und des Teilreichs von Palmyra brachten denn auch die Krise zu ihrem Hohepunkt Aber diese Krise erfasste nicht alle Bereiche des taglichen Lebens und wirkte sich auch nicht auf alle Regionen des Imperiums aus Trotz der militarischen und politischen Krisensymptome insbesondere in der Zeit nach Gordian III und dann um 260 deren Hauptursache die aussere Bedrohung war scheint die Wirtschaft des Reiches sich besser behauptet zu haben als oft vermutet wurde In der alteren Forschung wurde bisweilen angenommen dass im 3 Jahrhundert ganze Provinzen verarmten die Infrastruktur zusammenbrach und der Druck des Staates auf die Bevolkerung standig hoher wurde so dass die Verarmung zunahm und Menschen aus Stadten und Dorfern flohen Naturalwirtschaft bzw Tauschhandel seien an Stelle der Geldwirtschaft getreten 78 In der neuen Forschung wird wesentlich differenzierter geurteilt Zwar fuhrte der durch die aussere Bedrangnis verursachte erhohte Finanzbedarf des Staates etwa im Bereich der Munzpragungen zu einer Verschlechterung und der Steuerdruck nahm zu Aber der Steuerdruck wurde erst nach dem Scheitern der Munzreform Aurelians zu einem strukturellen Problem fur den romischen Staat ebenso wie erst in dieser Zeit die Inflation bedrohlich anstieg vor den 270er Jahren ist eine solche aber nicht feststellbar wie die Auswertung des Quellenmaterials in Agypten wo die Uberlieferung bezuglich des Alltagslebens und der Wirtschaft mit am gunstigsten ist deutlich macht 79 Ob fur das 3 Jahrhundert ein Bevolkerungsruckgang feststellbar ist ist in der Forschung nun ebenfalls umstritten 80 Dasselbe gilt fur die Frage ob die Sklaverei in der romischen Wirtschaft dieser Zeit die Rolle gespielt hat die ihr in der alteren Forschung zugeschrieben wird und ob es zu einem Ruckgang der Sklaven und damit zu einer wirtschaftlichen Krise gekommen sei wie bisweilen angenommen In den Quellen lasst sich dies nicht einwandfrei belegen ebenso ist es fraglich ob die Produktivitat von Sklaven hoher lag als von Halbfreien oder Freien und ob ein Ruckgang der Sklaverei fur die Wirtschaft schadigend gewesen sei 81 Sicherlich aber stiegen die Belastungen fur die Bevolkerung an worunter auch die Dekurionen die lokalen stadtischen Eliten aber besonders die unteren Bevolkerungsschichten zu leiden hatten doch kann auch dies nicht generalisierend auf das ganze Reich bezogen werden zumal die Lebensverhaltnisse nicht einheitlich waren Zwar litt die strukturelle Integritat der Wirtschaft unter den militarischen Auseinandersetzungen dieser Zeit ebenso wie die Inflation der 270er Jahre einen schweren Ruckschlag darstellte doch sie brach nicht zusammen zumal wegen der vielschichtigen regionalen Unterschiede Die neuere Forschung hat nachgewiesen dass es durchaus Regionen gab die sogar weiter prosperierten wie etwa Agypten Africa und auch Hispanien Aber selbst fur Kleinasien das direkt von Angriffen betroffen war lasst sich kein allgemeiner Niedergang konstatieren 82 Wahrend in mehreren Regionen der Handel und die Wirtschaft florierten zumal mehrere Provinzen nicht von Kampfhandlungen betroffen waren kam es in anderen Provinzen zu teils ernsthaften Problemen was unter anderem Hortfunde in den nordwestlichen Provinzen des Imperiums belegen Von einer allgemeinen Wirtschaftskrise im ganzen Reich und fur die gesamte Soldatenkaiserzeit kann jedoch nicht gesprochen werden 83 Auch die in der alteren Forschung aufgestellte These aus diversen paganen wie christlichen Quellenaussagen liesse sich ein allgemeines Krisenbewusstsein bei den Zeitgenossen ableiten 84 ist in jungerer Zeit bestritten worden denn von allgemein verbreiteten Untergangserwartungen in der Bevolkerung kann nicht die Rede sein 85 Im Bereich des Stadtewesens kam es in der Zeit der Reichskrise auch nicht zu einem Verlust stadtischer Selbstverwaltung oder einem allgemeinen Niedergang wenngleich sich die Baumassnahmen in gefahrdeten Regionen auf Befestigungswerke konzentrierten Einhergehend mit den Plunderungszugen der diversen Invasoren ist ortlich ein kultureller Verfall festzustellen der sich auch in der Kunst niederschlug In Athen kam es nach dem Herulereinfall 267 zu einem Niedergang Dennoch war die Stadt auch in der Zeit der Reichskrise ein wichtiges Bildungszentrum ebenso wie Rom Karthago Alexandria und Antiochia Die Entwicklungen des 3 Jahrhunderts ermoglichten auch Personen von niedriger Herkunft den Aufstieg uber eine militarische Karriere Diese Aufsteiger sowie die neuen stadtischen Fuhrungsschichten ubernahmen das traditionelle Wertesystem in dem der Bildung eine wichtige Funktion zukam Im philosophischen Bereich wo Plotin Porphyrios und Longinos tatig waren entstand mit dem Neuplatonismus eine neue den Bedurfnissen der Zeit entgegenkommende Stromung Im religiosen Bereich erstarkte das Christentum und bei den traditionellen Gotterkulten zeigte sich ein Trend zur Konzentration auf eine einzige Gottheit Henotheismus Ausserdem breitete sich eine neue Religion mit universalem Anspruch der Manichaismus vom Westen des Imperiums bis nach Zentralasien aus 86 Somit durfen einzelne Krisensymptome nicht verallgemeinert und uberbewertet werden und es ist fraglich ob selbst auf dem Hohepunkt der Krise von einer wirklich existentiellen Bedrohung gesprochen werden kann 87 Obwohl das Reich insgesamt geschwacht war gelang es den Kaisern nach und nach die Kontrolle zuruckzugewinnen wieder in die Offensive zu gehen und die zeitweilig abgespaltenen Reichsteile im Westen und Osten zuruckzugewinnen Die differenzierte Betrachtungsweise der neueren Forschung hat zu einer ausgewogeneren Gesamtbeurteilung gefuhrt Dabei wird unter anderem berucksichtigt dass es in der Zeit des Kaisers Gallienus Reformansatze gab die unter den folgenden Kaisern und noch in der Spatantike fortgesetzt wurden Die Zeit der Reichskrise lasst sich in drei Phasen unterteilen Die erste umfasst die Zeit vom Ende der Severer 235 bis etwa 253 in der sich die Kaiser deutlich in die Tradition des severischen Prinzipats stellten In der zweiten Phase unter Valerian und Gallienus hauften sich diverse Krisensymptome bis um die Mitte des 3 Jahrhunderts die Krise ihren Hohepunkt erreichte Festzuhalten ist aber auch dass diese beiden Kaiser die Probleme erkannten und sich um deren Bewaltigung bemuhten In der folgenden dritten Phase ab 268 ist eine deutliche Erholung erkennbar die schliesslich in die grundlegende Reichsreform der diokletianisch konstantinischen Zeit einmundete Somit war die Zeit der Soldatenkaiser eine Epoche des Ubergangs vom Prinzipat zur Spatantike Quellen BearbeitenDie Quellenlage fur die Zeit der Reichskrise zahlt zu den problematischsten im Bereich der Alten Geschichte nicht zuletzt weil eine zusammenhangende Geschichtsschreibung fur diesen Zeitraum fehlt 88 Die heute verlorenen Kaiserbiographien des Marius Maximus reichten nur bis Elagabal Das Geschichtswerk des Cassius Dio endet im Jahr 229 und das Werk des oft von Cassius Dio abhangigen Herodian eine Geschichte des Kaisertums nach Marcus reicht nur bis 238 und ist oft unergiebig Fur die folgenden Jahrzehnte bis hinein in die diokletianisch konstantinische Zeit fehlt es vollig an zusammenhangenden zeitgenossischen Darstellungen Die spatantike Historia Augusta eine Sammlung lateinischer Kaiserbiographien die entgegen den darin enthaltenen Angaben nicht von sechs Verfassern um 300 sondern von nur einem anonymen heidnischen Autor wohl um 400 verfasst worden ist berichtet zwar ausfuhrlich uber die verschiedenen Soldatenkaiser die meisten Informationen sind aber falsch oder zumindest wenig glaubwurdig manche Lebensbeschreibungen sind sogar vollstandig erfunden 89 Im lateinischsprachigen Bereich sind ansonsten mehrere sogenannte Breviarien kurzgefasste Geschichtswerke aus dem 4 Jahrhundert erwahnenswert so die Caesares des Aurelius Victor das Breviarium ab urbe condita des Eutropius das Werk des Rufius Festus sowie die anonyme Epitome de Caesaribus Die Autoren dieser Breviarien nutzten als wichtige oft sogar als einzige Quelle eine heute verlorene Kaisergeschichte die als Enmannsche Kaisergeschichte bezeichnet wird Sie ging vermutlich relativ ausfuhrlich auf die diversen tyranni Usurpatoren ein und enthielt wohl einigermassen zuverlassige Informationen Andere lateinische Werke die auf die Zeit der Soldatenkaiser mehr oder weniger ausfuhrlich eingingen sind verloren gegangen Dazu gehoren die betreffenden Passagen im Geschichtswerk des letzten bedeutenden lateinischen Geschichtsschreibers der Antike Ammianus Marcellinus der allerdings auch in den erhaltenen Partien seines Werks teils auf das 3 Jahrhundert eingeht oder die Annales des Virius Nicomachus Flavianus 90 Von einer reichhaltigen lateinischen Geschichtsschreibung kann fur das 3 Jahrhundert ohnehin nicht ausgegangen werden Spatere lateinische Autoren stutzten sich wohl auf Senatsberichte und griechischsprachige Werke wenngleich manche Forscher annehmen dass in der Zeit Diokletians moglicherweise auch andere heute verlorene lateinische Geschichtswerke entstanden sind 91 Eventuell verfasste in konstantinischer Zeit der Geschichtsschreiber Onasimos auch Viten uber die letzten Soldatenkaiser doch ist dies unsicher Die griechischsprachige Historiographie florierte im Gegensatz zur lateinischen auch in der Zeit der Reichskrise Nikostratos von Trapezunt verfasste ein Werk uber die Zeit von 244 bis zur Gefangennahme Valerians durch die Perser uber diesen Perserkrieg berichtete auch Philostratos von Athen Ephoros der Jungere beschrieb ausfuhrlich die Herrschaft des Gallienus und ein gewisser Eusebios behandelte in seiner Kaisergeschichte die Zeit bis Carus Von all diesen Werken sind kaum mehr als die Namen ihrer Verfasser bekannt nur aus der Geschichte des Philostratos und des Eusebios sind wenige Fragmente erhalten geblieben Nicht viel besser erging es der 1000 Jahr Geschichte Roms des Asinius Quadratus von der nur wie von seiner Parthergeschichte wenige Zitate bei spateren Autoren erhalten sind Einen Lichtblick stellen die Fragmente aus den Geschichtswerken des Dexippos dar der in seiner 12 Bucher umfassenden Chronik die Zeit bis 270 und in seinen Skythika die Kampfe gegen die Germanen von etwa 238 bis 270 74 in enger Anlehnung an den Stil des Thukydides schilderte Dexippos an dessen Chronik Eunapios von Sardes anschloss wird oft als der bedeutendste Historiker seiner Zeit bezeichnet was auch aufgrund der Quellenlage sicherlich zutrifft 92 Doch darf dies nicht den Blick darauf versperren wie schlecht sich die Quellenuberlieferung fur den behandelten Zeitraum darstellt Die literarische Produktion brach wenigstens im griechischsprachigen Osten des Reiches nicht ein sondern sie ging in der Folgezeit verloren 93 Die Fragmente des Dexippos liegen seit 2006 in einer neuen Edition mit deutscher Ubersetzung vor 94 die freilich nicht die vor kurzer Zeit neu entdeckten Teile Scythica Vindobonensia beinhaltet Alle anderen Fragmente der hier genannten zeitgenossischen Geschichtsschreiber sind 2016 in einer neuen Edition mit deutscher Ubersetzung im Rahmen der Reihe Kleine und fragmentarische Historiker der Spatantike publiziert worden 95 Spatere Geschichtsschreiber konnten sich auf diese Werke stutzen so beispielsweise Zosimos um 500 oder verschiedene byzantinische Autoren entweder lagen ihnen die Originalwerke vor oder sie schopften ihre Informationen aus Zwischenquellen Zu ihnen gehoren der sogenannte Anonymus post Dionem wohl identisch mit den verlorenen Historien des Petros Patrikios der Chronist Johannes Malalas Johannes von Antiochia Georgios Synkellos und Johannes Zonaras Die Qualitat der Berichte ist unterschiedlich Sie liefern teilweise wertvolle zuverlassige Informationen etwa der Anonymus post Dionem und Zonaras letzterer griff auch auf die sogenannte Leoquelle zuruck Von Bedeutung sind auch die Werke von Kirchenhistorikern wie Lactantius und Eusebius von Caesarea der Vater der Kirchengeschichtsschreibung genannt wird sowie weiterer christlicher Autoren wie Origenes und Cyprian von Karthago Der romanisierte Gote Jordanes der im 6 Jahrhundert schrieb und sich in seiner Gotengeschichte auf heute verlorene Quellen stutzen konnte berichtet ebenfalls uber Ereignisse aus der Zeit der Soldatenkaiser ist aber nicht immer zuverlassig Zahlreiche weitere Werke in lateinischer und griechischer aber auch syrischer arabischer armenischer oder persischer Sprache enthalten weitere Informationen die fur die Rekonstruktion von Ereignissen in der Zeit der Reichskrise von Bedeutung sind doch konnen sie den Verlust einer durchgangigen Historiographie fur das 3 Jahrhundert nicht kompensieren Aus diesem Grund kommt gerade den nicht literarischen Quellen eine erhebliche Bedeutung fur die Zeit der Soldatenkaiser zu seien es numismatische vor allem als Belege fur manche Kaiser deren Existenz ansonsten zweifelhaft ware papyrologische nicht zuletzt von Bedeutung fur die Klarung chronologischer Fragen inschriftliche wie am Augsburger Siegesaltar oder archaologische Befunde Allerdings sind auch diese Quellen oft nicht leicht zu deuten und in den Kontext der Reichsgeschichte einzuordnen 96 Forschungsgeschichte BearbeitenProblematisch ist neben der allgemeinen Bewertung der Epoche schon ihre Abgrenzung Mehrere Althistoriker meinten mit Berufung auf das bekannte Verdikt des Geschichtsschreibers Cassius Dio wonach mit dem Tod Mark Aurels ein goldenes Zeitalter endete und eine Epoche von Eisen und Rost begann 97 dass man die Epoche der Soldatenkaiser mit Septimius Severus beginnen lassen solle Dabei wurde zwischen der Zeit der Soldatenkaiser und der Zeit der eigentlichen Reichskrise mehr oder weniger unterschieden Heute lasst man jedoch allgemein die Zeit der Soldatenkaiser bzw der Reichskrise hier nur als Epochenbezeichnung gebraucht mit dem Jahr 235 beginnen und mit dem Herrschaftsantritt Diokletians 284 85 enden 98 Die Zeit der Reichskrise wurde schon in klassischen Darstellungen wie der Histoire des empereurs et autres princes qui ont regne pendant les six premiers siecles de l Eglise von Louis Sebastien Le Nain de Tillemont im spaten 17 Jahrhundert oder in der History of the Decline and Fall of the Roman Empire von Edward Gibbon in der 2 Halfte des 18 Jahrhunderts behandelt wobei Gibbon sich oft auf die Materialgrundlage Tillemonts stutzte Von einer wissenschaftlichen Erforschung dieser Zeit im eigentlichen Sinne kann allerdings erst ab dem 19 Jahrhundert gesprochen werden 99 Schon Gibbon betrachtete die Zeit seit Septimius Severus als eine Militarherrschaft wobei er sich auf Cassius Dios Beurteilung stutzte Die Zeit von 248 bis 268 in der die Einfalle in das Imperium stetig zunahmen und die Romer mehrere Niederlagen erlitten nennt er twenty years of shame and misfortune 100 Jacob Burckhardt widmete sich in seinem Klassiker Die Zeit Constantins des Grossen 1853 auch den Soldatenkaisern Burckhardt benutzte zur Charakterisierung dieser Zeit Begriffe wie Soldatenkaisertum und Krise wie Gibbon betrachtete er aber die illyrischen Kaiser als Retter des Imperiums Der weitgehend negativen Charakterisierung dieser Zeit folgten auch die diversen Kaisergeschichten des spaten 19 und fruhen 20 Jahrhunderts 101 Grosse Bedeutung fur die Fortschritte der Forschung in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts hatten vor allem drei Gelehrte Michael Rostovtzeff Andreas Alfoldi und Franz Altheim 102 So unterschiedlich diese Personlichkeiten waren Rostovtzeff war gepragt von den Folgen der Russischen Revolution 1917 Alfoldi von der Zeit der Osterreichisch Ungarischen Monarchie Altheim eigentlich ein origineller Denker driftete bald in die nationalsozialistische Ideologie ab so unterschiedlich waren auch ihre Forschungsansatze Rostovtzeff der die Zeit ab 235 als Militaranarchie charakterisierte eine in der franzosischen Forschung heute noch recht gelaufige Bezeichnung ging von einer okonomisch sozialen Betrachtungsweise aus und glaubte einen Antagonismus zwischen der damaligen Stadt und Landbevolkerung ausmachen zu konnen Alfoldi veroffentlichte zahlreiche Arbeiten zur Zeit der Reichskrise darunter zwei massgebliche Beitrage im 12 Band der alten Cambridge Ancient History welche seinerzeit einen Meilenstein fur die Forschung darstellten und auch heute noch nutzlich sind Alfoldi war der Meinung dass die inneren und ausseren Krisensymptome sich im 3 Jahrhundert zuspitzten und sich niemand fand der den romischen Staat dagegen schutzen konnte Auch Alfoldi sah die illyrischen Kaiser als die Retter des Reiches an die die notwendigen Reformen in Angriff nahmen Altheim widmete ebenfalls mehrere Arbeiten den Soldatenkaisern wobei er den Begriff auch weiten Teilen der Offentlichkeit gelaufiger machte und als Beginn der Epoche das Jahr 193 ansah In seinem Buch Die Soldatenkaiser 1939 welches durch Gelder der SS nahen Forschungsanstalt Das Ahnenerbe finanziert wurde stellte Altheim die These von dem Gegensatz der Regionen in der Zeit der Soldatenkaiser auf so habe ein illyrisch germanischer Gegensatz im Heer bestanden Der Reichsgedanke habe immer mehr Anhanger verloren bis er in der Zeit des Gallienus wieder starker zum Tragen kam Sein rassenkundlicher Ansatz veranlasste Altheim zum Versuch das Germanentum des Maximinus Thrax nachzuweisen Dafur wurde er unter anderem von Wilhelm Ensslin kritisiert der selbst wahrend der NS Zeit in Deutschland tatig danach fragte welche Rolle dies uberhaupt spiele Altheim dessen Betrachtungen wie die von Rostovtzeff stark zeitgebunden waren deutete die Zeit der Soldatenkaiser als den Endpunkt einer langen Zeit der schleichenden Krise die Rom befallen habe Der Begriff Reichskrise spielte aber erst in spateren uberarbeiteten Auflagen seines Werks eine Rolle Trotz vieler problematischer bzw unhaltbarer Wertungen bleibt es ein Verdienst Altheims die Randgebiete des Imperiums starker in die Darstellung einbezogen zu haben Auch in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts nahm die Beschaftigung mit der Zeit der Reichskrise nicht ab 103 Massgebliche Beitrage stammen von Geza Alfoldy der die Ansicht vertritt dass bei Zeitgenossen ein Krisenbewusstsein greifbar sei etwa im Werk Herodians David S Potter der meint dass breite Schichten der Bevolkerung von der Krise wenig betroffen waren und dass viele Reformen der Soldatenkaiser auf die diokletianisch konstantinische Zeit vorausweisen Klaus Peter Johne der zwischen einer militarischen und einer langerfristigen Krise unterscheidet sowie Karl Strobel und Christian Witschel Vor allem Strobel und Witschel kritisierten das traditionelle Krisenmodell das zur Erklarung der Entwicklungen im 3 Jahrhundert untauglich sei Eine allumfassende Krise gar eine Weltkrise wie eingangig von Alfoldi formuliert habe es nicht gegeben Sie wiesen darauf hin dass manche Regionen des Imperiums florierten und von den militarischen Bedrohungen dieser Zeit nicht tangiert wurden Witschel der mehrere Krisenmodelle entwarf vertrat den Standpunkt dass es zwar lokal und zeitlich begrenzte Krisen gegeben habe diese aber durch Reformen uberwunden worden seien sie seien letztlich nur ein Abschnitt einer langfristigen Transformation gewesen Auch Strobel ging von einem Strukturwandel im 3 Jahrhundert aus bestritt aber die Existenz eines Krisenbewusstseins zur damaligen Zeit da die Menschen die vielen einzelnen Probleme und regionalen Katastrophen im Unterschied zu spateren Beurteilern nicht zu einem Gesamtbild zusammengefugt hatten Allerdings vertreten nach wie vor mehrere Forscher unter anderem Lukas de Blois einen anderen Ansatz namlich den einer umfassenderen Krise die aber erst um 250 voll ausgebrochen sei Traditionell wurde die Zeit der Soldatenkaiser meistens negativ gewertet und in Zusammenhang mit einer Reichskrise gestellt Manche Gelehrte sahen Zerfallserscheinungen im Inneren die durch die ausseren Bedrohungen nur verscharft wurden als Hauptursache Gibbon Rostovtzeff wahrend andere die aussere Bedrohung fur ausschlaggebend hielten Altheim Derartige monokausale Betrachtungsweisen ebenso wie die Meinung mehrerer marxistischer Forscher die inneren Probleme konnten vor allem auf eine Krise der Sklavenwirtschaft zuruckgefuhrt werden 104 haben sich jedoch als vollig untauglich erwiesen Seit den 1990er Jahren urteilt man wesentlich differenzierter die Zeit der Soldatenkaiser wird eher als eine Epoche des Wandels verstanden Tatsachlich sind in der modernen Forschung die Gegner und die Befurworter des Krisenbegriffs nicht so weit voneinander entfernt wie es zunachst den Anschein haben mag Unbestritten ist dass manche Regionen wahrend der Zeit der Reichskrise prosperierten aber auch dass das Imperium wenigstens zeitweise mit ernsthaften Schwierigkeiten zu kampfen hatte Der Unterschied liegt letztendlich in der Gewichtung dieser Aspekte 105 Grundlegend fur die Beschaftigung mit dem 3 Jahrhundert ist derzeit das 2008 von Klaus Peter Johne herausgegebene Handbuch Die Zeit der Soldatenkaiser in dem auf Grundlage der aktuellen Forschung die Quellen sowie die politische Geschichte die Nachbarvolker des Imperiums Kultur Wirtschaft und politische Strukturen behandelt werden Literatur BearbeitenAndreas Alfoldi Studien zur Geschichte der Weltkrise des 3 Jahrhunderts nach Christus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1967 Sammlung diverser Aufsatze Alfoldis noch heute teils nutzlich Geza Alfoldy Romische Sozialgeschichte 4 vollig uberarbeitete und aktualisierte Auflage Steiner Stuttgart 2011 ISBN 978 3 515 09841 0 S 254 272 Eine nutzliche Zusammenfassung der Forschungsdiskussion bis 2011 Clifford Ando Imperial Rome AD 193 to 284 The Critical Century Edinburgh University Press Edinburgh 2012 ISBN 978 0 7486 2050 0 Bruno Bleckmann Die Reichskrise des III Jahrhunderts in der spatantiken und byzantinischen Geschichtsschreibung Untersuchungen zu den nachdionischen Quellen der Chronik des Johannes Zonaras Quellen und Forschungen zur antiken Welt Band 11 tuduv Verlags Gesellschaft Munchen 1992 ISBN 3 88073 441 0 Zugleich Koln Universitat Dissertation 1991 Detaillierte Quellenforschung zu den byzantinischen Autoren die sich mit der Reichskrise befassten Alan K Bowman Peter Garnsey Averil Cameron Hrsg The Crisis of Empire A D 193 337 The Cambridge Ancient History Band 12 2 Auflage Cambridge University Press u a Cambridge 2005 ISBN 978 0 521 30199 2 Uberblickswerk wenngleich bezuglich der politischen Geschichte sehr knapp und in Teilen bereits uberholt Henning Borm Die Herrschaft des Kaisers Maximinus Thrax und das Sechskaiserjahr 238 Der Beginn der Reichskrise In Gymnasium Band 115 2008 S 69 86 Digitalisat Henning Borm A Threat or a Blessing The Sasanians and the Roman Empire In Carsten Binder Henning Borm Andreas Luther Hrsg Diwan Studies in the History and Culture of the Ancient Near East and the Eastern Mediterranean Wellem Duisburg 2016 S 615 646 Diskutiert die Bedeutung die die Grundung des Sassanidenreichs fur die Romer hatte Stephanie Brecht Die romische Reichskrise von ihrem Ausbruch bis zu ihrem Hohepunkt in der Darstellung byzantinischer Autoren Althistorische Studien der Universitat Wurzburg Band 1 Leidorf Rahden Westfalen 1999 ISBN 3 89646 831 6 Beinhaltet ubersetzte Quellenauszuge Michel Christol L empire romain du IIIe siecle Histoire politique De 192 mort de Commode a 325 concile de Nicee 2 tirage Editions Errance Paris 1998 ISBN 2 87772 145 0 John F Drinkwater The Gallic Empire Separatism and Continuity in the North Western Provinces of the Roman Empire A D 260 274 Historia Einzelschriften Band 52 Steiner Stuttgart 1987 ISBN 3 515 04806 5 Thomas Fischer Hrsg Die Krise des 3 Jahrhunderts n Chr und das Gallische Sonderreich Akten des Interdisziplinaren Kolloquiums Xanten 26 bis 28 Februar 2009 Schriften des Lehr und Forschungszentrums fur die Antiken Kulturen des Mittelmeerraumes Centre for Mediterranean Cultures ZAKMIRA Band 8 Reichert Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 89500 889 4 Felix Hartmann Herrscherwechsel und Reichskrise Untersuchungen zu den Ursachen und Konsequenzen der Herrscherwechsel im Imperium Romanum der Soldatenkaiserzeit 3 Jahrhundert n Chr Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Band 149 Lang Frankfurt am Main u a 1982 ISBN 3 8204 6195 7 Zugleich Hamburg Universitat Dissertation 1979 Udo Hartmann Das palmyrenische Teilreich Oriens et Occidens Band 2 Steiner Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07800 2 Zugleich Berlin Freie Universitat Dissertation 2000 Olivier Hekster Rome and its Empire AD 193 284 Edinburgh University Press Edinburgh 2008 ISBN 978 0 7486 2304 4 Knappe informative Darstellung mit ausgewahlten Quellenauszugen in englischer Ubersetzung Olivier Hekster Gerda de Kleijn Danielle Slootjes Hrsg Crises and the Roman Empire Proceedings of the seventh workshop of the International Network Impact of Empire Nijmegen June 20 24 2006 Impact of Empire Band 7 Brill Leiden u a 2007 ISBN 978 90 04 16050 7 Klaus Peter Johne Thomas Gerhardt Udo Hartmann Hrsg Deleto paene imperio Romano Transformationsprozesse des Romischen Reiches im 3 Jahrhundert und ihre Rezeption in der Neuzeit Steiner Stuttgart 2006 ISBN 3 515 08941 1 Nutzliche Aufsatzsammlung zu unterschiedlichen Themenbereichen der Reichskrise Klaus Peter Johne Hrsg Die Zeit der Soldatenkaiser Krise und Transformation des Romischen Reiches im 3 Jahrhundert n Chr 235 284 2 Bande Akademie Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 05 004529 0 Ehrgeiziges Projekt das den aktuellen Forschungsstand durch die Beitrage zahlreicher Experten darzustellen versucht Es stellt das derzeit grundlegende Handbuch fur die Zeit der Soldatenkaiser dar Christian Korner Transformationsprozesse im Romischen Reich des 3 Jahrhunderts n Chr In Millennium Band 8 2011 S 87 124 doi 10 1515 9783110236453 87 Guter einfuhrender Uberblick auf Grundlage der zum Zeitpunkt aktuellen Forschung Fergus Millar P Herennius Dexippus The Greek World and the Third Century Invasions In Journal of Roman Studies Band 59 1969 S 12 29 doi 10 2307 299843 Wichtiger Artikel zur Geschichtsschreibung des 3 Jahrhunderts Fritz Mitthof Gunther Martin Jana Gruskova Hrsg Empire in Crisis Gothic Invasions and Roman Historiography Verlag Holzhausen Wien 2020 Wichtige Sammlung von Fachaufsatzen wobei die neuen Dexippos Fragmente einbezogen werden David S Potter The Roman Empire at Bay AD 180 395 Routledge London u a 2004 ISBN 0 415 10058 5 Sehr gute Gesamtdarstellung wobei auch die soziokulturellen Aspekte beleuchtet werden David S Potter Prophecy and History in the Crisis of the Roman Empire A Historical Commentary on the Thirteenth Sibylline Oracle Clarendon Press Oxford u a 1990 ISBN 0 19 814483 0 Michael Sommer A vast scene of confusion Die Krise des 3 Jahrhunderts in der Forschung In Ulrike Babusiaux Anne Kolb Hrsg Das Recht der Soldatenkaiser Rechtliche Stabilitat in Zeiten politischen Umbruchs De Gruyter Berlin u a 2015 ISBN 978 3 05 006032 3 S 15 30 Knapper aber relativ aktueller Forschungsuberblick Michael Sommer Die Soldatenkaiser 4 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2020 Geschichte kompakt ISBN 9783534272242 Knappe und informative Einfuhrung die in der 4 Auflage den neueren Forschungen Rechnung tragt Karl Strobel Das Imperium Romanum im 3 Jahrhundert Modell einer historischen Krise Zur Frage mentaler Strukturen breiterer Bevolkerungsschichten in der Zeit von Marc Aurel bis zum Ausgang des 3 Jh n Chr Historia Einzelschriften Band 52 Steiner Stuttgart 1993 ISBN 3 515 05662 9 Zugleich Heidelberg Universitat Habilitations Schrift 1988 1989 Mundus ecce mutat et labitur Wichtige Darstellung in der gegen die Betrachtung einer allumfassenden Krisenzeit im 3 Jahrhundert argumentiert wird Gerold Walser Thomas Pekary Die Krise des Romischen Reiches Bericht uber die Forschungen zur Geschichte des 3 Jahrhunderts 193 284 n Chr von 1939 bis 1959 De Gruyter Berlin 1962 Christian Witschel Krise Rezession Stagnation Der Westen des romischen Reiches im 3 Jahrhundert n Chr Frankfurter althistorische Beitrage Band 4 Clauss Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 934040 01 2 Zugleich Frankfurt am Main Universitat Dissertation 1998 Sehr faktenreiche Untersuchung zu den Veranderungen des dritten Jahrhunderts die besonders die Krisenproblematik beleuchtet und ausfuhrlich darlegt dass strukturell erst um 600 der entscheidende Umbruch stattgefunden habe wahrend die Unterschiede zwischen Prinzipat und Spatantike in vielen Punkten uberschatzt wurden Anmerkungen BearbeitenIm Literaturverzeichnis angegebene Literatur wird abgekurzt aufgefuhrt alle anderen Darstellungen werden vollstandig zitiert Guter Uberblick uber die Zeit ab Commodus bei Potter Roman Empire at Bay S 85ff Zu Maximinus siehe den Uberblick bei Ulrich Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 161ff mit weiterer Literatur vgl daneben Henning Borm Die Herrschaft des Kaisers Maximinus Thrax und das Sechskaiserjahr 238 In Gymnasium 115 2008 S 69 86 Borm bezweifelt dass die Herrschaft des Kaisers tatsachlich einen relevanten Einschnitt markierte Grundlegend ist Johne u a Soldatenkaiser Des Weiteren siehe unter anderem Hartwin Brandt Die Kaiserzeit Romische Geschichte von Octavian bis Diocletian 31 v Chr 284 n Chr Munchen 2021 S 482ff mit Hinweisen auf die neuere Literatur Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit 4 Aufl Munchen 2002 S 634ff Potter Empire ar Bay S 167ff Michael Sommer Romische Geschichte II Rom und sein Imperium in der Kaiserzeit Stuttgart 2009 S 261ff Sehr knapp und nicht mehr aktuell ist der Beitrag John Drinkwater Maximinus to Diocletian In Alan K Bowman u a Hrsg The Cambridge Ancient History 2 Auflage Bd 12 Cambridge 2005 S 28ff Siehe Jan Burian Maximinus Thrax Sein Bild bei Herodian und in der Historia Augusta In Philologus 132 1988 S 230 244 Ob er wirklich wie etwa der Geschichtsschreiber Herodian berichtet aus Thrakien stammte Herodian Kaisergeschichte 7 1 ist nicht ganz klar siehe Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 161 Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 166f Aktueller Uberblick bei Gunther Moosbauer Die vergessene Romerschlacht Der sensationelle Fund am Harzhorn Munchen 2018 Siehe Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 173ff Vgl dazu Andreas Goltz Die Volker an der nordwestlichen Reichsgrenze In Johne u a Soldatenkaiser S 427ff sowie Andreas Goltz Die Volker an der mittleren und nordostlichen Reichsgrenze In Johne u a Soldatenkaiser S 449ff Allgemein siehe auch Walter Pohl Die Germanen Munchen 2004 Allgemein dazu siehe Herwig Wolfram Die Goten 4 Aufl Munchen 2001 S 53ff Zu den folgenden Kampfen gegen die Germanen siehe auch Andreas Alfoldi The Invasions of Peoples from the Rhine to the Black Sea In The Cambridge Ancient History Bd XII The Imperial Crisis and Recovery A D 193 324 Hrsg von S A Cook F E Adcock u a Cambridge 1939 S 138ff klassische wenngleich teils uberholte Darstellung Andreas Goltz Die Volker an der mittleren und nordostlichen Reichsgrenze In Johne u a Soldatenkaiser besonders S 456ff mit neuerer Literatur Zur diesbezuglichen klassizistischen Geschichtsschreibung siehe auch Millar P Herennius Dexippus Potter Roman Empire at Bay S 241ff Dexippos Skythika Fragment 20 Historia Augusta Maximus et Balbinus 16 3 Einfuhrend siehe Josef Wiesehofer Das Reich der Sasaniden In Johne u a Soldatenkaiser S 531ff Daneben ist bzgl des Sasanidenreichs unter anderem heranzuziehen Michael Bonner The Last Empire of Iran Piscataway 2020 Touraj Daryaee Sasanian Iran 224 651 CE Portrait of a Late Antique Empire Costa Mesa Calif 2008 Touraj Daryaee Sasanian Persia The Rise and Fall of an Empire London 2009 James Howard Johnston East Rome Sasanian Persia and the End of Antiquity Historiographical and Historical Studies Collected Studies Aldershot 2006 Klaus Schippmann Grundzuge der Geschichte des sasanidischen Reiches Darmstadt 1990 Josef Wiesehofer Das antike Persien Aktual Aufl Dusseldorf 2005 Siehe dazu Erich Kettenhofen Die Eroberung von Nisibis und Karrhai durch die Sasaniden in der Zeit Kaiser Maximins 235 236 n Chr In Iranica Antiqua 30 1995 S 159 177 Zu den fruhen Kampfhandlungen zwischen Rom und Persien vgl Peter M Edwell Between Rome and Persia The Middle Euphrates Mesopotamia and Palmyra under Roman Control London u a 2008 S 149ff sowie besonders Erich Kettenhofen Die romisch persischen Kriege des 3 Jahrhunderts n Chr Nach der Inschrift Sahpuhrs I an der Ka be ye Zartost SKZ Wiesbaden 1982 Karin Mosig Walburg Romer und Perser vom 3 Jahrhundert bis zum Jahr 363 n Chr Gutenberg 2009 Potter Roman Empire at Bay S 217ff Ubersetzte Quellenausschnitte finden sich in Michael H Dodgeon Samuel N C Lieu The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars AD 226 363 London New York 1991 Siehe Henning Borm A Threat or a Blessing The Sasanians and the Roman Empire In Carsten Binder Andreas Luther Hrsg Diwan Studies in the History and Culture of the Ancient Near East and the Eastern Mediterranean Duisburg 2016 S 615 646 Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 179ff Dazu siehe Josef Wiesehofer Die Anfange sassanidischer Westpolitik und der Untergang Hatras In Klio 64 1982 S 437 447 Siehe Cassius Dio 80 4 sowie Herodian 6 2 Siehe dazu Erich Kettenhofen Die Einforderung des Achamenidenerbes durch Ardasir eine interpretatio romana In Orientalia Lovaniensia Periodica 15 1984 S 177 190 Einen neueren diesbezuglichen Uberblick bietet Philip Huyse La revendication de territoires achemenides par les Sassanides une realite historique In Philip Huyse Hrsg Iran Questions et connaissances I Etudes sur l Iran ancien Paris 2002 S 294 308 In mehreren Quellen wird behauptet Philippus Arabs habe Gordian ermordet was aber aufgrund anderer Quellenzeugnisse wenigstens zweifelhaft ist Vgl allgemein David MacDonald The death of Gordian III another tradition In Historia 30 1981 S 502 508 Potter Roman Empire at Bay S 232ff Eine eindeutige Antwort ist nicht moglich Zu den romischen Zahlungen an die Perser vgl Henning Borm Anlasse und Funktion der persischen Geldforderungen an die Romer 3 bis 6 Jh In Historia 57 2008 S 327 346 Allgemein zu Philipps Regierungszeit siehe Christian Korner Philippus Arabs Ein Soldatenkaiser in der Tradition des antoninisch severischen Prinzipats Berlin u a 2002 Vgl auch Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 188ff Potter Roman Empire at Bay S 236ff Zosimos 1 23 Zosimos nennt die Goten in Anlehnung an seine vermutliche Quelle Dexippos ebenfalls Skythen Uber die Motive der Invasoren ist sich die moderne Forschung uneinig doch spielte wohl vor allem Beutelust eine Rolle siehe Korner Philippus Arabs S 135 Anmerkung 63 Der Zeitgenosse Dexippos gibt als Grund einen erfolgreichen Ausfall der romischen Truppen an Skythika Fragment 25 Der 300 Jahre spater schreibende Jordanes der sich auf die verlorene Gotengeschichte des Cassiodor stutzte gibt hingegen an die Goten seien durch Geldzahlungen zum Abzug veranlasst worden Getica 16 89ff Zu seiner Regierungszeit siehe Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 201ff Vgl zur folgenden Zeit Andreas Alfoldi The Crisis of Empire In The Cambridge Ancient History Bd XII The Imperial Crisis and Recovery A D 193 324 Hrsg von S A Cook F E Adcock u a Cambridge 1939 S 165ff Potter Roman Empire at Bay 241ff Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 211ff Zur Regierungszeit Valerians siehe Toni Glas Valerian Kaisertum und Reformansatze in der Krisenphase des Romischen Reiches Paderborn u a 2014 sowie zusammenfassend Andreas Goltz Udo Hartmann Valerianus und Gallienus In Johne u a Soldatenkaiser S 223 295 einschliesslich Gallienus Grundlegend dazu ist Philip Huyse Die dreisprachige Inschrift Sabuhrs I an der Ka ba i Zardust SKZ 2 Bde London 1999 Das Datum der ersten Eroberung Antiochias ist wie auch mehrere andere Punkte der Chronologie dieser Zeit umstritten meistens wird jedoch 253 angenommen Im Folgenden wird in der Regel der Argumentation im Handbuch von Johne gefolgt Zur persischen Offensive von 253 vgl Huttner Von Maximinus Thrax bis Aemilianus In Johne u a Soldatenkaiser S 218 221 Vgl zusammenfassend Potter Roman Empire at Bay S 251ff Zur Christenverfolgung siehe mit Quellenbelegen und weiterer Literatur Goltz Hartmann Valerianus und Gallienus In Johne u a Soldatenkaiser S 240 242 sowie S 256f Goltz Hartmann Valerianus und Gallienus In Johne u a Soldatenkaiser S 244 246 Egon Schallmayer Hrsg Der Augsburger Siegesaltar Zeugnis einer unruhigen Zeit Saalburgmuseum Bad Homburg v d H 1995 Zosimos 1 34ff Die Datierung ist umstritten moglicherweise fanden diese Raubzuge auch erst 259 statt Siehe dazu Goltz Hartmann Valerianus und Gallienus In Johne u a Soldatenkaiser S 247 Anmerkung 135 SKZ 18 22 griechische Fassung die Ubersetzung folgt Engelbert Winter Beate Dignas Rom und das Perserreich Berlin 2001 S 98 Diese durchaus nicht unverdachtige Darstellung wird zwar auch von einigen westlichen Quellen wie Eutropius 9 7 und spateren Historikern wie dem Byzantiner Johannes Zonaras 12 23 bestatigt doch andere romische Quellen z B Zosimos 1 36 2 behaupten stattdessen Valerian habe Schapur um Verhandlungen gebeten und sei dann wahrend der Gesprache heimtuckisch gefangen genommen worden Siehe auch Goltz Hartmann Valerianus und Gallienus In Johne u a Soldatenkaiser S 250f Siehe allgemein Andreas Luther Roms mesopotamische Provinzen nach der Gefangennahme Valerians 260 In Josef Wiesehofer Philip Huyse Hrsg Eran ud Aneran Studien zu den Beziehungen zwischen dem Sasanidenreich und der Mittelmeerwelt Stuttgart 2006 203 219 Zur Alleinherrschaft des Gallienus Goltz Hartmann Valerianus und Gallienus In Johne u a Soldatenkaiser S 255ff Vgl nun auch Michael Geiger Gallienus Frankfurt a M 2013 a b Zur Charakterisierung des Prinzipats als Akzeptanzsystem siehe Egon Flaig Den Kaiser herausfordern Die Usurpation im Romischen Reich Frankfurt am Main New York 1992 Vgl Felix Hartmann Herrscherwechsel und Reichskrise Frankfurt am Main 1982 S 140ff Zu diesem fatalen Kreislauf vgl Felix Hartmann Herrscherwechsel und Reichskrise Frankfurt am Main 1982 Petros Patrikios Fragment 10 Edition Muller Fragment 175 bei Thomas M Banchich The Lost History of Peter the Patrician New York 2015 S 115f Siehe dazu auch David Potter Palmyra and Rome Odaenathus Titulature and the Use of the Imperium Maius In Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik 113 1996 S 271 285 Dagegen versuchte Swain herauszuarbeiten dass Odaenathus kein offizielles romisches Amt verliehen bekam siehe Simon Swain Greek into Palmyrene Odaenathus as Corrector totius Orientis In Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik 99 1993 S 157 164 So der Anonymus post Dionem Fragment 7 Vgl allgemein Hartmann Das palmyrenische Teilreich S 218ff Popularwissenschaftlicher Uberblick bei Pat Southern Empress Zenobia Palmyra s Rebel Queen Continuum London New York 2008 Grundlegend dazu Hartmann Das palmyrenische Teilreich siehe auch Hartmann Das palmyrenische Teilreich In Johne u a Soldatenkaiser S 343ff Vgl Hartmann Das palmyrenische Teilreich S 306f Siehe dazu Drinkwater The Gallic Empire und Andreas Luther Das gallische Sonderreich In Johne u a Soldatenkaiser S 325ff Umstritten ist in der Forschung vor allem die Frage ob man diese Ereignisse als gewohnliche Usurpation oder als Versuch einer bewussten Abtrennung des Reichsteils bewerten soll Dazu vor allem Erich Kettenhofen Die Einfalle der Heruler ins Romische Reich im 3 Jh n Chr In Klio 74 1992 S 291 313 Siehe auch Millar P Herennius Dexippus S 26ff Siehe dazu Ioan Piso Bemerkungen zu Dexippos Vindobonenesis I In Gottinger Forum fur Altertumswissenschaft 18 2015 S 199 215 hier S 209f Artikel online Dexippos Skythika Fragment 28a nach Felix Jacoby Die Fragmente der griechischen Historiker Nr 100 bzw Fragment 25 Martin Dexipp von Athen Die Ubersetzung ist mit starken Kurzungen der Ausgabe mit Ubersetzung von Gunther Martin Dexipp von Athen S 118 121 123 entnommen vgl auch die diesbezuglichen Ausfuhrungen Martins ebd S 185ff Zu den Hintergrunden der Ermordung des Gallienus siehe Goltz Hartmann Valerianus und Gallienus In Johne u a Soldatenkaiser S 289ff Vgl dazu auch die ausfuhrliche Analyse von Hartmann Udo Hartmann Der Mord an Kaiser Gallienus In Johne Hrsg Deleto paene imperio Romano S 81ff Zu Claudius II Udo Hartmann Claudius Gothicus und Aurelian In Johne u a Soldatenkaiser S 297ff Dieser Zug muss eindeutig von dem oben erwahnten Einfall der Heruler 267 68 unterschieden werden was fruher oft nicht geschah siehe dazu Erich Kettenhofen Die Einfalle der Heruler ins Romische Reich im 3 Jh n Chr In Klio 74 1992 S 291 313 bes S 305ff Siehe auch Adolf Lippold Kaiser Claudius II Gothicus Vorfahr Konstantins d Gr und der romische Senat In Klio 74 1992 S 380 394 Allerdings ist Lippolds Versuch einer Datierung der Historia Augusta in die konstantinische Zeit gescheitert Nicht im Fruhjahr wie in der alteren Forschung oft angenommen siehe Udo Hartmann Claudius Gothicus und Aurelian In Johne u a Soldatenkaiser S 308f Zu Aurelian Udo Hartmann Claudius Gothicus und Aurelian In Johne u a Soldatenkaiser S 308ff Zosimos 1 49 Udo Hartmann Claudius Gothicus und Aurelian In Johne u a Soldatenkaiser S 319ff Zur komplexen Frage des Ursprungs und der Form dieses Kults siehe Steven E Hijmans The Sun which did not rise in the East The Cult of Sol Invictus in the Light of Non Literary Evidence In Babesch Bulletin Antieke Beschaving 71 1996 S 115 150 speziell S 119ff Epitome de Caesaribus 35 2 Zu diesem Kaiser siehe Klaus Peter Johne Der Senatskaiser Tacitus In Johne Soldatenkaiser S 379 393 Zu Probus siehe Gerald Kreucher Der Kaiser Marcus Aurelius Probus und seine Zeit Stuttgart 2003 vgl daneben auch Gerald Kreucher Probus und Carus In Johne Soldatenkaiser S 395ff Welchen Rang Probus genau bekleidete ist nicht bekannt aber er war wohl ein recht hochrangiger Offizier Kreucher Probus und seine Zeit S 126 Vielleicht hat Probus die Ermordung seines Konkurrenten betrieben vgl Zonaras 12 29 Allgemein zu Florianus und dem Burgerkrieg siehe Kreucher Probus und seine Zeit S 122ff Zusammenfassend Kreucher Probus und seine Zeit S 133ff Vgl dazu Kreucher Probus und seine Zeit S 155ff Kreucher Probus und seine Zeit S 162f Zosimos 1 66 vgl auch Zonaras 12 29 nach Kreucher Probus und seine Zeit S 164f vielleicht mit Lucius Septimius gleichzusetzen Allgemein Kreucher Probus und seine Zeit S 164ff Siehe dazu Kreucher Probus und seine Zeit S 179ff Zu Carus siehe Kreucher Probus und Carus In Johne Soldatenkaiser S 415ff Vgl auch Klaus Altmayer Die Herrschaft des Carus Numerianus und Carinus als Vorlaufer der Tetrarchie Stuttgart 2014 Siehe dazu John Matthews The Roman Empire of Ammianus London 1989 S 133 und 498 Anmerkung 8 Vgl Udo Hartmann Der Blitzschlag am Tigris Uberlegungen zum ratselhaften Tod des Carus in Persien In Andreas Goltz Heinrich Schlange Schoningen Hrsg Das Zeitalter Diokletians und Konstantins Bilanz und Perspektiven der Forschung Festschrift fur Alexander Demandt Wien Koln 2022 S 21 ff Zum Ende der Soldatenkaiserzeit siehe Kreucher Probus und Carus In Johne Soldatenkaiser S 419ff Zu Diokletian siehe unter anderem Alexander Demandt Diokletian Kaiser zweier Zeiten Eine Biographie Munchen 2022 Wolfgang Kuhoff Diokletian und die Epoche der Tetrarchie Das romische Reich zwischen Krisenbewaltigung und Neuaufbau 284 313 n Chr Frankfurt am Main 2001 Potter Roman Empire at Bay S 280ff Roger Rees Diocletian and the Tetrarchy Edinburgh 2004 deleto paene imperio Romano Eutrop 9 9 Siehe den Abschnitt Forschung in diesem Artikel Zum Folgenden vgl auch Johne Hartmann Krise und Transformation des Reiches im 3 Jahrhundert In Johne Soldatenkaiser S 1025ff Einen guten knappen Uberblick bietet auch Hekster Rome and its Empire S 3ff Johne Hartmann Krise und Transformation des Reiches im 3 Jahrhundert In Johne Soldatenkaiser S 1041ff Vgl Johne Hartmann Krise und Transformation des Reiches im 3 Jahrhundert In Johne Soldatenkaiser S 1026f Uberblick bei Kai Ruffing Die Wirtschaft In Johne Soldatenkaiser S 817 819 Vgl auch die insgesamt negative Darstellung von Geza Alfoldy Romische Sozialgeschichte 3 Aufl Wiesbaden 1984 S 133ff Ruffing Die Wirtschaft In Johne Soldatenkaiser S 821ff Ruffing Die Wirtschaft In Johne Soldatenkaiser S 825ff Vgl Ruffing Die Wirtschaft In Johne Soldatenkaiser S 828 mit weiterer Literatur Vgl zusammenfassend Kai Ruffing Wirtschaftliche Prosperitat im 3 Jahrhundert Die Stadte Agyptens als Paradigma In Johne Hrsg Deleto paene imperio Romano S 223ff sowie im selben Band den Beitrag von Christian Witschel Zur Situation im romischen Africa wahrend des 3 Jahrhunderts S 145ff Siehe allgemein auch Kai Ruffing Die Wirtschaft In Johne Soldatenkaiser S 817ff Vgl auch Hekster Rome and its Empire S 31ff So etwa Geza Alfoldy The Crisis of the Third Century as seen by Contemporaries In Greek Roman and Byzantine Studies 15 1974 S 89ff Detailliert dazu Strobel Das Imperium Romanum im 3 Jahrhundert Strobel stellt fest dass selbst dort wo die Quellenlage genauere Aussagen uber das Alltagsleben ermoglicht wie in Agypten sich eine langerfristige Krisenstimmung nicht nachweisen lasst zusammenfassend ebd S 285 Allgemein zur religiosen Entwicklung siehe Johne u a Soldatenkaiser S 927ff Siehe den Uberblick bei Johne Hartmann Krise und Transformation des Reiches im 3 Jahrhundert In Johne Soldatenkaiser S 1031ff Einen guten Uberblick bietet das grundlegende Handbuch von Johne u a Soldatenkaiser S 15ff speziell zur Geschichtsschreibung Udo Hartmann Die Geschichtsschreibung In Johne Soldatenkaiser S 893ff Zur Historia Augusta einer der umstrittensten Quellen der Antike siehe einfuhrend mit weiterer Literatur Klaus Peter Johne Die Historia Augusta In Johne Soldatenkaiser S 45ff Obwohl es unklar ist ob Flavianus die Republik oder die Kaiserzeit behandelt hat da nichts von dem Werk erhalten ist spricht doch mehr fur letztere Annahme Siehe Bruno Bleckmann Bemerkungen zu den Annales des Nicomachus Flavianus In Historia 44 1995 S 83 99 Udo Hartmann Die literarischen Quellen In Johne Soldatenkaiser speziell S 36 38 Jorg A Schlumberger Die Epitome de Caesaribus Untersuchungen zur heidnischen Geschichtsschreibung des 4 Jahrhunderts n Chr Munchen 1974 passim Vgl Bruno Bleckmann Uberlegungen zur Enmannschen Kaisergeschichte und zur Formung historischer Traditionen in tetrarchischer und konstantinischer Zeit In Giorgio Bonamente Klaus Rosen Hrsg Historiae Augustae Colloquium Bonnense Bari 1997 S 11 37 hier S 21ff Millar P Herennius Dexippus besonders S 21ff vgl aber die negative Beurteilung durch Potter Roman Empire at Bay S 233f Siehe dazu vor allem Pawel Janiszewski The missing link Greek pagan historiography in the second half of the third century and in the fourth century AD Warszawa 2006 Gunther Martin Dexipp von Athen Tubingen 2006 Bruno Bleckmann Jonathan Gross Hrsg Historiker der Reichskrise des 3 Jahrhunderts I Paderborn 2016 Uberblick bei Johne Soldatenkaiser Cassius Dio 72 36 4 Zur Problematik der Abgrenzung siehe vor allem Matthaus Heil Soldatenkaiser als Epochenbegriff In Johne Hrsg Deleto paene imperio Romano S 411ff Zu den folgenden Ausfuhrungen siehe vor allem Thomas Gerhardt Forschung In Johne u a Soldatenkaiser S 125ff Gibbon Decline and Fall Kapitel 10 Uberblick bei Gerhardt Forschung In Johne u a Soldatenkaiser S 130f Zu diesem Themenkomplex siehe Gerhardt Forschung In Johne u a Soldatenkaiser S 132ff mit Belegen Siehe Gerhardt Forschung In Johne u a Soldatenkaiser S 144ff Siehe etwa Elena Michajlovna Schtaerman Die Krise der Sklavenhalterordnung im Westen des Romischen Reiches Berlin 1964 Vgl dazu den Uberblick mit Literatur bei Geza Alfoldy Romische Sozialgeschichte 3 Aufl Wiesbaden 1984 S 136 S 194f Gerhardt Forschung In Johne u a Soldatenkaiser S 157 nbsp Dieser Artikel wurde am 30 September 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichskrise des 3 Jahrhunderts amp oldid 234164518