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Die Grafen von Gruningen Landau zunachst Gruningen dann nur noch Grafen von Landau zuletzt nur noch Herren von Landau waren ein Zweig der Grafen von Wurttemberg Wegen ihrer Bedeutung in der Genealogie des Hauses Wurttemberg uberwiegt in der Literatur die Bezeichnung Gruningen Landau Die Entwicklung der Dynastie zeigt dass die Zugehorigkeit zum Dynastenadel nicht zwangslaufig zur Ausbildung einer Landesherrschaft fuhren musste sondern auch in der Bedeutungslosigkeit enden konnte 1 Eine Linie der Herren von Landau war im 16 und 17 Jahrhundert auch in Niederosterreich ansassig Wappen der Grafen von Gruningen Landau aus der Zurcher Wappenrolle ca 1340 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufstieg 1 2 Schwabische Condottiere 1 3 Niedergang 1 4 Linie in Niederosterreich 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufstieg Bearbeiten nbsp Oberes Schloss in Riedlingen Gruningen an der Stelle der fruheren Stammburg nbsp Epitaph der Grafen und Herren von Landau im Kreuzgang des Klosters Heiligkreuztal nbsp Wappen der Herren von LandauIngeram Codex 1459 nbsp Burghugel der abgegangenen Burg Landau an der DonauIn der Anfangszeit des Hauses Wurttemberg war dessen Politik starker auf den Herrschaftsausbau in Oberschwaben und im Allgau beschrankt Ludwig von Wurttemberg um 1137 1181 war verheiratet mit einer Grafin von Kirchberg Dies wurde durch die Heirat seines Sohnes Hartmann um 1160 um 1240 mit einer Grafin von Veringen fortgesetzt Hartmann stattete seinen Sohn Konrad mit dem aus dem veringischen Erbe stammenden Besitz um Gruningen das heute zu Riedlingen gehort aus Konrad nannte sich noch abwechselnd nach Wurttemberg oder Gruningen Erst sein Sohn Hartmann I erstmals genannt 1237 1280 nannte sich ausschliesslich nach Gruningen Bereits ab 1256 ist zu erkennen dass sich Hartmann I am Steilrand des Donautals die Burg Landau errichtete In Urkunden ist seit 1267 ein Kaplan auf Landau bezeugt 1269 ein Keller ein Notar und ein Amtmann Seit 1269 titulierte auch ein Graf Hartmann erstmals nach Landau Nach 1274 ist zu beobachten dass sich die Nachkommen immer mehr nach Landau benennen in ihren Siegeln aber noch Bezug auf Gruningen nehmen Die Staufer hatten zuletzt unter Kaiser Friedrich II durch Kaufe im Allgau die territorialen Ambitionen der Wurttemberger im Allgau stark eingeschrankt Nach dem Legitimationsverlust der Staufer stellten sich die Vettern Ulrich von Wurttemberg und Hartmann I von Gruningen auf die Seite des Papstes und des Gegenkonigs Heinrich Raspe Fur die Zusage von 7000 Mark Silber und je der Halfte des Herzogtums Schwaben verliessen sie das Heer Konrads IV und ermoglichten so den Sieg Heinrich Raspes am 5 August 1246 vor Frankfurt in der Schlacht an der Nidda Auf den Hoftagen von 1246 und 1252 wurden Ulrich und Hartmann umfangreiche Reichslehen und pfandschaften zugesprochen Sie erhielten zusatzliche Klostervogteien und bemachtigten sich staufischen Eigengutes Hartmann von Gruningen erhielt 1252 von Konig Wilhelm Stadt und Burg Markgroningen Wegen der mittelalterlichen Schreibweise von Markgroningen Gruningen wird in der alteren Literatur falschlich der Titel der Grafen von Gruningen auf Markgroningen bezogen Zunachst arbeiteten die beiden Familien Wurttemberg und Gruningen noch zusammen Als Ulrich I 1265 starb ubernahm Hartmann von Gruningen die Vormundschaft fur dessen unmundige Sohne Ulrich II und Eberhard I Nach der Wahl Rudolfs von Habsburg im Jahr 1273 anderte sich das Rudolf betrieb eine Revindikationspolitik mit der er Albrecht von Hohenberg beauftragte Ulrich II von Wurttemberg zwischenzeitlich volljahrig arrangierte sich Hartmann von Gruningen suchte den militarischen Widerstand Er starb 1280 in Gefangenschaft auf dem Hohenasperg Hartmanns Sohn Eberhard I versuchte durch eine Ehe mit Richenza von Calw Lowenstein nochmals Positionen im Unterland aufzubauen aber bis 1300 gingen alle Besitzungen hier verloren Aber auch in Oberschwaben musste Besitz aufgegeben werden 1281 wurde Burg und Grafschaft Balzheim verkauft Im Jahr 1323 musste gar die Burg Landau verkauft werden Der Niedergang des Geschlechts manifestierte sich auch im Heiratsverhalten der Landauer Graf Eberhard III nach 1372 heiratete in zweiter Ehe nicht mehr standesgemass Sein Sohn aus erster Ehe Konrad wurde noch als Graf tituliert seine weiteren Sohne Lutz und Eberhard IV fuhrten diesen Titel nicht mehr Schwabische Condottiere Bearbeiten Diese drei Sohne verfolgten ein Existenzsicherungskonzept welches damals bei schwabischen Adelsfamilien die sich in ahnlichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten befanden nicht unublich war Sie verdingten sich als Condottieri in Italien Konrad von Landau war moglicherweise seit 1338 ganz sicher aber seit 1349 in der Magna Societas einer Gesellschaft deutscher Soldner Mit den in Italien verdienten Geldern war es den Grafen von Landau moglich ihre Stammburg bereits 1356 wieder zuruckzukaufen Konrad von Landau fiel Anfang 1363 im Dienst der Visconti Graf Eberhard IV in Italien nannte er sich noch Graf tauchte ab 1371 in Italien auf Nachdem er noch 1381 im Sold von Florenz und 1382 von Perugia stand brechen danach die Quellen uber ihn ab Ob er wie sein Bruder Konrad den Schlachtentod fand ist nicht bekannt Ludwig von Landau Lutz war zunachst ab 1369 70 im Dienst der Stadt Florenz 1372 fuhrte er fur den Papst und Florenz 1200 Lanzen ins Feld Dann trat er zu den Visconti in Mailander Dienste 1376 heiratete er eine der unehelichen Tochter von Bernabo Visconti Da Bernabo Visconti viele seiner unehelichen Tochter an Condottiere seine ehelichen Tochter aber in regierende europaische Familien vermahlte war er auch Schwager Graf Eberhards des Milden von Wurttemberg 1377 kampfte er zusammen mit John Hawkwood vor Gubbio 1379 kampfte er mit seinem Bruder Eberhard und Hawkwood als Kapitan im Dienst von Florenz Siena und anderen Stadten Niedergang Bearbeiten Zwischen 1379 und 1383 hielt sich Lutz von Landau am Hof Konig Wenzels in Prag auf 1379 erwarb er die Pfandschaft uber Blaubeuren musste sich aber 1390 in einer Fehde mit der Stadt Ulm um dieses Pfand streiten 1385 wurde er aus nicht mehr zu ermittelnden Grunden von Bologna zum Verrater erklart 1386 geriet er in den Verdacht der Bestechlichkeit Er beendete seine Karriere im Dienst der della Scala in Verona Er kehrte in die Heimat zuruck und starb 1398 Begraben wurde er im Kloster Heiligkreuztal Die Sohne Lutz von Landau Eberhard V und Konrad V gehorten nur noch dem Niederadel an und bezeichneten sich nur noch als Ritter und Halbritter Im Jahr 1437 wurden Burg und Herrschaft Landau endgultig verkauft nbsp Epitaph der Grafen von Gruningen Landau Kreuzgang des Klosters Heiligkreuztal Linie in Niederosterreich Bearbeiten In Niederosterreich tauchten ab 1560 einige Grafen resp Freiherren von Landau auf die u a in Sussenbrunn Deutsch Wagram sowie auf Rappottenstein ansassig waren 2 3 4 Die Familie nimmt den reformierten Glauben an und wird dafur von den Habsburgern des Landes verwiesen Siehe auch BearbeitenStammliste des Hauses Wurttemberg Grafen von Gruningen LandauLiteratur BearbeitenCasimir Bumiller Geschichte der Schwabischen Alb Von der Eiszeit bis zur Gegenwart Casimir Katz Verlag Gernsbach 2008 ISBN 978 3 938047 41 5 Sonke Lorenz Die Grafen von Gruningen Landau Mitte des 13 bis Anfang des 15 Jahrhunderts In Sonke Lorenz In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein und dem Institut fur Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard Karls Universitat Tubingen Hrsg Das Haus Wurttemberg ein biographisches Lexikon Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1997 ISBN 3 17 013605 4 Ursula Mereb Studien zur Besitzgeschichte der Grafen und Herren von Gruningen Landau von ca 1250 bis ca 1500 Tubingen 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Sonke Lorenz Die Grafen von Gruningen Landau Mitte des 13 bis Anfang des 15 Jahrhunderts In Sonke Lorenz In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein und dem Institut fur Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard Karls Universitat Tubingen Hrsg Das Haus Wurttemberg ein biographisches Lexikon Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1997 ISBN 3 17 013605 4 Seite 50 Lorenz zieht daraus auch den Schluss dass der Aufstieg des Hauses Wurttemberg keineswegs zwangslaufig und vorprogrammiert war Geschichte von Wurttemberg bis zum Jahr 1740 von Friedrich Schiller S 7 Historisches und genealogisches Adelsbuch des Konigreichs Wurttemberg 1 S 14 Burg Rappottenstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruningen Landau amp oldid 229999015