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Die Terwingen Waldbewohner 1 waren ein Teilstamm der ostgermanischen Goten Sie siedelten Ende des 3 Jahrhunderts bis zum Auftauchen der Hunnen in Europa im Jahr 375 in einem als Gutthiuda bezeichneten Gebiet nordlich der unteren Donau Aus ihnen gingen sowohl die Kleingoten als auch die Visigothen die spateren Westgoten hervor Nach der Trennung der Goten in Terwingen 2 und ostlich des Dnestr lebende Greutungen siedelten sich die Terwingen Ende des 3 Jahrhunderts nachdem Kaiser Aurelian die Provinz Dakien aufgab 3 nordlich der unteren Donau an 4 Sie bewohnten somit ein Gebiet gotisch Gutthiuda lateinisch Gothia das direkt an das Romische Reich angrenzte und waren mehrfach in militarische Konflikte mit den Romern verwickelt Mit dem Hunneneinfall des Jahres 375 zerfielen die Terwingen in verschiedene Gruppierungen die grosstenteils Gutthiuda verliessen 5 Als Visigothen siedelte ein Teil der Terwingen sicher vor Hunnenuberfallen auf ostromischem Boden Wahrend der spatantiken Volkerwanderungszeit bildeten sie als die Visigothen spatere Westgoten auf dem Boden des ehemaligen westromischen Reiches ein eigenes Reich das in der Folge der Schlacht am Rio Guadalete des Jahres 711 unterging Die Terwingen bezeichneten sich selbst wohl auch mit Visi die Guten Edlen dennoch unterschieden sie sich als freie Ansiedler im Barbaricum sehr von den Visigothen die erst in einer eigenen Ethnogenese nach 376 auf dem ostromischen Reichsgebiet entstanden und in den Quellen auftauchen 6 Die reichsgebietlichen Visigothen wurden bereits in den Getica des Jordanes 7 irrtumlich als Westgoten gedeutet 8 Anmerkungen Bearbeiten Herwig Wolfram Die Goten Von den Anfangen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts Entwurf einer historischen Ethnographie 4 Auflage Munchen 2001 S 35 mit Verweis auf abweichende Etymologie in Anm 10 zum Namenkundlichen vgl auch Barbara Scardigli Greutungen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 13 Walter de Gruyter Berlin New York 1999 ISBN 3 11 016315 2 S 18 23 kostenpflichtig abgerufen uber GAO De Gruyter Online Die Terwingen werden in den Quellen erstmals im Jahr 291 genannt vgl Panegyrici Latini XI III 17 1 Vgl Horst Callies Dakien In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 5 Walter de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 009635 8 S 185 189 kostenpflichtig abgerufen uber GAO De Gruyter Online Zur Ausdehnung der Gutthiuda vgl Herwig Wolfram Die Goten Von den Anfangen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts Entwurf einer historischen Ethnographie 4 Auflage Munchen 2001 S 100 102 Vgl Bodo Anke Walter Pohl Hunnen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 15 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016649 6 S 246 261 kostenpflichtig abgerufen uber GAO De Gruyter Online Vgl Peter J Heather The Creation of the Visigoths In Peter J Heather Hrsg The Visigoths from the Migration Period to the Seventh Century An Ethnographic Perspective 1999 S 43 73 vgl Peter J Heather John Matthews The Goths in the Fourth Century Liverpool 1991 Vgl Jordanes Getica 82 In der deutschen Geschichtsforschung setzt sich die Fehlbezeichnung Westgoten fur die Visigothen bis heute fort hingegen wird international die Bezeichnung Visigothen verwendet Literatur BearbeitenGerd Kampers Terwingen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 30 Walter de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 018385 4 S 357 361 kostenpflichtig abgerufen uber GAO De Gruyter Online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Terwingen amp oldid 209422377