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Die Stiftsbasilika Waldsassen in dem bayerischen Ort Waldsassen wurde von 1685 bis 1704 als Klosterkirche der Zisterzienserinnen der Abtei Waldsassen erbaut Das Kloster ist der Jungfrau Maria geweiht Mittlerweile ist die Kirche auch Pfarrkirche unter dem Patrozinium Maria Himmelfahrt und St Johannes Evangelist Die Stiftsbasilika gehort zu den bedeutendsten Barockkirchen im suddeutschen Raum 1 Stiftsbasilika WaldsassenStiftsbasilika Waldsassen Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Orgeln 3 1 Hauptorgel Marienorgel 3 2 Chororgel 3 3 Orgelpositiv 3 3 1 Uberlieferte Disposition 3 3 2 Heutige Disposition 4 Glocken 5 Panorama 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBaugeschichte BearbeitenDas Zisterzienserkloster Waldsassen wurde 1132 1133 gegrundet 2 1179 wurde ein erster Kirchenbau eingeweiht der die Merkmale zisterziensischer Bauweise aufweist Es handelte sich um eine dreischiffige Basilika ohne Turm 3 Nachdem sich in den pfalzischen Territorien der protestantische Glaube durchgesetzt hatte wurde das Kloster Waldsassen 1556 aufgelost Als das Land spater an den katholischen bayerischen Kursfursten Maximilian I gefallen war folgte die Rekatholisierung und 1661 kamen erste Zisterzienser aus Furstenfeld nach Waldsassen Ab 1681 entstand ein barocker Neubau des Klosters und der Klosterkirche 4 1685 wurde der Grundstein fur die neue Kirche gelegt vier Jahre spater mit den Bauarbeiten begonnen 3 Bedeutende Kirchenbaumeister wie Georg Dientzenhofer und Abraham Leuthner schufen mit dieser Pfeilerbasilika eine der bemerkenswertesten Barockkirchen Bayerns An der Ausstattung waren Kunstler aus ganz Europa beteiligt Die Fertigstellung des Baus erfolgte unter Abt Albert Hausner Die Kirche wurde 1704 von Weihbischof Franz Ferdinand von Rummel geweiht Bei der Sakularisation im Jahre 1803 wurde die Klosterkirche der katholischen Gemeinde als Pfarrkirche ubergeben Am 18 Dezember 1863 wurde das Kloster als Priorat der Zisterzienserinnen von Bischof Ignatius von Senestrey in Regensburg neu gegrundet und von Zisterzienserinnen der Abtei Seligenthal in Landshut wiederbesiedelt 1969 erhob Papst Paul VI die Stiftskirche zur Basilica minor Architektur und Ausstattung BearbeitenDer Kirchenraum hat eine Gesamtlange von 82 Metern Das Hauptschiff ist mit Kapellen und Emporen ausgestattet Vorbild waren die Prager Architektur und fur das Gewolbe der Passauer Dom 5 Im Nonnenchor befindet sich ein reich gestaltetes Chorgestuhl Kostbare Stuckaturen von Martin Hirsch zieren den gesamten Innenraum Die Deckenfresken im Chor zeigen Szenen der uberlieferten Grundungsgeschichte des Klosters Waldsassen Unter dem Kirchenschiff befindet sich eine Krypta Neben den historischen Darstellungen findet sich auch ein Zyklus der biblische Themen vornehmlich aus dem Neuen Testament darstellt An der Decke des Langhauses sind Szenen aus dem Leben Jesu dargestellt Geschaffen wurden die Fresken vom Prager Maler Johann Jakob Steinfels Im Kuppelfresko ist Maria dargestellt die ihren Mantel uber zahlreiche Heilige ausbreitet Am nordlichen Marienaltar findet sich ein Altarbild von Johann Andreas Wolff das die Himmelfahrt Mariens darstellt 6 Die Basilika ist im Besitz von zwolf reich geschmuckten Reliquien sogenannter Katakombenheiliger von denen zehn Ganzkorperreliquien sind die sich im Hauptschiff der Basilika befinden Sie stammen aus den Katakomben Roms und wurden zwischen 1707 und 1765 von Adalbert Eder einem Laienbruder des Zisterzienserinnenklosters verziert Diese Reliquiensammlung ist die grosste ihrer Art 7 8 Am ersten Sonntag im August wird jahrlich das sogenannte Heilige Leiber Fest gefeiert um die Reliquien zu verehren 9 nbsp Innenraum nbsp Innenraum nbsp Reliquie eines Katakombenheiligen im HauptschiffOrgeln Bearbeiten nbsp Hauptorgel der StiftsbasilikaBereits um 1540 war ein Orgelneubau verzeichnet Christoph Egedacher schuf 1698 eine neue Orgel Den heutigen Prospekt schuf Konrad Brandenstein bei Umbauarbeiten 1914 erbaute Martin Binder in der Regensburger Werkstatte eine dreimanualige Orgel die 1976 durch ein Werk von Eugen Pfaff Uberlingen nach einem Dispositionsentwurf von Rudolf Walter abgelost wurde 10 Die Orgel mit 7720 Pfeifen wurde mehrmals umgebaut und erweitert 1989 erhielt sie unter Georg Jann ihre derzeitige Gestalt Von 1999 bis 2016 betreute Orgelbau Horl die Orgel 2017 2018 fuhrte Orgelbau Muhleisen im Rahmen der Innenraumsanierung der Kirche eine Generalreinigung und behutsame Nachintonation durch 11 Das Instrument ist die zweitgrosste Orgelanlage der Diozese Regensburg Hauptorgel Marienorgel Bearbeiten I Ruckpositiv C c41 Holzgedackt 8 2 Gemshorn 8 3 Prastant 4 4 Rohrflote 4 5 Sesquialter II 2 2 3 6 Doublette 2 7 Sifflet 1 1 3 8 None 8 9 9 Scharff IV 1 10 Holzregal 16 11 Cromorne 8 Tremulant II Hauptwerk C c412 Principal 16 13 Prastant 8 14 Holzflote 8 15 Flute harmonique 8 16 Salicional 8 17 Oktave 4 18 Blockflote 4 19 Nasard 2 2 3 20 Oktave 2 21 Kornett V 8 22 Rauschpfeife III 2 2 3 23 Mixtur V 1 1 3 24 Trompete 16 25 Trompete 8 26 Clairon 4 III Schwellwerk C c427 Bourdon 16 28 Principal 8 29 Copula 8 30 Gambe 8 31 Schwebung 8 32 Oktave 4 33 Traversflote 4 34 Gambetta 4 35 Nasard 2 2 3 36 Waldflote 2 37 Terz 1 3 5 38 Flote 1 39 Mixtur IV V 2 40 Zimbel III 2 3 41 Fagott 16 42 Trompette harmonique 8 43 Oboe 8 44 Clairon 4 TremulantCymbelstern Pedal C g145 Principal 32 46 Prastant 16 47 Subbass 16 48 Violon 16 49 Quinte 10 2 3 50 Oktavbass 8 51 Gedacktbass 8 52 Oktave 4 53 Nachthorn 4 54 Bauernpfeife 2 55 Sesquialter II 2 2 3 56 Hintersatz V 2 2 3 57 Bombarde 32 58 Posaune 16 59 Zinke 8 60 Clarine 4 Chororgel Bearbeiten Chororgel nbsp Epistelseite nbsp EvangelienseiteIV Hauptwerk Epistelseite C c461 Principal 8 62 Holzflote 8 63 Rohrflote 8 64 Oktave 4 65 Nachthorn 4 66 Nasard 2 2 3 67 Superoktave 2 68 Feldpfeife 2 69 Terz 1 3 5 70 Mixtur VI 1 1 3 71 Dulcian 16 Tremulant IV Schwellwerk Evangelienseite C c472 Gedackt 8 73 Viola 4 74 Koppelflote 4 75 Principal 2 76 Scharff IV 1 77 Fagottregal 16 78 Schalmey 8 TremulantGlockenspiel V Fernwerk C c479 Zartgedackt 16 80 Doppelgedackt 8 81 Gambe 8 82 Violine I 8 83 Violine II 8 84 Viola 4 85 Flute Octaviante 4 86 Nasard 2 2 3 87 Octavin 2 88 Harmonia aetherea III IV 2 2 3 89 Voix humaine 8 TremulantCarillon VI Chamadewerk C c490 Trompeta magna 16 91 Trompeta real 8 92 Trompeta quinta 5 1 3 93 Clairon 4 94 Kornett III V Pedal C g195 Offenbass 16 96 Subbass 16 97 Oktavbass 8 98 Bassflote 4 99 Hohlflote 4 100 Posaune 16 101 Trompete 8 Koppeln Normalkoppeln I II III I III II IV HW I IV SW I IV HW II IV SW II IV HW III IV SW III V I V III V IV VI I VI II VI IV VI V I P II P III P IV HW P IV SW P V P VI P Suboktavkoppeln III I III II III III Superoktavkoppeln V I V II V III V IV V V Spielhilfen 3200 elektronische Setzerkombinationen 10 programmierbare Crescendi IV abOrgelpositiv Bearbeiten Das Orgelpositiv wurde nach einer innenliegenden Aufschrift am 16 Marz 1802 von dem bohmischen Orgelbauer Josef Gartner aus Tachau fur die Steinbergkirche erbaut 1975 war es nur noch eine Ruine ohne Pfeifen und Windwerk Die Firma Rieger restaurierte es rekonstruktiv 12 Uberlieferte Disposition Bearbeiten Manual C 1 Copula major 8 2 Copula minor 4 3 Principal 2 4 Quinte 1 1 3 5 Oktav 1 Heutige Disposition Bearbeiten Manual C 1 Gedackt 8 2 Holzrohrflote 4 3 Prinzipal 2 4 Quinte 1 1 3 5 Oktavlein 1 nbsp OrgelpositivGlocken BearbeitenIn den beiden Turmen der Klosterkirche hangen sechs Glocken Die altere Glocke stammt von Johann Joseph Perner aus Pilsen Tschechien dem Grunder der Glockengiesserfamilie Perner Die anderen Glocken wurden von der Glockengiesserei Otto aus Bremen Hemelingen gegossen 13 14 Die grosse Glocke hangt im Nordturm alle anderen befinden sich im Sudturm Glocke Name Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser Masse Schlagton1 Dreifaltigkeitsglocke 1948 Glockengiesserei Otto Bremen Hemelingen 1743 mm 3300 kg b02 Reliquienglocke 1948 Glockengiesserei Otto Bremen Hemelingen 1473 mm 1990 kg des13 Bernhardiglocke 1718 Johann Josef Perner Pilsen 1442 mm 1900 kg es14 Marienglocke 1948 Glockengiesserei Otto Bremen Hemelingen 1156 mm 980 kg f15 Josefsglocke 1948 Glockengiesserei Otto Bremen Hemelingen 974 mm 575 kg as16 Michaelsglocke 1948 Glockengiesserei Otto Bremen Hemelingen 869 mm 415 kg b1Des Weiteren befindet sich im Dachreiter uber dem Bibliotheksaal eine weitere Glocke Name Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser Masse SchlagtonGebetsglocke 2005 Glockengiesserei Rudolf Perner Passau f2Panorama Bearbeiten nbsp Panorama des InnenraumsLiteratur BearbeitenVerein fur Regensburger Bistumsgeschichte Hrsg Waldsassen 300 Jahre Barockkirche Regensburg 2004 Barbel Kopplin Gregor Peda Stiftsbasilika Waldsassen Hrsg Stadtpfarramt Waldsassen Neuauflage Kunstverlag Peda Passau 2004 ISBN 3 89643 564 7 Einzelnachweise Bearbeiten Basilika Waldsassen Pfarrei Waldsassen Abgerufen am 23 Februar 2021 deutsch Ludger Drost Basilika Waldsassen Sadtpfarrkirche und Basilica minor Maria Himmelfahrt und Johannes Evangelist Passau 2020 S 2 a b Birgit Hagler Stiftland und Kloster Waldsassen zwischen Reformation und Sakularisation Regensburg 1994 S 68 Verena Friedrich Waldsassen Stiftsbibliothek Peda Kunstfuhrer 426 Passau 2003 S 2 3 Birgit Hagler Stiftland und Kloster Waldsassen zwischen Reformation und Sakularisation Regensburg 1994 S 69 Birgit Hagler Stiftland und Kloster Waldsassen zwischen Reformation und Sakularisation Regensburg 1994 S 69 70 Paul Koudounaris Heavenly Bodies Cult Treasures and Spectacular Saints from the Catacombs Verlag Thames amp Hudson Ltd 2013 S 64ff 174 Lyra Kilston Rest in Style Medieval Blinged Out Skeletons Used as German Tourist Attractions In wired com 26 September 2013 abgerufen am 29 Marz 2018 Heilige Leiber Pfarrei Waldsassen Abgerufen am 23 Februar 2021 deutsch Eberhard Kraus Historische Orgeln in der Oberpfalz Schnell amp Steiner 1990 ISBN 3 7954 0387 1 S 228 Stiftsbasilika Waldsassen auf orgelbau muehleisen de Eberhard Kraus Historische Orgeln in der Oberpfalz Schnell amp Steiner 1990 ISBN 3 7954 0387 1 S 330 Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere Seiten 340 341 464 545 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 300 302 456 502 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Interiors of Stiftsbasilika Waldsassen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrei Waldsassen Panoramabild Innenansicht der Basilika Informationen uber die Orgel Von Orgeln und Menschen BRD 1993 Film uber Orgeln deren Wesen und den Bau Otto Rieger fuhrt die Orgel in Waldsassen vor Das Glockengelaut der Stiftsbasilika Waldsassen auf YouTubeBasilicae minores in Deutschland Baden Wurttemberg Unsere Liebe Frau in Konstanz 1955 St Martin in Weingarten 1956 St Georg in Walldurn 1962 St Vitus in Ellwangen 1964 Maria Heimsuchung in Birnau 1971 St Martin in Ulm Wiblingen 1993 St Georg in Ochsenhausen 2019Bayern Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein 1897 St Anna in Altotting 1913 Maria Himmelfahrt in Ettal 1920 Dom St Peter und Georg in Bamberg 1923 St Alexander und Theodor in Ottobeuren 1926 St Mauritius in Niederalteich 1932 St Ulrich und Afra in Augsburg 1937 Maria Himmelfahrt in Tuntenhausen 1942 Heiligste Dreifaltigkeit in Gossweinstein 1948 St Peter und Alexander in Aschaffenburg 1958 Maria Himmelfahrt in Ingolstadt 1964 Stiftskirche zur Alten Kapelle in Regensburg 1964 St Emmeram in Regensburg 1964 St Michael in Altenstadt 1965 St Lorenz in Kempten 1969 Maria Himmelfahrt in Waldsassen 1969 St Benedikt in Benediktbeuern 1972 St Peter in Dillingen 1979 Heilig Kreuz und Maria Himmelfahrt in Scheyern 1979 St Martin in Amberg 1980 St Margaretha in Altenmarkt 1982 St Jakob in Straubing 1989 Maria Heimsuchung in Marienweiher 1993 Maria Brunnlein in Wemding 1998 St Martin in Landshut 2001 St Vitus und Deocar in Herrieden 2010Berlin St Johannes in Berlin Neukolln 1906 Dom St Hedwig in Berlin Mitte 1927 Maria Rosenkranzkonigin in Berlin Steglitz 1950Hessen St Marcellinus und Petrus in Seligenstadt 1925 St Maria Petrus und Paulus in Ilbenstadt 1929 St Peter in Fritzlar 2004 St Valentinus und Dionysius in Kiedrich 2010Niedersachsen St Godehard in Hildesheim 1963 Maria Mutter der Sieben Schmerzen in Bethen 1977 St Clemens in Hannover 1998 St Cyriakus in Duderstadt 2015Nordrhein Westfalen St Gereon in Koln 1920 St Ursula in Koln 1920 Maria Himmelfahrt in Kevelaer 1923 St Viktor in Xanten 1937 St Severin in Koln 1953 Maria Heimsuchung in Werl 1953 St Martin in Bonn 1956 St Potentinus Felicius und Simplicius in Steinfeld 1960 St Aposteln in Koln 1965 St Maria im Kapitol in Koln 1965 St Suitbertus in Dusseldorf Kaiserswerth 1967 St Lambertus in Dusseldorf 1974 St Andreas in Knechtsteden 1974 St Vitus in Monchengladbach 1974 St Margareta in Dusseldorf Gerresheim 1982 St Ludgerus in Essen Werden 1993 St Kunibert in Koln 1998 St Quirinus in Neuss 2009 St Ida in Herzfeld 2011 St Laurentius in Wuppertal 2013Rheinland Pfalz St Matthias in Trier 1920 Kaiser und Mariendom in Speyer 1925 Dom St Peter in Worms 1925 St Maria am See in Maria Laach 1926 Unsere Liebe Frau in Marienstatt 1927 St Martin in Bingen 1930 St Salvator in Prum 1950 Unsere Liebe Frau in Trier 1951 St Paulin in Trier 1958 St Kastor in Koblenz 1991 St Severus in Boppard 2015Saarland St Wendalinus in St Wendel 1960 St Johann in Saarbrucken 1975Sachsen Heilig Kreuz in Wechselburg 2018 50 00415 12 309247222222 Koordinaten 50 0 14 9 N 12 18 33 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftsbasilika Waldsassen amp oldid 234925406