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Das persische Sassanidenreich hatte seinen Herrschaftsbereich wahrend des 3 4 Jahrhunderts auf Kosten der Kuschan bis in den Nordwesten des indischen Subkontinentes ausgedehnt Die Sassaniden setzten in diesem Raum Statthalter ein die dementsprechend als Kuschano Sassaniden seltener als Indo Sassaniden bezeichnet werden dies bezieht sich vor allem auf die Munzpragungen der dortigen sassanidischen Statthalter Kuschanschahs 1 2 Im spaten 4 fruhen 5 Jahrhundert wurde die Herrschaft der Sassaniden in diesem Raum durch die Invasion iranischer Hunnen siehe Kidariten Alchon Nezak und Hephthaliten zuruckgedrangt Die Sassaniden konnten jedoch nach der Vernichtung des Hephthalitenreichs um 560 einige Gebiete zuruckgewinnen Das Sassanidenreich ging schliesslich im 7 Jahrhundert im Verlauf der islamischen Expansion unter Herrschaftsgebiet der Sassaniden im Osten um 565 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Periode 1 2 Zweite Periode 2 Religion 3 Kunst 4 Quellen 5 Die wichtigsten kuschano sassanidischen Herrscher 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenGeschichte BearbeitenErste Periode Bearbeiten nbsp Sassanidische HandelswegeNach dem Sieg uber die Parther erweiterten die Sassaniden vielleicht schon wahrend der Herrschaft von Ardaschir I ihr Machtgebiet bis nach Baktrien Unter Schapur I 240 270 wurde die Grenze des Reiches bis ins heutige Pakistan erweitert So verloren die Kuschan ihre westlichen Gebiete einschliesslich Baktrien und Gandhara an die Sassaniden Diese setzten wiederholt ihre Prinzen als Statthalter im Osten ein die den Titel Kuschanschah Herrscher der Kuschan trugen Manch einer von ihnen wie ein Bruder Bahrams II mit Namen Hormizd nutzte diese Position fur Usurpationsversuche aus Der Untergang der Kuschan und ihre Niederlage gegen die Sassaniden fuhrte zu dem Aufstieg der einheimischen indischen Dynastie der Gupta im 4 Jahrhundert Im fruhen 5 Jahrhundert die Datierung ist allerdings problematisch ubernahmen die Hephthaliten Baktrien und Gandhara und konnten so zeitweise die Sassaniden verdrangen Zweite Periode Bearbeiten Mitte des 6 Jahrhunderts kam es zu einer Allianz zwischen den Sassaniden unter Chosrau I und den Gokturken unter Sizabulos 576 Infolgedessen wurden die Hephtaliten um 560 von verschiedenen Seiten angegriffen und geschlagen wobei sich Reste ihrer Herrschaft jedoch im heutigen Afghanistan Kuschano Hephthaliten hielten Das Reich der Hephtaliten wurde zwischen den Turken und den Persern aufgeteilt und somit das Reich der Kuschano Sassaniden kurzweilig wiederhergestellt 3 Mitte des 7 Jahrhunderts ging das Sassanidenreich infolge der arabischen Eroberung unter Sindh blieb noch bis zum fruhen 8 Jahrhundert unabhangig Die Kuschano Hephthaliten wurden Mitte des 8 Jahrhunderts von den Hindu Shahi abgelost Religion BearbeitenDer Prophet Mani Grunder des Manichaismus folgte der sassanidischen Expansion bis in den Osten die ihn mit der buddhistischen Kultur Gandharas in Kontakt brachte Ihm wird nachgesagt in Bamiyan fur einige Zeit gelebt und gelehrt zu haben Dort fand man einige religiose Malereien die ihm gewidmet wurden Ausserdem soll er um 240 bzw 241 durch den Indus gesegelt sein und den buddhistischen Konig Turan Shah von Indien konvertiert haben Kartir ein hoher zoroastrischer Priester der mindestens drei der fruheren Konige als Berater gedient hat rief zur Verfolgung der Juden Buddhisten Hindu sowie der einheimischen und griechischen Christen und Manichaer auf die hauptsachlich in den ostlichen Territorien ansassig waren Die Verfolgungen wurden unter der Herrschaft von Narseh 293 302 eingestellt Kunst BearbeitenDie Kuschano Sassaniden handelten mit Gutern wie Silberartikel und Textilien welche die sassanidischen Herrscher bei der Jagd oder bei der Rechtsprechung darstellten Das Vorbild der sassanidischen Kunst hatte einen grossen Einfluss auf die der Kuschan Dieser blieb auch fur mehrere Jahrhunderte auf dem Nordwesten des indischen Subkontinents bestehen Quellen Bearbeiten nbsp Eine Munze mit der Abbildung von Hormizd I im kuschanischen Stil nbsp Munze von Bahram I Anfang des 4 Jahrhunderts Vorne Bahram I mit seinem charakteristischen Kopfschmuck Hinten Shiva und sein Bulle Die Geschichte des Reiches kann fast nur aus den Munzen erschlossen werden und ist entsprechend problematisch Es gibt nur wenige direkte schriftliche Quellen dazu Die Munzen sind deutlich sassanidisch beeinflusst doch gibt es auch kuschanische Merkmale Die Vorderseite zeigt gewohnlich ein Bild des jeweiligen Herrschers mit dessen Kopfschmuck auf der Ruckseite tritt entweder der indische Gott Shiva gemeinsam mit seinem Bullen Nandi auf oder es wird ein zoroastrischer Feueralter dargestellt Die Legenden sind auf Brahmi Pahlavi und Baktrisch Der letzte belegte Kuschanschah war wohl ein Bruder Schapurs II der bei der Belagerung von Amida im Jahr 359 anwesend war 4 Die wichtigsten kuschano sassanidischen Herrscher BearbeitenArdaschir I Sassanidischer Konig und Kuschanschah ca 230 250 Munze Peroz I Kuschanschah ca 250 265 Munze Hormizd I Kuschanschah ca 265 295 Munze Hormizd II Kuschanschah ca 295 300 Peroz II Kuschanschah ca 300 325 Munze Schapur II Sassanidischer Konig und Kuschanschah ca 325 Munze Bahram I Kuschanschah ca 325 350 Munze Peroz III Kuschanschah ca 350 MunzeLiteratur BearbeitenA H Dani B A Litvinsky The Kushano Sasanian kingdom In B A Litvinsky Hrsg The crossroads of civilizations A D 250 to 750 Unesco Paris 1996 ISBN 9 231 03211 9 History of Civilizations of Central Asia 3 S 103 118 Nicholas Sims Williams From the Kushan Shahs to the Arabs New Bactrian Documents Dated in the Era of the Tochi Inscriptions In Michael Alram Deborah E Klimburg Salter Hrsg Coins Art and Chronology Wien 1999 Nicholas Sims Williams The Sasanians in the East A Bactrian archive from northern Afghanistan In Vesta Sarkhosh Curtis Sarah Stewart Hrsg The Sasanian Era I B Tauris London 2008 ISBN 978 1 84511 690 3 S 88 102 Ehsan Yarshater Hrsg The Seleucid Parthian and Sasanian Periods 2 Teile Cambridge University Press Cambridge 1983 The Cambridge History of Iran 3 Teil 1 ISBN 0 521 20092 X Teil 2 ISBN 0 521 24693 8 Weblinks BearbeitenMunzen der Kuschano SassanidenAnmerkungen Bearbeiten Vgl Nicholas Sims Williams From the Kushan Shahs to the Arabs New Bactrian Documents Dated in the Era of the Tochi Inscriptions In Michael Alram Deborah E Klimburg Salter Hrsg Coins Art and Chronology Wien 1999 Etienne de La Vaissiere Kushanshas History in Encyclopaedia Iranica Wolfgang Ekkehard Scharlipp Die fruhen Turken in Zentralasien Darmstadt 1992 S 25 So kann man zumindest Ammianus Marcellinus 19 1 interpretieren da die dort beschriebene Krone nicht auf die Krone Schapurs II passt die auf Munzen abgebildet ist Vgl dazu A D H Bivar The History of Eastern Iran in E Yarshater The Cambridge History of Iran Bd 3 S 181ff hier bes S 209ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuschano Sassaniden amp oldid 224569897