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Priskos wohl vor 305 in Epirus wohl 395 oder 396 war ein spatantiker Philosoph der neuplatonischen Richtung Er war ein Freund und philosophischer Berater des Kaisers Julian Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Leben 3 Quellenausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenQuellen BearbeitenEine wichtige Quelle sind die Angaben des Eunapios von Sardes in seiner Schrift Lebensbeschreibungen der Philosophen und der Sophisten Eunapios behandelt Priskos relativ knapp Weitere Informationen sind den Briefen Kaiser Julians von denen drei an Priskos gerichtet sind sowie den Briefen und Reden des beruhmten Redners Libanios zu entnehmen Leben BearbeitenPriskos stammte aus Epirus er war Thesproter oder Molosser Uber seine Herkunftsfamilie und Kindheit ist nichts bekannt Er war in Pergamon im Westen Kleinasiens Schuler des angesehenen neuplatonischen Philosophen Aidesios Aidesios ein Schuler des beruhmten Neuplatonikers Iamblichos hatte nach dessen Tod eine eigene Schule eroffnet Zu Priskos Mitschulern in Pergamon gehorten die Philosophen Maximos von Ephesos Eusebios von Myndos und Chrysanthios von Sardes Neben den Lehren Platons und des Aristoteles die in neuplatonischem Sinne gedeutet wurden gehorten auch religiose Praktiken Theurgie zum Unterrichtsstoff Aidesios hatte hohe Wertschatzung fur Priskos Als im Jahr 351 der spatere Kaiser Julian Aidesios in Pergamon aufsuchte um an dessen Unterricht teilzunehmen hatte Priskos seine dortigen Studien bereits abgeschlossen und sich in Griechenland niedergelassen Er lebte und lehrte in Athen und schrieb ein Lehrbuch zur Philosophie des Aristoteles In Athen wo sich Julian im Sommer 355 zu Studienzwecken aufhielt fand wohl die erste Begegnung des kunftigen Kaisers mit Priskos statt Offenbar war Julian von Priskos stark beeindruckt Bald darauf im November 355 wurde Julian zum Caesar ernannt Im Dezember begab er sich nach Gallien wo er die Zustandigkeit fur die Verteidigung gegen die Germanen ubernahm Er lud Priskos mit dem er korrespondierte zu sich ein Priskos nahm die Einladung an und verbrachte einige Zeit als hochgeehrter Gast in Gallien Bei seiner Abreise verfasste der Caesar ein Gedicht zu seinem Ruhm Nach seinem Herrschaftsantritt 361 wollte Julian der sich nun um die Erneuerung der alten Religion auf neuplatonischer Basis bemuhte seine philosophischen Freunde in seiner Umgebung haben Er holte Maximos von Ephesos und Priskos an seinen Hof nach Konstantinopel und machte sie zu seinen religiosen und philosophischen Beratern 1 uber politische Kompetenz soll Priskos nicht verfugt haben Als Julian sich zur Vorbereitung seines Perserfeldzugs im Sommer 362 nach Antiochia begab begleiteten sie ihn Es gelang Priskos eine Misshelligkeit zwischen dem Kaiser und dem Redner Libanios beizulegen Auch auf dem Feldzug gegen die Perser Marz bis Juni 363 blieben Maximos und Priskos bei Julian mit ihnen fuhrte er ein philosophisches Gesprach bevor er am 26 Juni 363 an der im Kampf erlittenen Verwundung starb Im Spatherbst 363 traf Priskos wieder in Antiochia ein Unter Julians christlichem Nachfolger Jovian der nur kurz regierte erfreute sich Priskos des kaiserlichen Wohlwollens Nach dessen Tod wurde er jedoch unter den ab 364 regierenden Kaisern Valentinian I und Valens verhaftet denn man beschuldigte ihn einer gegen die Gesundheit der Herrscher gerichteten Zauberei Diese Anschuldigung blieb allerdings erfolglos Priskos durfte nach Griechenland zuruckkehren Dort nahm er seine Unterrichtstatigkeit wieder auf und blieb fur den Rest seines Lebens unbehelligt Eunapios hebt Priskos vorzugliches Gedachtnis und seine umfassende Kenntnis der uberlieferten Lehren hervor und erwahnt seine Abneigung gegen philosophische Kontroversen Priskos hielt Streit fur schadlich da er auf der schwacheren Seite Bitterkeit erzeuge und die Bereitschaft zur Hingabe an die Philosophie zerstore Eunapios teilt diese Auffassung scheint aber Priskos extreme Verschwiegenheit hinsichtlich vertraulicher Teile der religios philosophischen Lehren und sein stark ausgepragtes Selbstbewusstsein kritisch zu beurteilen 2 Priskos war mit einer Frau namens Hippia verheiratet das Ehepaar hatte mehrere Kinder Quellenausgaben BearbeitenGiuseppe Giangrande Hrsg Eunapii vitae sophistarum Istituto poligrafico dello stato Rom 1956 Bertold K Weis Hrsg Julian Briefe Heimeran Munchen 1973 S 36 41 und 257 260 drei Briefe Julians an Priskos 48 51 und 264f Erwahnung des Priskos Literatur BearbeitenRichard Goulet Priscus de Thesprotie In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 2 CNRS Editions Paris 2012 ISBN 978 2 271 07399 0 S 1528 1539 Robert J Penella Greek Philosophers and Sophists in the Fourth Century A D Studies in Eunapius of Sardis Francis Cairns Leeds 1990 ISBN 0 905205 79 0 S 65 72Weblinks BearbeitenEunapios uber Priskos englische Ubersetzung Anmerkungen Bearbeiten Fur eine herausgehobene Stellung des Priskos argumentiert Arcangela Tedeschi Giuliano e il koinὸs ka8hgemwn In Quaderni di storia 31 62 2005 S 123 129 Robert J Penella Greek Philosophers and Sophists in the Fourth Century A D Studies in Eunapius of Sardis Leeds 1990 S 65 72 hier 70f zu Priskos Selbstbewusstsein und der platonischen Tradition des Verschweigens von nicht fur die Offentlichkeit Bestimmtem siehe Garth Fowden The pagan holy man in late antique society in Journal of Hellenic Studies 102 1982 S 33 59 hier 55f PersonendatenNAME PriskosKURZBESCHREIBUNG spatantiker Philosoph Neuplatoniker GEBURTSDATUM vor 305STERBEDATUM 395 oder 396 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Priskos Philosoph amp oldid 216514799