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Adalbert II von Worms um 1035 6 Juli 1107 war von 1070 bis 1107 Bischof von Worms Zeichnung eines durch Johann Friedrich Schannat 1739 uberlieferten Grabplattenfragments Adalbert II in der Cyriakuskirche Worms Neuhausen Rest der ursprunglichen Grabinschrift PRAES VL ADELB ER T VS CHRISTI MEMOR ET BENE CERTVS MESSI S QVESITE P OST HVIVS SEMINA VITAE PRAEDIA CV M PACE DED IT ISTA TIBI CYRIACE BOL DESHEIM SAR LESHEIM WARMANDESHEIM Bischof Adelbert Christi eingedenk und der Ernte gewiss nach der Aussaat in seinem ausserordentlichen Leben gab dir Cyriakus mit Frieden diese Guter Boldesheim Sarlesheim Warmundesheim Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenNach dem Tod Bischof Adalbert I trat Adalbert II 1070 die Nachfolge an Fruher verortete man seine Herkunft in Sachsen die neuere Forschung sieht ihn als Angehorigen des rheinischen Geschlechtes der Grafen von Idstein Eppstein Graf Udalrich von Idstein mutmasslicher Grunder der Burg Idstein war demnach sein Bruder 1 2 Die Mainzer Erzbischofe Siegfried I und Adalbert I von Saarbrucken zahlten zu ihren Verwandten Leben und Wirken BearbeitenZunachst bei Konig Heinrich IV noch gut angesehen und 1071 an seinem Hof nachgewiesen verschlechterte sich das Verhaltnis zu dem Herrscher zusehends Adalbert II gehorte schon bald dem Lager der Furstenopposition gegen Heinrich an Als dieser Ende 1073 Worms besuchen wollte verwehrte ihm Bischof Adalbert den Zutritt Die vom Konig mit Versprechungen auf seine Seite gebrachten Burger vertrieben den Oberhirten und empfingen Heinrich IV mit grossten Ehren Jener nahm die Stadt und das verwaiste Bistum unter eigene Verwaltung bis er inzwischen exkommuniziert im Oktober 1076 auf dem Furstentag zu Trebur wieder zur Ruckerstattung an Bischof Adalbert gezwungen wurde Er konnte sich dort aber nur ein halbes Jahr halten und wurde erneut vertrieben 1078 in der Schlacht bei Mellrichstadt kampfte Adalbert II auf Seiten des Gegenkonigs Rudolf von Schwaben und geriet in Gefangenschaft aus der er erst nach drei Jahren entfliehen konnte 3 Er kehrte 1105 wieder in seine Bischofsstadt zuruck nachdem Heinrich IV entmachtet war und sein Sohn Heinrich V die Nachfolge antrat Bei Heinrichs Thronverzicht am 31 Dezember 1105 zu Ingelheim war Bischof Adalbert II personlich anwesend Die ihm noch verbleibenden zwei Regierungsjahre nutzte er um sein Bistum die Stadt und das Hochstift wieder zu konsolidieren Dort hatten derweil insgesamt drei von Heinrich IV eingesetzte Gegenbischofe zeitweise regiert namlich Thietmar 1085 Ebbo 1090 1099 und Konrad 1099 1101 Bischof Adalbert II gilt als entschiedener Anhanger Papst Gregor VII 4 In Wetzers und Weltes Kirchenlexikon schreibt Joseph Hirschel uber ihn Adalbert erscheint in dieser bedrangten Zeit als eine Saule und Zierde der Kirche Teutschlands 5 Trotz seiner uberwiegenden Vertreibung war der Oberhirte nicht untatig in den geistlichen Funktionen So ist festgehalten dass er 1100 zusammen mit Bischof Gebhard III von Konstanz die Krypta der Martinskirche zu Sindelfingen weihte 6 Ein besonderes Relikt des Wirkens von Bischof Adalbert II ist der Weihestein der Kapelle von Burg Wirtemberg bei Stuttgart Stammsitz des Geschlechtes der Wurttemberger Er ist eine steinerne Urkunde die besagt dass der Wormser Oberhirte am 7 Februar 1083 die dortige Burgkapelle dem Hl Nikolaus von Myra geweiht hat Burg Wirtemberg ist langst abgegangen und an ihrer Stelle steht jetzt die russisch orthodoxe Grabkapelle auf dem Wurttemberg In dieser Grabkirche wird heute der Weihestein von Adalbert II als kostbares historisches Artefakt und fruhestes urkundliches Zeugnis fur das Haus Wurttemberg aufbewahrt 7 8 Regionalkulturell bedeutend ist die Errichtung der Wormser Fischerzunft 1106 durch Adalbert II Sie ist damit die vermutlich alteste urkundlich erwahnte Fischerzunft in Deutschland und historischer Bezugspunkt fur das alljahrlich stattfindende Wormser Backfischfest 9 Der Bischof wurde im Cyriakusstift Worms Neuhausen beigesetzt das er zu Lebzeiten mit Gutern beschenkt hatte 10 Das Bistum Worms blieb nach Adalberts Tod im Jahre 1107 fur sieben Jahre vakant Nachfolger wurde Burchard II 1115 Literatur BearbeitenFriedhelm Jurgensmeier Das Bistum Worms von der Romerzeit bis zur Auflosung 1801 Echter Verlag Wurzburg 1997 ISBN 3 429 01876 5 S 28 u 29Weblinks BearbeitenRegest zur Vertreibung des Bischofs 1073Einzelnachweise Bearbeiten Donald C Jackman Criticism and Critique Sidelights on the Konradiner Universitat Oxford Unit for Prosopographical Research 1997 S 183 ISBN 1900934000 Ausschnittscan Quelle zum Verwandtschaftsverhaltnis Webseite zur Burg Idstein mit Nennung des Bruders Udalrich als Grunder Joseph Barre Allgemeine Geschichte von Deutschland vor und nach Errichtung des Kaiserthums bis auf itzige Zeiten Band 3 S 72 Leipzig 1750 Digitalscan Werner Goez Elke Goez Kirchenreform und Investiturstreit 910 1122 Kohlhammer Verlag 2008 S 125 ISBN 3170204815 Digitalscan Heinrich Joseph Wetzer Benedikt Welte Kirchenlexikon oder Encyklopadie der katholischen Theologie und ihrer Hilfswissenschaften Band 11 12 Abteilung S 1150 Herder Verlag Freiburg 1854 Digitalscan Webseite zur Martinskirche Sindelfingen Webseite zum Weihestein der Burg Wirtemberg mit vergrosserbarem Foto Johann Christian von Pfister Geschichte der Verfassung des Wirtembergischen Hauses und Landes Band 1 Heilbronn 1838 S 50 Digitalscan Webseite zur Geschichte der Wormser Fischerzunft Webseite zum uberlieferten Grab von Bischof Adalbert II VorgangerAmtNachfolgerAdalbert I Bischof von Worms 1070 1107Burchard II Bischofe von Worms 770 1257 Heiliger Rupert gest 718 Ermbert Bernhar Fulko Volkwin Bolkwin Samuel von Worms Gunzo Adelhelm Thietlach Richowo Hanno aus Hessen Hildebold Franko Erpo Razo Burchard I Azecho Adalgar Arnold I oder Arnulf Adalbert I von Rheinfelden Adalbert II Winther Gegenbischof Eppo Gegenbischof Konrad Gegenbischof Burchard II Konrad I von Steinach Konrad II von Sternberg Heinrich I von Maastricht Leopold II von Schonfeld Heinrich II von Saarbrucken Landolf von Hoheneck Konrad III von Durkheim Richard von Daun Nachfolger Raugraf Eberhard I PersonendatenNAME Adalbert II ALTERNATIVNAMEN Adalbert II von WormsKURZBESCHREIBUNG Adliger Bischof von WormsGEBURTSDATUM um 1035STERBEDATUM 6 Juli 1107 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adalbert II Worms amp oldid 209293388