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Ulrich I von Kyburg Dillingen unbekannt 27 August 1127 im Kloster St Margen war Bischof von Konstanz von 1111 bis 1127 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bau der bischoflichen Burg Castell 3 Die Heiligsprechung von Bischof Konrad 4 Die Grundung des Augustiner Chorherrenstifts Kreuzlingen 5 LiteraturLeben BearbeitenUlrich I von Kyburg Dillingen war ein jungerer Sohn des Grafen Hartmann I von Dillingen und der Adelheid von Winterthur Tochter von Graf Adalbert II von Winterthur Moglicherweise empfing Ulrich seine priesterliche Ausbildung bei den Augustiner Chorherren im Stift Marbach im Elsass 1111 von Kaiser Heinrich V eigenmachtig zum Bischof von Konstanz ernannt blieb er die ersten acht Jahre seiner Amtszeit jedoch ungeweiht versah das Amt lediglich als Elekt und konnte erst nach dem Tod Papst Paschalis II 1118 vom Erzbischof von Mailand die offizielle Bischofsweihe empfangen Bau der bischoflichen Burg Castell BearbeitenUm das Jahr 1120 liess Ulrich I mit der Burg Castell die erste Hohenburg der Konstanzer Bischofe im unmittelbaren Vorfeld der Bischofsstadt Konstanz errichten Diese lag nur wenige Kilometer sudwestlich von Konstanz am Abhang des Seeruckens an der alten Strasse die von Zurich und Pfyn nach Konstanz fuhrte Wahrscheinlich wollte Ulrich I fur sich und seine Nachfolger einen wehrhaften Sitz ausserhalb Konstanz schaffen um in Krisenzeiten weniger von dem Wohlwollen der Konstanzer Burger abhangig zu sein Dafur dass die Burg Castell tatsachlich eine zweite Residenz werden sollte spricht auch der Umstand dass zwei ubereinanderliegende Burgkapellen mit getafelten Decken eingebaut worden waren Die Heiligsprechung von Bischof Konrad Bearbeiten nbsp Vergoldete Konrad Scheibe vom Ostgiebel des Konstanzer Munsters 12 13 Jh nbsp Die Konstanzer Diozesanpatrone Konrad links mit seinem Attribut dem Kelch mit Spinne Maria und Pelagius auf einem Missale von 1505 Bischof Ulrich I stand ausserdem zuvorderst hinter der 1123 erfolgten Heiligsprechung von Konrad von Konstanz welcher von 935 bis 976 Bischof von Konstanz gewesen war Neben dem Romer Pelagius wollte Ulrich I fur die Bischofsstadt und das Bistum einen einheimischen Heiligen etablieren Konrad bot sich an da schon nach dessen Tod zumindest eine ortliche Verehrung einsetzte Im Jahr 1089 waren von Ulrichs Vorganger Bischof Gebhard III 1084 1110 die Gebeine Konrads von der Mauritiusrotunde in die neu erbaute Domkirche gebracht worden doch zeitigte diese Translation weiter keine Auswirkungen Erst Ulrich betrieb die Heiligsprechung Konrads konsequent und liess durch den Monch Udalschalk der infolge der Wirren des fast schon ausklingenden Investiturstreits Augsburg verlassen musste eine Vita Konradi aufschreiben Diese Heiligenvita die im zweiten Buch zudem Berichte uber vom Heiligen ausgehende Wunderheilungen und errettungen enthalt wurde zusammen mit einem Schreiben des Konstanzer Bischofs der Petitio um Kanonisation Papst Kalixt II 1119 1124 in Rom vorgelegt Die Reise Udalschalks nach Rom wird dabei auf Fruhjahr 1123 zu datieren sein Das erst nachtraglich von Udalschalk aufgeschriebene dritte Buch der Vita Konradi berichtet wie auf dem Zweiten Laterankonzil Marz 1123 zu Gunsten der Kanonisation Konrads entschieden wurde und zitiert den auch im Original erhaltenen Papstbrief an den Bischof Ulrich vom 28 Marz 1123 Der Weg zur Erhebung der Gebeine Konrads von Konstanz war damit frei Die eigentliche Kanonisation fand auf dem magnus conventus der grossen Zusammenkunft in Konstanz Ende November 1123 statt als unter Teilnahme von drei Herzogen vieler Grafen von Geistlichkeit Abten und Monchen sowie von vielen Glaubigen am 26 November dem Todestag des Heiligen in einer aufwandigen liturgischen Feier die Gebeine des Heiligen in einen neuen Schrein umgebettet und der Verehrung ausgesetzt wurden Die Konstanzer Reliquien wurden allerdings in der Zeit der Reformation vernichtet Das Hochgrab des Konrad mit einem lebensgrossen Ganzkorperrelief findet sich in der Konradikapelle im Konstanzer Munster Die Grundung des Augustiner Chorherrenstifts Kreuzlingen BearbeitenDer heilige Konrad von Konstanz hatte von einer seiner drei Reisen nach Jerusalem einen Kreuzpartikel mitgebracht den er einem von ihm gestifteten Hospital in der Vorstadt Stadelhofen schenkte Deshalb erhielt diese Einrichtung den Namen Crucelin Crucis Lignum Holz vom Kreuz was spater zur Bezeichnung Crucelingen und Creuzlingen fuhrte Nach dem Tod Konrads scheint diese Hospital jedoch bald verfallen zu sein In der zuvor bereits erwahnten Vita Konradi wird es von dem Monch Udalschalk als durchs Alter baufallig bezeichnet In einer Urkunde von Kaiser Heinrich V von 1125 wird das Hospital gar als teilweise zerstort beschrieben und die Nachlassigkeit einiger Nachfolger des Bischofs Konrad dafur verantwortlich gemacht nbsp St Ulrich und St Afra Klosterkirche des ehemaligen Augustinerstifts KreuzlingenDas erste Fest zu Ehren des Heiligen Konrads 1123 gab Ulrich I den Anlass das Hospital Crucelin neu zu begrunden Zunachst stiftete er an der ostlichen Grenze der Konstanzer Vorstadt Stadelhofen im freien Feld eine Kirche zu Ehren des heiligen Ulrich Bischof von Augsburg 923 973 und der heiligen Afra Dann vereinigte er die Kirche mit dem Hospital und ubertrug deren Leitung spatestens 1125 an das von ihm ins Leben gerufenen Augustiner Chorherrenstift St Ulrich und St Afra zu Kreuzlingen heute Kanton Thurgau Schweiz Dieses Doppelpatronat ist ein typisch Augsburger Patronat Bischof Ulrich I wahlte es weil er aus derselben Familie entstammte wie der heilige Ulrich von Augsburg Auch die von Ulrichs Familie als Augustiner Chorherrenstift errichtete Abtei Neresheim in Neresheim wurde Ulrich und Afra geweiht Zudem lebte der Monch Udalschalk bevor er als Kaplan in Ulrichs Dienste trat im Augsburger Kloster St Ulrich und Afra Bei dem Kreuzlinger Augustiner Chorherrenstift handelte es sich um eine Gemeinschaft von Priestern nicht Monchen die nach den Regeln des heiligen Augustinus lebten und von einem Propst angefuhrt wurden Als wirtschaftliche Grundlage erhielt der neue Stift von den suddeutschen Herzogsgeschlechtern der Welfen der Zahringer und der Staufer umfangreiche Landereien geschenkt Weitere Guter steuerte Ulrich I aus seinem Privatbesitz und aus Bischofseinkunften bei Die rechtliche Absicherung der Neugrundung war bereits Anfang 1125 durch Kaiser Heinrich V erfolgt wahrend Papst Honorius II noch Ende desselben Jahres die geistliche Zustimmung fur ein nach den Augustiner Regeln gefuhrtes Stift und Hospital erteilte Literatur BearbeitenAndreas Bihrer Bischof Konrad als Patron von Konstanz Zur Stiftung stadtischer Identitat durch Bischof Ulrich I 1111 1127 In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins N F 109 148 Jg 2000 S 1 40 Andreas Bihrer Ulrich I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 586 Digitalisat Andreas Bihrer Ulrich von Dillingen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 23 Bautz Nordhausen 2004 ISBN 3 88309 155 3 Sp 1523 1528 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Arno Borst Monche am Bodensee Spiritualitat und Lebensformen vom fruhen Mittelalter bis zur Reformationszeit Libelle Verlag Lengwil 2010 ISBN 978 3 905707 30 4 Anton Hopp Das Chorherrenstift St Ulrich und Afra zu Kreuzlingen erschienen in der Reihe Vereinigung Heimatmuseum Kreuzlingen Beitrage zur Ortsgeschichte Heft XXV Gestaltung und Druck Bodan AG Kreuzlingen 1990 Anton Hopp Kreuzlingen Stift In Historisches Lexikon der Schweiz Helmut Maurer Konstanz im Mittelalter Band I Von den Anfangen bis zum Konzil Verlag Stadler 2 Auflage Konstanz 1996 ISBN 3 7977 0362 7 Helmut Maurer Dillingen Ulrich von In Historisches Lexikon der Schweiz Ursula Renate Weiss Die Konstanzer Bischofe im 12 Jahrhundert ein Beitrag zur Untersuchung der reichsbischoflichen Stellung im Kraftefeld kaiserlicher papstlicher und regional diozesaner Politik Thorbecke Sigmaringen 1975 ISBN 3 7995 6819 0 S 21 55 VorgangerAmtNachfolgerGebhard III Bischof von Konstanz 1111 1127Ulrich II von KonstanzNormdaten Person GND 13746620X lobid OGND AKS VIAF 81653694 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ulrich von Kyburg DillingenALTERNATIVNAMEN Kyburg Dillingen Ulrich I vonKURZBESCHREIBUNG Bischof von KonstanzGEBURTSDATUM 11 JahrhundertSTERBEDATUM 27 August 1127STERBEORT St Margen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich I von Kyburg Dillingen amp oldid 233726222