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Johannes Hasebroek 14 April 1893 in Hamburg 15 Februar 1957 in Kastorf war ein deutscher Althistoriker der sich besonders mit der griechischen Wirtschaftsgeschichte beschaftigte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenJohannes Hasebroek der Sohn des Arztes Karl Hasebroek 1860 1941 besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg und studierte ab dem Sommersemester 1912 Alte Geschichte Klassische Archaologie und Klassische Philologie an der Universitat Heidelberg Das Sommersemester 1914 und das Wintersemester 1914 15 verbrachte er an der Berliner Universitat wo er insbesondere die Lehrveranstaltungen von Eduard Meyer frequentierte Zum Ersten Weltkrieg wurde er aus gesundheitlichen Grunden nicht eingezogen In Heidelberg beeinflussten ihn besonders der Philologe Franz Boll und der Historiker Alfred von Domaszewski bei dem Hasebroek am 22 Juli 1916 zum Dr phil promoviert wurde Ab 1919 lehrte Hasebroek an der neu gegrundeten Universitat Hamburg wo er sich 1921 fur Alte Geschichte habilitierte 1925 folgte er einem Ruf auf eine planmassige ausserordentliche Professur an der Universitat Zurich Bereits 1927 wechselte er auf einen ordentlichen Lehrstuhl an der Universitat zu Koln Hier entfaltete er eine erfolgreiche Lehrtatigkeit In der Zeit des Nationalsozialismus behinderten gesundheitliche und personliche Probleme seine Laufbahn Nach langer schwerer Krankheit unterzog er sich mehreren Kuraufenthalten in der Schweiz Unter Hinweis auf seine hohen Arztkosten weigerte er sich Beitrage zur Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV zu leisten Wahrend eines Aufenthalts im Sanatorium in Zurich wurde er politisch denunziert und 1937 im Alter von 44 Jahren aus gesundheitlichen Grunden so die offizielle Begrundung in den Ruhestand versetzt Er lebte seitdem zuruckgezogen und in Armut in einem Dorf im Kreis Lauenburg Seine wissenschaftliche Arbeit kam durch Depressionen zum Erliegen Hasebroek beschaftigte sich ursprunglich als Domaszewski Schuler mit der romischen Geschichtsschreibung vor allem unter quellenkritischen Fragestellungen Durch seinen Aufenthalt in Berlin und den Kontakt mit Ulrich Wilcken Werner Sombart und Michael Rostovtzeff wandte er sich der griechischen Wirtschaftsgeschichte zu Seine innovativen Studien wurden von der Fachwelt mit Interesse aufgenommen fanden jedoch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wenig Resonanz Weitere Arbeitsvorhaben etwa die Fortsetzung seiner Griechischen Wirtschafts und Gesellschaftsgeschichte oder Studien zur griechisch agyptischen Sklaverei konnte Hasebroek nicht verwirklichen Schriften Auswahl BearbeitenDie Falschung der Vita Nigri und Vita Albini in den Scriptores historiae Augustae Pormetter Berlin 1916 Dissertation Zum griechischen Bankwesen der klassischen Zeit In Hermes Band 55 1920 S 113 173 Untersuchungen zur Geschichte des Kaisers Septimius Severus Winter Heidelberg 1921 Das Signalement in den Papyrusurkunden de Gruyter Berlin Leipzig 1921 Die Betriebsformen des griechischen Handels im IV Jahrhundert In Hermes Band 58 1923 S 393 425 Der imperialistische Gedanke im Altertum Kohlhammer Stuttgart 1926 Staat und Handel im alten Griechenland Untersuchungen zur antiken Wirtschaftsgeschichte Mohr Tubingen 1928 Nachdruck Olms Hildesheim 1966 englische Ubersetzung von Lindley M Fraser und D C MacGregor Trade and politics in ancient Greece Bell London 1933 Nachdruck Biblo and Tannen New York 1965 Griechische Wirtschafts und Gesellschaftsgeschichte bis zur Perserzeit Mohr Tubingen 1931 Nachdruck Olms Hildesheim 1966 Literatur BearbeitenWolfgang E J Weber Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland Osterreich und der Schweiz Die Lehrstuhlinhaber von den Anfangen des Faches bis 1970 Lang Frankfurt am Main u a 1984 ISBN 3 8204 8005 6 Edgar Pack Johannes Hasebroek und die Anfange der Alten Geschichte in Koln Eine biographische Skizze In Geschichte in Koln Band 21 1987 S 5 42 Edgar Pack Una lettera di Johannes Hasebroek a M I Rostovtzeff In Athenaeum Band 65 1987 S 542 547 Ward W Briggs William M Calder III Hrsg Classical Scholarship A Biographical Encyclopedia Garland New York London 1990 ISBN 0 8240 8448 9 S 142 151 Danny Schlumpf Hasebroek Johannes In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 537 539 Weblinks BearbeitenLiteratur von Johannes Hasebroek im Katalog der Deutschen NationalbibliothekInhaber der Lehrstuhle fur Alte Geschichte an der Universitat Zurich Vor der Lehrstuhleinrichtung Johann Jakob Muller Extraordinarius 1871 1878 Gerold Meyer von Knonau Allgemeine Geschichte 1878 1920 Erster Lehrstuhl Eugen Taubler 1922 1925 Johannes Hasebroek 1925 1927 Ernst Meyer 1927 1968 Franz Georg Maier 1971 1994 Beat Naf seit 1994 Zweiter Lehrstuhl Peter Frei 1970 1993 Christian Marek 1994 2016 Andreas Victor Walser seit 2016 Dritter Lehrstuhl Anne Kolb seit 2005 Inhaber der Lehrstuhle fur Alte Geschichte an der Universitat zu Koln Erster Lehrstuhl Johannes Hasebroek 1927 1938 Lothar Wickert 1939 1967 Christian Meier 1968 1973 Gustav Adolf Lehmann 1975 1993 Karl Joachim Holkeskamp 1995 2019 Werner Tietz seit 2017 Zweiter Lehrstuhl Hans Volkmann 1955 1965 Friedrich Vittinghoff 1966 1978 Werner Eck 1979 2007 Walter Ameling seit 2009 Normdaten Person GND 116511370 lobid OGND AKS LCCN n89660858 VIAF 61608886 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hasebroek JohannesALTERNATIVNAMEN Hasebroek Johannes Hermann ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher AlthistorikerGEBURTSDATUM 14 April 1893GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 15 Februar 1957STERBEORT Kastorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Hasebroek amp oldid 193686517