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Flavius Claudius Iulianus griechisch Flabios Klaydios Ἰoylianos Flavios Klaudios Ioulianos 1 geboren 331 oder 332 in Konstantinopel gestorben am 26 Juni 363 in der Nahe von Maranga am Tigris war von 360 bis 363 romischer Kaiser In christlich gepragten Quellen wird er haufig als Iulianus Apostata deutsch auch Julian Apostata bezeichnet griechisch Ἰoylianὸs ὁ Ἀpostaths Ioulianos ho Apostates Julian der Apostat d h der Abtrunnige da er den christlichen Glauben aufgegeben hatte Selten bezeichnet man ihn als Julian II wenn Didius Julianus als Julian I gezahlt wird Bildnis Julians auf einer Munze aus AntiochiaJulian war ein Enkel Kaiser Constantius I ein Neffe Kaiser Konstantins des Grossen und ein Vetter Kaiser Constantius II Letzterer ernannte Julian 355 zum Caesar Juniorkaiser bzw Unterkaiser und beauftragte ihn Gallien gegen die Germanen zu verteidigen Diese Aufgabe erfullte er sehr erfolgreich doch blieb sein Vetter nicht ohne Grund misstrauisch Als Constantius II einen Teil der gallischen Truppen an die Ostgrenze des Reiches verlegen wollte um gegen die Perser zu kampfen rebellierten die Soldaten im Jahr 360 und riefen Julian zum Kaiser aus Nur der baldige Tod Constantius II im Jahr 361 verhinderte einen Burgerkrieg Julians kurze Regierungszeit als Alleinherrscher war innenpolitisch durch seinen vergeblichen Versuch gepragt das durch Konstantin den Grossen im Reich privilegierte Christentum zuruckzudrangen Er wollte der alten romischen besonders aber der griechischen Religion und den ostlichen Mysterienkulten im Folgenden vereinfachend als Heidentum bezeichnet durch staatliche Forderung wieder eine Vormachtstellung verschaffen Julian unternahm eine grosse und ehrgeizige Militaroperation gegen das Sassanidenreich in deren Verlauf er fiel Sein Tod begrub jegliche Hoffnung auf eine Renaissance nichtchristlicher Weltanschauungen im Imperium Romanum Inhaltsverzeichnis 1 Zeitgeschichtlicher Hintergrund 1 1 Die konstantinische Dynastie 1 2 Bedrohung von aussen und Probleme im Inneren 2 Leben 2 1 Aufstieg 2 1 1 Kindheit und Jugend 2 1 2 Abwendung vom Christentum 2 1 3 Ernennung zum Caesar 2 1 4 Erfolge in Gallien 2 1 5 Konflikt mit Constantius 2 2 Alleinherrschaft 2 2 1 Rucknahme der konstantinischen Wende 2 2 2 Christenfeindliche Massnahmen 2 2 3 Ein fehlgeschlagenes Projekt Julians heidnische Reichskirche 2 2 4 Julian und die Juden 2 2 5 Weitere innenpolitische Massnahmen 2 2 6 Julian in Antiochia die Grenzen der heidnischen Programmatik 2 2 7 Der Persienfeldzug 2 3 Tod und Nachfolge 3 Rezeption 3 1 Bewertung in der Spatantike 3 2 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 3 3 Julian in der modernen Forschung 3 4 Julian in Literatur und Kunst 4 Quellen 5 Werke 6 Werkausgaben und Ubersetzungen 7 Quellensammlungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenZeitgeschichtlicher Hintergrund BearbeitenDie konstantinische Dynastie Bearbeiten Das Romische Reich durchlief zu Beginn des 4 Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel Julians Onkel Konstantin der Grosse hatte sich in den Nachfolgekampfen die mit dem Ende der von Kaiser Diokletian begrundeten Tetrarchie ausgebrochen waren durchgesetzt und so die konstantinische Dynastie begrundet deren letztes Mitglied Julian war Konstantin hatte gut ein Jahr vor der Geburt seines Neffen die Residenz des romischen Kaisers nach Konstantinopel verlegt Bedeutsam war Konstantins Regierungszeit vor allem aus zwei Grunden Zum einen verlagerte er die Zentralmacht mit der neuen dauerhaften Hauptstadt Konstantinopel in den weiter entwickelten Ostteil des Reiches der ohnehin immer mehr an Bedeutung gewonnen hatte Zum anderen forderte er das Christentum und leitete somit die Christianisierung des romischen Reiches ein konstantinische Wende Auch wenn die traditionellen Gotterkulte nicht abgeschafft wurden verloren sie doch an Kraft und Einfluss Diese Entwicklung versuchte Julian spater aufzuhalten Konstantin starb im Mai 337 Wahrend der Wirren nach seinem Tod kam es zur Sauberung von 337 der viele Mitglieder der Kaiserfamilie darunter Julians Vater Julius Constantius und sein altester Bruder zum Opfer fielen Erst zum Jahresende beruhigte sich die Lage wieder Die Nachfolge Konstantins ubernahmen dessen Sohne Konstantin II Constantius II und Constans Konstantin II starb bereits 340 als er versuchte seinen jungeren Bruder Constans anzugreifen Dieser fiel 350 im Kampf gegen den Usurpator Magnentius Constantius II setzte nun Julians Bruder Gallus als Unterkaiser Caesar fur den Osten des Reiches ein Bedrohung von aussen und Probleme im Inneren Bearbeiten Konstantin hatte sich nicht zuletzt aus aussenpolitischen Erwagungen fur die neue Hauptstadt entschieden denn Konstantinopel lag etwa gleich weit entfernt von den bedrohten Grenzen des Reiches an Donau und Euphrat Wahrend jedoch an der Donau die Lage am Vorabend von Hunnensturm und Volkerwanderung noch weitgehend gesichert war blieb die Lage im Osten gefahrlich da das Neupersische Reich nach einem unruhigen Frieden gegen Ende der Regierungszeit Konstantins I unter Schapur II wieder in die Offensive ging Ein weiterer aussenpolitischer Brennpunkt war und blieb die Rheingrenze in Gallien Dort hatten germanische Stamme mehrere gallische Stadte eingenommen und zerstort und mit Magnentius 350 und Silvanus 355 hatten sich gleich zwei romische Offiziere germanischer Herkunft zu Gegenkaisern ausrufen lassen Die blutigen innerfamiliaren Sauberungen die wohl die Position der Konstantinssohne sichern sollten verhinderten zwar zunachst einen Burgerkrieg konnten aber nicht uber die Differenzen zwischen den drei neuen Kaisern hinwegtauschen So spaltete der Streit zwischen Arianern und Orthodoxen die kaiserliche Familie auch auf religiosem Gebiet Wahrend Konstantin II und auch Constantius den Arianern zuneigten vertrat Constans die Linie der Orthodoxie Der Streit zwischen Konstantin und Constans eskalierte bereits 340 ein Bruderkrieg wurde nur durch den Tod Konstantins in einem Scharmutzel bei Aquileia verhindert Nach einigen Jahren relativer Ruhe sorgte ab 350 die Usurpation des Magnentius erneut fur innere Probleme Constans dessen schlechtes Verhaltnis zum Militar sich nun rachte wurde auf der Flucht getotet Der letzte uberlebende Sohn Konstantins des Grossen Constantius II konnte den Usurpator zwar besiegen und so die Alleinherrschaft erringen musste aber wie gesagt zur Aufrechterhaltung der kaiserlichen Prasenz im Osten seinen Cousin Gallus Julians Bruder zum Unterkaiser ernennen Da Constantius II einsah dass das Romische Reich inzwischen mindestens zweier Kaiser bedurfte er aber zugleich am dynastischen Anspruch der Konstantinischen Dynastie festhielt kamen nur seine beiden letzten mannlichen Verwandten Julian und Gallus als Unterkaiser infrage 2 Diesen misstraute Constantius II der wahrscheinlich 337 fur den Tod ihres Vaters verantwortlich gewesen war allerdings Gallus blieb als Caesar im Osten wahrend Constantius im Westen kampfte Er soll angeblich ein regelrechtes Terrorregime gefuhrt haben ob diese Vorwurfe zutreffen ist ungewiss aber zweifellos bot sein Verhalten Anlass zu dem Verdacht er wolle sich mit der Rolle als Caesar nicht auf Dauer begnugen Er wurde schliesslich von Constantius II nach Westen gelockt dort inhaftiert und dann hingerichtet ohne dass der Augustus Seniorkaiser ihn auch nur personlich angehort hatte Julians Briefe legen nahe dass er fortan Constantius fur den Morder seines Bruders hielt auch wenn er sich zunachst von Gallus distanzierte Leben BearbeitenAufstieg Bearbeiten Kindheit und Jugend Bearbeiten Flavius Claudius Julianus wurde 331 oder weniger wahrscheinlich 332 3 in Konstantinopel als Sohn des Julius Constantius eines Halbbruders Konstantins des Grossen und seiner zweiten Frau Basilina der Tochter des agyptischen Pratoriumsprafekten Iulius Iulianus geboren Julian trug den Gentilnamen der Kaiserdynastie Flavius den Namen seines angeblichen Vorfahren Claudius Gothicus 4 und den Namen seines Grossvaters Julianus Er hatte zwei altere Halbbruder und eine Halbschwester die Kinder der Galla der ersten Frau des Julius Constantius Julians Mutter starb bereits kurz nach seiner Geburt Dennoch verlebte er nach eigenem Bekunden eine idyllische Kindheit Diese endete aber schon im Jahr 337 als Julian sechs Jahre alt war Soldaten ermordeten fast alle mannlichen Verwandten des verstorbenen Kaisers Konstantin darunter Julians Vater und seinen altesten Bruder Die Hintergrunde dieser Sauberung von 337 sind unklar offenbar sollten potentielle Thronkonkurrenten der Konstantinssohne Konstantin II Constantius II und Constans ausgeschaltet werden Ob die Sauberungsaktion von den neuen Kaisern ausging oder vom Militar in vorauseilendem Gehorsam durchgefuhrt wurde kann heute nicht mit Sicherheit gesagt werden Julian und sein zweiter Halbbruder Gallus wurden jedenfalls wegen ihres Alters verschont Julian lebte danach ein Jahr in Nikomedia bei Bischof Eusebius einem entfernten Verwandten der ihn in die christliche Lehre einfuhrte Spater wurde er von dem gebildeten Eunuchen Mardonios der vor ihm bereits seine Mutter Basilina erzogen hatte dem Grammatiker Nikokles und dem Rhetor Hekebolios unterrichtet Neben seinem Grossvater Julianus kummerte sich auch sein Cousin Kaiser Constantius II um die Ausbildung Julians Nach einigen Jahren in Konstantinopel kehrte er 345 auf Geheiss des Kaisers nach Nikomedia zuruck Ab 346 lebte er dann mit seinem Halbbruder Gallus der die letzten Jahre wohl in Ephesos verbracht hatte auf dem Landgut Macellum in Kappadokien Julian wurde zwar christlich erzogen las aber auch die Schriften des heidnischen Rhetoriklehrers Libanios der 363 seine Grabrede verfassen sollte den Epitaphios Dessen Unterricht besuchte er jedoch nicht Sein Lehrer Hekebolios war mit Libanios verfeindet und auch Constantius II wollte seinen Cousin nicht dem Einfluss des streitbaren Heiden aussetzen 5 Julian besorgte sich jedoch Mitschriften der Vorlesungen des Libanios die er genau studierte Dies war der erste Schritt hin zu seiner spateren Abwendung vom Christentum Abwendung vom Christentum Bearbeiten Julian knupfte fruh Kontakte zu den Neuplatonikern die entschiedene Anhanger der alten Religion waren Er begab sich 351 nach Pergamon wo Aidesios lehrte ein Schuler des prominenten Neuplatonikers Iamblichos Iamblichos hatte die Theurgie das Konzept eines rituellen Zusammenwirkens mit den Gottern in den Neuplatonismus eingefuhrt und philosophisch begrundet Julian bezeichnete Iamblichos als den dritten grossen Philosophen nach Pythagoras und Platon Da ihn die Theurgie besonders anzog begab er sich zwischen Mai 351 und April 352 zu Studienzwecken nach Ephesos wo der Theurg und Aidesios Schuler Maximos von Ephesos lehrte Julian schatzte Maximos sehr und blieb spater als Caesar in brieflichem Kontakt mit ihm Maximos scheint bei Julians Hinwendung zur alten Religion eine wichtige Rolle gespielt haben Moglicherweise verstarkte diesen Prozess 354 die Hinrichtung seines Halbbruders Gallus dem der Kaiser Hochverrat vorwarf und die eigene Inhaftierung durch Constantius Viele Forscher wie etwa Glen Bowersock oder Klaus Bringmann vertreten die Ansicht dass sich Julian bereits um das Jahr 351 insgeheim dem Heidentum zuwandte und sich in der Folgezeit nur noch ausserlich zum Christentum bekannte Sie lesen dies aus gewissen Ausserungen Julians ab sowie aus einer Rede des Libanios 6 der Maximos in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung beimisst Klaus Rosen hingegen meint Julian habe zwar bereits ab 351 seinen langen Weg zur alten Religion eingeschlagen zu seinem Bekehrungserlebnis sei es aber erst gekommen als ihm durch den Tod Constantius II 361 die Alleinherrschaft zufiel was er auf ein Eingreifen der alten Gotter zuruckfuhrte 7 354 55 wurde Julian von seinem misstrauischen Vetter Constantius in Mailand und Como faktisch in Haft gehalten Nach der Entlassung aus der achtmonatigen Gefangenschaft blieb er zumindest ausserlich Christ liess sich aber vielleicht schon 355 in die eleusischen Mysterien einfuhren Im selben Jahr studierte er mit den spateren Kirchenvatern Gregor von Nazianz und Basilius von Caesarea in Athen beim neuplatonischen Philosophen Priskos Diese Studienzeit war aber schon nach wenigen Wochen zu Ende als er wieder an den Hof seines Cousins Constantius II gerufen wurde Ernennung zum Caesar Bearbeiten Am 6 November 355 wurde er von Constantius II nach der Usurpation des Silvanus auf Vorschlag der neuen Kaiserin Eusebia die sich bereits wahrend seiner Gefangenschaft fur ihn eingesetzt hatte zum Caesar ernannt also zum Unterkaiser des Constantius Er sollte als letztes uberlebendes Mitglied der konstantinischen Familie neben dem Kaiser selbst die kaiserliche Prasenz im Westen aufrechterhalten wahrend sich Constantius im Osten in Verhandlungen mit dem persischen Sassanidenreich befand Julian druckte seine Dankbarkeit gegenuber Eusebia 356 57 in einem Panegyrikus aus 8 Um die neue Verbundenheit der beiden Kaiser zu bestatigen heiratete Julian noch 355 die Kaiserschwester Helena Am 1 Dezember reiste er ab Richtung Norden begleitet vom Heermeister Ursicinus Ein wichtiger von Constantius ausgewahlter Berater Julians war Saturninius Secundus Salutius In Vienne verbrachte der Caesar den Winter Im folgenden Jahr begann er seine Feldzuge im Rheingebiet Zunachst unternahm er einige Strafexpeditionen gegen die Germanen In Koln das er im Rahmen einer Uberraschungsaktion wieder fur die Romer gewinnen konnte schloss er einen Frieden mit den germanischen Stammen die die Stadt bedrohten und kurzzeitig erobert hatten Den nachsten Winter verbrachte er dann in Senonae Moglicherweise wurde er erst jetzt von Constantius zum Oberbefehlshaber der gallischen Legionen ernannt Erfolge in Gallien Bearbeiten In Senonae besiegte Julian germanische Truppen die die Stadt belagern wollten Julian konnte so die Belagerung aufheben doch wurde der Heermeister Marcellus der Julian nicht zur Hilfe gekommen war von Kaiser Constantius abberufen und durch den General Severus ersetzt Dies belegt das Bestreben des Kaisers Julian so gut wie moglich zu unterstutzen was aber nicht zum teils in den Quellen gezeichneten Bild passt Constantius habe Julian oft behindern wollen und ihn um seine Siege beneidet Dem Kaiser ging es vielmehr offenbar um die Sicherung Galliens Nach seinem Sieg stiess Julian ins Innere Galliens vor Im Sommer 357 musste Julian dann seine Feuerprobe als Heerfuhrer bestehen In der Schlacht von Argentoratum heute Strassburg besiegte er nach hartem Kampf ein grosses Heer der Alamannen Der Historiker Ammianus Marcellinus der zu dieser Zeit Ursicinus unterstellt war berichtet sehr ausfuhrlich daruber 9 Nach der Schlacht wollten die Soldaten Julian angeblich zum Augustus ausrufen doch er lehnte ab 358 erlaubte er dem frankischen Teilstamm der Salfranken die Ansiedelung auf romischem Reichsgebiet in Toxandrien nachdem diese sich ihm unterworfen hatten Andere frankische Stamme am Niederrhein konnte er zuruckschlagen und damit den Rhein als romische Grenze aufrechterhalten Durch seine Erfolge erwarb er sich grosses Ansehen bei den Truppen die allerdings aufgrund der schlechten Versorgungslage dennoch mit Meuterei drohten Julian konnte dies aber verhindern Spater im Jahr fuhrte er Friedensverhandlungen mit den verschiedenen Alamannenfuhrern im Rheingebiet und uberwinterte dann in Lutetia dem heutigen Paris Die Alamannen blieben dennoch unruhig sodass Julian 359 eine Reihe von Strafexpeditionen gegen sie unternahm Um die Grenze zu sichern liess er sieben zuvor zerstorte Stadte als Nachschubbasen wiederaufbauen Dabei wurde er von denjenigen Alamannen unterstutzt die den im Vorjahr mit ihm ausgehandelten Frieden einhielten Durch gezielte Angriffe auf feindliche Hauptlinge auf der anderen Rheinseite bei Mogontiacum Mainz erreichte Julian schliesslich einen Frieden mit dem Grossteil der Alamannen Den Winter verbrachte er wiederum in Lutetia Julian war in Gallien nicht nur auf militarischem Gebiet tatig Er verhinderte auch Steuererhohungen durch den gallischen Pratoriumsprafekten Florentius und ubernahm selbst die Verwaltung der Provinz Belgica Secunda Neben Ammianus und Hilarius dem Bischof von Poitiers bezeugt auch eine Inschrift in Benevent in Apulien dass sich Julian durch seine Massnahmen bei den Gallo Romern einen guten Namen machte Fur Flavius Claudius Julianus edelster und geheiligter Caesar vom besorgten Tocius Maximus vir clarissimus fur die Sorge um das Reich aus Beneventum 10 Konflikt mit Constantius Bearbeiten Den pro julianischen Quellen zufolge war Constantius die Beliebtheit seines Unterkaisers angeblich ein Dorn im Auge Mit der militarisch durchaus gerechtfertigten Begrundung Truppen fur den Perserkrieg zu benotigen verlangte er 360 von Julian einen Grossteil seiner Soldaten und Offiziere nach Osten zu schicken Mutmasslich auch deshalb weil im Jahr zuvor bei der Belagerung von Amida mehrere gallische Legionen von den Persern aufgerieben worden waren formierte sich bei den Truppen Widerstand gegen diese Massnahme Eine Legion meuterte schliesslich und rief Julian im Februar oder Marz in Lutetia zum Augustus aus Dieser lehnte zunachst demonstrativ ab liess sich aber dann doch mit einer Schilderhebung nach germanischer Tradition zum Kaiser proklamieren angeblich nachdem ihm im Traum der Genius des romischen Staates erschienen war Damit bestatigte er das Misstrauen seines Vetters Denn es gibt Hinweise darauf dass diese Erhebung von Julian selbst in Szene gesetzt wurde zumal er seinen Soldaten danach ein grosses Donativ versprach Auch die anfangliche Zuruckweisung des Diadems entsprach der herkommlichen Praxis der recusatio imperii so dass man Ammianus Bericht 11 uber die Kaisererhebung nicht vollig vertrauen darf In der Forschung wird uberwiegend davon ausgegangen dass es sich bei diesem Akt letztlich schlicht um eine Usurpation Julians handelte 12 Um sich zu rechtfertigen schickte Julian ausfuhrliche Briefe nach Rom Konstantinopel Athen Sparta und Korinth Er betonte dass er die neue Ehre nur widerstrebend angenommen habe und behauptete dass die wahre Macht bei seinen Befehlshabern liege Zugleich aber kritisierte er die von Constantius geforderte Truppenverlegung Dennoch versuchte er mit Constantius zu einer Ubereinkunft zu kommen was freilich kaum mehr in Frage kam Im Winter feierte Julian in Vienna sein funfjahriges Regierungsjubilaum die Quinquennalien Im Spatsommer 361 bereitete er nachdem er die Verhaltnisse am Rhein geordnet hatte und alle Verhandlungen gescheitert waren einen Feldzug gegen Constantius vor den er nunmehr offen unter den Schutz der alten Gotter stellte Auch sein Gegner bereitete sich auf eine militarische Auseinandersetzung vor und schloss deshalb einen Nichtangriffspakt mit den Persern Bevor es zu einem Treffen kam starb Constantius uberraschend am 3 November im kilikischen Mopsukrenai wobei er angeblich Julian zu seinem Nachfolger bestimmte Alleinherrschaft Bearbeiten Rucknahme der konstantinischen Wende Bearbeiten Solidus Julians um das Jahr 361 Auf der Ruckseite ein romischer Soldat mit einem Gefangenen Julian erfuhr in Dakien vom Tod seines Cousins und wurde nun Constantius Nachfolger als Herrscher des Gesamtreichs Am 11 Dezember 361 traf er in Konstantinopel ein und organisierte dort das Begrabnis seines Vorgangers Er besetzte wichtige Positionen mit Vertrauten und verschlankte die von Constantius aufgeblahte Verwaltung Er entliess auch die grosse Zahl von Kochen und Barbieren die im Palast angestellt waren Um die Soldaten zu beruhigen liess Julian noch im Dezember einige einflussreiche Hoflinge des Constantius wie den Kammerer Eusebius oder den besonders unbeliebten Notar Paulus Catena die Kette durch ein Tribunal in Chalkedon hinrichten teilweise aus recht fadenscheinigen Grunden Er ernannte den gallischen Senator Claudius Mamertinus zum Konsul der in seiner Antrittsrede den Regierungsantritt des neuen Kaisers als Beginn eines Goldenen Zeitalters darstellte Zum Pratoriumsprafekten des Ostens wurde Julians alter Freund Saturninius Secundus Salutius ernannt Julian wollte wie fast 400 Jahre zuvor Augustus ein partnerschaftliches Verhaltnis mit dem Senat als Mittler zwischen Kaiser und Volk herbeifuhren Der neue Kaiser legte zudem wie schon als Caesar Wert auf die Zusammenarbeit mit den stadtischen Eliten Der redegewandte Mamertinus hatte unter ihm noch viele andere Amter inne einschliesslich der Pratoriumsprafektur fur Italien Illyrien und Afrika Allerdings wurde Julians Versuch das Kaisertum das sich langst weit von den Anfangen unter Augustus entfernt hatte wieder zur civilitas zuruckzufuhren von den meisten Zeitgenossen die an das spatantike Herrschertum gewohnt waren mit Unverstandnis quittiert Selbst Freunden und Bewunderern erschien Julians Verhalten unpassend und verwirrend seine Gegner hielten es schlicht fur verlogen und aufgesetzt Grosse Bronzemunze Julians mit Philosophenbart Ruckseite der Munze mit StierJulian war der einzige romische Kaiser der vom Christentum zum Heidentum wechselte Die konstantinische Wende hatte im weiteren Verlauf des 4 Jahrhunderts zum Teil Ubergriffe auf Heiden und die Schliessung bzw allerdings nicht zur Zeit Konstantins Zerstorung einiger ihrer Tempel nach sich gezogen Konstantin hatte das Christentum noch nicht zur Staatsreligion erhoben Das geschah erst unter Theodosius I Konstantin und seine unmittelbaren Nachfolger entzogen den Heiden jedoch Privilegien obwohl heidnische Kulte immer noch geduldet wurden Diese Entwicklung hin zu einem Imperium Romanum Christianum suchte Julian als Kaiser nun aufzuhalten Schon kurz nach der Bestattung seines Vorgangers ging er dazu uber offentlich als Forderer der alten Kulte aufzutreten und auch selbst Opfer durchzufuhren Die bekannteste unter Julian gepragte Munze zeigt ihn mit Bart auf der Portratseite und einem Stier auf der Ruckseite Der Bart wird haufig als Bekenntnis zur griechischen Philosophie gedeutet Der Stier wird auch als Apisstier und damit als Symbol fur die von Julian wieder geforderten blutigen Tieropfer fur die alten Kulte interpretiert 13 welche die klare Abgrenzung vom Christentum demonstrieren sollten 14 Christenfeindliche Massnahmen Bearbeiten Sogleich nach seiner Machtubernahme ging er daran den Einfluss des Christentums zuruckzudrangen Dabei bediente er sich einer dreistufigen Strategie Zunachst versuchte er auf gesetzlichem Wege die Christen vom Rest der Gesellschaft zu trennen indem er leitende christliche Beamte und Militars entliess 15 In einer zweiten Stufe erneuerte er heidnische Kulte und ihre zerstorten Tempel und stellte deren Priester wieder ein Restitutionsedikt Hinzu kam das Rhetorenedikt von 362 mit dem er die Erteilung von Unterricht in heidnischer Literatur durch christliche Lehrer untersagte Dabei argumentierte er dass diese Werke nicht von Personen ausgelegt werden konnten die die Weltsicht der heidnischen Autoren nicht teilten und daher nicht fur das einstehen konnten was sie unterrichteten Streng genommen besagte das Gesetz lediglich dass Lehrer sittlich geeignet sein sollten weshalb es auch unter den christlichen Nachfolgern Julians in Kraft blieb Die Christen sollten sich mit der Bibel und christlichen Autoren begnugen Diese Entscheidung Julians die in der Forschung haufig diskutiert wurde wurde auch von dem ihm ansonsten wohlwollend gesinnten Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus kritisiert 16 Offenbar war den Christen klar was der Kaiser mit dem Edikt beabsichtigte So legten der stadtromische Rhetor Marius Victorinus der 355 unter grossem Aufsehen vom Heidentum zum Christentum konvertiert war und ein Lehrer Julians in Athen Prohairesios ihre Amter nieder Im letzteren Fall intervenierte Julian und wollte eine Ausnahme machen was Prohairesios jedoch ablehnte Auch ohne die offen erklarte Absicht einer Christenverfolgung entgegen spaterer Tradition liess er niemals Christen aufgrund ihres Glaubens hinrichten loste seine Politik stellenweise heftige antichristliche Ubergriffe aus die von Julian toleriert und nicht ernsthaft unterbunden wurden Schliesslich war Julian ein gluhender Feind des Christentums Klaus Bringmann Er liess zwar samtliche von seinem Vorganger verbannten Bischofe darunter Nizaner Donatisten Novatianer und Eunomianer aus der Verbannung zuruckrufen aber Ammianus schreibt diese scheinbare Milde dem Wunsch zu die inneren Streitigkeiten unter den Christen zu schuren Ammianus berichtet dass Julian die Fuhrer der verfeindeten christlichen Richtungen deren Argumente er kannte und verspottete in seinen Palast rufen liess um das angenehme Schauspiel ihrer Streitereien zu geniessen 17 Einige Autoren sehen Julian fur die Arianer Partei nehmen moglicherweise weil seine Mutter Basilina Arianerin war Diese Ansicht konnte aber auf Polemik der langfristig siegreichen Nizaner zuruckgehen Julian kannte seine Mutter nur im Kleinkindalter und der Arianismus war die damals vorherrschende Form des Christentums in der auch Julian erzogen wurde und von der aus er sich dann der heidnischen Philosophie zuwandte In einem dritten und fur ihn entscheidenden Schritt begann Julian einen philosophischen Angriff auf das Christentum In seinem Werk Contra Galilaeos Gegen die Galilaer so nannte er die Christen und in vielen Briefen zeigte er Fehler und Gefahren des christlichen Glaubens auf und portratierte die Christen als Abtrunnige des Judentums einer viel alteren und allgemein akzeptierten Religion Seine ablehnende Haltung der christlichen Lehre gegenuber formulierte er dem Kirchenhistoriker Sozomenos zufolge mit den einpragsamen Worten Ich habe gelesen ich habe verstanden ich habe verworfen 18 Ein fehlgeschlagenes Projekt Julians heidnische Reichskirche Bearbeiten Das von Julian nachdrucklich vorangetriebene Projekt einer heidnischen Reichskirche fand relativ wenig Anklang und endete mit seinem Tod Er wollte eine reichsweit hierarchisch aufgebaute Organisation schaffen die die Aufsicht uber alle Heiligtumer und Priester ubernehmen und in der Struktur der christlichen Kirche entsprechen sollte Fur die einzelnen Provinzen zustandige vom Kaiser als dem Pontifex maximus ernannte Oberpriester sollten die ortlichen Priester ernennen und ihnen ihre Pflichten zuweisen Wie weit diese Plane verwirklicht wurden ist unklar Vor allem im Bereich der karitativen Massnahmen wollte Julian ein Konkurrenzmodell zum Christentum aufbauen 19 Sein Konzept konnte aber im heidnischen Teil der Bevolkerung kaum Fuss fassen Die von ihm ernannten Oberpriester konnten in der kurzen Zeit ihrer Tatigkeit keine Autoritat gewinnen die mit der Macht der christlichen Bischofe vergleichbar ware Julians Religiositat die er mit seinem Bekenntnis zur neuplatonischen Philosophie verband erscheint wie bei vielen seiner Zeitgenossen diffus Im Sinne der Tradition des Iamblichos betrachtete er Philosophie und religiose Praxis insbesondere Theurgie als Einheit und versuchte seinen Glauben auf eine philosophische Grundlage zu stellen Er betonte vor allem die Verehrung der Gottermutter und des Helios sprach aber auch alteren Gottheiten wie Zeus Athene und besonders Apollon als dem Schutzherrn der Philosophie wichtige Rollen zu Seine religiose Gesinnung war der Absicht nach konservativ er legte Wert darauf kein Neuerer zu sein sondern die von den Gottern selbst gegebenen Satzungen die bei den Vorfahren galten zu bewahren 20 Ammianus Marcellinus selbst kein Christ kritisierte den Aberglauben des Kaisers und seinen Opferwahn 21 der wahrend seines Aufenthalts in Antiochia wo die mehrheitlich christliche Bevolkerung angeblich hungerte Folgen haben sollte siehe unten Theodoret berichtet in seiner Kirchengeschichte 3 26 f von heimlichen Menschenopfern des Kaisers etwa um aus den Eingeweiden der Geopferten die Zukunft zu lesen was freilich ein Element der Polemik des christlichen Autors ist und von der Forschung als unglaubwurdig betrachtet wird Julian hatte als Augustus die Eingeweideschau wieder zugelassen 22 und fuhrte stets Haruspices in seinem Gefolge Er soll in den fur ihn todlich endenden Krieg gegen die Perser aufgrund einer Weissagung eines Orakels das ihm den Sieg versprach gezogen sein Julian und die Juden Bearbeiten Julian brachte eine Wende in der romischen Judenpolitik da er die Juden aufgrund ihres Festhaltens am Glauben ihrer Vater sehr schatzte In seinen Werken stellte er sie nicht nur gegenuber den Christen als Menschen dar die auf einem richtigen Weg seien den die Galilaer verlassen hatten er pries auch ihr zahes Festhalten am bewahrten Glauben als Vorbild fur die Heiden Auch die innerjudische Hilfsbereitschaft erschien ihm vorbildhaft Den Gott der Juden sah er entsprechend der interpretatio Graeca als einen Bestandteil des heidnischen Pantheons weshalb er kritisierte dass die Juden nicht ihrerseits die anderen heidnischen Gotter anerkannten Insgesamt stand der Kaiser jedoch dem Judentum recht positiv gegenuber er bezeichnete sich sogar selbst als Anhanger des Gottes Abrahams Zugleich sollte dies aber nicht uberschatzt werden Julian zog die Juden den Christen vor und ausserte sich positiv uber manche Elemente ihrer Religion doch letztlich folgte er darin eher der Politik fruherer heidnischer Kaiser die den Juden Privilegien eingeraumt hatten Er plante 363 sogar den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels der jedoch dann zugunsten des Perserfeldzugs zuruckgestellt wurde und nicht verwirklicht wurde Theodoret schreibt in seiner Kirchengeschichte 3 20 dass der Bau wohl begonnen wurde es aber zu ubernaturlichen Erscheinungen schweren Erdbeben und Feuern gekommen sei wodurch dann die aus aller Welt herbeigekommenen judischen Bauleute schliesslich ihr Vorhaben aufgegeben und die Flucht ergriffen hatten 23 Julian erliess den Juden auch die ihnen auferlegte Sondersteuer eine Massnahme die jedoch offenbar nicht mehr umgesetzt wurde Neben einer gemeinsamen Ablehnung des Christentums wird als Grund fur das gute Verhaltnis des Kaisers zu den Juden auch die Absicht genannt sich vor dem Persienfeldzug mit den babylonischen Juden gut zu stellen um deren Unterstutzung gegen die Sassaniden zu gewinnen Weitere innenpolitische Massnahmen Bearbeiten Julian ging gegen Korruption und die teils unfahigen Berater seines Vorgangers vor wenn auch manche Entlassung eher auf das christliche Bekenntnis des jeweiligen Beamten oder Militars zuruckzufuhren ist Er sorgte zudem fur eine effiziente Verwaltung forderte die Stadte sowie das Finanz und Postwesen und kummerte sich auch intensiv um das Justizwesen und das Heer dem er seinen Aufstieg verdankte Diese Seite seines Wirkens wurde auch von einigen christlichen Autoren anerkannt auch wenn seine Plane aufgrund seines fruhen Todes nur unvollstandig umgesetzt wurden Besonders am Herzen lag Julian jedoch das Bildungswesen Von bleibendem Einfluss blieb vor allem sein bereits oben besprochenes Rhetorenedikt das von seinen christlichen Nachfolgern beibehalten wurde weil es dem Staat eine Zugriffsmoglichkeit auf die Bildungseinrichtungen ermoglichte Wahrend die mit dem Rhetorenedikt verbundenen Massnahmen von christlichen Zeitgenossen aber auch von Ammianus scharf kritisiert wurden und in der Forschung bis heute umstritten sind ist Julians Bedeutung fur die Bibliothek von Konstantinopel unbestritten Sein Vorganger Constantius II hatte 356 dafur den Grundstock gelegt Julian stiftete ihr seine umfangreiche Privatbibliothek und liess zudem reprasentative Raumlichkeiten fur die Bibliothek bauen Ausserdem forderte er die Universitat von Athen an der er vor seiner Ernennung zum Caesar selbst studiert hatte und an der auch sein Freund Priskos lehrte Julian in Antiochia die Grenzen der heidnischen Programmatik Bearbeiten Vor seinem Aufbruch zu einem Persienfeldzug im Jahr 363 weilte Julian mehrere Monate in Antiochia am Orontes einer der grossten Stadte des Reiches die schon sehr fruh christianisiert worden war Dort stiess seine Politik wie schon zehn Jahre zuvor die seines Bruders Gallus auf scharfe Ablehnung Trotz der schlechten Versorgungslage wegen einer Durre und eines Erdbebens weigerte sich Julian die fur seinen Feldzug bestimmten Vorrate mit den Antiochenern zu teilen siehe auch Hungersnot in Antiochia 362 363 Er unternahm auch wenig um die Spannungen mit dem ortlichen Stadtrat zu beseitigen dessen Mitgliedern er vorwarf die Missernte zu ihrem Vorteil ausnutzen zu wollen Julian ging davon aus es sei in Wahrheit genugend Nahrung vorhanden die von einer Minderheit zuruckgehalten werde und weigerte sich daher selbst einzugreifen Dies trug aber kaum zu seiner Popularitat bei Sein Auftreten als philosophischer Asket mit Bart und seine moralisierende Art wirkten zunachst belustigend da sie sich drastisch von dem Verhalten unterschieden das man von einem spatantiken Kaiser erwartete Allerdings stiess seine asketisch wirkende Einstellung bei den lebenslustigen Antiochenern sehr bald auf Ablehnung so lehnte Julian heidnisch erotische Literatur strikt ab Er liess auch Fingerspitzengefuhl vermissen als er nach einem Brand im Apollontempel von Daphne einer Vorstadt Antiochias christliche Kirchen schliessen liess ohne dass Beweise gegen die Christen vorlagen Die Stimmung schlug nun in offene Feindseligkeit um was Julian zur Abfassung seiner Satire Misopogon altgriechisch Misopwgwn Barthasser veranlasste Fraglich ist zudem ob die Mehrheit der Heiden etwas mit Julians neuer religioser Programmatik anfangen konnte Diese war in weiten Teilen philosophisch begrundet und von einem starken personlichen Wunderglauben durchzogen den auch Ammianus kritisierte hinzu kam dass Julian eine grosse Anzahl von Tieren opfern liess 24 Als Julian endlich in Richtung Osten aufbrach wurde dies in der Stadt wohl nicht nur von den Christen mit Erleichterung aufgenommen wenn auch seine Gegner Vergeltung nach seiner Ruckkehr furchteten 25 Der Persienfeldzug Bearbeiten Siehe auch Romisch Persische Kriege Julians PersienfeldzugDie Motive des Persienfeldzuges der eine der grossten Militaroperationen der Spatantike war sind nicht vollig klar Vielleicht ging es um die Grenzsicherung vielleicht aber auch um den Plan ein zweiter Alexander zu werden denn Julian zahlte Alexander den Grossen neben Trajan dem grossen Parthersieger und Mark Aurel zu seinen Vorbildern siehe auch Alexander Imitatio Moglicherweise suchte der Kaiser einen militarischen Erfolg um seine nicht unbestrittene Position im Inneren zu festigen 26 Ob Julian wirklich einen ihm genehmen Sassanidenprinzen zum neuen Grosskonig und Persien damit von Rom abhangig machen wollte ist unklar Unumganglich war der Feldzug jedenfalls nicht Obwohl Constantius II keinen Frieden mit dem Sassanidenkonig Schapur II geschlossen hatte hatten sich die Sassaniden 360 nach erfolgreichen Feldzugen in Mesopotamien zuruckgezogen Die Perser wollten sogar mit Julian die Friedensverhandlungen fortsetzen die sie mit seinem Vorganger begonnen hatten was dieser jedoch ablehnte 27 Ammianus weist darauf hin dass Julian begierig auf Siege uber die Perser gewesen sei 28 Moglicherweise wollte sich Julian auch nur die weitere Unterstutzung der Armee sichern Das mit einem militarischen Sieg verbundene Prestige die Beute und die Macht die sowohl der Kaiser als auch die Armee dadurch gewinnen wurden sollten vielleicht das schwierige Verhaltnis des Kaisers zu seinen Befehlshabern verbessern Im spateren Verlauf des Feldzugs als Erfolge ausblieben kam es allerdings wiederholt zu Hinrichtungen von Offizieren und sogar zu Dezimierungen ganzer Truppenteile Die Kampfeslust des Kaisers wurde offenbar nur von einem geringen Teil des Heeres geteilt zumal sich die Strategie seines Vorgangers Constantius einem offenen Schlagabtausch moglichst aus dem Weg zu gehen im Nachhinein als die bessere Alternative erwies Investiturrelief Ardaschirs II aus Taq e Bostan aus dem Jahr 379 Zu Fussen des Konigs Mitte liegt eine bartige Gestalt in romischer Kleidung mit Diadem die als Kaiser Julian identifiziert wird Ardaschir war 363 als Befehlshaber Schapurs II rechts seines Bruders entscheidend am persischen Sieg beteiligt gewesen Am 5 Marz 363 brach Julian mit einem sehr starken Heer nach Persien auf wobei die Zahlenangaben in den Quellen schwanken Zosimos gibt 65 000 Mann an was auch im Hinblick auf die Gesamtstarke des romischen Heeres realistisch sein durfte 29 Er setzte auf die bereits in Gallien erfolgreich von ihm verwendete Strategie und ruckte schnell Richtung Euphrat vor Am 27 Marz uberquerte Julian den Fluss Er erhielt grosse Unterstutzung von persischen Vasallen zumeist Araber die sich ihm ergaben und Truppen fur weitere Operationen gegen ihre fruheren Herren zur Verfugung stellten In Carrhae angekommen teilte er seine Armee Er selbst zog sudwarts durch Babylonien und Assyrien seine Generale Procopius und Sebastianus unterstutzten mit einer Flotte den mit Rom verbundeten armenischen Konig Arsacius Arsakes bei der Sicherung des Nordufers des Tigris Anfang April zog das romische Heer uber Circesium nach Dura Europos wo Julian das Grab eines seiner Vorganger Gordians III besuchte der 244 auf einem Persienfeldzug von seinem Pratorianerprafekten Philippus Arabs beseitigt worden oder in der Schlacht von Mesiche gefallen war Am 7 April setzte er den Marsch nach Assyrien fort Er eroberte die Festung Anatha und erreichte die Unterwerfung weiterer lokaler Fursten Zwar verzichtete Julian auf die Belagerung weiterer Festungen seine Truppen eroberten jedoch die Stadte Diacira und Ozogardana sowie Maiozamalcha das schon recht nahe bei der persischen Hauptstadt Ktesiphon lag Schliesslich erreichte Julians Armee einem Kanal zwischen Euphrat und Tigris folgend Ktesiphon Nachdem der bisher geringe persische Widerstand immer heftiger wurde rieten die romischen Generale von einer Belagerung der Hauptstadt ab und forderten Julian der es ohnehin versaumt hatte Belagerungsgerat mitzufuhren zum Ruckzug auf Dieser stimmte widerstrebend zu und begann den Ruckmarsch auch aufgrund der wegen einer Strategie der verbrannten Erde der Perser zunehmend schlechten Versorgungslage Die Flotte liess Julian verbrennen um sie nicht dem Feind in die Hande fallen zu lassen anschliessend fuhrte er seine Manner in die Wuste Die Erschopfung der Soldaten machte bald darauf eine Rast notwendig Das am 16 Juni eingerichtete Lager wurde jedoch immer wieder von persischen Guerillaangriffen bedroht Tod und Nachfolge Bearbeiten Die darauffolgende Schlacht von Maranga verlief fur die Romer noch recht gunstig wenn auch insgesamt ergebnislos doch vier Tage darauf wurde Julian wahrend eines unter Schapur II gefuhrten persischen Angriffs in einen Kampf verwickelt und von einem Speer todlich am Bauch getroffen Ammianus Marcellinus gibt an Julian der seine Rustung nicht angelegt hatte habe sich zu weit vorgewagt Man weiss nicht von wem der Speer gefuhrt wurde 30 Julian wurde in sein Zelt getragen wo er sich noch ein letztes Mal mit seinen Offizieren besprach mit seinen philosophischen Freunden Maximos und Priskos diskutierte und schliesslich seinen Verletzungen erlag Er starb am 26 Juni 363 bei Maranga am Tigris im Alter von 31 oder 32 Jahren Zunachst wurde er in Tarsos begraben spater aber angeblich nach Konstantinopel uberfuhrt Julians Nachfolger JovianMit Julian endete die konstantinische Dynastie denn er hatte lediglich eine Tochter die wohl noch im Kindesalter starb Sein Nachfolger wurde der von einem Kollegium bestehend aus Julians Offizieren Nevitta Arintheus Victor und Dagalaifus gewahlte Jovian ein christlicher Offizier dessen Vater bereits einen hohen Militarposten unter Constantius II bekleidet hatte Jovian musste mit dem Sassanidenkonig Schapur II einen ungunstigen Frieden schliessen und so den Preis fur Julians Orientabenteuer bezahlen Dies wurde aber weniger Julian als Jovian negativ angerechnet vereinzelt wurde sogar die Notwendigkeit eines Friedens und der damit einhergehenden Gelandeverluste generell bestritten 31 Ob er nun tatsachlich notwendig war oder nicht der Frieden von 363 den viele Romer als Schande ansahen gab dem Reich eine Atempause Fur die Sassaniden bedeutete er nicht nur einen strategischen Erfolg sondern auch einen erheblichen Prestigegewinn 32 Nach Julian ist kein romischer Kaiser mehr so weit nach Osten vorgedrungen wenn man von den Operationen des Herakleios im fruhen 7 Jahrhundert absieht der dort Erfolg hatte wo Julian scheiterte Rezeption Bearbeiten Hieronymus Albrecht Durer Bewertung in der Spatantike Bearbeiten Die Bewertung Julians durch seine Zeitgenossen und die spatantike Nachwelt hangt stark von der jeweiligen religiosen Perspektive ab Sein Leben wurde bald Gegenstand von Werken heidnischer wie christlicher Schriftsteller wobei die einen seinen Kampf um die Bewahrung des alten Glaubens lobten die anderen hingegen das Schicksal eines Abtrunnigen als Gottesurteil erweisen wollten Heidnische Autoren sehen ihn grundsatzlich sehr positiv 33 So spricht Eutropius von ihm als einem hervorragenden Mann der das Reich vorzuglich verwaltet hatte hatte er nur mehr Zeit gehabt 34 Auch der Redner Libanios die Historiker Ammianus Marcellinus Julians Leibarzt Oreibasios und Zosimos sowie viele andere altglaubige Autoren lobten Julian in den hochsten Tonen auch wenn vielen Heiden wohl klar war dass der Kaiser nicht zuletzt an seinen Anspruchen gescheitert war 35 Ganz anders sahen ihn die spatantiken Christen Auch wenn einzelne wie Orosius ihm Respekt zollen ist doch der Tenor ihrer Bewertungen sehr negativ Prudentius nennt ihn treulos gegen Gott aber nicht treulos gegenuber dem Erdkreis dem Romischen Reich 36 Theodoret bezeichnet ihn als hassliches stinkendes Schwein der Kirchenvater Hieronymus als wutenden Hund dessen fruher Tod die verdiente Strafe fur sein Heidentum gewesen sei In der vierten Rede Gregors von Nazianz wird er als Parabaths Verbrecher Prodoths Verrater Eἰdwlianos Gotzennarr von eidolon Gotze Ἀdwnaios Schonling von Adonis Kaysitayros Stierbrenner wegen seines Opferwahns Ἀpostaths Abtrunniger und Pisaios Pisaner wegen des dortigen grossen Jupitertempels also Jupiteranbeter beschrieben 37 Den Ausgangspunkt fur die Verbreitung des polemischen Beinamens Apostata der Abtrunnige der bis in die Gegenwart verwendet wird bildete eine Stelle im Werk De civitate Dei des Kirchenvaters Augustinus 38 Mittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten Spater war sogar von einem Teufelspakt Julians die Rede Roswitha von Gandersheim Otto von Freising und andere mittelalterliche Autoren verbreiteten die Legende vom zauberkundigen Tyrannen Julian Diese Einschatzung des Kaisers geht wohl auf syrische Romane aus dem 6 Jahrhundert zuruck Julian wurde so zum Vorlaufer des Faust Erst die Renaissance sah ihn wieder in einem positiveren Licht Lorenzo de Medici glaubte seine Absicht zu erkennen den alten Glanz des Romerreiches zu erneuern Vor allem Humanisten wie Erasmus von Rotterdam wurdigten Julian als guten Kaiser Besonders in Frankreich wurde er geschatzt Der Hugenotte Pierre Martini Petrus Martinius veroffentlichte 1566 als erster Schriften des Kaisers Michel de Montaigne widmete Julian seinen 1580 publizierten Essai Uber die Gewissensfreiheit wobei er sich auf die Darstellungen bei Ammianus Marcellinus und Eutropius berief Er beschrieb ihn als sehr bedeutenden und aussergewohnlichen Mann der samtliche Tugenden besessen habe Julian habe gute Gesetze eingefuhrt und die Steuerlast verringert Trotz seiner Feindseligkeit gegenuber dem Christentum habe er sich nicht zu Intoleranz und Ungerechtigkeit hinreissen lassen Tadelnswert fand Montaigne allerdings dass Julian seine eigene Religion auf aberglaubische Art praktiziert habe 39 Mit seiner Toleranzpolitik habe er die dogmatische Zwietracht unter den christlichen Eiferern verstarken wollen um sie zu schwachen Diese Vorgehensweise verglich Montaigne mit der Religionspolitik des damals herrschenden franzosischen Konigs Heinrichs III der den Hugenotten 1576 Zugestandnisse gemacht hatte In Frankreich sei die Gewissensfreiheit aber nicht gewahrt worden um die Gemuter zu erhitzen sondern um sie zu beruhigen 40 Eine so positive Darstellung Julians war fur einen Katholiken wie Montaigne eine grosse Kuhnheit Sie wurde vom kirchlichen Lehramt kritisiert 41 Der Aufklarer Montesquieu bezeichnete Julian als idealen Herrscher Ahnlich positiv sahen ihn Voltaire und der englische Althistoriker Edward Gibbon wobei es zu einer Verklarung des Kaisers kam Julian in der modernen Forschung Bearbeiten Die moderne Forschung nimmt von der fruher gangigen Neigung Abstand Julian entweder zu verteufeln oder ihn uber Gebuhr zu loben und zu einer tragischen Heldengestalt zu stilisieren Sie versucht seine Personlichkeit und Leistung zu wurdigen ohne sein Scheitern und seine Fehleinschatzungen zu verkennen Dennoch gehen die Einschatzungen der Historiker weit auseinander Teils wird der Kaiser hoch geschatzt etwa bei Joseph Bidez Marion Giebel oder Alexander Demandt teils sehr kritisch gesehen Wolfgang Schuller erklart zum Scheitern Julians dass mit seinem Tod nicht eine neue hoffnungsvolle Entwicklung abbrach sondern im Gegenteil ein romantischer Anachronismus endete 42 Auch andere Historiker wie Glen Bowersock Gerhard Wirth und wenigstens teilweise Klaus Bringmann sowie Klaus Rosen bewerten Julians Lebenswerk eher kritisch Bowersock betont dass Julians Politik zu einer Fanatisierung der Heiden fuhrte die mit seinem Tod aber auch endete wobei keineswegs alle Heiden um Julian trauerten Paul Veyne 43 und Klaus M Girardet 44 meinen dass sich der Paganismus moglicherweise oder sogar wahrscheinlich langfristig gegen das Christentum durchgesetzt hatte wenn Julian seine Religionspolitik noch lange hatte fortsetzen konnen Ob es wirklich moglich gewesen ware den christlichen Glauben zuruckzudrangen und das Heidentum zu erneuern bleibt offen Die Vorstellung Julian hatte zu den Zustanden vor Konstantin zuruckkehren konnen war wohl unrealistisch wie die geringe Resonanz der heidnischen Reichskirchengrundung und der Empfang in Antiochia zeigt Das Christentum war zumindest im Osten schon zu stark verwurzelt um vollig ausgeschaltet werden zu konnen Das Heidentum das keineswegs eine Einheit darstellte war stark zersplittert und zeigte Zerfallserscheinungen Auch unter den gebildeten Heiden gab es im 4 Jahrhundert eine Tendenz zum Monotheismus die sich etwa im Kult des Sol Invictus zeigte Giebel etwa betont zwar die Moglichkeit einer Erneuerung des traditionellen Gotterglaubens doch sollte sich das Christentum in der Folgezeit als das Band erweisen das das Imperium im Osten noch rund ein Jahrtausend zusammenhielt Klaus Rosen hat sich gegen die Vermutung ausgesprochen dass Julian bei langerer Lebensdauer hatte Erfolg haben konnen 45 Kritisiert wird von den Historikern dass Julian zu viel auf einmal wollte und nicht zu Kompromissen bereit war Sein ungeschicktes Verhalten in Antiochia das er mit seinem Bruder Constantius Gallus gemeinsam hatte verscharfte jedenfalls die Spannungen die er durch sein teils hartes Vorgehen ausgelost hatte Bezeichnenderweise war der nachste Kaiser der vom Heer gewahlt wurde wieder ein Christ Als Vorzuge Julians wurdigen die Historiker seine Intelligenz und seine Bildung seine personliche Anspruchslosigkeit seinen Arbeitseifer und seine Fahigkeit zur Selbstironie etwa in seiner Schrift Misopogon Seine vielgeruhmte Toleranz zielte nicht auf religiose Gleichberechtigung sondern gehorte in den Rahmen seiner aktiven Bekampfung des Christentums das er an den Rand der Gesellschaft drangen wollte insbesondere indem er den Christen eine Karriere im Staatsdienst verbaute 46 Sein grossangelegter Feldzug gegen die Sassaniden war daruber herrscht in der Forschung weitgehend Einigkeit schlecht geplant und uberhastet ausgefuhrt 47 Wahrscheinlich hat Julian nicht nur die Schlagkraft seiner Feinde sondern auch die klimatischen Widrigkeiten unterschatzt Uber das Scheitern Julians konnen die lobenden Worte des Ammianus und die panegyrischen Reden des Libanios nicht hinwegtauschen die auch der Rechtfertigung des Herrschers dienen sollten dessen Tod in vielen Stadten mit Erleichterung aufgenommen worden war 48 Julian in Literatur und Kunst Bearbeiten Im Mittelalter war Julian vor allem durch die Vita des heiligen Basilius bekannt mit dem er 355 in Athen studiert hatte Julian galt als Inbegriff heidnischen Hochmutes dem sterbenden Kaiser wurde das Zitat Vicisti Galilaee griechisch Nenikhkas me Galilaῖe Du hast mich besiegt Galilaer in den Mund gelegt Im Jesuitentheater des 17 Jahrhunderts versuchte man bereits ihm gerecht zu werden 49 Besondere Beachtung fand Julian ab dem fruhen 19 Jahrhundert Die Autoren dieser Zeit zeigten ihn teils als problematische teils als respektable Figur so Friedrich de la Motte Fouque Geschichten vom Kaiser Julian und seinen Rittern 1818 David Friedrich Strauss Der Romantiker auf dem Throne der Casaren oder Julian der Abtrunnige 1847 Joseph von Eichendorff Julian Versepos 1853 Felix Dahn Julian der Abtrunnige Roman 1894 und Henrik Ibsen Kaiser und Galilaer Drama 1873 50 Dmitri Mereschkowskis Julian Apostata 1896 dt 1903 bildet den Auftakt zur Romantrilogie Christ und Antichrist des Autors Algernon Swinburne stellte seinem Abgesang auf das heidnische Rom Hymn to Proserpine 1866 Julians angebliche letzte Worte voran In jungerer Zeit haben sich unter anderem Wolfgang Cordan Julian der Erleuchtete Roman 1950 und Gore Vidal Julian Roman 1962 mit Julian befasst 51 Quellen Bearbeiten Statue im Musee de Cluny Paris von der lange angenommen wurde sie wurde Julian darstellen Insgesamt ist die Quellensituation zu Julian verglichen mit anderen Abschnitten der antiken Geschichte aussergewohnlich gut Dies liegt nicht zuletzt an Julians eigenen Schriften Zu kaum einer anderen antiken Personlichkeit sind mehr Quellen vorhanden Nur uber Marcus Tullius Cicero und Augustinus von Hippo ist mehr bekannt Eine sehr wichtige Quelle fur seine Regierungszeit ist der ihm grundsatzlich sehr gewogene aber keineswegs vollig kritiklos schreibende Ammianus Marcellinus der unter dem Heermeister Ursicinus diente der Julian in Gallien unterstutzte und wohl auch im Auftrag des Constantius uberwachte Eine weitere wichtige Quelle ist Julians Vertrauter Claudius Mamertinus Gratiarum actio Mamertini de consulato suo Iuliano Imperatori Aber auch Eunapius Eutropius Julians Mitstudent in Athen Gregor von Nazianz der diverse Reden gegen Julian schrieb Libanios Aurelius Victor Sokrates Scholastikos Hilarius und viele andere Autoren jener Zeit schrieben uber Julian Uber den Perserkrieg verfassten mehrere Autoren Abhandlungen beispielsweise Magnus von Karrhai und Eutychianos diese sind bis auf Fragmente jedoch nicht erhalten Einige Informationen die Philostorgios gesammelt hat dessen Kirchengeschichte uns nur in Exzerpten erhalten ist sind auch in der Artemii Passio uberliefert Einen interessanten Einblick in seine Regierungstatigkeit bieten auch die im Codex Theodosianus zusammengestellten Gesetze von denen einige von Julian stammen 52 Was die bildlichen Darstellungen angeht so setzt sich in der Forschung seit einigen Jahren die Ansicht durch dass es jenseits der Munzen keine gesichert zeitgenossischen Abbildungen des Kaisers gebe 53 Dies gilt auch fur die beruhmte heute in Paris befindliche Statue die oft als zeitgenossisches Portrat Julians gedeutet worden ist Werke BearbeitenZahlreiche Schriften Julians in griechischer Sprache sind erhalten Er war der literarisch produktivste unter den romischen Kaisern Seine Werke sind in mutmasslicher chronologischer Reihenfolge Erste Lobrede Enkōmion auf den Kaiser Constantius II Oratio I wahrscheinlich 356 geschrieben Die Lobrede folgt den fur diese Gattung von Menander Rhetor aufgestellten Regeln Julian legt dabei Wert darauf als Philosoph und nicht als Rhetor aufzutreten Er scheint auch dem Vorbild des Themistios zu folgen der ebenfalls Philosoph war und das Herrscherlob dennoch nicht verschmahte Lobrede auf die Kaiserin Eusebia im Winter 356 57 geschrieben Julian dankt der Kaiserin fur ihre Gunst insbesondere fur die Erlaubnis in Griechenland zu studieren und aussert sich anerkennend uber den aktuellen Stand der dortigen Philosophie 8 Uber die Taten des Kaisers oder Uber das Kaisertum Zweite Lobrede auf Constantius wahrscheinlich 357 oder 358 geschrieben wobei die erste Lobrede den Ausgangspunkt bildete Die Auslegung von Ausserungen der klassischen Autoritaten Homer und Platon spielt eine wichtige Rolle Auch hier ist der Stil stark von rhetorischen Gesichtspunkten gepragt inhaltlich treten staatsphilosophische Uberlegungen und eine Darstellung des philosophischen Herrscherideals in den Vordergrund Uber die Abreise des vortrefflichen Salustius Trostrede an sich selbst 359 verfasst Kaiser Constantius hatte Saturninus Secundus Salutius oder Salustius einen hochrangigen Vertrauten Julians in Gallien abberufen Das Werk zeigt die typischen Merkmale einer Trostrede Brief an Senat und Volk der Athener kurz Brief an die Athener 361 verfasst dient der Rechtfertigung von Julians Aufstand gegen Kaiser Constantius Brief an den Philosophen Themistios wohl gegen Ende 361 anlasslich von Julians Herrschaftsantritt geschrieben nach einer anderen Ansicht aber schon 355 anlasslich seiner Erhebung zum Caesar behandelt die Problematik der monarchischen Herrschaftsausubung durch einen Philosophen und der dafur erforderlichen Qualifikation wobei Julian sich gegen die Auffassung des Themistios wendet Das Gastmahl oder Die Kronia Saturnalien auch Die Kaiser In dieser im Dezember 361 entstandenen Schrift setzt sich Julian mit seinen Vorgangern auseinander Er lasst sie um den Vorrang streiten und den Sieg Mark Aurel zufallen Gegen den Kyniker Herakleios eine Anfang 362 gehaltene Rede Julian wendet sich nicht gegen den Kynismus als solchen sondern gegen eine bestimmte Richtung unter den Kynikern Er befasst sich mit der Bestimmung des Begriffs Philosophie und der philosophischen Mythendeutung An die Gottermutter eine wohl im Marz 362 anlasslich des Festes der Grossen Mutter gehaltene Rede die von neuplatonischer Religiositat gepragt ist Gegen die ungebildeten Hunde eine im Fruhsommer 362 entstandene Rede gegen die Hunde kynische Philosophen ein Wortspiel mit dem von Kyōn Hund abgeleiteten Namen der kynischen Schule Julian schildert die Geschichte des Kynismus wobei er den ursprunglichen authentischen Kynismus mit spateren Verfallserscheinungen kontrastiert die er bei Kynikern seiner Zeit beobachtet An den Konig Helios mit dieser Rede wendet sich Julian an den Sonnengott und legt eine neuplatonische philosophische Theologie vor Antiochikos oder Misopogon Misopwgwn Barthasser anlasslich von Julians Aufenthalt in Antiochia 362 und seines Konflikts mit Teilen der Stadtbevolkerung entstanden selbstironische Betrachtung uberlieferter moralischer religioser und kultureller Haltungen deren Wert Julian verteidigt obwohl sie nur ausnahmsweise aus spezifisch philosophischen Lehren ableitbar sind Gegen die Galilaer Christen eine verlorene Streitschrift die aus Zitaten in Gegen Julian einer Gegenschrift Kyrills von Alexandria teilweise rekonstruiert werden kann Julian argumentiert historisch anthropologisch und philologisch Ferner verfasste Julian zahlreiche Briefe von denen ein grosser Teil erhalten ist sowie Epigramme und gesetzgeberische Texte Verloren ist die Darstellung seiner Taten in Gallien biblidion in der er besonders die Schlacht von Strassburg 357 behandelte und seinen Sieg wohl besonders hervorhob Die Fragmente der griechischen Historiker Nr 238 54 Werkausgaben und Ubersetzungen BearbeitenGesamtausgaben Joseph Bidez Gabriel Rochefort Christian Lacombrade Hrsg Julien Œuvres completes 2 Bande in 4 Teilbanden 1924 1964 Les Belles Lettres Paris griechisch franzosisch Friedrich K Hertlein Hrsg Iuliani imperatoris quae supersunt praeter reliquias apud Cyrillum omnia 2 Bande Teubner Leipzig 1875 archive org Digitalisate Wilmer Cave Wright Hrsg The works of the emperor Julian 3 Bande 1969 1980 Heinemann London ISBN 0 674 99014 5 griechisch englisch archive org Digitalisate Nachdruck der Ausgabe von 1913 1923 Sonstige Ausgaben und Ubersetzungen Rudolf Asmus Hrsg Kaiser Julians Philosophische Werke Durr Leipzig 1908 nur Ubersetzungen enthalt Trostrede an sich selbst Brief an Themistios vier Reden Adele Filippo Marco Ugenti Hrsg Giuliano Imperatore Elogio dell Imperatrice Eusebia Fabrizio Serra Pisa Rom 2016 ISBN 978 88 6227 893 5 kritische Edition mit italienischer Ubersetzung und Kommentar Angelo Giavatto Robert Muller Hrsg Julien l Empereur Contre les Galileens Vrin Paris 2018 ISBN 978 2 7116 2759 2 Gegen die Galilaer griechischer Originaltext und franzosische Ubersetzung Marion Giebel Hrsg Julian Apostata Das Kaiserbankett Der Barthasser Marixverlag Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 7374 1027 4 nur Ubersetzung Lisette Goessler Hrsg Kaiser Julian der Abtrunnige Die Briefe Artemis Zurich 1971 nur Ubersetzung Rosanna Guido Hrsg Giuliano Imperatore Al Cinico Eraclio Congedo Lecce 2000 ISBN 88 8086 350 9 griechisch italienisch mit Kommentar Friedhelm L Muller Hrsg Die beiden Satiren des Kaisers Julianus Apostata Symposion oder Caesares und Antiochikos oder Misopogon Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07394 9 griechisch deutsch Heinz Gunther Nesselrath Hrsg Iulianus Augustus Opera De Gruyter Berlin Boston 2015 ISBN 978 3 11 022122 0 kritische Edition enthalt sieben zur Zeit von Julians Alleinherrschaft entstandene Werke Carlo Prato Arnaldo Marcone Hrsg Giuliano Imperatore Alla madre degli dei e altri discorsi Mondadori Milano 1987 griechisch italienisch mit Kommentar enthalt Brief an Themistios Rede auf die Gottermutter Rede auf den Konig Helios Der Barthasser Carlo Prato Dina Micalella Hrsg Giuliano Imperatore Contro i Cinici ignoranti Universita degli studi di Lecce Lecce 1988 griechisch italienisch Sara Stocklin Kaldewey Kaiser Julian An den Senat und das Volk der Athener Einleitung Ubersetzung und Kommentar In Klio Band 97 Nummer 2 2015 S 687 725 griechisch deutsch Bertold K Weis Hrsg Julian Briefe Heimeran Munchen 1973 ISBN 3 7765 2110 4 griechisch deutsch Marion Giebel Hrsg Julian Apostata Rede zu Ehren der Kaiserin Eusebia KD Speyer 2021 ISBN 978 3 939526 44 5 griechisch deutsch Quellensammlungen BearbeitenStefano Conti Hrsg Die Inschriften Kaiser Julians Steiner Stuttgart 2004 ISBN 3 515 08443 6 Samuel N C Lieu Hrsg The Emperor Julian Panegyric and Polemic 2 Auflage Liverpool University Press Liverpool 1989 ISBN 0 85323 376 4 Literatur BearbeitenUberblickswerke Jean Bouffartigue Iulianus Julien l Empereur In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 3 CNRS Editions Paris 2000 ISBN 2 271 05748 5 S 961 978 Alexander Demandt Die Spatantike Romische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284 565 n Chr Handbuch der Altertumswissenschaft 3 Abteilung 6 Teil 2 Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 55993 8 S 119 136 David Hunt Julian In Averil Cameron Peter Garnsey Hrsg The Cambridge Ancient History Band 13 Cambridge University Press Cambridge 1997 ISBN 0 521 30200 5 S 44 77 gut lesbarer Uberblick Adolf Lippold Iulianus I In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 19 Hiersemann Stuttgart 2001 ISBN 3 7772 0134 0 Sp 442 483 informative Zusammenfassung Biografien Polymnia Athanassiadi Julian An Intellectual Biography Routledge London 1992 ISBN 0 415 07763 X Jean Bouffartigue L empereur Julien et la culture de son temps Serie Antiquite Band 133 Collection des Etudes Augustiniennes Paris 1992 ISBN 2 85121 127 7 Klaus Bringmann Kaiser Julian Primus Darmstadt 2004 ISBN 3 89678 516 8 souveran geschriebene Biografie die Julian ohne Pathos beschreibt fachwissenschaftliche Rezension bei H Soz Kult Glen Warren Bowersock Julian the Apostate Harvard University Press Cambridge Massachusetts 1997 ISBN 0 674 48882 2 Nachdruck der Ausgabe Cambridge Massachusetts 1978 knappe aber gut lesbare und kritische Zusammenfassung der Regierungszeit Julians Robert Browning Kaiser Julian Der abtrunnige romische Herrscher Heyne Munchen 1988 ISBN 3 453 00821 9 ubersetzt von Ulla Leippe Marion Giebel Kaiser Julian Apostata Die Wiederkehr der alten Gotter Artemis amp Winkler Dusseldorf Zurich 2002 ISBN 3 538 07130 6 nicht immer sehr kritische Biografie die Julian teilweise einseitig positiv sieht fachwissenschaftliche Rezension bei H Soz Kult Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Klett Cotta Stuttgart 2006 ISBN 3 608 94296 3 sehr gut lesbare fundierte und aktuelle Gesamtdarstellung in der auch ausfuhrlich auf die Rezeptionsgeschichte eingegangen wird fachwissenschaftliche Rezension bei H Soz Kult Hans Teitler The Last Pagan Emperor Julian the Apostate and the War against Christianity Oxford University Press Oxford 2017 Aufsatzsammlungen Nicholas Baker Brian Shaun Tougher Hrsg Emperor and Author The Writings of Julian the Apostate Classical Press of Wales Swansea 2012 ISBN 978 1 905125 50 0 Richard Klein Hrsg Julian Apostata Wege der Forschung Band 509 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1978 ISBN 3 534 07315 0 wichtige Aufsatzsammlung Stefan Rebenich Hans Ulrich Wiemer Hrsg A Companion to Julian the Apostate Brill s Companions to the Byzantine World Band 5 Brill Leiden 2020 ISBN 978 90 04 41456 3 Gesetzgebung Raphael Brendel Kaiser Julians Gesetzgebungswerk und Reichsverwaltung Studien zur Geschichtsforschung des Altertums Band 32 Kovac Hamburg 2017 ISBN 978 3 8300 9297 1 fachwissenschaftliche Rezension bei sehepunkte Religionspolitik Klaus Rosen Kaiser Julian auf dem Weg vom Christentum zum Heidentum In Jahrbuch fur Antike und Christentum Band 40 1997 ISSN 0075 2541 S 126 146 Theresa Nesselrath Kaiser Julian und die Repaganisierung des Reiches Konzept und Vorbilder Aschendorff Munster 2013 ISBN 978 3 402 10916 8 Uberblick uber Quellen und Forschungsstand zugleich Dissertation Universitat Munster 2011 fachwissenschaftliche Rezension bei H Soz Kult Rezension von David Greenwood in The Journal of Ecclesiastical History Band 65 2014 S 881 Rowland Smith Julian s gods Religion and philosophy in the thought and action of Julian the Apostate Routledge London 1995 ISBN 0 415 03487 6 vor allem bezuglich des kulturellen Hintergrunds Julians von Bedeutung Rezeptionsgeschichte Franziska Feger Julian Apostata im 19 Jahrhundert Literarische Transformationen der Spatantike Beihefte zum Euphorion Band 108 Winter Heidelberg 2019 ISBN 978 3 8253 7873 8 Thorsten Fleck Die Portraits Julianus Apostatas Antiquitates Band 44 Kovac Hamburg 2008 ISBN 978 3 8300 3082 9 Stefano Trovato Antieroe dai molti volti Giuliano l Apostata nel Medioevo bizantino Forum Universitaria Udinese Udine 2014 ISBN 978 88 8420 778 4 zur Wahrnehmung Julians in Byzanz fachwissenschaftliche Rezension bei H Soz Kult Leo Trumpelmann Triumph uber Julian Apostata In Jahrbuch fur Numismatik und Geldgeschichte Band 25 1975 S 107 111 Weblinks Bearbeiten Commons Julian Kaiser Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Julian im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Julian in der Deutschen Digitalen Bibliothek Walter E Roberts Michael DiMaio Jr Kurzbiografie englisch bei De Imperatoribus Romanis mit Literaturangaben Erich Kettenhofen Julian In Encyclopaedia Iranica englisch mit Literaturangaben Libanios Grabrede auf Julian in englischer Ubersetzung Julians Contra Galilaeos in englischer Ubersetzung Julians Misopogon in englischer Ubersetzung Gregors von Nazianz Kampfreden wider Kaiser Julian in deutscher Ubersetzung unifr ch unifr ch Romane uber JulianAnmerkungen Bearbeiten Das Beta b wurde in der Zeit der Koine offensichtlich bereits wie heute im Neugriechischen mit Lautwert w ausgesprochen nicht mehr als b Sonst ware die Ubertragung des lateinischen Vornamens in das Griechische nicht auf diese Weise erfolgt Vgl Henning Borm Born to be Emperor The principle of succession and the Roman monarchy In Johannes Wienand Hrsg Contested Monarchy Oxford University Press Oxford New York 2015 ISBN 978 0 19 976899 8 S 239 264 Zu den unterschiedlichen Ansatzen in der Forschung siehe zusammenfassend etwa Hans Ulrich Wiemer Libanios und Julian Munchen 1995 S 14 Anmerkung 7 Oft wird Mai Juni 331 angenommen vgl Dietmar Kienast Romische Kaisertabelle 3 Aufl Darmstadt 2004 S 323 Julians Onkel Konstantin hatte behauptet von Claudius Gothicus 268 270 abzustammen Diese fiktive Abstammung diente offenbar der dynastischen Legitimation Socrates Scholasticus 3 1 13 Libanios Reden 12 34 Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Stuttgart 2006 S 99 101 229 232 a b Zum Panegyrikus auf Eusebia Liz James Is there an empress in the text Julian s Speech of Thanks to Eusebia In Nicholas Baker Brian Shaun Tougher Hrsg Emperor and Author The Writings of Julian the Apostate Classical Press of Wales Swansea 2012 ISBN 978 1 905125 50 0 S 47 59 Ammian 16 12 Zitiert nach De Imperatoribus Romanis Ammian 20 4 Vgl Dariusz Brodka Ammianus Marcellinus Studien zum Geschichtsdenken im vierten Jahrhundert n Chr Krakau 2009 S 70 Anmerkung 259 Ursula Kampmann Die Munzen der romischen Kaiserzeit Gietl Regenstauf 2004 S 444 Sara Stocklin Kaldewey Kaiser Julians Gottesverehrung im Kontext der Spatantike Mohr Tubingen 2014 S 385 Zu Julians Massnahmen gegen Christen vgl etwa Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Stuttgart 2006 S 249 ff Ammian 22 10 7 Ammian 22 5 Sozomenos Kirchengeschichte 5 18 7 Elisabeth Begemann Altes oder neues Heidentum Die Ruckwirkungen des Christentums auf die Theologie und Religionspolitik Iulianus Apostatas Darmstadt 2006 Lippold 2001 Sp 460 f Ammian 25 4 17 Ammian 22 12 7 Zum begonnenen Tempelbau als Taktik gegen die Christen siehe Mordechai Piron Die romische Initiative zum Wiederaufbau des Tempels In Aufbau Nr 4 2009 S 10 12 Ammian 22 12 6 Klaus Rosen Julian in Antiochien oder Wie eine Theorie in der Praxis scheitert In Wolfgang Schuller Hrsg Politische Theorie und Praxis im Altertum Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1998 ISBN 3 534 13050 2 S 217 230 Vgl etwa David Hunt Julian In Averil Cameron Peter Garnsey Hrsg The Cambridge Ancient History Band 13 Cambridge 1997 S 73f Grundlegend ist Gerhard Wirth Julians Perserkrieg Kriterien einer Katastrophe In Richard Klein Hrsg Julian Apostata Darmstadt 1978 S 455 507 Libanios Reden 18 164 Ammian 22 12 1 f Vgl M F A Brok De perzische expeditie van keizer Julianus volgens Ammianus Marcellinus Groningen 1959 zugleich Dissertation Universitat Leiden Ammianus obgleich er an dem betreffenden Feldzug teilgenommen haben soll macht hierzu keine Angaben 25 3f Libanios deutet in seiner Begrabnisansprache epitaphios logos fur Julian an allerdings lediglich auf Basis einiger Vorurteile gegen Christen dass der Speer von einem Christen aus den eigenen Reihen gefuhrt worden sei Ammianus lasst demgegenuber jedoch den Kaiser in seinen letzten Worten sinngemass sagen dass er stolz sei nicht durch Verrat sondern in ruhmlicher Weise ums Leben zu kommen So etwa Alexander Demandt Die Spatantike S 137 Zu einem anderen Ergebnis kommt die ausfuhrliche Analyse von Gerhard Wirth Julians Perserkrieg Kriterien einer Katastrophe In Richard Klein Hrsg Julian Apostata Darmstadt 1978 S 455 507 Zum Friedensvertrags siehe Evangelos Chrysos Raumung und Aufgabe von Reichsterritorien Der Vertrag von 363 In Bonner Jahrbucher Band 193 1993 S 165 202 Gegen das negative Jovianbild aussert sich Gerhard Wirth Jovian Kaiser und Karikatur In Vivarium Festschrift Theodor Klauser zum 90 Geburtstag Munster Westfalen 1984 S 353 384 Jahrbuch fur Antike und Christentum Erganzungsband 11 Siehe etwa zur Diskussion der Apotheose Julians Johannes Straub Die Himmelfahrt des Julianus Apostata In Gymnasium Band 69 1962 S 310 326 Eutrop 10 16 Siehe dazu Glen Bowersock Julian the Apostate S 188 f Prudentius Apotheosis 454 4 Rede Gregors von Nazianz Augustinus De civitate Dei 5 21 Michel de Montaigne Essais 2 19 hrsg von Pierre Villey Montaigne Les Essais Livre II 2 Auflage Paris 1992 S 668 672 Vgl Paul Mathias Julien l Apostat In Philippe Desan Hrsg Dictionnaire de Michel de Montaigne Paris 2016 S 632 f Yvonne Bellenger Montaigne Une fete pour l esprit Paris 1988 S 216 f Pierre Villey Montaigne Les Essais Livre II 2 Auflage Paris 1992 S 668 Wolfgang Schuller Das erste Europa Stuttgart 2004 S 173 Paul Veyne Als unsere Welt christlich wurde Munchen 2011 S 102 f Klaus M Girardet Der Kaiser und sein Gott Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Grossen Berlin 2010 S 20 Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Stuttgart 2006 S 8 Siehe dazu Klaus Bringmann Kaiser Julian S 123 128 133 145 Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Stuttgart 2006 S 233 236 Siehe dazu Gerhard Wirth Julians Perserkrieg Kriterien einer Katastrophe In Richard Klein Hrsg Julian Apostata Darmstadt 1978 S 455 507 Siehe dazu die knappe Zusammenfassung von Richard Klein Julian Apostata S 10 ff sowie Glen Bowersock Julian the Apostate S 1 11 116 119 Vgl Jeremias Drexel Summa der Tragodien von Keyser Juliano 1608 Zur Rolle Julians in der Christentumskritik im 19 Jahrhundert etwa Andreas Urs Sommer Kaiser Julian als antichristliche Integrationsfigur Strauss Ibsen und Nietzsche In Richard Faber Helge Hoibraaten Hrsg Ibsens Kaiser und Galilaer Quellen Interpretationen Rezeptionen Wurzburg 2011 S 81 101 Fur einen Uberblick zur Rezeptionsgeschichte Julians siehe ausfuhrlich Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Stuttgart 2006 S 394 462 knapper Roman Lach Julian In Peter von Mollendorff Annette Simonis Linda Simonis Hrsg Historische Gestalten der Antike Rezeption in Literatur Kunst und Musik Der Neue Pauly Supplemente Band 8 Metzler Stuttgart Weimar 2013 ISBN 978 3 476 02468 8 Sp 541 550 Vgl zu den Quellen die Zusammenfassung in Bowersock Julian the Apostate S 1 ff Vgl Thorsten Fleck Die Portraits Julianus Apostatas Hamburg 2008 Vgl zum Geschichtswerk auch Pawel Janiszewski The Missing Link Greek Pagan Historiography in the Second Half of the Third Century and in the Fourth Century AD Warszawa 2006 S 113 116 Klaus Rosen Julian Kaiser Gott und Christenhasser Stuttgart 2006 S 148f VorgangerAmtNachfolgerConstantius II Romischer Kaiser 360 363Jovian Dieser Artikel wurde am 15 Marz 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118558684 lobid OGND AKS LCCN n79067875 NDL 00620907 VIAF 57406701 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME JulianALTERNATIVNAMEN Flavius Claudius Iulianus Flavius Claudius Julianus Julian Apostata Julian II KURZBESCHREIBUNG romischer Kaiser 360 363 GEBURTSDATUM 331 oder 332GEBURTSORT KonstantinopelSTERBEDATUM 26 Juni 363STERBEORT Samarra Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julian Kaiser amp oldid 234950737