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Gebhard III von Zahringen um 1050 12 November 1110 war 1084 1110 Bischof von Konstanz Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Kirchliche Laufbahn 3 Stellung im Investiturstreit 4 Klostergrundungen 5 Literatur 6 AnmerkungenHerkunft BearbeitenGebhard war ein Sohn Bertholds I von Zahringen und dessen Ehefrau Richwara 1092 1 Er war ein Bruder von Hermann I dem Begrunder der Linie der Markgrafen von Baden und von Berthold II dem Herzog von Schwaben und spater von Zahringen Ihre Schwester war die Mitbegrunderin des Klosters Kastl und Begrunderin des Klosters Regen Liutgard von Zahringen Diepold II von Vohburg Kirchliche Laufbahn BearbeitenUm 1065 war Gebhard Mitglied des Kolner Domkapitels und danach Propst des Chorherrenstifts Xanten Um 1075 trat Gebhard in das Kloster Hirsau ein Bereits 1079 wurde er von Papst Gregor VII als einer der Kandidaten fur die Wahl des Bischofs von Magdeburg genannt Am 21 Dezember 1084 wurde er von der Diozesan Synode zum Bischof von Konstanz gewahlt die Synode wurde vom papstlichen Legaten Odo von Ostia geleitet 2 Am gleichen Tag erhielt Gebhard die Priesterweihe und am folgenden Tag die Bischofsweihe An der Synode waren der Abt des Klosters Hirsau Wilhelm von Hirsau Gebhards Bruder Berthold und Welf der geachtete Herzog von Bayern anwesend Der kaisertreue Bischof von Konstanz Otto I von Lierheim war 1080 von Papst Gregor VII exkommuniziert worden galt aber der kaisertreuen Partei weiterhin als der wahre Bischof von Konstanz Sein direkter Vorganger war Bischof Bertolf der nach der Absetzung von Otto I durch die papstliche Partei zum Bischof ernannt wurde Aus gesundheitlichen Grunden erfolgte die Bischofsweihe jedoch nicht und Bertolf hat wohl sein Amt nie wirklich wahrgenommen So erfolgte dann auch bereits im Mai 1085 die Absetzung und Exkommunikation Gebhards auf einem von Heinrich IV einberufenen Konzil in Mainz und die Bestatigung von Otto I im Amt Der von Heinrich IV eingesetzte Abt von St Gallen Ulrich von Eppenstein war der regionale Widerpart des Hauses Zahringen Gebhards Vater Berthold I war 1077 wegen seiner Unterstutzung fur Rudolf von Rheinfelden von Heinrich IV das Herzogtum Karnten entzogen und Ulrichs Bruder Liutold von Eppenstein ubergeben worden Im Zusammenhang mit einer Fehde zwischen dem mit den Zahringern verbundeten Abt der Reichenau Ekkehard II von Nellenburg und Ulrich von St Gallen musste Gebhard 1085 aus Konstanz fliehen und kehrte erst 1086 wieder zuruck Ebenfalls 1086 reformierte Gebhard mit Unterstutzung aus Hirsau das Kloster Petershausen wobei er zunachst zwei Abte absetzte und dann mit Theoderich dem Sohn des Grafen Kuno von Wulfelingen aus morganatischer Ehe die richtige Besetzung fand und das Kloster stark vergrosserte 1089 konnte Gebhard den von seinen Vorgangern begonnenen Neubau des Konstanzer Munsters abschliessen und weihen 3 Ulrich von Eppenstein setzte bei Heinrich IV die Besetzung des Konstanzer Bischofsstuhls durch einen Monch von St Gallen Arnold von Heiligenberg 4 durch Aus Sicht der kaisertreuen Partei war der Bischofssitz seit dem Tode von Bischof Otto 1086 vakant Ulrich versuchte nun seinen Schutzling mit Waffengewalt in das Amt zu bringen wurde jedoch durch den Widerstand der Stadt Konstanz daran gehindert Die Konstanzer und Gebhards Bruder Berthold II verwusteten danach Besitzungen des Klosters St Gallen 1095 nahm Gebhard an der Synode von Piacenza teil 1102 uberfiel Heinrich von Heiligenberg der Bruder von Arnold das Kloster Petershausen und 1103 ubernahm Arnold gewaltsam den Bischofssitz Gebhard floh in das Kloster St Blasien Erst 1105 wurde Arnold vertrieben obwohl ihn Papst Paschalis II bereits 1103 exkommuniziert hatte und Gebhard kehrte mit Hilfe von Heinrich V wieder nach Konstanz zuruck Im Auftrag von Papst Paschalis II hatte Gebhard als papstlicher Legat Heinrich V vom Kirchbann befreit Gebhard begleitete Heinrich auf seinem Zug durch Bayern und Sachsen Stellung im Investiturstreit BearbeitenNach Dopsch war er eng mit den Grafen von Sulzbach und den Grafen von Kastl verwandt und stand wie sie der hirsauischen Reformbewegung nahe 5 Gebhard Gebehardus war im Investiturstreit ein prominenter Vertreter der papstlichen Partei gegen Kaiser Heinrich IV 1088 weilte der von Gebhard unterstutzte Gegenkonig Hermann von Salm in Konstanz Gebhard wurde 1089 von Papst Urban II zum papstlichen Legaten in Deutschland ernannt Gebhard unterstutzte die Sohne Heinrichs IV gegen ihren Vater Er versuchte fur Konrad 1093 das Herzogtum Schwaben und Bayern zu gewinnen und uberbrachte Heinrich V den papstlichen Segen Er wurde von Heinrich IV von seinem bischoflichen Stuhl vertrieben setzte aber auch von Paschalis II als Legat bestatigt seinen Widerstand fort und ubte grossen Einfluss auf den Ingelheimer Reichstag 1105 aus wo Heinrich IV zur Thronentsagung genotigt wurde Klostergrundungen BearbeitenEr forderte und weihte eine Reihe von Klostern unter anderen Kloster St Georgen im Schwarzwald 1085 Kloster Reichenbach 1085 Kloster St Peter auf dem Schwarzwald Klosterkirche 1093 Kloster Ochsenhausen 1093 Kloster Alpirsbach 1095 Kloster Allerheiligen Schweiz Munstereinweihung 1103 Kloster Kastl 1098 1103 sandte den Grundungskonvent vom Kloster Petershausen aus Literatur BearbeitenLexikonartikel Gerold Meyer von Knonau Gebhard III Bischof von Constanz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 453 457 Bruno W Hauptli Gebhard III von Zahringen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 676 680 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Karl Schmid Gebhard III Bischof von Konstanz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 114 f Digitalisat Helmut Maurer Gebhard III In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 1162 Darstellungen Helmut Maurer Das Bistum Konstanz Die Konstanzer Bischofe vom Ende des 6 Jahrhunderts bis 1206 Germania sacra Bd N F 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