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Die Reichssynode von Serdica auch Sardica oder Serdika wurde von den Kaisern Constans und Constantius II fur 342 nach Serdica das heutige Sofia einberufen um den religiosen Frieden im romischen Reich zu sichern Etwa 170 Bischofe trafen sich wohl ab Herbst 342 in der Stadt 1 Das Reichskonzil scheiterte und wurde von der Kirche nicht als Okumenisches Konzil anerkannt Inhaltsverzeichnis 1 Einberufung und Ziel 2 Aufspaltung in zwei Teilkonzilien 3 Literatur 4 AnmerkungenEinberufung und Ziel BearbeitenConstantius II Herrscher des ostromischen Reiches hatte das neuartige teils anti arianische Bekenntnis von Nizaa nicht akzeptieren wollen da es bei den meisten ostromischen Kirchen und Bischofen zugunsten der dort vorherrschenden traditionellen von der Theologie des Origenes beeinflussten oder gepragten Theologie abgelehnt wurde Zugleich hatte Constantius Gegner seiner Kirchenpolitik wie den vehement anti arianischen Bischof Athanasius von Alexandria und Markell von Ankyra in die Verbannung geschickt Diese hatten in Rom Zuflucht gefunden was wiederum den meisten Bischofen des Ostens sehr suspekt war In der Tradition des Origenes vertraten die Bischofe des ostlichen Reichsteils haufig die Lehre von den drei Hypostasen Gottes und verdachtigten die Anhanger des nizanischen Bekenntnisses sowie insbesondere Markell welche von einer Hypostase Gottes sprachen des Sabellianismus In dieser Situation der theologischen Spannungen schlug Constans Herrscher des westromischen Reiches seinem Bruder Constantius vor eine Reichssynode zur Sicherung des religiosen Friedens abzuhalten Constantius immer wieder auf militarische Unterstutzung durch seinen Bruder angewiesen liess sich darauf ein Aufspaltung in zwei Teilkonzilien BearbeitenDie Bischofe des Westens hatten in Serdica die mit ihnen angereisten Bischofe Athanasius und Markell bereits wieder in die Kirchengemeinschaft aufgenommen Die etwas spater eingetroffenen Bischofe des Ostens verlangten aber deren Ausschluss als Bedingung an Sitzungen der Reichssynode teilzunehmen da beide durch Synoden verurteilt und abgesetzt worden seien Athanasius 335 durch die Synode von Tyros Markell im Jahre 336 durch die Synode von Konstantinopel 2 Die Bischofe des Westens wiederum beharrten darauf die beiden seien von einer romischen Synode 341 rehabilitiert worden Die Bischofe aus Constantius ostlichen Reichsteil versammelten sich daher im kaiserlichen Palast wahrend die westlichen Bischofe in die Stadtkirche eingezogen waren Nachdem auf der Synode bald die Nachricht eintraf dass Kaiser Constantius eine Schlacht gegen ein Heer des sassanidischen Herrschers Schapur II gewonnen hatte brachen die ostlichen Bischofe die Verhandlungen ab verliessen die Synode in Serdica und hielten im spaten August 343 eine getrennte Sitzung in Philippopolis Plowdiw ab 3 wahrend die westlichen Bischofe unter Leitung von Ossius von Cordoba die Reichssynode einfach fortsetzten 4 5 6 Zuvor hatten sich allerdings beide Gruppierungen gegenseitig exkommuniziert Literatur BearbeitenWilhelm Schneemelcher Serdica 342 Ein Beitrag zum Porblem zwischen Ost und West in der Alten Kirche in ders Gesammelte Aufsatze zum Neuen Testament und zur Patristik Analecta Blatadon 22 Thessalonike 1974 S 338 364 Klaus Martin Girardet Kaisergericht und Bischofsgericht Studien zu den Anfangen des Donatistenstreites 313 315 und zum Prozess des Athanasius von Alexandrien 328 346 Antiquas Reihe 1 Abhandlungen zur alten Geschichte 21 Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 S 111 151 Franz Dunzl Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche Herder Freiburg Breisgau u a 2006 ISBN 3 451 28946 6 S 87 95 Stefan Klug Alexandria und Rom Die Geschichte der Beziehungen zweier Kirchen in der Antike Aschendorff Verlag Munster Westfalen 2014 S 202 204 Anmerkungen Bearbeiten Stefan Klug Alexandria und Rom Die Geschichte der Beziehungen zweier Kirchen in der Antike Aschendorff Verlag Munster Westfalen 2014 S 202 Winrich Lohr Der arianische Streit in Peter Gemeinhardt Hrsg Athanasius Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2011 S 56 73 hier S 63f Hans Dieter Dopmann Kirche in Bulgarien von den Anfangen bis zur Gegenwart Schriften der Deutsch Bulgarischen Gesellschaft zur Forderung der Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien e V Reihe I Bulgarische Bibliothek Neue Folge Band 11 Biblion Verlag Munchen 2006 ISBN 9783932331909 S 11 Anm 5 Leslie William Barnard The Council of Serdica 343 A D Synodal Verlag Sofia 1983 hier S 65 Franz Dunzl Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche Herder Freiburg Breisgau u a 2006 ISBN 3 451 28946 6 S 90 Pedro Barcelo Constantius II und seine Zeit Die Anfange des Staatskirchentums Klett Cotta Verlag Stuttgart 2004 S 84 Stefan Klug Alexandria und Rom Die Geschichte der Beziehungen zweier Kirchen in der Antike Aschendorff Verlag Munster Westfalen 2014 S 203 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konzil von Serdica amp oldid 236056868