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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Karpen Begriffsklarung aufgefuhrt Die Karpen lateinisch Carpi oder Carpiani waren ein antikes Volk in Sudosteuropa Als Erster erwahnte sie Claudius Ptolemaeus in seiner zwischen 130 und 148 geschriebenen Geographia als Karpianoi Karpianoi und zugleich auch das Gebirge der Karpaten als Karpaths ὄros Karpates oros Romisches Reich und benachbarte Stamme um 125 n Chr Inhaltsverzeichnis 1 Charakterisierung 2 Allianz des Gotenkonigs Kniva 3 Romische Foderaten 4 Quellen 5 Literatur 6 WeblinksCharakterisierung BearbeitenIhre Zuordnung ist strittig Sie konnen einen dakischen einen germanischen oder einen sarmatischen und damit iranischen Dialekt gesprochen haben In Quellen aus der romischen Kaiserzeit ist zu lesen dass ausserhalb des romisch beherrschten Teils von Dakien Daci Costoboci und Carpi lebten Trotz dieser Gegenuberstellung fassen manche neueren Historiker diese Stamme als freie Daker zusammen In romischen Kriegsberichten vor 240 wurden die Carpi nicht hervorgehoben Ab Mitte des 3 Jahrhunderts als die inzwischen aus dem Weichselraum in den Westen der heutigen Ukraine gezogenen Goten anfingen Raubzuge auf romisches Gebiet zu vollfuhren wurden auch die Carpi in Quellen erwahnt und zusammen mit anderen Invasoren als Skythai bezeichnet Skythen was vor allem dem klassizistischen Ansatz romischer Autoren wie Publius Herennius Dexippus geschuldet war siehe auch Reichskrise des 3 Jahrhunderts Dem spatantiken Geschichtsschreiber Jordanes zufolge waren sie ein kriegerisches Geschlecht den Romern oft feindlich gesinnt Ihre Uberfalle fuhrten sie im Bunde mit germanischen oder auch sarmatischen Volkern durch so den Roxolani Bastarnae und Goten Allianz des Gotenkonigs Kniva Bearbeiten nbsp Zuge der skythischen Allianz der Goten 250 251Kaiser Philippus Arabs musste mit den Karpen Frieden schliessen Decius konnte 248 ihren Uberfall auf die romische Provinz Moesia inferior Niedermosien beenden Aber 250 251 plunderte eine Allianz skythischer Stamme also Goten und andere Gruppen unter dem Gotenkonig Kniva zunachst Napoca belagerten dann Nikopolis von wo ein romisches Heer unter Decius sie vertrieb und bereiteten schliesslich in der Schlacht von Abrittus diesem Heer eine vernichtende Niederlage bei der Decius und sein Sohn den Tod fanden Trotz einzelner romischer Siege erstarkte die Allianz unter Kniva immer mehr und unternahm Kriegs und Beutezuge durch Illyrien nach Athen das sie in ihre Gewalt brachten sowie bis nach Italien wo der Senat Notmassnahmen zur Sicherung der Stadt Rom ergreifen musste Verstarkt durch Bastarnen und Heruler bauten die verbundeten Stamme sogar an der Mundung des Tyras Dnjestr eine Schwarzmeerflotte mit der sie vergeblich Moesia Mosien angriffen und 269 durch den Bosporus fuhren um Thessaloniki zu belagern Erst danach gelang es romischen Truppen die Invasoren nach Dakien zuruckzudrangen und nach zwei aufeinander folgenden Siegen des Kaisers Claudius Gothicus zerfiel die Allianz Romische Foderaten BearbeitenDer Nachfolger des Claudius Aurelian bekam die Carpi mit einem Sieg im Jahre 272 in den Griff und erhielt dafur vom Senat den Ehrennamen Carpicus Er siedelte gefangene Carpi bei Sopiana neuzeitlich ungarisch Pecs und deutsch Funfkirchen in Pannonien an entschied sich aber wenig spater die Provinz Dakien aufzugeben woraufhin sich ein grosser Teil der Carpi dort niederliess Diokletian der 284 305 regierte disziplinierte die Carpi erneut mit Umsiedlungen und erhielt dafur 299 den Beinamen Carpicus Maximus Spater wurden sie wieder unruhig Kaiser Konstantin liess in seiner Regierungszeit grosse Erdwalle anlegen um unkontrollierte Stamme in den Bergen von den in der pannonischen Ebene angesiedelten Foderaten fernzuhalten Nach seinem Tode brachten die gotischen Terwingen die walachische Ebene unter ihre Kontrolle Ob sie auch Herrschaft uber die Carpi gewannen oder diese unabhangig wurden ist unbekannt Der Geschichtsschreiber Zosimos schrieb um 500 n Chr dass Theodosius I Kaiser von 379 bis 395 die Hunnen Skiren und Karpodaker zuruckschlug Dem etwa 340 390 lebenden Chronisten Eutropius zufolge wurde eine grosse Zahl als foederati in den Grenzgebieten angesiedelt Zosimos Erwahnung der Carpodaci fur das spate 4 Jahrhundert ist ihre letzte literarische Spur Es ist moglich dass der Name der Karpaten von ihnen abgeleitet ist Quellen BearbeitenAmmianus Marcellinus Res Gestae zirka 395 AD Eutropius Historiker Breviarium ab urbe condita zirka 369 Anonymus Historia Augusta zirka 400 Jordanes Getica 6 Jahrhundert Claudius Ptolemaeus Geographia zirka 140 Sextus Aurelius Victor De Caesaribus zirka 380 Tacitus Germania zirka 100 Zosimos Historia Nova zirka 500 Literatur BearbeitenKlaus Peter Johne Hrsg Die Zeit der Soldatenkaiser 2 Bande Akademie Verlag Berlin 2008 Carl Patsch Carpi 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 2 Stuttgart 1899 Sp 1608 1610 Herwig Wolfram Die Goten 4 Auflage Beck Munchen 2001 Weblinks BearbeitenGheorghe Alexandru Niculescu Nationalism and the Representation of Society in Romanian Archaeology pdf 176 kB Council of American Overseas Research Centers 17 Februar 2005 archiviert vom Original am 16 Juli 2011 abgerufen am 2 Oktober 2019 englisch Gerhard Kobler Indogermanisches Worterbuch pdf 450 kB 3 Auflage 2003 archiviert vom Original am 30 Mai 2005 abgerufen am 2 Oktober 2019 Gudmund Schutte Ptolemy s maps of northern Europe a reconstruction of the prototypes Kgl Danische Geografische Gesellschaft 1917 abgerufen am 2 Oktober 2019 englisch Text Layout leider verstummelt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karpen amp oldid 227416949