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Burg Wirtemberg war eine 1080 auf dem Rotenberg bei Stuttgart errichtete Hohenburg die Stammsitz des Hauses und Namengeber des Landes Wurttemberg war Nach Zerstorungen im 14 und 16 Jahrhundert jeweils wiederaufgebaut wurde sie 1819 abgetragen und 1824 durch die Grabkapelle auf dem Wurttemberg ersetzt Burg WirtembergBurg Wurttemberg vor 1819 Gemalde von Franz Xaver Odo Muller Burg Wurttemberg vor 1819 Gemalde von Franz Xaver Odo Muller Alternativname n Wirdeberch Werdenberc WirtinsberkStaat DeutschlandOrt Stuttgart RotenbergEntstehungszeit 1080Burgentyp HohenburgErhaltungszustand GrabkapelleGeographische Lage 48 47 N 9 16 O 48 782075 9 268675 411 Koordinaten 48 46 55 5 N 9 16 7 2 OHohenlage 411 mBurg Wirtemberg Baden Wurttemberg Burg Wirtemberg um 1600 historisierende Postkarte um 1920Uberfuhrung des Leichnams Wilhelm I auf die Grabkapelle auf dem Wurttemberg in den fruhen Morgenstunden des 30 Juni 1864Grabkapelle auf dem Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 2 1 Erste Burg 2 2 Zweite Burg 2 3 Dritte Burg 2 4 Grabkapelle 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name der Burg anderte sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach von Wirdeberch uber Werdenberc und Wirtinsberk Die Schreibweise Wurttemberg wurde mit der Erhebung zum Konigreich Wurttemberg durch Napoleon zur offiziellen Landesbezeichnung Der Legende nach sollte damit auch der Verballhornung zu Wirt am Berg entgegengewirkt werden Erst ab Mai 1803 wurde der Name Wurttemberg erstmals amtlich auf das gesamte Land angewendet Konig Wilhelm II von Wurttemberg benannte den Rotenberg 1907 offiziell in Wurttemberg um Die Vermutung Berg und Burg erhielten ihren Namen von dem in Luxemburg der moglichen Heimat des Geschlechts der Wurttemberger gelegenen Wirdeberg wird heute als eher unwahrscheinlich angesehen Von Sprachforschern wird neuerdings eine Herleitung aus der erschlossenen romisch keltischen Bezeichnung Wirodunum dunum Festung vorgeschlagen die zunachst zu Wirten verkurzt und spater verdeutlichend um berg erganzt wurde Gestutzt wird diese These durch eine Reihe weiterer mutmasslich keltischer Ortsbezeichnungen im Umkreis von Cannstatt Die Herkunft des Namens galt schon im Mittelalter als ratselhaft und mehrere volksetymologische Erklarungen als wird ein Berg oder Wirt am Berg wurden anekdotisch untermauert Schon der Stuttgarter Ratsherr Sebastian Kung wohl 1561 macht sich in seiner Chronik uber diese Versuche lustig Hie sein abermals die klugling so gern etwwas nuis dichten welten gar gefochten wie sie disem namen ain ethimologiam schepffen wellen und sein ettlich die sagen es sei vor zeiten ein kaiser durch dise landtsart gezogen und da er also imerdar ein berg auff den andern ab hab ziehen miessen hab er gesagt in disem landt wirt ein berg nach dem andern demnach sei das landt mitt disen drei wortlein wirt ein berg zusamengethon wirteinberg und volgendts wirtemberg daraus gemacht sein worden Diser kaiser muss freilich nie in das Schweitzerland komen sein dann sunst wurde er dasselbig mitt disem namen getaufft haben 1 Geschichte BearbeitenDie Burg wurde zum Hauptsitz der nach ihr benannten Dynastie der Wurttemberger nachdem deren Vorfahren ihre erste Stammburg Beutelsbach auch Kappelberg genannt vermutlich aufgegeben hatten Sie wurde auf einer 411 m hohen Erhebung im heutigen Stuttgarter Stadtteil Rotenberg erbaut Der Rotenberg seit 1907 offiziell Wurttemberg ist ein Auslaufer des Schurwaldes zwischen Cannstatt und Esslingen am Neckar Erste Burg Bearbeiten Eine Feste mit drei Ringmauern umfangreichen Stallungen und mehreren Nebengebauden einem schonen Innenhof und einem stattlichen Herrenhaus so prasentierte sich das Bauwerk aus dem Jahr 1080 dessen Burgkapelle am 7 Februar 1083 durch Bischof Adalbert II von Worms geweiht wurde Der originale Weihestein befindet sich heute in der am Platz der Burg stehenden russisch orthodoxen Grabeskirche und ist das fruheste urkundliche Zeugnis fur das Haus Wurttemberg 2 Da der Stein die Weihe der Burgkapelle belegt durfte die Burg zu diesem Zeitpunkt weitgehend fertiggestellt gewesen sein Die Inschrift lautet ANNO DOMINIC A E I NCARN ATIONIS MILLE SIMO LXXXIII INDIC TIONE V I VII IDUS FEB RUARII DED ICATA HEC CAP ELLA AB A D ELB ERTO WORMA ATI ENS IS EC CLESIE EP ISCOP O IN H ONOREM S ANCTI NICOLAI In der Ubersetzung Im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 1083 in der 6 Indiktion am 7 Februar wurde diese Kapelle von Bischof Adalbert von Worms zu Ehren des heiligen Nikolaus geweiht 3 Konrad von Wirtinsberk wurde in einer Urkunde vom 2 Mai 1092 als Zeuge genannt Dies ist die alteste urkundliche Erwahnung des Namens Wurttemberg Die Burg war von 1092 bis 1495 mehrmals Sitz fur die Grafen Wirtembergs 1311 wurde die Burg Wirtemberg zum ersten Mal von den benachbarten Reichsstadten unter Kaiser Heinrich VII zerstort Zweite Burg Bearbeiten Nach der Zerstorung von 1311 wurde die Burg wieder aufgebaut allerdings kleiner als zuvor Diese zweite Burg Wirtemberg wurde 1519 ein Raub der Flammen als unter dem Oberbefehl Herzog Wilhelms von Bayern der Stadtebund fast ganz Wurttemberg besetzte Dritte Burg Bearbeiten nbsp Burg Wirtemberg 1624 Als Wiege des Hauses Wurttemberg Nach der Zerstorung 1519 liess Herzog Ulrich von Wurttemberg das Stammschloss Wurttemberg ein drittes Mal aufbauen Herzog Ulrich liess die Burg 1534 zumindest teilweise wiederherstellen Zudem stationierte er dort eine kleine standige Besatzung von bis zu drei Mann Auch wenn Burgwachter 1554 abgeschafft wurden konnten die Gebaude weiter instand gehalten werden Erst 1819 liess Konig Wilhelm I die zu diesem Zeitpunkt immer noch vergleichsweise gut erhaltene Burg abtragen um an diesem Standort eine Grabkapelle fur seine Gemahlin zu errichten Zuvor liess er jedoch Zeichnungen und Plane der vorhandenen Bausubstanz anfertigen Grabkapelle Bearbeiten Von 1820 bis 1824 liess Wilhelm I fur seine verstorbene Ehefrau Konigin Katharina anstelle der Burg ein Mausoleum Grabkapelle auf dem Wurttemberg durch Giovanni Salucci in klassizistischer Form erbauen Dieses ist seit 1907 fur die Offentlichkeit zuganglich Literatur BearbeitenAlbrecht Greule Keltische Ortsnamen in Baden Wurttemberg Wir konnen alles ausser Latein In Archaologisches Landesmuseum Baden Wurttemberg Hrsg Imperium Romanum Roms Provinzen an Neckar Rhein und Donau Ausstellungskatalog Esslingen 2005 ISBN 3 8062 1945 1 S 80 84 Manfred Wassner Burg Wirtemberg In Stadtarchiv Stuttgart Hg Stadtlexikon Stuttgart publiziert am 14 September 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grabkapelle auf dem Wurttemberg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Der Wirtemberg in Rotenberg bei UnterturkheimEinzelnachweise Bearbeiten Die Chronik des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Kung hrsg v Ingrid Karin Sommer Klett Stuttgart 1971 S 30 Webseite zum Weihestein der Burg Wirtemberg mit vergrosserbarem Foto Text und Ubersetzung nach Manfred Wassner Burg Wirtemberg In Stadtarchiv Stuttgart Hg Stadtlexikon Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Wirtemberg amp oldid 233601615