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Als Severer bezeichnet man die von Septimius Severus begrundete nach ihm benannte Dynastie von romischen Kaisern Ihr gehorten funf Kaiser an Die severische Dynastie regierte von 193 bis 235 mit einer einjahrigen Unterbrechung zwischen April 217 und Juni 218 Im Jahr 235 starb sie aus als der letzte Severer ermordet wurde Obwohl Septimius Severus durch militarische Gewalt an die Macht gekommen war stellten sich die Severer als die legitimen Nachfolger der Adoptivkaiser des 2 Jahrhunderts dar und betonten die Kontinuitat Der politische Einfluss der Armee wuchs unter den Severern erheblich was den Boden fur die anschliessende Zeit der Soldatenkaiser bereitete Septimius Severus mit seiner Frau und seinen noch kindlichen Sohnen auf einem zeitgenossischen Tondo Antikensammlung Berlin Getas Gesicht wurde nach seiner Ermordung getilgt Augustae der Severerzeit auf Denaren Fulvia Plautilla Julia Soaemias Julia Mamaea und Julia MaesaGenau genommen waren nur die drei bis 217 herrschenden Kaiser Septimius Severus 193 211 und seine beiden Sohne Caracalla 211 217 und Geta 211 Severer Nach Caracallas Tod im Jahr 217 gab es keine mannlichen Nachkommen des Dynastiegrunders mehr Die beiden letzten Vertreter der Dynastie Elagabal 218 222 und Severus Alexander 222 235 die nach einer Unterbrechung durch den dynastiefremden Macrinus 217 218 die severische Herrschaft fortfuhrten waren mit Septimius Severus nicht blutsverwandt sondern Enkel seiner syrischen Schwagerin Julia Maesa Daher werden sie auch als die syrischen Kaiser bezeichnet Sie gaben sich aber als Enkel des Dynastiegrunders aus und begrundeten mit dieser fingierten Abstammung ihren Herrschaftsanspruch Da sie beide in jugendlichem Alter zur Kaiserwurde erhoben wurden und ihre Vater nicht mehr am Leben waren kam ihren Muttern und ihrer Grossmutter Julia Maesa eine Schlusselrolle zu Die auch nach aussen ersichtliche Machtstellung der severischen Frauen die in der spaten Severerzeit faktisch das Reich regiert haben sollen war fur romische Verhaltnisse beispiellos und stiess bei Geschichtsschreibern wie Cassius Dio oder Herodian auf Ablehnung Inhaltsverzeichnis 1 Stammtafel 2 Geschichte der Dynastie 2 1 Die fruhen Severer 2 2 Unterbrechung der Severerherrschaft 2 3 Die spaten Severer 3 Die Legitimierung der Herrschaft 4 Aussenpolitik 4 1 Konflikte an der Ostgrenze 4 2 Die nordlichen Grenzen 5 Militarverwaltung Finanzen und Wirtschaft 6 Gesetzgebung und Justizwesen 7 Bautatigkeit 8 Quellen 9 Rezeption in der Forschung 9 1 Ethnische und kulturelle Aspekte 9 2 Die Einschatzung der Militarpolitik 9 3 Die personliche Rolle der Kaiser 10 Literatur 11 AnmerkungenStammtafel Bearbeiten JuliusBassianus JuliusAvitusAlexianus JuliaMaesa JuliaDomna Septimius Severus193 211 JuliaSoaemias JuliaMamaea Geta211 Caracalla211 217 Elagabal218 222 Severus Alexander222 235 Geschichte der Dynastie BearbeitenDie fruhen Severer Bearbeiten nbsp Buste des Septimius Severus Glyptothek Munchen nbsp Geta Buste Puschkin Museum MoskauDer Grunder der Dynastie Septimius Severus war ein Romer nordafrikanischer Herkunft Sein Vater Publius Septimius Geta gehorte einer ritterlichen Familie der Grossstadt Leptis Magna in Libyen an die bereits in die Reichselite aufgestiegen war Von Kaiser Mark Aurel wurde Septimius Severus in den Senatorenstand erhoben worauf er eine senatorische Karriere durchlief und dabei auch militarische Kommandofunktionen in verschiedenen Provinzen ubernahm ohne allerdings Kriegserfolge vorweisen zu konnen Durch seine Heirat mit der vornehmen Syrerin Julia Domna erlangte deren Herkunftsfamilie spater grosse reichspolitische Bedeutung Mit der Ermordung des Kaisers Commodus am 31 Dezember 192 begann eine schwere Staatskrise da es keine Nachfolgeregelung gab Der neue Kaiser Pertinax wurde schon nach drei Monaten von meuternden Soldaten der Pratorianergarde erschlagen Die Pratorianer sahen sich nun im Besitz der Macht und vergaben die Kaiserwurde nach ihrem Gutdunken Sie verfugten aber nicht uber die Autoritat ihrer Entscheidung Achtung zu verschaffen Angesichts des dadurch entstandenen Machtvakuums machten die Grenzheere ihren Anspruch geltend den Kaiser zu bestimmen So kam es zu den Wirren des zweiten Vierkaiserjahrs Die Heeresgruppe an der Donau erhob Septimius Severus der damals Statthalter der Provinz Oberpannonien war zum Kaiser In Syrien liess sich der dortige Statthalter Pescennius Niger zum Kaiser ausrufen In der Provinz Britannien war deren Statthalter Clodius Albinus der Kandidat der dort stationierten Legionen Albinus griff zunachst nicht nach der Kaiserwurde sondern entschied sich fur Severus als sich dieser bereitfand ihn als kunftigen Nachfolger und Caesar zu akzeptieren Niger unterlag Severus in einem verlustreichen Burgerkrieg er wurde im Fruhjahr 194 gefangen und getotet Nach seinem Sieg gab Severus deutlich zu erkennen dass nun sein Sohn Caracalla als Nachfolger vorgesehen war Damit war die Vereinbarung mit Clodius Albinus hinfallig Der ausgebootete Albinus griff zu den Waffen worauf ein weiterer verlustreicher Burgerkrieg begann den Severus im Februar 197 wiederum fur sich entscheiden konnte Fortan regierte Severus unangefochten Severus war sich des Umstandes bewusst dass seine Herrschaft nur auf der Loyalitat seiner Legionen beruhte deren Sold er massiv erhohte Der dadurch entstandene Finanzierungsbedarf steigerte die Steuerlast Im Senat und in der hauptstadtischen Bevolkerung mangelte es dem Kaiser auch aus diesem Grund an Ruckhalt wahrend die Sympathien fur seine Widersacher gross waren Zur Absicherung seiner Herrschaft ging er mit grosser Harte gegen die Anhanger der unterlegenen Rivalen vor Er konfiszierte ihre Vermogen und bestrafte eine Reihe von Stadten darunter die Grossstadt Antiocheia streng dafur dass sie auf der Verliererseite gestanden hatten Nach dem Sieg uber Albinus liess er zahlreiche Senatoren hinrichten 1 Im Gegensatz zu seinen Vorgangern verschaffte sich Severus in Rom von Anfang an Gehorsam Er trat als Racher des ermordeten Kaisers Pertinax auf und beendete die chaotischen Verhaltnisse denen Pertinax zum Opfer gefallen war indem er die bisherige disziplinlose Pratorianergarde aufloste und durch eine neue ihm loyale Truppe ersetzte 2 Seither konnten nicht mehr nur Italiker sondern Romer aus allen Reichsteilen in der Garde dienen Zudem stationierte Severus erstmals eine Legion in Italien Allerdings scheiterte er an der schwierigen Aufgabe seine Nachfolge sinnvoll zu regeln er war der zweite Kaiser der zwei regierungsfahige Sohne hinterliess und auf diesen Fall war das Prinzipat nicht eingerichtet nbsp Caracalla Buste Puschkin Museum MoskauNach dem Tod des Septimius Severus im Februar 211 ubernahmen wie vorgesehen seine Sohne Caracalla und Geta gemeinsam die Macht ohne dass ihre jeweiligen Kompetenzen geregelt waren Wegen der Rivalitat und erbitterten Feindschaft zwischen ihnen trieb das Reich auf einen Burgerkrieg zu Diesen verhinderte nur der Umstand dass es Caracalla nach elf Monaten gelang seinen Bruder in eine Falle zu locken und ermorden zu lassen Anschliessend errichtete Caracalla dessen Ansehen durch die Tat massiven Schaden erlitten hatte ein Regime das sich mehr denn je auf das Militar stutzte und ihn der Oberschicht entfremdete Das vom Terror erzeugte Klima der Angst und das vom Kaiser organisierte Spitzel und Denunziantenwesen fuhrten zu gesellschaftlicher Zerruttung Schliesslich wurde die Furcht die der Terror allenthalben geschurt hatte dem Machthaber selbst zum Verhangnis Als der Pratorianerprafekt Macrinus Anlass zur Befurchtung hatte dass der Kaiser ihm misstraute kam er seiner drohenden Hinrichtung zuvor indem er Caracalla am 8 April 217 ermorden liess Unterbrechung der Severerherrschaft Bearbeiten Da Caracalla kinderlos war fehlte nach seinem Tod ein dynastischer Erbe Daher erhob das Heer nach einigem Zogern Macrinus dessen Beteiligung an dem Mordanschlag zunachst verborgen blieb zum Nachfolger seines Opfers Beliebt war der sparsame Macrinus allerdings auch bei den von Caracalla verwohnten Soldaten nicht und seine Fuhrungsschwache schadete seiner Autoritat schwer 3 Im Heer war die Loyalitat zur severischen Dynastie ungebrochen Diese Umstande nutzte Julia Maesa die Schwester der bereits verstorbenen Frau des Septimius Severus um ihrer eigenen Nachkommenschaft die Kaiserwurde zu verschaffen Sie begann gegen Macrinus zu agitieren Ihr Enkel der vierzehnjahrige Elagabal wurde als unehelicher Sohn Caracallas ausgegeben Damit konnte das dynastietreue Militar zum Aufstand gegen Macrinus bewogen werden Im Juni 218 wurde Macrinus entscheidend geschlagen Damit hatte sich der dynastische Gedanke der Severer durchgesetzt So kam die mit Severus verschwagerte syrische Sippe die sich als severisch ausgab an die Macht Die spaten Severer Bearbeiten nbsp Buste Elagabals Kapitolinische Museen RomWegen Elagabals Jugend und weil er sich mehr fur Religion als fur Politik und Verwaltung interessierte fiel die Besorgung der Regierungsgeschafte in erster Linie seiner Grossmutter Maesa zu Maesa konnte aber nicht verhindern dass der sehr eigenwillige Elagabal bald mit seinen orientalischen Sitten Anstoss erregte und sich mit seiner Religionspolitik verhasst machte Elagabal war Priester des in Emesa verehrten Sonnengottes Elagabal nach dem er spater benannt wurde Auch als Kaiser trat er in erster Linie als Priester auf Er versuchte den Kult seiner Gottheit in Rom als neue Staatsreligion einzufuhren und wollte der bisherigen romischen Religion eine untergeordnete Rolle zuweisen Dies fuhrte zu einem schweren Zerwurfnis mit der senatorischen Fuhrungsschicht Vergeblich empfahl Maesa ihrem Enkel Rucksichtnahme auf die Erwartungen der Romer und vor allem der Soldaten Da die herrschende syrische Sippe in Rom keine eigene Machtbasis hatte war sie vollig auf das Wohlwollen der dort stationierten Truppen angewiesen Als deren Loyalitat wegen Elagabals Verhalten fraglich wurde musste Maesa ihren Enkel opfern Angesichts der sich abzeichnenden Katastrophe begann sie zusammen mit ihrer jungeren Tochter Julia Mamaea deren jugendlichen Sohn Severus Alexander als Nachfolger seines Vetters Elagabal aufzubauen Auch Alexander wurde als unehelicher Sohn Caracallas ausgegeben Kulturell wurde er als romisch gesinnt und damit als Gegenpol des in orientalischem Stil auftretenden Kaisers prasentiert Elagabal musste ihn adoptieren und zum Caesar erheben Aus der Rivalitat zwischen den beiden Vettern entwickelte sich ein Existenzkampf Maesa und Mamaea sicherten sich die Unterstutzung der Soldaten Am 11 Marz 222 wurde Elagabal von meuternden Soldaten ermordet und Alexander konnte unangefochten die Kaiserwurde ubernehmen 4 Es zeugt von Maesas taktischem Geschick dass dieser heikle Machtwechsel glatt verlief obwohl der neue Kaiser erst dreizehnjahrig war die Syrer diskreditiert waren und die Soldaten ohne Weiteres eine erwachsene Person ihrer eigenen Wahl hatten zum Kaiser ausrufen konnen Ein weiteres Mal hatte sich die tief verwurzelte Loyalitat zur severischen Dynastie und speziell zur angeblichen Nachkommenschaft Caracallas als entscheidender Faktor erwiesen nbsp Buste des Severus Alexander Louvre ParisMit Alexanders Regierungsantritt war der Fortbestand der Dynastie vorerst gesichert Als seine Grossmutter Julia Maesa bald darauf wohl um 224 225 starb fiel die ganze Macht seiner Mutter Julia Mamaea zu Sie regierte fortan fur ihren Sohn Auch als er langst erwachsen war gab sie das Heft nicht aus der Hand und machte auch nach aussen kein Hehl aus ihrer massgeblichen Rolle Diese Art Regierung konnte aber nur in Friedenszeiten funktionieren Im Krieg respektierte das Heer den unselbstandigen Kaiser nicht und seine Mutter hatte als Frau an der Front keine Autoritat Da Alexander keine Nachkommen hatte und die Nachfolge nicht geregelt war war fur tuchtige und beliebte Kommandeure die Versuchung zum Aufstand oder Staatsstreich gross Auf einem grossen verlustreichen Feldzug gegen das Sassanidenreich im Jahr 232 entstand im Heer Unmut Fur diesen Feldzug der nicht den erhofften Erfolg brachte waren die nordlichen Grenzen teilweise entblosst worden was zu Angriffen von Germanen fuhrte Dies erbitterte die fur den Feldzug in den Osten verlegten Soldaten deren Angehorige im Norden ohne ausreichenden Schutz geblieben waren Die Syrerin Julia Mamaea und ihr Sohn waren dem Verdacht einer Bevorzugung ihrer Heimatregion ausgesetzt Ausserdem galt Mamaea als knauserig Als sich der Kaiser und seine Mutter zur Sicherung der Nordgrenze an den Rhein begaben dann aber zogerten die Germanen anzugreifen kam es im Jahr 235 zu einer Meuterei Die rebellischen Soldaten riefen den Offizier Maximinus Thrax zum Kaiser aus Julia Mamaea und Alexander wurden getotet 5 Mit der Ausrottung der Kaiserfamilie durch die Meuterer endete die severische Dynastie Es folgte die Epoche der Soldatenkaiser deren erster Reprasentant Maximinus Thrax war In ihr setzte sich die schon fur die Severerzeit charakteristische Massgeblichkeit militarischer Belange fur die Staatsfuhrung fort 6 wahrend das unter der Severerherrschaft noch stark ausgepragte dynastische Bewusstsein schwand Die Legitimierung der Herrschaft BearbeitenSeptimius Severus verdankte die Herrschaft seinen Truppen die ihn zum Kaiser erhoben Nur dank seiner militarischen Erfolge konnte er sich durchsetzen und seinen Sohnen die Nachfolge sichern Da er aber nicht als Usurpator gelten wollte begrundete er seinen Machtanspruch mit der Behauptung er sei der Adoptivsohn des sehr angesehenen Kaisers Mark Aurel der von 161 bis 180 regiert hatte Mark Aurel gehorte zu den Adoptivkaisern deren Epoche im Ruckblick als Glanzzeit erschien Konsequenterweise wurde daher auch die damnatio memoriae von Severus Bruder Commodus wieder aufgehoben Septimius Severus trat somit nicht als Grunder einer neuen Dynastie auf sondern versuchte seiner Herrschaft mit der fingierten Adoption eine Legitimation zu verschaffen 7 Auf die Anknupfung an das Adoptivkaisertum legten die Severer grossen Wert Daher trugen Caracalla und Elagabal offiziell den Namen Mark Aurels Marcus Aurelius Antoninus Auch Severus Alexander nannte sich Marcus Aurelius auf den Namen Antoninus verzichtete er da dieser durch seinen allgemein verhassten Vorganger inzwischen diskreditiert war 8 Die Selbstdarstellung der Dynastie lasst ein intensives Stabilitatsbedurfnis und ausgepragtes Kontinuitatsdenken erkennen Die fortdauernde Herrschaft der Kaiserfamilie sollte nicht nur Eintracht und Frieden im Reich garantieren sondern wurde auch durch eine gesteigerte Sakralisierung religios uberhoht und damit zusatzlich legitimiert Man nannte die Herrscherfamilie domus divina das gottliche Haus 9 Aussenpolitik BearbeitenKonflikte an der Ostgrenze Bearbeiten Der Konflikt mit den Parthern und spater den Sassaniden war in der Severerzeit die vordringliche Herausforderung der romischen Aussenpolitik Seit 166 ubte Rom uber Teile Nordmesopotamiens eine indirekte Herrschaft aus was den Parthern ein Dorn im Auge war Die parthischen Arsakiden hatten daher erst fur Niger Partei ergriffen und dann die Schwachung des Reichs durch die im Zeitraum 193 197 tobenden romischen Burgerkriege offenbar zu Attacken genutzt Die Antwort des Septimius Severus war eine grossangelegte Offensive die er 197 im Anschluss an seinen Sieg uber Albinus einleitete Die Parther leisteten wenig Widerstand sie zogen sich zuruck so dass die Romer Ktesiphon die Hauptstadt des Arsakidenreichs brandschatzen konnten Erfolglos blieb allerdings der Versuch des Severus auch die strategisch wichtige Stadt Hatra einzunehmen deren Herrscher ebenso wie der Partherkonig Niger unterstutzt hatte Insgesamt war der Feldzug dennoch ein grosser Erfolg Sein Ergebnis war die Sicherung der romischen Herrschaft in Nordmesopotamien und ein grosser Prestigegewinn fur den Kaiser Die Provinz Mesopotamia die Severus neu einrichtete blieb langfristig ein fester Bestandteil des Romischen Reichs 10 Bereits Zeitgenossen wie Cassius Dio 75 3 2f kritisierten allerdings dass die Annexion Nordmesopotamiens das Imperium langfristig teuer zu stehen kam Tatsachlich setzten die letzten Arsakiden und die fruhen Sassaniden alles daran die Romer wieder aus dem Gebiet zu vertreiben 11 Caracalla setzte der von seinem Vater erreichten vorlaufigen Befriedung im Osten ein Ende als er 216 einen Angriffskrieg gegen die Arsakiden begann Dabei stellte er sich nachdrucklich in die Tradition Alexanders des Grossen womit er die Absicht einer Vernichtung des Partherreichs signalisierte Es blieb jedoch bei einem kleinen Vorstoss denn schon im folgenden Jahr wurde Caracalla wahrend der Vorbereitungen fur eine grossere Offensive ermordet 12 Seinem militarisch unerfahrenen Nachfolger Macrinus fiel die Aufgabe zu die parthische Gegenoffensive abzuwehren Dabei erlitt er eine schwere Niederlage und musste anschliessend den Friedensschluss teuer erkaufen Immerhin konnte er Gebietsverluste vermeiden da der Partherkonig durch Wirren in seinem Reich abgelenkt wurde In die Regierungszeit des Severus Alexander fiel dann der Untergang des Arsakidenreichs an dessen Stelle das von Konig Ardaschir I gegrundete Neupersische Reich der Sas s aniden trat Die neue Dynastie versuchte ebenfalls den Euphrat wieder zur Reichsgrenze zu machen Nach der Konsolidierung seiner Herrschaft unternahm Ardaschir daher zu Beginn der dreissiger Jahre des 3 Jahrhunderts einen Angriff auf romisches Gebiet in Nordmesopotamien Einen romischen Friedensvorschlag den er vielleicht als Schwachezeiten deutete lehnte er ab so dass sich Alexander zu einem Perserfeldzug gezwungen sah Das Ziel der romischen Offensive im Jahr 233 war wiederum die Einnahme der Hauptstadt Ktesiphon doch erlitt eine der drei getrennt marschierenden Kolonnen des romischen Heeres beim Vormarsch so schwere Verluste dass der Kaiser das Unternehmen abbrach was zu weiteren hohen Verlusten beim Ruckzug fuhrte Da auch die Perser durch die Kampfe erheblich geschwacht waren wurden die Kampfhandlungen eingestellt Ein Friede kam zwar nicht zustande doch trat an der Ostgrenze des Reichs eine kurzzeitige Beruhigung ein Bis zum Ende der Severerzeit blieb die Lage dort stabil Romer und Perser widmeten sich vorerst anderen Fronten 13 Unter anderem belagerten die Sassaniden nun ihrerseits jahrelang Hatra das sich nun offenbar mit Rom verbundet hatte und erst 240 erobert wurde Die nordlichen Grenzen Bearbeiten Weniger kritisch als im Osten war die Lage im Rhein und Donauraum Dort herrschte unter Septimius Severus weitgehend Ruhe Erst unter Caracalla trat eine Situation ein welche die Anwesenheit des Kaisers erforderte Im Jahr 213 verlief ein kurzer Feldzug Caracallas gegen Germanen im Maingebiet zumindest teilweise erfolgreich Er endete mit einer Friedensvereinbarung die zwar von den Romern mit Zahlungen erkauft werden musste aber fur zwei Jahrzehnte stabile Verhaltnisse herbeifuhrte 14 Eine deutliche Verschlechterung der Lage trat erst ein als Alexander fur seinen Perserkrieg grossere Truppenverbande von der Rhein und Donaugrenze abziehen musste Diese Schwachung der Grenzsicherung nutzten Germanen 233 234 zu grosseren Beutezugen wobei sie auch Befestigungsanlagen zerstorten Der Kaiser trat ihnen 235 entgegen erstrebte aber eine Verhandlungslosung die wahrscheinlich wieder zu einem erkauften Frieden gefuhrt hatte Bevor es zu einem Ergebnis kam wurde Alexander gesturzt und ermordet In Britannien hatte Clodius Albinus als er gegen Severus in den Krieg zog die Nordgrenze entblosst Damit bot er den dort lebenden Stammen Gelegenheit tief in die romische Provinz einzudringen und schwere Zerstorungen anzurichten Nach dem Ende des Burgerkriegs sorgten die Romer wieder fur die Grenzsicherung Im Jahr 208 begab sich Septimius Severus selbst nach Britannien um einen grossen Feldzug zu leiten dessen ursprungliches Ziel wohl eine Ausdehnung der romischen Herrschaft auf Gebiete nordlich des Hadrianswalls im heutigen Schottland war Die Kampfe zogen sich bis zum Tod des Kaisers hin Caracalla und Geta die seine Nachfolge antraten verzichteten auf die territoriale Expansion und schlossen Frieden In der Folgezeit blieb die Lage ruhig 15 Militarverwaltung Finanzen und Wirtschaft BearbeitenEin Hauptmerkmal der Severerzeit war die zunehmende Bedeutung von Sicherheitsfragen und militarischen Erfordernissen Aus der Prioritat dieser Aspekte resultierten Sachzwange die gravierende Auswirkungen auf die Staatsfinanzen und damit auf die gesamte Regierungstatigkeit und auf die Wirtschaft hatten Besonders eindrucklich zeigte sich der Vorrang der Sicherheitsbedurfnisse in der Finanzpolitik in der die drastisch steigenden militarischen Personalkosten die Spielraume stark einengten Die Soldaten wurden mit massiven Solderhohungen und grosszugigen Sonderzuwendungen auf Kosten der ubrigen Bevolkerung privilegiert Diese Politik die Septimius Severus einleitete und Caracalla verstarkt fortsetzte schien fur den Fortbestand der Dynastie unumganglich erwies sich aber langerfristig als verhangnisvoll Machtpolitisch war es kaum moglich diese wirtschaftlich und fiskalpolitisch schadliche Entwicklung einzudammen oder ruckgangig zu machen Das so entstandene Dilemma trug schliesslich wesentlich zum Sturz des Severus Alexander und damit zum Untergang der Dynastie bei 16 Schlagwortartig zusammengefasst wird das Prinzip und die Problematik der Bevorzugung des Militars in dem Rat den Severus angeblich auf dem Totenbett seinen Sohnen gab Bleibt eintrachtig bereichert die Soldaten kummert euch nicht um alle anderen 17 Ausserdem vergrosserte Severus den Gesamtumfang der Armee erheblich er stellte drei neue Legionen auf 18 Eine von ihnen wurde in der Nahe von Rom stationiert Dies bedeutete den Bruch mit dem seit Beginn der Kaiserzeit geltenden Grundsatz Italien von Legionen freizuhalten Weitere hohe Kosten verursachten die jahrlichen Tribute mit denen das Reich den Frieden von seinen ausseren Feinden erkaufte 19 In der Severerzeit forderte die kaiserliche Personalpolitik die soziale Mobilitat Schon im 2 Jahrhundert hatte sich gezeigt dass es nicht sinnvoll war hohe Stellungen in der Armeefuhrung Senatoren anzuvertrauen denen die notige Professionalitat fehlte Daher wurden bereits in der spaten Adoptivkaiserzeit die Karrieren erfahrener Truppenfuhrer von relativ niedriger Herkunft begunstigt Dieser Trend verstarkte sich unter den Severern Sie sorgten fur die Aufnahme bewahrter Unteroffiziere in den Ritterstand oder stellten sie ehrenhalber den Rittern gleich und eroffneten ihnen damit den Zugang zu hoheren militarischen Rangen und zivilen Amtern Fahige ritterliche Offiziere wurden in den Senatorenstand erhoben so dass sie die traditionell Senatoren vorbehaltenen Fuhrungspositionen ubernehmen konnten Ausserdem drangen nun Ritter in Amter der Verwaltung vor die fruher in der Regel nur von Senatoren bekleidet wurden 20 Generell nahm die Bedeutung der Standeszugehorigkeit ab das Heer und insbesondere das Offizierskorps wurde professioneller Die verbesserten Aufstiegschancen bildeten zusammen mit den finanziellen Anreizen ein Bundel von Massnahmen die den Soldatenberuf attraktiver machen sollten 21 Die soziale Zusammensetzung des Ritterstandes veranderte sich die fruher unter den Rittern dominierende wirtschaftlich aktive und erfolgreiche Bevolkerungsschicht trat gegenuber den sozial aufgestiegenen Berufssoldaten zuruck 22 Septimius Severus gewahrte den Soldaten das ihnen bislang verweigerte Recht zu heiraten Dadurch erhielten ihre Kinder die bislang unehelich gewesen waren gesetzliche Erbanspruche 23 Infolgedessen bildeten sich Soldatenfamilien aus der Soldatenberuf wurde faktisch erblich Die Bindung der Soldaten an ihre Standorte aus deren Region sie oft stammten verstarkte sich Dazu trugen auch die Landzuweisungen die sie erhielten bei Dies beeintrachtigte allerdings die Mobilitat der Verbande Bei den Soldaten die nun zunehmend an ihren gewohnten Stationierungsorten verwurzelt waren waren langere Einsatze in fernen Teilen des Reichs sehr unbeliebt 24 Grosse Provinzen wurden aufgespalten wodurch sich die Machtfulle der Provinzstatthalter verringerte Dies verminderte die Gefahr von Aufstanden Die Provinzen Britannien und Syrien wo Clodius Albinus und Pescennius Niger nach der Kaiserwurde gegriffen hatten wurden in je zwei Teile zerlegt 25 Septimius Severus richtete Numidien das bislang nominell zur Africa proconsularis gehort hatte als eigenstandige Provinz ein Caracalla spaltete die grosse hispanische Provinz Tarraconensis in zwei Teile auf Er verkleinerte auch die Provinz Oberpannonien welche die Basis der Machtergreifung seines Vaters gewesen war Fortan gab es keine Provinz mehr in der mehr als zwei Legionen stationiert waren Die Folgen der stark gestiegenen militarischen Personalkosten waren Munzverschlechterung 26 und Steuererhohung Caracalla verdoppelte die Abgabe auf die Freilassung von Sklaven und die Erbschaftssteuer von 5 auf 10 Prozent Severus Alexander beteuerte seinen Wunsch die Steuerlast zu reduzieren was ihm aber angesichts der schwierigen Finanzlage nur begrenzt moglich sei 27 Fur die Eintreibung der Abgaben waren die Dekurionen Stadtratsmitglieder der Provinzstadte verantwortlich sie hafteten dafur personlich 28 Eine wichtige Einnahmequelle war die Konfiskation des Vermogens von Anhangern politischer Gegner die unter Septimius Severus in grossem Stil betrieben wurde 29 Eine Folge der Munzentwertung war dass der Staat weniger dazu neigte die Steuern in Form von Bargeld einzutreiben Die Bedeutung der Naturalabgaben nahm zu 30 Gesetzgebung und Justizwesen BearbeitenEin Merkmal der Verwaltung und des Rechtswesens der Severerzeit war dass die Provinzen gegenuber Rom und Italien an Gewicht gewannen 31 In der Gesetzgebung fand der Trend zur Vereinheitlichung des Reichs und zum Abbau herkommlicher Vorrechte traditioneller Eliten seinen starksten Ausdruck in Caracallas Constitutio Antoniniana einer Verfugung die fast allen freien Bewohnern des Reichs das romische Burgerrecht gewahrte Damit wurde die endgultige und vollstandige politische Gleichstellung der freien Einwohner vollzogen Bezeichnenderweise hatte dieser Schritt auch einen fiskalpolitischen Hintergrund denn das Burgerrecht war mit bestimmten Steuerlasten verknupft die nun den Neuburgern aufgeburdet werden konnten 32 Bei den Zeitgenossen fand die juristisch einschneidende Massnahme allerdings nur geringen Widerhall 33 Septimius Severus war am Justizwesen sehr interessiert und verbrachte als Kaiser viel Zeit mit der Entscheidung von Rechtsfallen 34 Auch Caracalla widmete sich der kaiserlichen Aufgabe der Rechtsprechung 35 Severus Alexander entfaltete eine intensive legislative Aktivitat vor allem zu Beginn seiner Regierungszeit in den Jahren 223 und 224 Der Codex Iustinianus eine Gesetzessammlung des 6 Jahrhunderts enthalt 427 Verordnungen constitutiones die nach heutigem Forschungsstand Alexander zuzuweisen sind 36 Sein Augenmerk galt besonders der Regelung der appellatio der Berufung an den Kaiser nach einem gerichtlichen Verfahren Er wollte verhindern dass untere Instanzen durch Einschuchterung die Berufung an den Kaiser unterbanden Damit versuchte er seine Kontrolle uber den Justizapparat zu verbessern 37 Die Epoche der Severer war eine Blutezeit der romischen juristischen Literatur Die drei bedeutendsten Juristen der Severerzeit waren Papinian Ulpian und Iulius Paulus Alle drei waren Pratorianerprafekten also besonders herausragende kaiserliche Vertrauensleute Ihre Werke wurden fur die spatantike Kodifikation des romischen Rechts massgeblich ein grosser Teil der Digesten ist den Schriften der drei severischen Juristen entnommen Beruhmtheit erlangte Ulpians Formulierung der Dispensation des Kaisers von gesetzlichen Vorschriften Der Kaiser ist von den Gesetzen entbunden Princeps legibus solutus est Dieser Grundsatz der in der Fruhzeit des Prinzipats den Kaiser von einzelnen zivilrechtlichen Bestimmungen befreit hatte wurde in der Severerzeit als allgemeines Prinzip betrachtet und gewann zunehmend offentlichrechtliche Bedeutung Septimius Severus und Caracalla pflegten sich auf ihn zu berufen betonten aber auch dass sie zwar von den Gesetzen befreit seien aber dennoch nach ihnen lebten 38 Bautatigkeit Bearbeiten nbsp Der Septimius Severus BogenDie severischen Kaiser veranlassten in Rom eine rege Bautatigkeit Nach einem Grossbrand unter Kaiser Commodus im Jahr 192 39 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten am Forum Romanum erforderlich Zur Verherrlichung der Siege des Septimius Severus im Osten wurde auf dem Forum ein Triumphbogen errichtet Der Ehrung dieses Kaisers diente auch der Argentarierbogen der auf private Initiative entstand Auf dem Palatin liess Septimius Severus das Septizodium oder Septizonium bauen einen Prachtbau dessen Funktion umstritten ist 40 Ein gewaltiges Bauprojekt Caracallas waren die Caracalla Thermen mit 337 mal 328 Metern damals die grosste derartige Anlage in Rom 41 Kaiser Elagabal liess auf dem Palatin auf einem Gelande von 160 mal 110 Metern einen grossen prachtvollen Elagabal Tempel errichten Weitere bedeutende Bauten der Severerzeit waren das Sessorium ein Palastkomplex auf dem Esquilin zu dem das Amphitheatrum Castrense und der ostlich der Palastgebaude gelegene Circus Varianus gehorten Unter Severus Alexander soll die kaiserliche Bautatigkeit rege gewesen sein doch fehlt es fur manche Angaben an zuverlassigen Belegen Gut bezeugt ist Alexanders Erweiterung der Nerothermen die thermae Alexandrinae Ein Aquadukt den er errichten liess die aqua Alexandrina wurde nach ihm benannt 42 Quellen BearbeitenWichtige Erkenntnisse lassen sich aus den wertvollen epigraphischen und numismatischen Quellen aus Papyri und der ebenfalls aufschlussreichen Selbstdarstellung der Severer in der bildenden Kunst 43 vor allem Reliefs und Rundplastiken gewinnen Daneben informieren uber die Severerzeit vor allem drei erzahlende Quellen die Werke der zeitgenossischen Geschichtsschreiber Cassius Dio und Herodian sowie die Lebensbeschreibungen der einzelnen Kaiser in der spatantiken Historia Augusta Cassius Dios Romische Geschichte ist aus der Perspektive konservativer senatorischer Kreise geschrieben Sie ist von leidenschaftlicher Parteinahme gepragt gilt aber im Allgemeinen als die beste Quelle und als relativ zuverlassig zumal der Autor als Senator uber gute Informationsquellen verfugte und auch manche Ereignisse selbst miterlebt hat Das Werk ist allerdings zum Teil nur in mittelalterlichen Auszugen erhalten und bricht vor der letzten Phase der Regierungszeit des Severus Alexander ab Herodians Darstellung deren Wert umstritten ist ist fur den von Cassius Dio nicht mehr behandelten Zeitraum die einzige zeitgenossische erzahlende Quelle Stark beeintrachtigt wird ihre Qualitat durch die Neigung des Geschichtsschreibers zwecks literarischer Gestaltung und effektvoller Ausschmuckung seiner Erzahlung frei Erfundenes einzufugen Die Lebensbeschreibungen in der Historia Augusta sind von unterschiedlichem grossenteils sehr geringem Wert Sie sind stark mit Erfindungen angereichert die zum Teil mit den politischen Verhaltnissen zur Zeit des unbekannten spatantiken Verfassers zusammenhangen Allerdings hat der Autor auch brauchbares Material verwertet dessen Herkunft und ursprungliche Gestalt schwer zu bestimmen ist Rezeption in der Forschung BearbeitenIm Vergleich mit der anschliessenden Epoche der Soldatenkaiser die man traditionell mit Niedergang zu assoziieren pflegt macht die Severerzeit den Historikern gesamthaft einen vorteilhafteren Eindruck Der Wille der Severer zur dynastischen Kontinuitat der im Heer starke Resonanz fand und ihre teils erfolgreichen Stabilisierungsbemuhungen lassen ihre Zeit als Phase relativer Ruhe und Sicherheit erscheinen Die gangige Periodisierung lasst die Reichskrise des 3 Jahrhunderts mit dem Sturz des letzten Severers beginnen Diese Sprachregelung kann aber nicht daruber hinwegtauschen dass schon in der Severerzeit heftige Turbulenzen und gefahrliche Krisen eingetreten waren die zu einem erheblichen Teil von den Kaisern selbst verursacht oder durch deren Verhalten verschlimmert wurden 44 Ethnische und kulturelle Aspekte Bearbeiten Die Einschatzungen der Severerzeit in der Forschung haben einen betrachtlichen Wandel durchgemacht der wissenschaftsgeschichtlich aufschlussreich ist Im 19 Jahrhundert und noch bis tief ins 20 Jahrhundert machte sich vor allem eine Lehrmeinung geltend der zufolge die Herrschaft der Severer einen Triumph unromischer Gesinnung uber das Romertum darstellte Man legte grosses Gewicht auf die afrikanische und orientalische Abstammung der severischen Kaiser und ihrer weiblichen Angehorigen Ebenso wie die Politik der Severer erklarte man auch ihren Charakter und ihr Privatleben unter dem Gesichtspunkt ihrer ethnischen Herkunft oder gar unter rassischem Aspekt Als grausam oder barbarisch beurteilte Massnahmen des Septimius Severus wurden auf sein afrikanisches Naturell zuruckgefuhrt Gangig war das Schlagwort von der spaten Rache Karthagos an Rom die in der Herrschaft des Septimius Severus bestanden habe Mit seiner Machtubernahme habe sich das Puniertum des Romischen Reichs bemachtigt und damit gleichsam die Niederlagen Karthagos in den Punischen Kriegen wettgemacht 45 Auch bei der Beurteilung des Kaisertums der spaten Severerzeit standen die unromischen Aspekte im Vordergrund Die als syrisch oder allgemein orientalisch eingestuften Zuge wurden eindringlich hervorgehoben Hierzu zahlte man neben der exzentrischen Religionspolitik und den uberlieferten sexuellen Ausschweifungen Elagabals vor allem den beispiellosen Einfluss der Frauen am Hof All dies zusammen mit Caracallas Terror ergab ein Bild der Dekadenz des politischen moralischen und gesellschaftlichen Niedergangs Dabei machten sich klischeehafte Vorstellungen uber typisch orientalische Eigenschaften bemerkbar Dem orientalischen Einfluss wurde eine zersetzende Rolle zugeschrieben 46 So ausserte Karl Bihlmeyer 1916 von Caracallas Regierungszeit an habe der Orientalismus alle Schranken und Damme durchbrochen und mit Elagabals Machtubernahme sei der Triumph des syrischen Orients uber das Abendland vollkommen gewesen 47 Noch 1973 urteilte Hermann Bengtson Elagabal sei ein typischer Orientale gewesen 48 Da sowohl die nordafrikanischen Punier als auch die Syrer Semiten waren wurden die Severer auch als typische Reprasentanten der semitischen Rasse eingestuft 49 Die neuere Forschung hat sich von diesen fruher gangigen pauschalen Urteilen und Spekulationen emanzipiert Sie bemuht sich auch um eine unbefangene Wurdigung der Rolle und der Leistungen der weiblichen Angehorigen der Kaiserfamilie So schrieb Karl Christ 1988 die Dynastie sei nicht infolge eines unzulanglichen Einsatzes der Frauen sondern aufgrund der fehlenden Eignung ihrer mannlichen Angehorigen untergegangen 50 Dem Schlagwort von der Orientalisierung wird nur eine sehr begrenzte Berechtigung zugebilligt In diesem Sinne ausserte sich etwa Erich Kettenhofen in einer 1979 publizierten Untersuchung Er betonte die Kontinuitat der Entwicklung des kaiserzeitlichen Herrscherbegriffs und stellte fest ein Einbruch orientalischer Herrschaftsbegriffe und Kultformen unter dem Einfluss der syrischen Frauen sei nur schwer nachweisbar 51 Bruno Bleckmann wies 2002 darauf hin dass in den romanisierten syrischen Eliten die Geschlechterverhaltnisse kaum matriarchalischer als im ubrigen Reich waren 52 Brian Campbell stellte 2005 fest es gebe keinen Anlass zur Annahme dass die Massnahmen des Septimius Severus Ausdruck einer unromischen Gesinnung oder einer Voreingenommenheit zugunsten seiner afrikanischen Heimat gewesen seien 53 Eine Reihe von Forschern war schon fruher zum Ergebnis gelangt eine ungewohnliche Bevorzugung von Afrikanern sei nicht festzustellen und die Betrauung vieler Afrikaner mit wichtigen Aufgaben widerspiegele das wirtschaftliche und politische Gewicht der afrikanischen Provinzen 54 Die Einschatzung der Militarpolitik Bearbeiten Unterschiedlich bewertet wird die severische Heerespolitik die schon in der zeitgenossischen Geschichtsschreibung heftiger Kritik ausgesetzt war Der Vorwurf Herodians die Soldaten seien verwohnt worden und die Disziplin sei durch Milderung der herkommlichen harten Lebensweise und Forderung der Geldgier untergraben worden 55 hat bei manchen modernen Historikern Zustimmung gefunden So schrieb Alfred von Domaszewski in seinem erstmals 1908 veroffentlichten Standardwerk uber die Heeresorganisation Septimius Severus habe die Disziplin noch bewahren konnen doch unter seinen Nachfolgern habe sein System vollig versagt Das einst so stolze Heer aus dem jede Zucht entwichen war sei der Schrecken des eigenen Landes und der Spott der Feinde geworden 56 Von Domaszewski dessen Urteil stark nachwirkte nahm eine Barbarisierung des Heeres und Zerstorung der militarischen Traditionen an Ernst Kornemann meinte 1939 die ubertriebene Militarisierung habe die Barbarisierung des Staates bedeutet Septimius Severus habe die Axt an die Wurzeln des augusteischen Prinzipats gelegt 57 Alfred Heuss stellte 1960 fest infolge der severischen Heerespolitik sei das alte Leistungsniveau nicht mehr zu halten gewesen Die Aufhebung des Eheverbots fur Soldaten habe den scharfen Unterschied von soldatischer und burgerlicher Lebensweise verwischt Die klassische romische Disziplin auf der die Erfolge des romischen Militars beruht hatten sei ab der Zeit des Septimius Severus zunehmend abhandengekommen 58 In der neueren Forschung wird hingegen auf die Zweckmassigkeit der severischen Armeereformen und der von ihnen geforderten Professionalisierung hingewiesen Die severische Umgestaltung des Heerwesens wird als konsequente Fortsetzung eines schon fruher eingeschlagenen Weges zur Steigerung der Effizienz und Anpassung an die Erfordernisse der Zeit gewertet Die den Soldaten gewahrte Heiratserlaubnis erscheint als sinnvoller und langst uberfalliger Schritt Die fiskalisch problematische Solderhohung wird auch unter dem Gesichtspunkt eines moglicherweise erforderlichen Inflationsausgleichs und der dringenden Notwendigkeit neue Rekruten anzuwerben gesehen Die Fuhrung des Heeres habe kein Privileg von teils dilettantischen Senatoren bleiben konnen sondern erfahrenen Berufsoffizieren anvertraut werden mussen Den aus senatorischer Perspektive urteilenden Geschichtsschreibern habe das Verstandnis fur solche militarische Erfordernisse gefehlt 59 Die Hypothese einer systematischen Bevorzugung von Provinzialromern gegenuber den Italikern bei der Besetzung von Offiziersstellen ist als unzutreffend erwiesen worden 60 Die personliche Rolle der Kaiser Bearbeiten Verbreitet ist vor allem in der alteren Forschung die Auffassung dass der Dynastiegrunder eine solide Grundlage gelegt habe und der Untergang der Severer auf die mangelnde Kompetenz seiner Nachfolger zuruckzufuhren sei Septimius Severus wird weitaus gunstiger beurteilt als die ubrigen Severer Ein dezidierter Vertreter dieser Sichtweise war schon Theodor Mommsen der 1883 Septimius Severus sogar als vielleicht den tuchtigsten aller Kaiser bezeichnete Der Bau des Severus blieb zunachst aufrecht trotz der Missregierung seines Nachfolgers 61 Dieser Meinung war auch Alfred Heuss der 1960 urteilte Septimius Severus sei ein grosser Herrscher gewesen der sich auf das Prestige seiner Personlichkeit verlassen konnte er habe das dynastische Prinzip methodisch ausgebaut und damit Erfolg gehabt Dies beweise die Regierung seiner Nachfolger welche bei deren personlicher Klaglichkeit allein hierauf beruhte Schliesslich habe die Unfahigkeit der Nachfolger das Prinzip auf das sich die Familie der Severer berufen hatte ad absurdum gefuhrt 62 Karl Christ schrieb 1988 die Dynastie sei letzten Endes nicht von aussen beseitigt worden sondern an sich selbst zugrundegegangen 63 Literatur BearbeitenUbersichts und Gesamtdarstellungen Hartwin Brandt Die Kaiserzeit Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 77502 4 S 418 481 Brian Campbell The Severan dynasty In Alan K Bowman u a Hrsg The Cambridge Ancient History 2 Auflage Band 12 The Crisis of Empire A D 193 337 Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 978 0 521 30199 2 S 1 27 Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit Von Augustus bis zu Konstantin 6 Auflage Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59613 1 S 600 634 Michael Grant The Severans The changed Roman empire Routledge London 1996 ISBN 0 415 12772 6 Einzelne Themenbereiche Jean Pierre Coriat Le Prince Legislateur La Technique Legislative des Severes et les Methodes de Creation du Droit Imperial a la Fin du Principat Bibliotheque des Ecoles Francaises d Athenes et de Rome Band 294 Ecole Francaise de Rome Palais Farnese Rom 1997 ISBN 2 7283 0374 6 Markus Handy Die Severer und das Heer Verlag Antike Berlin 2009 ISBN 978 3 938032 25 1 Achim Lichtenberger Severus Pius Augustus Studien zur sakralen Reprasentation und Rezeption der Herrschaft des Septimius Severus und seiner Familie 193 211 n Chr Brill Leiden 2011 ISBN 978 90 04 20192 7 Sonja Nadolny Die severischen Kaiserfrauen Franz Steiner Stuttgart 2016 ISBN 978 3 515 11311 3 Danuta Okon Septimius Severus et senatores Septimius Severus Personnel Policy Towards Senators in the Light of Prosopographic Research 193 211 A D Uniwersytet Szczecinski Szczecin 2013 ISBN 978 83 7241 875 3 Danuta Okon Imperatores Severi et senatores The History of the Imperial Personnel Policy Uniwersytet Szczecinski Szczecin 2013 ISBN 978 83 7241 918 7 Bjorn Schope Der romische Kaiserhof in severischer Zeit 193 235 n Chr Historia Einzelschriften Band 231 Franz Steiner Stuttgart 2014 ISBN 978 3 515 10695 5 Julia Sunskes Thompson Aufstande und Protestaktionen im Imperium Romanum Die severischen Kaiser im Spannungsfeld innenpolitischer Konflikte Habelt Bonn 1990 ISBN 3 7749 2466 X Simon Swain Stephen Harrison Jas Elsner Hrsg Severan culture Cambridge University Press Cambridge 2007 ISBN 978 0 521 85982 0 Anmerkungen Bearbeiten Julia Sunskes Thompson Aufstande und Protestaktionen im Imperium Romanum Bonn 1990 S 137 145 153 Gerold Walser Die Severer in der Forschung 1960 1972 In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Bd II 2 Berlin 1975 S 614 656 hier 623 625 Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 123f 174 177 Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 40 68f Eine ausfuhrliche Darstellung bietet Robert Lee Cleve Severus Alexander and the Severan Women Los Angeles 1982 S 105 159 Vgl Martin Frey Untersuchungen zur Religion und zur Religionspolitik des Kaisers Elagabal Stuttgart 1989 S 94 100 Den Ablauf dieser Ereignisse beschreibt Robert Lee Cleve Severus Alexander and the Severan Women Los Angeles 1982 S 301 309 Matthaus Heil Clodius Albinus und der Burgerkrieg von 197 In Hans Ulrich Wiemer Hrsg Staatlichkeit und politisches Handeln in der romischen Kaiserzeit Berlin 2006 S 55 85 hier 73 stellt unter diesem Gesichtspunkt fest Septimius Severus ist damit zum ersten der Soldatenkaiser geworden Siehe dazu Alison Cooley Septimius Severus the Augustan emperor In Simon Swain u a Hrsg Severan culture Cambridge 2007 S 385 397 hier 385 388 Eine umfassende Untersuchung der Anknupfung an das Geschlecht der Aurelier bei den Severern bietet Drora Baharal Victory of Propaganda The dynastic aspect of the Imperial propaganda of the Severi the literary and archaeological evidence AD 193 235 Oxford 1996 S 18 68 Siehe dazu Achim Lichtenberger Severus Pius Augustus Leiden 2011 S 319 378 Michael Alexander Speidel Heer und Herrschaft im Romischen Reich der hohen Kaiserzeit Stuttgart 2009 S 181 209 Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 73 78 Henning Borm Die Grenzen des Grosskonigs Uberlegungen zur arsakidisch sasanidischen Politik gegenuber Rom In Frank Schleicher Udo Hartmann Timo Stickler Hrsg Iberien zwischen Rom und Iran Stuttgart 2019 S 99 122 hier S 105ff Zum Verlauf des Feldzugs siehe Erich Kettenhofen Caracalla In Encyclopaedia Iranica Bd 4 London 1990 S 790 792 hier 791 online Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 92 94 Mit einem deutlichen romischen Erfolg rechnet u a Peter Kneissl Die Siegestitulatur der romischen Kaiser Gottingen 1969 S 160f Ahnlich urteilt Gerhard Wirth Caracalla in Franken Zur Verwirklichung einer politischen Ideologie In Jahrbuch fur Frankische Landesforschung 34 35 1975 S 37 74 hier 66 68f Vgl Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 82 87 Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 78 82 Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit 6 Auflage Munchen 2009 S 610f Siehe dazu Thomas Pekary Studien zur romischen Wahrungs und Finanzgeschichte von 161 bis 235 n Chr In Historia 8 1959 S 443 489 hier 479 485 Robert Develin The Army Pay Rises under Severus and Caracalla and the Question of Annona militaris In Latomus 30 1971 S 687 695 hier 687 692 Michael Alexander Speidel Heer und Herrschaft im Romischen Reich der hohen Kaiserzeit Stuttgart 2009 S 350 415 Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 221 223 Cassius Dio 77 nach einer abweichenden Zahlung 76 15 2 Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 173f Thomas Pekary Studien zur romischen Wahrungs und Finanzgeschichte von 161 bis 235 n Chr In Historia 8 1959 S 443 489 hier 482 Kostas Buraselis 8EIA DWREA Wien 2007 S 50 55 57 Zum Hintergrund siehe Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 192 217 Alfred Heuss Romische Geschichte 10 Auflage Paderborn 2007 S 355 Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit 6 Auflage Munchen 2009 S 612 Siehe dazu Kostas Buraselis 8EIA DWREA Wien 2007 S 50 52 Robert Lee Cleve Severus Alexander and the Severan Women Los Angeles 1982 S 301f Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit 6 Auflage Munchen 2009 S 611f Siehe zu diesen Massnahmen Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 121f Gerold Walser Die Severer in der Forschung 1960 1972 In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Bd II 2 Berlin 1975 S 614 656 hier 639f Richard Duncan Jones Money and government in the Roman Empire Cambridge 1994 S 101f 216 218 222f 227f Thomas Pekary Studien zur romischen Wahrungs und Finanzgeschichte von 161 bis 235 n Chr In Historia 8 1959 S 443 489 hier 456 458 David S Potter The Roman Empire at Bay AD 180 395 London 2004 S 137f Robert Lee Cleve Severus Alexander and the Severan Women Los Angeles 1982 S 242f Thomas Pekary Studien zur romischen Wahrungs und Finanzgeschichte von 161 bis 235 n Chr In Historia 8 1959 S 443 489 hier 484f Julia Sunskes Thompson Aufstande und Protestaktionen im Imperium Romanum Bonn 1990 S 4f Thomas Pekary Studien zur romischen Wahrungs und Finanzgeschichte von 161 bis 235 n Chr In Historia 8 1959 S 443 489 hier 464 466 Richard Duncan Jones Money and government in the Roman Empire Cambridge 1994 S 15 Thomas Pekary Studien zur romischen Wahrungs und Finanzgeschichte von 161 bis 235 n Chr In Historia 8 1959 S 443 489 hier 474 477f Kostas Buraselis 8EIA DWREA Wien 2007 S 150 153 Fur Einzelheiten siehe Kostas Buraselis 8EIA DWREA Wien 2007 S 52 55 Thomas Pekary Studien zur romischen Wahrungs und Finanzgeschichte von 161 bis 235 n Chr In Historia 8 1959 S 443 489 hier 482f Kostas Buraselis 8EIA DWREA Wien 2007 S 14 Anthony R Birley The African Emperor Septimius Severus 2 erweiterte Auflage London 1988 S 164 168 Flavius Philostratos Vitae sophistarum 2 32 626 Cassius Dio 78 77 8 3 Fara Nasti L attivita normativa di Severo Alessandro Band 1 Politica di governo riforme amministrative e giudiziarie Napoli 2006 S 19f Fara Nasti L attivita normativa di Severo Alessandro Band 1 Politica di governo riforme amministrative e giudiziarie Napoli 2006 S 41 50 Okko Behrends Princeps legibus solutus In Rainer Grote u a Hrsg Die Ordnung der Freiheit Tubingen 2007 S 3 20 hier 3f 8f Dieter Wyduckel Princeps Legibus Solutus Berlin 1979 S 48 51 Zu diesem Brand und seiner Datierung siehe Anne Daguet Gagey Les opera publica a Rome 180 305 ap J C Paris 1997 S 43 63 Siehe zu diesem Bauwerk und seinem Namen Achim Lichtenberger Severus Pius Augustus Studien zur sakralen Reprasentation und Rezeption der Herrschaft des Septimius Severus und seiner Familie 193 211 n Chr Leiden 2011 S 250 266 Siehe zu diesem Bau Nele Schroder Ein severisches Grossprojekt Die Ausstattung der Caracalla Thermen in Rom In Stephan Faust Florian Leitmeir Hrsg Reprasentationsformen in severischer Zeit Berlin 2011 S 179 192 Umfassend informiert uber die Bautatigkeit der Severer Anne Daguet Gagey Les opera publica a Rome 180 305 ap J C Paris 1997 Ubersicht S 86 94 Siehe auch Achim Lichtenberger Severus Pius Augustus Studien zur sakralen Reprasentation und Rezeption der Herrschaft des Septimius Severus und seiner Familie 193 211 n Chr Leiden 2011 S 281 317 390f Siehe dazu die von Stephan Faust und Florian Leitmeir herausgegebene Aufsatzsammlung Reprasentationsformen in severischer Zeit Berlin 2011 sowie Achim Lichtenberger Severus Pius Augustus Studien zur sakralen Reprasentation und Rezeption der Herrschaft des Septimius Severus und seiner Familie 193 211 n Chr Leiden 2011 Zur Problematik der traditionell angenommenen Zasur im Jahr 235 siehe Karlheinz Dietz Senatus contra principem Munchen 1980 S 1 5 Alfred von Domaszewski Geschichte der romischen Kaiser Bd 2 Leipzig 1909 S 247 behauptete in Septimius Severus sei der damonische Hass der Punier denen er dem Blute nach angehorte erwacht und er habe die Vernichtung der romischen Herrschaft im Reiche gewollt Ernst Kornemann Romische Geschichte Bd 2 Stuttgart 1939 S 333 schrieb Septimius Severus habe gegen seine Gegner mit afrikanischer Wildheit gewutet und urteilte In Gestalt des ersten afrikanischen Herrschers ubte Hannibals Heimatland eine spate Rache an Rom Johannes Hasebroek Untersuchungen zur Geschichte des Kaisers Septimius Severus Heidelberg 1921 S 99 meinte das Ziel des Septimius Severus sei die fanatische Ausrottung des letzten Restes griechisch romischen Wesens gewesen an dessen Stelle sei das Barbarentum der Provinzen getreten Franz Altheim Niedergang der alten Welt Bd 2 Frankfurt am Main 1952 sah in Septimius Severus der verschlagen und gewalttatig unversohnlich und geldgierig gewesen sei ein echtes Gewachs seiner afrikanischen Erde S 256 er sei mit afrikanischem Rachedurst vorgegangen S 258 Siehe dazu Barbara Levick Julia Domna London 2007 S 2 163 Erich Kettenhofen Die syrischen Augustae in der historischen Uberlieferung Bonn 1979 S 1f und Anm 2 Belege Karl Bihlmeyer Die syrischen Kaiser zu Rom 211 35 und das Christentum Rottenburg 1916 S 15 50 Hermann Bengtson Romische Geschichte 3 Auflage Munchen 1979 S 328 1 Auflage 1973 Alfred von Domaszewski Geschichte der romischen Kaiser Bd 2 Leipzig 1909 bemerkte uber Septimius Severus Abgrundtief lag in ihm der Hass des Semiten der keine Milde keine Schonung kennt S 262 und uber Elagabal in ihm sei die Art der Aramaeer unverhullt hervorgetreten S 272 Eindringlich schilderte Franz Altheim die Zuge der Severer die er als spezifisch semitisch einschatzte in seiner Untersuchung Niedergang der alten Welt Bd 2 Frankfurt am Main 1952 S 255 270 Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit 6 Auflage Munchen 2009 S 633 1 Auflage 1988 Erich Kettenhofen Die syrischen Augustae in der historischen Uberlieferung Bonn 1979 S 176 Vgl Barbara Levick Julia Domna London 2007 S 162f Bruno Bleckmann Die severische Familie und die Soldatenkaiser In Hildegard Temporini Grafin Vitzthum Hrsg Die Kaiserinnen Roms Munchen 2002 S 265 339 hier 277 Brian Campbell The Severan dynasty In The Cambridge Ancient History 2 Auflage Band 12 Cambridge 2005 S 1 27 hier 3 Siehe die Ubersicht bei Gerold Walser Die Severer in der Forschung 1960 1972 In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Bd II 2 Berlin 1975 S 614 656 hier 622f Herodian 3 8 5 Alfred von Domaszewski Die Rangordnung des romischen Heeres 2 durchgesehene Auflage Koln 1967 S 196 Ernst Kornemann Romische Geschichte Bd 2 Stuttgart 1939 S 334 Alfred Heuss Romische Geschichte 10 Auflage Paderborn 2007 S 412 1 Auflage 1960 Richard Edwin Smith The Army Reforms of Septimius Severus In Historia 21 1972 S 481 499 Markus Handy Die Severer und das Heer Berlin 2009 S 177 230 Gerold Walser Die Severer in der Forschung 1960 1972 In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Bd II 2 Berlin 1975 S 614 656 hier 635f Theodor Mommsen Romische Kaisergeschichte Munchen 1992 S 301 396 Vorlesungsmitschrift von 1883 Alfred Heuss Romische Geschichte 10 Auflage Paderborn 2007 S 419 1 Auflage 1960 Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit 6 Auflage Munchen 2009 S 621 1 Auflage 1988 nbsp Dieser Artikel wurde am 14 Dezember 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Severer amp oldid 237402617