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Die Insel Werd bei Eschenz im Schweizer Kanton Thurgau ist die Hauptinsel der kleinen Inselgruppe Im Werd Werd Inseln im westlichsten Teil vom Untersee des Bodensees Eine etwa 200 m lange Fussgangerbrucke aus Holz fuhrt von Eschenz kommend zur Insel Dort befindet sich das Kloster Werd auch Kloster St Othmar 2 genannt WerdInselgruppe Werd im Untersee mit Stein am Rhein vorne und Eschenz hinten Inselgruppe Werd im Untersee mit Stein am Rhein vorne und Eschenz hinten Gewasser Rheinsee Hochrhein Untersee BodenseeInselgruppe Im Werd Werd Inseln Geographische Lage 707279 279299 47 655555555556 8 8666666666667 398 Koordinaten 47 39 20 N 8 52 0 O CH1903 707279 279299Werd Bodensee Schweiz Lange 194 mBreite 105 mFlache 1 585 4 haHochste Erhebung unbenannt398 m u M Einwohner 19 1 Juli 2023 1 1198 Einw km Hauptort Kloster Werd St Othmar Fussgangerbrucke zur Insel Werd mit dortigem Kloster WerdAuf dem Merian Kupferstich von Stein am Rhein 1642 ist rechts der Brucke das Untere Werdli zu erkennen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Name 3 Geschichte 3 1 Siedlungsgeschichte 3 2 Romische Brucke und Strassen 4 Kloster auf der Insel Werd 5 Vogelschutzgebiet Mittleres und Unteres Werdli 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Hauptinsel Werd gehort zur Gemeinde Eschenz Ortsteil Untereschenz des schweizerischen Kantons Thurgau Sie befindet sich im Mittel rund 650 m 2 sudostlich vom Ausfluss des Hochrheins aus dem Rheinsee dem Sudteil des zum Bodensee gerechneten Untersees Die hochste Stelle der 1 5854 ha grossen Insel liegt auf 398 m u M 2 Die ubrigen beiden Inseln der Gruppe gehoren zur Gemeinde Stein am Rhein des Kantons Schaffhausen Sie sind unbewohnt und bilden das Natur und Vogelschutzgebiet Mittleres und unteres Werdli Die Insel Mittleres Werdli ist 0 4 ha und das Untere Werdli 0 6 ha gross Die schweizerdeutschen Namen dieser Inseln lauten Mittlers Werdli und Unders Werdli Entsprechend wird die Insel Werd von den Fischern Obers Werdli genannt 3 Die Grenzziehung zwischen den Kantonen Thurgau und Schaffhausen folgt hier der Mittellinie des Rheins 4 knickt aber nordwestlich der Hauptinsel nach Sudwesten ab Als geographische Grenze zwischen Untersee bzw Rheinsee und Hochrhein gilt die Rheinbrucke bei Stein am Rhein 5 Die Werdinseln liegen etwas oberhalb der Brucke und sind deshalb Bodenseeinseln nicht Flussinseln Die Westspitze des Unteren Werdli liegt noch etwa 345 m 2 oberhalb der Rheinbrucke Name BearbeitenDer Name Werd geht auf althochdeutsch werid beziehungsweise mittelhochdeutsch wert zuruck das Insel Flussinsel bedeutete Dieses Wort starb im 16 Jahrhundert als Gattungswort aus lebt aber seither noch als Name fort 6 Die Endung li in Mittleres und Unteres Werdli bezeichnet im Schweizerdeutschen das Diminutiv Geschichte BearbeitenSiedlungsgeschichte Bearbeiten Die Werd wurde schon 5000 v Chr von Pfahlbauern bewohnt Seit der Mittelsteinzeit sind Steingerate von Jagern und Sammlern nachgewiesen Im Neolithikum bot die Werd einen idealen Siedlungsplatz Zwischen 1931 und 1935 fanden unter der Leitung von Karl Keller Tarnuzzer Ausgrabungen statt Zahlreiche Gegenstande wie Steinbeile Pfeilspitzen eine Sichel aus Feuerstein Keramikscherben Angelhaken aus Knochen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit kamen ans Tageslicht Aus der Bronzezeit fanden sich Werkzeuge Waffen und Schmuck Raymund Netzhammer verbrachte zu dieser Zeit seinen Lebensabend im Kloster Werd und erlebte die Ausgrabungen mit er schrieb daruber einige Artikel An der Grabung beteiligt waren Karl Sulzberger Louis Reverdin und Hans Bessler Unter den zahlreichen Besuchern war unter anderem Eugen Tatarinoff Im Winter 2005 06 kam es zu einem extremen Tiefstand des Bodensees was grosse Uferflachen und prahistorische Objekte freilegte Eine Auswahl davon sowie von romischen und mittelalterlichen Originalfunden sind beim Eingang des Refektoriums auf der Insel Werd ausgestellt Weitere wichtige Funde werden im Museum fur Archaologie in Frauenfeld und im Ortsmuseum in Eschenz aufbewahrt 2011 wurden die ehemaligen Pfahlbausiedlungen mit 110 weiteren Fundstellen in 6 Alpenlandern von der UNESCO in das Inventar des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen Romische Brucke und Strassen Bearbeiten Die Romer bauten 50 n Chr eine Pfahljochbrucke zwischen Ratien und Germanien und benutzten die Inseln in der Rheinmitte als Widerlager Die beiden Bruckenteile hatten eine Lange von 220 beziehungsweise 217 Metern und eine Breite von sechs Metern Die Romerstrasse in der Literatur ratische Grenzstrasse 7 genannt fuhrte vom Vicus Tasgetium Eschenz uber Rielasingen Singen Friedingen Steisslingen Orsingen Vilsingen Inzigkofen nach Laiz an eine Furt durch die Donau Beim Vicus Orsingen gab es eine Abzweigung nach Pfullendorf und Burgweiler In der Gegend des Durren Ast gibt es eine Abzweigung uber Schweingruben uber das Ablachtal nach Messkirch Krauchenwies und Mengen Ennetach 8 Kloster auf der Insel Werd Bearbeiten nbsp Kloster und Kapelle WerdDer heilige Otmar erster Abt des Klosters St Gallen wurde im Jahr 759 auf Werd in die Verbannung geschickt wo er am 16 November desselben Jahres starb Zu seinem Andenken steht seit dem 9 11 Jahrhundert die St Otmarskapelle auf der Hauptinsel Die Insel gehort dem Benediktinerkloster Einsiedeln ist aber von Franziskanern gepachtet die in dem der Kapelle angebauten Haus leben Sie betreuen Kranke Alte und nehmen Taufen und kirchliche Trauungen vor Die Kapelle des Klostergebaudes ist zuganglich Vor dem Kloster ist ein Labyrinth aus Gras und Steinlinien das den Massen desjenigen in der Kathedrale von Chartres entspricht 9 Vogelschutzgebiet Mittleres und Unteres Werdli BearbeitenAuf den beiden kleineren Inseln uberwintern Schell Tafel und Reiherente Die Inseln sind Rastplatz fur Zwergtaucher Blesshuhner und Watvogel 10 Literatur BearbeitenHarald Derschka Klosterinseln im Bodensee In Gabriela Signori Hrsg Inselkloster Klosterinseln Topographie und Toponymie einer monastischen Formation Studien zur Germania Sacra Neue Folge 9 de Gruyter Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 064266 7 S 149 165 Heinz Finke Inselspaziergange Werd Liebesinsel Reichenau Mainau Dominikanerinsel Lindau 1991 ISBN 3 87685 122 X Karl Keller Tarnuzzer Die Inselleute vom Bodensee 1935 Erich Trosch Werd TG In Historisches Lexikon der Schweiz Siehe auch BearbeitenListe von Schweizer InselnWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Insel Werd Sammlung von Bildern Franziskaner der Insel Werd Foto Rasenlabyrinth im Werd aus der LuftEinzelnachweise Bearbeiten Staatskanzlei Thurgau Dienststelle fur Statistik Ortschaften und Siedlungsverzeichnis Kanton Thurgau Memento vom 8 Oktober 2013 im Internet Archive a b c d Karte mit Werd Inseln auf map geo admin ch ortsnamen ch Die erste Erwahnung der Stadt Schaffhausen auf stadtarchiv schaffhausen ch Schweizerische Zeitschrift fur Hydrologie Volumes 21 22 S 49 Das Ende des Untersees und damit des gesamten Bodensees liegt unter der Rheinbrucke bei Stein Schweizerisches Idiotikon Band XVI Spalte 1299 f Artikel Werd Friedrich Hertlein und Peter Goessler Die Strassen und Wehranlagen des romischen Wurttemberg Friedrich Hertlein Oscar Paret Peter Goessler Die Romer in Wurttemberg Teil 2 Kohlhammer Stuttgart 1930 S 172 177 Hansjorg Schmid Hans Eberhardt Archaologie im Umland der Heuneburg Neue Ausgrabungen und Funde an der oberen Donau zwischen Mengen und Riedlingen Vortrage des 2 Ennetacher Arbeitsgespraches vom 18 Marz 1999 und Begleitheft zur Ausstellung im Heuneburgmuseum 21 Mai 31 Oktober 1999 Heuneburg Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg 1999 S 101 Archaologische Informationen aus Baden Wurttemberg 40 Stuttgart 1999 David Malik Wo der Rhein fallt In nobleSee Das Magazin der Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m b H 2015 S 22 25 Marion Rapp 111 Schatze der Natur rund um den Bodensee die man gesehen haben muss Emons Koln 2015 ISBN 978 3 95451 619 3 S 54 55 Inseln im Bodensee Bewohnte Reichenau Lindau Mainau Dominikanerinsel WerdUnbewohnte Hoy Triboldingerbohl Mittler oder Langbohl Liebesinsel Mittleres Werdli Unteres Werdli Vogelinsel Vogelinseln WulesaueninsleEhemalige Entlibuhl Galgeninsel Tegerstein Wasserburg Normdaten Geografikum GND 4706790 1 lobid OGND AKS VIAF 235237232 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werd Bodensee amp oldid 235946292