www.wikidata.de-de.nina.az
Ennetach ist ein Teilort der Stadt Mengen mit 1652 Einwohnern Stand 20 Dez 2010 1 im Landkreis Sigmaringen Baden Wurttemberg EnnetachStadt MengenEhemaliges Gemeindewappen von EnnetachKoordinaten 48 3 N 9 19 O 48 052777777778 9 3222222222222 560 Koordinaten 48 3 10 N 9 19 20 OHohe 560 m u NNFlache 8 32 km Einwohner 1652 20 Dez 2010 Bevolkerungsdichte 199 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 88512Vorwahl 07572 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Wappen 3 2 Ortsvorsteher 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Museum 4 2 Bauwerke 4 3 Vereine 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Ansassige Unternehmen 5 3 Bildung und Erziehung 6 Tourismus 7 Personlichkeiten 8 Anmerkungen 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Blick nach Ennetach aus Richtung WestenEnnetach liegt im Donautal Naturpark Obere Donau nordlich der Ablach Im Nordwesten befindet sich die Stadt Scheer im Suden die Stadt Mengen und im Osten die Gemeinde Herbertingen Die Gemarkungsflache umfasst rund 832 Hektar A 1 Stand 23 Dez 2010 1 Geschichte BearbeitenAufgrund der siedlungsgeographisch besonders gunstigen Lage im sich ab Scheer ausweitenden Donautal erfolgte schon eine fruhzeitige Besiedelung Diese begann ausweislich der Funde bereits in der Steinzeit und erfolgte kontinuierlich uber die Bronzezeit fruhe Hallstattzeit 1200 800 v Chr bis zur fruhen Eisenzeit Hallstattzeit 800 400 v Chr Als wahrscheinlich anzunehmen ist dass hier das keltische Bragodurum Hochturm lag Eine grosse Zahl von Reisewegen und Heerstrassen aus allen Richtungen fuhrte auf diesen Punkt zu und traf sich hier Im Donautal im Gewann Gereut wurde eine Viereckschanze aus der Keltenzeit ausgegraben 2 So verwundert es kaum dass die Romer als sie die Donau als Grenze der Provinz Raetien gen Norden hin in den Jahren 41 54 n Chr befestigten ein Kastell auf dem Ennetacher Berg Kastell Ennetach anlegten und sich unterhalb dieses Lagers eine romische Siedlung Vicus entwickelte Aus der ursprunglich reinen Befestigungsanlage Ennetach wurde mit der Zeit ein romisches Strassendorf 2 Dieses sollte etwa 200 Jahre lang bis zum Ende der romischen Herrschaft um die Mitte des 3 Jahrhunderts n Chr Bestand haben In der Zeit des fruhen Mittelalters 400 800 n Chr begann die so genannte alamannische Landnahme In dieser Zeit liess sich zu beiden Seiten der Ablach eine Hundertschaft Alamannen unter ihrem Fuhrer Mago nieder und grundete eine Siedlung So entstand zunachst eine gemeinsame Siedlung Magoingen spater Maingen Meiengen zuletzt Mengen Als ab 536 die Franken die Gegend besetzten begann auch die Christianisierung Etwa um 600 nahm Magoingen den katholischen Glauben an und um 700 war die Missionierung abgeschlossen Linksseitig wie rechtsseitig der Ablach wurden Kirchen gegrundet 808 wird bereits eine Kirche in Ennetach also linksseitig der Ablach als Mittelpunkt des Ratoldesbuchgaues urkundlich erwahnt 819 vermahlte sich der Frankenkonig Ludwig der Fromme in zweiter Ehe mit Judith Tochter von Welf I aus diesem Anlass schenkte Ludwig der Fromme im selben Jahr die Villa Maginga grosstenteils der linksseitige Ort Ennetach dem Kloster Buchau Er nahm die Villa Maginga unter seinen personlichen Schutz und erteilte ihr konigliche Immunitatsrechte Der Name Ennetach ruhrt von Mengen ennet Ach d h jenseits der Ach Ablach her 3 Etwa um 1260 muss Ennetach an die Grafschaft Scheer gekommen sein Um 1280 wurde das Kloster Ennetach gegrundet 1287 wurde Ennetach habsburgisch als die Besitzungen der Grafschaft Scheer an Habsburg verkauft werden mussten Im Jahre 1343 wurde Ennetach durch den Grafen Ulrich III von Wurttemberg der gegen die mit ihm verwandten Grafen von Gruningen Landau kampfte weitgehend zerstort und die schon im 9 Jahrhundert vom Stift Buchau gegrundete Pfarrkirche abgebrannt Nur der um 1100 auf den Mauerresten eines romisch keltischen Hochturmes erbaute Kirchturm Umfang 8 8 Meter Hohe 45 Meter blieb weitgehend unversehrt 1375 gemeindete Herzog Leopold von Osterreich Ennetach nach Mengen ein 1384 verpfandete Herzog Leopold Mengen mit Ennetach an die Truchsesse von Waldburg 1450 erhielt Ennetach eigene Gesetze und Statuten nbsp Ennetach mit Dominikanerinnenkloster Aquarell von 1805 1464 wurde die Gemarkung Ennetach von Mengen getrennt 1554 erfolgte die endgultige Trennung von Mengen unter dem Namen Ennetach zuvor Mengendorf 1680 wurde Mengen aus der Pfandschaft der Truchsesse von Waldburg ausgelost Ennetach verblieb dort bis 1786 als es an die Herrschaft von Thurn und Taxis fiel 1806 wurde Ennetach wurttembergisch Am 1 Juli 1972 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Mengen 4 Politik BearbeitenWappen Bearbeiten Das Wappen von Ennetach zeigt in Blau ein Schild oben in Gold ein liegender Mond unten in Silber ein stilisierter Flusslauf Ortsvorsteher Bearbeiten Derzeitiger 2018 Ortsvorsteher ist Wolfgang Eberhart Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Romermuseum EnnetachMuseum Bearbeiten ehemaliges Romermuseum Mengen Ennetach in der Ortsmitte an der Kastellstrasse 2015 geschlossen Archaologischer Wanderweg zu den Fundstellen u a des romischen Kastells und eines romischen BadesBauwerke Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St Cornelius und Cyprian nbsp Antoniuskapelle nbsp Kastellstrasse mit Pfarrhaus im Vordergrund nbsp Grosses HausDie katholische Pfarrei St Cornelius und Cyprian kann seit dem Jahr 819 die beiden Heiligen Cornelius und Cyprian als Pfarrkirchenpatrone aufweisen Aufgrund der Schenkung der Villa Maginga mit Kirche im Jahr 819 an das Kloster Buchau kamen in diesem Jahr Partikel der Reliquien der beiden Heiligen vom Kloster Buchau nach Ennetach Nach dem Verzeichnis von Zender sind sie 1275 und 1344 erneut als Patrone belegt Als Patronatskirche des Klosters Buchau hatte denn auch die Buchauer Abtissin das Prasentationsrecht in Ennetach Das heutige Kirchengebaude stammt aus dem Jahr 1491 es wurde nach den Planen des Stuttgarter Baumeisters Alberlin Jorg gebaut Der Turm stammt aus dem Jahr 1100 Bemerkenswert in der Dorfkirche sind die Werke des Ulmer Meisters Jorg Syrlin des Jungeren Kreuzigungsgruppe 1496 Dreisitz so genannter Levitenstuhl 1506 Chorgestuhl 1509 Die gotischen Spitzenschnitzereien stammen von Weckmann dem Alteren Altester Zeuge in der Kirche ist ein aus dem Jahr 1299 stammender Taufstein Die bekannten Ennetacher Altartafeln von Jorg Stocker aus dem Jahr 1496 sind inzwischen in der furstlichen Kunstsammlung im Schloss Sigmaringen Die Antoniuskapelle ist ein Sakralbau aus dem 16 Jahrhundert und wurde 1541 erstmals erwahnt Das Bildstockle Maruschel mit einer wertvollen Pieta befindet sich auf dem Hipfelsberg auf einer Wiese mit dem Flurnamen Maruschel Bildstockle und Pieta sind beide wahrscheinlich aus dem 17 oder fruhen 18 Jahrhundert und gehorten zum Ennetacher Dominikanerinnenkloster Heute werden sie von der Familie Stutzle gepflegt In den 1970er Jahren liess die Familie die Pieta aufwendig restaurieren Die Fassung war verwittert der Sockel marode 2015 wurde das Bildstockle mit Mitteln des Heimat und Geschichtsvereins grundlegende saniert Das Dach wurde neu gebaut und mit historischen grun glasierten Ziegeln gedeckt Ein neues Marmorkreuz kront das Dach und ersetzt das alte Betonkreuz Ein neues Sandsteingesims umlauft den Sockel Das Bildstockle ist neu verputzt und frisch gestrichen Das Bildstockle ist ein stattliches Gebaude und bildet blumengeschmuckt eine Station bei der traditionellen Oschprozession an Christi Himmelfahrt 5 Das Ennetacher Pfarrhaus stammt aus der Zeit Ende 18 Jahrhundert Anfang 19 Jahrhundert Das Grosse Haus befindet sich an der Kastellstrasse An der Bundesstrasse 32 zwischen Mengen und Scheer befindet sich an der Abzweigung nach Ennetach ein Kleindenkmal 6 Kasbrunnen Der 1978 im Zuge der Dorfsanierung von Elmar Daucher 1932 1989 aus Oggelshausen geschaffene Steinbrunnen nimmt Bezug auf die romische Vergangenheit von Ennetach Das Brunnenbecken wurde in der Form eines romischen Kastells angelegt das im 1 nachchristlichen Jahrhundert als Station der romischen Expansion zur Donau und sodann bis zum Limes tatsachlich hier bestanden hat Die Brunnensaule wiederum erinnert an die eleganten Formen Schweizer Kase Vereine Bearbeiten Dorfgemeinschaft Ennetach e V Musikverein Ennetach Sportverein Ennetach mit Theatergruppe Heimat und Narrenverein Ennetach Schutzengilde Ennetach Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Ennetach Gesangverein Liederlust Krieger und Reservistenverein Katholischer Kirchenchor Freiwillige Feuerwehr EnnetachWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Der Ort liegt an der Bahnstrecke Ulm Sigmaringen Derzeit halten in Ennetach aber keine Zuge mehr Den Offentlichen Personennahverkehr organisiert der Verkehrsverbund Neckar Alb Donau NALDO Die Bundesstrassen 32 Hechingen Ravensburg und 311 Geisingen Ulm fuhren ebenfalls durch die Gemeinde Ansassige Unternehmen Bearbeiten Buck GmbH amp Co KG Nudelspezialitaten Gaggli Nudeln Low Josef GmbH amp Co KG Sagewerk und Holzgrosshandel Bildung und Erziehung Bearbeiten Kindergarten St Christophorus katholisch Tourismus BearbeitenEnnetach liegt im Naturpark Obere Donau Der Donauradwanderweg fuhrt ebenfalls durch den Ort Die Ausgrabungen rund um das Kastell Ennetach werden im ortlichen Romermuseum ausgestellt An der Fruhkeltischen Hohensiedlung am Ennetacher Berg beginnt auch die Oberschwabische Keltenstrasse die mit Hilfe von GPS Koordinaten an Orte fuhrt wo man Uberbleibsel der keltischen Kultur fand Personlichkeiten BearbeitenKarl Bosch 1937 in Ennetach Mathematiker Statistiker und HochschullehrerAnmerkungen Bearbeiten Gemarkungsflache 8 323 239 m Einzelnachweise Bearbeiten a b Angaben nach Sabine Reger Hauptamtsleiterin der Stadt Mengen vom 13 Januar 2011 a b Auf den Spuren von Romern und Kelten S 46 48 In Wanderbar die schonsten Routen Erlebnis Kreis Sigmaringen Landratsamt Sigmaringen Druckerei Schonebeck Messkirch 2004 Friedrich Hertlein und Peter Goessler Die Strassen und Wehranlagen des romischen Wurttemberg Friedrich Hertlein Oscar Paret Peter Goessler Die Romer in Wurttemberg Teil 2 S 198 Kohlhammer Stuttgart 1930 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 532 Vera Romeu vr Das Bildstockle Maruschel sieht wieder frisch aus In Schwabische Zeitung vom 20 Mai 2015 Ennetach in der privaten Standort Datenbank Suehnekreuz deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ennetach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteilinfo auf der Internetprasenz der Stadt Mengen Kloster Ennetach Informationen uber die Keltische Hohensiedlung in Ennetach bei oberschwaben tippsStadtteile von Mengen Beuren Blochingen Ennetach Rosna Rulfingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ennetach amp oldid 236631146