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Das Konstanzer Munster oder Munster Unserer Lieben Frau ist seit 13 August 1955 eine Basilica minor in Konstanz am Bodensee Die immer noch gebrauchliche Bezeichnung Munster geht auf den lateinischen Ausdruck monasterium fur Kloster oder geistliche Gemeinschaft zuruck 1 Patrone der ehemaligen Bischofskirche sind die Jungfrau Maria und die Patrone des ehemaligen Bistums Konstanz Pelagius und Konrad von Konstanz Das Munster aus dem Zeppelin gesehen Die Kirche geht auf die Anfangszeit des Bischofssitzes um das Jahr 600 n Chr zuruck und wurde im Jahr 780 erstmals urkundlich erwahnt Das Munster war fur gut zwolf Jahrhunderte die Kathedrale der Bischofe von Konstanz und diente als Sitzungssaal des Konzils von Konstanz 1414 1418 Seit der Aufhebung des Bistums 1821 wird das Munster als katholische Pfarrkirche genutzt Architektonisch handelt es sich beim bestehenden Bau um eine der grossten romanischen Kirchen Sudwestdeutschlands eine dreischiffige Saulenbasilika mit kreuzformigem Grundriss die im Jahr 1089 geweiht wurde Der romanische Bau ist im Stil der Gotik durch den breiten Westturmblock mit Westportal 12 15 Jahrhundert die Reihen der Seitenkapellen 15 Jahrhundert und insbesondere die erst im 19 Jahrhundert errichtete neugotische Turmspitze uberformt Die Kirchenausstattung der Romanik und Gotik ist nur punktuell erhalten im Innenraum uberlagern sich die Ausstattungsepochen des Barock des Klassizismus und der Neugotik Besonderes Pilgerziel am Schwabenweg Jakobsweg ist die romanische Mauritiusrotunde mit einem kunsthistorisch bedeutenden Heilig Grab Aufbau aus der Fruhgotik Als hochstes Gebaude der weitgehend mittelalterlichen Altstadt pragt es mit seinem markanten Umriss bis heute das Stadtbild Konstanzer Munster und Munsterplatz von NordwestenMunster und Munsterplatz 1819Lageplan der Umgebung Bebauungssituation um 1880 weitgehend bis heute gultig Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Antike und fruhes Mittelalter 1 2 Karolingische und ottonische Zeit 1 3 Lambertbau um 1000 1 4 Einsturz und Neubau Rumoldbau ab 1054 1 5 Der Kathedralhugel im Mittelalter 1 6 Turmbau und Einzug der Gotik 1 7 Das Munster als Konzilskirche 1 8 Spatgotische Erneuerung 1420 1520 1 9 Bildersturm und Gegenreformation 1 10 Klassizismus um 1775 1 11 Sakularisation und Auflosung des Bistums 1 12 Regotisierung und Turmvollendung um 1850 1 13 Restaurierungen 1880 1935 1 14 Von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart 2 Architektur und Ausstattung 2 1 Langhaus 2 1 1 Westwand 2 2 Querhaus und Hochchor 2 3 Thomaschor 2 4 Maria End Chor 2 5 Margaretenkapelle 2 6 Seitenschiffe und Seitenkapellen 2 7 Welserkapelle 2 8 Turme und Westportal 2 9 Krypta 2 10 Konradikapelle 2 11 Mauritiusrotunde 2 12 Kreuzgang 3 Weitere Ausstattungsgegenstande 3 1 Goldscheiben 3 2 Kanzel 3 3 Madonnenfigur 3 4 Chorgestuhl 3 5 Mariensaule 4 Orgel 4 1 Orgelprospekt 4 2 Orgelwerk 4 3 Kirchenmusik 5 Glocken 5 1 Geschichte 5 2 Hauptgelaut 5 3 Nebengelaut 5 4 Dachreiterglocken 5 5 Lauteordnung 6 Historische Exkurse 6 1 Das Munster als Bischofskirche 6 2 Dombibliothek 6 3 Domschule 7 Munsterpfarrer 8 Masse 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAntike und fruhes Mittelalter Bearbeiten nbsp Reste eines romischen Wehrturms auf dem Munsterplatz Grabungszustand im Jahr 2004 Der Munsterhugel ist die hochste Erhebung im heutigen Konstanzer Stadtgebiet sudlich des Seerheins etwa 6 7 m uber dem Wasserspiegel des Bodensees gelegen Anders als heute bildete dieser Hugel in prahistorischer Zeit eine schmale nur von Suden zugangliche Landzunge die von Wasserflachen und im Westen von Sumpfen umgeben war Erst im Zuge hochmittelalterlicher und neuzeitlicher Siedlungsbemuhungen wuchs die bebaubare Flache durch Aufschuttungen Die Kelten siedelten an diesem Ort bereits um 120 v Chr Im 3 und 4 Jahrhundert errichteten die Romer nach ihrem Ruckzug vom Obergermanisch Raetischen Limes auf diesem Hugel mehrere Verteidigungsanlagen um die neue Nordgrenze des Reichs zu sichern Donau Iller Rhein Limes Archaologische Funde belegen dass spatestens um das Jahr 300 n Chr dort ein gemauertes romisches Kastell stand Constantia benannt nach Kaiser Constantius Chlorus 305 306 Das Voralpenland und die Gegend um die Rheinmundung liessen sich von hier aus gut uberblicken Die Romer nutzten den Ort als Flottenstutzpunkt und verbanden ihn durch Verkehrsstrassen mit anderen Stutzpunkten wie Tasgetium Stein am Rhein Brigantium Bregenz und Vitudurum Winterthur Man nimmt an dass eine romische Zivil und Militarsiedlung hier mindestens bis zum militarischen Ruckzug der Romer im Winter 401 402 existierte und eine bereits christianisierte romisch keltische Mischbevolkerung zuruckblieb die jedoch im Laufe der nachsten 200 Jahre von den noch nicht christianisierten Alamannen verdrangt wurde Auf diesem Hugel errichtete das Bistum Konstanz um 585 590 gegrundet seine erste Bischofskirche Der Bischofssitz am westlichen Bodensee diente dem Frankischen Reich als Stutzpunkt fur die Christianisierung und politische Unterwerfung der Alamannen Der Ort muss zu dieser Zeit besiedelt gewesen sein und die erste Kirche die der Jungfrau Maria gewidmet war stand vermutlich innerhalb der alten Mauern des romischen Kastells Eine Vita des heiligen Gallus aus dem spaten 8 Jahrhundert wird als Indiz gewertet dass die Bischofskirche im Jahr 615 bereits existierte Erstmals urkundlich erwahnt wird die Marienkirche jedoch erst im Jahr 780 Nur etwas weiter sudlich stand die altere romische Basilika St Stephan die in der Gallusvita ebenfalls erwahnt wird und vermutlich unter den Franken als Pfarrkirche weiter benutzt jedoch nicht als Bischofskirche gewahlt wurde Nordlich des Dombezirks siedelten sich im Laufe des Fruhmittelalters die Fischer Handwerker und Ministerialen des Bischofshofs an und begrundeten so den heute altesten Stadtbezirk die Niederburg So wuchs um die Kirche herum langsam eine Siedlung heran die sich jedoch erst im Hochmittelalter zu bedeutender Grosse entfaltete Karolingische und ottonische Zeit Bearbeiten nbsp Fruhe Konstanzer Kirchen rot und ottonische Neubauten nach Vorbildern in Rom und Jerusalem gelb In der ersten Halfte des 9 Jahrhunderts entstand vermutlich ein karolingischer Neubau der Bischofskirche Es kann sich dabei um eine dreischiffige Basilika ohne Querschiff mit dreizelligem Chor und geradem Chorabschluss gehandelt haben Diese Annahme beruht im Wesentlichen auf der Vermutung dass die erste Klosterkirche der Furstabtei St Gallen ihr Vorbild in diesem Konstanzer Bauwerk hatte 2 Um die Mitte des 9 oder Anfang des 10 Jahrhunderts wurde eine Krypta ausgehoben und spater erweitert vermutlich fur die Gebeine des Katakombenheiligen Pelagius in dem Munster und Bistum einen zweiten Schutzpatron erhielten Pelagiuskirchen finden sich heute noch in der gesamten ehemaligen Diozese Dem wirkmachtigen Bischof Salomo III Amtszeit 890 919 wird meist der Bau der Krypta sowie der Pfalz zugeschrieben die sudlich der Kirche stand und den Bischofen sowie den reisenden Konigen als Wohnung diente Das 10 Jahrhundert sah eine ehrgeizige Ausdehnung des bischoflichen Machtanspruchs Bischof Konrad I 934 975 liess die Konstanzer Kirchen dem Modell der funf papstlichen Patriarchalbasiliken angleichen ein zweites Rom sollte entstehen Um die Bischofskirche die wie Santa Maria Maggiore der Jungfrau Maria gewidmet war entstand daher ein Kranz von Pfarrkirchen St Johann in der Niederburg analog zu San Giovanni in Laterano St Lorenz San Lorenzo fuori le Mura St Paul vor den Mauern San Paolo fuori le Mura und als Petersdom in kleinerem Massstab die Klosterkirche der Abtei Petershausen die sein Neffe und Nachfolger Gebhard II 979 995 grundete Konrad liess auch die Mauritiusrotunde nordostlich des Munsters errichten einen vereinfachten Nachbau der Jerusalemer Grabeskirche und weihte sie dem ottonischen Reichsheiligen Mauritius Im 12 Jahrhundert wurden Konrad und Gebhard unter anderem wegen ihrer Kirchengrundungen heiliggesprochen Konrad wurde gar zum zweiten Patron des Munsters und des Bistums ernannt Die Kirchenbauten Konrads und Gebhards demonstrierten einerseits die innerkirchliche Bedeutung der flachenmassig grossten Diozese des Reichs die sich von Stuttgart bis Bern erstreckte andererseits aber auch die Treue zu den herrschenden Liudolfingern und ihrer Idee der Translatio imperii Die ottonischen Kaiser beanspruchten Nachfolger der romischen Kaiser zu sein also setzte die kaisertreue Bischofsstadt am Bodensee gewissermassen als zweites Rom diesen Anspruch in Sakralbauten um Das Bistum Konstanz gehorte zudem zur politisch einflussreichen Kirchenprovinz Mainz deren Erzbischofe im fruhen Mittelalter die deutschen Konige kronten Der Bischofssitz besass eine beachtliche Bibliothek Dombibliothek Konstanz sowie eine Domschule und bildete gemeinsam mit dem Kloster St Gallen gegrundet 612 719 und dem Kloster Reichenau 724 ein bedeutendes Zentrum der fruhmittelalterlichen geistlichen Landschaft am Bodensee Lambertbau um 1000 Bearbeiten Aus der Zeit um 1000 stammen die heute altesten oberirdischen Bauzeugnisse des Munsters Dieser Bauabschnitt unter Bischof Lambert 995 1018 gilt zugleich als bedeutendster romanischer Sakralbau in Sudwestdeutschland unter anderem deshalb weil sie unmittelbares Vorbild fur die monumentale Kirche St Peter und Paul im Kloster Hirsau war Der Ostteil des karolingischen Munsters wurde unter Lambert durch ein Querhaus und einen Chor zur Kreuzform erweitert wahrend das Langhaus im Wesentlichen bestehen blieb Links und rechts der quadratischen Vierung entstanden so quadratische Sakralraume Thomaschor und Maria End Chor Einsturz und Neubau Rumoldbau ab 1054 Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des romanischen Kirchenraums mit flachen Holzdecken und ohne die gotischen Seitenkapellen Dehio Bezold Kirchliche Baukunst des Abendlandes 1887 Das Langhaus der karolingischen Basilika sturzte im Jahr 1052 aus unbekannter Ursache ein Dokumentiert ist dieses Ereignis allein in der zeitgenossischen Chronik des Reichenauer Monchs Hermann des Lahmen der lapidar notierte Constantiae basilica S Mariae corruit Die Konstanzer Marienbasilika sturzte ein Ursache war moglicherweise ein Erdbeben oder schlicht und einfach Baufalligkeit Der Neubau begann unverzuglich Ab 1054 entstand unter den Bischofen Rumold von Konstanz 1051 1069 und Otto I 1071 1080 ein neues wiederum dreischiffiges Langhaus in das das wenig beschadigte Querhaus des Lambertbaus ubernommen wurde Die Baumassnahmen setzten sich nur schleppend fort da die Konstanzer Bischofe in den Zeit und Energie raubenden Investiturstreit verwickelt waren Im Jahr 1089 schliesslich weihte Bischof Gebhard III von Zahringen 1084 1110 die neu errichtete Kathedralkirche Der sogenannte Rumoldbau besass keine Turme Die Querhausarme waren gegenuber dem Lambertbau erhoht worden und nunmehr von gleicher Firsthohe wie das Langschiff Seine Saulenreihen mit den einfachen Achteckkapitellen pragen das Bauwerk bis heute Ihre Form hatte wohl Bischof Rumold zuvor Domherr in Goslar vom dortigen Goslarer Dom mitgebracht 3 Ein perspektivischer Maanderstreifen umlief den Raum kurz unterhalb der Decke wie es auch fur die Reichenauer Georgskirche und die Goldbacher Sylvesterkapelle typisch ist Zwischen 1154 und 1236 wurden noch einmal die Mauerkronen erhoht und ein neuer Dachstuhl sowie eine mit religiosen Motiven bemalte flache Bretterdecke eingezogen von der heute jedoch nur noch ein einziges Brett erhalten ist Der Kathedralhugel im Mittelalter Bearbeiten nbsp Konstanz im ausgehenden Mittelalter mit der altesten erhaltenen Darstellung des Munsters Stadtchronik von Gebhard Dacher 1472 1476 Bereits im fruhen Mittelalter war der Kathedralhugel der Stadt Konstanz das Zentrum eines weit uber die Region hinausreichenden geistlichen Lebens wahrend die burgerliche Siedlung kaum grosser als ein Dorf gewesen sein kann Gut ein Dutzend Kloster siedelten sich im nachsten Umfeld des Bischofssitzes an nach den Benediktinern in St Gallen 719 und Reichenau 724 sowie in Petershausen 983 und dem Schottenkloster im Paradies 1124 die Augustiner Chorherren des Klosters Kreuzlingen 1124 die Dominikaner 1236 Franziskaner 1240 Klarissen um 1250 Augustinerinnen 1266 Dominikanerinnen 1265 und weitere religiose Gemeinschaften Zudem war die Bischofsstadt Verwaltungssitz des weltlichen Herrschaftsgebiets Hochstift Konstanz von dem sich die Stadt jedoch im 13 Jahrhundert weitgehend unabhangig machte 1237 wurde Konstanz zur freien Reichsstadt erhoben 1308 wahlte die Stadt erstmals einen eigenen Burgermeister ein starker Ausdruck der Unabhangigkeit gegenuber dem Kirchenfursten Die Macht der Bischofe dagegen zerfiel gegenuber der Stadt wie auch im Reich Interne Querelen erschutterten das Bistum wenn etwa wie nach dem Tod Bischof Heinrichs von Klingenberg zwei gewahlte Bischofe miteinander um das Amt konkurrierten Von etwa 1320 bis zur Zeit des Konzils gingen die Bauarbeiten am Munster daher nur schleppend voran nbsp Rekonstruktion der 1830 abgerissenen Bischofspfalz Zeichnung von Ludwig Leiner 1886 Der Munsterhugel war seit dem 10 Jahrhundert mit einer Mauerumrundung wehrhaft befestigt und zu einer kleinen reprasentativen Residenz ausgebaut Sudlich des Munsters lag die geistliche Stadt mit der Bischofspfalz der Pfalzkapelle St Peter der Vogtei und dem Gericht des Hochstifts Konstanz Diese Gebaude gingen weitgehend im fruhen 19 Jahrhundert verloren Der Platz vor der Kirche diente als Friedhof des Munsterbezirks Uber den Munstervorplatz verlief auch die Hauptverkehrsader der Stadt in Nord Sud Richtung zwischen der um 1200 errichteten Rheinbrucke und der sudlich des Dombezirks allmahlich entstehenden Burgerstadt mit dem Marktplatz bei der Pfarrkirche St Stephan Der obere und untere Munsterhof unterlagen auch im Spatmittelalter und der Fruhen Neuzeit noch der Rechtsprechung des Bischofs selbst als die Stadt langst von einem Rat der Burger regiert wurde Nordlich des Munsters befanden sich der Sitzungssaal des Domkapitels die Bibliothek und Wirtschaftsraume und der sogenannte Stauf 1824 abgebrannt der als Schankstube und Lagerhaus diente Beim Munster lebten und arbeiteten die rund 20 Kanoniker die Kaplane der Dompropst und weitere Kleriker Es existierte auch eine Domschule die den Nachwuchs ausbildete Im fruhen Mittelalter bildeten die Domkleriker eine klosterahnliche Gemeinschaft die auf engem Raum zusammenlebte und taglich Messen und Gebete gemeinsam vollzog Im 12 Jahrhundert loste sich das Gemeinschaftsleben der Domherren auf Sie begannen eigene Hauser zu erwerben die sich im Halbrund um den Munsterfriedhof und uber den Stadtteil Niederburg verteilten vermischt mit den Hausern der Zunftmitglieder und wohlhabender burgerlicher Patrizier die die Nahe zur geistlichen Oberschicht suchten Turmbau und Einzug der Gotik Bearbeiten nbsp Der fruhgotische KreuzgangDie kleine Siedlung die im 11 Jahrhundert an der Rheinmundung bestand wurde von der machtigen Kathedrale weithin uberragt obgleich sie in ihrer romanischen Form noch keine Turme besass Um 1100 begann man mit dem Bau der Doppelturmfassade Von Beginn an waren wohl zwei Turme geplant wofur viele Kirchenbauten in Europa Pate gestanden haben konnen Im Jahr 1128 sturzte der vollendete Nordturm ein schoen und costlich gloggenturm Bistumschronik bis auf die beiden unteren Stockwerke ein und musste wiederaufgebaut werden Erst gut dreihundert Jahre nach Baubeginn am Nordturm fand 1378 der Sudturm seinen Abschluss Beide Turme trugen Spitzdacher aus Bleiplatten Ein weiterer Turm entstand uber der Vierung begonnen fruhestens um 1200 Aufsteigend von deren Grundflache mag er quadratisch oder nach dem Vorbild des Speyerer Doms im oberen Teil oktogonal gewesen sein Am 15 September 1299 zerstorte jedoch ein Brand das kostlich glockhuss vff dem Munster Crutz den Vierungsturm vnd darin dry glocken vnd das Tach am Munster womit jedoch nicht das Munsterdach selbst gemeint sein kann denn an dessen Dachstuhl lassen sich keine Brandschaden nachweisen 4 Den Vierungsturm ersetzte ein einfacher Dachreiter der bis heute mehrfach erneuert wurde Nachdem das Langschiff und die Altarraume ihre dauerhafte Gestalt erhalten hatten und der Turmbau nicht recht voranging verlegten die nachfolgenden Bischofe ihre Baumassnahmen auf die Modernisierung des Munsters im Stil der Gotik der im spaten 13 Jahrhundert in den Bodenseeraum vordrang Bereits 1260 entstand das filigran gestaltete Heilige Grab in der Mauritiusrotunde Rege Bautatigkeit im neuen Stil setzte um 1300 mit der Errichtung des Klostergevierts an der Nordseite des Munsters ein Der Kreuzgang und die Erneuerungen an Konradi und Mauritiuskapelle gehoren zu den umfassenden Baumassnahmen unter Bischof Heinrich II von Klingenberg 1293 1306 Sie geschahen nach einem Reformbeschluss des Domkapitels von 1294 der die Unentschlossenheit und den Machtzerfall des Bistums beenden sollte Insbesondere gegenuber der exemten Reichsabtei Salem die im Rahmen ihrer wachsenden Grosse und Bedeutung gerade einen Kirchenneubau begonnen hatte Salemer Munster demonstrierte man durch die Bauten wiedererwachtes Konkurrenzbewusstsein Nach erneuten Streitigkeiten um den Bischofssitz und einer Doppelwahl 1306 fand der Kreuzgang jedoch erst 1320 seinen Abschluss was sich im Stilbruch zwischen Sud und neuerem Ostflugel niederschlug Das Munster als Konzilskirche Bearbeiten nbsp Sitzung der Gelehrten Bischofe Kardinale und des Gegenpapstes Johannes XXIII im Konstanzer Munster Konzilschronik von Ulrich Richental um 1456 Von 1414 bis 1418 war der Bischofssitz Gastgeber des Konzils von Konstanz des grossten mittelalterlichen Kongresses nordlich der Alpen Zeitweilig residierten in der Stadt der amtierende Papst Johannes XXIII Gegenpapst Konig Sigismund zahlreiche Kardinale Erzbischofe und Bischofe mit Tausenden von Bediensteten Botschafter aus den teilnehmenden Nationen sowie Gelehrte Theologen Kaufleute Handwerker und nicht zuletzt auch Prostituierte aus ganz Europa Die Kathedrale war der offizielle Sitzungsort fur die 45 allgemeinen Konzilssitzungen und Generalkongregationen sowie fur die grossen liturgischen Feiern Eine zeitgenossische Darstellung aus der Konzilschronik des Ulrich Richental zeigt die fur die Sitzungen eigens angefertigten tribunenartigen Holzbanke Rund 200 Predigten teils kirchenpolitischen Inhalts wurden im Laufe des Konzils im Munster gehalten Der Konig las hier nach seiner Ankunft am Heiligabend 1414 das Evangelium bei der Weihnachtsmesse mit Reichskrone auf dem Haupt und gezucktem Schwert wie es seinem Selbstverstandnis als Oberherrn des Konzils entsprach Hier fiel auch am 6 Juli 1415 auf der 15 Gesamtsitzung nach erhitzter Debatte das Todesurteil uber den tschechischen Reformtheologen Jan Hus der noch am selben Tag ausserhalb der Stadt verbrannt wurde Wahrend die Wahl des neuen Papstes Martin V die das Abendlandische Schisma beendete im stadtischen Kauf und Lagerhaus heute Konzilgebaude genannt abgehalten wurde fanden seine Priester und Bischofsweihe in der Kathedrale und seine Inthronisation am 21 November 1417 auf einer Tribune auf dem Munstervorplatz statt Eine Grabplatte vor den Stufen zum Hochchor gefertigt von englischen Handwerkern erinnert zudem noch heute an Bischof Robert Hallum von Salisbury der 1417 wahrend des Konzils verstarb und hier begraben liegt Spatgotische Erneuerung 1420 1520 Bearbeiten nbsp Sudfassade und Turme in ihrer spatgotischen Hulle Lithographie von L Deroy um 1820 nbsp Lorenz Reders unausgefuhrter Turm Entwurf nach dem Brand von 1511 Wiesbaden Hess Hauptstaatsarchiv Das Konzil brachte dem Bistum einen vorubergehenden wirtschaftlichen Aufschwung so dass ab 1423 eine rege Bautatigkeit am Munster begann die gut ein Jahrhundert andauerte und das Munster im Wesentlichen zu seinem heutigen Erscheinungsbild brachte Als besonders baufreudig galt Bischof Otto III von Hachberg 1410 1434 Kritische Zeitgenossen berichten er habe so vyl lust und liebe gehapt ze buwen dass er das Bistum in schwere Schulden sturzte Zunachst erhielt der romanische Innenraum des Munsters eine Neufassung im Stil der Spatgotik Die Seitenschiffe die Untere Sakristei der Thomaschor der sudliche Querarm und das Sanktuarium erhielten zwischen 1423 und 1453 ihre spatgotischen Rippengewolbe und Masswerkfenster Die Ostwand des Hochchors wurde durchbrochen und mit drei hohen Spitzbogenfenstern versehen die fur die Dreifaltigkeit stehen Die Sudfassade des Querhauses wurde ebenfalls neu gestaltet um das erneuerte Munster auch zur Stadt hin angemessen zur reprasentieren Im Thomaschor entstand der Schnegg ein frei stehender sechseckiger Treppenturm aus Sandstein mit ausserst filigran gestalteter Architektur und figuralen Skulpturen an denen sich das Konnen aber auch die Grenzen der zeitgenossischen Konstanzer Bildhauer und Ingenieure ablesen lassen Bereits ab Mitte des 14 Jahrhunderts so wird angenommen gab es am Munster eine dauerhafte Bauhutte 5 In der besser dokumentierten Zeit um 1500 beschaftigte die Konstanzer Dombauhutte regelmassig zwischen 20 und 30 Steinmetze die in regem Austausch mit den Bauhutten in Speyer Koblenz Salem Strassburg Bebenhausen und Maulbronn standen Die Bauten zwischen 1453 und 1526 werden drei Huttenmeistern zugeordnet wobei Arbeiten aus dieser Zeit nicht diesen Werkstattleitern allein zuzuschreiben sind haufig wechselnde Handwerker sorgten fur die Ausfuhrung uber die Inhalte theologischer Bildprogramme bestimmte das Domkapitel Der erste dieser drei grossen Werkmeister ist Vincenz Ensinger tatig 1453 1489 Sohn des Matthaus Ensinger Er liess die Dombibliothek im Obergeschoss in den Kapitelsaal umbauen und die Reihe der Kapellen am sudlichen Seitenschiff anlegen 1465 1485 Ensinger beauftragte zudem den renommierten Strassburger Bildhauer Niclas Gerhaert van Leyden mit einer Neuausstattung des Chorraums Gerhaert fertigte jedoch nur ein Altarretabel das angeforderte Chorgestuhl kam nicht zustande da der Leydener nach einem Streit um Lohnforderungen unverrichteter Dinge abreiste Der ortsansassige Simon Haider ubernahm den Auftrag Haider der selbst nur Tischler war beschaftigte zu diesem Zweck Bildschnitzer die wohl auch die Bildfelder an den Turen des Westportals fertigten Das Retabel Gerhaerts wurde wahrend der Reformationszeit zerstort diente jedoch bis zu diesem Zeitpunkt den suddeutschen Bildschnitzern als gut erreichbares herausragendes Anschauungsobjekt Unter Werkmeister Lux Boblinger tatig 1490 1502 Bruder des Matthaus Boblinger entstand die dekorative Welserkapelle am Nordturm Im Auftrag von Bischof Hugo von Hohenlandenberg legte Boblinger 1497 den Grundstein zum Mittelturm der die Fassade zum monumentalen Westturmblock nach dem Vorbild des Strassburger Munsters erganzen sollte Um die Wucht dieser Fassade zu stutzen entstanden die beiden monumentalen Strebepfeiler links und rechts des Portals Sein Nachfolger Lorenz Reder aus Speyer tatig 1505 1526 zuvor Werkmeister am Uberlinger Munster schloss den Mittelturm bis zur Hohe der beiden bestehenden Turme ab Wie die beiden Seitenturme sollte er ein spitzes Dach aus Bleiplatten erhalten Am 21 Oktober 1511 zerstorte eine Feuersbrunst die Dacher und Glockenstuben der drei Turme sowie die Orgel Den Wiederaufbau finanzierte die Kirche durch einen Ablass der an die Konstanzer Burger verkauft wurde Von 1512 bis 1526 reparierte man zunachst die bestehenden Turme und setzte auf die Nord und Sudturmstumpfe gewolbte Masswerkkuppeln Zwischen beiden befand sich die holzerne Stube des Turmwachters Das Wachterhaussle war standig besetzt wobei sich Stadt und Domherr die Kosten teilten Vollkommen neu errichtet wurden auch eine imposante neue Orgel 1515 1523 sowie die Orgelempore 1516 1518 und das Gewolbe der Vorhalle 1518 Eine Konferenz von Huttenmeistern umliegender Grosskirchen hatte unmittelbar nach dem Brand den Bau eines Mittelturms nach Art des Freiburger Munsters empfohlen er kam nie zur Ausfuhrung weil die Stadt zunehmend unter den Einfluss der Reformation geriet und jede Bautatigkeit am Munster zum Erliegen kam Bildersturm und Gegenreformation Bearbeiten nbsp Ehemals jesuitische Christuskirche errichtet 1604 1607Im fruhen 16 Jahrhundert verbreitete sich die Reformation zuerst in den Reichsstadten In Konstanz traten 1518 wenige Monate nach Martin Luthers 95 Thesen die ersten reformatorischen Prediger auf als ihr wirkmachtigster wohl Ambrosius Blarer Der Rat der Stadt ergriff die Gelegenheit Bischof Hugo von Hohenlandenberg zu entmachten der bereits seit Jahren versucht hatte seine weltlichen Privilegien in der Stadt wieder auszuweiten Unter Protest verliess der Bischof im November 1526 die Stadt und siedelte nach Meersburg uber das Domkapitel zog nach Uberlingen und 1542 nach Radolfzell Das Inventar des Munsters und den Domschatz soweit die Kleriker ihn nicht mitnehmen konnten stellte der Rat der Stadt unter seine eigene Verwaltung Der Bildersturm ging in Konstanz sehr geordnet vonstatten Die kostbaren Reliquienschreine die Bilder Statuen Gewander Teppiche und ubrigen verwertbaren Kunstgegenstande des Bischofssitzes beschlagnahmte die Stadtkasse und liess sie nach und nach einschmelzen oder gewinnbringend verkaufen 6 Reliquien darunter auch die Gebeine der Bistumsheiligen Konrad und Pelagius und die im Kloster Petershausen verwahrten Gebeine von St Gebhard wurden in den Rhein geworfen Die uber 60 Altare des Munsters sowie fast das gesamte Inventar gingen so unwiederbringlich verloren Das Munster wurde evangelische Pfarrkirche unter stadtischer Aufsicht sollte es jedoch nur fur etwa zwei Jahrzehnte bleiben Im August 1548 zwang Kaiser Karl V Konstanz als letzte suddeutsche Stadt des Schmalkaldischen Bundes mit militarischer Gewalt zur Rekatholisierung Konstanz verlor seine Reichsfreiheit und wurde Vorderosterreich angeschlossen Die Domherren kehrten zuruck um von der Stadt die Ruckgabe ihres Besitzes und ihrer Hauser zu fordern Auf Bitten der Stadt kam auch der neue Bischof Christoph Metzler von Andelberg am 11 Mai 1551 wieder nach Konstanz wo er eher kuhl empfangen wurde um am 13 Mai das Munster im alten Glauben neu zu weihen Meersburg sollte jedoch bis zur Auflosung des Bistums bischofliche Residenzstadt bleiben In der Folgezeit musste die gesamte Ausstattung des Munsters und der Seitenkapellen neu beschafft werden Ein Teil der Altare Glocken und Orgeln wurde auf Kosten der Stadt wiederbeschafft Die Finanzen des Bistums waren nicht uppig genug um grosszugige Baumassnahmen zu erlauben Stiftungen stammten vor allem von reichen Burgern oder aus dem Privatvermogen der adeligen Domherren selbst Um im Zuge der Gegenreformation den katholischen Glauben dauerhaft zu sichern holte man um 1600 Jesuiten an den Bischofssitz Sie errichteten in demonstrativer Nahe des Munsters die Christuskirche heute altkatholische Kirche und eroffneten daneben eine Schule das heutige Heinrich Suso Gymnasium Auf Drangen der Jesuiten wurde 1609 im Munster eine Diozesansynode zur Reformierung des Bistums abgehalten Auch kunstlerisch waren die Gegenreformatoren aktiv Die mittelalterliche bemalte Holzdecke im Mittelschiff wich unter Leitung des jesuitischen Architekten Heinrich Mayer dem neuen Gewolbe 1679 1683 die Seitenchore erhielten monumentale Barockaltare Weiter reichende Umgestaltungen im romischen Jesuitenstil liessen sich jedoch nicht finanzieren Klassizismus um 1775 Bearbeiten nbsp Entwurf fur die Umgestaltung des Chors von d IxnardErst gegen Ende des 18 Jahrhunderts kam es im Munster zu weiteren Baumassnahmen nun nach Art des franzosischen Klassizismus Der begehrte Schloss und Kirchenbaumeister Pierre Michel d Ixnard der kurz zuvor von der Reichsabtei Salem den Auftrag zu einer Kirchenausstattung erhalten hatte entwarf fur die Konstanzer Kathedrale einen neuen Hochaltar 1774 und eine Gesamtgestaltung des Altarraums der Vierung und der Querhausarme im neuen antikisierenden Stil Die Ausfuhrung ubernahmen seine Mitarbeiter Josef Ferdinand Bickel und Carlo Luca Pozzi aus der Tessiner Stuckatorenfamilie Pozzi Der neue Hochaltar ruckte dabei nahe an die Ostwand deren Fenster im unteren Drittel vermauert wurden Die drei Chorraume und die Vierung erhielten Kassettendecken mit Teilvergoldung die Wande wurden in einer einheitlichen Marmorschale dekoriert Dieser klassizistische Entwurf ist nicht unumstritten Im 19 Jahrhundert wurde die klassizistische Uberformung gotisch germanischer Architektur rundweg abgelehnt Heute gilt er dagegen weitgehend als angemessene Neuinterpretation der ursprunglichen romanisch gotischen Raumform wie sie d Ixnards Helfern auch im Salemer Munster gelang Sakularisation und Auflosung des Bistums Bearbeiten Mit der Sakularisation begann der Niedergang des Bistums Bereits 1795 zog Osterreich einen erheblichen Teil des Munsterschatzes ein um die Koalitionskriege gegen Frankreich zu finanzieren Das Hochstift Konstanz der weltliche Territorialbesitz der Furstbischofe wurde 1802 beschlagnahmt und fiel an die Markgrafschaft Baden so auch wenige Jahre spater die Stadt Konstanz Damit waren auch die Sakralgebaude und der Domschatz des Bischofssitzes badisches Eigentum Der geistliche Einflussbereich des Bischofs uberdauerte kaum zwei Jahrzehnte Der aufklarerische Theologe Ignaz Heinrich von Wessenberg seit 1801 Generalvikar des Bistums und ein Anhanger des Josephinismus wurde 1817 nach dem Tode von Bischof Karl Theodor von Dalberg zum Kapitularvikar gewahlt Papst Pius VII widersetzte sich Wessenbergs Planen fur eine deutsch katholische Nationalkirche und erkannte die Wahl nicht an Kurzerhand loste der Papst das Bistum Konstanz auf und grundete das Erzbistum Freiburg Unter dem Schutz der Landesregierung fuhrte Wessenberg seine Arbeit bis zur endgultigen Neubesetzung des neuen Bischofsstuhls 1827 fort Sein Wohnhaus lag dem Munster fast direkt gegenuber 1860 liess die Stadt ihren Ehrenburger im nordlichen Seitenschiff des Munsters begraben Das Munster war ab 1821 nur noch eine einfache katholische Pfarrkirche Die alte Pfarrkirche fur die Niederburg St Johann wurde geschlossen und ein Munsterpfarrer eingesetzt Mit der Stephanskirche uberlebte das Munster so die Profanierungs und Abrisswelle die die meisten Konstanzer Kirchen ereilte Jedoch fiel ein Grossteil des Dombezirks im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts Branden und Abrissmassnahmen zum Opfer 1824 zerstorte ein verheerender Brand den alten Wohnkomplex der Kanoniker sowie den Stauf und einen Teil des Kreuzgangs Die 900 Jahre alte seit der Reformationszeit unbewohnte Bischofspfalz sudlich des Munsters wurde abgerissen und 1830 durch das klassizistische Gesellschaftshaus der Konstanzer Museumsgesellschaft ersetzt das heute als Pfarrhaus dient Regotisierung und Turmvollendung um 1850 Bearbeiten nbsp Das Munster nach der Turmvollendung 1856 kolorierter Stich von Ludwig Thumling nach C Dyckerhoff nbsp Fur kurze Zeit standen 1853 54 neuer Turm und spatgotische Kaseglocken nebeneinander Stich von C Dyckerhoff Um die Mitte des 19 Jahrhunderts setzte sich in Baden die Idee der Denkmalpflege durch die bald auch das Konstanzer Munster erfasste eines der herrlichsten Monument gotischer Baukunst das zu den schonsten seiner Zeit gehort wie es das Baugutachten eines zeitgenossischen Architekten formuliert 1844 genehmigte Leopold von Baden die Restaurierung Unter Aufsicht des Baudirektors Heinrich Hubsch wurde der Bau von 1846 bis 1860 von aussen saniert Die Baumassnahmen umfassten eine umfangreiche Regotisierung des Munsters Das 19 Jahrhundert empfand die Gotik als den ureigenen Baustil der deutschen Nation weshalb das Munster in den Zustand vor der Barockisierung fur die man wenig Zuneigung empfand zuruckgefuhrt werden sollte Wie an vielen anderen deutschen Bauten sollte auch hier ein patriotisch uberhohter Idealzustand wiedererstehen der historisch so nie bestanden hatte Bei der Restaurierung vereinfachte man das beschadigte Stabwerk der Westfront Nord und Sudportal wurden ebenfalls 1854 bzw 1857 umgebaut Das als unrein empfundene Stilgemisch der Fassade wurde nach neugotischen Vorstellungen vereinheitlicht und der heute noch bestehende Dachreiter erganzt Nur dank der Proteste des Munsterpfarrers verzichtete man auf die Rucksanierung des klassizistischen Chorraums Die von d Ixnard vermauerten Chorfenster wurden jedoch wieder geoffnet Der einschneidendste Eingriff begann 1850 Der achteckige Turm mit durchbrochenem Masswerkhelm veranderte nachhaltig das Erscheinungsbild des Munsters 7 Die bei der Bevolkerung beliebten spatgotischen Masswerkkuppeln uber den beiden Turmen von Hubsch als Kaseglocken bezeichnet sowie das Pyramidendach der Wachstube storten den Geschmack des Baudirektors Zunachst war ein eingeschossiges Oktogon mit einer einfachen Kuppel geplant die sich dezent an den bestehenden Turmkuppeln orientierte der zweite Entwurf der schliesslich ausgefuhrt wurde erhohte das Oktogon auf zwei Geschosse und kronte es mit einer durchbrochenen Masswerkspitze Als unmittelbares Vorbild gilt die Turmnadel des Freiburger Munsters Den Mittelturmentwurf des spatmittelalterlichen Baumeisters Lorenz Reder kannte Hubsch nicht Auf die im Mittelalter ursprunglich geplanten Doppelturme verzichteten die Planer ob aus asthetischen oder finanziellen Grunden ist nicht bekannt Am 27 Juli 1853 stand die abschliessende Kreuzblume an ihrem Bestimmungsort die Masswerkkuppeln fielen im Jahr darauf Die 78 Meter hohe Turmnadel besiegelte die Gotisierung der salischen Basilika Die aus Sicht heutiger Denkmalschutzer fragwurdige Erganzung erwies sich aber auch als stadtplanerischer Geniestreich bekam doch der Stadtkern dadurch einen markanten von weither sichtbaren Orientierungspunkt Restaurierungen 1880 1935 Bearbeiten nbsp Langhaus und Chor mit vorubergehend geoffneten Chorfenstern 1888 Fotografie German Wolf Das Munsterinnere musste noch mehrere Jahrzehnte auf die neugotische Restaurierung warten 1879 empfahl August Essenwein Direktor des Germanischen Museums eine Wiederherstellung der mittelalterlichen Holzdecke fur die das barocke Gewolbe hatte weichen mussen Der Plan wurde nicht umgesetzt dafur erfuhren die Seitenschiffkapellen und die Mauritiusrotunde unter Leitung von Bauinspektor Bar zwischen 1881 und 1887 eine Ausmalung in imitierter mittelalterlicher Malerei die jedoch von Zeitgenossen als planlos kritisiert wurde Glasfenster und Mosaikboden gestaltete 1880 Professor Alexander Linnemann aus Frankfurt Unterlagen hierzu befinden sich im Linnemann Archiv Die neugotische Ausstattung der meisten Seitenkapellen ruhrt aus der Zeit zwischen 1910 und 1914 Eine weitere Restaurierung des Kircheninneren folgte 1922 1923 zum 800 jahrigen Jubilaum der Heiligsprechung von Bischof Konrad Die gotischen Fenster der Chorwand wurden vollstandig geschlossen die Dekoration mit Stuckfiguren und Ornamenten erganzt und in die nun einheitlich klassizistische Raumschale integriert die Ausfuhrung besorgte die Kunstwerkstatt Victor Mezgers nach einem Entwurf des Bauleiters Paul Motz 8 Die farbigen Bemalungen in der Krypta der Konradikapelle und diversen Grabmalern wurden entsprechend den Bauuntersuchungen wiederhergestellt In den 1930er Jahren folgten Ausbesserungsarbeiten im Aussenbereich wobei meist Kunststein Beton und Bitumen zum Einsatz kamen Sandstein aus der Schweiz konnte nach 1933 aus politischen Grunden nicht mehr verwendet werden Die damaligen teils experimentellen Methoden der Reparatur erweisen sich heute als problematisch da sich unter den damals angefertigten Abdichtungen Wasser staut und weitere Schaden anrichtet Von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart Bearbeiten nbsp Schadhaftes und saniertes Mauerwerk am nordlichen QuerhausAm 17 Januar 1958 wurde die Kirche durch Papst Pius XII mit dem Apostolischen Schreiben Venusta quidem zur Basilica minor erhoben 9 Eine erneute umfassende Sanierung des Munsters begann 1962 Vor allem der Sandstein leidet unter Umweltschadstoffen so dass Steinmetzarbeiten am Munster laufend ausgebessert oder durch Kopien ersetzt werden mussen Auch der Kunststein der 1930er Jahre verursacht zusatzliche Schaden Seit 1968 gibt es eine standige Munsterbauhutte unter Aufsicht des Staatlichen Vermogens und Hochbauamts Konstanz Sechs bis acht Steinmetze arbeiten fast ausschliesslich an der Bestandserhaltung und Instandsetzung des Munsters Seit den 1960er Jahren wurden so rund 30 Mio Euro fur die Sanierung und den Erhalt des Munsters aufgewendet 1974 1975 wurde die Krypta renoviert 10 Von 1979 bis 1988 wurde die Welserkapelle an der Nordwestecke des Munsters saniert dabei wurde der ursprungliche Zustand vor den Sanierungen des 19 Jahrhunderts wiederhergestellt und wo dies nicht moglich war moderne Wasserspeierfiguren eingepasst 1985 ergab eine Bauuntersuchung der Turme dass deren Obergeschosse so sanierungsbedurftig waren dass oberflachliche Massnahmen nicht immer genugten Stattdessen wurde das Glockengeschoss am Nordturm von 1991 bis 1996 vollstandig abgetragen und aus gesundem Sandstein identisch wieder aufgebaut am Sudturm genugten Reparaturen Der eingesetzte Sandstein stammt wie zur Bauzeit aus Rorschach und neuerdings auch vom Zurichsee Von 1998 bis 2001 folgten das neugotische Oktogon und der Turmhelm Gleichzeitig wurde die gesamte Westfassade umfassend instand gesetzt Im Jahr 2005 waren die Arbeiten an der Turmanlage weitgehend abgeschlossen Sanierungen an den Nord und Sudfassaden stehen noch aus Die heutige Munsterpfarrei ist fur etwa 3000 Glaubige zustandig Im Gemeindegebiet liegt als einziges Konstanzer Kloster das Reformation und Sakularisation uberlebt hat das Dominikanerinnenkloster Zoffingen in der Bruckengasse 1257 gegrundet Das grosste jahrlich gefeierte Fest der Pfarrei ist das Konradifest am 26 November zu Ehren des Hl Konrad bei dem jeweils ein Bischof oder Abt der Diozese Freiburg im Breisgau oder der benachbarten Bistumer zu Gast ist Das Marienpatrozinium wird am 8 September Maria Geburt begangen Fur Besucher ist das Munster ganzjahrig geoffnet die Turmplattform ist von Ostern bis Ende Oktober zuganglich Im Munster finden neben katholischen Gottesdiensten auch regelmassig Konzerte statt Architektur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Grundriss des MunstersDas Konstanzer Munster ist eine dreischiffige Basilika mit Querschiff und gerade abschliessendem dreizelligem Chor Der eigentliche Bau mit seiner schlichten Kubatur ist unverkennbar romanisch wahrend das auf allen Seiten angebrachte Masswerk und die hohen Spitzbogenfenster vom spatmittelalterlichen Willen zeugen die Kirche an die grossen gotischen Bischofskirchen anzugleichen Die Westseite zum Munsterplatz hin ist als eigentliche Schauseite der Kirche von den massiven Stumpfen der Doppelturme gepragt deren Masswerk ihnen eine filigrane Gliederung verleiht Von Suden prasentierte sich die Kirche mit einem aufwandigen Seitenportal im 19 Jahrhundert noch von einer dekorativeren Seite wahrend heute nur noch die fruhgotische Sudwand des Querschiffs von ihrer reprasentativen Funktion zeugt Im Osten schliessen sich an die Aussenwand des Nordchors die Bauten der Mauritiusrotunde sowie des Kapitelsaals und der Margaretenkapelle an die durch die Reste des ehemaligen Kreuzgangs miteinander verbunden sind Langhaus Bearbeiten nbsp Blick ins Langhaus Richtung AltarraumAm Langhaus wird die Uberlagerung verschiedener Bauperioden besonders sichtbar Die Saulenreihen links und rechts des Laienraums sind unverkennbar romanisch gepragt und stammen aus der Rumold schen Bauperiode nach 1054 Insgesamt sechzehn Saulen auf jeder Seite tragen die halbkreisformigen Arkaden Sie besitzen machtige schlicht gearbeitete achtseitige Kelchkapitelle wahrscheinlich nach Vorbildern im Goslarer Dom und attischen Basen Jede Saule ist aus einem einzigen Block Rorschacher Sandstein gefertigt Der schmale hohe Raum erzeugt einen optischen Tiefensog zum Altar hin den die weit gespannten Rundbogen in einen gemessenen Takt unterteilen Der abschliessende Rundbogen rahmt die aufsteigende Folge der strengen Kuben von Vierung und Hochchor Apsis Das barocke Kreuzrippengewolbe 1679 80 das den Raum uberdacht spannt die Obergaden in diese Schrittfolge ein und verwebt sie kunstvoll zu einer Raumeinheit Zwar lebt das Gewolbe von einem buhnenhafteren Raumgefuhl als die strengen gemessenen Saulenreihen doch fugt es sich harmonisch in den Gesamtraum ein Die Gewolberippen setzen die spatgotischen Gewolbe der Seitenschiffe und des Chorraums fort ohne dabei die Jochfolge des Langschiffs zu storen Auf der linken Seite des Langschiffs ist am Obergaden noch der Turrahmen zu sehen durch den einst die Hangeorgel zu betreten war Westwand Bearbeiten Die Balustrade der Orgelempore gestaltet von Lorenz Reder vermischt skulpturale Formen aus der Gotik und der Renaissance Im Bogen unterhalb der Empore findet sich das Totenbild des Weihbischofs Georg Sigismund Miller 1686 Das zweiteilige Bild stammt von Johann Christoph Storer und ist auf 1659 datiert der Bischof bestimmte also noch zu Lebzeiten uber seine Nachwirkung Im rechten Bildteil kniet der betende Bischof neben Christus und Maria Mariologische Zitate finden sich auf Spruchbandern vor des Bischofs Mund HINC LACTOR AB UBERE Ich nahre mich an ihrer Brust an Christi Kreuz HINC PASCOR AB VULNERE Ich weide mich an seiner Wunde und vor Christus FILIOLI HAEC PECCATORU M SCALA HAEC MEA MAXIMA FIDUCIA EST HAEC TOTA RATIO SPEI MEAE Diese gottliche Mutter O meine Sohne ist die Leiter der Sunder durch welche sie zur Hohe der gottlichen Gnade emporsteigen sie ist meine grosste Zuversicht sie ist der ganze Grund meiner Hoffnung Bernhard von Clairvaux In nativitate B V Mariae 441B Im Bogenscheitel findet sich ein Bild Gottvaters mit zwei Putten die eine Schriftrolle halten Das linke Bild zeigt ein Vanitasmotiv Ein Skelett im Bischofsornat deutet auf einen Ritter in voller Rustung welcher den Wappenschild des Weihbischofs halt Im Bogenzwickel daneben ein Sockel mit verdunkelter Sonne und dem Spruchband SOL OBSCURATUS EST Die Sonne ist verdunkelt sowie einer Inschrift zu Ehren des Bischofs Das Bild konnte wohl nur deshalb so prominent im Kirchenschiff platziert werden weil es der gangigen Marienverehrung entsprach Querhaus und Hochchor Bearbeiten nbsp Die Vierung und dahinter der HochchorDas Querhaus des Munsters ist dreifach gegliedert Die ausgeschiedene Vierung an die sich ostlich der Hauptchor mit dem klassizistischen Hochaltar anschliesst links der Vierung der Thomaschor und rechts der Maria End Chor Das Vierungsquadrat bestimmt charakteristisch fur romanische Basiliken als Masseinheit die Grosse der anschliessenden Raumeinheiten Gebundenes System Der Fussboden der Vierung und der Seitenchorraume ist um rund einen Meter gegenuber dem Langhaus erhoht der Hauptchor wiederum um funf Stufen gegenuber der Vierung Der gesamte Deckenraum des Chors und der Vierung ist einheitlich klassizistisch dekoriert ebenso sind die Wande des Hochchors in Gold und weissem Marmor verkleidet Die beiden Nebenchore uberdachen jeweils Rippengewolbe mit teilweise vergoldeten Kassetten Im Nordchor ist das Gewolbe als siebenzackiger Stern gestaltet im Hauptchor fullen florale Rhomben die Zwickel der gotischen Spitzbogen Der Hochchor diente bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil als Altarraum Dort steht noch der klassizistische Hochaltar ein Entwurf d Ixnards Die Ruckwand ist fensterlos seit die drei grossen gotischen Ostfenster 1923 verschlossen wurden Erkennbar sind noch die Dimensionen der ursprunglichen Spitzbogenfenster durch die das Licht der aufgehenden Sonne direkt in die Kirche fiel Vor dem mittleren Fenster hangt zentral ein monumentales Olgemalde von Franz Carl Stauder das Maria Aufnahme in den Himmel zeigt 1701 Das Bild wird flankiert von Monumentalstatuen der Kirchenpatrone Konrad und Pelagius Thomaschor Bearbeiten nbsp Sterngewolbe im Thomaschor nbsp Der spatgotische Schnegg Die beiden seitlichen Chorraume beherbergen jeweils monumentale Barockaltare Der Altar im nordlichen Querhaus Thomaschor ist von Christoph Daniel Schenck skulptural dekoriert neben Christus und St Konrad stehen hier Kaiser Heinrich II und Helena das Kruzifix uber dem Altar stammt von Carlo Luca Pozzi aus Como Der sogenannte Schnegg im Thomaschor ist ein spatgotisches Schmuckstuck des Munsters ein acht Meter hohes sechseckiges Treppenhaus aus behauenem Sandstein das mit Masswerk und figurlichen Darstellungen verziert ist Die funf Meter hohe Wendeltreppe im Innern fuhrte zum Gewolbe des Ostbaus und zur Hangeorgel im Mittelschiff Die Relieffiguren stellen in typologischer Gegenuberstellung Symbole der Jungfraulichkeit Mariens dar So stehen Gideon und Maria Verkundigung sowie der brennende Dornbusch und die Geburt Christi einander gegenuber Die Ecken des Turmchens zieren acht Prophetenfiguren Die Beschriftung der Spruchbander sowie die ursprungliche farbige Bemalung aller Figuren fehlen Die ausfuhrenden Meister des Turms sind bis auf einen Meister Antoni nicht namentlich bekannt der Baubeginn ist auf 1438 datiert Das kunstlerische Vorbild sieht Reiners 1955 in einem achtseitigen externen Treppenturm am Schloss von Bourges Wahrend die skulpturalen Arbeiten viel Bewunderung fanden gilt die Konstruktion insgesamt als statische Fehlplanung die nur von der Treppenkonstruktion gehalten wird An der Nordwand des Thomaschors findet sich auch eine gotische Darstellung des Todes der Jungfrau Maria und ihrer Beweinung durch die Junger die als Skulpturengruppe plastisch gearbeitet ist Sie war ursprunglich im Sudchor aufgestellt da dieser Maria Tod gewidmet ist steht jetzt aber in einer spatgotischen Nische die eigentlich eine Grabstatte des Domherrn und Kantors Friedrich von Richtenberg beherbergt Maria End Chor Bearbeiten Den Altar im Sudchor schuf 1637 Jorg Guggenbuchel aus Einsiedeln das Altarblatt mit dem Tod Mariens stammt von Johann Rieger Margaretenkapelle Bearbeiten Hinter dem Sud oder Maria End Chor liegt die Margaretenkapelle ein erstmals 1222 erwahnter Sakralraum der 1423 mit einem gotischen Kreuzgewolbe eingewolbt wurde Farbige Wandmalereien fruhes 14 Jahrhundert zeigen eine Konstellation dreier Motive mit gemaltem Rahmen links Christus in einem Kranz von Engeln rechts der Teufel der von drei Engeln mit Lanzen niedergedruckt wird und uber beiden Motiven die Mutter Gottes mit Christus auf dem Arm zu ihren Fussen die Wappen des Stifters Bischof Otto III von Hachberg des Bistums und der Grafen von Freiburg An der Sudwand der Kapelle befinden sich das Hochgrab des Bischofs direkt dahinter wandseitig ein Blendbogen der von Wandmalereien datiert auf 1445 umgeben ist Hochgrab Blendbogen und die Wandmalerei bilden eine Einheit Die Malerei zeigt im Inneren des Bogens eine Kreuzigungsszene uber dem Bogen eine gemalte Masswerkbrustung hinter der sich die Mutter Gottes in einem Reigen musizierender Engel zeigt Die feine Zeichnung in Ol und Temperafarbe ist teils abgeblattert oder durch spatere Ubermalung zerstort Mit ihrem plastischen Hintereinander gehort sie zu den fruhesten Werken des raumlichen Illusionismus in der deutschen Kunst Die Margaretenkapelle wurde 2008 restauriert und wieder der Offentlichkeit zuganglich gemacht Seitenschiffe und Seitenkapellen Bearbeiten nbsp Christophorus Darstellung im nordlichen QuerschiffDie Seitenschiffe stammen aus der romanischen Bauphase nach 1054 und wurden im 15 Jahrhundert mit einfachen Kreuzrippengewolben uberspannt Die Schlusssteine der Gewolbe sind mit Heiligenfiguren und Fantasiewesen etwa einer Chimare bemalt Die das Gewolbe tragenden Dienste sind an den Ruckseiten der Langschiffsaulen bis auf den Boden durchgezogen an den Aussenseiten der Schiffe wurden sie teilweise entfernt An den Seitenschiffen lagert jeweils eine Reihe von acht Seitenkapellen 15 Jahrhundert an Nur sparliches Licht fallt durch die prachtigen Buntglasfenster der Kapellen Die Reihe der Kapellen wird vom Nord bzw Sudportal unterbrochen Ihre Altarausstattungen stammen zumeist aus dem 18 und 19 Jahrhundert und wurden von hochrangigen Konstanzer Familien Domherren und Bischofen gestiftet Mit den Stiftern wechselten auch bei vielen im Laufe der Zeit die Patrozinien Die Eingange zu den Kapellen sind mit schmiedeeisernen Gittern verschlossen von denen manche Uberreste des prachtigen barocken Chorgitters sind Von den ursprunglich wohl zahlreichen Wandmalereien sind nur wenige erhalten An den Westwanden sowohl des sudlichen wie des nordlichen Seitenschiffs zu beiden Seiten des Westportals finden sich prominent monumentale Darstellungen des Christophorus Beide sind stark verblasst Das sudliche Bild datiert auf 1435 und 1924 restauriert zeigt den Trager mit Christus auf dem Rucken den Fluss durchschreitend wobei die umgebende Landschaft detailliert und plastisch gezeichnet ist Das fast ganz verblasste nordliche Bild auf 1470 datiert zeigt eine weit naturalistischere Darstellung des Christophorus mit dem Eremiten vor dem Hintergrund eines Sees mit einer Sirene Schiffen Enten Wasservogeln und einer Stadt die haufig als fruhe Abbildung der Stadt Konstanz gedeutet wird In den Seitenschiffen finden sich zahlreiche Grabplatten und Epitaphe von Bischofen Weihbischofen und Domherren Auch der letzte Bistumsverweser und Konstanzer Ehrenburger Ignaz Heinrich von Wessenberg liegt im nordlichen Seitenschiff begraben Welserkapelle Bearbeiten Die Welserkapelle ist die westlichste der Nordkapellen und ist als eingeschossiges Bauwerk an die Nordseite des Nordturms angeschlossen Unter Bischof Otto von Sonnenberg 1474 1491 begonnen ist die ursprungliche Funktion dieses herausragenden Baukorpers ungeklart Ihre dichte Dekoration im Aussenbereich weist nach den einschneidenden Restaurierungen des 19 und den Rekonstruktionsarbeiten im 20 Jahrhundert ein Stilgemisch aus rekonstruierter Gotik und modernen Erganzungen auf Neben dem wiedererstandenen Zierwerk finden sich vier moderne Wasserspeier die fur die vier Kardinaltugenden stehen Im Innern schliesst sie sich als erste der Nordkapellen an das nordliche Seitenschiff an Ihren Namen erhielt sie als Familienkapelle der Familie Matthaus Welser der Kanonikus Severinus Welser stiftete den Altar und wurde 1659 hier begraben Bemerkenswert ist im Innern der umlaufende Relieffries mit Brustbildern von 21 Propheten sowie kleinere Ganzkorperfiguren mannlicher und weiblicher Heiliger Diese Steinmetzarbeiten der Munsterbauhutte aus der Zeit um 1500 gehoren zu den herausragendsten plastischen Arbeiten im Munster Die vier farbigen Glasfenster der Kapelle wurden in den Jahren 1989 90 11 vom Glaskunstler Hans Gottfried von Stockhausen gestaltet Turme und Westportal Bearbeiten nbsp Turmspitze und OktogonDie Westseite der Kirche wird bestimmt durch eine machtige Sandsteinfront die das Eingangsportal uberspannt Sie gliedert sich in Nord Mittel und Sudturm Nord und Sudturm 12 14 Jahrhundert sind durch umlaufende Gesimse in vier Geschosse unterteilt Die Turmfassaden sind undekoriert und weisen nur schmale Lichtscharten auf lediglich die Obergeschosse die als Glockenstuben dienen haben mit Masswerk verzierte Schalloffnungen Die Turme schliessen im vierten Stockwerk mit einer Plattform ab auf der das durchbrochene Oktogon steht das in die filigran gearbeitete Turmnadel 19 Jahrhundert ubergeht Die Balustrade der 40 m 12 hoch liegenden Aussichtsplattform zieren steinerne Fialen Den Mittelturm um 1500 flankieren auf der Westseite machtige abgetreppte Strebepfeiler nbsp Die Turen des WestportalsIm untersten Geschoss des Mittelturms offnet sich der Vorraum zum Westportal Uber der Offnung befinden sich unter einem Masswerkbaldachin Monumentalskulpturen der drei Patrone des Munsters aus der Zeit um 1855 13 Konrad und Pelagius wurden vom Konstanzer Bildhauer Hans Baur geschaffen die Maria stammt vom Hufinger Franz Xaver Reich 14 Die westliche Vorhalle besitzt ein kompliziertes vierteiliges Sterngewolbe 1518 vor dem ein grosses geschnitztes Kruzifix hangt Grosser Herrgott von Konstanz 15 Jahrhundert Die beiden Turen des Hauptportals sind mit Holzschnitzereien verziert Jede der 4 05 m hohen Turen ist in zehn Bildfelder unterteilt Sie stellen das Leben Jesu in 20 Stationen dar beginnend mit der Verkundigung Mariens in der linken unteren Ecke der linken Tur endend mit Himmelfahrt Christi dem Pfingstfest und dem Tod Mariens rechts oben auf der rechten Tur Uber beiden Turen zeigen halbkreisformige Reliefs Brustbilder der Heiligen Konrad links und Pelagius rechts In der oberen Abschlussleiste der Turen verewigte der leitende Konstanzer Tischler Simon Haider prominent seinen Namen und das Entstehungsjahr 1470 ANNO XPI MILESIMO CCCCLXX SYMON HAIDER ARTIFEX ME FECIT Die Bildfelder fertigten jedoch mehrere namentlich unbekannte Bildschnitzer Krypta Bearbeiten nbsp Grundriss der Krypta nbsp KryptaDie Krypta ist der alteste erhaltene Teil des Munsters Ihre Entstehung ist nicht genau datierbar Wahrscheinlich wurde sie fur die Gebeine des hl Pelagius angelegt welche vielleicht bereits um 850 spatestens jedoch im Jahr 904 hier eingebettet wurden 15 Es handelte sich ursprunglich um eine Winkelgangkrypta die spater zur Hallenkrypta erweitert wurde Eine vergleichbare Viersaulenkrypta gab es vor 900 bereits im benachbarten Kloster Reichenau sowie vielleicht als beider Vorbild in der Furstabtei St Gallen Aus der fruhesten spatkarolingischen Bauphase stammen zwei Stollen mit Tonnengewolbe die wohl in die Seitenschiffe der Kirche mundeten In einem zweiten Schritt moglicherweise unter Bischof Konrad entstand die annahernd rechteckige Gewolbehalle Vier der sechs Saulen der dreischiffigen Halle sind mit dekorativen ottonischen Akanthuskapitellen geschmuckt zwei weitere eines davon mit figuralen Skulpturen wurden im 11 12 Jahrhundert erganzt Beim Figurenkapitell handelt es sich moglicherweise um eine Spolie aus Sudeuropa Die Grabkammer an der Westwand der Krypta beherbergt einen kleinen Steinsarkophag Er wird heute als Reliquiar des Pelagius ausgegeben beherbergte vermutlich jedoch eine Sammlung verschiedener Reliquien und durfte ein vor der Reformationszeit vorhandenes prachtvolleres Reliquiar ersetzt haben Ursprunglich lag die Kammer direkt unter dem Hochaltar des Munsters war mit diesem durch einen Schacht verbunden und diente so als Reliquiar des Hochaltars Konradikapelle Bearbeiten Die Konradikapelle liegt als Durchgangsstation zwischen Thomaschor Krypta und Mauritiusrotunde Unter der Kapelle befindet sich das Grab von Bischof Konrad von Konstanz das bereits kurz nach seinem Tod zum wichtigen Pilgerziel wurde und es bis ins 18 Jahrhundert blieb Die Kapelle wurde spatestens unter Bischof Ulrich I von Dillingen 1111 1127 im Zuge der Heiligsprechung Konrads errichtet und diente der Lenkung der Pilgerstrome Die neugotische Wandbemalung der Kapelle schildert das Leben des heiligen Konrad und entstand 1875 76 durch Kunstler der Beuroner Schule Im hinteren Bereich befindet sich das steinerne Hochgrab des Heiligen mit einer monumentalen Liegefigur im Hochrelief die fur den Bodenseeraum um 1300 als einzigartig gilt In dem kleinen Kapellenraum steht heute ein vergoldeter Reliquienschrein der das Haupt des Heiligen enthalt es war wohl Bischof Hugo von Hohenlandenberg der die wichtige Reliquie bei seinem Auszug aus Konstanz vor dem Bildersturm rettete Nach der Rekatholisierung kam sie 1604 uber Grafin Elisabeth von Furstenberg wieder nach Konstanz Eine kleine Vorhalle verbindet die Konradikapelle mit der Krypta dem Westchor und dem Kreuzgang Die Architektur der Vorhalle ist bemerkenswert weil die Formen ihres Dreistrahlgewolbes in dieser Zeit vorwiegend in der Architektur der Zisterzienser auftreten Im Obergeschoss der Konradikapelle das uber die Sakristei zuganglich ist befindet sich das Sacrarium Schatzkammer Mauritiusrotunde Bearbeiten nbsp Das Heilige Grab in der Mauritiuskapelle Hauptartikel Mauritiusrotunde Die Mauritiusrotunde oder auch Kapelle des Heiligen Grabes ist eine eingeschossige Rundkapelle ostlich des Munsters Bischof Konrad liess die Rotunde im Jahr 940 nach seiner zweiten Pilgerfahrt nach Jerusalem errichten ursprunglich als freistehendes Gebaude ostlich des Munsterchors In ihrer Form imitiert sie in kleinerem Massstab den vor 1009 bestehenden Zentralbau der Jerusalemer Grabeskirche Die Kapelle ist dem Patrozinium des Heiligen Mauritius unterstellt der im fruhen Mittelalter als Schutzpatron der ottonischen Konige verehrt wurde Das Bauwerk gilt daher als politische Treuebekundung des Bischofs gegenuber den herrschenden Liudolfingern Mauritiusreliquien kamen uber den Augsburger Bischof Ulrich I 923 973 vom Kloster Reichenau nach Konstanz Die Kleinarchitektur des Heiligen Grabes um 1260 ist mit Steinmetzarbeiten im Stil der franzosischen Gotik geschmuckt Es weist bemerkenswerte Skulpturen auf die ursprunglich farbig bemalt waren Zwischen den Zinnen der Dachbrustung die in Form von Wimpergen gestaltet und mit Dreipassen durchbrochen sind stehen Figuren der zwolf Apostel Rings um das Heilige Grab sind auf Augenhohe zwolf figurliche Szenen aus der Weihnachtsgeschichte dargestellt Im Inneren des Heiligen Grabes finden sich drei Szenen aus der Grablegung Christi Im Grab steht seit 1552 ein Holzschrein der vermutlich einen in der Reformationszeit zerstorten Silberschrein ersetzte Nicht nur die Architektur sondern auch die Liturgie der Kapelle folgte der Jerusalemer Grabeskirche Uber Jahrhunderte war die Mauritiusrotunde Ziel von Pilgerreisen Die zahlreichen Pilger vor allem Glaubige aus der Umgebung die sich die weite Reise ins Heilige Land nicht leisten konnten umrundeten das Heilige Grab im Inneren drei Mal Noch heute ist die Kapelle eine Station auf dem Schwabenweg einer Teilstrecke des Jakobswegs Im Mittelalter wurde sie zudem in der Karwoche fur die Auffuhrung von Osterspielen genutzt Im Suden schliesst sich die kleine Blasiuskapelle an die Mauritiusrotunde an Hier steht ein Flugelaltar der in der Privatkapelle des Bischofs den Bildersturm uberlebte Das Triptychon zeigt auf der mittleren Tafel eine Kreuzigungsszene sowie auf der Predella die Grablegung Christi Die Seitentafeln zeigen vorne die Munsterpatrone und den Stifter nach gangiger aber strittiger Meinung Bischof Hugo von Hohenlandenberg auf den Ruckseiten die Heilige Sippe Als Maler kommen Christoph Bocksdorfer oder Matthaus Gutrecht der Jungere und Philipp Memberger in Frage Kreuzgang Bearbeiten nbsp Fenster des alteren Sudflugels links und des jungeren Ostflugels rechts im VergleichVom zweigeschossigen Kreuzgang sind nur Ost und Sudflugel erhalten Er verbindet den Thomaschor die Vorhalle zur Konradikapelle die Mauritiusrotunde und die Anbauten am Ostflugel Der ostliche Teil des Komplexes beherbergt einen Weinkeller im Erdgeschoss den Kongregationssaal die Sylvesterkapelle und die einstige Domschule sowie im Obergeschoss den grossen dreischiffigen Kapitelsaal einst Bibliothekssaal Der Kreuzgang entstand in der fruhgotischen Bauphase zwischen 1294 und 1320 wobei zwischendurch ein Stilwechsel stattfand Wahrend der altere Sudflugel simplere Doppelfenster mit einfachen Vierpassmotiven besitzt bemuht sich der jungere Ostflugel um eine komplexe additive Formensprache die von Fenster zu Fenster variiert und fur diese Zeit im Bodenseeraum neuartig ist Es wird angenommen dass Bischof Gerhard von Bevar die ausfuhrende Handwerker aus seiner sudfranzosischen Heimat mitbrachte West und Nordflugel des Kreuzgangs sowie der daran angeschlossene Stauf die Wirtsstube der Domherren wurden am 11 November 1824 von einem Feuer zerstort Ein Wiederaufbau konnte nicht finanziert werden Einzelne Masswerkfenster wurden beim Umbau von Schloss Gottlieben weiterverwendet Ebenfalls nicht erhalten ist der kleine Olberg in der Mitte des Kreuzganggartens Direkt neben dessen ursprunglichem Standort befindet sich eine unterirdische Kapelle die der Hl Barbara geweiht ist Die 1401 gestiftete Kapelle ist schwer zuganglich und wurde ihrer schlechten Beleuchtung wegen nur selten benutzt Weitere Ausstattungsgegenstande BearbeitenGoldscheiben Bearbeiten nbsp Maiestas Domini nbsp Adler In der Krypta des Munsters sind vier feuervergoldete Kupferscheiben ausgestellt die von spatestens 1300 bis 1925 am ausseren Ostgiebel des Chors zur Seeseite hin prangten Seit 1973 sind dort Kopien angebracht 16 Die grosste Scheibe Durchmesser 194 5 cm ist zugleich die alteste und wird ins 11 Jahrhundert datiert es ist jedoch nicht erwiesen ob sie erst nach dem Neubau entstand also um 1054 oder bereits um 1000 gefertigt wurde Sie zeigt Christus als Pantokrator flankiert von zwei Engeln Christus tragt keinen Bart seine Rechte halt er mit ausgestrecktem Zeige und Mittelfinger erhoben in seiner Linken halt er ein ausgestrecktes Buch mit dem Satz VENITE AD ME OM NE S QVI LABOR A TIS ET EGO REFICIA M VOS Kommt her zu mir alle die ihr muhselig und beladen seid ich will euch erquicken Matth 11 28 Ihre kleinteilige Gestaltung legt nahe dass sie ursprunglich im Innenraum angebracht war moglicherweise uber dem Hauptaltar Stilistisch ist sie den Buchmalereien und Fresken des Klosters Reichenau verwandt so dass ihr Ursprung dort vermutet wird Die drei kleinen Scheiben Durchmesser 94 90 cm werden ins 12 oder 13 Jahrhundert datiert stilistische Unterschiede legen drei verschiedene anonyme Meister nahe Im Unterschied zur Christus Scheibe sind sie in Relieftechnik gearbeitet Zwei Scheiben zeigen je ein Brustbild der Munster und Diozesanpatrone Konrad und Pelagius Konrad ist gekennzeichnet durch einen Bischofsstab Pelagius durch einen Palmzweig Die ursprungliche Binnenzeichnung der Gesichter und Gliedmassen ist nicht erhalten Eine vierte Scheibe stellt einen ausserst plastisch aus der Platte getriebenen Adler dar das Symbol des Evangelisten Johannes Es gibt keine Hinweise darauf dass weitere Scheiben mit den anderen drei Evangelisten existierten Kanzel Bearbeiten nbsp Abraham mit dem WidderDie Kanzel des Munsters stammt aus der barocken Ausstattungsperiode um 1680 und ist im Laienraum an der Nordseite des Langhauses angebracht Von einem Schreiner aus St Gallen gefertigt besteht die Architektur aus Nussbaum und die dekorativen skulpturalen Elemente aus weichem Lindenholz Die Seitenflachen des funfeckigen Predigtstuhls zeigen plastische Brustbilder der vier Evangelisten und des Kirchenvaters Hieronymus Der Schalldeckel wird von einem Spruchband umlaufen IN OMNEM TERRAM EXIVIT SONUS EORUM Ihr Schall geht aus in alle Lande Ps 19 5 Den Deckel kront eine Schnitzfigur des Hl Konrad aus der Werkstatt von Christoph Daniel Schenck Eine Schnitzfigur des Urvaters Abraham mit dem Widder tragt den Predigtstuhl auf dem Haupt und scheint ihn mit den Handen zu balancieren Abraham wird hier symbolisch als Vertreter des Alten Bundes eingesetzt auf dem die Lehre der Evangelisten und des Neuen Bundes ruht Im 18 Jahrhundert hielten die katholischen Burger die Skulptur aus Unwissen jedoch fur eine Darstellung des ebenfalls meist bartig dargestellten Jan Hus der auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verbrannt worden war Die elende holzerne Mannsfigur die so monstreus und unformlich gemacht ist als moglich wurde daher ubel traktiert wie der Karlsruher Professor Heinrich Sander 1781 schilderte Der gemeine niedrige Pobel sieht das Unbild fur Hussens Figur an schlagt ihm eiserne Schuhnagel in den Kopf in die Augen in die Brust und speit voll heiligen Eifers die Aftergeburt des rasenden Unsinns an 17 Der Irrglaube hielt sich bis ins 19 Jahrhundert obwohl die Kanzel im Zuge der katholischen Gegenreformation entstanden war wo man gewiss keinen Feind der Kirche zum Trager eines Predigtorts gewahlt hatte In den 1830er Jahren wurde die Skulptur nun wieder als Abraham erkannt auf einer Ausstellung uber das Konzil gezeigt und anschliessend eingemottet Erst 1986 kehrte sie wieder an ihren angestammten Ort zuruck wo die Schaden ihrer einstigen Misshandlung nun sichtbar sind Madonnenfigur Bearbeiten Am linken Chorpfeiler findet sich eine Sitzmadonna auf einer Konsole Um 1260 von einem unbekannten Bildhauer gefertigt gehort sie zu den bedeutendsten Kunstwerken des Munsters Die sitzende Maria tragt das nackte Christuskind auf ihrem rechten Knie und halt seine linke Hand mit ihrer Linken Wahrend das Kind zu ihr aufblickt sieht die Madonnenfigur die Glaubigen direkt an ein Zeichen dafur dass der Weg zu Christus uber die Marienverehrung gefunden werden soll Die Schnitzfigur ist aus Pappelholz gefertigt und mit Leinen uberzogen das anschliessend mit Gold uberzogen und bemalt wurde Im Spatmittelalter war diese Figur an einer Munstersaule angebracht zu sehen etwa in Ulrich Richentals Konzilchronik Nach sieben Jahrzehnten im stadtischen Rosgartenmuseum steht sie seit 1999 wieder im Munster Chorgestuhl Bearbeiten nbsp Mariensaule vor dem Sudeingang des Konstanzer MunstersDas Chorgestuhl aus Eichenholz von 1467 bis 1470 uberlebte die Reformationszeit und ist heute in der Vierung aufgestellt Gefertigt wurde es unter dem Tischler Simon Haider und seinem Schwiegersohn dem Bildhauer Heinrich Yselin Eigentlich sollte der namhafte Leydener Bildschnitzer Niclas Gerhaert van Leyden das Chorgestuhl anfertigen der schloss seine Arbeit jedoch nicht ab es ist strittig welchen Anteil er an den Entwurfen noch hatte Das Gestuhl ist mit einem Baldachin aus Masswerkschnitzerei uberdacht den kleine vollplastische Heiligenfiguren schmucken Die Wangen zeigen Reliefdarstellungen aus der Heilsgeschichte so dass die Domkleriker ihren Platz zwischen der Erschaffung der Welt und dem Jungsten Gericht einnehmen konnten Die Ruckwand zeigt Bustenreliefs der Aposteln und Propheten Bei der klassizistischen Umgestaltung um 1775 wurde das Gestuhl um acht Platze reduziert Drei Sitzreihen auf jeder Seite boten ursprunglich 72 nach dem Umbau 64 Sitzplatze Mariensaule Bearbeiten Sudlich des Munsters steht auf dem oberen Munsterhof im Pfalzgarten gegenuber dem Seiteneingang die Mariensaule Konstanz Die 2 10 Meter hohe Figur auf der Saule aus Granit stellt Maria mit Jesus mit dem Fuss auf einer nach oben gebogenen Mondsichel dar mit der Inschrift Maria der Dreimal wunderbaren Mutter der erhabenen Patronin der Diozese Konstanz Sie wurde von Bischof Johann von Prassberg in Auftrag gegeben von Valentin Allgauer gegossen und am 2 Mai 1683 geweiht 18 19 20 Orgel Bearbeiten nbsp Inneres des Konstanzer Munster Blick gegen WestenDie erste Orgel im Munster wird fur das Jahr 1130 erwahnt Sie mag uber die ganze Zeit des spaten Mittelalters bestanden haben Ein Auftrag fur eine grosse Munsterorgel erging 1498 an den Orgelbauer Hans Tugi aus Basel Sie wurde 1511 beim Brand der Turme beschadigt und nur notdurftig instand gesetzt 1515 fasste das Kapitel den Beschluss gentzlich ayn grosz werck zu machen also eine vollstandig neue Orgel zu erbauen die grosser sein sollte als die alte Die Arbeiten des Stuttgarter Orgelbauers Hans Schentzer zogen sich uber mehrere Jahre hin und wurden 1520 vollendet Seine Orgel zerfiel wahrend der Reformationszeit und wurde erst 1592 restauriert Michael Praetorius berichtet von 70 Registern und uber 3000 Pfeifen die groszte Pfeiffe wigt mehr denn 3 Centner und ist 24 Schuh lang Syntagma musicum 1618 Entsprechend erklang das tiefe F in 32 Fuss Lage Tatsachlich verfugte das Instrument uber 27 Register die auf zwei Manuale und Pedal verteilt waren Es gehorte zu den grossten deutschen Orgeln Als bedeutendster Domorganist gilt der Ravensburger Hans Buchner Mit mehreren Instandsetzungen uberdauerte dieses Renaissancewerk bis 1858 als im Zuge der umfassenden Munsterrestaurierung der Orgelbauer Martin Braun Spaichingen ein neues Werk erstellte 21 Eine andere Quelle belegt Reparaturen durch Anton Hieber 1845 und aus dem Jahre 1851 durch Martin Braun sowie einen Neubau 1853 durch ihn und seinem Sohn Michael Braun 22 Zusatzlich gab es zeitweilig mehrere kleine Orgeln Eine Hangeorgel Schwalbennestorgel an der Nordseite des Langschiffs vor den Obergaden wurde 1491 eingerichtet Ein weiteres kleines Werk entstand 1598 am Lettner vor der Vierung 1636 wurde der Lettner abgebrochen die alte Lettnerorgel an das Dominikanerkloster verkauft und eine neue kleine Orgel fur den Chorraum beschafft die eine rein dekorative Scheinorgel symmetrisch erganzte Die Chororgel obwohl haufig benutzt wurde 1843 trotz Protesten aus der Burgerschaft an das Kloster Feldbach im Thurgau verkauft Orgelprospekt Bearbeiten Der Prospekt aus der Ubergangszeit von der Spatgotik zur Renaissance und die Empore nehmen die gesamte Westwand uber dem Portal ein Der siebenachsige Prospekt wird von zwei Pedalturmen flankiert Zwei aussere schmale Pfeifenfelder von 1858 leiten zu dem zweigeschossigen alten Mittelteil uber der unten durch profilierte Saulen und Pilaster und oben durch marmorierte Saulen und Pilaster gegliedert wird Vergoldetes Schnitzwerk mit Fullhornern und Harfen schliesst die Pfeifenfelder nach oben ab Nicht zum ursprunglichen Prospekt gehoren die bekronenden Holzfiguren eine Madonna aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts und seitlich der heilige Konrad und der heilige Pelagius beides Schutzpatrone von Konstanz Die farbenprachtige Fassung des Prospektes stammen weitgehend von Matthaus Gutrecht aus dem Jahr 1518 Orgelwerk Bearbeiten Das gegenwartige Orgelwerk stammt von der Bonner Orgelmanufaktur Klais aus den Jahren 1954 1955 und ist im historischen Gehause erbaut Es hat 63 Register mit insgesamt 4951 Pfeifen auf vier Manualwerken und Pedal Einbezogen wurden einige Register aus der Vorgangerorgel die 1858 von Martin Braun erbaut worden war darunter die Prospektpfeifen Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch 23 I Hauptwerk C g31 Prinzipal 16 h 2 Zinnoktav 0 8 3 Holzoktav 0 8 4 Grobgedackt 0 8 5 Gemshorn 0 8 h 6 Superoktav 0 4 h 7 Koppelflote 0 4 8 Terz 0 3 1 5 9 Oktave 0 2 10 Rauschpfeife II III 0 0 2 2 3 h 11 Mixtur VI VIII 0 1 1 3 12 Scharf IV 0 1 13 Trompete 16 14 Trompete 0 8 II Oberwerk C g315 Quintadena 16 16 Prinzipal 0 8 h 17 Rohrflote 0 8 18 Lieblich Gedackt 0 0 8 19 Oktav 0 4 h 20 Spitzflote 0 4 21 Nazard 0 2 2 3 22 Flachflote 0 2 23 Oktav 0 1 24 Mixtur IV VI 0 1 1 3 25 Terzcymbel III 0 1 4 26 Krummhorn 0 8 27 Kopftrompete 0 4 III Kronpositiv C g328 Kupfergedackt 0 0 8 29 Quintadena 0 8 30 Prinzipal 0 4 h 31 Blockflote 0 4 32 Oktav 0 2 33 Waldflote 0 2 h 34 Sifflote 0 1 35 Sesquialter II 0 2 2 3 36 Scharf IV 0 1 1 3 37 Vox humana 0 8 Tremulant IV Schwellwerk C g338 Holzflote 0 8 39 Salicional 0 8 40 Prinzipal 0 4 41 Querflote 0 4 42 Schwegel 0 2 h 43 Nonencornett VI 0 2 2 3 44 Cymbel IV VI 0 1 45 Dulcian 16 46 Schalmey Trompete 0 0 8 47 Hautbois 0 8 Tremulant Pedal C g148 Untersatz 32 49 Prinzipalbass 16 50 Subbass 16 51 Zartbass 16 52 Quintbass 10 2 3 53 Oktavbass 0 8 54 Gedacktbass 0 8 55 Choralbass 0 4 h 56 Bassflote 0 4 57 Nachthorn 0 2 58 Hintersatz VI 0 2 2 3 59 Oktavcornett II 0 2 h 60 Bombarde 16 61 Posaune 0 8 62 Clarine 0 4 63 Singend Cornett 0 0 2 Koppeln II I III I IV I I P II P III P IV P Spielhilfen eine freie Kombination 5760 fache Setzeranlage Sequenzer Diskettenlaufwerk Registercrescendo Anmerkungen h Historisches Register von 1858Kirchenmusik Bearbeiten Die Pflege der Kirchenmusik am Konstanzer Munster obliegt Stand Oktober 2022 interimsweise dem Munsterorganisten Markus Utz 24 Glocken Bearbeiten nbsp Ursulaglocke von 1584 im Sudturm Am Glockenjoch ist das Konstanzer Wappen angebracht In den Munsterturmen befindet sich ein Ensemble von 19 Glocken Mit rund 35 Tonnen Gesamtgewicht ist es das grosste Gelaut Deutschlands nach dem Kolner Domgelaut Im Westturm hangen 16 Glocken darunter 7 historische Glocken in drei Glockenstuhlen Im Dachreiter hangen 3 kleine Glocken Im Jahre 2007 wurde erstmals eine Ton Dokumentation der Glocken mit umfassendem Beiheft herausgegeben siehe unter Literatur Geschichte Bearbeiten nbsp Die Sancta Maria hangt in der Glockenstube des Mittelturmes source source Tonbeispiel Sancta MariaIm Westturm hangen zum einen 7 historische Glocken Altester Klangkorper ist das Totenglockchen welcher um das Jahr 1200 gegossen wurde Zwei Glocken stammen aus dem Jahre 1512 und eine weitere Glocken aus dem Jahre 1628 Von besonderer Bedeutung sind drei Glocken aus dem Jahre 1584 Sie stammen von den Glockengiessern Hanns Christoff Loffler und dessen Sohn Christoff aus Innsbruck welche damit beauftragt waren funf Glocken mit den Schlagtonen h0 cis1 dis1 fis1 und h1 zu giessen als Ersatz fur einige von dem Glockengiesser Jerg zu Strassburg gegossene Glocken Den Giessern Loffler gelangen insbesondere mit der rund sieben Tonnen schweren Ursulaglocke die wohl klangschonsten und imposantesten Glocken des 16 Jahrhunderts Neben der Ursulaglocke sind zwei weitere Glocken dieses Gelauts erhalten Die historischen Glocken hangen in der nordlichen Glockenstube auf drei Ebenen mit Ausnahme der Ursulaglocke welche als einziger Klangkorper in der sudlichen Glockenstube untergebracht ist Im Jahre 1966 wurde der Glockenbestand erweitert Anlasslich der 550 Jahr Feier des Konstanzer Konzils stiftete das Land Baden Wurttemberg 12 zusatzliche Glocken die von dem Heidelberger Glockengiesser Friedrich Wilhelm Schilling gegossen wurden Ihre Namen stammen aus der Geschichte des Munsters der Stadt bzw sind den Patronen der Stadtkirchen entnommen Neun dieser Glocken bilden seitdem das zehnstimmige Hauptgelaut Glocken Nr 1 bis 10 in das die alte Ursulaglocke einbezogen wurde sie hangen in der mittleren Glockenstube auf drei Ebenen Die sechs historischen Glocken dienen seitdem als Nebengelaut Glocken Nr 11 bis 16 Die drei kleinsten der neuen Glocken wurden im Dachreiter aufgehangt Glocken Nr 17 bis 19 source source Tonbeispiel Festgelaut Gl 1 bis 16 Hauptgelaut Bearbeiten Nr Name Gussjahr Giesser Gussort Durch messer mm Gewicht kg Schlagton a 435 Hz Glockenstube Geschoss 0 1 Sancta Maria 1966 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg 2 270 8 349 gis0 7 16 Mitte u 0 2 Ursula 1584 Hanns Christoff und Christoff Loffler Konstanz 2 065 7 000 h0 6 16 Sud0 3 Conradus 1966 F W Schilling Heidelberg 1 656 3 450 cis1 Mitte u 0 4 Gebhardus 1 455 2 260 dis10 5 Pelagius 1 330 1 856 fis1 Mitte m 0 6 Henricus Suso 1 189 1 293 gis10 7 Pius X 1 052 892 ais10 8 Johannes Baptista 984 734 h1 Mitte o 0 9 Paulus 872 507 cis2 Mitte m 10 Peter und Paul 768 339 dis2 Mitte o Nebengelaut Bearbeiten Nr Name Gussjahr Giesser Gussort Durch messer mm Gewicht kg Schlagton a 435 Hz Glockenstube Geschoss 11 Apostel 1584 Hanns Christoff und Christoff Loffler Konstanz 1 681 3 500 cis1 Nord u 12 Salve Regina 1 417 2 350 dis113 Konrad oder Betglocke 1628 Valentin II Algeyer Konstanz 1 229 1 400 fis1 Nord m 14 Beatrix 1512 Nicolaus Oberacer 1 003 780 ais115 Osanna oder Paternoster 850 300 cis2 Nord o 16 Totenglockchen Zuckerhutglocke 1293 25 anonym 550 150 cis3Dachreiterglocken Bearbeiten Nr Name Gussjahr Giesser Gussort Durch messer mm Gewicht kg SchlagtonI Johannes Nepomuk 1966 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg 651 201 fis2II Silvester 573 137 gis2III Nikolaus 544 134 h2Lauteordnung Bearbeiten An den hochsten Festtagen werden Haupt und Nebengelaut zusammen gelautet An Sonntagen werden neun Glocken des Hauptgelautes gelautet ohne die Glocke Sancta Maria Mit diesem Ensemble wird auch der Sonntag eingelautet am Vorabend ab 16 Uhr An Wochentagen werden einzelne Glocken und Glockenkombinationen aus dem Nebengelaut gelautet Zum Angelus lautet ublicherweise die Salveglocke An Hochfesten lautet die grosse Sancta Maria zum Angelus In der Neujahrsnacht wird das alte Jahr eine Viertelstunde lang mit der Sancta Maria ausgelautet Ab Mitternacht wird das neue Jahr eine Viertelstunde lang mit allen Glocken eingelautet 26 Die Turmuhr lost den Viertelstundenschlag auf der Gebhardus den vollen Stundenschlag auf der Conradusglocke aus 27 Historische Exkurse BearbeitenDas Munster als Bischofskirche Bearbeiten Siehe auch Bistum Konstanz und Liste der Bischofe von Konstanz Der oberste Kleriker der Kathedrale war der Bischof der zugleich den geistlichen Sprengel der Diozese unter sich hatte wie bis zur Sakularisation 1803 die weltliche Herrschaft uber das Hochstift Konstanz Neben dem Bischof gab es das Domkapitel das den Bischof wahlte und gewichtigen Einfluss auf viele Entscheidungen hatte Es bestand aus 20 bis 25 Domherren und bildete einen nicht zu unterschatzenden Machtfaktor der gelegentlich auch gegen den Bischof operieren konnte Der Dompropst das ranghochste Mitglied des Kapitels hatte Besitz und Rechte der anderen Mitglieder zu schutzen und die Gehalter auszuzahlen Er wurde vom 14 bis ins spate 18 Jahrhundert vom Papst bestimmt und besass eine eigene hoch dotierte Pfrunde Vorsitzender des Kapitels war der Domdekan ein Priester der vom Kapitel selbst in dieses Amt gewahlt wurde Er leitete den Chordienst und die Kapitelversammlungen und war besonderer Gerichtsherr uber die Domherren und Domkaplane Der Domkustos wachte uber den Kirchenschatz und die liturgischen Gerate Zudem gab es einen Domkantor und acht weitere Sanger die fur die musikalische Gestaltung der Gottesdienste sorgten Wahrend St Stephan die Burgerschaftskirche war deren Kanonikerstellen meist mit Sohnen reicher Patrizier besetzt wurden stammten die Domherren des Munsters bis zur Reformation meist aus dem regionalen oder uberregionalen Adel danach vor allem aus der schwabischen Ritterschaft und dem Burgertum der Bistumsstadte Auch danach war der Adel noch stark vertreten der auf diese Weise gerne seine Sohne finanziell versorgte Ahnlich verteilt war auch die Finanzgrundlage des Klerus Wahrend aus der Burgerschaft zwar eine grossere Anzahl frommer Stiftungen und Altarpfrunden auf St Stephan entfielen wurden fur die bis zu 60 Altare des Munsters die hoheren Summen aufgeboten entsprechend dem Vermogen der wohlhabenden Stifter St Paul und die Stiftskirche St Johann blieben dagegen weit hinter beiden zuruck Bis zur Auflosung des Bistums besass die Bischofskirche keine eigene Pfarrgemeinde die Leutkirche St Stephan sowie die Pfarrkirchen St Johann St Paul und St Jos Jodok waren fur die Seelsorge in der Burgerschaft zustandig Die Gottesdienste im Munster waren an Hochfesten nur fur Kleriker Pralaten und Adlige zuganglich Seit dem fruhen Mittelalter ist auch belegt dass die Konige und Kaiser des Heiligen Romischen Reiches wenn sie in Konstanz Station machten an den Gottesdiensten im Munster teilnahmen Erst nach der Reformation widmete sich die Bischofskirche vermehrt den Laien wofur eine Kanzel aufgestellt wurde Doch war die Trennung nicht streng Die Spenden fur das Munster kamen neben dem Adel auch aus dem lokalen Patriziat das sich dadurch im Status dem Adel angleichen wollte Auch an Prozessionen beteiligten sich im Spatmittelalter das Patriziat und die stadtischen Zunfte Das rege liturgische Leben der Stadt wurde vom Bischofsdom und seinen Klerikern nicht weniger mitgetragen als von den ubrigen Kirchen Kapellen und Klostern der Stadt Der intensiven Volksfrommigkeit trugen die zahlreichen Kleriker der Bischofsstadt Rechnung ihr Anteil betrug zu manchen Zeiten ein Sechstel der Gesamtbevolkerung Wallfahrten wurden organisiert nach Einsiedeln Rom Santiago de Compostela oder auch den regionalen Wallfahrtskirchen in Alt Birnau Allmannsdorf Markdorf und den Kapellen rund um die Stadt St Lienhard auf dem Bruhl Bernrain oder der Lorettokapelle bei Staad Das Munster war auch selbst Wallfahrtsort vor allem die Mauritiusrotunde errichtet um Pilgern den Weg nach Jerusalem zu ersparen war ein Anziehungspunkt durch die Reliquien des Heiligen Grabes Verehrt wurden auch die Kirchenpatrone Konrad und Pelagius die beide bis heute bei Munstergottesdiensten in Furbitten angerufen werden Dombibliothek Bearbeiten nbsp Kreuzigung im Renaissancerahmen aus dem Missale des Bischofs von Hohenlandenberg Buchmalerei um 1500 Hauptartikel Dombibliothek Konstanz Die einstige Bibliothek des Bischofssitzes ist nicht als Bestand erhalten Ihre Anfange werden ins 6 Jahrhundert datiert Handschriften kamen ab dem 8 Jahrhundert durch Kauf und Tausch vor allem aus dem Kloster Reichenau und der Furstabtei St Gallen Bis etwa 1450 nahm die Bibliothek im Obergeschoss des ostlichen Kreuzgangs dem spateren Kapitelsaal einen eigenen Raum ein dann wurde sie in das Wirtschaftsgebaude Stauf verlegt Zu ihren prominentesten Lesern zahlten Erasmus von Rotterdam und Melchior Goldast Wahrend der Reformationszeit mangelte es an Pflege so dass die Bucher zerfielen Nach der Rekatholisierung wurden wegen Geldmangels die mittlerweile 900 Bande darunter 331 Handschriften an die Abtei Weingarten verkauft Von dort fielen sie in der Sakularisation grossenteils an das Konigreich Wurttemberg Der grossere Teil des Bestandes findet sich heute in der Wurttembergischen Landesbibliothek in Stuttgart ein kleiner Teil ist verstreut unter anderem in der HLB Fulda und der ULB Darmstadt Zu den bedeutendsten Werken der Dombibliothek zahlen die fruhmittelalterlichen Handschriften aus dem 8 und 9 Jahrhundert sowie unter anderem ein prachtig illustriertes vierbandiges Messbuch um 1500 das als eines der herausragendsten Dokumente suddeutscher Buchmalerei gilt Domschule Bearbeiten Die Domschule des Bischofssitzes deren Existenz ab dem 11 Jahrhundert belegt ist war bis zur Reformation die einzige hohere Schule der Stadt Im Mittelalter reichte ihr Ruf weit uber die Region hinaus Ihre Aufgabe war zunachst die Ausbildung von Anwartern auf die Domherrenschaft Geistlichen und Verwaltungsbeamten Auf dem Lehrplan standen Latein Liturgie Bibelstudium Theologie und das Trivium Die Leitung hatte der Domscholaster inne Ab dem 12 Jahrhundert wurde der Unterricht einem Schulmeister ubertragen der sein Einkommen uber Pfrunde und Schulgelder bezog Im spaten Mittelalter war der Besuch der Domschule nur noch Vorbereitung zum Studium an einer Universitat Rund 6000 Studenten entsandte sie im 14 und 15 Jahrhundert vorwiegend an die Universitaten Bologna Paris Krakau 1364 Heidelberg 1386 und spater auch an die im Bistum gegrundeten Universitaten Freiburg 1457 und Tubingen 1477 Bis zu 300 Schuler besuchten den Unterricht der spatestens ab 1453 in einem Saal im Ostflugel des Kreuzgangs stattfand Der Gelehrte Wenzeslaus Brack gehort zu ihren beruhmtesten Rektoren Ab Oktober 1525 fand kein Unterricht mehr statt da unter anderem der Schulleiter im Verdacht stand dem lutherischen Glauben anzuhangen Noch im selben Monat brach die Eroffnung der ersten stadtischen Lateinschule das klerikale Monopol Nach der Ruckkehr des Bischofs 1551 wurde auch der Unterricht an der Domschule wieder aufgenommen doch erreichte sie nicht mehr ihre herausragende Bedeutung Uber mehrere Jahre war sie in der heutigen Konradigasse untergebracht Mit der Eroffnung des Jesuitenlyzeums indirekter Nachfolger Heinrich Suso Gymnasium im Jahr 1607 schloss die Domschule ihre Pforten Munsterpfarrer Bearbeiten1821 1846 Joseph Willibald Strasser 1769 1846 1846 1867 Silvester Kotz 1802 1867 1867 1874 Johann Georg Gruber 1822 1877 1874 1903 Gustav Gregor Brugier 1829 1903 1904 1910 Rudolf Freidhof 1850 1910 1912 1922 Karl Weiss 1854 1925 1922 1925 Conrad Grober 1872 1948 1925 1952 Ernst Alexander Kuenzer 1877 1953 1952 1961 Karl Gnadinger 1905 1995 1962 1974 Ernst Zeiser 1911 1992 1974 1988 Emanuel Frey 1929 2000 1988 2005 Norbert Schaffauer 1937 2011 2005 2023 Mathias Trennert Helwig 1953 Masse BearbeitenTurm Hohe bis zur Spitze 78 m Hohe bis zur Plattform 40 m Anzahl der Stufen 193 Oberbau Lange 63 7 m Breite 32 m Firsthohe 28 m Mittelschiff Lange 40 9 m Breite 11 3 m Hohe 17 3 m bis Unterkante des Gewolbes Nordschiff Breite 6 4 m Sudschiff Breite 5 9 m Nord und Sudchor Lange 10 m Breite 10 7 m Vierung Lange 10 9 m Breite 10 8 m Hauptchor Lange 9 5 m Breite 10 4 m Krypta Saulenhalle Lange ca 7 8 m Breite ca 7 7 6 8 m Konradikapelle Lange 6 6 m Breite 4 8 m Mauritiusrotunde Durchmesser 11 3 mLiteratur BearbeitenRemigius Baumer u a Konstanz Das Munster Unserer Lieben Frau Schnell amp Steiner Stuttgart 1989 ISBN 3 7954 0687 0 Kurzfuhrer Markus Bauer Der Munsterbezirk von Konstanz Domherrenhofe und Pfrundhauder der Munsterkaplane im Mittelalter Thorbecke Sigmaringen 1995 ISBN 3 7995 6835 2 Walter Brandmuller Das Konzil von Konstanz 1414 1418 2 Bde Schoningh Paderborn 1999 1998 ISBN 3 506 74698 7 ISBN 3 506 74691 X Hermann Brommer Emanuel Frey Remigius Baumer Karl Heinz Braun Josef Ruf Markus Utz Wilm Geismann Mathias Trennert Helwig Das Konstanzer Munster Grosse Kunstfuhrer Band 163 2 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1730 9 aktualisierte Ausgabe des Fuhrers von Remigius Baumer u a Finanzministerium Baden Wurttemberg Hrsg Instandsetzungen am Munster Unserer Lieben Frau zu Konstanz Zabel Radolfzell 2002 Friedhelm Wilhelm Fischer Ein neu entdeckter spatgotischer Trumriss und die letzte spatmittelalterliche Bauphase am Munster zu Konstanz In Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden Wurttemberg 3 1966 S 7 50 Elisabeth von Gleichenstein Bjorn R Kommer Glanz der Kathedrale 900 Jahre Konstanzer Munster Stadtische Museen Konstanz Rosgartenmuseum Konstanz 1989 ISBN 3 9801501 5 1 Ausstellungskatalog mit Abrissen zur Geschichte Julian Hanschke Ein mittelalterlicher Bauriss im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden In Archivnachrichten aus Hessen 11 1 2011 S 31 55 Norbert Hasler u a Hrsg Im Schutze machtiger Mauern Spatromische Kastelle im Bodenseeraum Huber Frauenfeld 2005 ISBN 3 9522941 1 X Zu den Ausgrabungen auf dem Munsterhugel Konrad Hecht Hans Boblingers Konstanzer Pergamentriss In Koldewey Gesellschaft Vereinigung fur baugeschichtliche Forschung e V Bericht uber die 30 Tagung fur Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung vom 24 28 Mai 1978 in Colmar Frankreich S 54 57 Stefan King Sudkapellen und Sudportal des Konstanzer Munsters Anmerkungen zur Bautechnik zum Entwurfsprozess und zu den Baumeistern In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 133 Jg 2015 S 125 201 Hans Klaiber Der Ulmer Munsterbaumeister Matthaus Boblinger In Zeitschrift fur Geschichte und Architektur Beiheft 4 1911 S 309 382 Albert Knoepfli Kunstgeschichte des Bodenseeraums Thorbecke Stuttgart 1961 2002 ISBN 3 7995 5007 0 Mathias Kohler Das Munster Unserer Lieben Frau Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 1998 ISBN 3 931820 90 4 Kurzfuhrer Hans Koepf Die gotischen Planrisse der Ulmer Sammlungen Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm 18 1977 Bernd Konrad Die Glasmalereien des 19 und 20 Jahrhunderts im Konstanzer Munster Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2012 ISBN 978 3 89870 778 7 Kurt Kramer Hrsg Die Glocke und ihr Gelaute S 40 41 Deutscher Kunstverlag Die deutschen Glockenlandschaften Baden Hohenzollern S 58 79 80 Deutscher Kunstverlag Die Konstanzer Glockengiesser S 10 12 20 21 Stadtische Museen Konstanz Rosgartenmuseum Ulrike Laule Das Konstanzer Munster Uberlegungen zu seiner Entstehungsgeschichte In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 124 Jg 2006 S 3 32 Digitalisat Ulrike Laule Die Westturme des Konstanzer Munsters Uberlegungen zur Gestalt und Datierung In Freiburger Diozesan Archiv 127 2007 S 13 47 Ulrike Laule Der sogenannte Wiesbadener Riss Ein Vorschlag zum Wiederaufbau der Westturmanlage des Konstanzer Munsters nach dem Brand von 1511 In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 131 Heft 2013 ISBN 978 3 7995 1719 5 S 115 133 Digitalisat Ulrike Laule Hrsg Das Konstanzer Munster Unserer Lieben Frau 1000 Jahre Kathedrale 200 Jahre Pfarrkirche Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2751 1 Frank T Leusch Der Konstanzer Munsterturm Der badische Beitrag zu den Turmvollendungen des 19 Jahrhunderts in Deutschland In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamtes 32 Jahrgang Heft 3 2003 S 249 251 doi 10 11588 nbdpfbw 2003 3 12386 PDF 404 kB abgerufen am 22 November 2019 Christine Maurer Die Winkelgangkrypten im Bistum Konstanz In Esslinger Studien Stadtarchiv Esslingen 30 1991 S 1 86 ISSN 0425 3086 Helmut Maurer Hrsg Die Konstanzer Munsterweihe von 1089 in ihrem historischen Umfeld Herder Freiburg i Br 1989 ISSN 0342 0213 Heribert Reiners Das Munster Unserer Lieben Frau zu Konstanz Die Kunstdenkmaler Badens Bd 1 Thorbecke Konstanz 1955 Umfassendes Standardwerk teilweise veraltet Elisabeth Reiners Ernst Red Regesten zur Bau und Kunstgeschichte des Munsters zu Konstanz Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Sonderheft 3 Thorbecke Konstanz 1956 Quellensammlung Janina Roth 1584 roh uberschmiert Die Wand und Gewolbemalereien der Sylvesterkapelle im Munster zu Konstanz In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 40 Jahrgang Heft 4 2011 S 222 228 doi 10 11588 nbdpfbw 2011 4 12262 PDF 630 kB abgerufen am 22 November 2019 Olaf Struck Red Dokumentation Internationale Tagung der Dombaumeister Munsterbaumeister und Huttenmeister Bamberg 10 September 14 September 1996 Hrsg v Bau und Denkmalamt Konstanz Staatl Hochbauamt Bamberg 1997 Peter Wollkopf Hrsg Im Schatten des Munsters Geschichte eines Quartiers im Zentrum der Konstanzer Altstadt Stadtische Museen Konstanz Rosgartenmuseum Konstanz 1999 ISBN 3 929768 07 0 TontragerDie Glocken des Konstanzer Munsters Spektral 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konstanzer Munster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Vollgelaut der Konstanzer Munsterglocken auf YouTube Munsterbauhutte Seelsorgeeinheit Konstanz Altstadt mit der Munsterkirche Munstermusik Konstanzer Munster bei Bauforschung bw deEinzelnachweise Bearbeiten Timm Lechler Ein Trostpflaster fur die einstige Bischofskirche In Sudkurier 13 August 2020 S 17 Albert Knoepfli Beitrage zur Baugeschichte des Konstanzer Munsters im 10 und 11 Jahrhundert In Helmut Maurer Hrsg Die Konstanzer Munsterweihe von 1089 in ihrem historischen Umfeld Herder Freiburg i Br 1989 Joachim Salzwedel Skizzierung der Forschungsergebnisse am Goslarer Dom in Friedrich Balck Materialsammlung zur virtuellen Rekonstruktion Stiftskirche St Simon und Judas Goslarer Dom Clausthal Zellerfeld 2001 S 110 113 Volltext https dokumente ub tu clausthal de servlets MCRFileNodeServlet import derivate 00000828 2010EB1055 pdf Zitate nach Knapp Die Bauten des Konstanzer Munsters um 1300 In Glanz der Kathedrale 1989 S 75 Nach Knapp wurde der Ostgiebel nicht wie Reiners 1955 angibt um 1300 neu aufgefuhrt da der Brand ihn nicht beschadigte So vermutet Knapp Die Bauten des Konstanzer Munsters um 1300 In Glanz der Kathedrale 1989 Melanie Prange Bearb Der Konstanzer Domschatz Quellentexte zu einem verlorenen Schatzensemble des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit Kohlhammer Verlag Stuttgart 2012 ISBN 978 3 17 022536 7 Frank T Leusch Der Konstanzer Munsterturm Der badische Beitrag zu den Turmvollendungen des 19 Jahrhunderts in Deutschland In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamtes 32 Jahrgang Heft 3 2003 S 249 251 doi 10 11588 nbdpfbw 2003 3 12386 PDF 404 kB abgerufen am 22 November 2019 Stefan King Die Neugestaltung der Chorostwand In Ulrike Laule Hrsg Das Konstanzer Munster Unserer Lieben Frau 1000 Jahre Kathedrale 200 Jahre Pfarrkirche Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2751 1 S 102 106 Pius XII Litt Apost Venusta quidem In AAS 50 1958 n 2 S 63s Peter Eggenberger Werner Stockli Die Krypta im Munster Unserer Lieben Frau zu Konstanz In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamtes 5 Jahrgang Heft 2 1976 S 68 70 doi 10 11588 nbdpfbw 1976 2 14599 PDF 432 kB abgerufen am 22 November 2019 1988 laut Dagmar Zimdars u a Bearbeiter Baden Wurttemberg II Die Regierungsbezirke Freiburg und Tubingen Georg Dehio Begrunder Dehio Vereinigung Hrsg Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ISBN 3 422 03030 1 S 368 Sehenswertes Bodensee Region Konstanz gt Munster in www sueddeutsche de abgerufen am 18 November 2015 Paul Kuhn Baur Hans In Ulrich Thieme Felix Becker Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 3 Bassano Bickham Wilhelm Engelmann Leipzig 1909 S 88 Textarchiv Internet Archive Remigius Baumer u a Konstanz Das Munster Unserer Lieben Frau Schnell amp Steiner Stuttgart 1989 ISBN 3 7954 0687 0 S 52 Vorschau in der Google Buchsuche Vgl zu den Datierungsproblemen Albert Knoepfli Beitrage zur Baugeschichte des Konstanzer Munsters im 10 und 11 Jahrhundert In Helmut Maurer Hrsg Die Konstanzer Munsterweihe von 1089 in ihrem historischen Umfeld Herder Freiburg i Br 1989 Fredy Meyer Sankt Pelagius und Gregor der Grosse Ihre Verehrung im Bistum Konstanz Alber Freiburg Munchen 2002 ISBN 3 933146 84 4 vgl Rolf Dieter Blumer Katrin Hubert Kuhne Restaurierung der Konrad Scheibe vom Konstanzer Munster In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 38 Jahrgang Heft 1 2009 S 37 39 doi 10 11588 nbdpfbw 2009 1 11625 PDF 599 kB abgerufen am 22 November 2019 Zit n Martin Burkhardt u a Konstanz in der fruhen Neuzeit Stadler Konstanz 1991 ISBN 3 7977 0259 0 S 375f Friedrich Opitz Marianisches Erbe im badischen Land Hannes Oefele Verlag Ottobeuren 1982 S 7 8 Albert am Zehnthoff Bodensee Hallwag Verlag Bern Stuttgart 1978 ISBN 3 444 10233 X S 56 Heike Thissen Mariensaule Mit einem Fuss auf dem Halbmond In Eva Maria Bast und Heike Thissen Geheimnisse der Heimat 50 spannende Geschichten aus Konstanz Band 2 Sudkurier Uberlingen 2013 ISBN 978 3 9815564 6 9 S 153 156 Markus Utz Geschichte der Orgeln PDF 120 kB abgerufen am 6 Marz 2016 Manfred Schuler Ein Plan von 1777 zur Renovierung der grossen Konstanzer Munsterorgel Reparaturarbeiten und Neubau Memento vom 12 Marz 2014 im Internet Archive PDF 141 kB abgerufen am 12 Marz 2014 Disposition der Munsterorgel Memento vom 12 Marz 2014 im Internet Archive PDF 127 kB abgerufen am 12 Marz 2014 Abschied aus Konstanz Munstermusikdirektor wechselt nach Wurzburg Website der Konstanzer Munstermusik abgerufen am 30 September 2022 Johannes Hof Wo einig der altesten Glocken hangen In Sudkurier 28 Dezember 2020 Johannes Hof Wo einig der altesten Glocken hangen In Sudkurier 28 Dezember 2020 Konstanz am Bodensee D KN Munster unserer lieben Frau auf YouTube Basilicae minores in Deutschland Baden Wurttemberg Unsere Liebe Frau in Konstanz 1955 St Martin in Weingarten 1956 St Georg in Walldurn 1962 St Vitus in Ellwangen 1964 Maria Heimsuchung in Birnau 1971 St Martin in Ulm Wiblingen 1993 St Georg in Ochsenhausen 2019Bayern Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein 1897 St Anna in Altotting 1913 Maria Himmelfahrt in Ettal 1920 Dom St Peter und Georg in Bamberg 1923 St Alexander und Theodor in Ottobeuren 1926 St Mauritius in Niederalteich 1932 St Ulrich und Afra in Augsburg 1937 Maria Himmelfahrt in Tuntenhausen 1942 Heiligste Dreifaltigkeit in Gossweinstein 1948 St Peter und Alexander in Aschaffenburg 1958 Maria Himmelfahrt in Ingolstadt 1964 Stiftskirche zur Alten Kapelle in Regensburg 1964 St Emmeram in Regensburg 1964 St Michael in Altenstadt 1965 St Lorenz in Kempten 1969 Maria Himmelfahrt in Waldsassen 1969 St Benedikt in Benediktbeuern 1972 St Peter in Dillingen 1979 Heilig Kreuz und Maria Himmelfahrt in Scheyern 1979 St Martin in Amberg 1980 St Margaretha in Altenmarkt 1982 St Jakob in Straubing 1989 Maria Heimsuchung in Marienweiher 1993 Maria Brunnlein in Wemding 1998 St Martin in Landshut 2001 St Vitus und Deocar in Herrieden 2010Berlin St Johannes in Berlin Neukolln 1906 Dom St Hedwig in Berlin Mitte 1927 Maria Rosenkranzkonigin in Berlin Steglitz 1950Hessen St Marcellinus und Petrus in Seligenstadt 1925 St Maria Petrus und Paulus in Ilbenstadt 1929 St Peter in Fritzlar 2004 St Valentinus und Dionysius in Kiedrich 2010Niedersachsen St Godehard in Hildesheim 1963 Maria Mutter der Sieben Schmerzen in Bethen 1977 St Clemens in Hannover 1998 St Cyriakus in Duderstadt 2015Nordrhein Westfalen St Gereon in Koln 1920 St Ursula in Koln 1920 Maria Himmelfahrt in Kevelaer 1923 St Viktor in Xanten 1937 St Severin in Koln 1953 Maria Heimsuchung in Werl 1953 St Martin in Bonn 1956 St Potentinus Felicius und Simplicius in Steinfeld 1960 St Aposteln in Koln 1965 St Maria im Kapitol in Koln 1965 St Suitbertus in Dusseldorf Kaiserswerth 1967 St Lambertus in Dusseldorf 1974 St Andreas in Knechtsteden 1974 St Vitus in Monchengladbach 1974 St Margareta in Dusseldorf Gerresheim 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