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Die Bastarnen oder Bastarner waren ein indoeuropaischer Volksstamm im Sudosten Europas Die genaue Zuordnung ist nicht vollstandig geklart uberwiegend werden sie jedoch den Germanen insbesondere deren ostgermanischen Stammen zugerechnet Polybios berichtet von Kampfen der Bastarnen und Skiren gegen die Romer im 3 Jahrhundert v Chr Um 230 v Chr belagerten die Bastarnen mit den germanischen Skiren die Stadt Olbia am Schwarzen Meer um 180 v Chr traten sie an der Unterdonau auf und wenig spater kampften sie als Soldner von Philipp V und seinem Sohn Perseus gegen Rom Erwahnt wird ein Anfuhrer namens Clondicus der mit 30 000 Mann fur Philipp V und im Jahre 168 v Chr mit 20 000 Mann fur Perseus kampfte 1 Im Jahr 29 v Chr fuhrte Marcus Licinius Crassus romischer Prokonsul von Makedonien einen Feldzug gegen die Bastarnen Er konnte dabei den Konig der Bastarnen eigenhandig toten und ihm die Rustung abnehmen Seinen Anspruch beim Triumph den er am 4 Juli 27 v Chr feierte die Rustung als Spolia opima zu weihen wies der princeps Augustus allerdings zuruck In seinem spateren Tatenbericht ruhmte sich Augustus dass die Bastarnen und Skythen um ein freundschaftliches Verhaltnis zu Rom gebeten hatten nostram amicitiam petierunt per legatos Bastarnae Scythaeque 2 Die Wohnsitze der Bastarnen erstreckten sich damals von der Ostseite der Karpaten bis zu den Donaumundungen sie werden als Nachbarn der Daker bezeichnet Die Geten waren nach Mehrheitsmeinung der Forschung nicht mit ihnen identisch sondern mit den Dakern oder bildeten eine ostdakische Stammesgruppe Vermutlich kam es erst in der Nahe der Karpaten zur Ethnogenese der Bastarnen also zur Bildung des Stammesverbandes 3 Das Siedlungsgebiet der Bastarnen wird mit ziemlicher Sicherheit mit der archaologischen Poienești Lukasevka Kultur identifiziert Siedlungen dieser Kultur aus dem 2 und 1 Jahrhundert v Chr im Osten des heutigen Rumaniens und in Moldawien werden den Bastarnen zugeschrieben Das dortige Fundgut weist vielleicht auf elbgermanische Wurzeln der Bastarnen es gibt aber auch Einflusse der keltischen Latenekultur Tacitus nannte sie in seinem Werk Germania nach einem ihrer Teilstamme Peukiner und verglich sie in Sprache Lebensweise Siedlungsart und Hausbau mit den Germanen Er lokalisierte sie in den Karpaten In den Markomannenkriegen gegen germanische thrakische und sarmatische Stamme ging Mark Aurel auch gegen Bastarnen und Peukiner vor Spater traten sie gemeinsam mit den Goten an der Donaumundung auf und setzten 280 295 auf romisches Gebiet uber Um 280 wies Kaiser Probus den Bastarnen in Thrakien Land zu Sudlich der Donau lassen sie sich bis 391 nachweisen die letzten Spuren verschwanden im 6 Jahrhundert mit dem Kastell Basternai Castell in Moesia inferior landeinwarts von Odessos Durch ihre isolierte Lage bildeten die Bastarnen uber funf Jahrhunderte hinweg eine ethnisch verhaltnismassig konstante Gruppe Erst die von Osten anruckenden Sarmaten und der Einfall der Goten brachten sie in Bedrangnis Sie wurden auf romisches Reichsgebiet umgesiedelt und spater assimiliert 4 Literatur BearbeitenMax Ihm Bastarnae In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 1 Stuttgart 1897 Sp 110 113 Gerhard Mildenberger Sozial und Kulturgeschichte der Germanen Kohlhammer Stuttgart 1972 ISBN 3 17 232051 0 Reinhard Wenskus Bastarnen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 2 Walter de Gruyter Berlin New York 1976 ISBN 3 11 006740 4 S 88 90 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bastarnen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Titus Livius Ab urbe condita 40 5 40 57 f 41 19 41 23 Polybios 26 9 Orosius 4 20 34 Monumentum Ancyranum 31 Vgl Strabon 3 128 7 289 7 294 ff 7 305 f Plinius der Altere Naturalis historia 4 80 f 4 100 Heinrich Beck Heiko Steuer Dieter Timpe Hrsg Die Germanen Germanen Germania Germanische Altertumskunde Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Studienausgabe de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 016383 7 S 25 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bastarnen amp oldid 230979440