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Constantius II altgriechisch Kwnstantios B Kōnstantios mit vollstandigem romischem Namen Flavius Iulius Constantius 7 August 317 in Illyrien wahrscheinlich in Sirmium 3 November 361 in Mopsukrenai Kilikien war ein Sohn Konstantins des Grossen und nach dessen Tod ab 337 Kaiser im Osten des Romischen Reiches In den anderen Reichsteilen waren zunachst zwei seiner Bruder Kaiser geworden seit 353 war er nach ihrem Tod und der gewaltsamen Beseitigung eines Usurpators einziger Augustus im gesamten Romischen Reich Nach seinem Tod 361 ging die Macht an seinen Vetter Julian uber der seit 355 als Caesar Unterkaiser Gallien regiert 360 aber eine Usurpation betrieben hatte Solidus mit dem Bildnis von Constantius II gepragt 344 in Siscia mit der Inschrift CONSTANTIVS P ius F elix AVG ustus auf der Vorderseite und GLORIA CONSTANTI i AVG usti SIS ciae auf der Ruckseite 1 Seine Regierungszeit war von einem andauernden Abwehrkampf an den Grenzen gepragt wahrend es im Inneren wiederholt zu Burgerkriegen kam Auch im Bereich der Religionspolitik ergaben sich ernsthafte Probleme die er nicht dauerhaft losen konnte In den zeitgenossischen Quellen wird er oft als eher schwacher Kaiser beurteilt wohingegen die moderne Forschung auch seine Leistungen hervorhebt Inhaltsverzeichnis 1 Zeitgeschichtlicher Hintergrund 2 Leben 2 1 Jugend und Aufstieg zum Augustus des Ostens 2 2 Die Usurpation des Magnentius und der erste Perserkrieg des Constantius 2 3 Die Erringung der Alleinherrschaft 2 4 Konflikte mit den Unterkaisern und zweiter Perserkrieg 2 5 Die Erhebung Julians und der Tod Constantius II 3 Religionspolitik 4 Bewertung 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenZeitgeschichtlicher Hintergrund Bearbeiten nbsp Buste Constantius II Das Romische Reich durchlief zu Beginn des 4 Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel Constantius Vater Konstantin der Grosse hatte sich in den Nachfolgekampfen die mit dem Ende der von Kaiser Diokletian begrundeten Tetrarchie im Jahr 306 ausbrachen bis 324 als Alleinherrscher durchgesetzt und so die konstantinische Dynastie begrundet die bis 363 herrschen sollte Bedeutsam war Konstantins Regierungszeit vor allem aus zwei Grunden Zum einen verlagerte er die Zentralmacht mit der neuen Hauptstadt Konstantinopel in den Ostteil des Reiches der ohnehin immer mehr an Bedeutung gewonnen hatte Zum anderen forderte er das Christentum und leitete somit die Christianisierung des Romischen Reiches ein die sogenannte konstantinische Wende Auch wenn die traditionellen Gotterkulte von Einzelfallen wie dem mit Tempelprostitution verbundenen Aphrodite Astarte Kult in Aphaka und Heliopolis abgesehen nicht abgeschafft wurden wurden ihnen doch Privilegien entzogen wodurch sie zunehmend an Kraft und Einfluss verloren Konstantin hatte sich nicht zuletzt aus aussenpolitischen Erwagungen fur die neue Hauptstadt entschieden denn Konstantinopel lag etwa gleich weit entfernt von den bedrohten Grenzen des Reiches an Donau und Euphrat Wahrend jedoch an der Donau die Lage am Vorabend von Hunnensturm und Volkerwanderung noch weitgehend gesichert war blieb die Lage im Osten gefahrlich da die persischen Sassaniden nach einem unruhigen Frieden gegen Ende der Regierungszeit Konstantins unter Schapur II wieder in die Offensive gingen Konstantin selbst hatte noch einen Persienfeldzug geplant der nur durch seinen Tod verhindert worden war Sowohl die Bedrohung durch die Perser als auch ungeloste religiose Fragen vor allem die Frage nach dem Wesen Christi arianischer Streit sollten Constantius II wahrend seiner gesamten Regierungszeit beschaftigen nbsp Teilung des Romischen Reichs nach dem Tod Konstantins des Grossen im Jahr 337 Aufzahlung von West nach Ost Konstantin II orange Constans grun Dalmatius hellgelb Constantius II turkis Nach der Ermordung des Dalmatius wurde sein Herrschaftsgebiet zwischen Constans und Constantius II aufgeteilt Leben BearbeitenJugend und Aufstieg zum Augustus des Ostens Bearbeiten nbsp Constantius II auf einem fruhen Follis aus dem Jahr 325Constantius wurde im Jahr 317 als Sohn Konstantins I und seiner Frau Fausta geboren Seine Geschwister waren die spateren Kaiser Konstantin II und Constans sowie die beiden Madchen Helena und Constantina Constantius wurde am 8 November 324 nach epigraphischen Zeugnissen am 13 November im Alter von sieben Jahren von seinem Vater zum Caesar Unterkaiser ernannt und wohl mit der Verwaltung des ostlichen Reichsteils betraut Aufgrund seines jugendlichen Alters konnte Constantius diese Position jedoch zunachst nicht ausfullen Zudem verfugte er anders als spatere Kindkaiser noch nicht uber einen eigenen Hof Uber seine Kindheit und Erziehung ist fast nichts bekannt Entscheidend war dass er wie seine Bruder christlich erzogen wurde Zeit seines Lebens sollte dies Constantius Handlungen pragen Uberschattet wurden diese Jahre durch die Ereignisse von 326 als Kaiser Konstantin seine Frau Fausta und seinen Sohn Crispus der einer fruheren Verbindung entstammte unter bis heute nicht eindeutig geklarten Umstanden umbringen liess 335 heiratete Constantius eine Tochter seines Onkels Julius Constantius Nach Konstantins Tod am Pfingstfest 337 kam es zu einer Reihe von Morden Militars toteten mehrere Mitglieder der konstantinischen Familie sodass am Ende nur die Sohne des verstorbenen Kaisers sowie deren Verwandte Constantius Gallus und Julian letztere hatte man aufgrund ihrer Jugend verschont ubrig blieben Die Hintergrunde der Tat sind aufgrund der problematischen Quellenlage nicht eindeutig zu klaren So ist unklar ob die Militars in vorausschauender Weise selbststandig handelten oder ob sie von den Sohnen Konstantins dazu aufgefordert worden waren Viele Forscher haben in der Person des Constantius den Hauptschuldigen ausgemacht doch ist dies nicht unumstritten und wohl eher dem schlechten Leumund Constantius in den Quellen anzulasten 2 337 oder 338 nahmen die drei Bruder Konstantin II Constans und Constantius II auf der Konferenz von Viminacium den Augustustitel an und teilten sich von nun an die Herrschaft Constantius erhielt den ostlichen Reichsteil wobei die ehemals von seinem ermordeten Vetter Dalmatius verwaltete Balkanhalbinsel an Constans fiel der mit Konstantin II den westlichen Teil des Reiches regierte Jeder der drei Kaiser verfugte uber einen Teil des Feldheeres mit separaten Heermeistern magister militum Konstantin II starb jedoch bereits 340 im Kampf gegen Constans der nun den gesamten Westen kontrollierte Thrakien mit der Hauptstadt Konstantinopel jedoch 339 an Constantius abgetreten hatte Bald kam es zu Spannungen zwischen Constans und Constantius Diese verstarkten sich noch als Constans gegen die Arianer vorging die Constantius begunstigte und sich offen auf die Seite des Athanasios in diesem religiosen Konflikt stellte siehe unten Dennoch kam es nicht zu einer militarischen Konfrontation 346 versohnten sich die beiden Bruder offiziell Athanasios kehrte aus seinem Exil im Westen wieder nach Alexandria zuruck Auf eine einheitliche Bekenntnisformel fur die Reichskirche konnte man sich jedoch weiterhin nicht einigen 3 Die Usurpation des Magnentius und der erste Perserkrieg des Constantius Bearbeiten Constans selbst fiel 350 dem Usurpator Magnentius zum Opfer der sich in Gallien erhoben hatte Constans hatte sich offenbar mit seiner Religionspolitik und durch seinen ungeschickten Umgang mit dem Heer unbeliebt gemacht sodass eine Gruppe seiner Hofbeamten gegen ihn intrigierte Constans Schatzmeister Marcellinus hatte im Januar 350 wahrend eines Festmahls Magnentius einen hohen Gardeoffizier germanischer Abstammung in einem offenbar geplanten Akt den versammelten Offizieren des gallischen Heeres als neuen Kaiser vorgestellt Diese stimmten schliesslich begeistert zu 4 Constans wurde kurz darauf ermordet und Magnentius fiel der Westen des Reiches faktisch ohne Kampf zu Magnentius der selbst Heide war erlaubte wieder nachtliche Opferungen Bei den Christen machte er sich durch die Unterstutzung der Nicaaner beliebt die schon Constans favorisiert hatte Constantius blieb nichts anderes ubrig als Magnentius vorerst gewahren zu lassen zumal diesem wenigstens der Balkanraum verwehrt blieb Dort namlich war der greise General Vetranio zum Augustus ausgerufen worden Im Hintergrund hatte Constantius Schwester Constantina die Faden gezogen Da die Zeit drangte glaubte sie mit diesem Schritt Magnentius den Zugriff auf die kampferprobte Donauarmee zu verwehren Constantina versicherte ihrem Bruder zudem Vetranio sei leicht zu manipulieren und es gehe von ihm keine Gefahr aus 5 womit sie recht behalten sollte Bereits 348 hatte Constantius ausserdem eine Gruppe christlicher Goten unter Wulfila aufgenommen was auch eine Starkung der militarischen Krafte fur das Imperium bedeutete Constantius konnte sich den Angelegenheiten im Westen vorerst jedoch nicht zuwenden da er weiterhin im Osten gebunden war Dort blieb wahrend der gesamten Regierungszeit des Constantius das persische Sassanidenreich unter Schapur II ein ernstzunehmender Gegner vgl dazu Romisch Persische Kriege Constantius Vater Konstantin der Grosse hatte noch kurz vor seinem Tod einen Feldzug gegen die Sassaniden geplant Schapur eroffnete 337 38 die Kampfhandlungen und drang in Armenien ein wo es wohl zu internen Machtkampfen gekommen war die der Grosskonig ausnutzen konnte Armenische Truppen beteiligten sich auch an den folgenden persischen Offensiven Schliesslich gelang es Constantius jedoch den armenischen Konig Arsakes II den Schapur zunachst vertrieben hatte fur sich zu gewinnen Damit konnte er auch Armenien wieder auf einen pro romischen Kurs bringen Die Hauptkampfhandlungen zwischen Romern und Persern fanden jedoch in Mesopotamien statt wo das insgesamt dreimal belagerte Nisibis 338 346 und 350 von den Romern entsetzt werden konnte Constantius betrieb eine eher defensive Strategie die wohl letztendlich auf einen Abnutzungseffekt setzte die Perser sollten sich an dem romischen Festungsring brechen der die Orientprovinzen Roms abschirmte Wenigstens einmal kam es jedoch zu einem romischen Vorstoss auf persisches Gebiet Constantius setzte nun auch gotische Verbande sowie nach persischem Vorbild gepanzerte Reiterei Kataphraktoi ein Die einzige grossere Kampfhandlung fand bei Singara statt wo die Romer unter dem Kommando des Constantius im letzten Moment schwere Verluste erleiden mussten Das genaue Datum der Schlacht welche den Hohepunkt des ersten Perserkriegs Constantius darstellte und in der auch ein persischer Prinz fiel war aufgrund von divergierenden Quellenaussagen in der Forschung lange Zeit umstritten sie wird aber eher 344 als 348 stattgefunden haben 6 Dennoch konnte der Kaiser mit seiner Strategie die Grenze weitgehend halten Erwahnenswert ist die anonyme Schrift mit dem Titel Itinerarium Alexandri deren Zweck es war Constantius zum siegreichen Kampf gegen die Perser zu ermutigen Die Erringung der Alleinherrschaft Bearbeiten nbsp Soldat speert vom Pferd gefallenen Gegner auf Munze Constantius II Die Perser hatten um 350 selbst an ihrer Ostgrenze mit den Chioniten zu kampfen weshalb Schapur die Kampfhandlungen gegen Rom vorerst abbrach Constantius setzte 351 mit Constantius Gallus einen seiner letzten verbliebenen Verwandten als Unterkaiser im Osten ein zusatzlich vermahlte er Gallus mit seiner Schwester Constantina von der bereits die Rede war Constantius selbst wollte sich den Angelegenheiten im Westen widmen besonders dem Usurpator Magnentius den auszuschalten er nun beabsichtigte Zunachst dankte Vetranio ab er beschloss sein Leben als wohlhabender Mann auf einem Landsitz und offnete Constantius damit den Weg nach Westen Danach konnte Constantius Magnentius noch im September 351 in der blutigen Schlacht bei Mursa dem heutigen Osijek besiegen 7 54 000 Soldaten sollen dabei ums Leben gekommen sein Constantius verkundete eine Amnestie von der nur die Soldaten ausgenommen wurden die an der Ermordung Constans beteiligt waren Magnentius zog sich nach Gallien zuruck wo Constantius ihn 353 in der Schlacht am Mons Seleucus endgultig besiegte Der Usurpator nahm sich daraufhin im August 353 das Leben womit Constantius II die faktische Herrschaft uber das Gesamtreich erlangte 8 Seine Siege im Burgerkrieg liess Constantius unter anderem durch die Errichtung von Triumphbogen feiern Auch wenn der Kaiser dafur von dem Historiker Ammianus Marcellinus unserer wichtigsten Quelle fur diese Zeit scharf kritisiert wurde schliesslich waren dies keine Siege uber Barbaren sondern uber Romer 9 so verschaffte sich Constantius dadurch erheblichen Handlungsspielraum und verwirklichte auch die von vielen Romern erwartete Reichseinheit Wahrend des Burgerkriegs drangen Franken uber den Rhein vor da Magnentius die dortigen Grenzbefestigungen von Truppen entblosst hatte um diese Eliteverbande gegen Constantius einzusetzen Die Franken fassten am linksrheinischen Ufer langsam Fuss doch ging die grosste Gefahr von den 352 in das Imperium eingebrochenen Alamannen aus Die Rheingrenze musste vorlaufig aufgegeben werden und germanische Stamme zogen noch jahrelang plundernd durch Gallien Von 354 bis 356 fuhrte Constantius Feldzuge gegen die Stamme im Breisgau und im Bodenseegebiet die nicht ganz erfolglos waren doch erst Julian gelang es die Lage am Rhein mittelfristig zu stabilisieren Constantius richtete nun spatestens jetzt separate Sprengelkommandos fur das bewegliche Feldheer ein so dass je einem magister militum ein Feldherr in Gallien dem Illyricum und an der Ostgrenze unterstand der Kaiser selbst behielt das Kommando uber die schlagkraftige Hofarmee wobei ihn zwei magistri militum unterstutzten 10 Konflikte mit den Unterkaisern und zweiter Perserkrieg Bearbeiten Constantius widmete sich 354 dem Geschehen im Osten denn dort kam der in Antiochia am Orontes residierende Constantius Gallus seinen Aufgaben nicht so nach wie der Kaiser sich das gewunscht hatte Im Gegenteil Gallus brachte durch seinen selbstherrlichen Regierungsstil die Burger Antiochias einer der grossten und bedeutendsten Stadte des Reiches gegen sich auf Zusatzlich scheint Gallus gemeinsam mit seiner politisch ambitionierten Frau Constantina darum bemuht gewesen zu sein eine moglichst grosse Unabhangigkeit etwa im administrativen Bereich vom Kaiserhof zu erlangen was freilich im direkten Gegensatz zu den Vorstellungen Constantius stand Dieser bestand etwa darauf dass der jeweilige Pratorianerprafekt als hochstrangiger Zivilbeamter dem Kaiser direkt verantwortlich war Gallus der sogar den quaestor Montius und den Prafekten Domitianus ermorden liess wurde schliesslich nach Westen gelockt seines Amtes enthoben und Ende des Jahres 354 hingerichtet 11 Ein Problem ergab sich auch mit dem frankischen Heermeister Silvanus den Constantius mit der Sicherung der Rheingrenze beauftragt hatte Silvanus wurde aufgrund von Intrigen am Kaiserhof in die Usurpation getrieben und musste in einem regelrechten Kommandounternehmen 355 beseitigt werden Im gleichen Jahr setzte Constantius der sich nun um die Probleme im ostlichen Reichsteil wieder selbst kummern wollte den Halbbruder des Gallus Julian als Unterkaiser in Gallien ein Die Einsetzung eines Blutsverwandten trotz der mit Gallus gemachten Erfahrungen war auch durch die dynastische Legitimation begrundet die fur viele Soldaten von Bedeutung war Wenngleich Ammianus den Kaiser fur sein Misstrauen kritisierte so war dieses seitens Constantius durchaus nicht immer unangebracht zu oft hatte der Kaiser illoyales Verhalten erleben mussen 12 nbsp Widmungsinschrift fur Attius Caecilius Maximilianus der als Praefectus annonae wahrend des Aufenthalts Constantius II in Rom 28 April 29 Mai 357 zusatzlich fur die Versorgung der kaiserlichen Truppen verantwortlich war CIL 06 41332 Constantius hielt sich in diesen Jahren dennoch des Ofteren im Westen auf Eindrucksvoll war etwa sein Rombesuch 357 uber den Ammianus recht ausfuhrlich berichtet 13 Ammianus berichtet dass Constantius bei dem Rombesuch starr wie eine Statue auf seinem Triumphwagen stand und praktisch keine Regung zeigte Dies wie auch das immer strenger werdende Hofzeremoniell standen im Zusammenhang mit Constantius christlich kaiserlichem Selbstverstandnis Demnach war der Kaiser nicht einfach ein Mensch sondern vor allem ein Symbol das den Menschen absichtlich entruckt war Der Weg zum byzantinischen Kaisertum beginnt denn auch mit der Herrschaft des Constantius Julian fuhrte derweil in Gallien sehr erfolgreich Krieg 357 besiegte er in der Schlacht von Argentoratum die Alamannen Er machte auch die linksrheinischen Franken Salfranken zu romischen Foederaten und siedelte sie in Toxandria an einem Gebiet zwischen Schelde Dijle und Maas Die Franken versprachen dafur den Grenzschutz mitzuubernehmen Julian warf die anderen germanischen Stamme uber die Rheingrenze zuruck die nun noch einmal gesichert werden konnte Dabei muss jedoch betont werden dass Julian wohl im Einvernehmen und nicht ohne Einflussnahme durch Constantius operierte So hatte der Kaiser auch den Heermeister Marcellus der Julian bei der Belagerung von Senonae seine Unterstutzung versagt hatte durch den General Severus ablosen lassen Trotz gegenteiliger Behauptungen in den Quellen war also Constantius durchaus bestrebt seinen Caesar so weit wie moglich zu unterstutzen wobei er andererseits aufgrund seiner Erfahrungen mit Gallus darauf bedacht war dass Julian nicht zu ubermutig wurde Die bereits vorher bestehenden Spannungen verscharften sich mit der Zeit jedoch Dazu trug bei dass Constantius Frau Eusebia die er 352 53 geheiratet hatte und die als ausgesprochene Schonheit beschrieben wird im Jahr 360 starb Sie soll einigen Einfluss auf den Kaiser gehabt haben und diente wohl auch als Vermittlerin zwischen Constantius und Julian auch wenn in der neueren Forschung teils die Ansicht vertreten wird dass Eusebia eher im Auftrag ihres Mannes agierte 14 359 berief Constantius mit Saturninius Secundus Salutius auch Julians wichtigste Stutze im Bereich der zivilen Administration ab Auf dem Balkan kampfte Constantius von 357 bis 359 gegen Quaden und Sarmaten wobei ihm mehrere Erfolge gelangen Im Osten ging jedoch weiterhin die ernsthafteste Bedrohung von den Persern aus Es kam zunachst zu Verhandlungen mit Schapur II der offenbar mit den Chioniten die die Grenze Persiens im Osten bedroht hatten fertiggeworden war Uber den Inhalt der Unterredungen berichtet Ammianus wobei die uberlieferte Bruder Anrede der beiden Monarchen recht bemerkenswert ist Ich Konig der Konige Sapor Gefahrte der Sterne Bruder von Sonne und Mond entbiete dem Caesar Constantius meinem Bruder alles Gute Antwort des romischen Kaisers Ich Sieger zu Wasser und zu Lande Constantius immer der erhabene Augustus entbiete meinem Bruder dem Konig Sapor alles Gute 15 nbsp Westtor Amidas mit spatantiker BefestigungSchapur stellte 358 an Constantius die Forderung den Sassaniden Mesopotamien und Armenien zu uberlassen was der Kaiser ablehnte 359 begann daraufhin die persische Invasion auf die die Romer offenbar nicht vorbereitet waren Die Sassaniden verfolgten eine neue Strategie Sie wollten die starken romischen Grenzfestungen umgehen und direkt in die romische Provinz Syria einbrechen zumal ein romischer Uberlaufer namens Antoninus sie zum Angriff ermutigte Dennoch waren die Perser gezwungen die wichtige Festung Amida zu belagern die erst nach 73 Tagen fiel Schapurs Heer von angeblich 100 000 Mann hatte jedoch ebenfalls schwere Verluste erlitten 16 Bald darauf folgte die Eroberung der Stadte Singara und Bezabde heute Cizre Der gesamte Osten des Reiches geriet in helle Aufregung der bisherige Befehlshaber Ursicinus der schon vorher dem Heermeister Sabinianus unterstellt worden war wurde abberufen und Constantius zog eiligst Truppen zusammen Die Erhebung Julians und der Tod Constantius II Bearbeiten Das romische Heer war auch nach den Kampfen 359 60 gegen die Perser weiterhin intakt dennoch war die Lage so ernst dass Constantius Befehl gab zusatzliche Truppen aus dem Westen nach Osten zu verlegen um die Grenze zu sichern Daraufhin revoltierten im Fruhjahr 360 die Truppen in Gallien und riefen Julian in Lutetia zum Kaiser aus Nach Ammianus handelten die Truppen aus eigener Initiative doch ist es wesentlich wahrscheinlicher dass es sich hierbei um einen von Julian inszenierten Akt und um eine schlichte Usurpation handelte 17 Zum zweiten Mal nach dem Aufstieg und dem Fall des Gallus machte sich hier ein Strukturproblem im Herrschaftssystem des Constantius bemerkbar Aufgrund der zahlreichen Krisenherde und der Grosse des Reiches war es mittlerweile unumganglich geworden Unterkaiser einzusetzen und mit recht weitreichenden Kompetenzen auszustatten Wie schon Gallus vor ihm war Julian jedoch nicht bereit nur den Juniorpartner zu spielen sondern wollte ebenfalls ein gleichberechtigter Mitkaiser sein Da Constantius ihm dies verwehrte fasste Julian den Entschluss seine Truppen gegen den Kaiser zu entsenden In der bevorstehenden militarischen Auseinandersetzung kam Constantius zugute dass sich Schapur dem es nicht gelungen war in die Kerngebiete Syriens vorzudringen schliesslich doch noch zuruckgezogen hatte Zusatzlich versicherte sich Constantius der Treue der christlichen Konige von Armenien und Iberien Julian der zunachst gegen die Alamannen vorgehen musste ruckte im Fruhjahr 361 mit seinen gallischen Truppen in drei Heeressaulen vor Sie trafen kaum auf Widerstand und erreichten bald die Donau Sirmium eine der wichtigsten romischen Festungen in diesem Raum wurde im Handstreich genommen Allerdings waren diese Erfolge kaum ausschlaggebend denn noch verfugte Constantius uber das kampfstarke Ostheer Da verstarb Constantius am 3 November 361 in Kilikien geschwacht vom Fieber und den Strapazen der vergangenen Jahre Angeblich hatte der Kaiser auf dem Sterbebett Julian zu seinem Nachfolger bestimmt was jedoch sehr umstritten und eher unwahrscheinlich ist Julian uberfuhrte Constantius schon um die Form zu wahren mit allen Ehren nach Konstantinopel wo der Leichnam beigesetzt wurde Constantia die Tochter von Constantius dritter Frau Faustina sollte spater die Frau Kaiser Gratians werden Religionspolitik Bearbeiten nbsp Silbermunze des Constantius II im Wert von vier Siliquae auf der Ruckseite Darstellung des Kaisers der in seiner Hand ein Feldzeichen mit dem Christusmonogramm haltDie spatantiken Kaiser ab Konstantin abgesehen von Julian dem letzten heidnischen Kaiser des Gesamtreiches hatten immer wieder mit theologischen Streitigkeiten zu kampfen Im Zentrum stand dabei die Frage nach dem Wesen Christi Bereits in der Zeit Konstantins war der sogenannte arianische Streit ausgebrochen Arius ein Presbyter aus Alexandria hatte verkundet dass es eine Zeit gegeben habe in der Jesus Christus nicht existiert habe Jesus sei nicht wesensgleich hom o ousios mit Gott Vater wie von der Mehrheit der Kirche auf dem Konzil von Nicaea 325 im Bekenntnis von Nicaa anerkannt sondern nur wesensahnlich homoi o usios Arius Lehre die von der Mehrheit der Bischofe als haretisch verdammt worden war fand im Westen des Romischen Reiches kaum Resonanz war jedoch im Ostteil des Reiches recht popular da die dort mehrheitlich origenistische Theologie das Hypostasen Modell und den Subordinatianismus mit Arius teilte Zudem erfasste der Streit auch breite Schichten der Bevolkerung die nicht zuletzt darum besorgt waren der fur ihr Seelenheil richtigen Richtung anzuhangen Constantius zuerst nahezu zwanzig Jahre Kaiser im ostlichen Reichsteil stand zunachst entschieden auf der Seite origenistisch gepragter Theologie des Ostens Bereits 338 hatte er den nicaischen Bischof von Konstantinopel Paulus ins Exil geschickt und ihn durch den Origenisten Eusebius von Nikomedia ersetzt Die Bezeichnung Arianer ist sowieso problematisch da unter ihr oft ganz verschiedene religiose Stromungen des Christentums zusammengefasst werden Vereinfacht kann man sagen dass diese das Nicaenum das Bekenntnis von Nicaa ablehnten Die Reichssynode von Serdica 342 welche die beiden Bruder Constans Kaiser des westlichen Reichsteils und Constantius in Serdica dem heutigen Sofia zusammenriefen um die Einheit der Kirche im Romischen Reich wiederherzustellen wurde ein Fiasko Die Bischofe des Ostens weigerten sich an gemeinsamen Sitzungen der Reichssynode teilzunehmen solange der abgesetzte Bischof von Alexandria Athanasius von Alexandria und Markell von Ankyra anwesend waren die mit den Teilnehmern aus dem westromischen Reichsteil angereist waren da beide durch Synoden verurteilt und abgesetzt worden seien Athanasius 335 durch die Synode von Tyros Markell im Jahre 336 durch die Synode von Konstantinopel Die Bischofe des Westens wiederum beharrten darauf die beiden seien von einer romischen Synode 341 rehabilitiert worden Die Bischofe aus Constantius ostlichen Reichsteil versammelten sich daher im kaiserlichen Palast wahrend die westlichen Bischofe in die Stadtkirche eingezogen waren Nachdem auf der Synode bald die Nachricht eintraf dass Kaiser Constantius eine Schlacht gegen ein Heer des sassanidischen Herrschers Schapur II gewonnen hat brachen die ostlichen Bischofe die Verhandlungen ab und verliessen die Synode und Serdica wahrend die westlichen Bischofe unter Leitung von Ossius von Cordoba die Reichssynode einfach fortsetzten 18 Zuvor hatten sich allerdings beide Gruppierungen gegenseitig exkommuniziert 350 wurde Constans der Kaiser des Westens vom Usurpator Magnentius ermordet Dieser unterlag im nachfolgenden Krieg gegen Constantius II und nach dem Suizid des Usurpators im Jahre 353 wurde Constantius damit Alleinherrscher und plante ein neues Glaubensbekenntnis als Kompromissformel fur die ganze Kirche im Romischen Reich Constantius berief Konzilien ein in Arles 353 Mailand 355 und Beziers 356 in denen er die Verurteilung des Athanasius unter Gewaltandrohung durchsetzte Auf dem dritten Konzil von Sirmium 357 wurde ein Bekenntnis verfasst das durchweg die Subordination Jesu unter den Vater vertritt Constantius favorisierte schliesslich die Homoer die sich mit den Homousianern im Mai 359 auf der 5 Synode von Sirmium verstandigten beides Stromungen in der Tradition origenistischer Theologie der Mittelgruppe dass der Sohn dem Vater ahnlich entsprechend der Heiligen Schrift sei Der Kaiser entschied sich damit gegen die in den spaten 350er Jahren aufkommenden radikalen Neu Arianer siehe Aetios und Eunomius die sogenannten Heterousianer Doch schon bald kam es auch zwischen Homoern und Homousianern wieder zum Streit Auf Synoden in Ariminum und Seleukia in Isaurien sowie Konstantinopel 359 abschliessend 360 in Konstantinopel unter Regie von Constantius wurde Jesus schliesslich allgemein verbindlich ohne weitere strittige Details als dem Vater ahnlich homoiousios mit zusatzlichem Iota wie nach den heiligen Schriften bezeichnet 19 Doch wurde dies vor allem im Westen als unertragliche Zwangsmassnahme interpretiert gegen die sich erheblicher Widerstand formierte Dennoch muss betont werden dass sich zur Zeit des Constantius anders als zu Zeiten Theodosius des Grossen eben noch keine vorherrschende christliche Glaubensrichtung herausgebildet hatte was die kaiserliche Religionspolitik erheblich erschwerte Zwar hatten beim Tod des Constantius die Homoer wichtige Bischofsstuhle besetzt doch war dies nur scheinbar ein Erfolg denn der Kaiser hatte ihn durch Androhung und sogar Anwendung staatlicher Gewalt erzwungen Im Westen hatten Konstantin II und Constans bis zu ihrem Tod hingegen die Anhanger des Nicaenums unterstutzt im Osten weigerte sich die Mehrheit der Bischofe wiederum den Vorrang Roms in Glaubensfragen anzuerkennen nbsp Ikone des Athanasios einem der scharfsten theologischen Widersacher Constantius II In diesem Zusammenhang kam es auch zum Konflikt zwischen dem Kaiser und Athanasios dem streitbaren aber charismatischen Bischof von Alexandria der energisch und teilweise rucksichtslos gegen alle tatsachlichen und vermeintlichen Arianer Stellung bezog und dafur wiederholt ins Exil gehen musste im Westen des Reiches aber Unterstutzer fand 346 durften Athanasios und Paulus zuruckkehren nachdem sich Constantius und Constans notdurftig verstandigt hatten allerdings spielte dabei wohl auch der Umstand eine Rolle dass die Perser an der Ostgrenze weiterhin fur Probleme sorgten Nachdem Constantius Alleinherrscher geworden war wurde Storenfried Athanasius 355 ein drittes Mal verbannt der daraufhin zu agyptischen Monchen fluchten musste und erst unter Julian zuruckkehren durfte 20 Eine interessante Episode ist die Orientmission die in den 40er Jahren des 4 Jahrhunderts unternommen wurde Wohl auch mit dem Ziel die durch die Sassaniden unterbrochenen Handelsverbindungen nach Indien wiederzubeleben wurde der Missionar Theophilos von Constantius nach Osten entsandt Er gelangte nach Sudarabien vielleicht sogar bis nach Vorderindien und kehrte schliesslich uber Aksum in das Reich zuruck In Aksum mit dessen Negus Ezana Constantius wohl sogar in Kontakt stand breitete sich das Christentum ebenso aus wie unter den Goten Wulfila fertigte eine Bibelubersetzung die sogenannte Wulfilabibel ins Gotische an fur die er eine eigene Schrift aus griechischen Buchstaben schuf Gegenuber dem Heidentum nahm Constantius der offenbar den christlichen Glauben ernst nahm eine ablehnende Position ein was sich etwa am Verbot nachtlicher Opfer 21 dem Verbot heidnischer Kulte 22 und der Schliessung der heidnischen Tempel ablesen lasst Ebenso kam es teilweise zur Zerstorung von Tempeln die aber nicht von Constantius angeordnet waren sondern auf das Konto lokaler Statthalter oder Bischofe gingen Nach seinem Rombesuch schwachte der Kaiser seine diesbezugliche Politik etwas ab auch wenn beispielsweise der Victoriaaltar aus dem Senat entfernt wurde Seine Haltung gegenuber den Heiden war aber in vielerlei Hinsicht eher reagierend als aggressiv bekampfend zumal die heidnischen Kulte selbst zunehmend an Anziehungskraft einbussten Unter Constantius konnten Heiden durchaus auch hohe Posten bekleiden Constantius liess sich erst am Sterbebett vom arianischen Bischof Euzoius von Antiochia taufen 23 Bewertung BearbeitenDie Regierungszeit des Constantius wurde gerade vor dem Hintergrund der Darstellung des Ammianus Marcellinus der im Hinblick auf Constantius viel von seiner sonstigen Objektivitat einbusst oft sehr negativ bewertet so noch Joseph Bidez in seiner bekannten Julian Biografie Dieses Bild ist jedoch in Frage gestellt und teilweise zurechtgeruckt worden 24 In der Wahl seiner Mitarbeiter hatte Constantius nicht immer die richtige Entscheidung getroffen Besonders der Oberkammerer Eusebius gewann grossen Einfluss am Hof und war in mehrere Hofintrigen involviert Gegen Verschworungen ging der Kaiser denn auch teils mit ausserster Harte vor Ob allerdings die Behauptung Ammianus dass der Kaiser den Hoflingen und Frauen wie der Kaiserin Eusebia zu viel Gehor schenkte 25 so zutreffend ist ist nicht eindeutig zu beantworten Eine hilflose Marionette war er sicherlich nicht allerdings spielte der Hof eine zentrale Rolle in der Regierungsarbeit des Kaisers Unsicher ist ob Constantius wirklich wie von Ammianus berichtet die Steuern drastisch erhohte Dieser Vorwurf passt vielmehr zum Topos des Tyrannen als den Ammianus den Kaiser sehen wollte nicht zuletzt um so Julian den Ammianus bewunderte in ein noch besseres Licht zu rucken 26 Die Tatsache dass Ammianus unsere Hauptquelle fur die Regierungszeit des Constantius darstellt ist in diesem Kontext nur wenig hilfreich Constantius Religionspolitik war letztendlich nicht erfolgreich in der Aussenpolitik jedoch gelang dem Kaiser eine weitgehende Stabilisierung der Grenzen zumal er den Grossteil seiner Regierungszeit nicht uber die Truppen aus dem westlichen Reichsteil verfugen konnte Dabei vermied der Kaiser militarische Abenteuer und gab im Osten einer defensiven Strategie den Vorzug Vergleicht man dies mit der von Ammianus eher bevorzugten Offensivpolitik Julians die in der Katastrophe des Persienfeldzugs 363 und dem darauffolgenden Verlustfrieden endete war dies wohl das klugere Vorgehen Zudem sollte die Interpretation des Kaisers als Imperator christianissimus was etwa das Hofzeremoniell oder die Rolle des Kaisers in Religionsfragen betrifft die weitgehend auf Constantius zuruckgeht Modellcharakter fur die Zukunft haben Weiterhin erhohte Constantius im Zusammenhang mit der Usurpation des Magnentius um 350 das Prestige des Senats von Konstantinopel dessen Mitglieder nun die gleichen Privilegien genossen wie die Senatoren in Rom Auch die Hochschule von Konstantinopel wurde vom Kaiser gefordert Constantius war sicher kein Visionar doch wollte er die Einheit des Reiches bewahren In diesem Kontext ist auch seine Religionspolitik zu bewerten Dass er nicht all seine Ziele erreichen konnte und oft genug schwere Ruckschlage hinnehmen musste sollte nicht verdecken dass Constantius ein durchaus fahiger von der Wurde seines Amtes durchdrungener und bedachter Kaiser war Selbst als Julian sich erhob verfiel Constantius nicht in Panik dabei ist auch keineswegs sicher ob Julian in einem Kampf gegen das Ostheer den Sieg errungen hatte Auch Ammianus musste eingestehen dass der Kaiser etwa bei der Vergabe von Amtern und Wurden umsichtig vorging und auch das Militar nicht vernachlassigte 27 Mehr noch Dort wo Julian nicht beteiligt ist und der Kaiser nicht seine Defensivpolitik gegenuber den Persern verfolgt ist Ammianus sogar gewillt Constantius militarische Fahigkeiten anzuerkennen wie das Beispiel des Sarmatenfeldzugs von 358 zeigt 28 Constantius hatte schon bei seinem Regierungsantritt den schwierigsten Reichsteil ubernommen der nicht nur von den Persern bedroht sondern auch im Inneren zerstritten war Konfrontiert mit zahlreichen ausseren Aggressoren Usurpationen und theologischen Streitigkeiten ist Constantius II trotz aller Widrigkeiten nicht ohne Erfolge geblieben und war als Herrscher nicht so schwach wie ihn manche Quellen beschreiben Quellen BearbeitenDie wichtigste erzahlende Quelle ab 353 ist Ammianus Marcellinus der unter anderem als Offizier an den Kampfen in Mesopotamien teilnahm und detailliert wenn auch gegenuber Constantius nicht immer vorurteilsfrei sowohl uber die Kampfe gegen die Perser als auch uber die Ereignisse im Westen Auskunft gibt Daneben berichten unter anderem die Epitome de Caesaribus Aurelius Victor Festus Eutrop Zosimos einige Kirchenhistoriker darunter der Arianer Philostorgios sowie mehrere byzantinische Autoren zum Beispiel Johannes Zonaras der teils auf heute verlorene Quellen zuruckgriff uber die Regierungszeit des Constantius Ebenso finden sich in den Reden Libanios Themistios und Julians teils Hinweise auf Geschehnisse dieser Zeit Die Darstellung des Kaisers in den Kirchengeschichten ist in der Regel wenig gunstig da Constantius wie oben schon erwahnt dem Arianismus anhing Insgesamt wird der Kaiser in den Quellen eher negativ dargestellt wenn auch nicht durchgehend eine Beurteilung welche die moderne Forschung siehe oben allerdings mehrheitlich nicht mehr teilt Michael H Dodgeon Samuel N Lieu The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars AD 226 363 Routledge London 1991 mehrere NDe ISBN 0 415 10317 7 Englisch ubersetzte Quellenausschnitte Von Bedeutung vor allem bezuglich der romisch persischen Kampfhandlungen Die 1891 auf der Krim aufgefundene Reiterschale aus Kertsch zeigt den Kaiser als Triumphator zu Pferde Literatur BearbeitenNicholas Baker Brian The Reign of Constantius II Routledge New York 2023 Nicholas J Baker Brian Shaun Tougher Hrsg The Sons of Constantine AD 337 361 In the Shadows of Constantine and Julian Palgrave Macmillan New York 2020 Pedro Barcelo Constantius II und seine Zeit Die Anfange des Staatskirchentums Klett Cotta Stuttgart 2004 ISBN 3 608 94046 4 Grundlegendes Werk da es sich um die erste Biografie Constantius II handelt Roger C Blockley Ammianus Marcellinus on the Persian Invasion of A D 359 In Phoenix Band 42 1988 S 244 260 Steffen Diefenbach Constantius II und die Reichskirche ein Beitrag zum Verhaltnis von kaiserlicher Kirchenpolitik und politischer Integration im 4 Jh In Millennium Band 9 2012 S 59 121 Richard Klein Constantius II und die christliche Kirche Impulse der Forschung Band 26 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 ISBN 3 534 07542 0 Hartmut Leppin Constantius II und das Heidentum In Athenaeum Band 87 1999 S 457 480 Jacques Moreau Constantius II In Jahrbuch fur Antike und Christentum Band 2 1959 S 160 ff Muriel Moser Emperor and Senators in the Reign of Constantius II Maintaining Imperial Rule between Rome and Constantinople in the Fourth Century AD Cambridge University Press Cambridge 2018 Karin Mosig Walburg Zur Schlacht bei Singara In Historia Band 48 1999 S 330 384 David S Potter The Roman Empire at Bay 180 395 Routledge London New York 2004 Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Klett Cotta Stuttgart 2006 ISBN 3 608 94296 3 Umfangreiche Biografie Julians die auch auf Constantius II eingeht Otto Seeck Constantius 4 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IV 1 Stuttgart 1900 Sp 1044 1094 grundlegend aber veraltet Ernst Stein Geschichte des spatromischen Reiches Band 1 Wien 1928 franz 1959 teils uberholte aber uberaus faktenreiche und quellennahe Darstellung Michael Whitby Images of Constantius In Jan W Drijvers u a Hrsg The late Roman world and its historian Interpreting Ammianus Marcellinus Routledge London 1999 ISBN 0 415 20271 X S 77 88 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Constantius II Album mit Bildern Videos und Audiodateien Michael DiMaio Jr und Robert Frakes Kurzbiografie englisch bei De Imperatoribus Romanis mit Literaturangaben Michel Mulder Ammianus Marcellinus about Constantius II In Ammianus Marcellinus Online Project Anmerkungen Bearbeiten Die Inschrift VOT XX Votis Vicennalibus d h Gluckwunsche zum 20sten Jubilaum im Labarum deutet auf das 20 jahrige Caesaren Jubilaum und somit das Pragejahr 344 324 20 hin Vgl Richard Klein Die Kampfe um die Nachfolge nach dem Tode Constantins des Grossen in Richard Klein Roma versa per aevum Ausgewahlte Schriften zur heidnischen und christlichen Spatantike Spudasmata 74 herausgegeben von Raban von Haehling und Klaus Scherberich Hildesheim Zurich New York 1999 S 1 49 der Constantius entlastet Dazu etwa Werner Portmann Die politische Krise zwischen den Kaisern Constantius II und Constans in Historia 48 1999 S 301 330 Zosimos 2 42 Vgl Joseph Bidez Kaiser Julian Hamburg 1956 S 45 Grundlegend dazu Mosig Walburg Zur Schlacht bei Singara zu der Identitat des persischen Prinzen siehe Dies Zu Spekulationen uber den sasanidischen Thronfolger Narse und seine Rolle in den sasanidisch romischen Auseinandersetzungen im zweiten Viertel des 4 Jahrhunderts n Chr in Iranica Antiqua 35 2000 S 111 157 Allgemein zu den Kampfen zwischen Romern und Persern in der Regierungszeit Constantius II vgl Dodgeon und Lieu The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars S 164ff Mark Humphries The Memory of Mursa Usurpation Civil War and Contested Legitimacy under the Sons of Constantine In N Baker Brian S Tougher Hrsg The Sons of Constantine AD 337 361 In the Shadows of Constantine and Julian New York 2020 S 157 183 Allgemein zur Usurpation des Magnentius siehe John F Drinkwater The revolt and ethnic origin of the usurper Magnentius 350 353 and the rebellion of Vetranio 350 in Chiron 30 2000 S 131 159 Zu Vetranio siehe Bruno Bleckmann Constantina Vetranio und Gallus Caesar in Chiron 24 1994 S 29 68 Einen detaillierten Bericht liefert auch Otto Seeck Geschichte des Untergangs der antiken Welt Bd 4 1920 S 92ff Ammian 21 16 15 Vgl Hugh Elton The Roman Empire in Late Antiquity A Political and Military History Cambridge 2018 S 73 Vgl dazu Bruno Bleckmann Constantina Vetranio und Gallus Caesar in Chiron 24 1994 S 29 68 und Pedro Barcelo Caesar Gallus und Constantius II ein gescheitertes Experiment in Acta Classica XLII 1999 S 23 34 Vgl Hugh Elton The Roman Empire in Late Antiquity A Political and Military History Cambridge 2018 S 74 Ammian 16 10 Siehe auch Richard Klein Der Rombesuch des Kaisers Constantius II im Jahre 357 in Richard Klein Roma versa per aevum Ausgewahlte Schriften zur heidnischen und christlichen Spatantike Spudasmata 74 herausgegeben von Raban von Haehling und Klaus Scherberich Hildesheim Zurich New York 1999 S 50 71 Vgl Shaun Tougher The Advocacy of an Empress Julian and Eusebia in The Classical Quarterly New Series 48 1998 S 595 599 Aus der Vielzahl der Julianbiografien sei hier die von Klaus Rosen empfohlen Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Stuttgart 2006 die Julian teils recht kritisch bewertet Ammian 17 5 Ubersetzung entnommen aus Ammianus Marcellinus Das Romische Weltreich vor dem Untergang Bibliothek der Alten Welt ubersetzt von Otto Veh eingeleitet und erlautert von Gerhard Wirth Zurich und Munchen 1974 Ammianus war selbst wahrend der Kampfe und dem Fall Amidas anwesend und entkam nur mit knapper Not Er hat uns einen detaillierten Bericht uber die Kampfe hinterlassen Ammian 18 7ff und 19 1ff Vgl auch John F Matthews The Roman Empire of Ammianus London 1989 S 57ff Vgl unter anderem Klaus Rosen Beobachtungen zur Erhebung Julians 360 361 n Chr in Richard Klein Hrsg Julian Apostata Darmstadt 1978 S 409 447 Joachim Szidat Die Usurpation Julians Ein Sonderfall in Francois Paschoud und Joachim Szidat Hrsg Usurpationen in der Spatantike Stuttgart 1997 S 63 70 Franz Dunzl Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche Freiburg Breisgau u a 2006 S 90 Pedro Barcelo Constantius II und seine Zeit Die Anfange des Staatskirchentums Stuttgart 2004 S 84 Stefan Klug Alexandria und Rom Die Geschichte der Beziehungen zweier Kirchen in der Antike Munster Westfalen 2014 S 203 Wolf Dieter Hauschild Volker Henning Drecoll Lehrbuch der Kirchen und Dogmengeschichte Band 1 Alte Kirche und Mittelalter 5 vollstandig uberarbeitete Neuausgabe Gutersloh 2016 S 93 Dazu siehe Timothy D Barnes Athanasius and Constantius Theology and Politics in the Constantinian Empire Cambridge Mass 1993 Codex Theodosianus 16 10 15 Codex Theodosianus 16 10 6 Zur Religionspolitik Constantius vgl Klein Constantius II und die christliche Kirche Zur Politik gegenuber den Heiden siehe vor allem Leppin Constantius II und das Heidentum Vgl etwa Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire Bd 1 Baltimore 1986 ND von 1964 S 116 118 Siehe nun auch Pedro Barcelo Constantius II und seine Zeit Vgl dazu auch die entsprechende Plekos Rezension Ammian 21 16 16 Ammian 21 16 17 Vgl dazu Timothy D Barnes Ammianus Marcellinus and the Representation of Historical Reality Ithaca 1998 S 134 Ammian 21 16 1f Zur negativen Charakterisierung des Kaisers vgl Barnes Ammianus Marcellinus S 132 138 sowie Whitby Images of Constantius Ammian 17 12f VorgangerAmtNachfolgerKonstantin I Romischer Kaiser 337 361Julian nbsp Dieser Artikel wurde am 16 Januar 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118521969 lobid OGND AKS LCCN n85143717 VIAF 35247811 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Constantius II ALTERNATIVNAMEN Flavius Julius Constantius Konstantius II KURZBESCHREIBUNG spatantiker Kaiser des romischen ReichesGEBURTSDATUM 7 August 317GEBURTSORT IllyrienSTERBEDATUM 3 November 361STERBEORT Mopsukrenai Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Constantius II amp oldid 237115254