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Die Res Gestae Divi Saporis RGDS auch bekannt als die Grosse Inschrift von Schapur I SKZ oder SKZ ist eine wohl 262 errichtete Inschrift des sassanidischen Grosskonigs Schapur I 240 2 270 n Chr an der Kaʿbe ye Zartuscht im Iran die uber seine Regierungszeit informiert Den Namen hat der russische Althistoriker Michael Rostovtzeff in Analogie zu den Res Gestae Divi Augusti eingefuhrt 1 Grosse Inschrift von Schapur I an der Kaʿbe ye ZartuschtDie Inschrift ist in die Wande der Kaʿbe ye Zartuscht eingemeisselt die neben der Inschrift von Schapur I noch weitere wichtige Inschriften wie die von Katir tragt Aufzufinden ist das 12 m hohe turmartige Gebaude in der archaologischen Statte Naqsch e Rostam die einige Kilometer nordlich von Persepolis in der Provinz Fars gelegen ist 2 Die Inschrift ist trilingual und beinhaltet 35 Absatze auf Mittelpersisch 30 Absatze auf Parthisch und 70 Absatze auf Griechisch Bis auf ein betrachtliches Stuck des mittelpersischen Teils der Inschrift das beschadigt und unlesbar ist ist die Inschrift gut erhalten 3 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Schapur stellt sich vor 1 2 Beschreibung der Grenzen seines Reiches 1 3 Die drei Feldzuge gegen die Romer 1 3 1 Erster Feldzug 1 3 2 Zweiter Feldzug 1 3 3 Dritter Feldzug 1 4 Errichtung neuer Feuerheiligtumer 1 5 Signatur des Schreibers 2 Literatur 3 Weblinks 4 BelegeInhalt BearbeitenSchapur stellt sich vor Bearbeiten Schapur bezeichnet sich als zoroastrische Majestat und Konig der Konige von Eran und Aneran Seine Herkunft fuhrt er auf die Gotter zuruck und benennt anschliessend seinen Vater Ardaschir I und seinen Grossvater Papak auf die gleiche Weise 4 Beschreibung der Grenzen seines Reiches Bearbeiten Auflistung der Provinzen die tributpflichtig sind und uber die Schapur I die Oberhoheit besitzt Persis Parthien Susiane Mesan Mesopotamien Adiabene Arabien Atropatene Aserbaidschan Armenien Iberien Georgien Machelonien Arran Balasagun bis hin zum Kaukasus und zum Alanen Tor Darialschlucht und die ganze Elburzkette Medien Hyrkanien Merw Harew und alle oberen ostlichen Provinzen Kerman Sakien Turan Maguran Makran Paradene Hindustan und das Kuschanenreich bis hin nach Peschawar und zu den Bergen Kasgariens Sogdiens und von Taschkent und von jener Meereskuste Oman 5 Die drei Feldzuge gegen die Romer Bearbeiten Anschliessend werden die drei Feldzuge Schapurs im Rahmen der romisch persischen Kriege beschrieben Erster Feldzug Bearbeiten Kurz nach Schapurs Herrschaftsantritt zu datieren wohl 243 44 zog Gordian III gegen die Sassaniden und wurde in der Schlacht bei Mesiche vernichtend geschlagen Sein Nachfolger Philippus erkaufte den Frieden mit 500 000 Denaren Losegeld und weiteren Tributzahlungen teuer Zweiter Feldzug Bearbeiten Nach einem vermeintlichen Unrecht durch die Romer in Armenien kam es zu datieren wohl 253 254 bei Barbalissos heute Balis in Syrien zur Schlacht gegen ein angeblich 60 000 Mann starkes romisches Heer welche die Sassaniden fur sich entscheiden konnten Es kam zur Brandschatzung Plunderung Verwustung und Eroberung von romischen Stadten und Befestigungen in der Provinz Syria und ihrem Umland Danach folgt eine Aufzahlung der insgesamt 37 eroberten Stadte Dritter Feldzug Bearbeiten Als die Sassaniden die Stadte Edessa und Karrhae belagerten ruckte Valerian im Jahr 260 mit einer angeblich 70 000 Mann starken Streitmacht heran deren Soldaten aus verschiedenen romischen Provinzen stammten Die Niederlage Valerians in der Schlacht von Edessa fuhrte zur Gefangennahme des Kaisers sowie der Pratorianerprafekten Senatoren und ritterlichen Offiziere des Aufgebots und zu deren Deportation in die Persis Es folgt ein Bericht uber Brandschatzung und Verwustung der Provinzen Syrien Kilikien und Kappadokien sowie eine Aufzahlung der insgesamt 36 eroberten Stadte und deren Umland Auch geht aus dem Abschnitt hervor dass zahlreiche Menschen aus dem romischen Staatsgebiet verschleppt und umgesiedelt wurden Errichtung neuer Feuerheiligtumer Bearbeiten Die Errichtung der insgesamt funf neuen Feuerheiligtumer die seinem eigenen Seelenheil und dem seiner Tochter sowie dem seiner drei Sohne dienen sollte geschah aus Dank fur die Unterstutzung durch die Gotter Anschliessend wird der Ablauf des taglichen Opfers und der Opferbeigaben 1 Lamm 5 Brot 4 Wein urkundlich festgelegt Hierauf folgt eine lange Auflistung all jener Personen denen das Opfer galt Abschliessend bittet er um die Einhaltung der Praxis auch uber sein Leben hinaus um das Wohlwollen der Gottheit zu erlangen Signatur des Schreibers Bearbeiten Am Ende der Inschrift nennt sich der Schreiber selbst Hormizd der Sohn des Schreibers Shilak 6 und setzt seine Signatur darunter Literatur BearbeitenMichael Back Die sassanidischen Staatsinschriften Studien zur Orthographie und Phonologie des Mittelpersischen der Inschriften zusammen mit einem etymologischen Index des mittelpersischen Wortgutes und einem Textcorpus der behandelten Inschriften Brill Leiden 1978 Ernest Honigmann Andre Maricq Recherches sur les Res Gestae Divi Saporis Academie Royale de Belgique Memoire de la Classe des Lettres Band 47 Faszikel 4 Palais des Academies Brussel 1953 Philip Huyse Die dreisprachige Inschrift Sabuhrs I an der Ka ba i Zardust SKZ Corpus Inscriptionum Iranicarum Teil 3 Pahlavi Inscriptions Band 1 Royal Inscriptions with their Parthian and Greek Versions Text 1 2 Teilbande School of Oriental and African Studies London 1999 ISBN 0 7286 0306 3 grundlegende textkritische Ausgabe mit deutscher Ubersetzung aller drei Versionen sowie ausfuhrlichen Indizes Glossaren und Kommentaren Erich Kettenhofen Die romisch persischen Kriege des 3 Jahrhunderts n Chr nach der Inschrift Sabuhrs I an der Kabe ye Zartost SKZ Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Geisteswissenschaften Nummer 55 Reichert Wiesbaden 1982 ISBN 3 88226 149 8 Zeev Rubin The Roman Empire in the Res Gestae Divi Saporis the Mediterranean World in Sasanian Propaganda In Edward Dabrowa Hrsg Ancient Iran and the mediterranean world Jagiellonian Univ Press Krakau 1998 S 177 185 Zeev Rubin Res gestae Divi Saporis Greek and Middle Iranian in a Document of Sasanian anti Roman Propaganda In James N Adams Hrsg Bilingualism in Ancient Society language contact and the written text Oxford University Press Oxford 2002 S 267 297 Weblinks Bearbeitenhttp parthiansources com texts skz Belege Bearbeiten Stephen H Rapp The Sasanian world through Georgian eyes Caucasia and the Iranian Commonwealth in Late Antique Georgian literature Ashgate Farnham 2014 S 28 AUB Berytus Archeological Studies Abgerufen am 24 Juli 2018 Michael Geiger Gallienus Lang Frankfurt am Main 2013 S 28 The Inscription of Shapur I SKZ Parthian Sources Online Abgerufen am 24 Juli 2018 englisch Der Gliederungspunkt ist paraphrasiert nach Michael Back Die sassanidischen Staatsinschriften Studien zur Orthographie und Phonologie des Mittelpersischen der Inschriften zusammen mit einem etymologischen Index des mittelpersischen Wortgutes und einem Textcorpus der behandelten Inschriften Brill Leiden 1978 S 284 371 Zitiert nach Michael Back Die sassanidischen Staatsinschriften Studien zur Orthographie und Phonologie des Mittelpersischen der Inschriften zusammen mit einem etymologischen Index des mittelpersischen Wortgutes und einem Textcorpus der behandelten Inschriften Brill Leiden 1978 S 286 288 Zitiert nach Michael Back Die sassanidischen Staatsinschriften Studien zur Orthographie und Phonologie des Mittelpersischen der Inschriften zusammen mit einem etymologischen Index des mittelpersischen Wortgutes und einem Textcorpus der behandelten Inschriften Brill Leiden 1978 S 371 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Res Gestae Divi Saporis amp oldid 235558934