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Der Seerucken ist ein in Richtung West Ost verlaufender Hugelzug im Kanton Thurgau in der Schweiz Die hochste Erhebung befindet sich auf 721 m uber Meer in der Nahe von Salen Reutenen Der Seerucken liegt zwischen dem Bodensee im Norden und dem Thurtal im Suden Im Westen wird er durch den Stammerberg bei Stammheim Oberstammheim Unterstammheim begrenzt nach Osten hin lauft er sanft bis fast nach Romanshorn aus Der Seerucken gehort zu den landlichsten Regionen des Schweizer Mittellandes Er ist dunn besiedelt mit einzelnen Bauernhofen und kleinen Dorfern und recht stark bewaldet Der Name wurde von J A Pupikofer 1837 in Der Kanton Thurgau Gemalde der Schweiz Band 17 vorgeschlagen und hat sich seither eingeburgert 1 SeeruckenLuftaufnahme des Seeruckens im Vordergrund ist das rund 700 m hohe Plateau zu sehen Hohe 721 m u M Lage Kanton Thurgau SchweizDominanz 16 15 km HombargSchartenhohe 272 m SulgenKoordinaten 719813 278799 47 648888888889 9 0333333333333 721 Koordinaten 47 38 56 N 9 2 0 O CH1903 719813 278799Seerucken Kanton Thurgau Typ MolasseGestein SandsteinBlick vom Seerucken auf den Untersee von vorne nach hinten Halbinsel Hori Halbinsel Mettnau Linzgau Vorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Klima 3 Wirtschaft 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie Bearbeiten nbsp Zum Untersee abfallender Seerucken oberhalb SteckbornDer Seerucken ist aus Molasse aufgebaut welche grosstenteils von Moranenmaterial bedeckt ist Auch einzelne eiszeitliche Findlinge sind vorhanden Beim Seerucken handelt sich um ein Relikt einer Hochebene welche sonst durch Eiszeiten und Fliessgewasser wegerodiert wurde Die meisten Moranen stammen aus der letzten Kaltzeit Wurm Kaltzeit Auf der hochsten Erhebung sind moglicherweise auch Moranen aus der Riss Kaltzeit zu finden Am Sudrand des Seeruckens sind auf einer Lange von 15 km zwischen Frauenfeld und Siegershausen viele Drumlins zu finden Im Nordteil besteht die Molasse vor allem aus Glimmersandstein der vor rund 20 Mio Jahren durch ein breites Flusssystem aus Bayern herangefuhrt wurde Es gibt an einigen Stellen wertvolle Aufschlusse zum Beispiel die Glimmersandgrube in Helsighausen in der noch immer Glimmersand fur die Dachziegelproduktion abgebaut wird Im Sudteil findet man in erster Linie Knauersandsteine die aus den Alpen herantransportiert wurden Im Westteil ist der Seerucken hugeliger und verbreitet uber 600 m hoch Ein kleines Plateau befindet sich auf 700 m Der Ostteil ist weniger hugelig und nur noch uber 500 m ganz im Osten noch uber 450 m hoch Auf der Sudflanke fallen die Hange sanft ab wahrend auf der Nordflanke vor allem im hoheren Westteil steile Hange vorzufinden sind Dadurch konnten sich auf der Nordseite einige Tobel mit Wildbachen ausbilden die bei Hochwasser gefahrlich werden konnen und bereits Todesopfer gefordert haben Teilweise kommt im Nordteil der Molassefels der aus Sandstein besteht an die Oberflache Bei ergiebigen Niederschlagen konnen die Felshange instabil werden in seltenen Fallen kommt es zu Erdrutschen Klima BearbeitenDer Seerucken hat trotz seiner Kleinraumigkeit und geringen Hohe ein eigenes charakteristisches Mikroklima mit Einflussen des Bodenseeklimas Temperatur Die Mitteltemperatur auf 700 m Hohe betragt 7 C Die Temperatur der Wintermonate liegt im Schnitt bei 1 C im Sommer bei 15 C Im Sommer steigt die Temperatur selten uber 30 C gewohnlich nur einmal im Jahr In verschneiten Mulden kann das Thermometer bei Windstille in klaren Nachten bis 30 C fallen Niederschlag Die Jahresniederschlage betragen durchschnittlich knapp 1000 mm Am wenigsten Niederschlag fallt im Winter am meisten zwischen Mai und August Das Schauer und Gewitterrisiko ist im Vergleich zur Umgebung leicht erhoht Schnee Im Winter bildet sich recht haufig eine geschlossene Schneedecke die manchmal mehrere Wochen Bestand haben kann Deswegen ist auf dem Seerucken im Winter auch Skilanglauf moglich Die hochste gemessene Schneedecke war etwa 60 cm Etwa alle hundert Jahre kann die Schneedecke auf gut 80 cm anwachsen Tornados In der naheren Umgebung des Seeruckens werden haufig schwache Tornados beobachtet Der erste und gleichzeitig markanteste Fall welcher in den Chroniken aufgezeichnet wurde trat am 19 Juli 1912 in der Nahe von Schonenbaumgarten bei Kreuzlingen auf In den Mitteilungen der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft Nr 20 heisst es Sie setzte ca 500 m westlich vom genannten Dorfe Schonenbaumgarten ein machte sich am Boden durch eine kugelformige grauschwarze Erscheinung bemerkbar aus welcher ein saulenformiger Wolkenschlauch herauswuchs und pustend wie eine Lokomotive sich bis zu den Wolken verlangerte Der Tornado hinterliess eine ein Kilometer lange unterbrochene Schneise mit umgesturzten Baumen die teilweise komplett entastet wurden Die maximale Windgeschwindigkeit wurde nachtraglich auf 220 bis 250 km h geschatzt Ein weiterer Tornado zog am 21 August 2005 durch das Dorf Pfyn Er richtete erhebliche Sachschaden an einigen Gebauden an und beruhrte auf einer Strecke von drei Kilometern Boden Dies ist die langste Schadenschneise durch einen Tornado welche im Schweizer Mittelland bisher registriert wurde Die maximale Windgeschwindigkeit betrug in diesem Fall ca 150 km h und der Tornado existierte etwa funf Minuten Wirtschaft BearbeitenDer Seerucken ist sehr landlich gepragt mit vielen Bauernhofen Bekannt ist die Region fur den Obstanbau vor allem von Apfeln Auch kleine burgerliche Gaststatten sind recht haufig vorzufinden Sie profitieren vom sanften Tourismus Wanderer Velofahrer Langlaufer Da und dort wird Kies und Sand abgebaut Industrie und Gewerbebetriebe sind selten und nur in grosseren Dorfern vorhanden Die Anbindung an den offentlichen Verkehr ist beschrankt nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Vom Wellenberg auf der Strasse ins Thurtal hinunter liegt zwischen den Dorfern Harenwilen und Huttlingen der Geigenhof Von dort im Blickfeld das Thurtal Unten das Dorf Eschikofen in der Bildmitte Mullheim und weiter oben am Seerucken das Dorf Homburg Siehe auch BearbeitenMillstatter See RuckenLiteratur BearbeitenGudrun Genenz Der Seerucken Eine Landschaft in der Zeit Genenz Konstanz 1995 ISBN 3 9804410 3 2 Beat Brechbuhl Simone Kappeler Auf dem Rucken des Sees Wolfau Druck R Muhlemann Weinfelden 1997 ISBN 3 85809 105 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seerucken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite uber die Seerucken Radroute auf der Web Site von Thurgau TourismusEinzelnachweise Bearbeiten Charles Knapp Maurice Borel Victor Attinger Heinrich Brunner Societe neuchateloise de geographie Hrsg Geographisches Lexikon der Schweiz Band 5 Schweiz Tavetsch Verlag Gebruder Attinger Neuenburg 1908 S 477 Stichwort Seerucken Scan der Lexikon Seite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seerucken amp oldid 220561981