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Aetios von Antiochia Ἀetios ὁ Ἀntioxeys auch bekannt als Aetius von Antiochia bzw von Konstantinopel 367 in Konstantinopel war ein spatantiker christlicher Theologe auf den im so genannten arianischen Streit die Positionen der Heterousianer auch manchmal noch Radikalarianer oder Anhomoer genannt zuruckgehen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Lehre 1 1 Hintergrund 1 2 Leben 1 3 Theologie 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Lehre BearbeitenHintergrund Bearbeiten Diese Zeit war gepragt von heftigen theologische Streitigkeiten die sich um die Trinitat mit dem Verhaltnis zwischen Gott Vater Sohn und Heiligen Geist bzw Gott Logos Sohn und Heiligen Geist drehten Kaiser Constantius II hatte infolge eines Burgerkriegs gegen den Usurpator Magnentius das gesamte Romische Reich ab 353 wieder unter der Herrschaft eines Kaisers geeint und strebte nun auch ein einheitliches Glaubensbekenntnis innerhalb der Reichskirche an Es ging um die Frage War Jesus tatsachlich wesenseins mit Gott Vater oder nur wesensahnlich Auf die erste Formel Teil des sich entwickelnden Dogmas der Trinizitatslehre hatte sich die Mehrheit der Teilnehmer des Ersten Konzils von Nicaea geeinigt deren Glaubensformel daher auch als Nicaenum bezeichnet wird doch pladierten gerade im Osten des Reiches viele eher fur die zweite Formulierung Die Gegner des Nicaenums wurden seit der Spatantike bis ins 20 Jh meist alle als Arianer bezeichnet als Anhanger der Ideen des alexandrinischen Presbyters Arius was inhaltlich nicht zutreffend ist Im Grunde gab es in den Jahren und Jahrzehnten nach dem Konzil von Nicaa drei Hauptstromungen welche die entstehende Trinizitatslehre eher ablehnten und von den Vertretern des Trinizitats Dogmas vielfach ohne Unterschied als arianisch bezeichnet wurden Die Homousianer sowie die Homoer und die Heterousianer Letztere werden nicht ganz zutreffend als Radikalarianer oder Neuarianer bezeichnet ihre theologischen Ansichten gehen auf Aetios zuruck Leben Bearbeiten Aetios wurde zu Beginn des vierten Jahrhunderts in Koilesyrien geboren und studierte nach anderen beruflichen Tatigkeiten wie Kupfer und Goldschmied und als Arzt schliesslich auch Theologie und Philosophie 1 344 von seinem Freund Leontius zum Diakon geweiht lebte er zunachst einige Zeit in Antiochia am Orontes wo er ab 357 eine Neufassung der Theologie des Origenes entwickelte 2 Spater siedelte er dann aber nach Alexandria in Agypten uber Kaiser Constantius favorisierte jedoch die Homousianer bzw schliesslich die Homoer und ging gegen die Neuarianer vor 359 wurde Aetios verurteilt ein Jahr spater wurde ihm das Diakonat entzogen Er wurde nach Kilikien bald darauf nach Pisidien ins Exil geschickt Nachdem Ende 361 Kaiser Constantius gestorben war durften die Verbannten zuruckkehren Kaiser Julian der als letzter Kaiser eine Erneuerung des Heidentums versuchte hoffte mit diesem Schritt wohl auch die Kirche zu schwachen Julian schenkte Aetios der sich in der Hauptstadt Konstantinopel niedergelassen hatte ein Landgut bei Mytilene 363 wurde Aetios zum Bischof ernannt Nach dem Tod Julians auf dem Persienfeldzug zog sich Aetios zuruck und spielte keine bedeutende Rolle mehr Theologie Bearbeiten Aetios knupft zwar inhaltlich in einigen Punkten scheinbar bei der Theologie von Arius an doch ruhrt die gewisse Ahnlichkeit beider Ansichten daher dass beide theologisch bedeutende Elemente von Origenes ubernommen haben und philosophisch wie argumentativ sehr stark vom Mittel und Neuplatonismus beeinflusst worden sind Aetios beruft sich entsprechend nirgends auf Arius Gott und Jesus seien verschieden im Wesen denn Gott sei ungezeugt Jesus sein Sohn sei gezeugt ein Geschopf Gottes nur aus dessen Willen nicht aus dessen Wesen Da Gott ungezeugt sei sei er auch nicht Vater das Vatersein sei eine aus dem Willen Gottes entspringende Energie welche wiederum den Sohn verursache Der Sohn sei der Schopfungsmittler und dem Vater subordiniert als Schopfungsmittler sei er allerdings endlich wie die Schopfung die von ihm stamme 3 Aetios und damit die Heterousianer von griechisch ἑtero oysios hetero ousios ein anderer nach dem Wesen als Gott Vater postulierten damit Vater und Sohn seien wesensverschieden doch mit Ubereinstimmung beider im Willen hinsichtlich des heilsgeschichtlichen Handelns 4 Aetios und sein Schuler Eunomius konnten sich mit ihrer Interpretation jedoch nicht bei der Mehrheit der Theologen im Osten des Reiches durchsetzen im Westen lehnte man dies ohnehin ab Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Aetius In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 49 50 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Luce Pietri u a Hrsg Die Geschichte des Christentums Sonderausgabe Bd 2 Freiburg i B 2005 S 372 ff Einzelnachweise Bearbeiten Hanns Christof Brennecke Annette von Stockhausen Christian Muller Uta Heil Angelika Wintjes Hrsg Athanasius Werke Dritter Band erster Teil Dokumente zur Geschichte des arianischen Streites 4 Lieferung Bis zur Synode von Alexandrien 362 Walter de Gruyter Berlin Bosten 2014 S 504 Wolf Dieter Hauschild Volker Henning Drecoll Lehrbuch der Kirchen und Dogmengeschichte Band 1 Alte Kirche und Mittelalter Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2016 S 92 5 vollstandig uberarbeitete Neuausgabe Jan Rohls Gott Trinitat und Geist Ideengeschichte des Christentums Band III 1 Mohr Siebeck Tubingen 2014 S 148f Wolf Dieter Hauschild Volker Henning Drecoll Lehrbuch der Kirchen und Dogmengeschichte Band 1 Alte Kirche und Mittelalter Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2016 S 91f 5 vollstandig uberarbeitete Neuausgabe Normdaten Person GND 102378290 lobid OGND AKS VIAF 32386021 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aetios von AntiochiaALTERNATIVNAMEN Aetius von Antiochia Aetius von Konstantinopel Aetios o AntioxeysKURZBESCHREIBUNG christlicher TheologeGEBURTSDATUM 3 Jahrhundert oder 4 JahrhundertGEBURTSORT KoilesyrienSTERBEDATUM 367STERBEORT Konstantinopel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aetios von Antiochia amp oldid 215045899