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Flavius Magnus Magnentius um 303 1 in Ambianum 10 August 353 in Lugdunum war romischer Gegenkaiser von 350 bis 353 Goldmultiplum des Magnentius Wahrend sich die Kaiser seit Konstantin I mit Diadem abbilden liessen grenzte sich Magnentius hiervon durch Barhauptigkeit bewusst ab Centenionalis des Magnentius Vor und RuckseiteMagnentius war wohl teilweise germanischer Abstammung sein Vater scheint romanisierter Brite seine Mutter aber Frankin gewesen zu sein 2 Er galt allerdings als Romer denn andernfalls ware er nicht als Kaiser in Frage gekommen Unter Konstantin I stieg er im Heer auf und wurde vielleicht bereits unter Konstantins Sohnen zunachst protector und dann comes rei militaris Unzufriedenheit in den Offiziersrangen der romischen Armee mit Kaiser Constans kulminierte in der Erhebung von Magnentius zum Kaiser am 18 Januar 350 auf einem Bankett in Augustodunum Autun die von Marcellinus Constans Schatzmeister massgeblich vorangetrieben wurde Constans befand sich gerade auf der Jagd als er davon erfuhr Doch er wurde daraufhin von fast allen fallengelassen und kurze Zeit spater durch einen Trupp leichter Kavallerie in der Nahe der Pyrenaen erschlagen Magnentius erlangte schnell die Unterstutzung der Provinzen Britannien Gallien Italien und Afrika Zonaras weiss von Geldgeschenken zur Sicherung seiner Herrschaft in den Provinzen zu berichten 3 Er liess in seiner Herrschaftspolitik Toleranz gegenuber den verschiedenen Spielarten des Christentums erkennen und unternahm Anstrengungen mit Athanasius und seinen Anhangern Kontakt aufzunehmen wohl um seine Herrschaft zu sichern und Widerstand gegen den verbliebenen konstantinischen Kaiser Constantius II Constans Bruder zu schuren 4 Magnentius selbst war wohl kein Christ und forderte vielleicht das Fortleben der heidnischen Kulte Darauf deuten die Ausfuhrungen des Philostorgius uber Magnentius in seinen Abhandlungen zur Kirchengeschichte hin Der Codex Theodosianus bezeugt dass Magnentius in seinem Herrschaftsbereich unter seinem Vorganger Constans verbotene dem polytheistischen Pantheon geweihte nachtliche Opfer wieder erlaubte 5 Auf seinen Munzen prasentierte er jedoch christliche Symbole wie das Christogramm oder die Buchstaben Alpha und Omega Widerstand gegen Magnentius formierte sich im Illyricum wo sich Vetranio zum Augustus ausrief sowie in Italien wo Magnentius die vom Senat gestutzte Usurpation des Nepotianus unterdrucken musste Seinen Bruder Decentius erhob er zum Caesar 6 Constantius II brach seinen Feldzug gegen Persien ab und marschierte nach Westen wo sich Vetranio kampflos ergab In der Schlacht bei Mursa heute Osijek im Jahr 351 traf er dann auf den Feind Magnentius fuhrte seine Truppen in die Schlacht wahrend Constantius II den Tag beim Gebet in einer nahegelegenen Kirche verbrachte und das Kommando seinen Generalen uberliess Das erbitterte Gefecht war eines der blutigsten der gesamten Antike und forderte auf beiden Seiten Zehntausende Todesopfer Schliesslich wurden die zahlenmassig unterlegenen Truppen des Usurpators geschlagen und gezwungen sich nach Gallien zuruckzuziehen Als Ergebnis von Magnentius Niederlage schwenkten die italischen Garnisonen auf einen loyalistischen Kurs ein und unterstellten sich Constantius Magnentius unternahm dennoch einen weiteren Versuch organisierten Widerstand zu leisten wurde aber 353 in der Schlacht am Mons Seleucus erneut geschlagen woraufhin er Suizid beging Seine Witwe Justina heiratete um 370 Valentinian I Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Wilhelm Ensslin Magnentius In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XIV 1 Stuttgart 1928 Sp 445 452 Arnold Hugh Martin Jones John Robert Martindale John Morris Fl Magnus Magnentius In The Prosopography of the Later Roman Empire PLRE Band 1 Cambridge University Press Cambridge 1971 ISBN 0 521 07233 6 S 532 Sebastian Ristow Magnentius In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 23 Hiersemann Stuttgart 2010 ISBN 978 3 7772 1013 1 Sp 989 993 Untersuchungen Bruno Bleckmann Decentius Bruder oder Cousin des Magnentius In Gottinger Forum fur Altertumswissenschaft Band 2 1999 S 85 87 PDF John F Drinkwater The revolt and ethnic origin of the usurper Magnentius 350 353 and the rebellion of Vetranio 350 In Chiron Band 30 2000 S 131 159 Mark Humphries The Memory of Mursa Usurpation Civil War and Contested Legitimacy under the Sons of Constantine In Nicholas Baker Brian Shaun Tougher Hrsg The Sons of Constantine AD 337 361 In the Shadows of Constantine and Julian Palgrave Macmillan New York 2020 ISBN 978 3 030 39898 9 S 157 183 Jaroslav Sasel The Struggle between Magnentius and Constantius II for Italy and Illyricum In Jaroslav Sasel Opera selecta Ljubljana 1992 S 716 722 William N Zeisel The Revolt of Magnentius AD 350 353 Dissertation Chicago 1967 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Magnentius Album mit Bildern Videos und Audiodateien Michael DiMaio Jr Kurzbiografie englisch bei De Imperatoribus Romanis mit Literaturangaben Gabrielle Duchoud Magnentius Flavius Magnus In Historisches Lexikon der Schweiz Anmerkungen Bearbeiten Vgl Epitome de Caesaribus 42 6 wo vermerkt wird dass er bei seinem Tod etwa 50 Jahre alt war Geboren wurde er moglicherweise in Amiens So etwa PLRE Bd 1 S 532 Zonaras 13 6 5 6 Wilhelm Ensslin Magnentius In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XIV 1 Stuttgart 1928 Sp 445 452 hier S 448 Codex Theodosianus 16 10 5 Ein weiterer Bruder namens Desiderius wird nur bei Zonaras 13 9 erwahnt und gilt als fiktiv VorgangerAmtNachfolgerConstansRomischer Kaiser 350 353Constantius II Normdaten Person GND 118730177 lobid OGND AKS LCCN no2006067070 VIAF 45097241 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME MagnentiusALTERNATIVNAMEN Flavius Magnus MagnentiusKURZBESCHREIBUNG romischer GegenkaiserGEBURTSDATUM um 303GEBURTSORT Amiens damals Ambianum STERBEDATUM 10 August 353STERBEORT Lyon damals Lugdunum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnentius amp oldid 234077711