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Dieser Artikel behandelt die Siedlung Zum lateinischen Wort Magia fur Magie und Zauberei siehe Magie Magia ist der Name einer romerzeitlichen Siedlung vicus oder Strassenstation in der Provinz Raetia die ausschliesslich auf der Tabula Peutingeriana Segment III 1 erwahnt wird Ihre Lokalisierung ist umstritten als mogliche Standorte wurden Balzers der Burghugel Gutenberg Mals und Schaan in Liechtenstein sowie Maienfeld und die St Luzisteig im Schweizer Kanton Graubunden diskutiert 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lokalisierung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLokalisierung BearbeitenAuf der Tabula Peutingeriana ist Magia auf der Strassenroute von Brigantio Bregenz nach Mediolanum Mailand zwischen den Stationen Clunia Feldkirch Altenstadt und Luria bzw Curia Chur eingezeichnet Obwohl es sich um eine spatantike Strassenkarte handelt sind viele der auf der Tabula Peutingeriana eingezeichneten Orte chronologisch widerspruchlich Der mit Magia verbundene Streckenverlauf ist jedoch im Wesentlichen auf das 3 und vor allem das 4 Jahrhundert n Chr eingrenzbar Bis heute wurde kein Standort identifiziert dem sich Magia zweifelsfrei zuordnen liesse 1 Ein Hauptgrund fur die Kontroverse um die genaue Standortbestimmung durfte in der Tatsache liegen dass Magia im heutigen Grenzgebiet zwischen dem Furstentum Liechtenstein und dem Schweizer Kanton Graubunden zu lokalisieren ist Historiker beider Lander haben seit dem 19 Jahrhundert versucht Magia in ihrem Gebiet zu verorten Mauerreste unter dem Ostteil der Gemeinde Balzers im Suden Liechtensteins deuten auf eine grossere romische Besiedlung an diesem Ort hin deren ursprungliche Ausdehnung unbekannt ist Ob es sich dabei um Magia handelte ist unklar 2 Fur eine Verortung Magias in Balzers konnte jedoch auch der Ortsname sprechen der sich aus dem fruhmittelalterlich belegten Namen Palazoles ableitet Dieser lasst sich sprachgeschichtlich von lateinisch palatiolum herleiten was kleine Pfalz oder kleiner Konigshof bedeutet Auch eine Ableitung von palatiola fur kleiner Herrensitz Zwischenstation ist moglich 3 Archaologische Funde haben auch schon zu der These gefuhrt dass Magia um oder auf dem herausstechenden Burghugel Gutenberg in Balzers zu verorten ist 4 Bereits der erste liechtensteinische Historiker Peter Kaiser setzte Magia 1847 mit dem Weiler Mals bei Balzers gleich 5 Diese Lokalisierung ergibt sich vor allem aus der Wortahnlichkeit Magias zu Mals bzw dem im fruhmittelalterlichen Churratischen Reichsgutsurbar 842 43 erwahnten Meilis welches aber vermutlich eher Mels im Kanton St Gallen meint 6 Ein Abgleich der mit Vorsicht zu geniessenden Distanzangaben auf der Tabula Peutingeriana mit den heutigen Orten brachte 1958 auch den Historiker Georg Malin dazu Mals mit Magia gleichzusetzen 7 Seit der Entdeckung der Uberreste eines romischen Kastells in Schaan einige Kilometer nordlich von Balzers Mals wurde Magia auch dort vermutet was jedoch vor allem aus sprachgeschichtlicher Sicht eher unwahrscheinlich scheint Fur eine Identifizierung Magias mit Maienfeld in Graubunden sprechen vor allem etymologische Grunde Sprachgeschichtlich wird seit einem 1910 von Isidor Hopfner verfassten Aufsatz angenommen dass Magia sich vom gallischen Wort magos Ebene Feld bzw dessen Diminutiv magilos kleine Ebene ableitet Nach der Zuruckdrangung der romanischen Sprache ware es dann durch eine Dopplung des Wortes zur Entstehung der Bezeichnung Maginvelt fur Maienfeld gekommen welche aber erst ab 1282 nachgewiesen ist 6 8 Der ratoromanische Name fur Maienfeld lautete Maiavilla Jedoch sind aus Maienfeld keine hinreichenden archaologischen romerzeitlichen Funde bekannt die auf eine Siedlung oder Strassenstation hindeuten wurden Da die auf der Tabula Peutingeriana eingezeichnete Strassenfuhrung uber die Passstrasse der St Luzisteig zwischen Balzers und Maienfeld verlief ware eine Verortung Magias auch dort moglich Aus romischer Zeit wurden dort Munzen sowie Votivgaben aus einem Passheiligtum ausgegraben 9 Wahrend das Historische Lexikon der Schweiz Magia mit Maienfeld gleichsetzt 10 erklart das Historische Lexikon des Furstentums Liechtenstein die Zuordnung fur unsicher 1 Literatur BearbeitenUlrike Mayr Hansjorg Frommelt Magia in Balzers Die Fahndung nach einem Phantom in Martin Kemkes Patrick Rau Ralph Rober et al Hrsg Ob res prospere gestas Wegen erfolgreich ausgefuhrter Taten Festschrift fur Jorg Heiligmann Friedberg 2018 S 204 211 Weblinks BearbeitenRobert Rollinger Magia In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Einzelnachweise Bearbeiten a b c Magia Historisches Lexikon Abgerufen am 14 April 2020 Balzers Historisches Lexikon Abgerufen am 14 April 2020 Paul Vogt Mals oder Mels Zur Diskussion um die Bezeichnung Meilis im Churratischen Urbar In Balzner Neujahrsblatter Band 20 Balzers 2014 S 14 21 eliechtensteinensia li Egon Rheinberger J B Buchel Gutenberg bei Balzers In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Band 14 Vaduz 1914 S 11 98 eliechtensteinensia li Peter Kaiser Geschichte des Furstenthums Liechtenstein Nebst Schilderungen aus Chur Ratien s Vorzeit Chur 1847 eliechtensteinensia li a b Johannes F Fulda Mals oder Mels Zur Diskussion um die Bezeichnung Meilis im Churratischen Reichsgutsurbar aus der ersten Halfte des 9 Jahrhunderts In Balzner Neujahrsblatter Band 21 Balzers 2015 S 49 55 eliechtensteinensia li Georg Malin Das Gebiet Liechtensteins unter romischer Herrschaft In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Band 58 Vaduz 1958 S 7 90 eliechtensteinensia li P J Hopfner Ein Beitrag zur Etymologie Liechtensteinischer Ortsnamen In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Band 10 Vaduz 1910 S 177 173 182 S eliechtensteinensia li Sankt Luzisteig In Historisches Lexikon Abgerufen am 14 April 2020 Adolf Collenberg Maienfeld Gemeinde In Historisches Lexikon der Schweiz 10 Marz 2017 abgerufen am 19 Oktober 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magia amp oldid 236320320