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Das Haus Wurttemberg ist eine Dynastie des deutschen Hochadels die vom 11 Jahrhundert bis 1918 als Grafen Herzoge und Konige das nach ihnen benannte Wurttemberg in Sudwestdeutschland beherrschte Der Name geht auf den Stammsitz des Geschlechts Burg Wirtemberg bei Stuttgart zuruck und lebt in dem des heutigen deutschen Bundeslandes Baden Wurttemberg fort Stammwappen der Grafen von Wurttemberg in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konige 3 Chefs des Hauses Wurttemberg seit 1918 4 Genealogie 4 1 Stammliste 4 2 Nebenlinien 5 Residenzen 6 Siehe auch 7 Literatur 7 1 Gesamtdarstellungen 7 2 Ursprunge 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stammwappen Haus Wurttemberg nbsp Wappen des Herzogtums Wurttemberg 1786 nbsp Wappen des Konigreichs WurttembergDie Familie hat ihre Ursprunge nach neueren Forschungen wohl im Umkreis des salischen Kaiserhauses Eine lange vermutete Abstammung aus Luxemburg ist dagegen eher unwahrscheinlich Um 1080 kamen die Vorfahren der heutigen Wurttemberger in die Stuttgarter Gegend Als Erbauer der Burg Wirtemberg gilt der im Remstal ansassige Konrad von Beutelsbach Von der alten Burg Wirtemberg befindet sich in der heute an ihrem Platz stehenden Kirche als Spolie der Weihestein der Burgkapelle Er ist eine steinerne Urkunde die besagt dass der Wormser Oberhirte Adalbert II am 7 Februar 1083 die dortige Burgkapelle geweiht hat Dieser Stein gilt gleichzeitig als das alteste urkundliche Zeugnis fur das Herrscherhaus Wurttemberg 1 Da der Erbauer der Burg Wirtemberg vermutlich keine eigenen Nachkommen hatte erbte der Sohn seiner Schwester Liutgart der ebenfalls Konrad hiess die Stammburg Dieser Konrad II ist der fruheste bekannte Agnat des Hauses Wurttemberg Der Vater von Konrad II von Wurttemberg ist auf Grund der vorhandenen Urkunden nicht uberliefert Wohl in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts erlangten die Wurttemberger das Grafenamt Ihr Herrschaftsgebiet anfangs nur die nahere Umgebung der Burg umfassend vergrosserte sich stetig vor allem durch Ankaufe von verarmten Hausern wie denen von Tubingen Durch die Heirat des Grafen Ulrich I mit Mechthild von Baden im Jahr 1251 kam die spatere Hauptstadt Stuttgart zu Wurttemberg In der fur Wurttemberg siegreichen Schlacht bei Doffingen konnte Graf Eberhard II 1388 die Macht des Schwabischen Stadtebunds brechen 1442 wurde das Land geteilt jedoch 1482 1492 wieder vereinigt Auf dem Reichstag von Worms im Jahr 1495 wurde Graf Eberhard V vom romisch deutschen Konig und spateren Kaiser Maximilian I zum Herzog erhoben In den Jahren 1534 bis 1537 fuhrte Herzog Ulrich die Reformation ein und machte damit das Land zu einem wichtigen protestantischen Territorium Damit war der Herzog von Wurttemberg Oberhaupt der evangelischen Landeskirche Als im 18 Jahrhundert die protestantische Hauptlinie im Mannesstamm erlosch gelangte eine Linie des Hauses an die Regierung die mit Herzog Karl Alexander einen katholischen Herrscher stellte Die katholischen Herzoge mussten jedoch die Kirchenleitung an einen Kirchenrat abtreten der sich aus Mitgliedern von Familien der wurttembergischen Oberschicht zusammensetzte Erst mit Herzog Friedrich II trat 1797 wieder ein protestantischer Landesfurst die Regierung an Konige BearbeitenDurch die politischen Umwalzungen wahrend der Herrschaft Napoleons wurde Herzog Friedrich II im Mai 1803 zum Kurfursten erhoben und erhielt sakularisierte und mediatisierte Herrschaften womit er sein Land erheblich vergrosserte Zum 1 Januar 1806 nahm Kurfurst Friedrich die Konigswurde an und konnte sein Konigreich durch weitere Gebiete vergrossern Konig Wilhelm I erliess 1828 ein neues Hausgesetz in dem die Rechte und Pflichten der Herrscherfamilie festgelegt wurden unter anderem die ausschliessliche Primogenitur in der mannlichen Linie sowie die Heiratsbeschrankungen auf ebenburtiger Ebene Name des Konigs HerrschaftFriedrich 1806 1816Wilhelm I 1816 1864Karl 1864 1891Wilhelm II 1891 1918Auflosung der Monarchie nach dem Ersten Weltkrieg 1918 nbsp Friedrich nbsp Wilhelm I nbsp Karl nbsp Wilhelm II Als die Monarchie in Deutschland mit dem Ende des Ersten Weltkriegs abgeschafft wurde dankte Konig Wilhelm II als letzter deutscher Souveran am 30 November 1918 ab und nahm den Titel eines Herzogs zu Wurttemberg an wogegen die Nachkommen der herzoglichen Linie bis heute den Namen Herzog von Wurttemberg tragen Nach seinem Tod im Oktober 1921 gingen das Hausvermogen und der theoretisch gewordene Thronanspruch an diese im 19 Jahrhundert katholisch gewordene Linie des Hauses uber Schon 1919 hatte der ehemalige Konig dem prasumtiven Thronfolger Herzog Albrecht das Schloss Altshausen bei Ravensburg als Wohnsitz uberlassen Bis heute wohnt dort der Chef des Hauses Wurttemberg das als ehemaliges souveranes Haus bis heute der sogenannten Ersten Abteilung des europaischen Hochadels angehort Chefs des Hauses Wurttemberg seit 1918 BearbeitenDie Herrscher des Hauses Wurttemberg bis 1918 finden sich in der Liste der Herrscher von Wurttemberg Name des Chefs des Hauses ZeitraumWilhelm Herzog zu Wurttemberg zuvor Konig Wilhelm II von Wurttemberg 1918 1921Albrecht Herzog von Wurttemberg 1921 1939Philipp Albrecht Herzog von Wurttemberg 1939 1975Carl Herzog von Wurttemberg 1975 2022Wilhelm Herzog von Wurttemberg 2022 heuteGenealogie BearbeitenStammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses Wurttemberg Nebenlinien Bearbeiten Unebenburtige Nachkommen sind u a die Adelsfamilien Cambridge Marquesses auch Earls of Eltham und Viscounts Northallerton Franquemont Grafen Ruknick von Mengen Freiherren Sontheim Grafen Sponeck Grafen Teck Fursten und Herzoge Urach Grafen Fursten Herzoge auch Grafen von Wurttemberg Residenzen BearbeitenDie Burg Wirtemberg aus dem Jahr 1080 war von 1092 bis 1495 wiederholt Sitz der Grafen Wirtembergs Konrad von Wirtinsberk wurde in einer Urkunde von 1092 als Zeuge genannt dies ist die alteste urkundliche Erwahnung des Namens Wurttemberg Im 14 Jahrhundert wurde das Alte Schloss Stuttgart Hauptsitz der Grafen und der Hofkammer 1342 verkauften die verschuldeten Pfalzgrafen von Tubingen ihre Stadt und Burg Hohentubingen an die Grafen und spateren Herzoge von Wurttemberg welche sie neben Stuttgart oder Urach als Residenz nutzten Spater diente sie neben den Festungsanlagen von Hohenneuffen Hohenurach Hohenasperg Hohentwiel sowie Schorndorf und Kirchheim Teck als Landesfestung 1397 kam die Grafschaft Mompelgard Montbeliard mit Schloss Mompelgard in der Franche Comte im Osten Frankreichs an das Haus Wurttemberg bis 1793 Anfang des 16 Jahrhunderts wurde Schloss Hellenstein als Jagdschloss des wurttembergischen Hofes genutzt ebenso das sakularisierte Kloster Bebenhausen Als Witwensitze fungierten u a Schloss Kirchheim Schloss Brackenheim Schloss Goppingen Schloss Leonberg und Schloss Stetten Das Schloss Ludwigsburg der bedeutendste wurttembergische Schlossbau wurde zwischen 1704 und 1733 unter Herzog Eberhard Ludwig im Barockstil errichtet und durch die Lustschlosser Favorite bis 1723 und Monrepos ab 1760 erganzt Das Neue Schloss Stuttgart wurde zwischen 1746 und 1807 als Residenz und Wohnschloss erbaut Von 1768 bis 1775 diente Schloss Solitude als Jagd und Sommerresidenz gefolgt 1776 von Schloss Hohenheim Im 19 Jahrhundert entstanden 1824 1829 das kaum genutzte Schloss Rosenstein in Bad Cannstatt in Stuttgart wurden 1834 bis 1840 das Wilhelmspalais 1846 1850 das Kronprinzenpalais und 1845 1853 die Villa Berg erbaut Mit Altshausen kam 1810 ein sakularisierter Besitz des Deutschen Ordens und mit Kloster Hofen 1806 das spater sogenannte Schloss Friedrichshafen in den Besitz des Konigshauses beide gehoren wie auch Monrepos bis heute dem Haus Wurttemberg nbsp Burg Wirtemberg 1624 Wiege des Hauses Wurttemberg nbsp Altes Schloss Stuttgart nbsp Schloss Hohentubingen nbsp Schloss Urach nbsp Schloss Mompelgard nbsp Schloss Hellenstein nbsp Schloss Goppingen nbsp Schloss Ludwigsburg nbsp Schloss Favorite Ludwigsburg nbsp Schloss Monrepos Ludwigsburg nbsp Neues Schloss Stuttgart nbsp Schloss Solitude nbsp Schloss Hohenheim nbsp Schloss Rosenstein nbsp Villa Berg nbsp Kronprinzenpalais nbsp Wilhelmspalais nbsp Schloss Bebenhausen nbsp Schloss Lichtenstein nbsp Schloss Altshausen nbsp Schloss FriedrichshafenSiehe auch BearbeitenWurttemberg Konigreich Wurttemberg Hofkammer des Hauses WurttembergLiteratur Bearbeiten nbsp Stammtafel des Hauses WurttembergGesamtdarstellungen Bearbeiten Sonke Lorenz Dieter Mertens Volker Press Hrsg Das Haus Wurttemberg Ein biographisches Lexikon Kohlhammer Stuttgart 1997 ISBN 3 17 013605 4 Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 1 Das Haus Wurttemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig Mit einer Einleitung von Hansmartin Decker Hauff 6 Auflage Landhege Schwaigern 2014 ISBN 978 3 943066 34 0 Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 2 Das Haus Wurttemberg von Herzog Friedrich I bis Herzog Eberhard III Mit den Linien Stuttgart Mompelgard Weiltingen Neuenstadt am Kocher Neuenburg und Oels in Schlesien 4 Auflage Landhege Schwaigern 2014 ISBN 978 3 943066 12 8 Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 3 Das Haus Wurttemberg von Herzog Wilhelm Ludwig bis Herzog Friedrich Carl Mit den Linien Stuttgart Winnental Neuenstadt am Kocher Neuenburg Mompelgard Oels Bernstadt und Juliusburg in Schlesien und Weiltingen Hohenheim Stuttgart Leipzig 2002 ISBN 3 89850 084 5 ISBN 978 3 943066 11 1 Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 4 Das Haus Wurttemberg von Herzog Eberhard Ludwig bis Herzog Carl Alexander Mit den Linien Stuttgart und Winnental Landhege Schwaigern 2015 ISBN 978 3 943066 39 5 Harald Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg Silberburg Tubingen 2006 ISBN 3 87407 725 X Sabine Thomsen Goldene Braute Wurttembergische Prinzessinnen auf europaischen Thronen Silberburg Tubingen 2010 ISBN 978 3 87407 867 2 Robert Uhland Hrsg 900 Jahre Haus Wurttemberg Leben und Leistung fur Land und Volk 3 durchgesehene Auflage Kohlhammer Stuttgart 1985 ISBN 3 17 008930 7 Constantin von Wurzbach Wurttemberg das Furstenhaus und Oesterreich In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 58 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1889 S 236 Digitalisat Ursprunge Bearbeiten Dieter Mertens Zur fruhen Geschichte der Herren von Wurttemberg Traditionsbildung Forschungsberichte neue Ansatze In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 49 1990 S 11 95 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Wurttemberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Wappen des Hauses Wurttemberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Haus Wurttemberg In Sudkurier 8 Dezember 2008 Hofkammer des Hauses Wurttemberg Online Version des Biographischen Lexikons des Hauses Wurttemberg in LEO BWEinzelnachweise Bearbeiten Webseite zum Weihestein der Burg Wirtemberg mit vergrosserbarem FotoNormdaten Person GND 118635514 lobid OGND AKS VIAF 47555236 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Wurttemberg amp oldid 235296772