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Dieser Artikel behandelt die romischen Kastelle und die Zivilsiedlung auf dem Gebiet des heutigen Bregenz Zu weiteren Bedeutungen siehe Brigantium Begriffsklarung Brigantium ist der Sammelbegriff fur mehrere romische Kastelle und die dazugehorige Zivilsiedlung auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Bregenz Bundesland Vorarlberg Bezirk Bregenz in Osterreich a Kastell Olrain b Kastell Oberstadt c Hafenkastell Steinbuheld Hafenkastell LeutbuhelAlternativname Brigantion Brigantium Brecantia Brecantio Brigantio Bregancea BreganceoLimes Raetien Donau Iller Rhein Limes Strecke 3 Raetia primaDatierung Belegung a augusteisch oder tiberisch im 1 Jahrhundert n Chr aufgelassen b diokletianisch 3 bis 5 Jahrhundert n Chr c augusteisch tiberisch 1 bis 4 Jahrhundert n Chr d valentinianisch Ende 4 Jahrhundert n Chr bis Anfang 5 Jahrhundert n Chr Typ Kohorten und FlottenkastelleEinheit Numeri barbaricariorum Grosse a 2 74 hab 1 2 ha c unbekannt d 0 35 haBauweise a Holz Erde b unbekannt c unbekannt d SteinErhaltungszustand oberirdisch nicht sichtbarOrt BregenzGeographische Lage 47 30 18 N 9 44 57 O 47 505 9 7491666666667 Koordinaten 47 30 18 N 9 44 57 O hfVorhergehend Kastell Arbon westlich Anschliessend Kastell Vemania nordlich Lage von Brigantium am DIR Limes Bodensee Linie Das romische BregenzNach der Okkupation der Bodenseeregion um 15 v Chr grundeten die Romer auf dem Areal eines keltischen Oppidums Olrainplateau ein Holz Erde Lager mit dazugehorigem vicus Es ist bislang das alteste romische Kastell das in Osterreich nachgewiesen werden konnte seine Uberreste stammen aus dem Jahr 5 n Chr Nach Auflassung dieses Kastells im Laufe des 1 Jahrhunderts n Chr bildete sich aus dem Lagerdorf eine stadtahnliche Siedlung die bald zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt und Handelszentrum der Bodenseeregion avancierte Am Steinbuhel stand vermutlich im 1 Jahrhundert n Chr ein weiteres Kastell das zum Schutz des Hafens diente Auch eine Vielzahl ausgegrabener militarischer Ausrustungsgegenstande bezeugt die Anwesenheit romischer Soldaten in Bregenz Im spaten 3 Jahrhundert wurde der Olrain aufgegeben und der Siedlungsschwerpunkt verlagerte sich auf den flachenmassig kleineren aber besser zu verteidigenden Hugel der heutigen Oberstadt Altstadt Nach Raumung des Obergermanisch Ratischen Limes hatte die Stadt in der Spatantike aufgrund ihrer strategischen und verkehrsgunstigen Lage im romischen Grenzbefestigungssystem wieder eine Schlusselposition inne Das unter Valentinian I errichtete Hafenkastell am Leutbuhel Brecantia war als Bestandteil des spatantiken Donau Iller Rhein Limes auch Stutzpunkt einer Flotteneinheit der romischen Grenztruppen Es war moglicherweise bis ins fruhe 5 Jahrhundert n Chr mit regularen romischen Soldaten besetzt Erwahnenswert ist auch das grosse romische Graberfeld am Olrain das vom 1 bis zum 5 Jahrhundert n Chr belegt wurde und Einblicke in den Wandel des Alltagslebens einer typischen romischen Provinzstadt uber einen Zeitraum von fast 500 Jahren gewahrt Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage und Topographie 3 Strassenverbindungen 4 Forschungsgeschichte 5 Fundspektrum 6 Entwicklung 6 1 Vorromische Zeit 6 2 Zeitenwende bis 2 Jahrhundert 6 3 3 Jahrhundert 6 4 4 Jahrhundert 6 5 5 bis 9 Jahrhundert 7 Kastelle 7 1 Kastell auf dem Olrain 7 2 Hafenkastell Steinbuhel 7 3 Kastell in der Oberstadt 7 4 Hafenkastell Leutbuhel 8 Garnison 9 Zivilsiedlung 9 1 Bevolkerung 9 2 Verwaltung 9 3 Befunde 9 4 Gebaude 9 5 Baumaterial 9 6 Forum 9 7 Stadttherme 9 8 Rasthaus am Bockleareal 9 9 Villa am Steinbuhel 9 10 Strassensystem 10 Kultbauten 11 Religion 11 1 Heidnische Kulte 11 2 Christentum 12 Hafen 13 Wirtschaft 14 Graberfeld 15 Verlauf des Donau Iller Rhein Limes von Brigantium bis zum Kastell Vemania 16 Hinweise 17 Denkmalschutz 18 Siehe auch 19 Literatur 20 Weblinks 21 AnmerkungenName BearbeitenDer Ortsname wird auf keltisch oder ligurisch brigant herausragend zuruckgefuhrt 1 Der fruheste Beleg lautet Brigantion Brigantion und wird um die Zeitenwende vom Geographen Strabon 2 uberliefert 1 Er erscheint auch in der Tabula Peutingeriana bei Claudius Ptolemaus im Itinerarium Antonini 3 und in der Vita des Heiligen Gallus von Walahfrid Strabo 4 In der Vita des Missionars Columban von Luxeuil wird der Ort Bricantia genannt 5 Lage und Topographie Bearbeiten Blick auf die Bregenzer Bucht Altstadthugel und den noch weitgehend unbebauten Olrain Postkarte von 1895 Topographie Bregenz von links nach rechts Bregenzer Klause Oberstadt Olrain Gebhartsberg Darstellung der Ersturmung der Stadt durch die Schweden 1646 Der Standort vereinte die Vorzuge einer naturlichen Festung und als Knotenpunkt zweier Fernwege von der heutigen Schweiz in den Osten und von der Donau das Rheintal aufwarts bis nach Italien und als Seehafen Diese mehrfache Rolle im Durchgangsverkehr zeichnete den Ort schon seit vorromischer Zeit aus wie diverse Funde beweisen Bregenz befindet sich am ostlichen Ufer Nordostbucht des Bodensees direkt an den Abhangen des 1063 m hohen Bergmassivs des Pfanders Die topographischen Gegebenheiten boten die besten Voraussetzungen fur die Anlage einer grossflachigen Siedlung in erhohter Lage Nordlich der Stadt reicht der Pfander bis fast an das Seeufer schmalste Stelle ist die sogenannte Bregenzer Klause heran und schirmte so die antike Siedlung nach Norden ab Im Suden sicherten die Sumpfe an den Ufern der Rheinmundung bei Rheineck Altenrhein und die Wildwasser der Bregenzer Ach die Siedlung vor feindlichen Angriffen Der See reichte in der Antike noch bis nahe an die Abhange des Olrains heran was eine grossflachige Besiedlung der Uferlagen erheblich erschwerte bzw unmoglich machte Die Lage des von Strabon genannten spatkeltischen Oppidums ist noch unbekannt Es wird auf einem Gelandesporn nordlich des Altstadthugels vermutet Die romische Siedlungstatigkeit konzentrierte sich an drei Punkten Zu Anfang wurde die fast ebene Olrainterrasse von ca 50 ha besiedelt die sich ca 34 m uber dem See erhebt Sie bildete sich wahrend des Abschmelzens der Eiszeitgletscher zwischen dem Grundgebirge am Gebhardsberg dem nordlich des Inselberges Riederstein gelegenen Rest des Rheingletschers und einer grosseren Eismasse im heutigen Feldmoos Diese Zone wurde im Laufe der Jahrtausende durch Schotter und Sandablagerungen der Bregenzer Ach aufgefullt Im Norden und Osten fallt die Terrasse steil zum Seeufer hin ab Im Suden lauft sie flach bis zu den Pfanderabhangen aus Im Westen begrenzen die Auslaufer von Gebhardsberg Rieder Sporn und das Flussbett der Bregenzer Ach den Olrain Auf dem Vorstossschotter des jungsten Rheingletschers dessen Nordkante relativ steil rund 34 m zum Bodenseeufer hin abbricht befinden sich ca 430 m u M die fruhkaiserzeitlichen Militaranlagen die zugehorigen vici das kaiserzeitliche Brigantium und das grosse Graberfeld Der spatantike Siedlungsplatz ein ostlich von der Oberstadt gelegener abgetrennter 1 2 ha grosse Moranenhugel beherrscht noch heute das Stadtbild Er wurde einst durch Ausspulung von Gletscherschmelzwasser vom Pfandermassiv separiert und bildet so eine markante Erhebung in der Landschaft Im Westen umfliesst ihn der Thalbach im Osten der Weissenreutebach An den Westhangen und am Fuss des Plateaus wurden weitere spatantike Gebaude und das valentinianische Hafenkastell freigelegt 6 Das antike Hafenviertel befand sich am sogenannten Leutbuhel dem heutigen Stadtzentrum am Fuss der Oberstadt Zum Stadtterritorium des spatantiken Brigantium zahlten das Gebiet westlich des Arlbergs bis zum Bodensee und einige daran angrenzende Gebiete im Norden Der sudliche Bodenseeraum gehorte zur im 1 Jahrhundert n Chr eingerichteten Provinz Raetia ab dem 4 Jahrhundert wurde sie administrativ in zwei Halften Raetia I und Raetia II geteilt Die Region um Bregenz fiel vermutlich an die Raetia I mit ihrer Hauptstadt Curia Diese war Teil der Diozese Italia Annonaria Prafektur Italia Strassenverbindungen Bearbeiten Etappenstation Brigantio auf der Tabula PeutingerianaBrigantium nahm in den ursprunglich nach militarischen und strategischen Erfordernissen angelegten Strassentrassen als Nord Sud bzw Ost West Verkehrsknotenpunkt Innerratiens und Verbindungsglied zwischen Italien dem linksrheinischen Germanien Gallien und den Donauprovinzen eine bedeutende Position ein Dies wird auch durch seine Erwahnung in der Tabula Peutingeriana an der Route Mailand Mediolanum Chur Curia Clunia Feldkirch Kempten Cambodunum Augsburg Augusta Vindelicorum unterstrichen 7 Die Strasse zweigte hier ins Alpenvorland in Richtung Westen nach Arbon Arbor Felix Pfyn Ad Fines Kaiseraugst Augusta Raurica Windisch Vindonissa und Sudgallien ab 8 In severischer Zeit um 201 erfolgte dann der Vollausbau der Strassenverbindung Augsburg Bregenz Forschungsgeschichte Bearbeiten Beispiel eines freigelegten romischen Mosaikfussboden Begehungshorizont ad litteram aus Wohnhausern und Villen in und um Brigantium 2 3 Jh n Chr Vorarlberger Landesmuseum Bregenz Ungefahr seit Mitte des 19 Jahrhunderts ist bekannt dass das Olrainplateau einst Standort einer Romerstadt war Im Zuge der Errichtung von Wohnhausern und Villen veranlassten wohlhabende Hausbesitzer die ersten Grabungen zur Aufdeckung romischer Baureste Ab 1864 wurden das damals noch weitgehend unverbaute Plateau und einige Bereiche in der Oberstadt von dem ursprunglich aus der Schweiz stammenden Textilfabrikanten Samuel Jenny erstmals nach archaologischen Gesichtspunkten untersucht Bei diesen fur die damals ublichen Methoden bzw Wissensstand sehr sorgfaltig durchgefuhrten Grabungen kamen die Reste von drei antiken Steingebauden sowie einzelne Abschnitte der romischen Trasse der Alpenrheintalstrasse zum Vorschein Jenny ab 1875 auch Konservator der k k Central Commission fur Denkmalpflege und von 1877 bis zu seinem Tod 1901 Museumsvereinsobmann konnte auf Grund der dabei erzielten Ergebnisse schon bald die ersten zusammenfassenden Aufsatze zur Topographie Brigantiums vorlegen Auch spater in diesem Bereich tatige Forscher griffen auf seine Arbeiten zuruck John Sholto Douglass 15 Laird of Tilquhillie 1870 und der 1858 gegrundete Landesmuseumsverein machten sich um die Katalogisierung und ordnungsgemassen Verwahrung der Grabungsfunde verdient Nach Jennys Tod setzte Karl von Schwerzenbach seine Arbeit fort Ihm gelang von 1911 bis 1913 erstmals die Aufdeckung romischer Holz Erde Konstruktionen aus der fruhesten romischen Besiedlungsphase Er untersuchte auch das Graberfeld und gab die Inventarisierung des Museumsbestandes in Auftrag Seine Inventarverzeichnisse machten es spater moglich die Funde aus dem Graberfeld seit dem Jahr 1847 zu 90 zu erfassen Nach dem Ersten Weltkrieg fuhrte Adolf Hild der seit 1907 in Bregenz als Museumskustos tatig war Untersuchungen am Olrain durch 1925 konnte beim Bau eines Bankgebaudes in der Anton Schneider Strasse unter anderem der Verlauf des antiken Seeufers rekonstruiert werden Schwerzenbach starb 1926 und Gero Merhart von Bernegg ubernahm nun die Leitung der Grabungen Ab 1940 wurde er wieder von Adolf Hild abgelost auf sein Betreiben wurden die Grabungen am Olrain und in der Oberstadt wegen der rasch voranschreitenden Uberbauung weiter intensiviert Besonders wertvoll sind seine Tagebuchaufzeichnungen in denen er ausserst detailliert Befundzusammenhange notierte Er war es auch der 1929 den ersten Ubersichtsplan des Graberfeldes erstellte 1927 wurden in der Kaspar Schoch Strasse ein breiter Graben freigelegt der wohl ein Teil umfangreicher die Ausgraber gingen von ca 5 4 ha aus militarischer Anlagen aus augusteischer bis fruhclaudischer Zeit gewesen sein durfte Ab den 1950er Jahren leitete der neue Direktor des Landesmuseums Vorarlberg Elmar Vonbank die Grabungen in Bregenz 1954 wurden bei Ausschachtungen in der Kaspar Hagen Strasse die Uberreste des romischen Hafens angeschnitten Bei Bauarbeiten in der Fussgangerpassage am Leutbuhel wurden 1968 bis 1969 die Reste der spatromischen Hafenanlage und des dazugehorigen valentinianischen Kleinkastells entdeckt Sie wurden aber erst 1999 von Christine Ertel genauer untersucht Von der Forschung bis zuletzt kontrovers diskutiert gelang 2010 der archaologische Nachweis des Olrainkastells im Zuge einer Rettungsgrabung des Bundesdenkmalamtes Die Ausgrabungen von 2009 2012 auf dem Bockleareal ehemaliges UKH im Westen des romischen Siedlungsareals brachten sowohl sudlich als auch nordlich der romerzeitlichen Hauptstrasse sieben aufeinanderfolgende Besiedlungsphasen ans Tageslicht Es handelte sich um die ersten nach stratigraphischen Gesichtspunkten durchgefuhrten Untersuchungen in Bregenz Befunde und Fundmaterial wurden an der Universitat in Innsbruck aufgearbeitet Die Ausgrabungen standen unter der Leitung von Maria Bader und wurden in Zusammenarbeit mit dem Osterreichischen Bundesdenkmalamt durchgefuhrt Hierbei wurden vor allem die Siedlungsschichten der Steinbauphase und auch stellenweise die darunterliegenden Holz Fachwerkbauphasen untersucht Diese Grabungen fanden aber nur auf eine Flache von kaum mehr als 0 5 Hektar statt und deckten nur die Randbereiche des Olrainlagers ab Uber die Gesamtgrosse der unter den Kaisern Augustus und Tiberius errichteten Militaranlagen sowie uber deren exakte Ausdehnung aber auch zu Fragen nach der Herkunft und Starke der dort stationierten Truppen konnen weiterhin nur Vermutungen angestellt werden Im Fruhjahr 2010 erfolgte eine Rettungsgrabung durch ein Worgler Grabungsunternehmen In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und dem Vorarlberg Museum konnten dabei Bauholzer dendrochronologisch untersucht werden sodass das Falldatum von Stammen bestimmt werden konnte Seit Juni 2017 lassen sich die romerzeitlichen Baureste von Bregenz 9 im Stadtplan im Menu Romisches Bregenz einsehen Karl Oberhofer Andreas Picker und Ursula Reiterer fuhrten Im Rahmen einer Aktualisierung die Ergebnisse aller Grabungen bis Ende 2016 neu zusammen und besorgten deren Georeferenzierung Der romische Stadtplan wurde somit auf digitaler Basis neu gezeichnet und in das Geografische Informationssystem GIS der Stadt 10 eingebunden Zusatzlich lassen sich weitere Informationen der einzelnen Objekte uber die maptip Funktion abrufen Bregenz nimmt hiermit eine Vorreiterrolle unter den Landeshauptstadten Osterreichs ein Bereits in der Zwischenkriegszeit ausserten Archaologen die Vermutung dass in Bregenz das alteste romische Militarlager Osterreichs stand Der Beweis dafur gelang Innsbrucker Forschern durch die Altersbestimmung von Baumringen Die Uberreste des Lagers stammen demnach aus dem Jahr 5 n Chr Fundspektrum Bearbeiten Abbildung des DrusussteinsDie fruhesten Siedlungsfunde im Stadtgebiet an der Kennelbacher Strasse am Rand der Olrainterrasse gegen das Ufer der Bregenzer Ach hin stammen aus der fruhen Bronzezeit Die Funde aus der Zivilstadt reichen bis in die claudische Zeit zuruck Ein besonderes Kleinod der keltischen Kultur ist ein in der Bregenzer Altstadt aufgefundenes 1 03 0 84 0 17 m grosses Sandsteinrelief der Pferdegottin Epona oder auch Rhiannon das allerdings bereits aus romischer Zeit 2 Jahrhundert n Chr stammt Erwahnenswert sind auch die Funde eines Fragments einer Monumentalstatue sowie von vier Kleinbronzen die Merkur Mars Victoria und einen Philosophen darstellen 11 In der Oberstadt kam auch der sogenannte Drususstein ans Tageslicht eine der altesten romischen Inschriften auf dem Gebiet der ehemaligen Provinz Ratien Der 0 92 0 81 0 27 m grosse Sandsteinblock wurde vermutlich in der Spatantike als Baumaterial Spolie auf den Oberstadthugel verschleppt Die Inschrift war zu Ehren des Sohnes und designierten Thronfolgers des Kaisers Tiberius Drusus Caesar angefertigt worden und stammt vermutlich aus den Jahren 14 bis 23 n Chr 12 Aus der Blutezeit der Zivilstadt sind u a Reste von Mosaiken erhalten geblieben Aufgrund der Lage an einem wichtigen Handelsweg fand man auch betrachtliche Mengen an sudgallischer Terra Sigillata Typ Dragendorf Dechelette Knorr Curle 13 Anhand von Gewandfibeln konnte man die kulturellen Verbindungen der Stadtbewohner nachvollziehen Bemerkenswert ist ein Fibelkonvolut aus 100 Exemplaren Bronze und Eisen Die Brandspuren weisen darauf hin dass er wohl um 69 n Chr in den Boden gelangte Dieser Fibelklumpen wird als Bauopfer fur den Haupttempel der claudisch neronischen Zeit interpretiert Ein aussergewohnlich gut erhaltener Fund befand sich am Bockleareal es handelte sich um eine Holzkonstruktion die wohl einst Bestandteil eines Strassenunterbaus war Er setzte sich im Wesentlichen aus einem Rost aus Vierkantholzbalken und darauf mit Holzdubeln und Eisennageln befestigten Brettern zusammen Ein kleiner Abschnitt dieses Bretterbodens konnte bereits im Jahre 1912 auf dem ostlich angrenzenden Grundstuck beobachtet werden 14 Wichtig fur die Datierung der Besiedlungsphasen waren die zahlreichen vor Ort aufgefundenen Munzen aus unterschiedlichen Zeitepochen 1880 entdeckte man im Lauteracher Ried einen Hortfund der Silberschmuck zwei mit einem Kettchen verbundene Fibeln zwei Ringe einen Armreif und drei keltische sowie 24 romische Silbermunzen aus der Zeit der romischen Republik 100 v Chr umfasste Vermutlich kam er um diese Zeit als Mooropfer in den Boden Er ist ein wichtiges Zeugnis fur den vorromischen Geldumlauf in der Umgebung Brigantiums 15 Beim Vergleich der Munzfunde von Bregenz mit den benachbarten Regionen Obergermanien und ratisches Alpenvorland wurde deutlich dass sich ihr Umlauf ab der Mitte des 2 Jahrhunderts n Chr aber wieder zusehends verringerte Dies setzte sich in severischer Zeit und in der Epoche der Soldatenkaiser weiter fort Pragungen bis 288 befanden sich vor allem am Olrain Munzen aus dem 3 und 4 Jahrhundert kamen dort nur noch sehr selten vor Pragungen nach 293 294 kamen vermehrt in der Oberstadt ans Tageslicht Eine ungewohnliche Haufung von Munzfunden trat fur die Jahre zwischen 337 und 361 auf dann fiel der Geldumlauf vielleicht auch wegen stetig sinkendem Materialwert der Munzen wieder deutlich ab 16 Auf die Anwesenheit von Soldaten einer Auxiliareinheit oder auch von Legionaren deuten ein Schildbuckel Bronzefragmente von Gurteln cingulum ein als Schlange mit Widderkopf gestalteter Befestigungshaken fur einen Kettenpanzer eine Speerspitze ein fruhkaiserzeitlicher Eisendolch pugio eine aus blauem Glas gefertigte Herkulesdarstellung in Form einer phalera nielloverzierte Gurtelbleche Dolchscheiden und Waffenbruchstucke sowie ein Schleuderblei glans Besonders Letztere gehoren zu den typischen Funden in augusteischen bzw tiberischen Lagern nordlich der Alpen Weiters wurden drei eiserne Helmbuschhalterungen fur Helme des Typs Weisenau gefunden 17 Aus der Zeit des Fruhmittelalters fanden sich eine Wurfaxt Franziska und eine bronzene Gurtelschnalle Entwicklung Bearbeiten Denar Munzbild des AugustusVorromische Zeit Bearbeiten Ab neolithischer Zeit ca 8000 v Chr durften die ersten Menschen von Norden entlang des Bodenseeufers und von Westen uber die Walenseefurche in das Rheintal eingewandert sein Einzelfunde im Bregenzer Raum zeugen von dieser fruhen Einwanderungsphase Durch Siedlungsfunde aus der Fruhbronzezeit am Fuss des Gebhardsbergs lassen sich die ersten menschlichen Ansiedlungen in dieser Region ab 1500 v Chr erfassen Die seit dem 6 Jahrhundert v Chr dort ansassigen Kelten waren Trager der in Mittel und Westeuropa weit verbreiteten Latenekultur Um 400 v Chr siedelten sich Kelten vom Stamm der Vindeliker im Norden Vorarlbergs an Ab ca 500 v Chr stieg das vermutlich auf dem Olrain gelegene Oppidum zu einer der Hauptniederlassungen der keltischen Brigantier auf Dieses ist aber auch nach jungsten mit stratigrafischen Methoden durchgefuhrten Ausgrabungen anhand der Fund und Befundsituation nicht nachweisbar Es liegen diesbezuglich nur grob datierbare Einzelfunde sowie ein Munzspektrum das auch in die fruhe Kaiserzeit passen konnte vor Baubefunde fehlen bis dato vollstandig 18 Zeitenwende bis 2 Jahrhundert Bearbeiten 16 15 v Chr besetzten die Romer bei einem Feldzug von Suden uber die Zentralalpen kommend auch das ratische Alpenvorland Dort griffen die Romer in einer Zangenbewegung von Westen und Suden her die Raeter und die Vindeliker an Dabei bevorzugten sie verkehrsgeografisch gunstige und strategisch wichtige Punkte Einer von diesen war Bregenz auf Grund seiner Lage am Ausgang des Alpenrheintals am Ostufer des Bodensees und an einer Engstelle der Landverbindung ins heutige Allgau Die Adoptivsohne des Augustus Tiberius und Drusus stiessen laut der literarischen Uberlieferung bei Strabon und Cassius Dio bis zum lacus Brigantinus Bodensee vor gewannen auf ihm eine Seeschlacht gegen die Vindeliker und nahmen das dortige keltische Oppidum in ihren Besitz Zur Konsolidierung ihrer Herrschaft errichteten die Romer am Olrain ein Holz Erde und am Seeufer ein Hafenkastell Um Ersteres entstand in kurzer Zeit ein Vicus der nach den Zerstorungen in den Wirren des Dreikaiserjahres von 68 69 noch grosszugiger ausgebaut wurde Das Lager auf dem Olrain wurde hingegen nur kurz verwendet da seine Besatzung damals wohl an die Donaugrenze abkommandiert wurde In fruhclaudischer Zeit 44 45 n Chr raumte man planmassig das Kastell und schon kurze Zeit nach dem Auffullen seiner Wehrgraben dem Abtragen der Innenbebauung und der Reparatur der via principalis die gleichzeitig auch die Hauptstrasse der Siedlung war wurden im ehemaligen Lagerareal von Zivilisten Holzfachwerkgebaude errichtet Die rasche teilweise Wiederbebauung lasst vermuten dass schon gegen Mitte der 40er Jahre des 1 Jahrhunderts eine handlungsfahige Zivilverwaltung vorhanden war Es mussen dort zu dieser Zeit also geregelte Befugnisse und Besitzverhaltnisse bestanden haben Ebenso war das Land umgehend in Parzellen aufgeteilt worden Im Gegensatz zu vielen anderen Lagersiedlungen bereitete Brigantium der Abzug seiner Besatzungstruppe offensichtlich auch keine grosseren wirtschaftlichen Probleme Seine ausserordentlich gunstige verkehrsgeografische Lage im Schnittpunkt wichtiger romischer Verkehrsverbindungen zwischen Gallien Noricum und Mediolanum Mailand bzw Augusta Vindelicorum Augsburg sowie die Schifffahrt auf Bodensee Hoch und Alpenrhein sowie Iller und Donau ab Kempten sorgten fur eine gute wirtschaftliche Basis seiner Bevolkerung Brigantium war die einzige grossere Siedlung am Bodensee und erfullte vielleicht auch die Funktion des Civitas Hauptortes der vindelikischen Brigantier Nach dem Ausbau des Obergermanisch ratischen Limes lag der Ort nicht mehr an der Grenze zum Barbaricum sondern weit im Hinterland das fortan nicht mehr im direkten Fokus der romischen Machtpolitik stand Die Militaranlagen wurden entweder restlos beseitigt oder wie der Hafen zivil genutzt Brigantium entwickelte sich im Laufe der nachsten hundert Jahre zu einem florierenden Provinzstadtchen mit Forum Tempeln Markthalle Thermen und spater auch zum wichtigsten Hafen am Lacus Raetiae Brigantinus Die in der 2 Halfte des 1 Jahrhunderts einsetzende Blutezeit der Stadt deutlich sichtbar an der regen Bautatigkeit und dem Aufstellen von monumentalen teilweise vergoldeten Statuen scheint nach den jungsten Forschungserkenntnissen nach zu urteilen bereits gegen Ende des 2 Jahrhunderts wieder beendet gewesen zu sein Anschliessend entwickelte sich die ehemals prosperierende Handelsstadt wieder zu einem unbedeutenden Landstadtchen mit kleiner Bevolkerungszahl und einer Siedlungsreduktion auf den Kernbereich des Olrain nordlich und sudlich der Hauptstrasse 19 3 Jahrhundert Bearbeiten Als Indizien fur den langsamen Niedergang der Stadt werden Analysen und Fundkartierungen datierbarer Kleinfunde darunter glatte Terra Sigillata und Gewandfibeln des ausgehenden 2 und 3 Jahrhunderts sowie das Munzspektrum herangezogen Ein Bevolkerungsruckgang und ein Sinken des Wohlstands lasst sich auch anhand der bisher bekannten in Relation zur Gesamtanzahl sehr wenigen oft beigabenlosen bzw armlich bestuckten Korpergraber des 3 Jahrhunderts konstatieren Dass die Bebauung im Bockle Areal im Umfeld der mansio spatestens gegen Ende des 2 Jahrhunderts ein Ende fand wurde ebenfalls in das skizzierte Bild passen All diese Faktoren mogen mehr oder weniger dazu beigetragen haben dass sich Brigantium im 3 Jahrhundert endgultig zu einer unbedeutenden Ortschaft zuruckentwickelte Zwischen 233 und 259 260 n Chr fielen Alamannen und Juthungen mehrmals in Ratien ein Brigantium durfte davon aber nicht unmittelbar betroffen gewesen sein Das Gebiet nordlich der Stadt zwischen Pfander und dem Seeufer war ohne grossen Aufwand zu blockieren Deshalb waren wohl durchziehende Germanenscharen gezwungen diese Sperren entlang des nordlichen Seeufers zu umgehen Man nimmt an dass der Ort zumindest bis 270 von den Einfallen germanischer Stamme weitgehend verschont blieb Archaologisch nachweisbare Zerstorungsschichten in den umliegenden romischen Niederlassungen aus dem 3 Jahrhundert datiert Bernhard Overbeck in die Jahre 270 271 280 283 und 288 wobei aber wieder keine unmittelbaren Auswirkungen dieser Verheerungen auf Brigantium festgestellt werden konnten Dennoch fuhrten die Germaneneinfalle wohl zu einem starken Nachlassen der Warenimporte nach Ratien bzw zur Abnahme des Reiseverkehrs da die Benutzung der Uberlandstrassen immer gefahrlicher wurde Als Reaktion auf die Alamanneneinfalle der 270er Jahre setzte vielleicht schon in dieser Zeit die Abwanderung der Bevolkerung vom Olrain auf den Oberstadthugel ein Mit dieser Siedlungsverlagerung des spaten 3 Jahrhunderts vom Olrain zur Oberstadt und das Areal um den Leutbuhel wo sich das spatantike Hafenkastell befand war diese Entwicklung dann abgeschlossen Fur eine Handelsstadt wie Brigantium brachte dies einen enormen kommerziellen Schaden mit sich vermutlich war seine wirtschaftliche Bedeutung deshalb bei Anbruch des 3 Jahrhunderts schon erheblich abgesunken Als weitere Ursache des Abschwungs kann spatestens fur das Ende des 2 Jahrhunderts eine Schwerpunktverlagerung des ratischen Nord Sud Verkehrs in den Osten auf die Brennerpassstrasse angenommen werden was die Bedeutung der Route Mailand Chur Bregenz erheblich herabsetzte Sogar die Via Claudia Augusta die alte Nord Sud Magistrale Ratiens verodete im 3 Jahrhundert zeitweise und wurde anscheinend nur mehr notdurftig in Stand gehalten werden Vielleicht hing dies auch mit der Stationierung der Legio III Italica in Regensburg zusammen da ein bedeutender Teil der Verwaltung dorthin verlegt wurde Weitere Grunde fur den Niedergang der Siedlungen im Bodenseeraum konnten die politischen militarischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Abspaltung des Gallischen Sonderreichs gewesen sein Hinzu kam noch eine Klimaveranderung die bis ins 6 Jahrhundert anhielt Sie bewirkte eine markante Abkuhlung mit vermehrtem Auftreten von Niederschlagen 20 4 Jahrhundert Bearbeiten Mit der Aufgabe des Limes und seines Hinterlandes Agri decumates sowie der Ruckverlegung der Grenze an Hochrhein Iller und Donau 291 292 wurde die Bodenseeregion im 4 Jahrhundert wieder zu einer militarisch gesicherten Zone Spatestens um 300 durfte die Siedlung auf dem Olrain zu einem weitgehend verlassenen Vorort herabgekommen sein Ab dieser Zeit zeichnete sich aber auch wieder ein leichter wirtschaftlicher Aufschwung in Brigantium ab der sich vor allem an den Munzfunden ablesen liess und wohl auf die neuerliche Stationierung von Soldaten und der wieder ansteigenden Bedeutung der Verkehrswege im Alpenrheintal zuruckzufuhren ist 21 Eine dauerhaft angelegte Besiedlung des Hugelplateaus mit dem sich entlang des Seeufers erstreckenden Hafengebiet sowie die neuerliche Anwesenheit von Militar ist fruhestens ab tetrarchischer Zeit denkbar Die Siedlung auf dem Oberstadthugel wurde nun ebenfalls mit einer Steinmauer befestigt 22 377 passierte Kaiser Gratian auf einem Heerzug gegen in den Osten des Reiches eingefallene Goten und Alanen die Stadt Im Jahr 383 versuchte der Statthalter von Britannien Magnus Maximus die Herrschaft uber den Westen des Reiches an sich zu reissen und liess den rechtmassigen Amtsinhaber Gratian in Lyon von Offizieren ermorden Den Abmarsch der westromischen Truppen nutzte der nordlich von Rhein und Donau ansassige alamannische Stamm der Lentienser aus um in das Reichsgebiet einzufallen Die Romer reagierten darauf mit einer Reihe von Gegenattacken in deren Brennpunkt teilweise auch der Bodenseeraum lag Bis zu den 390er Jahren waren die meisten Siedlungen und Landguter in dieser Region weitgehend verwustet bzw verlassen die meisten der Uberlebenden zogen sich in befestigte Hohensiedlungen zuruck Unter Valentinian I wurde ein neues Hafenkastell Brecantia errichtet das zur Kastellkette des Donau Iller Rhein Limes gehorte und den Abschnitt der Reichsgrenze an Oberrhein und Lacus Brigantiae sichern sollte Trotzdem nahm die Bedeutung Brigantiums im spaten 4 Jahrhundert wieder rapide ab Dieser Umstand hing moglicherweise mit der Munzentwertung einem fortgesetzten Bevolkerungsschwund und der Ruckkehr zur Naturalwirtschaft zusammen 23 5 bis 9 Jahrhundert Bearbeiten Statue des Hl ColumbanDie dramatischen politischen und gesellschaftlichen Umwalzungen der Volkerwanderung fuhrten schliesslich zum Untergang des Westromischen Reiches Diesen unsicheren und chaotischen Zeitabschnitt uberstand auch Brigantium nicht ohne grossere Schaden Nach Zusammenbruch der romischen Administration und Grenzverteidigung nahmen ab 470 die Alamannen das Gebiet rings um die Stadt endgultig in ihren Besitz Sie besiedelten unter anderem den Olrain neu und durften sich rasch mit den dort noch ansassigen Romanen vermischt haben Man nimmt an dass dort schon seit dem 4 Jahrhundert eine christliche Gemeinde existierte die aber nicht die einzige Glaubensgemeinschaft vor Ort war Die Christen waren jedoch nur schwach in der noch dem alten Gotterglauben anhangenden Bevolkerung vertreten Zwischen den Jahren 610 und 612 versuchten die iroschottischen Missionare Columban von Luxeuil und Gallus das Christentum im Bodenseegebiet zu erneuern Einer Passage der Vita des Columban ist zu entnehmen dass ein Grossteil der Stadt zu dieser Zeit in Trummern lag und die Bevolkerung sich in das castrum der Oberstadt zuruckgezogen hatte Columban liess sich eine Zeitlang in Brigantium nieder wo er angeblich ein Wunder vollbrachte sogenanntes Bierwunder und die alten Gotzenbilder im Tempel zerstorte Durchschlagende Erfolge hatten die beiden bei ihrer Missionstatigkeit allerdings nicht zu verzeichnen Erst die Klostergrundungen des 8 Jahrhunderts wie z B St Gallen auf der Insel Reichenau und Pfafers konnten die christliche Lehre in dieser Region auf Dauer verankern Mit der Missionstatigkeit der beiden Monche beginnt die nachromische Geschichte von Bregenz 24 Laut einer Urkunde aus dem Jahre 802 wurde Pregancia castro zum Sitz eines frankischen Gaugrafen aus dem Geschlecht der Udalrichinger bestimmt und eine karolingische Pfalz errichtet 840 bezeichnete Walahfrid Strabo ein Monch und Gelehrter aus dem Kloster Reichenau Bregenz wieder als oppidum das heisst als befestigten Ort wohl der Mittelpunkt des damaligen Argengaus 25 Kastelle BearbeitenDie Befestigungsanlagen in Brigantium dienten wohl in erster Linie zum Schutz des Hafens Antike Quellen berichten auch vom Einsatz von Schiffen mit deren Hilfe Augustus Adoptivsohn Tiberius mit seiner Armee den Bodensee uberquerte 26 Vielleicht kam es dabei auch zu einer Seeschlacht mit den Vindelikern Die romischen Streitkrafte operierten anscheinend von einer Insel aus entweder ist damit die Werd bei Eschenz oder die Insel Reichenau gemeint Um zu den Inseln zu gelangen war eine gut befestigte Ausgangsbasis am Seeufer notig Moglicherweise war das Hafenkastell am Steinbuhel zu diesem Zweck errichtet worden Letzteres und das Kastell auf dem Olrain konnten auch eine Zeitlang nebeneinander bestanden haben Die heutige sehr verdichtete Bebauung auf dem Olrain lasst nur kleine Einblicke in die Schichtabfolgen der fruhen romischen Kaiserzeit zu Die aktuellen Forschungen beziehen sich auf eine Flache von kaum mehr als 0 5 Hektar und decken nur Randbereiche des dortigen Lagerareals ab Uber die tatsachliche Grosse der Militaranlagen die unter Augustus und Tiberius entstanden sowie uber deren exakte Ausdehnung konnen weiterhin nur Vermutungen angestellt werden 27 Insgesamt durften sich auf dem Stadtgebiet von Bregenz vier Kastelle befunden haben die teilweise auch archaologisch nachgewiesen werden konnten Kastell auf dem Olrain Bearbeiten Blick auf die Oberstadt Standort des spatantiken KastellsDas Holz Erde Kastell wurde vermutlich zwischen 5 und 10 n Chr errichtet und war fur eine Besatzung von 500 Mann ausgelegt Es wurde zuerst in der Oberstadt vermutet Aufgrund der Funde von 2 5 m bis 3 m breiten Spitzgraben in der Kaspar Schoch Strasse glaubt man dass es sich in Wirklichkeit zwischen Josef Huter Strasse Cosmus Jenny Strasse Willimargasse und der Kaspar Schoch Strasse befand Es mass wahrscheinlich 196 140 m und bedeckte eine Flache von 2 74 ha Der Nachweis von zwei Spitzgraben am Bockleareal stellte einen besonders wichtigen Befund dar In Verbindung mit einem von Adolf Hild im fruhen 20 Jahrhundert entdeckten Spitzgrabenabschnitt war es moglich den Standort des fruhesten Militarlagers von Brigantium eindeutig zu bestimmen Weiters belegten zahlreiche diesbezugliche Funde die Prasenz romischer Soldaten im Grabungsgebiet Die Ausgrabungen zwischen 2009 und 2012 im Bockle Areal brachten neben anderem auch zwei weitere Grabenabschnitte ans Tageslicht Diese Befunde passen zu den bereits 1927 in der Kaspar Schoch Strasse freigelegten Graben der ebenfalls Teil umfangreicher die Ausgraber gehen von einer Grosse von ca 5 4 ha aus militarischer Anlagen augusteischer bis fruhclaudischer Zeit gewesen sein durfte Erstmals damit konkrete archaologische Hinweise auf ein fruhkaiserzeitliches Militarlager vor Der von Ost nach West verlaufende decumanus der spateren Zivilsiedlung war identisch mit der Lagerhauptstrasse via principalis Der von Adolf Hild entdeckte Abschnitt des Spitzgrabens schutzte vermutlich den Sudwall Die Innenbebauung bestand aus einfachen Holz Fachwerk Gebauden Ihrer Funktion zugeordnet werden konnten eine 30 14 m grosse Mannschaftsbaracke und ein Stall mit holzverschalten 0 5 m tiefen Abzugsgraben und Bretterboden Zusatzlich fanden sich 25 m ostlich des Stallgebaudes Spuren eines 8 5 5 5 m grossen Wasserbeckens mit Lehmwanden das entweder als Zisterne diente oder auch zu einer Thermenanlage gehort haben konnte Ob es sich dabei tatsachlich noch um Befunde des Militarlagers handelt ist nach wie vor umstritten Die Weihinschrift aus den Jahren 14 23 n Chr fur Drusus den Jungeren der sog Drususstein siehe oben wurde von Adolf Hild fur die Bauinschrift des Kastells gehalten Diese These gilt heute als widerlegt Derartige Anlagen mussten aber regelmassig erneuert werden da Witterung und Erdfeuchte den Holzern stark zusetzten Das Lager wurde in der Regierungszeit des Kaisers Tiberius 14 37 n Chr daher noch einmal umgebaut und erneuert Zur Zeit des Claudius 41 54 n Chr wurde das Lager wieder abgetragen Das Altholz wurde jedoch nicht verbrannt oder fur andere Gebaude verwendet sondern offensichtlich fur die Ausbesserung der Hauptstrasse genutzt Der Strassenkorper war im Laufe der Zeit wieder sanierungsbedurftig geworden sodass ein neuer Unterbau angelegt werden musste Wie auch andernorts nachgewiesen bestand er aus einem mit Brettern abgedeckten Rost aus Holzbalken uber dem eine Schotterlage als Strassenbelag aufgebracht wurde Durch die gunstigen Bodenverhaltnisse blieben die Holzer hervorragend erhalten Sie wurden durch Mitarbeiter In Zusammenarbeit des Bundesdenkmalamtes und dem Vorarlberg Museum dendrochronologisch untersucht Die Auswertung dieser Daten ergab dass die Baumstamme im Winterhalbjahr 4 5 n Chr gefallt worden sein mussen 28 Hafenkastell Steinbuhel Bearbeiten Ein fruhes vielleicht aus der Zeit des Augustus stammendes Hafenkastell wird von Christine Ertel unter der romischen Villa am Steinbuhel siehe unten vermutet Vermutlich lag sein Zentrum unter dem nordlichen Porticus des grossen Innenhofes Archaologisch nachgewiesen ist bisher nur ein von Ost nach West verlaufender Spitzgraben Bezuglich der Innenbebauung glaubt Christine Ertel in den Resten eines 21 18 m messenden quadratischen Vorgangergebaudes der Villa das Wohnhaus eines Offiziers erkannt zu haben Es war unter anderem mit teilweise unterkellerten Raumen die sich um einem kleinen Innenhof gruppierten ausgestattet Am Sudflugel verlief ein Portikus entlang der Gebaudefront Es stand wahrscheinlich bis 80 n Chr in Verwendung 29 Kastell in der Oberstadt Bearbeiten Dieses spatantike Kastell entstand wohl am Ende des 3 Jahrhunderts Die archaologischen Befunde sind aufgrund der dichten Uberbauung des Oberstadthugels nur sehr durftig An drei Stellen wurde bei Grabungen eine 1 50 m breite Mauer beobachtet die vermutlich ein Teil der antiken Umwehrung war Die heute teilweise noch sichtbare Befestigungsmauer stammt aus dem 13 Jahrhundert und soll auf den Grundfesten der romischen Mauer errichtet worden sein Zwar sind romische Spolien im Aufgehenden vorhanden doch ist ein sicherer Nachweis der romischen Vorgangermauern als Basis fur die hochmittelalterliche Mauer bis heute nicht gelungen Hafenkastell Leutbuhel Bearbeiten Ausgrabungen der Kastellfundamente am Leutbuhel 1972 Grundriss des spatantiken HafenkastellsBei Bauarbeiten im Stadtzentrum kam 1968 eine sorgfaltig ausgefuhrte Mauer aus Quadersteinen zum Vorschein die von Elmar Vonbank zunachst als Teil des antiken Hafenkais interpretiert wurde Beim Bau der Fussgangerunterfuhrung unter dem Leutbuhel Platz und eines Kaufhauses zwischen 1972 und 1973 etwas weiter westlicher kamen weitere Mauerreste ans Tageslicht Der langere Mauerzug konnte dabei genauer untersucht werden Nach Ablaufen des Grundwassers konnte man erkennen dass die Quader auf einem noch gut erhaltenen Pfahlrost Piloten aufsassen Nach Prufung der Fotodokumentation wurde jedoch schnell klar dass die Anlage ursprunglich wohl eine andere Funktion hatte An mehreren Stellen waren uber dem Quadermauerwerk noch die Reste eines massiven Gussmauerwerks erhalten geblieben Es war teilweise sogar bis knapp unter das heutige Bodenniveau erhalten An einem Profilschnitt im Bereich des vermeintlichen Hafenbeckens war ausserdem deutlich ein Bodenniveau zu erkennen Weiters war etwas sudlicher neuerlich ein Mauerrest zum Vorschein gekommen Sein Fundament bestand aus teilweise weit vorkragenden mit Metallklammern verbundenen Spolien Saulentrommeln die allerdings nicht auf einem Pfahlrost sondern direkt auf dem gewachsenen Schotterboden auflagen Die Uberreste wurden daher als Teil einer Befestigungsanlage gedeutet 30 Das Kastell stand direkt an der damaligen Uferlinie Sie diente zum Schutz des Hafens und als Stutzpunkt einer Patrouillenbootflottille Nach Auswertung der Funde Bausteinanalyse dendrochronologische Untersuchung der Fundamentholzer Falldatum zwischen 372 und 381 kamen die Archaologen zu dem Schluss dass das Kastell zur Zeit der Regentschaft von Valentinian I gegrundet worden sein musste zahlt aber zusammen mit noch einigen anderen Limeskastellen in Syrien Arabien und Nordafrika aber noch zum sogenannten diokletianischen Typus 284 305 Es hatte einen rechteckigen leicht verzogenen nach Nordwest ausgerichteten Grundriss und war den Kastellen Irgenhausen und Schaan sehr ahnlich Die umwehrte Flache hatte eine Grosse von ca 0 35 ha und bot Platz fur eine Besatzung von schatzungsweise 120 160 Mann Die Wehrmauer war durchschnittlich 3 4 m breit Bei den Grabungen konnte auf Grund der modernen Uberbauung nur die sudwestliche Halfte des Lagers angeschnitten werden was seine Rekonstruktion erheblich erschwerte Das grosste freigelegte Mauerstuck ein Teil der Sudwest Umwallung war 31 m lang und 4 m breit Vermutlich war die 50 70 m grosse Befestigungsanlage an ihren Ecken noch durch vier ca 11 11 m grosse vorkragende Eckturme verstarkt Wie in Irgenhausen konnten auch noch zwei kleinere nach innen und aussen vorspringende Zwischenturme an den Seitenwallen existiert haben Betreten werden konnte das Lager wohl durch zwei annahernd gleich grosse Tore im Nordwesten und Sudosten der Mauer Die meisten Kasernen und Zweckbauten im Inneren durften mit ihrer Ruckwand an die Kastellmauer angebaut gewesen sein Sie konnten nur anhand eines 21 m langen und 2 m breiten Mauerzuges der von Nordost nach Sudwest verlief und eines Bodenestrichrestes nachgewiesen werden Garnison Bearbeiten Militariafunde aus dem 1 Jahrhundert n Chr Uber die Besatzungen des 1 bis 3 Jahrhunderts n Chr ist nichts bekannt zweifelsfrei nachgewiesen ist nur die Garnisonseinheit der Spatantike Laut der Notitia dignitatum war bis etwa 401 in Brigantium eine romische Patrouillenbootflottille numerus stationiert die von einem Prafekten kommandiert wurde Praefectus numeri barbaricariorum Confluentibus siue Brecantia 31 Als Fahrzeuge verwendete sie wohl hauptsachlich die kleinen und sehr wendigen naves lusoriae Besatzung 18 32 Mann das spatromische Standardkampfschiff zur Sicherung der Grenzflusse Der Numerus gehorte zur ratischen Provinzarmee exercitus raeticus unter dem Oberbefehl eines Dux Raetiae Wo die Truppe untergebracht war ist noch weitgehend ungeklart Moglicherweise war eine Abteilung in der Oberstadt stationiert Zur Unterbringung aller Schiffsbesatzungen war das valentinianische Kastell jedenfalls zu klein Da die Schiffe wohl die meiste Zeit auf dem See patrouillierten ist anzunehmen dass sich nicht die gesamte Einheit zur gleichen Zeit in Brigantium aufhielt zumal laut der Notitia noch ein zweiter Stutzpunkt der Flottille in Confluentibus Kastell Constantia existierte Aufgabe der Besatzung war wohl primar die Uberwachung der Reichsgrenze sowie die Kontrolle der Verkehrsverbindungen zu Land und zu Wasser 32 Zivilsiedlung Bearbeiten Rekonstruktionszeichnung Brigantiums nach Samuel Jenny spates 19 Jahrhundert Befundplan der Steinbauten der Zivilstadt Bregenz Olrain von Samuel JennyBevolkerung Bearbeiten Die immer wieder gestellte und kontrovers diskutierte Frage nach der Anzahl der Bevolkerung ist schon seit Beginn der Erforschung Brigantiums nur spekulativ zu beantworten Es fallt auf dass in der bisher freigelegten Siedlung ein auffallendes Missverhaltnis zwischen offentlichen Gebauden und Wohnraum wie Stadtvillen oder Quartiere in Mischnutzung besteht Nach einer gangigen aber nicht ganz unumstrittenen Berechnungsmethode sog Nemeskeri Formel muss man in diesem Fall von einer eher geringen standigen Bevolkerung maximal einige hundert Personen ausgehen 33 Verwaltung Bearbeiten Brigantium war zur Romerzeit die einzige stadtahnliche Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Vorarlberg Ihr fiel daher als politischer Versammlungsort religioser Mittelpunkt und Markt fur die Bevolkerung der Bodenseeregion sicher eine Sonderstellung zu Ob die Siedlung auch zu einem Municipium oder gar zu einer romischen Kolonie Colonia erhoben wurde bleibt mangels schriftlicher Quellen ungeklart Ersteres ist aber wahrscheinlich Die Erhebung zur autonomen Stadt konnte unter den in solchen Belangen grosszugigen Kaisern Claudius Hadrian oder Caracalla gewahrt worden sein Der einzige vage Hinweis darauf ein bei Zirl in Tirol gefundener Meilenstein der die Entfernung AB angibt wurde fruher falschlicherweise als a Brigantio ab Brigantium interpretiert 34 Dies gilt durch den Fund gleichartiger Meilensteine die sich alle auf die Via Raetia beziehen mittlerweile als widerlegt 35 Befunde Bearbeiten Das Siedlungsareal begann im ostlichen Bereich des Plateaus und erstreckte sich uber eine Lange von ca 650 m entlang der Strasse von Vindonissa nach Cambodunum Die genaue Lage des zum fruhkaiserzeitlichen Kastell gehorenden Vicus er erstreckte sich wohl auf dem Olrain entlang der Hauptstrasse zwischen Kastell und Graberfeld ist noch vollig unklar Der Umfang der besiedelten Flache auf dem Olrain lasst sich nur schwer einschatzen aufgrund der bislang bekannten Strukturen durfte sie aber nicht mehr als 20 ha betragen haben Am besten erforscht ist die Zeitperiode zwischen dem 2 und 3 Jahrhundert n Chr aus ihrer Fruh und Spatzeit ist bislang nur wenig bekannt geworden Nach Aufgabe des Kastells am Olrain wurden die Befestigungen abgerissen und die Spitzgraben wieder zugeschuttet Die Stadt selbst ging aus dem im fruhen 1 Jahrhundert n Chr gegrundeten Kastellvicus hervor Nach einem Grossbrand wurden die Gebaude grosstenteils in Fachwerk und Stein wiederaufgebaut Ihre grosste Ausdehnung fallt wohl in das 1 Jahrhundert n Chr bzw fruhe 2 Jahrhundert n Chr Nordlich der Hauptstrasse wurden gegen Ende des 1 Jahrhunderts n Chr drei Steingebaude mit einem der Strasse zugewandten Portikus erbaut Nordlich der Steingebaude A und B konnte unter einer stellenweise mehrere Meter dicken mittelalterlichen und neuzeitlichen Gelandeauffullung ein Garten bzw Hofbereich der romischen Zeit mit sehr fundreichen Kulturschichten und Einbauten festgestellt werden Zu letzteren gehort auch ein gemauertes und mit Ziegelsplittmortel verputztes Wasserbecken Uber eine Stadtmauer verfugte Brigantium nicht An der Wende vom 2 auf das 3 Jahrhundert war eine merkliche Abnahme der Bautatigkeit und vor allem der Verzicht auf jene Einrichtungen zu beobachten die einem hoheren Wohnkomfort gewahrleisteten z B Heizungsanlagen Ab diesem Zeitpunkt war die Stadt auch einen kontinuierlichen Schrumpfungsprozess unterworfen Der Olrain wurde nach und nach aufgegeben und die Bewohner zogen sich in eine wesentlich besser zu verteidigende Hohensiedlung in der heutigen Oberstadt zuruck Die Siedlungstatigkeit am Olrain durfte sich am Ende des 3 Jahrhunderts nur mehr auf den Kernbereich beschrankt haben Nach der Mitte des 4 Jahrhunderts war er schon weitgehend verodet Die letzten romischen Gebaudereste durften dort zwischen dem 10 und 12 Jahrhundert zur Gewinnung von Baumaterial fur die Errichtung der Burg der Grafen von Bregenz abgetragen worden sein Den Funden nach zu urteilen fluchteten sich aber nicht nur die Bewohner des Olrains in die Oberstadt sondern auch die Landbevolkerung aus der naheren Umgebung Moglicherweise diente sie in Krisenzeiten schon langer als Zuflucht da unter der spatantiken Wehrmauer die Reste einer alteren Palisadenbefestigung zum Vorschein kamen Eventuell befanden sich hier auch die Unterkunfte die eine Abteilung der Stadtgarnison beherbergte Eine grossere Siedlungsaktivitat war fur diese Zeit sonst nur noch am Westhang des Oberstadthugels und um den Kriegshafen am Leutbuhel feststellbar 36 Gebaude Bearbeiten Die im Vierkaiserjahr oder durch lokale Schadensereignisse niedergebrannten Holzfachwerkbauten auf dem Olrain wurden einplaniert und anscheinend schon in flavischer Zeit durch reprasentative Steinbauten ersetzt Diese Gebaude werden wie schon immer fur einen Marktplatz und Verkehrsknotenpunkt vermutet als operative Einheit als mansio d h eine Remise Herberge und Wohnhaus interpretiert Anschliessend konnten von den Archaologen wiederum nordwestlich der Hauptstrasse Gebaude beobachtet werden die als Lagerhaus oder Marktplatz als weitlaufige Anlage im Zusammenhang mit einem Kaiserkultbezirk und Amphitheater sowie als offentliche Thermen angesehen wurden Man nimmt an dass auch das daran anschliessende Forum und der grosse Tempel zeitgleich erbaut wurden Gut zu Brigantium als Civitas und Handelszentrum passt auch das 1891 und 1974 freigelegte dicht uberbaute Hauserquartier das als Handwerker und Kaufleutequartier bezeichnet wird Diese Bebauung liegt bergseitig der Hauptstrasse in unmittelbarer Nahe zum Forum Mehrere reprasentative und teilweise sehr grossflachige Wohnbauten an der Hangkante in bester zentrumsnaher Lage mit einzigartigem Ausblick auf den Bodensee vervollstandigen den bisher bekannten Stadtplan Nordlich der Hauptstrasse d h auf der dem See zugewandten Seite befanden sich hauptsachlich reprasentative Villen und offentliche Bauten Einige der Wohnraume waren mit Bodenmosaiken Marmor und Steinfussboden sowie Hypokaustenheizungen ausgestattet 37 Sudlich des decumanus auf der dem Gebhartsberg zugewandten Seite fanden sich wesentlich bescheidener ausgefuhrte Wohnhauser sowie Bauernhofe Handwerker und Handlerquartiere Am haufigsten wurden Streifenhauser beobachtet Die Hauser waren teilweise bis zu 55 m lang Es fanden sich aber auch kleinere Hauser die vom sonst ublichen Bauschema abwichen Sie standen auf langrechteckigen Parzellen deren Schmalseiten an der Hauptstrasse lagen Die Strassenseite der Parzellen war komplett verbaut an der Ruckseite lockerte sie sich wieder auf Es handelte sich meist um im Grundriss quadratische Hauser deren Raume um einen Innenhof angelegt waren Zur Strasse waren die vorne offenen Verkaufsladen tabernae oder Saulengange konzentriert ruckwartig schlossen sich Magazine und private Wohnraume an Am sudlichen Ende des verbauten Gebietes stiess man noch auf drei nebeneinander liegende Hauser von denen eines eventuell als Rast oder Gastehaus mansio anzusprechen ist In einem anderen stand ein Steinblock mit den damaligen amtlich festgelegten Hohlmassen und einer Sonnenuhr Adolf Hild bestimmte fur die antike Siedlung insgesamt vier Bauphasen Phase I ist durch einfache Holz oder Fachwerkhauser mit Lehmbewurf gekennzeichnet die mit Stroh oder Schindeldacher abgedeckt und meist unterkellert waren Im Inneren konnten vereinzelt auch Holzfussboden nachgewiesen werden Diese Gebaude bestanden bis in die Regierungszeit Neros und wurden wahrscheinlich wahrend der Unruhen des Vierkaiserjahres 68 69 zerstort Es ware auch denkbar dass der Militarvicus auf dem Olrain nach Auflassung des dazugehorigen Kastells planmassig abgebrannt und nach den Bedurfnissen einer Zivilsiedlung neu geplant und aufgebaut wurde 38 Phase II ist an Fachwerkbauten mit Mauerfundamenten erkennbar Sie entstanden laut den Munzfunden vermutlich in trajanischer Zeit Charakteristisch fur diese Bauphase ist das Lager eines Handlers in dem verbrannte Terra Sigillata Fragmente aus vespasianisch domitianischer Zeit fruhes 1 Jahrhundert n Chr entdeckt worden Vermutlich wurde das Gebaude in dieser Zeitperiode zerstort Die Gebaude der Phase III waren ebenfalls wieder in Fachwerkbauweise hochgezogen worden waren dafur aber mit Ziegeldachern ausgestattet und durften aus dem 2 Jahrhundert n Chr stammen Zur Ausstattung gehorten auch Ofen in Werkstattgebauden aus trajanisch hadrianischer Zeit Diese Bauperiode endete in der Mitte des 2 Jahrhunderts n Chr Phase IV ist an den Bauten der Spatzeit mit drainierten Trockenfundamenten Rollsteinschuttungen aufgehenden Steinmauerwerk und Ziegeldachern erkennbar Sie waren teilweise mit Estrichfussboden und Hypokaustheizungen ausgestattet Nach den Funden zu schliessen durften sie bis in das fruhe oder mittlere 3 Jahrhundert in Verwendung gestanden haben 39 Baumaterial Bearbeiten Im Mauerwerk der Hauser dominieren vor allem Kalkgerolle Obwohl im unmittelbaren Untergrund genugend Schotter vorhanden gewesen ware wurde das Baumaterial wohl zum grossen Teil aus dem Bett der Bregenzer Ach gewonnen Die Olrainterrasse sollte offensichtlich nicht durch die Aushebung von Schottergruben unnotig zerstort werden Sandstein aus Vorkommen am Gebhardsberg und Riederstein wurde nur selten eingesetzt das sehr porose Gestein verwitterte zu rasch Verwendet wurde es hauptsachlich dort wo grossere Steine gebraucht wurden z B als Saulenbasis Die Steinbruche in denen das Baumaterial fur Brigantium gewonnen wurde durften sich am Gebhardsberg bzw den Felswanden von Kustersberg oder im Molasseaufbruch von Riedenburg Funkenbuhel Sandplatte befunden haben Im sudlichen Teil des Bockleareals fiel eine Mauer durch ihre zahlreichen gelblichweiss cremefarbenen Steine auf Das Gestein wurde wohl bei der Gewinnung von Branntkalk zur Erzeugung von Mortel sehr stark erhitzt Der Kalkofen wurde dabei mit unsortierten Gerollen beschickt Der irrtumlich mitgebrannte und durch den Brennvorgang verglaste Kieselkalk wurde nicht zerkleinert sondern ebenfalls fur den Mauerbau verwendet Forum Bearbeiten Am Schnittpunkt der beiden Hauptstrassen stand das mehrphasige 96 50 54 60 m grosse Forum das als Marktplatz und Verwaltungszentrum diente Die quadratische Anlage war nach NW ausgerichtet Ausgestattet war es mit einem grossen Innenhof der von einer umlaufenden Saulenhalle umgeben war die zum Innenhof geoffnet war Die Saulen waren rot und weiss bemalt Die sudwestliche Aussenmauer wurden in regelmassigen Abstanden von Strebepfeilern gestutzt Im Zuge eines Umbaues wurde der Portikus des Haupteinganges etwas reprasentativer gestaltet Vermutlich wurden hier Weiheinschriften aufgestellt Uber einen Stufenaufgang erreichte man den Innenhof in dem drei grossere Denkmaler darunter moglicherweise die Reiterstatue eines Kaisers aufgestellt waren Im hinteren linken Teile des Hofes stand ein kleiner Tempel Das Verwaltungsgebaude befand sich an der NW Ruckseite des Forums und war mit beheizbaren Raumen ausgestattet Ihre Grundrisse waren wegen der Nahe zur Terrassenboschung etwas asymmetrisch 40 Stadttherme Bearbeiten Wandverputzfragment mit RitzinschriftDie offentliche Therme befand sich sudwestlich des Forums direkt an der Hauptstrasse auf dem Areal des heutigen evangelischen Friedhofs Abgesehen vom Grundriss ist nur wenig von dieser Anlage bekannt Auch die Datierung des Bauwerks ist unklar Ihr Hauptgebaude war 20 20 m gross und bestand aus neun teilweise beheizbaren Raumen Betreten wurde der Gebaudekomplex durch einen kleinen Hof an der Nordseite Die Mauerstarke betrug 1 20 m vermutlich waren sie einst mit einem Tonnengewolbe abgedeckt Die NW Seite wurde von grossen Stutzpfeilern gesichert Nach Analyse des Verlaufes eines Abwasserkanals mussen sich die Wasserbecken im Nordteil des Gebaudes befunden haben Das Warmbad lag an der SW Seite Es wurde von einem Heizraum praefurnium aus erwarmt Auch ein bei den Grabungen ans Tageslicht gekommener Hof mit einem zweischiffigen Hallenbau an der SW Seite konnte noch ein Bestandteil des Thermenkomplexes gewesen sein Ein baulicher Zusammenhang konnte allerdings nicht festgestellt werden Auch ein direkter Zugang zu den Thermen fehlt Die 40 75 13 45 m grosse Halle wurde uber eine Treppe betreten Ihr Inneres war an der Langsachse durch eine Saulenreihe getrennt die wie die am Forum rot und weiss bemalt war Die Schafte der Saulen massen 0 75 m die Archaologen schatzten daraus die Hohe der Halle auf rund 7 m Der Fussboden des Gebaudes bestand aus Marmorplatten Vermutlich kam es spatestens im fruhen 3 Jahrhundert zur Einstellung des Badebetriebs 41 In den Resten des Wandverputzes fand sich noch ein antikes Graffiti 42 Rasthaus am Bockleareal Bearbeiten 2009 wurde am Bockleareal im Rahmen einer Notgrabung ein mehrphasiges Gebaude entdeckt das vermutlich einst als Raststation mansio gedient hatte Es ahnelte stark der Mansio Immurium die bei Moosham Bundesland Salzburg ausgegraben wurde Insgesamt konnten vier Bauphasen vom 1 bis 3 Jahrhundert n Chr unterschieden werden Anordnung und Ausstattung der Gebaudereste sowie das Vorhandensein von Saulen und einem Portikus weisen auf ein reprasentatives Gebaude hin Fur ein Rasthaus spricht auch sein Standort nahe der Verbindungsstrasse zwischen Chur und Kempten Villa am Steinbuhel Bearbeiten Samuel Jenny Grundriss der Romervilla Am Steinbuhel Konservierte Grundmauern der Villa am CityknotenDie Mauerreste der romischen Villa wurden erstmals 1884 von Samuel Jenny untersucht und zwischen 1980 und 1990 beim Bau des Citytunnels freigelegt und aufwendig konserviert Karl von Schwerzenbach glaubte in ihr eine Hafenkaserne des fruhen Hafenkastells zu erkennen Adolf Hild nahm an es handelte sich um das Lagerhospital valetudinarium Sie war jedoch hochstwahrscheinlich kein reines Wohngebaude sondern konnte auch als Lager fur importiertes Olivenol und andere Waren verwendet worden sein Sie stand auf dem Areal des vermuteten aber nicht sicher nachgewiesenen fruhkaiserzeitlichen Hafenkastells Hier befand sich bis in fruhflavische Zeit ein teilweise unterkellertes rechteckiges Gebaude von 21 m Lange in Ost West und 18 m Breite in Nord Sud Richtung Diverse Funde darunter v a sehr viele Wildtierknochen aus einem mit Abfall verfullten Brunnenschacht der spater uberbaut wurde legen eine Deutung als Wohnhaus hochrangiger Militars nahe Nach seiner teilweisen Zerstorung durch ein Feuer wurde in den letzten Jahrzehnten des 1 Jahrhunderts das heute noch im Grundriss sichtbare Villengebaude errichtet In seiner unmittelbaren Nachbarschaft wurden sehr schlecht erhaltene Grundmauern freigelegt und als Therme bzw Lagerhaus interpretiert Die Deutung der Anlage schwankte in den letzten 150 Jahren zwischen einer privilegierten Wohnanlage am Stadtrand der Stadtresidenz eines Gutshofbesitzers und einem Lagerhaus mit integrierter Hausmeisterwohnung Dieser ausserst luxurios ausgestattete mittelkaiserzeitliche 80 n Chr oder fruhes 2 Jahrhundert n Chr 2600 m grosse Villa suburbana bestand aus 24 Zimmern die sich um einen 10 20 80 m grossen Peristylhof gruppierten Vermutlich war das Hauptgebaude einstockig und mit einem Satteldach abgedeckt Dieser Grundrisstypus geht auf griechische Vorbilder zuruck und fand sich auch in anderen Varianten in Pompeji und Herculaneum Im Raum 8 fanden sich Reste einer Toilettenanlage Der Innenhof selbst war zusatzlich an allen Seiten von pfeilergestutzten Wandelhallen Portikus umgeben die von einem Pultdach abgedeckt waren Zum Seeufer hin befand sich noch eine Gartenanlage die ebenfalls von einem Portikus Hohe der Saulen 2 80 m umgeben war Die Wirtschaftsraume befanden sich im Nordflugel des Gebaudes Auch an der Stadtseite war die Villa befand sich ein Portikus aus 18 Saulen Durchmesser 58 cm wahrscheinlich 5 60 m hoch durch den man das Gebaude betreten konnte Knapp nordwestlich stand die Thermenanlage die mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls zum Gebaudekomplex der Stadtvilla gehorte In ihr fand sich in einer Nische ein Kaltwasserbecken das mit aufwendig gestalteten Wandmalereien z B Delphine Quallen dekoriert war Aus einem Brunnenschacht wurden Keramikfragmente Glaser Lampen Bronze und Eisengegenstande geborgen Die zahlreichen Tierknochen aber auch Austernschalen lassen auf sehr wohlhabende Bewohner schliessen 43 Strassensystem Bearbeiten Das Strassensystem war in einem fur Romersiedlungen typischen regelmassigen und rechtwinkeligen Raster angelegt der noch bis in das 1 Jahrhundert n Chr zuruckreichte Die fruh und mittelkaiserzeitliche Siedlung breitete sich entlang der 9 m breiten Hauptstrasse decumanus ein Abschnitt der aus den Schweizer Alpen kommenden Fernverkehrsroute Kempten Augsburg und den davon abzweigenden Parallelstrassen aus Der decumanus verlief begleitet von einem Graberfeld entlang der Boschung zum Seeufer Die Strasse quert auch das Zentrum des Grabungsgelandes am Bockleareal das seit 2009 untersucht wird Im Bereich des Forums kreuzte eine zweite 3 m breite Hauptstrasse cardo den decumanus Beide Strassenzuge wurden stellenweise noch von uberdachten Saulengangen begleitet Portikus Die schon bei vorangegangenen Ausgrabungen gefundenen Saulenbasen sowie ein ahnliches ebenfalls sekundar verwendetes Saulenpostament liessen eine kaiserzeitliche Strasse annehmen vermutlich verband sie u a den Hafen mit der Fernstrasse nach Cambodunum In der Strassenschuttung dominieren Kalkgerolle Kristallingerolle meist Amphibolit seltener Gneis sind nur selten vorhanden Diese Gerollarten unterscheiden sich deutlich von den Vorkommen auf der Olrainterrasse Das Schuttmaterial wurde ebenfalls aus den Schotterbanken der Bregenzer Ach gewonnen und durch Feinsiebung in Kornklassen getrennt Kultbauten Bearbeiten Weihinschrift fur das romische Gotterpantheon aus dem Tempelbezirk gewidmet von Handlerkollegium BrigantiumsDie beim Hafenkastell am Leutbuhel entdeckten Spolien insbesondere die sehr grossen Saulentrommeln und zwei Weihealtare konnten von einem kaiserzeitlichen Tempel stammen der direkt am Hafen stand Der romische Tempelbezirk am Sennbuhel der moglicherweise der kapitolinischen Trias Jupiter Juno und Minerva aber auch noch anderen Gottheiten dis deabusque geweiht war befand sich am nordlichen Rand der Siedlung am Olrain Das ca 29 50 32 50 m grosse Areal war von einer pilastrierten Mauer umgeben die 1 m breit und stellenweise auch noch bis zu einer Hohe von 1 m erhalten war Sie wurde durch eine 12 m breite Treppenanlage unterbrochen von der noch mehrere Stufen erhalten waren Am Fuss der Treppe fand man Architekturfragmente aus weissem Marmor Direkt neben der Hauptstrasse stand eine Art Halle ein Tempel mit Portikus und dreigeteilter Cella war in zentraler Lage auf einem Podium angelegt worden zu dem eine Treppe hinauffuhrte Ellipsenformige Mauerreste neben dem Kultbezirk wurden von Elmar Vonbank als Amphitheater angesehen Ein etwas kleinerer kelto romanischer Umgangstempel lag noch etwas weiter stadtauswarts an der linken Seite des decumanus Zwischen beiden Tempeln befand sich noch eine kleine Kultkapelle die vom Handlerkollegium Brigantiums gestiftet worden und laut einer Inschrift dem romischen Gotterpantheon gewidmet war 44 Religion Bearbeiten Weihealtar des Aurelius Augustus gefunden im Babenwohl Schlossgarten 1904 Landesmuseum Bregenz Heidnische Kulte Bearbeiten Neben den Kulten der klassischen romischen Staatsgotter wurden seit dem 3 Jahrhundert in Brigantium auch der Isis und der Mithraskult praktiziert Christentum Bearbeiten Bislang tauchte kein archaologischer Beweis fur die Existenz einer fruhchristlichen Gemeinde in Brigantium auf Man kann in dieser Hinsicht allein auf hagiographische Quellen wie die Gallusviten zuruckgreifen oder ist auf Analogieschlusse angewiesen Als die Alamannen 259 260 die Siedlung auf dem Olrain zerstorten hatte sich das Christentum in dieser Region noch nicht gefestigt Die Kulthandlungen beschrankten sich auf den hauslichen Bereich Deswegen lasst es sich dort anhand von Gebauden nur schwer nachweisen Auch der spatantike Siedlungsbereich konnte aufgrund der dichten Verbauung nur punktuell untersucht werden Der Christenkult breitete sich wahrscheinlich von Italien kommend bis nach Raetien aus und konnte zunachst wohl nur in den grosseren Stadten Fuss fassen Die Chancen fur eine tiefere Verwurzelung waren im Gebiet um den Bodensee also denkbar schlecht Mit ziemlicher Sicherheit gab es vor dem 4 Jahrhundert keine hierarchisch organisierte christliche Gemeinschaft auf dem Gebiet des heutigen Vorarlberg Auch dass schon vor 400 in Brigantium ein Bischof residierte ist auf Grund der exponierten Grenzlage eher unwahrscheinlich Durch die anhaltenden Einfalle der Alamannen wurde vermutlich die sich erst im Aufbau befindliche Kirchenorganisation wieder zerschlagen wodurch sich viele Bewohner wieder dem alten Glauben zuwandten Die Gallusviten berichten dass der iroschottische Missionar Columban in Brigantium zwar eine Kirche vorfand diese war allerdings langst wieder in eine Verehrungsstatte fur diverse Gotter umgewandelt worden Die Missionare fanden im Brigantium des fruhen 7 Jahrhunderts wohl auch keine heidnischen Alamannen sondern ehemals christliche Romanen vor die einem Mischkult aus christlichen und paganen Elementen anhing 45 Hafen BearbeitenDie Existenz eines fruh und mittelkaiserzeitlichen Hafens konnte archaologisch noch nicht nachgewiesen worden ist aber sehr wahrscheinlich Der weitlaufige romische Hafen wurde zwischen 1968 und 1972 in einer Breite von mindestens 80 m und einer weit grosseren doch vorderhand unbestimmten Lange erkennbar an machtigen Quadermauern und dichten Pfahlreihen freigelegt Das Hafenviertel Maurach Untere und Obere Kirchstrasse war aufgrund der Funde dicht verbaut offensichtlich schon in der Fruhzeit der romischen Herrschaft Der spatromische Kriegshafen am Leutbuhel bot einen Ankerplatz fur ca zehn Schiffe naves lusoriae Sie konnten entweder an zwei einfachen nach NW abgewinkelten holzernen Anlegern festmachen die mit hakelformigen Abschlussen kleinere Becken bildeten oder wurden auf den Strand gezogen Im Nordwesten wurde sie durch eine aus Holzpfahlen und Sandsteinquadern bestehende Mole in Hohe der heutigen Kaspar Hagen und Bahnhofstrasse geschutzt Vermutlich war auch die Uferbefestigung ahnlich aufgebaut Ihre Spuren Holzbohlen fand man an der Kreuzung Jahnstrasse Kaspar Hagen Strasse und bei der Nationalbank In der Maurachgasse wurden Reste eines Getreidespeichers horreum freigelegt 46 Wirtschaft BearbeitenWirtschaftliche Basis war der Fernhandel mit dem Mittelmeerraum der wohl hauptsachlich uber die gut ausgebauten Strassen des Alpenrheintales und der Bundner Passe abgewickelt wurde Die Handelsverbindungen reichten bis Hispanien und Kleinasien 47 Der Fund von Schmiedeofen und kleinen Herdstellen lasst annehmen dass das Schmiedehandwerk im Wirtschaftsleben der Siedlung eine grossere Rolle gespielt hat Auch der Handel mit oberitalienischer und sudgallischer Keramik hatte wohl einige Bedeutung Graberfeld BearbeitenDas Graberfeld von Brigantium zahlt seit seiner Aufdeckung zwischen den Jahren 1847 und 1950 zu einem der wichtigsten archaologischen Fundorte in den Voralpen Dies auch deshalb da aus den umliegenden romischen Siedlungsplatzen wie z B Arbon Konstanz oder Pfyn nur wenig diesbezugliches Material vorliegt Auch antike Chroniken scheiden als Informationsquellen fur diese Orte weitgehend aus Insgesamt konnten am Olrain bis zu 1103 Grabstatten aufgedeckt und wissenschaftlich analysiert werden Sie boten einen guten Einblick in Kultur Sitten und Gebrauche einer ratischen Provinzstadt vom 1 bis ins 5 Jahrhundert 48 Die antike Nekropole wurde zwischen ostlichen Ende des Olrainplateaus und dem Altstadthugel angelegt Seine Lange betragt 340 m seine Breite etwa 140 m Ihr Zentrum mit einer dichten Belegung aus Einzelgrabern befand sich sudlich der Gallusstrasse weitere antike Einzelgraber wurden an der Reichs Schiller Anton Schneider Bergstrasse und ostlich der Kennelbachstrasse aufgedeckt Letztere konnten aber auch zu einem separaten Bestattungsplatz einer Villa Rustica gehort haben Quer durch das Graberfeld verlief eine Durchgangsstrasse Nach derzeitigen Forschungsstand durfte das Graberfeld zu 78 ergraben sein der nordostliche Rest des Areals fiel vermutlich schon in romischer Zeit erosionsbedingten Hangrutschungen zum Opfer Es konnte sich allerdings zukunftig noch herausstellen dass fruhe Graber doch ofter als bisher angenommen vergangen waren oder durch spatere Bestattungen zerstort wurden In den noch nicht freigelegten Teilen des Hauptgraberfeldes sind vielleicht noch viele kaiserzeitliche Bestattungen zu entdecken Weiter ist es moglich dass noch an anderen Ausfallstrassen Brigantiums Kennelbacherstrasse Rieder Sporn oder Bodenseeufer Richtung Lindau bisher unentdeckte antike Graber und Grabbauten in grosserer Zahl vorhanden sind Insgesamt konnten bis zu sieben Belegungsphasen festgestellt werden Von den bisher bekannten Bestattungen konnen ca 500 dem 1 und 2 Jahrhundert zugeordnet werden Rein rechnerisch waren dann in rund 200 Jahren pro Jahr 2 bis 3 Personen verstorben und dort beigesetzt worden Die Bestattungen entlang der Hauptstrasse zwischen der heutigen Olrainstrasse und der Riedergasse bestanden aus Brand und Korpergrabern aus dem 1 bis ins 5 Jahrhundert Die Anzahl der Graber des 3 Jahrhunderts war hingegen nicht sehr gross Man weiss jedoch nicht ob fur diesen Zeitraum nicht noch ein weiteres Graberfeld existierte das am Anfang des 3 Jahrhunderts neu angelegt wurde und dann eventuell bis ins fruhe 4 Jahrhundert zusatzlich als Bestattungsplatz herangezogen wurde Auffallend war die geringe Anzahl an Grabbeigaben wahrend des 3 Jahrhunderts im Vergleich zu den Brandgrabern aus dem fruhen 1 Jahrhundert aber auch wieder bei den Korpergrabern des 4 und fruhen 5 Jahrhunderts Die Korpergraber orientierten sich nach Ost West die Schadel lagen im Westen Die spatantiken Bestattungen waren durchwegs Korpergraber In manchen Fallen wurden die Toten aber auch parallel in Korpergrabern und Urnengrabern bestattet Im 4 Jahrhundert losten die Korperbestattungen die Urnenbeisetzungen ab 49 Die Verstorbenen wurden in Bleisarkophagen Holzsargen Steinkisten oder Ziegelplattengrabern und gemauerten unterirdischen Grabkammern bestattet Weiters ist die Existenz von drei Mausoleumsbauten bekannt Grabbauten I III Zahlreiche der Graber waren auch mit Beigabennischen ausgestattet und mit Steinmauern aus Flusskieseln eingefasst In der Kirche des Heiligen Gallus fand sich 1937 unter einem Chorpfeiler die fruhmittelalterliche Merowingerzeit Begrabnisstatte eines Kriegers dem als Beigaben ein Sax Kurzschwert oder Messer und eine Spatha mit ins Grab gelegt wurden und noch einige weitere Graber ohne Beigaben Eine Kontinuitat zum romischen Graberfeld bestand allerdings nicht Verlauf des Donau Iller Rhein Limes von Brigantium bis zum Kastell Vemania BearbeitenAufzahlung nach Liste Claudia Theune 2004 S 419 ON Name Beschreibung ZustandWachturm Burgus Horbranz Im Horbranzer Ortsteil Betzentobel Parzelle Erlach oberhalb der Allgaustrasse am Pfanderwaldhang im April 1932 von Josef Fink Schuldirektor in Horbranz und Archaologen des Vorarlberger Landesmuseums ausgegraben Er stand direkt an der Strasse von Cambodunum nach Brigantium die hier durch das Leiblachtal fuhrte und diente zum Schutz der Reichsgrenze bzw zur Uberwachung des Strassenverkehrs Die Besatzungstruppe ist unbekannt sie wurde vermutlich von einem der benachbarten Kastelle gestellt Der wohl zur Ganze in Stein errichtete Wachturm entstand im 4 Jahrhundert und hatte einen quadratischen Grundriss von 11 8 12 m Die Mauerstarke betrug 1 55 m Der Eingang zum Turm lag im Westen Der Innenraum war einst durch Zwischenwande aus Holz und Fachwerk unterteilt worden Der Boden bestand aus Stampflehm Im Norden befand sich eine grossere Herdstelle rechts und links des Einganges noch zwei weitere Feuerstellen Der Mauerschutt enthielt die Fragmente mehrerer romischer Grabsteine vermutlich vom Olraingraberfeld hierher verschleppt eine Bronzemunze des Theodosius sowie diverse Tierknochenreste Nach der Untersuchung wurden die Mauerfundamente wieder zugeschuttet 50 51 Befunde der Grabung von 1932 Rekonstruktionsversuch des Burgus von HorbranzWachturm Burgus GwiggenWachturm Burgus Hohenweiler Seine Uberreste fanden sich im Ortsteil Gmund beim Gasthaus Gmundmuhle Der Turm hatte einen annahernd quadratischen Grundriss und mass 10 12 m 52 Gasthaus GmundmuhleWachturm Burgus BurgstallWachturm Burgus WaldburgWachturm Burgus UmgangsWachturm Burgus Opfenbach Turm mit quadratischem Grundriss von 10 12 m 52 Wachturm Burgus Mellatz Turm mit quadratischem Grundriss von 10 12 m 52 Wachturm Burgus Meckatz Turm mit quadratischem Grundriss 11 8 12 m seine Mauern waren noch bis zu Anfang des 19 Jahrhunderts sichtbar 52 51 Befunde und RekonstruktionsversuchWachturm Burgus HeimenkirchWachturm Burgus Dreiheiligen Beim Eisenbahnbau entdeckt quadratischer Grundriss Abmessungen 11 8 12 m 51 Wachturm Burgus OberhauserKastell Vemania Hauptartikel Kastell VemaniaHinweise BearbeitenAm Leutbuhel markieren im Boden eingelassene Bronzetafeln den Verlauf der antiken Hafenmauer Baureste der Zivilsiedlung haben sich am Gymnasium in der Blumenstrasse und bei der Seniorenresidenz Riedergasse erhalten Auf dem Areal des evangelischen Friedhofs wurden Mauerreste der mittelkaiserzeitlichen Therme ausgegraben restauriert und fur die Offentlichkeit zuganglich gemacht Die Grundmauern der Villa am Steinbuhel Autobahnzubringer Cityknoten wurden konserviert und sind frei zuganglich Die Funde aus den Grabungen konnen im vorarlberg museum besichtigt werden In der Ausstellung werden unter anderem ein Modell der Zivilstadt auf dem Olrain Inschriftensteine das sogenannte Fischfresko Kleinfunde aus Zivilsiedlung und Grabstatten ein Sarkophag aus Blei diverse Keramik Trachtbestandteile und ein Nachbau der Fundamentierung des Hafenkastells am Leutbuhel prasentiert Denkmalschutz BearbeitenDie Anlagen sind Bodendenkmaler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes 53 Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar Zufallige Funde archaologischer Objekte Keramik Metall Knochen etc sowie alle in den Boden eingreifenden Massnahmen sind dem Bundesdenkmalamt Abteilung fur Bodendenkmale zu melden Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle des Donau Iller Rhein LimesLiteratur BearbeitenKarl Heinz Burmeister Hrsg Brigantium im Spiegel Roms Vortrage zur 2000 Jahr Feier der Landeshauptstadt Bregenz Dornbirn Vorarlberger Verlagsanstalt 1987 ISBN 3 85430 080 8 Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs 15 Christine Ertel Verena Hasenbach Sabine Deschler Erb Hrsg Kaiserkultbezirk und Hafenkastell in Brigantium Ein Gebaudekomplex der fruhen und mittleren Kaiserzeit UVK Konstanz 2011 ISBN 978 3 86764 182 1 Christine Ertel Helmut Swozilek Hrsg Das romische Hafenviertel von Brigantium Bregenz Schriften des Vorarlberger Landesmuseums Reihe A Landschaftsgeschichte und Archaologie Band 6 Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 1999 Gerhard Grabher Das spatromische Hafenkastell von Brigantium Bregenz In Norbert Hasler Jorg Heiligmann Markus Honeisen Urs Leutzinger Helmut Swozilek Im Schutze machtiger Mauern Spatromische Kastelle im Bodenseeraum Hrsg vom Archaologischen Landesmuseum Baden Wurttemberg Frauenfeld 2005 ISBN 3 9522941 1 X S 68 70 Gerhard Grabher Der Schatzfund vom Lauteracher Moor In Liselotte Zemmer Plank Hrsg Kult der Vorzeit in den Alpen Verlagsanstalt Athesia Bozen 2002 ISBN 88 7014 932 3 italienisch deutsch Gerhard Grabher Bregenz Brigantium In Arch Osterreich 5 1 1994 S 59 66 Gerhard Grabher Die romische Stadt Brigantium Stadt Land Fluss Romer am Bodensee Katalog zur Ausstellung im Museum fur Archaologie Thurgau Frauenfeld CH 2017 2018 Amt fur Archaologie des Kantons Thurgau 2017 ISBN 978 3 9522941 7 8 S 36 48 Michaela Konrad Das romische Graberfeld von Bregenz Brigantium Munchener Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte Band 51 Beck Munchen 1997 Florian Schimmer Die italienische Terra Sigillata aus Bregenz Brigantium Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 2005 ISBN 3 901802 18 5 Florian Schimmer Zum Beginn des fruhkaiserzeitlichen Brigantium Bregenz Zivilsiedlung oder Militarlager In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIXth International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 609 613 Elmar Vonbank Helmut Swozilek Hrsg Das romische Brigantium Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 20 Juli 30 September 1985 Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums Nr 124 Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 1985 Helmut Swozilek Brigantium Bregenz In Franz Humer Hrsg Legionsadler und Druidenstab Vom Legionslager zur Donaumetropole Sonderausstellung aus Anlass des Jubilaums 2000 Jahre Carnuntum Textband Verlag Ferdinand Berger amp Sohne Horn 2007 ISBN 978 3 85460 229 3 S 116 117 Helmut Swozilek Bregenz Romische Villa auf dem Steinbuhel Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 1991 Julia Kopf Bregenz Brigantium im 3 Jahrhundert n Chr Eine Untersuchung zur Siedlungsentwicklung in romischer Zeit anhand ausgewahlter datierender Kleinfunde Diplomarbeit Innsbruck 2007 Julia Kopf Bregenz Brigantium im 3 Jahrhundert n Chr In Gerhard Grabherr Barbara Kainrath Hrsg Akten des 11 osterreichischen Archaologentages in Innsbruck S 23 25 Marz 2006 IKARUS 3 Innsbruck 2008 S 139 149 Julia Kopf Zur Siedlungsentwicklung Brigantiums in der spaten mittleren Kaiserzeit In museums verein jahrbuch Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins Vorarlberger Landesmuseumsverein Bregenz 2011 online abgerufen am 30 Mai 2013 Julia Kopf Ruckblick und Ausblick Spuren fruhromischen Militars in Brigantium In Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins 2011 S 68 75 Julia Kopf Karl Oberhofer Archaologische Evidenzen der Grabung 2012 im Kastellareal von Brigantium GN 1037 11 KG Rieden LH Bregenz Montfort Zeitschrift fur Geschichte Vorarlbergs 65 2 2013 S 17 29 Julia Kopf Karl Oberhofer Brigantium Bregenz Kastellareal Neues zur Lage und Grosse des Militarpostens Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins 2013 S 60 73 Julia Kopf Karl Oberhofer Alte und neue Forschungsergebnisse zur Hauptstrasse der romerzeitlichen Siedlung Brigantium Bregenz In Gaisbauer Mosser Bearb Strassen und Platze Ein archaologisch historischer Streifzug Monografien der Stadtarchaologie Wien 7 Wien 2013 S 65 87 Julia Kopf Karl Oberhofer Brigantium Bregenz Der fruhkaiserzeitliche Militarplatz und der Ubergang zum raetischen Zentralort Mit Beitragen von Alfred Galik Gerald Grabherr Arpad Langer und Martina Pacher vorarlberg museum Schriften Band 70 Ferdinand Berger amp Sohne Horn 2022 ISBN 978 3 99137 020 8 Rudolf Egger Vom alten Brigantium In Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseums 1929 S 39 44 Adolf Hild Brigantium und seine Vorzeit In Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins 95 1952 S 28 44 Adolf Hild Archaologische Forschungen in Bregenz In Jahreshefte des Osterreichischen Archaologischen Instituts 26 1930 Beiblatt S 137 140 Adolf Hild Spatromischer Grenzburgus zu Horbranz In Germania Nr 16 1932 S 292 f Hans Jorg Kellner Die grosse Krise im 3 Jahrhundert In Wolfgang Czysz Karl Heinz Dietz Thomas Fischer Hans Jorg Kellner Die Romer in Bayern Stuttgart 1995 S 309 357 Klaus Kortum Zur Datierung der romischen Militaranlagen im obergermanisch raetischen Limesgebiet Chronologische Untersuchungen anhand der Munzfunde In Saalburg Jahrbuch 49 1998 S 5 65 Bernhard Overbeck Geschichte des Alpenrheintals in romischer Zeit Teil I Topographie Fundvorlage und historische Auswertung Munchner Beitr Vor u Fruhgesch 20 Munchen 1982 Bernhard Overbeck Geschichte des Alpenrheintals in romischer Zeit Teil II Die Fundmunzen der romischen Zeit im Alpenrheintal und Umgebung Munchner Beitr Vor u Fruhgesch 21 Munchen 1973 Karlhorst Stribrny Romer rechts des Rheins 260 n Chr Kartierung Strukturanalyse und Synopse spatromischer Munzreihen zwischen Koblenz und Regensburg In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 70 1989 S 351 505 Samuel Jenny Bauliche Uberreste von Brigantium In Jahrbuch des Vorarlberger Landesmusvereins 1896 S 16 25 Samuel Jenny Die romische Begrabnisstatte von Brigantium Ostlicher Theil Staatsdruckerei Wien 1898 John Sholto Douglass Die Romer in Vorarlberg Wagner Innsbruck 1870 Jochen Garbsch Der spatromische Donau Iller Rhein Limes Kleine Schriften zur Kenntnis der romischen Besetzungsgeschichte Sudwestdeutschlands Nr 6 Gesellschaft fur Vor und Fruhgeschichte in Wurttemberg und Hohenzollern Stuttgart 1970 Jochen Garbsch Ubersicht uber den spatantiken DIRL In Jochen Garbsch Peter Kos Das spatromische Kastell Vemania bei Isny In Zwei Schatzfunde des fruhen 4 Jahrhunderts Verlag Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 33303 6 Claudia Theune Germanen und Romanen in der Alamannia Strukturveranderungen aufgrund der archaologischen Quellen vom 3 bis zum 7 Jahrhundert Erganzungsbande zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 45 Walter de Gruyter Berlin New York 2004 ISBN 3 11 017866 4 S 410 422 Maria Bader Militarische und zivile Siedlungsreste aus der Romerzeit am Bockleareal in Bregenz Ein Vorbericht In Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins 2011 S 8 67 Wilhelm Sydow Die Oberstadt von Bregenz in der Spatantike Vorarlberger Verlagsanstalt Dornbirn 1995 S 17 Alois Niederstatter Fruhes Christentum in Vorarlberg In E Zacherl Hrsg Die Romer in den Alpen Historikertagung in Salzburg Convegno Storico di Salisburgo 13 15 November 1986 Bozen 1989 ISBN 88 7014 511 5 S 221 225 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Brigantium Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Brigantium Raetia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Universitat Innsbruck Institut fur Archaologien Klassische und Provinzialromische Archaologie FWF Projekt Vom Militarlager zur Zivilsiedlung Die Genese der westlichen Peripherie von Brigantium Innsbruck 2012 Vorarlberg Museum Brigantium Bregenz in der Romerzeit auf der offiziellen Webprasenz des Vorarlberg Museums Bregenz Modelle Plane und Rekonstruktionen bzgl Brigantium Plane Grabungsfunde des valentinianischen Hafenkastells Grundriss der Villa am Steinbuhel Steinrelief der Pferdegottin Epona auf aeiou Zeitungsbericht uber die Entdeckung der Mansio Romer machten Rast in Bregenz Archaologinnen fanden eine Mansio eine Raststatte Fund wird als bedeutend eingestuft DER STANDARD Print Ausgabe 8 Juli 2009 Statuenfragment Hand mit Fullhorn im Vorarlberg Museum Bregenz Osterreichischer Stadteatlas Geschichte der Stadt Bregenz Karl Oberhofer Als die Romer nach Bregenz kamen Das alteste romische Militarlager im heutigen Osterreich Beitrag auf ORF Science Lage der Kastelle auf Vici orgAnmerkungen Bearbeiten a b Manfred Niemeyer Hrsg Deutsches Ortsnamenbuch Walter de Gruyter Berlin Boston 2012 S 89 Strabon 4 6 8 278 3 ff Vita Sancti Galli I 5 Kapitel 27 Michaela Konrad 1997 S 19 20 In Segmentum II 5 in Grossbuchstaben geschrieben und als Doppelturm dargestellt in der Tabula Peutingeriana das Symbol fur Herberge Mansio Helmut Swozilek 2007 S 116 Online Stadtplan Bregenz auf webcity bregenz at Geografische Informationssystem GIS der Stadt Memento des Originals vom 6 Marz 2019 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bregenz gv at Bruchstuck einer Hand mit Fullhorn die dazugehorige Statue konnte entweder die Gottinnen Fortuna Isis Fortuna Abundantia Concordia Tyche oder eine Kaiserin dargestellt haben Elmar Vonbank Helmut Swozilek Das romische Brigantium Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 20 Juli 30 September 1985 Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 1985 Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums Nr 124 darin Elisabeth Walde Romische Bronzen aus Brigantium S 69 CIL 3 5769 D ruso Tib eri f ilio Caesari Fur Drusus Caesar Sohn des Tiberius Elmar Vonbank Helmut Swozilek Das romische Brigantium Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 20 Juli 30 September 1985 Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 1985 Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums Nr 124 darin Norbert Heger Romische Steindenkmaler aus Brigantium S 13 Helmut Swozilek 1985 S 49 50 Grabher 2017 S 42 Gerhard Grabher 2002 S 563 565 Bernhard Overbeck Teil I 1982 S 23 24 Florian Schimmer 2003 S 611 612 Grabher 2017 S 40 Grabher 2017 S 42 46 Julia Kopf 2011 S 105 Grabher 2017 S 46 Julia Kopf 2011 Grabher 2017 S 24 Helmut Swozilek 1985 S 55 Helmut Swozilek 1985 S 104 Bernhard Overbeck 1982 S 228 Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Grafen und Herren Herausgegeben von Werner Paravicini bearbeitet von Jan Hirschbiegel Anna Paulina Orlowska und Jorg Wettlaufer Residenzen Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Band 15 IV Teilband 2 Jan Thorbecke Verlag 2012 darin Alois Niederstatter C Bregenz S 1010 Cassius Dio 54 22 Christine Ertel Verena Hasenbach Sabine Deschler Erb 2011 S 185 187 Florian Schimmer 2003 S 613 Grabher 2017 S 40 Christine Ertel Verena Hasenbach Sabine Deschler Erb 2011 S 184 188 Christine Ertel Verena Hasenbach Sabine Deschler Erb 2011 ND occ XXXV 32 Christine Ertel 1999 S 32 Grabher 2017 S 46 47 CIL 3 5988 und CIL 3 5989 Ekkehard Weber Zur Frage des Stadtrechts von Brigantium In Elmar Vonbank Helmut Swozilek Das romische Brigantium Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 20 Juli 30 September 1985 Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums Nr 124 Vorarlberger Landesmuseum Bregenz 1985 S 84 85 Karlheinz Dietz Martin Pietsch Zwei neue romische Meilensteine aus Mittenwald in Mohr Lowe Raute 6 1998 S 41 57 Online Version Julia Kopf 2007 S 6 39 und 142 Grabher 2017 S 43 44 Julia Kopf 2007 S 34 Julia Kopf 2007 S 36 Christine Ertel Manfred Kandler 1985 S 140 141 Christine Ertel Manfred Kandler 1985 S 141 142 Zitat aus der Aeneis Vergils 12 58ff decus imperiumque Latini te penes in te omnis do mu s inclinata re cum bit unum oro desiste manum commitere Teucris Ubersetzung R A Schroder du Schutz und Schirm des Latinus Saule des Reichs auf der dies Haus dies sinkende grundet Bitte dich eines lass ab steh nicht im Felde dem Teucrum Christine Ertel Verena Hasenbach Sabine Deschler Erb 2011 S 184 188 Grabher 2017 S 44 CIL 3 13542 Sandsteinplatte mit Inschrift in Profilrahmen 0 77 x 1 20 x 1 20 m Dis deabusq ue cives L a t ini negot iatores Brig a ntiens es Alois Niederstatter 1989 S 221 225 Elmar Vonbank Die romische Hafenmauer am Bregenzer Leutbuhl in Montfort 1972 S 256 259 Helmut Swozilek 2007 S 117 Michaela Konrad 1997 S 15 Grabher 2017 S 48 Adolf Hild 1932 S 292 f a b c Jochen Garbsch 1988 S 119 a b c d Die Romer am Bodensee und im Allgau In Werner Dobras Chronologie des Landkreises Lindau Verlag W Eppe Bergatreute 1985 ISBN 3 89089 004 0 S 13 16 hier S 14 Denkmalschutzgesetz Memento des Originals vom 15 November 2010 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bda at auf der Seite des Bundesdenkmalamtes Kastelle des spatantiken Donau Iller Rhein Limes Provinz Raetia prima Kastell Eschenz Tasgetium Kastell Konstanz Constantia Kastell Pfyn Ad fines Kastell Arbon Arbor felix Kastelle von Bregenz Brigantium Kleinkastell Schaan VKleinkastelle Burgi und Wachturme des spatantiken Rhein Donau Limes Westen Deutschland Germania II Burgus AsperdenDeutschland Germania I Burgus Kreuznach Burgus Neuwied Engers Landeburgus Burgus Niederlahnstein Landeburgus Burgus Wiesbaden Biebrich Burgus Zullestein Landeburgus Burgus Eisenberg Burgus Bad Durkheim Ungstein Burgus Ladenburg Landeburgus Burgus Altrip Inselburgus Burgus Mannheim Neckarau Landeburgus Schweiz Maxima Sequanorum Burgus Kembs Bruckenkopf Burgus Basel Kleinbasel Bruckenkopf Burgus Sternenfeld Burgus Au Hard Burgus Grenzach Wyhlen Bruckenkopf Burgus Burgstell Inselburgus Burgus Pferrichgraben Burgus Heimenholz Burgus Riburg Wachturm Mohlin Fahrgraben Burgus Untere Wehren Burgus Stelli Burgus Unter der Halde Burgus Wallbach Burgus Wittnauer Horn Kleinkastell Mumpf Burgus Stein Burgus Sackingen Burgus Salmenwaage Burgus Sisslen Burgus Kaisterbach Burgus Laufenburg Schlossberg Burgus Rheinsulz Burgus Sandruti Burgus Hauensteiner Fahre Burgus Rote Waag Burgus Unteres Burgli Schwaderloch Burgus Oberes Burgli Schwaderloch Burgus Bernau Burgus Juppe Burgus Im Sand Felsenau Burgus Frittelholzli Burgus Rutenen Burgus Kleiner Laufen Kleinkastell Frick Kirchhugel Ferraricia Kleinkastell Altenburg bei Brugg AG Burgus Rheinheim Burgus Oberfeld Burgus Rekingen Burgus Rheinzelg Burgus Tagerbach Burgus Rumikon Sandgraben Burgus Bleiche Burgus Weiach Leebern Burgus Weiach Untere Hard Burgus Rheinsfelden Schlossbuck Burgus Eglisau Burgus Tossriedern Rhischberg Burgus Teufen Tossegg Schlossacher Burgus Radegg Ratich Burgus Berg am Irchel Ebersberg Burgus Kopferplatz Strickboden Burgus Ruedifahr Burgus Rheinau Burgus Mannhausen Burgus Laufen Uhwiesen Burgus Allenwinden Burgus Schutzenhalde Burgus Schlatt Schaarenwiese ruckwartig Burgus Langriet Galgenholz Burgus Ratihard Burgus Sankt Katharinental Burgus Schupfi Burgus Burstel Burgus Rhihalden Burgus Rutenen Wagenhausen Burgus Stein am Rhein Kleinkastell Pfaffikon Irgenhausen ruckwartig Osterreich Liechtenstein Raetia I Burgus Horbranz Burgus Gwiggen Burgus Hohenweiler Burgus Burgstall Burgus Waldburg Burgus Umgangs Burgus Opfenbach Burgus Mellatz Burgus Heimenkirch Burgus Dreiheiligen Burgus Oberhauser Kleinkastell Schaan ruckwartig Deutschland Raetia II Burgus Nellenbruck Burgus Wenk Burgus Buchenberg Burgus Ahegg Burgus Stielings Burgus Heising Burgus Oberried Burgus Horensberg Burgus Waldegg Burgus Raupolz Burgus Woringen Burgus Dickenreis Burgus Memmingen Burgus Sennhof Burgus Bellenberg Burgus Finningen Burgus Strass Burgus Nersingen Burgus Faimingen Burgus Unterthurheim Burgus Lauterbach Burgus Donauworth Burgus Oberpeiching Burgus Muhlhart Burgus Kreut Burgus Neuburg Burgus Weichering Burgus Zuchering Seehof Burgus Bad Gogging Kleinkastell Weltenburg Frauenberg Burgus Thaldorf Burgus Untersaal Burgus Alkoven Burgus Oberndorf Burgus Unterirading Burgus Regensburg GrossprufeningOsterreich Noricum ripense Kleinkastell Boiotro Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Wachturm Kobling Rossgraben Wachturm Kobling See Wachturm Hirschleitengraben Burgus Wallsee Nordhang Burgus Sommerau Burgus Au Rotte Hof Burgus Melk Spielberg Burgus Aggsbach Dorf Blashauskapelle Wachturme Ybbs Ybbs Neumarkt a d Ybbs Limesturme in der Wachau St Johann Rossatz St Lorenz Bacharnsdorf Burgus HollenburgOsterreich Slowakei Pannonia I Burgus Oberdobling und Nussdorf Kleinkastell Hoflein Burgus Gerulata 1 4Ungarn Pannonia I Burgus Mariakalnok Orszaguti dulo Burgus Gyor Likocs Burgus Gyorszentivan Esztergeto Burgus Gyorszentivan Burgus Gyorszentivan Ujmajor Burgus Gyorszentivan Karolyhaza Veneki csarda Burgus Gyor Gonyu Burgus Gonyu Iranyi Daniel utca Burgus Bakonyerbach Gonyu Proletarieracker Burgus NagyszentjanosUngarn Valeria ripense Burgus Hatvan Gombospuszta Vorposten Burgus Acs Felsoszolnok Burgus Koppanymonostor Milch Burgus Burgus Koppanymonostor Gyurky Burgus Koppanymonostor Kovari Burgus Burgus Komarom Kurucdomb Burgus Almasfuzito Perjespuszta Burgus Brigetio Burgus Iza Leanyvar Burgus Neszmely Kalinhegy Burgus Neszmely Burgus Nyergesujfalu Burgus Esztergom Zsidodi dulo Burgus Esztergom Szentkiraly Burgus Esztergom Duna sziget Kleinkastell Gyor Esztergeto Burgus Esztergom Szentgyorgymezo 1 4 Burgus Esztergom Esztergom Deda Esztergom Bubanatvolgy Burgus Helemba Hellenbach Burgus Pilismarot Basaharc Solva 9 11 Burgus Szob Bruckenkopf Burgus Pilismarot Szob Fahre Burgus Pilismarot Basaharc Pilismarot Duna melleke dulo 1 3 Burgus Pilismarot Schiffsstation Burgus Pilismarot Malompatak Burgus Domos Kovespatak Burgus Domos Fahre Kleinkastell Visegrad Gizellamajor Burgus Visegrad Lepence Burgus Visegrad Steinbruch Burgus Visegrad Fahre Burgus Visegrad Sibrik Burgus Visegrad Szentgyorgypuszta Burgus Solva 28 29 Kleinkastell Kisoroszi Burgus Kisoroszi Pusztatemplom Burgus Kisoroszi Hosszu ret Burgus Veroce Burgus Verocemaros Dunamezo Burgus Dunabogdany Vadasztanya Burgus Dunabogdany Koszegto Burgus Dunabogdany Burgus Tahitotfalu Szentpeter Burgus Tahitotfalu Nyulasi Burgus Leanyfalu Burgus Tahitotfalu Balhavar Landeburgus Burgus Szigetmonostor Fahre von God Burgus Szigetmonostor Horany Burgus Szentendre Hunka Burgus Szigetmonostor Horany Landeburgus Burgus Dunakeszi Landeburgus Burgus Szentendre Dera Landeburgus Burgus Budakalasz Luppa csarda Burgus Budakalasz Barat patak Burgus Budapest Csillaghegy 85 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Csillaghegy 59 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Romaifurdo Romerbad 21 Kossuth Lajos udulopart Burgus Budapest Nanasi ut 3 Burgus Budapest Homokos dulo Burgus Szentendre Insel Burgus Budapest Kaposztasmegyer Burgus Budapest Ujpest Sas Csarda Burgus Budapest Ujpest Nepsziget Burgus Szigetmonostor Facanos Kleinkastell Transaquincum Bruckenkopf Kleinkastell Contra Aquincum Bruckenkopf Burgus Budapest Attilastrasse Burgus Budapest Gellert Platz Burgus Budapest Roosevelt Platz Bruckenkopf Burgus Budapest Jozsef Nador Garten Burgus Budapest Budafok Strasse Burgus Szigetujfalu Burgus Sinatelep Burgus Szalma csarda Burgus Adony Sud Vetus Salina 1 und 11 Burgus Dunaujvaros Pentele Burgus Dunaujvaros Burgus Dunaujvaros Beke ter Burgus Dunaujvaros Donau Stahlwerke Burgus Intercisa 3 und 15 Burgus Dunaujvaros Farkastanya Burgus Dunaujvaros Kisapostag Tankstelle Burgus Dunaujvaros Kisapostag Burgus Dunaujvaros Kisapostag Tankstelle Burgus Kisapostag Burgus Kisapostag Plateau Intercisia 6 7 18 Burgus Baracs Burgus Baracs Burgus Landstrasse 6 Kilometerstein 95 Burgus Torokhanyas Burgus Annamatia 14 15 Burgus Bolcske Leanyvar Burgus Landstrasse 6 Kilometerstein 98 Burgus Madai Hadai Hugel Burgus Bolcske Burgus Bolcske Landeburgus Landeburgus Harta Kali major Burgus Annamatia 17 Landeburgus Burgus Dunakomlod Lussonium 1 und 7 Burgus Dunakomlod Burgus Fadd Bodzas dulo Bolha ut Burgus Fadd Cseri dulo Haris Burgus Mozs Turkisches Wirtshaus Burgus Mozsi dulo Burgus Szekszard Baranyfok Burgus Ocseny Sovanytelek Burgus Bataszek Burgus Bata Burgus Burgus Ad Statuas 3 Burgus contra Florentiam Landeburgus Burgus Satorhely Torok dombSerbien Pannonia II Burgus Bac Bacs Landeburgus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brigantium amp oldid 234728732