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Das kirchliche Lehramt magisterium ecclesiae ist in den Kirchen die Lehrautoritat die von bestimmten Amtstragern und kirchlichen Instanzen ausgeubt wird Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Romisch katholisches Verstandnis 3 Evangelisches Verstandnis 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas kirchliche Lehramt entwickelte sich in der Kirchengeschichte in Zusammenhang mit dem Bischofsamt vor allem der Entstehung des monarchischen Episkopats Ergebnis dieser Entwicklung war der Primat des Papstes in der westlichen Christenheit der sich zuerst noch im Sinne eines ius appellationis und spater durch das Unfehlbarkeitsdogma des Ersten Vatikanischen Konzils zuspitzte Als Grundlage kirchlichen Lehrens gelten Schrift und Tradition Im Gegensatz dazu formulierte Martin Luther 1523 dass eine christliche Versammlung oder Gemeinde Recht und Macht habe alle Lehre zu beurteilen und Lehrer zu berufen ein und abzusetzen 1 Richtschnur sei dabei allein die Bibel Im Zuge der Konsolidierung der Reformation wurde die Lehrbeurteilung auf die Ebene der Landeskirchen gehoben und neben die Bibel traten als Sekundarnormen die Bekenntnisschriften Romisch katholisches Verstandnis BearbeitenDas kirchliche Lehramt steht nach romisch katholischem Verstandnis in Kontinuitat der von Jesus Christus seinen Aposteln verliehenen und durch die Geschichte hindurch tradierten Autoritat Es gewahrleistet in der Weltkirche die Verbindlichkeit des romisch katholischen Glaubens legt diesen umfassend dar interpretiert ihn und schutzt ihn vor Verfalschungen Es wird zwischen ordentlichem und ausserordentlichem Lehramt unterschieden Das ordentliche Lehramt hat jeder Bischof die Gemeinschaft aller Bischofe mit Papst sowie der Papst an sich inne Das ausserordentliche Lehramt ubt ein Konzil aller Bischofe in Gemeinschaft mit dem Papst aus wie auch der Papst allein sofern er ex cathedra spricht Entscheidungen des hochsten Lehramts haben formal qua ihrer Autoritat Geltung auch ohne Rezeption durch die Glaubigen oder andere kirchliche Instanzen Sie sind jedoch inhaltlich an den Glauben der Kirche gebunden den sie explizieren und zielen auf den Konsens des Gottesvolks Die Dogmatik unterscheidet hinsichtlich Gewissheit und Verbindlichkeit von Glaubenslehren die Gewissheitsgrade oder Nota Evangelisches Verstandnis BearbeitenIn den evangelischen Kirchen ist mit Lehramt zum einen die Ausubung der offentlichen Verkundigung sowie zum anderen verbindliche Lehrentscheidungen der Kirchenleitung gemeint Das Lehramt der Kirche wird also gemeinschaftlich ausgeubt Die Trager des Lehramts sind unter anderem diejenigen die durch Ordination und Vokation zum kirchlichen Amt berufen sind sowie Synoden und weitere Organe der Kirchenleitungen Haufig kommen in einzelnen Kirchenordnungen den Bischofen ein besonderes Wachteramt zu Dieses ist jedoch auch in das gemeinschaftlich getragene Lehramt eingebettet Siehe auch BearbeitenMissio canonica LehramtLiteratur BearbeitenElke Pahud de Mortanges Michael Germann Wiebke Kohler Eilert Herms Peter Neuner Lehramt kirchliches In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 5 Mohr Siebeck Tubingen 2002 Sp 182 190 Karl Rahner Joseph Ratzinger Episkopat und Primat Quaestiones disputatae 11 ZDB ID 846473 x 2 Auflage Herder Freiburg Breisgau u a 1963 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Luther WA 11 408 416 Normdaten Sachbegriff GND 4163958 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchliches Lehramt amp oldid 229781818